Durch Fukushima droht der nächste Supergau


Hallo Therakk,

wenn irgendwann ab nächster Woche ein Donnergrollen zu uns herüberschallt, ab da beginnt man mit den kritischen Arbeiten, dann dürften die Brennelemente eine nette kleine Nuklearexplosion verursacht haben... Die Wahrscheinlichkeit ist recht groß, da sozusagen Laien das in die Hand genommen haben...
Fukushima: Gefährlichste Aktion in der Geschichte der Atomkraft beginnt | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

die Bergung der Brennelemente, die heute beginnen sollte, wurde erneut verschoben.

Neue Videoaufnahmen eines Roboters zeigen ein Leck im Reaktor, was bedeutet, daß die Brennelemente jetzt nicht entfernt werden können. Eines der Brennelemente-Verbünde wurde bereits 1982 beschädigt weil unsachgemäß gehandhabt: während des Transfers wurde es verbogen.

Kazuaki Matsui: "Es ist schierig ein gebrauchtes Brennelement zu entfernen, weil Teile der Wandung und der Boden des Reaktor geschmolzen sind. Wir hatten noch nie mit so einer Komplikation zu tun".

Dekontaminationsarbeiter sagen, es handele sich um mangelhaftes Management, warum die Dekontamination nicht zügig weiter geht. Der ursprüngliche Plan sah vor, daß die Dekontamination der Ortschaften bis März diesen Jahres abgeschlossen sein würde, die Regierung gibt jetzt an, daß es noch bis zu Jahren dauern wird.
Japan postpones removal of Fukushima atomic fuel rods | euronews, world news

Die Brennelemente sicher zu entfernen erscheint fast unmöglich. Sie müssen von den Steuerungsstäben getrennt aus dem Kühlwasser genommen werden, die eine Nuklearreaktion verhindern, bleibt ein Element hängen, fällt herunter oder bricht entzwei weil beschädigt oder kommt einem anderen zu nahe, setzt die Reaktion ein. Das Ganze läuft mittels ferngesteuertem Roboter ab, unter Wasser, in einem mit Dunst und Metallstücken gefüllten Raum. Es ist fast unmöglich dies ohne Fehler zu bewerkstelligen. Bei 1.300 Brennelemente muß diese Operation ebenso oft fehlerfrei durchgeführt werden, sonst gibt es eine Kettenreaktion, die auch die weiteren 11.400 Brennelemente erfassen kann, die nahebei lagern. Die Explosion wäre so stark wie 14.000 Hiroshimabomben!
Fukushima fiasco: Tepco's risky removal of radioactive fuel could set off uncontrolled chain reaction; emergency delay invoked

Gruß,
Clematis
 
Zumindest kann man sich durch die Fotoserie selbst mal ein Bild davon machen was geplant ist und wie die Situation vor Ort ausschaut. Fukushima: Risikofaktor Abklingbecken - SPIEGEL ONLINE - Wissenschaft

Hallo James,

die meisten Bilder entstammen dem Werbefilm von Tepco. An Bild 2 läßt sich deutlich erkennen, daß die Bilder manipuliert sind, denn 2011 war der grüne, größere Kran für das Reaktorgehäuse noch gar nicht installiert. Das einzige, was an diesem Bild stimmt sind die Dunstwolken, von denen aber seltsamerweise auf den anderen Photos nichts zu sehen ist, obwohl das ein Dauerzustand sein soll. Wenn Kran und Dunst stimmen, dann ist das Datum darunter falsch. Die Dunstwolken behindern die Arbeiten erheblich und werden deswegen wohl nicht gezeigt. Auch ist es da verdächtig sauber und aufgeräumt, keinerlei Schäden zu sehen - Fotomontagen! Gundersen hat jedoch beschrieben, daß da jede Menge Schutt und verbogenes Metall herumliegt, auch im Abklingbecken, der zuallererst entfernt werden muß.

Diese Bilder sind speziell freundlich pro AKWs, was durch die Erwähnung, Kernkraftgegner hätten die Möglichkeit einer vieltausendfachen Hiroshimaexplosion verbreitet noch bestätigt wird. Der Titel ist ebenfalls irreführend: Experten beginnen... Längst bekannt, daß das keine Experten sind. Tepco hat dafür nur noch ganz gewöhnliche Arbeiter, die sicherlich ihr Bestes geben werden, aber ohne jegliche praktische Erfahrung, selbst die Planer sind keine Experten, sondern ehemaliges Bedienungspersonal der Kraftwerkszentralen, bestenfalls Wartungstechniker.

Der Spiegel macht mal wieder Propaganda für die Atomindustrie!

Gruß,
Clematis
 
Leider scheinst Du Recht zu haben, mir kamen die Bilder auch verdächtig sauber vor. Nachdem dort Gase explodiert, die Decke eingestürzt und der Rest in Schieflage steht, kann es kaum mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Trotzdem kann man sich ein Bild machen, wie gewaltig und gefährlich so ein Brennstabmikado abläuft.
Ich glaube auch, dass "Experten" sicher einen großen Bogen um solche Anlagen machen und dass man dafür nur Arbeitskräfte gewinnen kann, bei denen man die Gefährlichkeit schön reden oder sie unter Druck setzen kann.
 
Wuhu,
der BBC-Journalist Rupert Wingfield-Hayes war vor rund acht Monaten und aktuell (7 November 2013) dort - angeblich wurde inzwischen "aufgeräumt": BBC News - Fukushima nuclear plant set for risky operation (inkl Video!)
... When I visited Fukushima eight months ago, reactor building 4 was in a terrible state: a shattered concrete skeleton, terrifying to look at.

Today it has been transformed. A massive steel structure now envelopes the old building. Inside, I was able to look down into the deep green water of the cooling pool...
Ob es stimmt oder nur eine "('Hollywood'-) Studio-Version" ist, um womöglich die Welt "zu beruhigen"?! Andererseits traue ich Japanern doch mehr zu, als man in so manchen Gazetten darüber "informiert" wird...
:idee:
 
der BBC-Journalist Rupert Wingfield-Hayes war vor rund acht Monaten und aktuell (7 November 2013) dort - angeblich wurde inzwischen "aufgeräumt": BBC News - Fukushima nuclear plant set for risky operation (inkl Video!)

Hi Alibiorangerl,

ein aktuelles Video, das hier nicht schon vorhanden ist, kann ich bei der BBC nicht finden, 2 sind von 2012, eines davon ist das Werbevideo von Tepco und das Andere von Block 2.

Wenn man sich das Tepco Video mit dem Kommentar von Gundersen ansieht, dann sieht man wo manipuliert wurde.

Ein Brennstab wurde wohl schon entnommen, doch das ist ein ungebrauchter, der noch nie in einem Reaktor war, also fabrikneu, davon soll es etwa 200 geben und die werden zuerst herausgeholt. Zum Üben richtig, doch gebrauchte Brennstäbe sehen anders aus und die umhüllenden Boxen im Wasserbecken sind reichlich verbogen - das kann man gut erkennen, da einzelne 4,5 Meter lange Stäbe herauszuziehen, wenn sie überhaupt freiwillig hoch kommen... :rolleyes: Damit Mikado spielen wäre einfacher!

Das Ganze kommt mir vor wie Russisch Roulette spielen, mit fünf statt einer Kugel.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Wuhu,
man muss, um das Video zu sehen, via diesem Link über/auf ...
das 1. Bild unter der Überschrift "Fukushima nuclear plant set for risky operation COMMENTS (260)" mit der Mouse gehen, dann leuchtet der "Play-Button" ROT auf, darin ein angedeuteter weißer "Play-Arrow"...
 
man muss, um das Video zu sehen, via diesem Link über/auf ...das 1. Bild unter der Überschrift "Fukushima nuclear plant set for risky operation COMMENTS (260)" mit der Mouse gehen, dann leuchtet der "Play-Button" ROT auf, darin ein angedeuteter weißer "Play-Arrow"...

Vielen Dank Alibiorangerl,
habe nicht genau genug hingeguckt.
Die Aussage in diesem Film, daß ca. 9 Monate mit Aufräumarbeiten, neuen Bauten und Stabilisierung verbracht wurden, wirft ein anderes Licht auf die Geschichte als der ältere Beitrag von Gundersen, der wohl von 2012 datiert. Da haben die Leute wirklich erstaunliches vollbracht. Also drücken wir Ihnen mal die Daumen, daß die Entfernung der Brennstäbe ohne Mißgeschick gelingt, d.h. Mißgeschick braucht es nicht einmal zu sein, es hängt ja voll und ganz vom Zustand der Brennstäbe ab, was geschieht.

Gundersens Kritik an Tepco, Block 4 zuerst komplett zu entsorgen wird hier ebenfalls widerlegt. Die Strahlung in Block 4 ist vergleichsweise niedrig, so daß die Arbeiten darin überhaupt erst möglich wurden. Bei den Blöcken 1-3 liegen sie hingegen so hoch, offenbar mindestens 10x so hoch, daß sich dort niemand hinein wagen kann. Wie lange es dauert, bis das möglich sein wird, ist offenbar unbekannt.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Hallo,

hier ein Bericht von Reuters, der die Situation der Arbeiter schildert:
Special Report: Help wanted in Fukushima: Low pay, high risks and gangsters | Reuters

Tepco braucht um 25% mehr Arbeitskräfte als bereit sind in Fukushima zu arbeiten. Inzwischen hat sich ein Netzwerk von über 800 Subunternehmern, teils von mafiaähnlichen Firmen betrieben, gebildet. Etwa 50 Gangs mit 1.050 Mitgliedern beherrschen das Feld. Aufgrund guter Beziehungen zu höheren Stellen ist die Polizei hier machtlos. Die Arbeiter werden mit falschen Versprechungen angelockt - Einsatz in ungefährlichen Bereichen und sollen dann in Hochradioaktiven arbeiten, wo nach einer Stunde bereits die maximale Belastung erreicht ist; die versprochenen Löhne werden entweder nicht oder erheblich gekürzt ausgezahlt, oft erhalten sie nur die Hälfte dessen, was vereinbart war. Vertrags- und Arbeitseinsatzunterlagen werden gefälscht. Die Auswirkungen der radioaktiven Strahlung falsch dargestellt und verharmlost. Die Arbeiter, die außerhalb die Umgebung reinigen, unterliegen den gleichen haarsträubenden Bedingungen.

Beschwerden führen fast immer zur Entlassung und an höherer Stelle fruchten sie nichts, da die Hierarchie einer Pyramide gleicht, die mit über 7 übergeordneten Stellen, chaotisch ist und sich niemand für die Beschwerden zuständig hält. Reuters sprach mit 80 Arbeitern vor Ort. Tepco schließt Verträge mit den Subunternehmen ab, ist aber nicht in der Lage die Verträge zu überwachen, die diese mit den Arbeitern abschließen. Die Gehälter sind niedrig, die Bereitschaft in Fukushima zu arbeiten nicht vorhanden, daher greift man auf Personen zurück, die quasi nichts mehr zu erwarten haben und anderswo keine Anstellung finden können.

Allein für die Arbeiten an Block 4 werden bis 2015 12.000 Arbeitskräfte benötigt, doch bisher stehen nur 8.000 zur Verfügung, von denen 6.000 allein im Innenbereich von Reaktor 4 arbeiten. Diese Zahlen berücksichtigen nicht die Arbeitnehmer, die für den Bau der Eiswand benötigt werden, die verhindern soll, daß weiteres radioaktiv versuchtes Wasser in den Pazifik gelangt.

Bisher wurden etwa 50.000 Arbeiter eingesetzt und viele weitere Tausende werden benötigt bis allein Block 4 abgebaut ist. Die geschätzten Kosten für den Abbau aller vier Reaktoren und die Reinigung der umliegenden Gebiete werden auf $ 150 Milliarden geschätzt. Die Arbeiten werden über geschätzte 30 Jahre in Anspruch nehmen.

Seit Beginn des Atomprogramms in den 1970ern hat sich Japans Atomindustrie auf billige Arbeitskräfte gestützt, überwiegend Obdachlose, die sog. "Nuklear-Zigeuner". Probleme mit Geld, ausgelagerten Jobcentern, fehlende Krankenversicherung bestehen schon seit Jahrzehnten.

(Einschub: Vor einigen Jahren wurde bekannt, daß die deutsche Atomindustrie ebenfalls auf Wanderarbeiter zurückgreift. Dabei besteht keine Kontrolle mehr, wie hoch diese mit radioaktiven Strahlen belastet wurden, da die Daten von einem Unternehmen nicht an das nächste weitergegeben werden!!!)

Ein weiterer Bericht von Reuters:
Insight: After disaster, the deadliest part of Japan's nuclear clean-up | Reuters
Im wesentlichen steht darin, was hier schon ausgeführt wurde. Ein Hinweis ist jedoch neu: beim Austausch von Brennelementen in den Reaktor und heraus ins Abklingbecken, wurden bisher immer computergesteuerte Anlagen verwendet, die auf den Millimeter genau die Lage und den Transfer der Elemente regelten. Bei der jetzt anstehenden Entfernung aus dem Abklinbecken muß dies manuell erfolgen und ist somit eine höchst schwierige Aufgabe für die Menschen, die das machen müssen.

Normalerweise, mit Computerhilfe, würde die Operation etwa 100 Tage dauern. Tepco veranschlagte dafür ursprünglich 2 Jahre, was dann auf 1 Jahr reduziert wurde. Hoffentlich setzt man die Bedienungsmannschaft nicht unter Zeitdruck, denn das könnte katastrophale Folgen haben.

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

auch Umweltschäden u.v.m. gehören zu den Folgen von Fukushima, u.a. der vom Tsunami im Ozean verteilte Müll:

Update Fukushima: Kalifornien - erhöhte Strahlenwerte - Das Meer ist kaputt!- The ocean is broken! | - netzfrauen- netzfrauen
The Ocean is Broken - a Fukushima reality - Deutsche Übersetzung! | - netzfrauen- netzfrauen

Die radioaktive Verseuchung von Lebensmitteln:
Radioaktivität erreicht Europa - Warnung vor Milch und Gemüse
Radioaktivität erreicht Europa - Warnung vor Milch und Gemüse
... Vorsichtsmaßnahmen sind nötig

CRIIRAD (Commission de Recherche et d'Information Indépendantes sur la Radioactivité) gab aufgrund Tausender Anfragen aus der Bevölkerung vor wenigen Tagen ein Informationsblatt über die Gefahren von radioaktivem Jod131 in Europa heraus. Darin heißt es unter anderem, Schwangere, Stillende und kleine Kinder sollten keine Frischmilch und auch kein Regenwasser trinken. Sie sollten außerdem bestimmte Gemüsearten und Frischkäse meiden. Der Grund seien erhöhte Strahlenwerte, die ihren Ursprung im Reaktorunfall von Fukushima hätten.

Die Risiken der mittlerweile fortschreitenden Belastung für bestimmte Bevölkerungsgruppen könnten nicht länger als vernachlässigbar bezeichnet werden und es sei an der Zeit, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, so CRIIRAD. Allerdings sei es noch nicht so weit, dass man sich im Hause einschließen oder gar Jodtabletten schlucken müsse.

Ganz Europa betroffen
CRIIRAD betonte, dass die veröffentlichten Informationen nicht auf die Situation in Frankreich begrenzt seien, sondern für alle europäischen Länder gelten, da der Grad der radioaktiven Luftkontamination überall derselbe sei - ob in Belgien, Deutschland, Italien oder in der Schweiz. CRIIRAD bezeichnet das Essen der aufgezählten Lebensmittel als "riskantes Verhalten".

Etwas merkwürdig erscheint jedoch die Aussage, man solle kein Regenwasser trinken, wenn gleichzeitig verkündet wird, im Regen zu stehen, sei vollkommen harmlos. Zwar könnte das Verschlucken von radioaktiven Elementen deutlich gefährlicher sein, doch gibt es andere Autoritäten (z. B. US-amerikanische Behörden für Strahlensicherheit), die sowohl das Trinken von radioaktiv verseuchtem Wasser als auch das Baden darin als durchaus gleich gefährlich betrachten.

Gefahr durch radioaktives Trinkwasser
Leitungswasser, so CRIIRAD, könne bedenkenlos getrunken werden, sofern es seinen Ursprung in Grundwasser oder größeren Flüssen habe. Stamme das Trinkwasser jedoch aus Seen, die hauptsächlich von Regenwasser gespeist würden, solle man auf gekauftes Wasser zurückgreifen. Wer seinen Garten mit gesammeltem Regenwasser wässere, solle darauf achte, nur den Boden, jedoch nicht die Blätter der Pflanzen zu benetzen. ...

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

Beginn der Arbeiten am 18.11.2013
Fukushima Day 983 TEPCO begins Reactor 4 Fuel Removal & Bans aerial views of process! - YouTube
Weiter am 20.11.2013
LiveLeak.com - Fukushima Daiichi Extraction of fuel from Unit 4 pool
22.11.2013

hier kann man sich ansehen, wie Tepco die Brennelemente herauszieht und dann in den neuen Transportbehälter versenkt:
26. November 2013: LiveLeak.com - Fukushima Unit 4 fuel removal work 26. Nov 2013

Zunächst werden die 221 ungebrauchten Brennelemente entfernt, die man hier sieht. Erst später bei den gebrauchten, plutoniumhaltigen und möglicherweise brüchigen Elementen wird es wirklich gefährlich.

Die radioaktive Verseuchung des Ozeans - bis 3.11.2013, berücksichtigt nicht die weiteren, täglichen 400 Tonnen radioaktiven Kühlwassers, die kontinuierlich ins Meer abgelassen werden.
Gov’t model shows West Coast of N. America to get highest level of Fukushima contamination until 2030s (VIDEO)

Weitere Videos und Berichte können hier gefunden werden:
LiveLeak.com - Redefining the Media

Tepco hat sich beschwert, daß Journalisten bei den Arbeiten anwesend sind und filmen!

Aus einem weiteren Film auf YT ist zu entnehmen, daß die Arbeiter einen Stundenlohn von umgerechnet $ 10,- verdienen. Gute Bezahlung?

In diesem Film wird beschrieben, daß die Kerne der Blöcke 1, 2, 3, sich nach den Explosionen in den Boden gegraben haben, dort auf Grundwasser gestoßen sind, dadurch Wasserdampf entstand, der mittels Druck Risse im Gestein verursachte. Der Dampf, der hier durch diese Risse austritt hat eine radioaktive "Ladung" von 1.000 rem/Stunde. Das war der Stand 160 Tage nach dem Unfall. Da 500 rem/Stunde sofort tödlich sind, kann hier nichts unternommen werden. Roboter können nicht eingesetzt werden, weil vor lauter Dampf nichts zu sehen ist.


Gruß,
Clematis
 
Hallo,

die nachstehende Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Open Journal for Pediatrics", im November 2013 angenommen
https://www.ratical.org/radiation/Fukushima/CCHinCAfromFF.pdf
vergleicht die Belastung mit Jod 131 bei Babys, die zwischen dem 17. März und 31. Dezember 2011 geboren wurden mit Babys, die der Fukushima Radioaktivität nicht ausgesetzt waren, also vor dem Unglück geboren wurden und jenen, die erst im Jahr 2012 geboren wurden.

Bestätigte Fälle von Hyperthyreodismus wurden definiert als solche, die einen TSH-Wert über 29 Einheiten aufwiesen. Babys, die erhöhter radioaktiver Jodbelastung im Mutterleid ausgesetzt waren, zeigten um 21% höhere Werte. In der gleichen Gruppe fand man Kinder mit einer Erhöhung um 27%, die als Borderline Fälle bezeichnet werden.
Anders als vielfach berichtet, verursachten die Explosion der Reaktoren und der gebrauchten Brennelemente von Fukushima Werte einer radioaktiven Verseuchung, die mit denen Tschernobyls von 1986 vergleichbar sind.
Environmental Policy news: Fukushima fallout

Weitere Quellen dazu:
Fukushima nuclear meltdown causes thyroid condition in California babies - News - World - The Voice of Russia: News, Breaking news, Politics, Economics, Business, Russia, International current events, Expert opinion, podcasts, Video
Fukushima fallout damaged thyroid glands of California babies - News - The Ecologist
Fukushima Nuclear Fallout Has Damaged the Thyroids of California Babies | Global Research
Fukushima Fallout Damaged the Thyroids of California Babies » CounterPunch: Tells the Facts, Names the Names

Die Tanks für das radioaktive Wasser wurden aus Fertigbauteilen schluderig und in höchster Eile von Arbeitsgruppen zusammengeschustert. Sie beschwerten sich, daß sie so nicht arbeiten dürften - ohne Erfolg. Die Lecks nehmen laufend zu und Messungen der Radioaktivität steigen stetig an.
Insight - Fukushima water tanks: leaky and built with illegal labor | Reuters

Tepco hat am 6. Dezember 2013 die bislang höchsten Werte von Radioaktivität außerhalb von Reaktor 1 gemessen. Nahe einem Schornstein wurden 25 Sievert/Stunde an den Rohrleitungen von Reaktor 1 und 2 gemessen. Mindestens 10 Sievert/Stunde wurden an Rohren gefunden, wie vorher bekannt gegeben wurde.
Messungen aus der Luft über den Hotspots ergaben Werte von 25 bzw. 15 Sievert/Stunde.
Record outdoor radiation level detected at Fukushima plant - AJW by The Asahi Shimbun

Strahlung, die den erlaubten Grenzwert um das 36.000-fache übersteigt wurde im Wasser von Fukushima, gemessen.
Dieser am 2. Dezember 2013 gemessene Wert stammt aus dem Grundwasser einer Kontrollbohrung. Strontium 90 und weiteres radioaktives Material, das Betastrahlen abgibt, ergab am 28. November einen Wert von 1,1 Millionen Becquerel/Liter im Grundwasser. Diese Quelle befindet sich am Ufer östlich von Reaktor 2, ca. 40 Meter vom Ozean entfernt.
Die gemessene Radioaktivität war die höchste seit dem 25. November als sie 910.000 Becquerel/Liter betrug. Die maximal zulässige Radioaktivität für Strontium mit den typischen Betastrahlen beträgt 30 Becquerel/Liter.
mainichi.jp/english/english/newsselect/news/20131203p2a00m0na011000c.html

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

derzeit tourt ein Japaner, Naoto Matsumura - der letzte Mensch in der evakuierten 20 Km-Zone um Fukushima, durch Frankreich, Deutschland und die Schweiz. Ein früherer Artikel und weitere Hintergrundinformationen hier:

6. März 2012 11:06
Reisanbau in der Sperrzone Der letzte Bauer von Fukushima
Naoto Matsumura lebt in einem Geisterdorf: Er weigert sich, die verseuchte Sperrzone zu verlassen. Hautnah erlebt er mit, wie sein Heimatdorf an der Atomkatastrophe zugrunde geht - und ist von der Tatenlosigkeit der Firma Tepco und der japanischen Regierung enttäuscht.
Reisanbau in der Sperrzone - Der letzte Bauer von Fukushima - Panorama - Süddeutsche.de

Oder hier von N24:
Einsam in Fukushima: Der letzte Mensch im Niemandsland - N24.de
Japan : Der letzte Mensch von Fukushima - Nachrichten Panorama - DIE WELT

Film auf YouTube mit englischen Untertiteln, ein anrührender Film, denn Matsumura kehrte ursprünglich zurück, um seine Tiere zu füttern und vor dem Verhungern zu bewahren. Es dauerte lange bis er sich als einziger Bewohner in der Region an die grenzenlose Stille und Einsamkeit gewöhnen konnte:


Nun tourt er, um die Menschen zu einer Umkehr zu bewegen, bevor es hier ein ähnliches Desaster gibt wie in Fukushima. Auf dieser Seite fand ich die Informationen dazu:
Tournée de Naoto Matsumura - Réseau Sortir du nucléaire

Matsumura wird von seinem Leidensgenossen Ren Yakubi (Filmemacher), Kazumi Goto (Dolmetscher), Catherine Connan (Initiatorin der Tour), Pierre Fetet (Autor des Blogs zu Fukushima) und Antonio Pagnotta (Autor des Buches "Der Letzte Mann von Fukushima") begleitet.

Hier die noch bevorstehenden Termine:
- Freitag, 14. März: Begegnung im Rathaus von Fessenheim, Besuch bei einem Anwohner des AKW, Treffen mit Landwirten.
- Samstag, 15. bis 21 März - Deutschland und Schweiz:
- Sonntag, 16. März: Besuch in Wyhl und Weisweil in Baden-Württemberg, Hochburg des Widerstandes gegen Atomkraft am Rhein
- Montag, 17. März: Teilnahme an der Mahnwache von Müllheim, Treffen mit deutschen Landwirten
- Dienstag, 18. März: Konferenz an der Hochschule für Pädagogik im Kanton Vaud (Lausanne)
- Mittwoch, 19. März: Mahnwache vor der Weltgesundheitsorganisation in Genf mit der Gruppe Independent-WHO
- Freitag, 21. März: Rückkehr nach Japan

Vielleicht wohnt ja jemand aus diesem Forum nahe der Veranstaltungsorte und möchte teilnehmen.

Möglicherweise ein Hoffnungsschimmer auch für Frankreich: Die Organisation "Réseau - Sortir du Nucléaire" (Netzwerk - Raus aus der Atomkraft) baut in Bure derzeit ein Zentrum um als Konferenzsaal, Informationszentrum, Seminarhaus und weiteres zu dienen. Bauabschluß wird Mitte August 2014 erwartet. in Bure, Lothringen, nicht weit von Cattenom, soll das Endlager für Atommüll entstehen.

Liebe Grüße,
Clematis
 
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