Innere Personen

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Liebe Forumsmitglieder!
Hat jemand von Euch schon mal von Inneren Personen gehört, was darüber gelesen, was probiert, Erfahrungen gesammelt?

Ich las kürzlich zwei Bücher dazu.
Das von Richard C. Schwartz über IFS hat mich nicht so ganz begeistert, ein Versuch eine der Übungen zu machen scheiterte, weil sofort „ich kann das nicht“ in meinem Kopf war. Ich fragte „warum“ und bekam doch glatt zur Antwort „weil der Vater es verboten hat“. Punkt schluss, dann ging nichts mehr.

Das Buch von Artho Stefan Wittemann zeigte den möglichen Grund auf, warum mein Versuch so gelaufen ist. Interessante Theorie, interessante Fallbeispiele, .. .. aber praktisch keine verfügbaren Therapeuten. Nach meinem letzten Versuch mit einer sogenannten Traumatherapie habe ich ohnehin keine Kraft mehr für eine neue Psychotherapie, die dann mindestens 5 Jahre dauern würde .. ..

Liebe Grüße
Fjäril
 
Hat jemand von Euch schon mal von Inneren Personen gehört, was darüber gelesen, was probiert, Erfahrungen gesammelt?

Das von Richard C. Schwartz über IFS hat mich nicht so ganz begeistert, ein Versuch eine der Übungen zu machen scheiterte, weil sofort „ich kann das nicht“ in meinem Kopf war. Ich fragte „warum“ und bekam doch glatt zur Antwort „weil der Vater es verboten hat“. Punkt schluss, dann ging nichts mehr.

Hallo Fjäril,

Du hast mit Deinem Versuch mehr Erfolg gehabt, als Du offenbar gemerkt hast. Die Antwort "weil der Vater es verboten hat" ist vielsagend und ein Ansatz, um da weiter zu machen... Ich weiß zwar nicht wie alt Du jetzt bist, aber doch wohl schon erwachsen. Daher sollten alte Verbote vom Vater keine Gültigkeit mehr haben, wenn sie unsinnig sind, wie in diesem Fall. Dein Ansatz wäre daher zuerst mal, herausfinden warum Dein Vater hier etwas verbietet und wann und in welchem Zusammenhang dieses Verbot erstmals ausgesprochen wurde! Eine weitere mögliche Auslegung dieses Satzes könnte auch sein, daß Du dies als Grund vorgibst, nicht weiter zu machen, d.h. Dich unbewußt selbst blockierst. Bewußt willst Du weiter machen, unbewußt aber nicht. Hört sich verrückt an, kommt aber öfter vor als man denkt. Ein Grund dafür könnte sein, daß Du Angst vor dem hast, was Du entdecken könntest - ebenfalls ein unbewußter Vorgang.

Die von Dir genannten Bücher kenne ich zwar nicht, dafür aber die Arbeit mit dem "Inneren Kind", was vom Zweck vergleichbar ist. Auch die Antwort die Du erhalten hast zielt in diese Richtung.

Wir haben aus der Kindheit noch viele Programmierungen, die wir als Erwachsene weiter anwenden, obwohl sie für uns heute eher hinderlich sind. In der Kindheit machten sie Sinn, doch inzwischen sind sie überholt. Diese abzubauen ist also wichtig, damit wir freier werden bei dem was wir tun, denken usw. Da diese tief im Unterbewußtsein verborgen sind, ist man sich dessen noch nicht einmal bewußt und solche Schemata abzulegen, daher fast unmöglich.

Wenn die Bücher, die Du jetzt hast, Dir nicht viel bringen, könntest Du mal "HUNA" von Enid Hofmann lesen. Sie schildert eine alte Methode, die ursprünglich von den Huna auf Hawaii praktiziert wird. Dabei tritt man mit seinem Unterbewußtsein in Kontakt, kommuniziert mit diesem, streitet mit ihm, treibt ihm die Flausen aus. Obwohl das ein ernst zu nehmender Vorgang ist, kann man viel Spaß damit haben, denn das Unterbewußtsein kann sich recht heftig dagegen wehren, Altes und Überholtes abzulegen. Das Buch ist gut zu lesen, humorvoll geschrieben und gibt viele praktische Anleitungen.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Hej Clematis!
Herzlichen Dank für Deine Gedanken und Anregungen.

Ich werde in Kürze 53, mit den Vaterverboten kämpfe ich schon, seit ich mit 20 das Elternhaus verlassen habe, seit über 10 Jahren zusätzlich in verschiedenen Therapien. Ein paar kleinere Ver- und Gebote ließen sich tatsächlich „überzeugen“ zu gehen, aber das wirklich Wesentliche war nicht zu „knacken“ – nicht mit Trance-Sitzungen, nicht mit Gestalttherapie, schon gar nicht mit vernünftigen Argumenten. Übrigens war auch Huna-Energiearbeit dabei, nach der vierten Stunde hat es mir gereicht, die war einfach schrecklich. Vielleicht lag es auch nur an der Therapeutin, ich weiß nicht, ob das für Huna-Energiearbeit typisch war, was sie von mir verlangte.

Die „Arbeit mit dem inneren Kind“ kam natürlich auch mehrmals vor. Ich fühlte große innere Zustimmung, als ich bei A.S.Wittemann (Warum wir erst anfangen uns selbst zu verstehen - Die Architektur der Innenwelt) darüber las: „Nun gibt es aber nicht ein Inneres Kind, sondern viele, und wieder wäre es fatal, sie alle in einen Topf zu werfen. Wenn man von einem Inneren Kind ausgeht, wird man auch nur eines suchen. Je nachdem, welches man zuerst findet oder finden will, wird dann dieses eine zum dem Inneren Kind erklärt.“ Tatsächlich hatte ich es kürzlich seltsam gefunden, dass alles in Ordnung sein sollte, nur weil wir mal ein Kind zu Wort kommen ließen, ihm u.a. ein Schokoladeeis und ein Knuddeltier kauften .. .. das hat auch nur einen kurzen Energie- und Kreativitätsschub bewirkt, der bald verpuffte.

Ich stimme Dir absolut zu, dass die verinnerlichten Verbote in der Kindheit Sinn machten. Laut A.S.Wittemann ist es eine Person, die darauf aufpasst, dass das verletzte Kind nicht in Situationen gerät, die es noch mal bzw. noch mehr verletzen. Und dass diese Personen nicht einfach damit aufhören können, denn die verletzten Kinder sind ja nach wie vor da.

So weit ich es verstanden habe, geht es darum, dass Schmerz nicht noch mal gefühlt werden soll, so wie wir ihn als Kind gefühlt haben. Das geht lt. A.S. Wittemann nicht mit Argumenten, schon gar nicht mit Streiten und „Flausen austreiben“, vielmehr muss man ihnen gut zuhören können, sie kennenlernen, erfahren was sie dazu gebracht hat so zu werden wie sie jetzt sind. Schwierig, wenn da einer gleich quasi die Rolläden runterlässt. Schon da kommt man alleine nicht weiter. Und dazu gibt es noch innere Personen, die sich gar nicht zeigen wollen, die hinter den offensichtlichen ihre Fäden ziehen. In einem weiteren Buch zum Thema (Die geheimen Bewohner der Seele und wie sie unser Leben bestimmen von Veeta Wittemann) las ich: "Die heimlichen Strategen nutzen psychotherapeutische Entwicklungsfelder für ihren ganz eigenen Zweck: Mit den psychologischen Erkenntnissen über den Menschen erweitern sie ihre Strategien und ihre Tarnung."

Es ist sicherlich nicht bei jedem so kompliziert, und so „funktionieren“ viele Therapien bei vielen Klienten, aber nicht bei allen. Und ehrlich – Spaß ist mir schon lange daran vergangen bei dem, was mein „Unbewusstes“ anstellt um sich zu wehren. Im Moment weiß ich nicht, welche meiner Zustände von äußeren Ursachen und welche von innen kommen, aber als ich vor Jahren monatelang meinen linken Arm wegen Schmerzen nicht bewegen konnte, ließ sich das eindeutig auf die Forderungen des Therapeuten zurückführen, der verlangte, dass ich unabhängig von meinem Mann werde. Und dann brauchte ich ihn sogar dafür, mich an- und auszuziehen!

Liebe Grüße
Fjäril
P.S. „Lustig“, dass Dein automatischer Nachsatz genau das Gegenteil von der Meinung meines Vaters aussagt.
 
Übrigens war auch Huna-Energiearbeit dabei...
„Nun gibt es aber nicht ein Inneres Kind, sondern viele...
...nur weil wir mal ein Kind zu Wort kommen ließen, ihm ein Schokoladeeis und ein Knuddeltier kauften ...
...Und dass diese Personen nicht einfach damit aufhören können, denn die verletzten Kinder sind ja nach wie vor da.
...dass Schmerz nicht noch mal gefühlt werden soll, so wie wir ihn als Kind gefühlt haben.
...Das geht lt. A.S. Wittemann nicht mit Argumenten, schon gar nicht mit Streiten und „Flausen austreiben“, vielmehr muss man ihnen gut zuhören können, sie kennenlernen, erfahren was sie dazu gebracht hat so zu werden wie sie jetzt sind.
...Und dazu gibt es noch innere Personen, die sich gar nicht zeigen wollen, die hinter den offensichtlichen ihre Fäden ziehen.
..."Die heimlichen Strategen nutzen psychotherapeutische Entwicklungsfelder für ihren ganz eigenen Zweck: Mit den psychologischen Erkenntnissen über den Menschen erweitern sie ihre Strategien und ihre Tarnung."
...Spaß ist mir schon lange daran vergangen bei dem, was mein „Unbewusstes“ anstellt um sich zu wehren. Im Moment weiß ich nicht, welche meiner Zustände von äußeren Ursachen und welche von innen kommen, aber als ich vor Jahren monatelang meinen linken Arm wegen Schmerzen nicht bewegen konnte, ließ sich das eindeutig auf die Forderungen des Therapeuten zurückführen, der verlangte, dass ich unabhängig von meinem Mann werde.

Hallo Fjäril,

ich antworte mal einfach nacheinander auf die o.g. Sätze aus Deinem Text.

HUNA-Energiearbeit ist etwas völlig anderes, als das was Enid Hofmann in ihrem Buch schildert und als das was ich gemeint habe. Es handelt sich hierbei um einen konstruktiven inneren Dialog mit dem Unterbewußten. Darin gespeicherte Verhaltensregeln usw. kann man auflösen, indem man dem Unterbewußten klar macht, daß sie früher sinnvoll waren, heute aber nicht mehr. Das UB kommt dann mit Gegenargumenten, die man durchaus widerlegen kann, denn auch das UB ist einsichtsfähig.

Nein, mit materiellen Trostpflästerchen läßt sich ein inneres Kind nicht überzeugen, nur mit Argumenten, die es dann einsehen und akzeptieren kann. Manche Rückführungstherapien (z.B. nach Jamieson) arbeiten damit, frühere negative Erfahrungen als nicht geschehen zu deklarieren oder sie ins Positive zu verändern, auch das funktioniert nicht. Denn letztlich weiß man genau was geschah und man kann bestenfalls versuchen es aus einem anderen positiveren Blickwinkel zu betrachten. Das ursprüngliche Erlebnis kann man jedoch nicht verändern.

Das verletzte Kind ist noch da, aber es ist auch lernfähig. Und in Dir wohnt auch nur EIN Kind, nicht mehrere - verzeih, aber das ist Unsinn. Du warst nur einmal Kind! Dieses eine Kind hat aber unterschiedliches erlebt und somit kommen verschiedene Aspekte in Betracht, aber es bleibt bei einem Kind. Du und das inzwischen erwachsen gewordene Kind seid eine Einheit, mit allem was in diesem Leben vorgefallen ist. Ein einfaches Beispiel: Muttern hat gerade Milch auf dem Herd stehen, das Kleinkind verlangt nach Aufmerksamkeit, doch da fängt die Milch an überzukochen. Mutter vergißt Kind, geht zum Herd. Kind fühlt sich in dem Moment vernachlässigt, nicht geliebt. Jedem Erwachsenen, der Du heute bist, leuchtet ein, daß das Eine mit dem Anderen nichts zu tun hat. Und genau das kann man im Gespräch mit dem inneren Kind richtig stellen. Das Gefühl des Vernachlässigtwerdens, des Ungeliebtseins löst sich so auf.

Ist etwas derartiges aufgelöst, wird das Festhalten an diesen Gefühlen seitens des inneren Kindes überflüssig, die Angst, diesen Schmerz wieder erleben zu müssen schwindet.

Das Innere gut kennenlernen, zuzuhören, erfahren warum und wie es tickt ist wichtig. Das schließt aber keineswegs aus, daß man die in der Kindheit falsch verstandenen bzw. unverarbeiteten Vorgänge nicht richtig stellen kann. Letzteres ist sogar der wichtigste Teil. Ein anderes wahres Beispiel: ein 7-Tage alter Säugling wird wegen Notfall verlegt und in rasendem Tempo im Brutkasten durch ewig lange weißgestrichene Korridore gefahren. Der Säugling empfindet extreme Panik, durch das Glas ist rundum alles offen, riesige offene Räume für diesen Winzling. Mit ca. 18 Jahren entwickelt sich eine Agoraphobie - Angst vor offenen Räumen, Hinausgehen wird unmöglich, selbst in Innenräumen kommt extreme Panik beim Anblick von irgendetwas Weißem hoch. Das Bewußtwerden des als Säugling Erlebten und die Erklärung, was da wirklich geschah und warum, löste die Agoraphobie schlagartig und komplett auf. Bezeichnend ist bei diesem Fall, daß zwei 6-monatige stationäre Aufenthalte in der Psychiatrie das Problem nicht lösen konnten. Also Vorsicht bei der Wahl von Therapeuten!

Das Vorhandensein vieler innerer Personen und heimlicher Strategen kann möglich sein, wenn es hier um Schizophrenie gehen sollte. Davon schreibst Du allerdings nichts. Liegt sie nicht vor, dann halte ich das persönlich für ein völlig unnötiges Verkomplizieren der Sachlage. Jeder Mensch ist eine Einheit, mit einer eigenen Kindheit, mit eigenen Erlebnissen und hat daraus sehr eigene Schlußfolgerungen gezogen. Die sind auch sehr vielfältig. Daraus aber zu folgern man werde von heimlichen Strategen bewohnt, geht einfach zu weit und entfernt sich sehr von der realen inneren Welt. Sich auf solches einzulassen, stiftet höchstens Verwirrung, führt in die Irre. Es geht darum die eigenen, bislang falsch verstandenen oder negativen Erlebnisse zu verstehen und deren negative Folgen auszuräumen. Andere Personen zu stipulieren (die sozusagen in einen selbst eingezogen sind) heißt hier in den Bereich des Phantastischen abzudriften. Meines Erachtens sollte man bei diesen Therapien mehr auf dem Teppich bleiben und weniger dazu phantasieren. Solche Einflüsterungen seitens der Therapeuten sind unzulässig und haben schon viel Unheil angerichtet! Nur das, was aus einem selbst heraus bekannt wird zählt, denn das ist es was wir erlebt haben. Desgleichen muß allein der Patient bestimmen, in welcher Richtung er/sie weiter suchen will - NICHT der Therapeut, denn der kann in seinen Patienten nicht hineinschauen und weiß auch nicht, was wirklich in ihm vorgeht, oder was er/sie wirklich erlebt hat.

Die Forderung des Therapeuten, Dich von Deinem Mann unabhängig zu machen, war eine solche, unzulässige Einflüsterung und hätte gar nicht erfolgen dürfen. Wer seinen Mann liebt, wird durch diese Einflüsterung in einen tiefen Konflikt gestürzt, der sich bei Dir mit Schmerzen im Arm bemerkbar machte. Ganz anders wäre es gewesen, wenn Du selbst, ganz allein aus Dir heraus, gefühlt hättest, daß Du vielleicht etwas mehr Unabhängigkeit brauchst, vielleicht nur hier oder da, also kleine Schritte. Damit wärest Du zurecht gekommen. Die Aussage des Therapeuten während der Therapie konnte aber als Aufforderung zur Scheidung verstanden werden und so etwas kann und darf ein Therapeut nicht äußern, auch dann nicht, wenn er das für richtig halten sollte.

Da Du schon so viele Therapien, mit verschiedensten Einflüsterungen gemacht hast, ist es kein Wunder, daß Du nicht mehr weißt woran Du bist, was von außen (Umwelt, Therapeuten) oder von Deinem Innersten kommt. Auch die vielen Bücher können als Einflüsterung gesehen werden, wenn Du sie nicht mit viel Skepsis liest, ob das was da erzählt wird, überhaupt auf Dich zutreffen kann. Vielleicht versuchst Du mal all das zu vergessen und Dich einfach auf Deine Intuition bzw. Bauchgefühl zu verlassen - aber auch dabei vorsichtig sein, da man Dich mittels Therapien ins Chaos gestürzt hat. Nimm Dir erst mal nur EIN und ein kleineres Problem vor, versuche das zu lösen. Gelingt das, wächst Dein Selbstvertrauen und damit die Fähigkeit, auch das nächstgrößere Problem zu lösen usw. Nimm Dir dafür viel Zeit, bleibe geduldig, verlange nicht zu viel von Dir selbst. Tue nur so viel, wie Du glaubst leicht verkraften zu können. Höre dabei immer nur auf Dich selbst! Respektiere, wenn die Rolläden runter gehen - dann ist es im Moment genug, das erzwungene Öffnen des Rolladens ist falsch, weil man für das, was dahinter verborgen ist, noch nicht bereit ist - es noch nicht verkraften kann.

Akzeptiere, daß Du so bist wie Du bist, laß Dir von anderen nicht einreden, Du müßtest anders sein, erstens kannst Du das gar nicht und zweitens dürfen sie so etwas gar nicht fordern. Jeder Mensch ist anders und hat auch das Recht anders zu sein.

Akzeptiere nur das, was sich für Dich gut anfühlt, alles andere wirf über Bord! Das gilt auch für die hier gemachten Ausführungen. Und besonders wichtig: mach bei der Innenschau auch mal längere Pausen (sonst dreht man leicht durch!) - geh in der Natur spazieren, denke an Fröhliches und völlig Anderes! Alles Liebe und viel Erfolg!

Grüße,
Clematis
 
Kognitives Argumentieren bringt in den seltensten Fällen etwas und ist - nochmal verstärkt bei Menschen mit traumatisierenden Erfahrungen - kontraproduktiv.

Arbeiten mit verschiedenen inneren Anteilen kann äusserst hilfreich sein - egal ob man diese als innere Kinder bezeichnet, oder ihnen andere Namen wie Ego-States etc. gibt. Das Prinzip taucht in den unterschiedlichsten Varienten in vielen Therapieformen und Zugängen auf. In meinen Augen ist das verallgemeinerte Prinzip sogar unabdinglich für eine Heilung.
Eine Betroffene kann dadurch erleben, dass sie nicht nur aus dem leidenden Teil besteht, sondern viel mehr Aspekte und Persönlichkeitsaspekte aufweist.
In einer krisenhaften Situation "verwechselt man sich" sozusagen mit einem Teil, und meint, man würde nur daraus bestehen. Sobald man feststellt, dass es da auch noch andere Persönlichkeitsanteile gibt - die man vorher nicht sehen konnte - kann man sich mehr auf diese konzentrieren. Sie können dann dem leidenen Teil helfen.

Das Gegen-Argument, man wäre nur einmal Kind gewesen ist hierbei unsinnig, da es sich bei den Ansätzen immer um eine Art Metapher handelt, die es ermöglicht, mit der Thematik zu arbeiten. Sozusagen, "man tut so", als wären da verschiedene innere Kinder/Anteile.
Wenn einer Person allerdings eine Metapher zuwider läuft (aus welchen Gründen auch immer), dann hat es wenig Sinn damit zu arbeiten - dann sollte man eine Alternative finden.

Der Realität am nächsten kommt noch die Beschreibung, dass sich neuronale Teilnetzwerke ausgebildet haben, die situationsbedingt aktiviert werden.

Das Prinzip des inneren Kindes kann zwar hilfreich sein, hat aber auch Mängel.
 
Wer seinen Mann liebt, wird durch diese Einflüsterung in einen tiefen Konflikt gestürzt, der sich bei Dir mit Schmerzen im Arm bemerkbar machte.

Die Art und Heftigkeit der Reaktion drängt schon den Verdacht auf, dass der Mann bzw. die Beziehung zu Mann für die Problematik äusserst relevant ist. In solchen Fällen handelt es sich dann oft nicht um Liebe (auch wenn es sein kann, dass es so empfunden wird).
Dies kann nur eine Betroffene wissen selbst.

Aber auch wenn es so ist, dann muss nicht eine Trennung die zwingende Lösung sein. Es könnte sein, dass eine Trennung zum aktuelle Zeitpunkt mit den gegenwärtigen Ressourcen nicht bewältigbar ist, und eine noch grössere Krise aulösen würde.
Die Frage wäre dann, wie erreicht eine Betroffene mit dieser Restriktion ein Entwicklung in eine von ihr gewünschte Richtung. Anders ausgerückt: "Eine Trennung von meinem Mann kommt nicht in Frage. Also arbeite ich daran, dass es mir besser geht, während ich mit ihm zusammen bin".
Mit dieser Prämisse ist es dann leichter möglich, sich zu überlegen, welche Bedeutung der Mann/die Beziehung für eine Besserung des Zustandes hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Clematis!
Vielen Dank noch mal .. .. ich habe nachgedacht, nachgefühlt, es überschlafen .. ..

Du hast mich auf die Überlegung gebracht, ob nicht Menschen mit multiplen Persönlichkeitsstörungen der beste Beweis dafür sind, dass es diese inneren Personen gibt. Ich konnte mir nie erklären, wo die herkommen, aber wenn es ganz normal wäre, dass sie da sind, und der „Fehler“ bei den Erkrankten darin liegt, dass diese abwechselnd quasi die Herrschaft über das Bewusstsein an sich reißen, das wäre für mich die beste Erklärung.

Nur ein Mal Kind .. .. auch das ging mir viel durch den Kopf. Darüber hatte ich noch nie nachgedacht, und ich kam zu dem Schluss: Wie kann man nur einmal Kind sein in einem (offiziellen) Zeitraum von 5113 Tagen, von denen jeder unzählige Augenblicke enthält?

Laut einer Therapeutin entsteht ein inneres Kind durch Trauma. Ein Persönlichkeitsanteil bleibt dabei in der Entwicklung stecken und sollte durch die Therapie „nachreifen“. Wenn ich nur EIN Trauma erlebt hätte, hätte ich logischerweise EIN inneres Kind. Bei mehreren Traumen? Verschwindet ein früheres inneres Kind, wenn sich ein neues bildet, durch ein noch schlimmeres Trauma als das frühere? Oder bildet sich kein neues mehr? Dann müsste mein inneres Kind aber 8 Monate alt sein und nicht vier oder fünf Jahre (wie in der Therapie auffindbar), im ersteren Fall aber viel älter.

Wenn ich mit dem „Unterbewussten“ diskutieren kann wie mit einer Person, was spricht dann dagegen, dass ich tatsächlich mit einer Person rede? Nämlich entweder mit der, die andere beherrscht/beschützt, oder mit der, die gerade für das zuständig ist, worüber ich diskutieren möchte.

Und wer ist das Ich, das plötzlich den Wunsch hat Liebe fühlen zu können? Wozu brauche ich das, ist doch ganz praktisch so, ohne Komplikationen dadurch. Ging doch super über all die Jahre hinweg! Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich sogar froh war, dass ich nicht durch Verliebtheiten ins Trudeln geriet (wie andere, die ich kannte) und immer vernünftig blieb (so wie es mein Vater gefordert hatte). Und plötzlich taucht dieser Wunsch auf .. .. aus dem Unterbewusstsein? Oder aus meinem eigentlichen Ich? Und wer argumentiert dagegen, dass dies mein Dasein, so wie es ist, gefährden könnte und unbedingt vermieden werden muss?

Wer wünscht sich ganz erfassen zu dürfen, wer ich bin, was meine Seele hier überhaupt möchte, wünscht sich meine angeborenen und unterdrückten Fähigkeiten, die sich in Ahnungen und Träumen melden, wiederzufinden .. .. und wer will das verhindern?
Und wer in mir hat Angst vor Gesundheit, und warum?

Ja, es stimmt, ich habe so viel Verschiedenes gehört, über mich und ganz generell über „die Psyche“ (von der mir keiner der Therapeuten verständlich erklären konnte, was das genau ist), dass ein schlimmes Kuddelmuddel entstanden ist. Aber jetzt, nachdem ich von den Inneren Personen erfahren habe, ist das wie Steine eines Puzzles zu bekommen, sodass das Bild endlich (fast) vollständig wird,.. .. da kann ich nicht mehr zurück zu mir weniger verständlichen Theorien. Wie oft hatte ich in der letzten Zeit den Eindruck es würde Krieg in mir herrschen – und warum sollen das nicht Personen sein, von denen die einen sich nicht länger unterdrücken lassen wollen und die anderen um ihre Macht kämpfen?

Es wäre interessant wie Du nach dem Lesen der Fallgeschichten das sehen würdest.
Liebe Grüße
Fjäril

P.S.Wie war das noch mit neuen Forschungsergebnissen – zuerst wird darüber gelacht, dann werden sie bekämpft, und schließlich ist es einfach so.
 
Hej Paule!

Verstehe ich Dich jetzt richtig, dass Du innere Personen nur als Metapher betrachtest? Ich werde nicht ganz schlau aus Deinem Text, Du schreibst von Persönlichkeitsanteilen, und dann wieder „man tut so“ als ob .. ..

LG
Fjäril
 
kein Mensch hat Personen oder Kinder in sich.
Aber das ist auch völlig irrelevant. Unser Gehirn arbeitet nicht mit Realitäten - das kann es überhaupt nicht!! Es arbeitet mit Vorstellungen, Bildern, Metaphern, Imaginationen ...
Und man kann sich nur diejenigen davon aussuchen, die das Gewünschte bewirken.

--- Aber vielleicht sind ja folgende Ausführungen hilfreich:

Was man rein biologisch hat ist ein Nervensystem aus unglaublich vielen Nervenzellen. Mit den Erfahrungen die man im Laufe seines Lebens macht, verknüpfen sich diese Nervenzellen zu Gruppen. Wenn nun irgendeine Wahrnehmung von aussen kommt, dann werden einige zugehörige dieser Gruppen aktiviert und lösen eine Reaktion aus, die dann zu Gedanken, Handlungen etc. führt. So ähnlich wie eine elektronische Schaltung oder eine elektronisches Gerät. Unterschiedliche Wahrnehmungen aktivieren unterschiedliche jeweils zugehörige Gruppen von Nervenzellen und somit andere Gedanken, Handlungen ...
Als würde man an einem Gerät einen anderen Knopf drücken, der dann im Gerät eine andere Schaltung/Funktion aktiviert.

Nun bringt einem eine solche biologische Beschreibung erst einmal gar nichts., da man diese Gruppen von Nervenzellen ja nicht selbst sieht.
Was man gedanklich allerdings wahrnimmt, ist z.B., dass mich eine Wahrnehmung mitfühlend macht, eine andere wütend. Also so, als hätte ich unterschiedliche Persönlichkeitsanteile - als wären da eine mitfühlende Person in mir und eine wütende.

Der abstrakte Begriff "Persönlichkeitsanteil" bringt auch noch nicht so viel - die Frage ist, wie gehe ich damit um - wie kann ich im täglichen Leben damit arbeiten?
Das Gehirn arbeitet mit Vorstellungen=Imaginationen. Und was jeder von uns gelernt hat, ist wie er /sie mit anderen Menschen umgeht - und diese Fähigkeit kann man dann nutzen. Wenn man sich vorstellt, diese Persönlichkeitsanteile wären Personen oder Kinder, dann kann man sich z.B. in diese Personen/Kinder hineinversetzen und mit ihnen kommunizieren. Das aktiviert die jeweiligen Gruppen von Nervenzellen und bewirkt dann eine Veränderung.
Erfahrungen im Kindesalter bewirken Verknüpfungen von Nervenzellen, die sich, wenn sie später einmal durch eine Wahrnehmung aktiviert werden, anfühlen, als wäre da ein inneres kleines Kind, da auch die damaligen Erinnerungen von damals als Kind mit aktiviert werden.

Solche Persönlichkeitsanteile hat jeder Mensch. Da jeder Mensch andere Erfahrungen gemacht hat, sind sie bei jedem anders. Und diese Persönlichkeitsanteile (=Gruppen von Nervenzellen) sind nicht völlig isoliert, sondern haben normalerweise leichte Verbindungen untereinander. Man könnte es so sehen, als wären da Personen/Kinder, die voneinender wissen.

Wenn nun jemand sehr schreckliche traumatische Erfahrungen macht, dann versucht das Gehirn um weiterleben zu können, die Gruppen von Nervenzellen, die zu diesen Erfahrungen gehören zu isolieren. Denn wenn sie aktiviert werden, dann werden damit auch die zugehörigen schrecklichen Gefühle und Körperreaktionen(!!!) wieder hervorgerufen. Das stört im täglichen Leben.
Im schlimmsten Fall sind sie fast völlig isoliert. Die zugehörigen Persönlichkeitsanteile wirken wie Personen, die nichts voneinander wissen. Unterschiedliche Situationen rufen dann so unterschiedliche Verhaltensweisen hervor, dass man meint, dass sind völlig andere Personen. Und der/die Betroffene weiss dann, wenn er sich im Zustand einer solchen Person befindet, selbst nichts von dem anderen Zustand, in dem er sich in anderen Situationen befindet.. -> multiple Persönlichkeit.

In einer nicht ganz so dramatischen Variante werden Gefühle, Empfindungen in versch. Körperteilen ... unterdrückt, um zu verhindern, dass bestimmte Gruppen von Nervenzellen aktiviert werden, die zur traumatisierenden Erfahrung gehören. -> Dissoziation.
Dies sichert das Überleben.
Wenn sich nun dann in so etwas hineinversetzt, dann kann sich das z.B. anfühlen, als wäre da eine inneres Kind, das die zugehörige Erfahrung gemacht, das man aber lange Zeit übersehen / nicht wahrgenommen hat.

Nochmal:
Wenn man so tut, als würde das, was man fühlt, denkt, ... zu einer Person oder einem Kind gehören, dann aktiviert dies auch die entsprechenden Nervenzellen.

Wenn eine Gruppe von Nervenzellen z.B. Schmerz und Einsamkeit abgespeichert hat, weil da damals in der zugehörigen Situation als Kind niemand war, dann bilden, wenn man dieses innere Kind tröstet, diese Nervenzellen Verbindungen zu Gruppen von Nervenzellen, in denen Trost, Beruhigung... gespeichert sind. Die Gruppen von Nervenzellen verändern sich also und sind nicht mehr so isoliert. -> Neuroplastizität
Beim nächsten mal wenn die Gruppe aktiviert wird, dann fühlt man nicht nur Einsamkeit, sondern auch Beruhigung - mit der Zeit immer ausgeprägter.

Die Persönlichkeitsanteile werden somit ausgeglichener, sie haben mehr Handlungsmöglichkeiten. Es fühlt sich so an, dass die unterschiedlichen Personen in einem immer mehr zu einer vollständigen Person werden.
 
Hej Paule!

Verstehe, gut erklärt.
In gewisser Weise sind diese Nervenzellengruppen ja dann auch Persönlichkeiten.

Bemerkenswert finde ich allerdings, dass in den Fallgeschichten innere Personen vorkommen, die nicht aus dem jetzigen Leben stammen.
Und wie kann es sein, dass Menschen die inneren Personen anderer wahrnehmen - wie z.B. in „Die geheimen Bewohner der Seele und wie sie unser Leben bestimmen“?

Liebe Grüße
Fjäril
 
Bemerkenswert finde ich allerdings, dass in den Fallgeschichten innere Personen vorkommen, die nicht aus dem jetzigen Leben stammen.

dies kann dadurch zustande kommen, dass sie das Gehirn über Assoziationen "konstruiert".
so wie beim träumen.

Und wie kann es sein, dass Menschen die inneren Personen anderer wahrnehmen - wie z.B. in „Die geheimen Bewohner der Seele und wie sie unser Leben bestimmen“?

-> Spiegelneuronen
 
Bemerkenswert finde ich allerdings, dass in den Fallgeschichten innere Personen vorkommen, die nicht aus dem jetzigen Leben stammen.

Hallo Fjaeril,

es ist auch möglich, daß der Mensch zur Bearbeitung seiner Themen erst einmal mit "früheren Personen" arbeiten muß, weil die Bearbeitung dieser Themen für den Jetzt-Mensch zu schmerzhaft und schwierig ist.
Über so einen (Um-)Weg wird es manchmal erst möglich, ein Thema anzuschauen.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Fjaeril,
Sehr interessantes Thema, ich werde mir die Bücher demnächst mal ansehen. Ich bin so zu sagen erst in der Ausbildung was diese Spirituellen Themen angeht. Was ich noch gut empfehlen kann, sind Bücher von Lise Bourbeau, als erstes "Heile die Wunden deiner Seele". Das ist meine Bibel. Dieses Buch hat mir viele Schleier des Lebens abgenommen. Nach dem ich es gelesen habe, hatte ich das Gefühl als hätte ich Jahre lang in einem grossen Haus mit schmutzigen Fenstern gelebt. Ich hatte eine klare Vision, jemand macht da etwas an den Fenstern, ich schaue hin, o, die sind schmutzig, und von alleine werden sie immer sauberer, dann schaue ich nach aussen und sehe eine wunderschöne Wiese mit vielen Blumen, und stelle fest das sie schon immer da war und ich habe es nicht gewusst. Sofort bin ich nach draussen gegangen und habe angefangen das Leben zu geniessen. Ich hatte auch ein Gefühl in der Geschichte Narnia zu sein, und eine Welt hinter dem Schrank entdeckt zu haben.
Ich musste zum Glück einsehen das die Welt gar nicht so ist wie ich es gedacht habe, sondern viel schöner. Seit dann verstehe ich meine Eltern und mich auch, besser, diverse Angste sind verschwunden, dafür sind aber andere zum Vorschein gekommen, und daran arbeite ich noch.
Die Angst von deinem Vater macht dir immer noch zu schaffen, habe ich das richtig verstanden. Ich kann dir einen guten Rat, der mir geholfen hat, weiterempfehlen. Du erwartest von deinem Vater dass er dich liebt und versteht. Das darf man in der Spirituellen Welt nicht, wenn man glücklich sein will, weil diese Erwartung ist das was uns Krank und wütend macht, nicht das Benehmen der bestimmten Personen. Viel wichtiger ist es dass du dich selbst liebst, und dir das gibst und erlaubst was du von anderen erwartest. Auch ist es nicht wichtig ob die anderen dich lieben und respektieren, sondern ob du das für deine Mitmenschen empfindest. Aber wenn man sich selbst liebt, und sich gibt was man von anderen erwartet, dann ist das nicht so schwierig zu vergeben und seine Feinde zu lieben. Ich spreche aus Erfahrung, es ist keine trockene Theorie aus den Büchern.
übrigens, weitere Bücher die ich in die Praxis umgesetzt habe sind die von Byron Katy, "The Work". So einfach und es bringt so viel Einsicht. Am meisten liebe ich dieses Gefühl der Schwerelosigkeit nach dem man das Problem entdeckt hat, und ihn damit praktisch zu 90% gelöst hat, dieses Lachen das von alleine kommt, und innere Ruhe. Probiere es mal aus ich bin noch dran, und staune immer noch wieviel Wahrheit da drin ist. Aber vor allem komme ich mit grossen Schritten vorwärts in meinem Leben, das kann mir niemand mehr nehmen.
Das Buch "Heile die Wunden deiner Seele" werde ich noch mal lesen. Es ist eines von diesen Büchern die man immer wieder lesen sollte, um etwas neues zu entdecken was man vorher nicht verstanden hat.
Wünsche dir viel Glück bei deiner Suche.
LG TerraX
 
@paule
Sicher kann es sein, dann würde in den geschilderten Fällen das Gehirn sich ganz schön heftig was konstruiert haben, das dem Leben des Betroffenen nicht dienlich ist.

@oregano
A.S.Wittemann vermeidet es eine Erklärung zu liefern. Er sagt lediglich, dass so was öfters vorkommt.
In den geschilderten Fällen war es jedenfalls so, dass genau das, was diese „alten inneren Personen“ hüteten, schmerzhaft war für die Betroffenen.

@TerraX
Lise Bourbeau .. .. klingt interessant, ich bin mir aber nicht sicher .. .. Theorie, was was bedeuten, warum was wie sein könnte, hatte ich schon genug. Und sich selbst verzeihen .. .. ich weiß schon gar nicht mehr, was ich mir noch verzeihen könnte. Oder auf andere Weise.
Auch die Theorie über die Inneren Personen hilft mir, nur durch das Lesen, nicht weiter. Die Wittemanns zeigen lediglich auf, wie es in einer Therapie gehen kann, wofür man den entsprechenden „Begleiter“ braucht. Die Hintergründe verstehen ist eine Sache, Nutzen daraus ziehen eine andere, die nicht immer zwangsläufig darauf folgt.
Wenn Du eines der Bücher gelesen hast, interessiert mich sehr, wie es Dir damit ging.

Zu meinem Vater: er ist schon gestorben, ich hatte auch schon vorher aufgehört von ihm Verständnis oder gar Liebe zu erwarten, das war einfach unmöglich für ihn. Ich habe auch schon lange keine Angst vor ihm, und trotzdem sind gewisse Verbote wirksam. Allmählich habe ich Zweifel, ob diese wirklich nur durch meinen Vater so mächtig wurden.

Vielen Dank für Eure Antworten,
liebe Grüße
Fjäril
 
Vielen Dank noch mal .. .. ich habe nachgedacht, nachgefühlt, es überschlafen .. ..

Hallo Fjäril,

genau das habe ich auch erst einmal getan ;)

Du hast mich auf die Überlegung gebracht, ob nicht Menschen mit multiplen Persönlichkeitsstörungen der beste Beweis dafür sind, dass es diese inneren Personen gibt. Ich konnte mir nie erklären, wo die herkommen, aber wenn es ganz normal wäre, dass sie da sind, und der „Fehler“ bei den Erkrankten darin liegt, dass diese abwechselnd quasi die Herrschaft über das Bewusstsein an sich reißen, das wäre für mich die beste Erklärung.
Wie dies genau zustande kommt, kann wohl niemand so recht erklären, dazu weiß man noch nicht genug zur Funktionsweise des Gehirns und die Verknüpfungen mit Gefühlen, die daraus entstehen. Es ist auch durchaus möglich, daß man sich diese alternativen Persönlichkeiten selbst erschafft. Wenn einem die jetzige Persönlichkeit beginnt zu ungeheuerlich zu erscheinen, flüchtet man in die andere, angenehmere, womit man für eine Weile zur Ruhe kommt. Das geschieht jedoch innerhalb eines einzigen physischen Körpers und braucht auch kein Einfluß von außerhalb zu sein.

Nur ein Mal Kind .. .. auch das ging mir viel durch den Kopf. Darüber hatte ich noch nie nachgedacht, und ich kam zu dem Schluss: Wie kann man nur einmal Kind sein in einem (offiziellen) Zeitraum von 5113 Tagen, von denen jeder unzählige Augenblicke enthält?
Dazu nochmal, was ich in der ersten Antwort erwähnte:

Du warst nur einmal Kind! Dieses eine Kind hat aber unterschiedliches erlebt und somit kommen verschiedene Aspekte in Betracht, aber es bleibt bei einem Kind. Du und das inzwischen erwachsen gewordene Kind seid eine Einheit, mit allem was in diesem Leben vorgefallen ist.
Paule hat dazu vieles sehr schön erläutert und nennt das was ich Aspekte nenne, Persönlichkeitsanteile. Klar hast Du als Kind mit Tausenden Tagen und Milliarden Augenblicken völlig unterschiedliches erlebt. Doch das warst eben Du selbst, eben nur als Kind. Auch danach in der Jugend kamen noch Erfahrungen dazu und dann noch als Erwachsene. Das alles macht Dich aus. Das Unterbewußte bildet aus all dem Verknüpfungen, die es für nützlich hält, sortiert Unwichtiges aus, bringt Traumatisches zum Schweigen, und sorgt dadurch dann im späteren Leben für entsprechende Gefühle und Reaktionen. Da das UB aber fleißig sortiert hat, kommt dabei nicht immer und nicht unbedingt das Sinnvollste heraus. Alles ist miteinander verwoben, beeinflußt sich gegenseitig.

Ich will es mal mit einem fiktiven Bild versuchen: vier Wollknäuel in unterschiedlichen Farben, die vier Kindheitserlebnisse darstellen, eines ein Trauma, eines fühlt sich ungeliebt, eines zu Unrecht bestraft, eines hat Angst. Man nimmt von jedem Knäuel den Anfang des Fadens, bündelt sie und wickelt alle vier Knäuel zu einem einzigen zusammen, so daß dieser groß, dick und vierfarbig ist. Jetzt möchtest Du das Trauma angehen und diesen Faden aufwickeln. Was passiert, wenn Du nur daran ziehst? Die anderen kommen ungewollt mit und verheddern sich hoffnungslos, verknoten sich. Da kommt man nicht so recht weiter, es sei denn man geht schrittweise vor, wickelt nacheinander die einzelnen Fäden immer nur etwas ab und nach und nach immer weiter, bis die Fäden wieder getrennt sind. Jeder Faden ist nur ein Aspekt oder Persönlichkeitsanteil, aber zusammen sind sie ein Teil des früheren Kindes aber auch ein Teil Deines heutigen Wesens. Als Hilfsmittel könnte man diese Aspekte als unterschiedliche Persönlichkeiten betrachten, doch dabei besteht die Gefahr, daß die Verknüpfungen der verschiedenen Aspekte und wie sie aufeinander einwirken nicht beachtet werden.

Laut einer Therapeutin entsteht ein inneres Kind durch Trauma. Ein Persönlichkeitsanteil bleibt dabei in der Entwicklung stecken und sollte durch die Therapie „nachreifen“. Wenn ich nur EIN Trauma erlebt hätte, hätte ich logischerweise EIN inneres Kind. Bei mehreren Traumen? Verschwindet ein früheres inneres Kind, wenn sich ein neues bildet, durch ein noch schlimmeres Trauma als das frühere? Oder bildet sich kein neues mehr? Dann müsste mein inneres Kind aber 8 Monate alt sein und nicht vier oder fünf Jahre (wie in der Therapie auffindbar), im ersteren Fall aber viel älter.
Da widerspreche ich Deiner Therapeutin: das innere Kind ist immer da und entsteht nicht erst durch ein Trauma. Es lernt und lernt und lernt vom ersten Tag an ständig dazu. Wenn es nicht da wäre hättest Du auch keine Kindheitserinnerungen und -erfahrungen, weder gute noch schlechte. Ohne würdest Du auch heute noch Deine Hand auf die heiße Herdplatte legen. Somit "verschwindet" es auch nicht, wenn Probleme ausgeräumt wurden, dann verbleiben eben nur noch gute Erfahrungen des Kindes, auf die der Erwachsene nun bauen kann. Da entstehen und vergehen keine neuen Kinder - es ist immer das Deine, das zu unterschiedlichen Zeiten, unterschiedliche Traumen erlebte, Erfahrungen machte.

Der Dialog mit dem inneren Kind soll ein Nachreifen ermöglichen, wenn das Kind wie in meinem Milch überkochen/ungeliebt Beispiel erwähnt, in dem Glauben stecken geblieben ist, daß es bzw. der inzwischen Erwachsene Mensch sich immer noch ungeliebt fühlt. Erklärt man dem inneren Kind hier, daß die momentane Hinwendung zur Milch und Abwendung vom Kind, mit geliebt/ungeliebt nichts zu tun hatte, zeigt ihm viele Beispiele auf, wo es sogar über alle Maßen geliebt wurde, dann verflüchtigt sich dieses Gefühl aus der Kindheit und somit auch beim Erwachsenen, der das ohnehin richtig sehen kann.

Das Erlebte ist das Wichtige, nicht das Alter. Das kann sogar in die Zeit zurück gehen, als das Kind noch im Mutterleib war. Das Alter hat nur insofern Bedeutung, als das Kind zunehmend mehr versteht, wenn es älter wird und dadurch weniger falsch auslegt. Warum sollte das ein Kind nicht, wenn doch selbst Erwachsene untereinander das gleiche Verständnisproblem haben? Dennoch wird auch heute immer noch unterschätzt wie viel selbst Säuglinge verstehen. Wenn ein Erwachsener den Säugling mit "DaDaDaDuDuDuDaDaDa" anspricht, dann denkt der sich sein Teil - bekloppte Erwachsene (Erinnerung einer Ärztin an ihr erstes Lebensjahr)! Es ist aber immer DEIN inneres Kind, das all diese Erlebnisse hat, nicht das von Hinz und Kunz.

Wenn ich mit dem „Unterbewussten“ diskutieren kann wie mit einer Person, was spricht dann dagegen, dass ich tatsächlich mit einer Person rede? Nämlich entweder mit der, die andere beherrscht/beschützt, oder mit der, die gerade für das zuständig ist, worüber ich diskutieren möchte.
Wenn Du mit Deinem Unterbewußten kommunizierst, dann sprichst Du direkt mit einem Aspekt Deiner Selbst. Andere Personen zu postulieren ist nicht ganz ungefährlich. Wenn Du weitere Personen erfindest, die Dich beherrschen/beschützen/zuständig sind, gibst Du nicht nur die Selbstbestimmung auf, sondern überträgst sie auf erfundene Personen und lieferst Dich diesen Erfindungen unter Umständen sogar komplett aus. Unterschätze nie die Macht der Gedanken!!! Deshalb sollte man sich an das halten, was in einem ist und nichts dazu erfinden, es ist auch ohne schon kompliziert genug. Mit dem Erfinden solcher Gestalten begibst Du Dich möglicherweise in einen Bereich, der mit Besetzungen im Sinne von Exorzismus verwandt ist, oder schaffst die Grundlage für eine gespaltene Persönlichkeit im Sinne von Schizophrenie, und damit sollte man auf keinen Fall herumspielen. Hier wendest Du vielleicht ein, Kinder erfinden doch auch fiktive Spielkameraden und anderes - doch Kinder sehen diese als völlig getrennte Entitäten an, nicht als Teil ihrer selbst, sondern eben als Außenstehende und das ist ein Unterschied.

Und wer ist das Ich, das plötzlich den Wunsch hat Liebe fühlen zu können? Wozu brauche ich das, ist doch ganz praktisch so, ohne Komplikationen dadurch. Ging doch super über all die Jahre hinweg! Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich sogar froh war, dass ich nicht durch Verliebtheiten ins Trudeln geriet (wie andere, die ich kannte) und immer vernünftig blieb (so wie es mein Vater gefordert hatte). Und plötzlich taucht dieser Wunsch auf .. .. aus dem Unterbewusstsein? Oder aus meinem eigentlichen Ich? Und wer argumentiert dagegen, dass dies mein Dasein, so wie es ist, gefährden könnte und unbedingt vermieden werden muss?
Liebe ist ein wunderbares Gefühl und nach wunderbaren Gefühlen sehnen sich wohl alle Menschen, ebenso wie sie sich gerne glücklich fühlen. Doch haben wir Liebe und Glück heutzutage auf wenige Bereiche beschränkt, etwa Liebe zwischen Mann und Frau; wir fordern Liebe von anderen, geben sie aber nicht; eine völlig bedingungslos geschenkte Liebe, scheint weitgehend unmodern geworden zu sein; Glück durch viel Geld. Doch Liebe und Glück kann einen ganz unerwartet regelrecht durchfluten, wenn einen durch das Blattwerk im Wald ein unverhoffter Sonnenstrahl trifft! Oder der Anblick eines mit Tautropfen glitzernden Spinngewebes - ein Wunder der Natur. Liebe und Glück im trauten Kreis von Freunden ist ebenfalls unersetzlich.

Sicher kann es nett sein, wenn man von Liebeskummer, Scheidung usw. verschont geblieben ist, weil man "vernünftig" war. Doch diese Höhen und Tiefen gehören zum Leben, ohne die Tiefen kann man die Höhen nicht schätzen. Es kommt auch darauf an, was der Einzelne überhaupt unter Liebe versteht, welcher Art ist die Liebe nach der man sich sehnt? Ist Liebe nicht auch, wenn zwei harmonisch beieinander sind, sich gegenseitig schätzen, respektieren, tolerieren und dabei einfach still beeinander sitzen?

Der Wunsch nach Liebe dürfte dem innersten Ich oder der Seele entspringen und unserem spirituellen Wesen. Doch auch die Sicherung der Fortpflanzung hat hier sicherlich ein Wörtchen mitzureden. Dich zu verlieben, jetzt und heute, würde Dein jetziges Leben sicherlich verändern, ob im positiven oder negativen Sinne liegt jedoch völlig in Deiner Hand. Wenn Dir irgendetwas "einflüstert" das sei gefährlich und zu vermeiden, dann ist das wahrscheinlich auf die tief verankerten Vorgaben zurückzuführen, die Dir geboten "vernünftig" zu sein. Damals bedeutete "vernünftig" wahrscheinlich, sich nicht auf sexuelle Experimente einzulassen und ungewollt schwanger zu werden, sinnvoll wenn man 12 oder 17 Jahre alt ist. Doch so wie man älter wurde, verlor dieses Gebot an Sinn, wurde aber dennoch nicht abgelegt und verhinderte so eine normale Entwicklung zum Aufbau von Beziehungen?

Die Menschheit hat ja nur überlebt, weil Beziehungen eingegangen werden, zugegebenermaßen nicht unbedingt immer Glückliche, dabei verspüren die Partner den Wunsch nach Kindern, die sie normalerweise bedingungslos lieben und für die sie sorgen. Eine harmonische Familie ist ein Geschenk, das man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Da fühlt man sich geborgen und geliebt! Wer derartiges nie erleben durfte, aus welchen Gründen auch immer, wird wahrscheinlich immer das Gefühl haben, daß ihm/ihr etwas fehlt und weiterhin danach suchen.

Wer wünscht sich ganz erfassen zu dürfen, wer ich bin, was meine Seele hier überhaupt möchte, wünscht sich meine angeborenen und unterdrückten Fähigkeiten, die sich in Ahnungen und Träumen melden, wiederzufinden .. .. und wer will das verhindern?
Und wer in mir hat Angst vor Gesundheit, und warum?
Du, Deine Seele, Dein Ich und aus was sonst der Mensch noch bestehen mag, wünscht sich, sich selbst kennen zu lernen. Durch Umwelt, Erziehung, Familie, Gesellschaft werden uns im Laufe des Lebens so viele Dinge anerzogen, aufgezwungen, daß wir letztlich gar nicht mehr wissen, wer wir eigentlich sind. Eine besonders wichtige, aber für den Einzelnen besonders Schädliche, ist die Anpassung an viele gesellschaftliche Normen, die unserem inneren Empfinden widersprechen. Immer höflich sein, auch wenn einem nicht danach ist; dem Chef gehorchen, auch wenn er Blödsinn erzählt; zur Arbeit marschieren, auch wenn man krank ist, weil man um den Job fürchtet, Beispiele sind endlos.

Wenn Dir jetzt angeborene und bislang unterdrückte Fähigkeiten bewußt werden, dann gehe dem nach, wende sie an und laß Dir nichts verbieten. Du bist inzwischen eine Erwachsene Frau, kannst selbst bestimmen, was Du ausprobieren willst und kannst es auch tun, sei es auch noch so ausgefallen! Kunstfallschirmspringer? Nur zu! Aquarellmalerei, musizieren, beraten - zu allem was Dir genehm ist, Dich irgendeiner Gruppe anschließen und aktiv mitwirken? Du darfst ALLES! Nur zu! Wenn Du das wirklich willst, kann Dir das niemand verbieten, niemand verhindern.

Angst vor Gesundheit kann viele Gründe haben. Krankheit kann eine Flucht aus der Realität sein, man verschanzt sich hinter der Krankheit, um gewisse Dinge nicht tun zu müssen. Krankheit kann einem Vorteile einbringen - andere umsorgen einen liebevoll, die sich sonst nicht kümmern würden. Krankheit kann einem eine Pause von dem Alltagsstress bescheren. Bei Krankheit kann man sich zurückziehen, zur Ruhe kommen, was von anderen ohne Krankheit nicht akzeptiert würde. Ob diese Gründe auf Dich zutreffen weiß ich nicht, das sind nur Beispiele. Mir hat eine Krankheit dazu verholfen einen lange angestrebten Berufswechsel vorzunehmen, durch die Krankheit wurde er finanziert, was mir nicht möglich gewesen war.

Ich habe auch Frauen und Männer kennengelernt, die krank wurden, weil sie sich für sämtliche Familienmitglieder und Freunde aufopferten, sie waren stets da, wenn sie gebraucht wurden, letztlich gesundheitlich wegen Überlastung ruiniert. Doch etwas mehr für sich selbst zu tun, das wiesen sie rigoros zurück. Warum? Sie brauchten das Gefühl gebraucht zu werden, das nennt man auch Helfersyndrom, kann aber auch Ausdruck dafür sein, daß hier der Dank für die Hingabe mit Liebe gleichgesetzt wird. Wir Menschen sind schon seltsame Geschöpfe, nicht wahr?

Zum Sinn des Lebens kannst Du auch hier mal reinschauen:
https://www.symptome.ch/threads/fragen-nach-dem-sinn-des-lebens.81812/
Auch die Logotherapie von Viktor Frankl kann hier weiter helfen, mal ein sehr vernünftiger Psychiater!

Ja, es stimmt, ich habe so viel Verschiedenes gehört, über mich und ganz generell über „die Psyche“ (von der mir keiner der Therapeuten verständlich erklären konnte, was das genau ist), dass ein schlimmes Kuddelmuddel entstanden ist. Aber jetzt, nachdem ich von den Inneren Personen erfahren habe, ist das wie Steine eines Puzzles zu bekommen, sodass das Bild endlich (fast) vollständig wird,.. .. da kann ich nicht mehr zurück zu mir weniger verständlichen Theorien. Wie oft hatte ich in der letzten Zeit den Eindruck es würde Krieg in mir herrschen – und warum sollen das nicht Personen sein, von denen die einen sich nicht länger unterdrücken lassen wollen und die anderen um ihre Macht kämpfen?
Mit dieser Aussage könnte ich übereinstimmen, wenn Du statt verschiedene Personen den Begriff Persönlichkeitsanteil oder Aspekte verwenden würdest. Du selbst bist nur eine Person und hast viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht und das seit mindestens der Geburt. Vieles davon läßt sich einfach ausgedrückt, nicht unter einen Hut bringen, es sind Widersprüche entstanden, die aber ungelöst geblieben sind, oder ein Aspekt widerspricht dem anderen. Da Dein Unterbewußtsein oder Seele nun glaubt, daß man Dich damit konfrontieren kann, weil Du jetzt in der Lage bist damit umzugehen, werden die Informationen allmählich durch Träume und Erinnerungen frei gegeben. Durch die vielen Therapien und Lektüre zahlreicher Bücher, ist mehr freigegeben worden als Du verkraften kannst und das vermittelt Dir den Eindruck, daß in Dir ein Krieg tobt, der Dich zunehmend verwirrt. Es ist einfach zuviel auf einmal! Dazu ein Beispiel: ein kleiner Junge fällt auf die Fahrbahn, sieht zu wie die Räder eines Fahrzeugs über seine Hände fahren. Erinnert sich danach an nichts mehr. Erst mit ca. 40 tauchen einige Erinnerungen, stückchenweise, an das Ereignis auf, nach einiger Zeit ist das Bild vollständig - so lange brauchte es, bis er das verkraften konnte, ohne durch die einfache Erinnerung nochmals traumatisch verletzt zu werden. Ähnliches erleben Frauen und Männer, die als Kleinkinder, teils bis ins Alter von 12-13 Jahren sexuell mißbraucht wurden. Manche erinnern sich im ganzen Leben nicht mehr daran. Wenn doch, dann fängt es mit bruchstückhaften Erinnerungen an, denn an der gesamten, schlagartigen Gewahrwerdung könnten sie zerbrechen.

Der seelische Schutzmechanismus, der hier aktiv ist, hat seinen Sinn und wir sollten dafür sehr dankbar sein. Ihn zu durchbrechen, ohne kompetente Begleitung, kann gefährlich werden. Leider mangelt es den meisten Psychiatern an dieser Kompetenz, denn ihre sog. wissenschaftlichen Erkenntnisse liefern dafür keine Anleitung.

Zu Personen, die um die Macht über Dich kämpfen siehe oben. Bitte laß Dich auf so etwas auf keinen Fall ein, das kann Dich noch tiefer in eine Krise stürzen. Das ist kein Machtspiel, das da vor sich geht, sondern ein Versuch die Verwirrung verschiedener Erfahrungsaspekte zu sortieren und aufzulösen, die da alle ungebeten und gleichzeitig auf Dich einstürmen.

Wie war das noch mit neuen Forschungsergebnissen – zuerst wird darüber gelacht, dann werden sie bekämpft, und schließlich ist es einfach so.
Das mag auf vieles zutreffen und auch sinnvoll sein. Doch wenn dieses Spiel mit der Psyche des Menschen gespielt wird, die ohnehin niemand richtig erklären kann, dann ist für mich die Grenze überschritten. Leider sind die Verirrungen der Psychologen und Psychiater so zahlreich, daß man sich von vielen besser distanziert bzw. ihnen nahelegen sollte, selbst mal zum Therapeuten zu gehen. Andere lassen ihre Patienten in den schlimmsten Krisen im Stich. Die Definition von psychischen Erkrankungen, einst ein sehr seltenes Phänomen, wurden inzwischen derart weit gefaßt, daß man im Prinzip JEDEN zu den psychisch Kranken zählen kann. Und das ist gewollt, denn alle diese Menschen brauchen dann angeblich Medikamente. Wer hinter der Definitionsausweitung und den phantasiereichen Beschreibungen steckt? Dreimal darfst Du raten! Oder besser siehe hier:
https://www.symptome.ch/threads/die-unglaubliche-neufassung-von-krankheitsdefinitionen.114486/

Von einem anderen Mitgleid hier geklaut: "Vorsicht, sie könnten an einem Druckfehler in Gesundheitsbüchern sterben" (sinngemäß). Das trifft in verschärftem Maße für alle Psycholiteratur zu...

Tja, das ist meine persönliche Ansicht zu dieser Geschichte und sie basiert nicht allein auf Theorien. Ich habe auch sehr viel davon für mich selbst durchgezogen, allein oder gemeinsam mit anderen. Und Eines möchte ich Dir deshalb auch dringend empfehlen: mach mal Pause beim Graben in Deinem Ich, Unterbewußten, bei Persönlichkeitsanteilen, Aspekten. Laß Ruhe einkehren und nimm nur das auf, was im Moment spontan und ganz von allein Deine Aufmerksamkeit erheischt. Alles andere ignoriere mal für einige Zeit. Übertreibungen bei diesem Spiel können richtig krank machen und führen zu allermindestem zu Fehlschlüssen und Kurzschlußreaktionen.

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Zu meinem Vater: er ist schon gestorben, ich hatte auch schon vorher aufgehört von ihm Verständnis oder gar Liebe zu erwarten, das war einfach unmöglich für ihn. Ich habe auch schon lange keine Angst vor ihm, und trotzdem sind gewisse Verbote wirksam. Allmählich habe ich Zweifel, ob diese wirklich nur durch meinen Vater so mächtig wurden.

Hallo Fjäril,

obwohl Dein Vater verstorben ist, kannst Du mit ihm einen Dialog führen. Frage ihn mal, was er damals genau mit seinem "vernünftig" sein meinte, was er darunter verstand und warum er welche Verbote erlassen hat. Diskutiere das einfach mal mit ihm. Das Ergebnis könnte Dir nicht nur weiter helfen, sondern auch für einige positive Überraschungen sorgen. Danach wirst Du auch wissen, ob Du sie richtig verstanden hast, ob Du sie vielleicht selbst noch verstärkt hast oder anderes.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Liebe Clematis!

So eine lange Antwort, ich spüre geradezu, wie Du Dir Mühe gibst mich von einem Schritt abzuhalten, den Du für völlig falsch hältst. Ich habe den Eindruck, dass Dir das richtig am Herzen liegt.

Aber .. .. Du kannst nicht wissen, wie sehr ich „am Ende“ bin. Du kannst nicht wissen, dass ich mit den verborgenen Fähigkeiten nicht so etwas meine, das man einfach probieren kann, alles derartige ist ausgeschöpft und vorbei (sogar das Malen, das mich einige Jahre sozusagen über Wasser hielt - siehe meine persnliche Malgeschichte ), ich bin nur mehr erschöpft. Jeden Tag warte ich sehnsüchtig auf den Abend .. ..

Da Du die Bücher nicht kennst, .. .. naja, also bei Richard C. Schwartz besteht wohl wirklich die Gefahr, dass man sich was konstruiert. Aber lt. den Fallgeschichten der Wittemanns werden niemandem innere Personen eingeredet, sie werden entdeckt, sprechen mit dem Therapeuten, sagen wer sie sind – oder weigern sich. Und auch der Betroffene nimmt sie als Person wahr, wundert sich eventuell sogar über ihre Aussagen .. .. es ist ein Entdecken, nicht ein Überstülpen.

Leider mangelt es den meisten Psychiatern an dieser Kompetenz, denn ihre sog. wissenschaftlichen Erkenntnisse liefern dafür keine Anleitung.

Naja, von Psychiatern habe ich mich ohnehin ferngehalten. Aber auch mit „gelernten“ Psychotherapeuten ist es nicht viel anders, nur bekommt man keine Medikamente verschrieben. Nach gemachten Erfahrungen habe ich bereits einige Jahre Pause gemacht, wollte einfach nur mehr in Ruhe vor mich hin leben, aber es ging mir immer schlechter. Als meine Ärztin Traumatherapie vorschlug, habe ich verdächtig schnell ja gesagt – das war dann aber gar keine, hieß nur so. Schrecklich, dass solche Leute von sich behaupten dürfen, sie wären Traumatherapeut!

Aber damit komme ich vom eigentlichen Thema ab .. .. und diese „Therapie“ ist auch schon wieder 2 Monate her. Ich hatte in der Zwischenzeit lediglich einen Termin bei einer Energetikerin, die mir diese Bücher empfohlen hat.

Trotzdem noch: Dialoge mit meinem Vater .. .. hatte ich auch schon haufenweise. Und jede Menge Erklärungen lieferte er ohnehin schon mit bei seiner Erziehung. Er wollte mich vor den Gefahren der „bösen Welt“ beschützen, no na. Und vor dem „bösen Erwachen“, wenn ich nur aufgrund irgendwelcher Einbildungen glaube gesund zu sein. Und mein Gehirn müsse doch trainiert werden, gute Schulnoten, eine gute Ausbildung .. .. besseres Leben .. .. u.s.w.
Hauptsächlich hatte er natürlich Angst vor Gefühlen, die Erinnerungen bei ihm wecken würden, das ist für mich ganz klar. Bei meiner letzten „Begegnung“ mit ihm in der „Therapie“ sagte er, d.h. also ich auf seinem Platz, es gehe nicht darum, dass es mir gut gehe, sondern dass er recht hätte. Aha .. .. und? Es gab keine therapeutische Weiterverfolgung des Themas. Nur umdrehen und sagen „ich gehe meinen eigenen Weg“. Hat nichts geändert.

Wenn ich mit meinem bereits verstorbenen Vater so reden kann, mit wem rede ich dann?
Ist es im Prinzip nicht völlig egal, ob man das Unterbewusstsein als etwas Amorphes wahrnimmt und akzeptiert, dass man sich bei der Kommunikation damit mit teilweise widersprüchlichen Aussagen herumschlägt, ob man sich sagt, dass man innere Personen kreiert um damit zu arbeiten, oder ob es tatsächlich welche sind, energetisch oder neurologisch in uns vorhanden? Ist es nicht am wichtigsten, dass man zu Verbesserungen kommt? Und außerdem – es ist zu spät für eine Umkehr. Es ist, wie wenn ein Vorhang weggezogen worden wäre, und sie sind da. Undeutlich zwar, irgendwie im Dunklen, aber eindeutig Personen. Ich kann sie nicht wieder wegdenken, so wie beim berühmten violetten Elefant, oder wie auch immer der ist, an den man nicht denken soll.

Und ich erinnere mich auch schon früher mal zumindest eine Person - einen Mann - wahrgenommen zu haben, der mir bei einer Meditation sagte, dass das, was ich tue nichts bringt. Ich habe dann in der Gestalttherapie unter Anleitung ein wenig mit ihm kommuniziert, ohne darüber nachzudenken, wieso ich ihn wahrgenommen habe. (Kam nicht viel dabei heraus, er sagte, er wisse selbst nicht, warum er mir mit dieser Meldung in die Quere kam, und es tue ihm auch leid.)

Deswegen habe ich eingangs danach gefragt, ob wer schon Erfahrungen mit Inneren Personen hat. Schade, dass das offenbar nicht der Fall ist. Ein wenig über Möglichkeit oder Unmöglichkeit zu diskutieren ist natürlich auch o.k., aber ich denke, es ist alles Wichtige gesagt. Ich schaffe es nicht auf mehr Punkte von Dir einzugehen .. ..
Ich akzeptiere, wenn Du Dich mit der Literatur nicht befassen will, es für gefährlich hältst, jede Menge andere Erklärungen hast. Eine Therapiemethode, die ich nur aus Büchern kenne, kann ich ohnehin nicht verteidigen.

Liebe Grüße
Fjäril
 
Liebe Oregano!

Ich habe das Bedürfnis, meine letztens sehr kurze Antwort etwas ausführlicher zu erklären.

Also, ein Beispiel:
Es zeigte sich bei jemandem ein Mann, der miterlebt hat, wie sein Volk verraten und niedergemetzelt wurde, weil er seinen Nachbarn zu sehr vertraut hatte. Damit er dieses entsetzliche Gefühl nicht wieder erleben muss, sorgt er dafür, dass die jetzige „Gesamt-Person“ niemandem vertraut und niemanden an sich heranlässt, sodass derjenige unfähig für eine dauerhafte Partnerschaft / tiefe Liebe ist, obwohl er sich eine solche wünscht.

Liebe Grüße
Fjäril
 
So eine lange Antwort, ich spüre geradezu, wie Du Dir Mühe gibst mich von einem Schritt abzuhalten, den Du für völlig falsch hältst. Ich habe den Eindruck, dass Dir das richtig am Herzen liegt.
Aber .. .. Du kannst nicht wissen, wie sehr ich „am Ende“ bin.

Hallo Fjäril,

mir liegt am Herzen, Dich zu bitten sehr vorsichtig zu sein. Ich habe über die Jahre viele Menschen kennengelernt, die Informationen und Bilder, die sie fanden, nicht skeptisch genug hinterfragt haben und sich dadurch sehr geschadet haben, hinterher viel schlimmer dran waren als vorher. Daher diese Warnung.

Natürlich kann ich nicht in Dich hineinschauen und weiß letztlich auch nicht, was in Dir alles vorgeht. Daher respektiere ich, daß nur Du selbst letztlich entscheiden kannst, was Dir weiterhelfen kann und was nicht.

... es ist ein Entdecken, nicht ein Überstülpen.
Dann das Entdeckte noch gründlich überprüfen bevor man es akzeptiert, dann bin ich "beruhigt" ;)

Er wollte mich vor den Gefahren der „bösen Welt“ beschützen, no na.
Das will jeder Vater, besonders bei Töchtern. Väter wissen ja selbst am besten, welche Tricks Männer anwenden, um... ;) Diese Erfahrungen machte ich mit meinem Vater auch.

Und vor dem „bösen Erwachen“, wenn ich nur aufgrund irgendwelcher Einbildungen glaube gesund zu sein.
Könnte dies mit Deiner früheren Frage in Zusammenhang stehen:
"Und wer in mir hat Angst vor Gesundheit, und warum?"
Könnte es bedeuten, daß Du Angst davor hast Dich als gesund zu sehen, weil es ein Irrtum wäre, Einbildung, auf die ein böses Erwachen folgen würde, weil Du in Wirklichkeit -gemäß Aussage des Vaters- dennoch krank wärest?

es gehe nicht darum, dass es mir gut gehe, sondern dass er recht hätte. Aha .. .. und? Es gab keine therapeutische Weiterverfolgung des Themas. Nur umdrehen und sagen „ich gehe meinen eigenen Weg“. Hat nichts geändert.
Das kannst Du in einem Streitgespräch mit ihm ja nochmal aufgreifen. Ohne Therapeut gelingt es Dir vielleicht ja sogar besser. Im Streitgespräch kämen Deine eigenen Empfindungen dazu hoch, würden bewußt und könntest das evtl. dann abhaken?

Wenn ich mit meinem bereits verstorbenen Vater so reden kann, mit wem rede ich dann?
...dass man innere Personen kreiert um damit zu arbeiten, oder ob es tatsächlich welche sind, energetisch oder neurologisch in uns vorhanden? ...Ist es nicht am wichtigsten, dass man zu Verbesserungen kommt? ...Undeutlich zwar, irgendwie im Dunklen, aber eindeutig Personen. Ich kann sie nicht wieder wegdenken, so wie beim berühmten violetten Elefant
...Und ich erinnere mich auch schon früher mal zumindest eine Person - einen Mann - wahrgenommen zu haben
...Deswegen habe ich eingangs danach gefragt, ob wer schon Erfahrungen mit Inneren Personen hat. Schade, dass das offenbar nicht der Fall ist.
Das von Dir an Oregano gerichtete Beispiel bringt mich dazu, unter Berücksichtigung der gekürzt zitierten Aussagen, nochmal darauf einzugehen. Vorher habe ich das nicht gemacht, weil das in Bereiche vorstößt, die von vielen grundsätzlich abgelehnt werden. Sie betreffen jedoch die inneren Personen, die man erleben kann.
Wenn Du mit Deinem Vater sprichst - dann könnte das erstens sein "Geist" sein, damit wären wir mitten in der Regressions- bzw. Reinkarnationsfrage. Zweitens gehen Informationen in diesem Universum nicht verloren, sie sind immer noch irgendwo vorhanden und können z.B. bei einer Meditation "angezapft" werden.
Drittens weißt Du intuitiv, unbewußt viel mehr von dem was Dein Vater dachte, weil ihr seinerzeit über eure energetischen Felder miteinander verbunden wart und auch dieses Wissen kannst Du "anzapfen".

Ja, das Wichtigste ist, Verbesserungen zu erreichen. Es gibt viele Wege dahin, einige sind zu empfehlen, andere weniger. Unsere Gefühlswelt ist eine Mimose und sehr empfindlich, berücksichtigen wir das, dann sollte auch nichts schief gehen.

Du hast Recht, daß man nicht zurück kann - hat man einmal damit begonnen, wird es fast zum Selbstläufer, selbst dann, wenn man es wenigstens vorübergehend mal zur Ruhe betten wollte. Als ich mal völlig überfordert war, richtete ich an "höhere Stelle" die Bitte, mir eine Woche Pause zu gewähren. Sie wurde erhört, doch die Pause betrug nur drei Tage - immerhin! Das was man erfahren hat, kann man nicht mehr vergessen. Wichtig dabei bleibt, daß, was immer da kommt für Dich hilfreich ist. Insofern ist der Weg unwichtig.

Der Mann, der Dir "erschienen" ist, dem seine falsche Aussage leid tat, könnte mit Reinkarnationen zu tun haben und insoweit habe ich auch meine eigenen Erfahrungen mit Personen, die mir vorgekommen sind.
Dabei habe ich für mich jedoch letztlich offen gelassen, ob es tatsächlich Bilder aus einem früheren Leben gewesen sind, oder ob mein Unterbewußtsein diese Bilder "erfunden" oder "heraufbeschworen" hat, um mir Zusammenhänge zu verdeutlichen, die es mir anders nicht mitteilen konnte.

Zwei solcher Mitteilungen halfen mir mit ihren Information zwei recht schwere Probleme komplett zu überwinden. Eine Information erhielt ich während einer intensiven Meditation und die Zweite während einer noch intensiveren geistigen Heilsitzung. Es waren regelrechte Kurzfilme, bei denen ich aktiv mit anderen Personen zugange war...

Ich habe aber auch mehrere andere Informationen bei anderen Gelegenheiten erhalten, die mich auf's Glatteis geführt haben, sich letztlich als falsch herausstellten, mir aber erhebliche Probleme bereiteten bevor ich das erkannt und für mich richtig gestellt hatte. Und das ist auch der Hauptgrund, warum ich bei solchen Dingen immer zu besonderer Vorsicht rate. Ein weiterer Grund ist, daß es nach unverantwortlich ausgeführten Regressions- oder Reinkarnationstherapien auch schon zu Selbstmorden kam, weil die Therapierten nicht mit dem Erfahrenen zurecht kamen und allein gelassen wurden.

Dein Beispiel für Oregano zeigt aber auch, daß die Erkenntnis, warum man niemandem mehr vertraut, dazu beitragen wird, daß man genau dieses Mißtrauen überwinden kann. Das habe ich selbst erlebt, doch auch anderes, das nicht so erfreulich war. Bei diesem Beispiel bleibt offen, ob es sich um ein Erlebnis bei einer Reinkarnationstherapie handelt oder eben ein vom Unterbewußten erzeugtes Bild, das vielleicht ein Kindheitserlebnis verfälscht wiedergegeben hat, um den Zusammenhang klar darzustellen. Beides ist möglich...

Vielleicht gibt Dir das einige Anregungen, wie Du das auch betrachten könntest oder wie Du weiter vorgehen könntest. Vielleicht...

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Liebe Clematis!

Vielen Dank für Deine Anregungen. Ich glaube auch, dass Informationen im Universum vorhanden sind und "angezapft" werden können. Und dass es vieles gibt, das ich (noch) nicht verstehe.

Das von Dir an Oregano gerichtete Beispiel .. ..

Das Ergebnis in dem Beispiel kam durch die Art Therapie, die A.S.Wittemann nun nicht mehr selbst durchführt, sondern lehrt. Es sind im Grund Gespräche, aber mit dem jeweiligen Gegenüber, das sich zeigt, wenn der Klient den Stuhl mal da und mal dorthin rückt bzw. sich davor oder dahinter stellt. Es dauert allerdings, bis es so weit ist, falls es überhaupt dazu kommt. Die lt. Wittemann geheimen inneren Personen wollen geheim bleiben, und Klient wie Begleiter haben irgendwann den Eindruck vor einer eisigen, eisernen oder steinernen Mauer zu stehen. Stunden können mit Schweigen vergehen, und oft bricht der Klient die Therapie ab. Wenn aber nicht, kann es eventuell irgendwann dazu kommen, dass der Begleiter etwas findet, das eine Reaktion der geheimen Person hervorruft, und auch dann dauert es noch lange, bis vielleicht das Geheimnis gelüftet wird. Dabei werden die alten Schmerzen fühlbar, und das ist sicher nicht lustig. Der Begleiter muss wirklich gut sein um dem Klienten die richtige Unterstützung zu bieten, sodass Heilung stattfinden kann.
(Ich erinnere mich noch gut, wie der von sich sehr überzeugte Hypnotherapeut reagierte, als bei mir Verzweiflung durchbrach. Zwei Jahre lang hatte er das Fehlen echter Gefühle bemängelt, und nun fiel im nichts besseres ein als Vorwürfe und Forderungen.)

Beim Lesen über diese geheimen inneren Personen, davon, dass sie mit ihrer erstarrten Abwehr das Leben ruinieren, fiel mir meine Angst vor Gesundheit ein. Die nicht so ganz geheim ist, denn immerhin hat sie sich bei mir vor Jahren in zwei speziellen Situationen deutlich gezeigt. Sonst nur dadurch, dass Bemühungen um mehr Gesundheit scheiterten, was natürlich auch andere Gründe haben konnte. Sehr auffällig war es, als ich durch Duft-QiGong begann mich deutlich besser zu fühlen. Plötzlich wurde ich krank, Seitenstrangangina mit nur ein wenig erhöhter Temperatur, und wochenlang war ich so schwach, dass ich die Arme kaum heben konnte und somit die Übungen nicht weiter durchführen.

Daran, dass es Angst davor sein könnte, dass ich mir nur was einbilde, habe ich gar nicht gedacht, obwohl Du da eine ganz logische Schlussfolgerung gezogen hast. Interessant .. ..
Nun ja, es gibt auch genügend andere mögliche Gründe in meiner Kindheit, die damit zu tun haben, wie meine Eltern mit mir umgingen, wenn ich krank war oder eben nicht. Völlig überrascht wurde ich dann mal von einer ganz kurzen Vision (der einzigen derartigen in meinem Leben), in der ich mich als Gefangener bei Indianern „sah“, der gesund gepflegt wurde für den Marterpfahl. Später hat jemand angeblich in einem früheren Leben einen weiteren Grund gefunden und angeblich aufgelöst .. .. eine Wirkung habe ich nicht bemerkt.

Es ist also recht komplex und offenbar tief verwurzelt, was auch immer es ist. Und es ist nicht das einzige .. ..
Liebe Grüße
Fjäril
 
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