Xylitol, Kaugummi, Lutschtabletten

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.702
Es gibt zwei finnische Studien, die belegt haben, daß das Kauen von xylitolhaltigen Kaugummis gut gegen Karies ist. Diabetiker dürfen diese Kaugummis auch kauen, weil Xylitol nicht zu den sogenannten Broteinheiten angerechnet wird.

.....Die Süßmittel wurden im Zeitrahmen von einem Jahr in Kaugummis verabreicht, ca. 7 Gramm täglich pro Person. Im Vergleich zur Saccharosegruppe wurde bei den Xylitolprobanden eine Reduktion der Karieszuwachsrate um mehr als 82% ermittelt. Der Kaueffekt konnte ausgeschlossen werden, da beide Gruppen die gleiche Menge Kaugummi konsumierten. Ein Fazit der Studie ist auch, dass bereits geringe Mengen an Xylitol ausreichen und eine komplette Umstellung des Süßmittels nicht notwendig ist.
Diese Effekte werden dadurch erklärt, dass die kariogenen Streptokokkus mutans das Xylitol nicht verstoffwechseln können und damit absterben. Weiterhin werden sie auch daran gehindert, als Plaquebakterien an der Zahnoberfläche anzuheften. Als optimale Xylitolmenge wurden zwischen 5-10 Gramm pro Tag in mehreren Portionen ermittelt. Dies kann mittels Kaugummi oder Lutschpastillen erfolgen,
Darüber hinaus regt Xylitol die Speichelproduktion und fördert die Bildung von Komplexen mit Calcium und Speicheleiweißen in der Mundhöhle, was zu einer Remineralisation von Zahnhartsubstanz führt.
In einer weiteren Turku-Studie[4] aus dem Jahr 2000 wurden die Wechselwirkungen zwischen Schwangeren, die regelmäßig xylitolhaltige Kaugummis kauten und ihren späteren Kindern (bis 2 Jahre alt) untersucht. Säuglinge werden mit sterilen Mundhöhlen geboren und die Beimpfung mit kariesfördernden Bakterien erfolgt nur durch nahe Angehörige. Dieses geschieht durch Ablecken von Löffeln, Schnullern und das Küssen. Ergebnis der Untersuchung war, dass der regelmäßige Konsum von Xylitol-Kaugummis den Befall mit Streptokokken mutans signifikant hemmt.
Im Darm bildet Xylitol Komplexe mit Calcium und erleichtert dessen Resorption. Dies könnte ein noch wenig erforschter Weg zur Vorbeugung von Osteoporose sein.[5][6]
Mittelohrentzündungsvorbeugende Wirkung
In einer finnischen Studie wurde nachgewiesen, dass Kinder die täglich Xylitol als Sirup oder in Form von Gummibonbons erhielten, im Vergleich zu Kindern einer Kontrollgruppe die das Süßungsmittel nicht erhielt, 30 bis 40% weniger häufig an einer Mittelohrentzündung erkrankten. (Uhari, Kontiokari, & Niemelä, 1998)
LIbase.de - Lexikon: Xylitol
____________________________________________________________

Bei FI allerdings ist Vorsicht geboten mit Xylit:
Gewisse Zuckeralkohole blockieren das Transportsystem im Darm, das bei Menschen mit Fruchtzuckerunverträglichkeit nur noch mangelhaft funktioniert. Diese Stoffe sind also strikt zu vermeiden. Dazu zählen Sorbit (Sorbitol), Mannit, Xylit, Isomalt(c). Diese Stoffe finden sich gerne in Kaugummis, Süßigkeiten und Fertiggerichten, müssen jedoch in der Zutatenliste auf der Verpackung angegeben werden. Die zugehörigen E-Nummern findest Du im Zutaten Lexikon.
www.nahrungsmittel-intoleranz.com/content/view/45/50/

Gruss,
Uta
 
jaja:greis:, xylitol ist schon klasse :klatschen, aber wohl nicht cool genug ,um hier eine Fragestunde oder Diskussion :schlag:zu entfachen.

FI und Xylitol, da erhebe ich Widerspruch:holzhack:. Um gute Mundwirkung des Xylitol zu erreichen braucht man das Xylitol nicht zu schlucken !!!!

Das allerdings geht nur, wenn man Xylitol selber benutzt, denn bei der Anwendung von Bonbons,Kaugummis .... läßt sich das Schlucken:bier: praktisch nicht vermeiden.:zunge:

Und da kommen wir natürlich mit den wirtschaftlichen Interessen:fans: der Süßwarenbranche in Konflikt.

Wobei ,das muss garnicht sein, denn Süssigkeiten werden ja durch Xylitolbenutzung faktisch unschädlich :idee:fürs Gebiß:hexe:
 
Kaugummi hat trotz seiner erdöligen Grundlagen auch gute Eigenschaften:

... dass die fortgesetzte Bewegung des Kiefers Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit stärken kann, da es die Blutzirkulation steigert.
Aber:
Kaugummi kann derzeit nicht wirklich als Konzentrationshilfe empfohlen werden
...
warnen Kinderärzte davor, Kleinkindern Kaugummis zu geben.
...
Das Süßungsmittel Sorbitol kann schon in Mengen, die etwa fünf Kaugummis pro Tag entsprechen, Blähungen und ab etwa der doppelten Menge Durchfall hervorrufen. Auch der meist enthaltene Zuckeraustauschstoff Xilyt scheint eine solche Wirkung auf manche Menschen zu haben. Ebenso regt wohl auch das Kauen allein die Verdauung an. Ärzte experimentieren recht erfolgreich mit Kaugummis, um nach Bauchoperationen einen trägen Darm wieder in Bewegung zu bekommen.
...
Es gibt zudem Hinweise, dass Kaugummis bei Kindern der Mittelohrentzündung vorbeugen können. Das Xylit reduziert die verantwortlichen Bakterien im Mundraum.
Den am besten belegten Effekt aber hat das Gummigemisch auf die Zähne.
...
Das Mahlen der Kiefer regt den Speichelfluss an. Für die Zähne ist Speichel ein Segen: Er reinigt die Mundhöhle, dient der Bakterienabwehr, neutralisiert Säuren und fördert die Remineralisierung der Zähne, hilft also, verlorengegangene Mineralien in den Zahnschmelz wieder einzulagern und ihn damit widerstandsfähiger zu machen.
...
zur Vorbeugung von Karies vor allem nach dem Essen Kaugummi zu kauen, denn dann ist die Wirkung des Speichels besonders willkommen.
...
Permanentes Kauen dagegen sei nicht ratsam, es könne die Muskulatur übermäßig wachsen lassen und zu Kiefergelenkstörungen führen.
...
Daher können wir nur davon ausgehen, dass überall dort, wo lediglich Kaumasse/Gumbase deklariert ist, und das Unternehmen nicht explizit auf einen natürlichen Rohstoff hinweist, es sich um petrochemische Stoffe handelt", teilt die österreichische Sektion von Greenpeace mit, die für einen Marktcheck Kaugummis untersucht hat. Damit aus dem Öl eine mundgerechte Masse wird, wird einiges hinzugefügt: Weichmacher, Bindemittel, Farbstoffe und zumeist künstliche Aromen.
...
auf dem Markt nur einen Kaugummi gibt, der allein mit natürlichen Zutaten auskommt. Der Rohstoff für seine Kaumasse, wird aus Bäumen im mexikanischen Regenwald aufwendig gewonnen.

Einer der großen Vorteile dieses Kaugummis: Er ist biologisch abbaubar. Dagegen kann ein herkömmlicher Kaugummi, einmal achtlos auf die Straße gespuckt, dort jahrelang kleben.
...
Tipps ... : Klebt er an Kleidung solle diese in einem Plastikbeutel in ein Gefrierfach gelegt werden, wo der Gummi hart wird und abgemeißelt werden kann. Aus den Haaren löst er sich durch Öl oder Creme und einen Kamm.
...
Tipps für den Einkauf von Kaugummi - Gesundheit - Süddeutsche.de

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben