Durch Fukushima droht der nächste Supergau

url=https://www.blogs.ausgestrahlt.de/fukushima/fukushima-dokumentation-fuer-emmy-awards-nominiert/]Fukushima-Dokumentation für Emmy Awards nominiert | blogs.ausgestrahlt[/url]
www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1576888/ZDFzoom-Die-Fukushima-Luege?setTime=66.239#

Ich werde morgen am "Tag der deutschen Einheit" meine Familie einladen zu diesem Film und einem Gespräch über das Thema Atomkraft.

Alle meine Kinder sollen teilnehmen und alle Enkel anwesend sein, daß später keiner sagen kann, ich war damals nicht dabei wie unsere Mutter/Großmutter uns reinen Wein eingeschenkt hat.
Es soll eine Familieneigene Petition entstehen die von allen unterschrieben wird. Die Kleinen dürfen mit ihren Fingerchen und bunten Farben mittun.
Fingerabdrücke lügen nicht, warum sonst kann weltweit mit einem Fingerabdruck unterschrieben werden. Diese Petition geht an die Adressen, die ich noch herausfinden muß. Vielleicht machen wir ja auch einen Familienausflug, statt auf die Wiesn vor die Staatskanzlei. Mal sehen, wie es sich entwickelt.

Was kann ich anderes tun? Meine Vorfahren haben damals geschwiegen im 3. Reich. Heute schweigen die meisten Menschen über die Gefahren die durch die Geldgier der Industriemafia entstehen.
[/QUOTE]


Es muß dieser Lebensphilosophie im Land Japan doch irgenwie beizukommen sein.

Was würde passieren, wenn im Kaiserpalast eine Horde tollwütiger Hunde herumliefe?
Wer weiß etwas darüber?

Ist das Wort des Tenno eigentlich außer Kraft?
Die Hunde jedenfalls ließe er bestimmt beseitigen.

"Es gibt einen schönen Film, den man gesehen haben sollte "Der König spricht".

Vielleicht könnte man auch mal einen Film machen
"Der Tenno spricht".

Überwinde Deine Sprachlosigkeit, wäre eine Aufforderung,
so wie der König von Engand sein Stottern überwunden hat.


Die Hoffnung stirbt zuletzt ist ein blöder Spruch, :eek:)
Es ist eine Ausrede, für "Nichts zu unternehmen".

Gruß Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1576888/ZDFzoom-Die-Fukushima-Luege?setTime=66.239#

Hallo Zui,

danke für diesen Link. Nachdem ich mir den Film angesehen habe, Pfusch auf der ganzen Linie, frage ich mich auch, was das "Atomdorf" in der BRD so treibt, zumal ja schon einiges an Vertuschungen aufgedeckt wurde. Die Strukturen von Tepco, Politik, Bestechung, Atomlobby usw. gibt es bei uns ja ebenfalls. Nur die Erdbeben- und Tsunamigefahr ist bei uns erheblich geringer. Doch bei Hochwasser können die AKWs, die meist an Flußläufen und nur wenige Meter über dem Flußpegel liegen, ebenfalls erhebliche Probleme bekommen.

Gruß,
Clematis
 
In der EU betreiben 14 der 27 Staaten Atomkraftwerke. Mit 133 Reaktoren stehen hier ungefähr ein Drittel der weltweiten Reaktoren. Vielleicht sollte man versuchen, hier etwas zu ändern, bevor es zu spät ist?!


index.html
 
Hallo Ullika,

Vielleicht sollte man versuchen, hier etwas zu ändern, bevor es zu spät ist?!

Ja, Strom sparen :)

Gute Nacht
und nicht vergessen alle Stromfresser
vom Netz nehmen, gell.

Gruß Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Strom sparen ist eine gute Idee.

Ich hab mir vor zwei Jahren einen Holzofen gekauft, auf dem ich seitdem koche und heize (ausser die Sommermonate).

Zum Glück haben wir in Österreich keine Atomkraftwerke, ich spare trotzdem Strom, damit kein Atomstrom wegen mir importiert werden muss.

Eine Hilfe wäre auch, Parteien zu wählen, die sich für die Abschaltung der Atomkraftwerke einsetzen.
 
Hallo Ullika,

Eine Hilfe wäre auch, Parteien zu wählen, die sich für die Abschaltung der Atomkraftwerke einsetzen.

So lange Niemand weiß, wohin mit dem atomaren Restanfall, ist es fast besser, man läßt die wichtigsten Meiler und pflegt sie anständig. Was die Menschen aber tun könnten, verhindern, daß neue Meiler gebaut werden.

Zur Pflege der bestehenden kann ich ein Beispiel beitragen wie es nicht sein sollte.

In Gundremmingen in Schwaben gab es vor 2 Jahren den Fall, daß ein Behälter, der einen Rest...? enthielt, der für den Transport weg aus dem Werk gedacht war, nicht ordnungsgemäß verschlossen werden konnte. Ein Paar Tage erschien die Sache in der örtlichen Zeitung und dann nicht mehr. Keiner weiß bis heute, wie dieses Problem aus der Welt geschafft wurde, oder ob der "Eimer" immer noch irgendwo herumsteht und strahlt. Vielleicht steht er ja jetzt im Atomdorf.

Unsere Kinder, die ca. 20 km von dort weg wohnen, haben sich vorsorglich schon mal schlau gemacht, was sie tun könnten, wenn es Ernst wird.

Apropo, was tut man eigentlich, wenn es mal ernst wird????

Der alte Politiker Franz Strauß hat mal empfohlen sich eine Aktentasche über den Kopf zu halten bis die Gefahr vorbei wäre. :eek:):eek:):eek:):eek:):eek:)
Dieser Mann wird heute noch von der selben Partei hoch gelobt, die hier in Bayern die meisten Stimmen bekommen hat.

Ich kann nur sagen: "Dumm geboren und nichts dazu gelernt" :D

Danke für den Tipp die richtigen Leute zu wählen.
Aber ich würde lieber andere Wähler haben. :mad:

Gruß Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Wuhu,
wenn das
... So lange Niemand weiß, wohin mit dem atomaren Restanfall, ist es fast besser, man läßt die wichtigsten Meiler und pflegt sie anständig. Was die Menschen aber tun könnten, verhindern, daß neue Meiler gebaut werden.

Zur Pflege der bestehenden kann ich ein Beispiel beitragen wie es nicht sein sollte...
nur möglich wäre - es gibt mitten in Europa hoch gefährliche Atom-Kraftwerke: Liste der AKWs in EUROPA (Google-Maps) mit Risiko-Beschreibung und Stör-Fällen
AKWs in EUROPA​
Atomkraft in Europa

ROT - Hochrisikoreaktor, Siedewasserreaktor 69 oder GE Mark I (Fukushima-Typ)
ORANGE- Hochrisikoreaktor, kein Containment
GELB- Hochrisikoreaktor, älter als 30 Jahre
BRAUN- Hochrisikoreaktor, Erdbebengebiet
GRAU- Reaktor in Betrieb
SCHWARZ- Reaktor abgeschaltet

GLOBAL 2000 kämpft für den europaweiten Atomausstieg. Momentan ist die Situation in Europa sehr unterschiedlich. Es gibt Länder, die nie eingestiegen sind (z.B. Polen), Länder die ausgestiegen sind (z.B. Italien), Länder, die den Ausstieg vorhaben (z.B. Deutschland) und
Länder, die massiv auf die Atomkraft setzen (z.B. Frankreich).

Trotzdem zahlen alle Länder für Atomkraft und Atomforschung mit. Denn der so genannte EURATOM-Vertrag, dem alle EU-Staaten angehören, verpflichtet sie dazu.
...

Weiters sind die Bewohner rund um AKWs im Radius von 50 Km gefährdeter an Krebs zu erkranken als andere: https://www.symptome.ch/vbboard/radioaktivitaet/87791-kontra-atomkraft-11.html#post638294

Schließlich auch nichts neues mehr: https://www.symptome.ch/vbboard/radioaktivitaet/88587-akws-unabhaengig-geprueft.html

Und die Frage nach den Alt-Lasten - tja... :schlag:
 
Hallo Alibiorangerl

Es gibt tausende von links, die hierher gehörten.
Wo aber anfangen.

Wenn ich mein Haus in Ordnung bringen möchte, dann mache ich mir wenn ich klug bin erst einen Plan. Mache ich das nicht, ist mein Vorhaben zum Scheitern verurteilt, denn ich höre mittendrin auf, weil mir die Kraft ausgeht.

Zu einem Plan gehört eine Aufstellung der Hilfen die ich mir holen muß, denn alles selber zu machen übersteigt mein Vermögen in mehrfacher Hinsicht.

Habe ich eigentlich genug Geld um alles in trockene Tücher zu wickeln?
Wie verhindere ich, daß mir der Nachbar seine Abfälle in meinen Kontainer wirft, weil der gerade so praktisch vor dem Haus steht?

Schon mal diese Fragen zu beantworten erfordern so viel Kraft, daß ich verzweifeln könnte.

Wie jetzt erst eine gewählte Regierung, die für ein ganzes Land verantwortlich ist, oder die internationale Gemeinschaft, die sich um alles kümmern soll was in punkto Atomkraft regulieren soll.

Wenn immer gleich alles auf Einmal angepackt werden soll, wird alles nur mit halbem Hintern gemacht werden können. Am Ende ist alles nur noch mehr durcheinander als vorher und keiner kennt sich mehr aus. Am schlimmsten ist es, wenn man in der Zeit vor der Wahl darauf hofft, daß es danach besser wird, aber Abhilfe rückt immer weiter in die Ferne.



Weiters sind die Bewohner rund um AKWs im Radius von 50 Km gefährdeter an Krebs zu erkranken als andere:

Schließlich auch nichts neues mehr:



Und die Frage nach den Alt-Lasten - tja... :schlag:
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Macht doch einmal Vorschläge, womit man anfangen könnte, was Erfolg verspricht im Hinblick auf Verringerung der Gefahren und Verhinderung von neuen Mißständen.

Aber bitte keine Links mehr, davon gibt es schon zu viele.

Ich mache jetzt einen neuen Titel auf.

"Atomkraft, nein Danke Ideensammlung"

Dahin könnt Ihr euere Ideen stellen.
 
Wuhu,
meine Links waren "nur" dahingehend gemeint, dass so eine Katastrophe (ähnlich) wie in Fukushima auch in Europa passieren kann, zusätzlich zu den (zT massiven bereits bestehenden) Problemen, die ohnehin immer von den "(politisch) Verantwortlichen" vor sich hergeschoben werden, egal ob nun vor oder nach einer Wahl...

Ja, leider, es sieht überhaupt nicht rosig aus - ob nun ein neuer Thread mit Ideensammlung/en hier abhilfe schafft?!

Meiner bescheidenen Meinung nach dürfte es für ALLE Menschen, die auch nur ein bisschen nachdenken, klar auf der Hand liegen: Keine Politiker/Volksvertreter wählen, die nichts gegen AKWs unternehmen (sondern, wie gehabt, alles nur auf die lange Bank schieben und hoffen, dass nichts passiert). Dass man das auch noch "weiter sagen" muss, ist ja an sich schon ziemlich erbärmblich (nicht für uns Wissenden, sondern eben für die anderen)...
 
Apropo, was tut man eigentlich, wenn es mal ernst wird????

Hallo Rota und Alibiorangerl,

ich wohne etwa 70 km südlich von Cattenom (4 Druckwasserreaktoren) und komme öfter dort vorbei. Dabei ist zu bemerken, daß häufig nur einer in Betrieb ist. Lt. Greenpeace sind das allesamt Problemreaktoren, die an den Zirkoniumhüllen und anderen Stellen vielfach Risse zeigen, die ständig ausgebessert werden müssen. Wohl ein Grund für die häufigen Abschaltungen.

Da habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht - was mache ich, wenn auch nur einer davon hoch geht?

Fazit:
1. Vertuschungen sind an der Tagesordnung, auch hier. Also erfahre ich wohl zunächst gar nichts davon bzw. zu spät.
2. Theoretisch könnte ich mich dann ins Auto setzen und Richtung Osten fahren, wegen der vorherrschenden Westwinde (von Cattenom würde der meiste Dreck Richtung Deutschland wandern) - wegen Verkehrschaos, steht man dann aber im Stau, denn alle wollen ja weg... Einen von diesen neuen kleinen "Ein-Mann-Hubschraubern" für jeden im Haushalt anschaffen und wegfliegen? Mit etwas Glück wird man vom Militär nicht abgeschossen.
3. Es ist jedoch zu erwarten, daß Militär und Polizei das Gebiet abriegeln, damit verseuchte Personen ihre Radioaktivität nicht an die übrige Bevölkerung verteilen können (ähnliches geschah auch in Fukushima)
4. Sich im Haus zu verkriechen bringt nichts - Wände, Glasfenster sind kein Schutz und zum Atmen braucht man Luft, auch Lebensmittel muß man besorgen können.
5. Das Trinkwasser wäre ohnehin verseucht... (Wieviel Trinkwasser könnte man bunkern? Wieviel Wasser zum Abspülen der Radioaktivität von der Haut?)

Ich habe mehrere Filme, die diese Problematik aufgreifen und schildern, wie die Menschen in dieser Situation reagieren würden - sehr realistisch und eher ein Albtraum, da die Lage der Betroffenen fast aussichtslos ist...
* Restrisiko von Urs Egger - Supergau in "Oldenbüttel"
* Die Wolke von Gregor Schnitzler nach dem Roman von Gudrun Pausewang - ein Supergau und was dann passiert...
* Das China Syndrom von James Bridges - Oscar-prämiert - zeigt die ganze Nuklearproblematik
* Silkwood mit Meryl Streep, als Gewerkschafterin versucht sie eine Brennstabfabrik zu mehr Sicherheit zu bewegen und wird mit Plutonium verseucht... (Atommafia - nicht unähnlich der Pharmamafia)

Meines Erachtens zeigen diese, aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie hoffnungslos die Situation der einzelnen Anwohner ist, wenn es tatsächlich knallt... Und aus Fukushima weiß man ja auch, daß die Sperrzonen viel zu eng gezogen werden - 30 km sind nichts, 160 km wären mindestens erforderlich, in Windrichtung sogar noch viel, viel weiter. Evakuierungen können ohnehin nicht schnell genug vonstatten gehen, der Wind ist schneller.

Also was bleibt? Sich ins allgemeine Chaos stürzen oder einfach zuhause bleiben, da hat man es wenigstens bequem, ausharren und hoffen? Der beste Schutz wäre auswandern - in ein Land wo im Umkreis von 1000 Km kein AKW steht, solch "exotische" Orte gibt es noch, aber wer kann und will das schon? Und wie viele Menschen können und wollen jene Länder überhaupt aufnehmen?

Keine schönen Aussichten... :mad:

Gruß,
Clematis
 
Premierminister Shinzo Abe bittet endlich die Völkergemeinschaft um Hilfe!

Wollen wir hoffen, dass dieser Hilferuf noch rechtzeitig die Fachwelt erreicht und die Wissenschaftler Möglichkeiten zur Entschärfung der Lage finden können.
Mehr Infos unter Fukushima: Shinzo Abe bittet erstmals um internationale Hilfe - SPIEGEL ONLINE

Hallo James,
als Überbringer dieser ersten guten Nachricht seit langer Zeit zum Thema Fukoshima bekommst Du ein ganz großes :danke:

Ich habe im Kosmos Vernunft bestellt. Jetzt kommt Verstand dran und Wissen über das was zur Sanierung notwendig ist.

Möge das Schicksal unsere Kinder noch viele:babyisst::lolli: schlappern lassen.

Liebe Grüße
Rota
 

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Premierminister Shinzo Abe bittet endlich die Völkergemeinschaft um Hilfe!

Hi,

wie Holger Strohm in seinem Buch erläutert, "schießen" die radioaktiven Teilchen stetig und unaufhaltsam auf alle Feststoffe und bringen diese allmählich zum "zerbröseln" bzw. verursachen winzigste Krater, wenn es genug davon gibt, entstehen Löcher und Risse. Die Nieten der Wassertanks sind offenbar aus einem Material, das für diese Zersetzung besonders anfällig ist, während die Stahlplatten resistenter sind. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, bis auch diese porös werden. Mit tausend Tanks à tausend Liter ist das Strahlungspotenzial enorm. Von "Sicherheit" kann hier nicht die Rede sein. :mad:

Die Tanks müßten ähnlich dickwandig mit Spezialmaterial gebaut sein wie die Castorbehälter, wenn sie wenigstens einige Jahre halten sollen.

Ob die internationalen Experten da viel ausrichten können, dürfte ebenfalls fraglich sein... :mad: Vielleicht gibt's dann weniger Pfusch, letztlich ist aber alles nur ein Aufschieben und ein Provisorium, bis das Wasser dann doch im Pazifik landet. :rolleyes:

Gruß,
Clematis
 
Und nicht nur das...
Wie heute bekannt wurde, wird weiter gepfuscht und dadurch die Gefahrenlage verschärft!
Upps, da hat wohl jemand die Kühlwasserpumpen abgestellt..............
WIE IST DENN SOWAS MÖGLICH?
Sind da nur Idioten an der Ruine tätig? Nicht zu fassen!

Hallo James,

ich stelle mir mal so vor, ich müßte als Arbeiter, viele wohl auch ungelernt, dort arbeiten (da die Fachkräfte die Höchstdosis erreicht oder überschritten haben), wüßte, daß ich mich in Lebensgefahr befinde (Becquerel bislang nie voll gemessen, da falsche Messgeräte), müßte eine körperlich oft schwere Arbeit unter denkbar ungünstigen Bedingungen ausführen, da wäre meine Konzentration mit Sicherheit nicht die Beste. Die vielen Behelfsanlagen, Schalter, Hebel usw. dürften inzwischen sehr chaotisch sein, der Zweck nicht ersichtlich, wahrscheinlich ohne Beschriftungen, und die ganze Zeit säße mir die Angst vor der radioaktiven Strahlung im Nacken... Sind Fehler dann nicht eher normal als keine Fehler zu machen?

Wer von uns wäre überhaupt bereit, auf dieser hochradioaktiv verseuchten Baustelle zu arbeiten? Ich jedenfalls nicht, denn es ist ein selbstmörderisches Unterfangen. Man stirbt mit etwas Glück nicht sofort, aber mit ziemlicher Sicherheit später einen schleichenden, langsamen und leidvollen Tod. Jene, die dort arbeiten, tun es wahrscheinlich nur, um ihren Familien noch Schlimmeres zu ersparen, sie opfern sich für die Familie und wissen noch nicht einmal, ob es gelingen wird, das Schlimmste zu verhindern. Ziemlich hoffnungslos das Ganze. Unter solchen seelischen Belastungen stehend, kann man wohl auch nicht mehr klar denken. Mich wundert nur, daß es immer noch Menschen gibt, die bereit sind dort zu arbeiten! Die etwas bessere Bezahlung als anderswo kann es nicht sein, nicht bei solchen Risiken, die den Japanern sehr bewußt sind (Hiroshima, Nagasaki).

Meines Erachtens ist Fukushima ein Supergau der Extraklasse, dagegen war Tschernobyl fast harmlos und relativ schnell vorbei. Was in Fukushima noch alles passiert, bei 4 Reaktoren und mehreren Brennstab-Lagerbecken, das steht nur in den Sternen. Aber es zeigt nur zu deutlich, daß man sich hier auf eine Technologie eingelassen hat, von der von vornherein ersichtlich war, daß der Mensch sie nicht beherrschen kann - aber Techniker und Ingenieure hielten sich offenbar für Gott und für unfehlbar - Eigenschaften, die sie nie hatten und nie haben werden. Die Strahlungen von Plutonium, Uran, Tritium usw. sind mächtiger als die Gewalten der Meere und erst recht mächtiger als der Mensch.

Gruß,
Clematis
 
Hallo,

Harvey Wassermann, der eine weitere Petition begonnen hat, erklärt in folgendem Film, den aktuellen Stand in Fukushima:


Hier die wichtigsten Punkte:
Block vier: unbegreiflich, daß die Brennelemente auf einer oberen Etage 30 m über dem Boden gelagert wurden.
Block 1, 2, 3 - die Kerne sind im Boden versunken, man weiß nicht genau wo sie sind. Durch die Explosionen ist nicht sicher welche Schäden angefallen sind. Alle drei werden ständig mit Wasser gekühlt.
Block 4: die Brennelemente müssen heruntergeholt werden weil:
-das Gebäude stark beschädigt ist
-Nachbeben das Gebäude zum Einsturz bringen können
-Das Gebäude immer tiefer absinkt und sich bereits neigt, da die Kühlwasserzufuhr für alle vier Blöcke inzwischen aufgrund der Bodenbeschaffenheit zu einem unterirdischen Fluß geworden ist, der den Boden unter allen vier Gebäuden aushöhlt. Wasser und Schlamm fließen in den Pazifik. Dadurch sind alle vier Blöcke einsturzgefährdet.
-1.300 Brennstäbe lagern allein über Block 4.
-Der Kern allein wiegt 400 Tonnen.
-Der Kern von Block 4 wurde vor dem Erdbeben entfernt und im Becken der Brennstäbe gelagert. Welche Schäden an Brennstäben und Kern aufgetreten sind ist unbekannt. Kommt es da zu einer Kernschmelze wird die radioaktive Freisetzung jener von 13.000 bis 15.000 Hiroshimabomben entsprechen.

Wassermann bezeichnet es als ein Wunder, daß die Kühlung des Beckens, 30 Meter über dem Boden bisher aufrecht erhalten werden konnte. Es hat bereits mehrere Nachbeben gegeben und es ist nur eine Frage der Zeit, wann eines stark genug ist, um das beschädigte Gebäude zum Einsturz zu bringen.

Nur 50 m von Block 4 entfernt befindet sich ein weiteres Becken mit über 6.000 Brennstäben, die Fukushima Becken enthalten insgesamt über 11.000 Brennstäbe. Das sind die gefährlichsten Dinge, die je von Menschenhand erschaffen wurden - bekanntlich enthalten die Brennstäbe auch Plutonium. Die Uranpellets befinden sich zu dem in einer Zirkoniumhülle, die extrem leicht entzündlich ist sobald sie mit Luft in Berührung kommt, daher müssen sie unbedingt unter Wasser gehalten werden. Geraten die Zirkoniumhüllen in Brand, werden die Stäbe selbst es aller Voraussicht nach ebenfalls tun.

Die Auswirkungen eines solchen Vorganges sind unvorstellbar: Tokio liegt weniger als 200 Meilen entfernt, die Radioaktivität kommt nicht schön gleichmäßig verteilt herunter, sondern in zusammengeballter Form. Das konnte während Tschernobyl, Three Mile Island und Fukushima bereits beobachtet werden. Schon jetzt sind die Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern im Großraum um Fukushima alarmierend. In Tokio selbst gibt es vereinzelte Hotspots. Aufgrund der vorherrschenden Westwinde würden diese Wolken auf den Pazifik hinausgetrieben und die USA in weniger als einer Woche erreichen. Und diese Wolke wäre tödlich!!! Siehe dazu die Simulation im Video zur Verbreitung der Wolke, auch nach Europa und Asien. Bei Tschernobyl kam die Wolke mit dem Wind sogar noch einmal zurück.

Ob Brennstäbe und Kern nun der Luft ausgesetzt werden, deren Beschädigungen zu Feuer führen oder das Ganze wegen eines Bebens zu Boden stürzt, oder von Tepco falsch angepackt wird, es wird viele, viele Millionen Menschen betreffen - nicht nur in Japan, nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt.

Eine private Firma hat weder die technologischen und wissenschaftlichen Kenntnisse, noch die Geräte und Gelder, um dieses Problems Herr zu werden. Selbst mit den Regierungsgeldern reicht es vorne und hinten nicht. Weder Tepco noch der japanischen Regierung kann man vertrauen, da letztere das wahre Ausmaß geheim halten will (Olympiadezuschlag für 2020 steht auf dem Spiel). Daher die Forderung an die UN und die USA einzugreifen, um das gesamte technische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Repertoire zum Einsatz zu bringen.

Es folgt ein Aufruf die Petition zu unterzeichnen, die der UN vorgelegt werden soll sowie die Forderung, daß die Arbeiten der Bergung von Kern und Brennstäben weltweit laufend von den Menschen am Fernseher verfolgt werden kann, um sicher zu stellen, daß dies ordnungsgemäß durchgeführt wird.

Soweit die Übersetzung des Vortrages von Harvey Wassermann.
Der Link zu dieser zusätzlichen Petition:
MoveOn Petitions - The World Community Must Take Charge at Fukushima

Lieber alle umlaufenden Petitionen unterschreiben, je mehr desto besserl... :bang:

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Clematis für die Hinweise!

Petition soeben unterzeichnet.
 
Hallo,

folgende Petitionen stelle ich ein, weil jeder Protest gegen AKWs, egal in welchem Land, m.E. notwendig ist, um eine Wende überhaupt irgendwann bewirken zu können.

CNN wird im November einen PRO-Atomenergie-Film ausstrahlen "Pandora's Promise" (Pandoras Versprechen), der gezielt junge Leute anspricht, zahlreiche falsche Darstellungen enthält, Geigerzählerwerte fälscht, die Fukushima- und Tschernobyl-Katastrophen verniedlicht bzw. verharmlost, Krankheitsfolgen falsch darstellt, nur Befürworter zu Wort kommen läßt, deren berufliche Qualifikation falsch dargestellt wird usw. Der Film wird als Dokumentation bezeichnet... :eek:). Der Regisseur Robert Stone hat früher mal gut kritische Filme produziert, glänzt seither jedoch mit Themen, die alles andere als investigativ sind und mit Wahrheit nichts mehr zu tun haben - er wurde inzwischen wohl mittels Industriezuwendungen "umgedreht". Sein Name für diesen Film macht diesen umso gefährlicher, da viele immer noch an die Integrität von Stone glauben. Mit der Petition will man erreichen, daß nach der Ausstrahlung des Films eine Diskussion echter Experten in einer nachfolgenden Sendung ebenfalls ausgestrahlt wird.
Beyond Nuclear

Eine Gegendarstellung zu den Filminhalten ist das PDF: Pandora's False Promise (Pandoras falsches Versprechen) - leider engl. Hier wird auch auf die Situation in Deutschland und Frankreich eingegangen.
https://www.beyondnuclear.org/stora...mises/Aug23_2013_Pandora's False Promises.pdf

Dieser CNN-Film ist auch im Zusammenhang mit dem US-Atomprogramm zu sehen, das von der Obama-Regierung nun Kredite und weitere politische Unterstützung für den Bau weiterer AKWs fordert. Wie Fukushima zeigt, ist jedes AKW weltweit eine Gefahr für jeden auf dieser Welt und keine Frage, die nur ein Land betrifft. Vielleicht mögt Ihr daher, die hier genannten Petitionen ebenfalls unterstützen - Forderung: keine Kredite für AKWs.
Tell President Obama: End the nuclear loan program now!
Der Brief ist veränderbar und es wird ausdrücklich um ausländische Unterstützung gebeten - ich habe folgenden Satz angefügt:
"Any nuclear accident happening anywhere in the world affects everyone on this planet - as such no more nuclear plants should be built anywhere in the world." (Jeder nukleare Unfall, der sich irgendwo auf der Welt ereignet betrifft jeden auf diesem Planeten - daher sollten keine Nuklearanlagen mehr irgendwo auf Welt gebaut werden).

Der Gouverneur des Landkreises Fukushima will erreichen, daß auf erneuerbare, umweltfreundliche Energieversorgung umgestellt wird und braucht noch dringend Unterstützung, hier die AVAAZ-Petition:
Avaaz - Sign the Fukushima Declaration
(leider keine deutsche Version verfügbar) - In dem Kästchen Prefecture irgendeine Japanische auswählen, sonst funktioniert es nicht.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe im Kosmos Vernunft bestellt. Jetzt kommt Verstand dran und Wissen über das was zur Sanierung notwendig ist.

Was Du auch noch bestellen solltest ist:

Zeit, viel Zeit,
denn niemand kann innert Tagen aus dem Nichts ein sichers Lager für hochradioaktives Wasser aufbauen, wie es die Atom-Länder regulär innert Jahrzehnten noch nicht zustandegebracht haben. Diese Plastiktanks sind mehr oder weniger gut als Provisorium für ein oder zwei Jahre, die Kühlung der geschmolzenen Kerne muss aber Jahre, wenn nicht Jahrzehnte weitergehen, es wird also mehr Strahlewasser anfallen, viel mehr!

und Geld, sehr viel Geld,
denn niemand wird irgendwo in der Welt gratis Anlagen erdenken, bauen, nach Fukushima liefern und dort aufbauen, die die höchstprovisorischen Kühl-Spielchen in einen zuverlässigen und kontrollierten industriellen und womöglich gar nachhaltigen Prozess verwandeln. Der würde zwar Gewinn abwerfen, aber nicht in Form von Geld, sondern in Form von Überleben, und darauf ist das Finanzwesen nicht eingerichtet.

Das ist ein Prozess, der Jahrzehnte dauern und Milliarden kosten wird und über eine Kaskade von jeweils etwas besseren Provisorien geht, als die schon bestehenden.


Man schaue sich im Flugbild Block 1 an:
Wo früher ein Stahlcontainment und ein intaktes Betongebäude den "kontrolliert" abbrennenden Reaktorkern von der Umwelt "zuverlässig" abschirmte, weiss heute niemand wirklich, wo sich dieser Kern nun befinde, aber abgeschirmt wird er von einem Zelt aus Plastikplanen!
Immerhin das. Die Brennstäbe in Block 4 liegen immer noch quasi unter freiem Himmel und werden immer noch mit Schläuchen gekühlt.
Es wird noch viele Schritte der Abschirmung und Kühlung geben müssen, bis die Kerne und Brennstäbe dann eines Tages geborgen und in einem Tiefenlager mehr schlecht als recht "entsorgt" werden können. aber nur WENN und solange Japans Wirtschaft und Gesellschaft oder auch die Weltwirtschaft das tragen können und WENN kein weiterer Tsunami all diese Zeltprovisorien, Plastiktanks und Schlauchleitungen wegspült, samt den tapferen Leuten, die all dieses Spielzeug installieren.
Sonst gute Nacht, Tokyo, gute Nacht Weltmeer ...

Tja, die AKWs sind beim GAU sicher. Three-Miles-Island hat das bewiesen, da ist ja "Alles unter Kontrolle".
Aber wenn es dann nur ein Bisschen über diesen Grössten Anzunehmenden Unfall GAU rausgeht, ist eben gar nichts mehr sicher. Überhaupt nichts mehr, weil dazu bei der Auslegung schlicht keine Annahmen getroffen worden waren. Es ist zu fürchten, dass das dann so bleibt bis ans Ende der Zeit.

Restrisiko klingt so klein und niedlich, nun müssen wir aber fürchten, dass das auch noch in Generationen Strahlenschäden, Angst und Kosten machen wird.

Puistola
 
Man schaue sich im Flugbild Block 1 an:
Wo früher ein Stahlcontainment und ein intaktes Betongebäude den "kontrolliert" abbrennenden Reaktorkern von der Umwelt "zuverlässig" abschirmte, weiss heute niemand wirklich, wo sich dieser Kern nun befinde, aber abgeschirmt wird er von einem Zelt aus Plastikplanen!

Hallo Puistola,

das Bild von Block 1 trifft auch auf Block 2 und 3 zu. Wo die Kerne hin versunken sind, weiß niemand. Man ist noch nicht einmal sicher, ob das Kühlwasser, das in die Blocks 1, 2 und 3 gepumpt wird, überhaupt auf die Kerne trifft oder voll daneben geht! Man kühlt einfach auf gut Glück und hofft, daß man sie trifft.

Restrisiko klingt so klein und niedlich, nun müssen wir aber fürchten, dass das auch noch in Generationen Strahlenschäden, Angst und Kosten machen wird.
Ein Risiko für Tausende Generationen, Plutonium - Halbwertzeit ca. 24.000 Jahre und wehe die Brennstäbe kommen mit Luft in Kontakt, dann brennt und explodiert es überall. Der bereits verseuchte Pazifik verteilt sein Gift mit den Strömungen in alle Ozeane. Dagegen sind alle anderen Umwelt- und Gesundheitssorgen relativ gesehen Mäuseköttel. Und die Zeit ist sehr kurz... Ein weiteres Nachbeben und Gute Nacht!

Da hilft wohl nur noch beten...

Gruß,
Clematis
 
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