Starke Müdigkeit! Wer hat einen Rat für mich?

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23.08.13
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Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin schon länger ein stiller Mitleser in eurem Forum und finde es toll wie Ihr den Leuten helft.

Kurz zu mir ich bin männlich, 33 Jahre und komme aus Hessen.

Nun zu meinem Problem. Ich leide seit mehr als 2 Jahren an starker Müdigkeit. Es vergeht fast kein Tag ohne Mittagsschlaf ( ca. 2 Std.) obwohl ich nachts mindestens 8 Std schlaf habe. Morgens fühle ich mich als hätte ich gar nicht geschlafen. Mittlerweile habe ich schon einen Ärztemarathon hinter mir: -Allgemeinmediziner(meinte es wäre Stress hab ich aber nicht).
-Schlaflabor wegen Schlafabnoe auch negativ.
-HNO auch alles in Ordnung.
-Internist meinte ich sollte versuchsweise Antidepressiva nehmen könnte die ja wieder absetzen wenn´s nicht besser wird.
-Nuklearmediziner wegen SD. SD ist leicht vergrößert nehme deswegen Eferox Jod. Symptome wurden dadurch aber auch nicht besser.
-Radiologie wegen CT vom Schädel auch alles OK.

Weitere Symptome:

*Kopfschmerzen ab und zu auch Migräne
*Trockene Haut
*Lichtempfindlich
*sexuelle Unlust
*Antriebslos
*Muskelschmerzen (wie Muskelkater in den Beinen) überwiegend morgens
*schnell Gereizt
*manchmal wie abwesend
*Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme

So das war´s erstmal mit meinen Symptomen glaube ich;).

Noch ein bißchen was zu mir ich bin sportlich aktiv 3x die Woche Fußball und Fitnesstudio wenn ich es körperlich schaffe. Ernähre mich gesund viel Obst und Gemüse. Und meine Freundin meint depressiv wäre ich auch nicht. Bin trotz den ganzen Problemen eigentlich immer gut gelaunt.

Vielleicht hat ja jemand von euch noch einen Rat wo man weitersuchen könnte da ich mich langsam von den Ärzten im Stich gelassen fühle.
Solltet ihr noch weitere Informationen über mich benötigen dann fragt einfach.
Sämtlich Befunde und Blutwerte hab ich im Anhang eingefügt.

Ich hoffe sehr das ihr mir weiterhelfen könnt.

Bis bald euer Torsten
 

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Zuletzt bearbeitet:
Weiter Befunde hat nicht alles reingepasst beim ersten Mal:)
 

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Hallo Torti,


ich würde auf die Leber tippen.
Müdigkeit ist der "Schmerz" der Leber, heißt es.

Ich selbst bin leberkrank und kenne mich mit der Leber etwas aus.
Ich habe normale Leberwerte und ich habe eine partielle Zirrhose.

Du hast einen Leberwert, die GPT, die an der obersten Grenze liegt bei den diesjährigen Laborwerten.
Du hast außerdem zuviel Ferritin.
Du hast ferner eher niedriges Eiweiß und auch das Albumin ist eher niedrig.


Auch wenn der Leberwert nicht erhöht ist, so sind Leberwerte im Grenzbereich auch schon ein Hinweis, dass die Leber nicht in Ordnung ist.
Eiweiß und Albumin nehmen bei Leberkrankheiten ab und Deine Werte könnte man so interpretieren.

Das erhöhte Ferritin (Wert von 373) könnte ein Hinweis darauf sein, dass Du die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) hast.
Allerdings ist es aber auch so, dass Ferritin in die Höhe geht, wenn man eine Entzündung hat. Ich habe nun leider nicht das Datum der Ferritinbestimmung gesehen und kann daher nicht erkennen, ob an dem Tag die Entzündungswerte erhöht waren.
Sinnvoll wäre sicher, die Transferrinsättigung zu bestimmen (an einem Tag ohne Entzündungen und Infekte).
Ist die Transferrinsättigung auch eher hoch, wäre das ein weiterer Hinweis auf die Eisenspeicherkrankheit.

Das erhöhte Ferritin könnte auch bei einer Hämolyse, wie der Thalassämie (das ist eine Form einer hämolytischen Anämie) vorkommen. Dazu wäre noch sinnvoll, dass man das indirekte Bilirubin und das Haptoglobin bestimmt.

Zur Eisenspeicherkrankheit:
Das ist eine durch Gendefekte entstandene Leberkrankheit, die es in milderer Form auch gibt. Dann sind nicht mal unbedingt die Leberwerte erhöht.
Mein Bruder hat die mildere Form und er hatte vor seiner Diagnose ein Ferritinwert von ca. 330, d. h. nicht viel anders wie Deiner.

Dazu würde auch die grenzwertige GPT passen.
Auch die sexuelle Unlust ist bei dieser Leberkrankheit typisch, weil der Hormonhaushalt beeinflusst wird.
Ebenso bekommen die Patienten oft Muskel- und Gelenkprobleme.
Die Lichtempfindlichkeit kann ein Hinweis auf einen Mangel an Vitamin A sein.

Bei Leberkrankheiten sind folgende 3 Mängel häufig:
Mangel an
Vitamin A
Magnesium
Zink

Die Kopfschmerzen, vor allem einseitig, können durch einen Magnesiummangel herkommen, der wiederum typisch für eine Leberkrankheit ist.
Ich selbst habe manchmal schon so einseitige Kopfschmerzen gehabt. Ich habe einen starken Magnesiummangel und mir hat jedes Mal bei den Kopfschmerzen eine Magnesiumtablette mit ca. 200 mg Magnesium geholfen.

Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme bekommen Leberkranke immer, weil es zu einer minimalen hepatischen Enzephalopathie relativ schnell kommen kann.
Hier dazu mehr:
https://data.aerzteblatt.org/pdf/109/10/m180.pdf

Ich würde also dringend raten, mal die Leber gründlich untersuchen zu lassen. Am besten von einem Hepatologen. In der Leberambulanz einer Uniklinik findet man solche Ärzte.

Evtl. wäre das mit der Thalassämie noch eine Option. Dazu sind die Blutwerte bei Dir aber noch etwas vage. Vielleicht ist Dein grenzwertig niedriger Hb-Wert in Verbindung mit dem erhöhten Ferritin hier das erste Anzeichen.
Man müsste um hier weiter zu kommen, noch mehr aktuelle Werte haben, d. h. diese Werte in zeitlichem Abstand erneut bestimmen. Mit einem einzelnen Wert allein ist es eh schwer, eine Richtung zu finden.


LG
Margie




Anmerkung:
Deine Leberwerte profitieren auf jeden Fall davon, dass Du sportlich aktiv bist. D. h. ohne Sport wären diese ganz sicher höher, d. h. erhöht.


Ich lese gerade, dass Du ein CT des Gehirns hast machen lassen.
Besser ist es, ein MRT zu machen. Neurologische Veränderungen sieht man im CT kaum, sondern nur in einem MRT.
Das MRT hat zudem keine schädliche Strahlung, das CT schon.
Außerdem sollte man ein MRT des Gehirns immer einem Neurologen zeigen, der davon etwas versteht.
Evtl. wäre, wenn es ums Gehirn geht, auch ein Neuroradiologe besser, als nur ein Radiologe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch eine Belastung mit Darmpilzen wäre möglich.
Dadurch kann auch die Leber überfordert werden.
Dahinter stecken meist Schwermetalle und andere Toxine. Du solltest mal einen Heilpraktiker konsultieren.
 
Hi,

Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem erhöhten Ferritin hab ich total übersehen danke.
Warum ist das der Ärztin nicht aufgefallen, schon komisch. Werde jetzt erstmal zum Hepatologen gehen und meine Leber checken lassen. Danach werde ich mich hier wieder melden. Hoffe das ich jetzt endlich mal Glück habe und man was findet. Nochmal vielen Dank für die Antwort.

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Hi,

Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem erhöhten Ferritin hab ich total übersehen danke.
Warum ist das der Ärztin nicht aufgefallen, schon komisch. Werde jetzt erstmal zum Hepatologen gehen und meine Leber checken lassen. Danach werde ich mich hier wieder melden. Hoffe das ich jetzt endlich mal Glück habe und man was findet. Nochmal vielen Dank für die Antwort.

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Hallo Torti,

viele Ärzte wissen gar nicht, dass erhöhtes Ferritin auch ein Hinweis auf eine Krankheit sein kann.
Obwohl die Eisenspeicherkrankheit die häufigste genetische Krankheit sein soll, ist sie relativ unbekannt.
Wenn man nach der Höhe des Ferritins gehen kann, so käme die mildere Form bei Dir in Betracht, das wäre die Form mit je einem Gendefekt c282y und h63d.
Die Fälle, die 2 Gendefekte mit je c282y haben, die haben Ferritinwerte von mehr als 600.


Vielleicht dachte die Ärztin auch, dass das Ferritin für die Eisenspeicherkrankheit zu niedrig ist?
Bei meinem Bruder war es noch niedriger und auch sein Arzt hat sich darum nicht gekümmert. Ich habe dann dafür gesorgt, dass mein Bruder in die Leberambulanz der nächsten Uniklinik ging und dort wurde dann die milde Form der Hämochromatose diagnostiziert.

LG
Margie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke du kennst dich wirklich gut aus mit dem Thema. Hab jetzt auch ein bißchen nachgeschaut und die nächste Uniklinik ist gar nicht weit weg von mir da werde ich morgen einen Termin machen und bin dann hoffentlich schlauer. In welcher Klinik war dein Bruder wenn ich fragen darf?

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Hallo Torti,

mein Bruder war in Heidelberg. Damals war dort noch Dr. Gehrke, der sich sehr gut mit der Krankheit auskennt und jetzt selbständig ist (in Baden-Baden).

Du solltest den Ärzten vor allem Deine Beschwerden und den Leidensdruck schildern, d. h. auf die starke Müdigkeit hinweisen. Es könnte sonst sein, dass sie, weil Deine Leberwerte allenfalls grenzwertig sind, die Sache nicht so ernst nehmen.
Die milde Form der Eisenspeicherkrankheit gilt bei den Ärzten als weniger schlimm.
Die Frage wäre, falls Du sie hättest, ob sie wirklich dann auch Deine Beschwerden alle erklärt.
Aber vielleicht sucht man dann dort noch weiter ....

LG
Margie
 
Ok nach Heidelberg wollte ich auch. Ja erklärt dann vielleicht nicht alles aber es wäre mal ein Anfang.

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Hallo, ich habe jetzt endlich einen neuen Blutbefund bekommen es sieht nicht nach Hämochromatose aus. Vielleicht kann nochmal jemand drüber schauen und mir helfen. Danke schonmal.
 

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Hallo Torti,

ich würde die Thalassämie ausschließen lassen. Diese hatte ich oben schon erwähnt. Nach diesen Blutwerten hast Du wieder hohes Ferritin und ein niedriges Hämoglobin. Das würde für eine Thalassämie schon sprechen.
Zuständig wäre ein guter Hämatologe.

LG
Margie
 
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