ADHS gibt es nicht !

Verstehe ich das richtig, Du schreibst, daß bei einem Burnout Aufputschmittel verschrieben werden?

Hallo Oregano,

Autsch - da irrte ich wohl heftig. Dank für den Hinweis.

Allerdings erscheint mir das logischer, als einem Burnout-Patienten Beruhigungsmittel zu verschreiben, die ihn noch erschöpfter werden lassen... Da zeigt sich meines Erachtens ein Widerspruch, selbst wenn er wegen des Burnouts hoch nervös ist. Da werden wieder nur Symptome, aber nicht die Ursache behandelt und dabei die Ursache noch verschlimmert. Ganz zu schweigen von den Neuroleptika mit ihren NWs.

Anti-Depressiva verschärfen oft mit ihren Nebenwirkungen eine Depression ja noch, das nur so als Parallele...

Diese Patienten brauchen dringend einen langen, langen Urlaub, aber mit Sicherheit keine Chemotherapie.

Gruß,
Clematis23
 
Diese Patienten brauchen dringend einen langen, langen Urlaub, aber mit Sicherheit keine Chemotherapie.

Das wird auch oft sogar von den Medizinern empfohlen. Ein Kuraufenthalt, eine Auszeit etc... Allerdings auch in Kombination mit Psychotherapie und öfters Medikamenten.

Ich verstehe deine Argumentation nicht ganz weil m.e in diesem Fall sogar die Schulmedizin eine ähnliche Meinung hat. Burnout wird nicht nur mit Antidepressiva behandelt auch nicht von den Ärzten. AD werden auch nicht zwangsläufig eingesetzt, Stimulanzien gar nicht. Bei CFS werden manchmal Stimulanzien angewendet. Psychotherapie und Coachung wird meistens empfohlen.

lg
 
Es gibt auch sehr kompetente Fachleute, die von Timeouts abraten, denn mit Urlaub und Auszeit sind die Muster nicht durchbrochen, auch nicht mit Psychotherapie zusammen. Der Widereinstieg ist oft schwierig und sehr angstbesetzt und wird zu einem neuen Stressor ... Gescheiter sei oft, die Arbeitszeit runterzuschrauben und zu lernen, die Energie ökonomischer und ökologischer einzusetzen, runterzufahren im Alltag.
Es muss nicht sein, dass jemand effektiv überarbeitet ist, sondern an seinen überhöhten Anforderungen an sich und auch an die Umwelt scheitert. - Es geht um das subjektive Gefühl von ausgebrannt sein und überarbeitet sein, auch um sehr lange emotionale Belastungen und anderes.
 
Hallo ,

die Bezeichnung "burnout" ist vielleicht ein Modewort. Die Erkrankung dahinter sicher nicht.
Ich merke aber an Euren Beiträgen, das sich jeder etwas anderes darunter vorstellt.

Ich habe das "Ausgebranntsein" bisher immer als "Erschöpfung der Nebennieren" für mich übersetzt.
Und das ist eine wirkliche , nicht zu unterschätzende Krankheit . Meistens eine physische Erkrankung.

LG K.
 
Hallo,

Der Kinderpsychiater Leon Eisenberg gilt als wissenschaftlicher Vater von ADHS, vor seinem Tod hat er sich jedoch von einigen Erkenntnissen in Sachen ADHS distanziert. Auch davon, dass die Krankheit genetisch bedingt sei.

Bei Kinderärzten gilt ADHS als Krankheit mit genetischer Ursache. Das Medikament Ritalin soll dagegen helfen, unter anderem weil es die Konzentrationsfähigkeit steigert. Der Kinderpsychiater Leon Eisenberg gilt als wissenschaftlicher Vater von ADHS. Er starb im Jahr 2009.

Die "konstruierte Krankheit"
Vor seinem Tod hat er sich von der These distanziert, ADHS sei genetisch bedingt. Er fühlte sich falsch verstanden und sprach bei ADHS von einer "konstruierten Krankheit". Dass das Medikament Ritalin dagegen wirke, sei kein Beweis dafür, dass es ADHS aufgrund von genetischen Defekten gebe. Vielmehr schlug er vor, bei ADHS andere Therapieformen anzuwenden und den sozialen Aspekt stärker in die Behandlung einzubeziehen. Jörg Blech, Redakteur beim Spiegel, hat Leon Eisenberg vor dessen Tod getroffen.
ADHS - Die erfundene Krankheit

Es geht also vor allem um die angeblich "genetische" Grundlage von ADHS und um die Behandlung mit Ritalin, die Eisenberg angezweifelt hat.
Das sagt aber nicht aus, daß er ADHS überhaupt als erfundene Krankheit bezeichnet hat.
Außerdem ist die Diagnosestellung von Eisenberg ca. 50 Jahre her; seitdem dürfte sich hoffentlich einiges in der Forschung getan haben.
Vielleicht gibt dieses Video Antworten?:


Grüsse,
Oregano
 
Das Medikament Ritalin soll dagegen helfen, unter anderem weil es die Konzentrationsfähigkeit steigert.

Hallo Oregano,

Die Zeitschrift "Psychologie Heute" veröffentlichte vor einigen Jahren einen Artikel über Versuche mit Studenten, die immer häufiger Ritalin schlucken, eben weil es die Konzentrationsfähigkeit aber auch die Beschleunigung von Reaktionen fördern soll.

Das Endergebnis war, daß diese Reaktion bestenfalls bei einer ganz kleinen Minderheit zu erwarten ist - ich glaube der Wert lag so um 1%, möchte es aber nicht beschwören. Alle anderen empfanden subjektiv zwar eine Erhöhung dieser Werte, obejktiv hatte sich ihre Leistung jedoch verschlechtert. Bei Kindern behindert Ritalin die gesunde Entwicklung des Gehirns, bei Jugendlichen, die Ritalin schon länger einnahmen zeigen sich extreme Aggressionen bis hin zu Gewalttätigkeiten - daüber wurde mehrfach in der Zeitschrift "raum & zeit" berichtet.

Suche. www.psychologie-heute.de[q]=Ritalin&x=0&y=0&id=65&L=0&tx_solr[filter][0]=type%3Att_news
Ich weiß jetzt nicht mehr welcher Artikel das genau war, wahrscheinlich der erste auf der Liste. Leider muß man die Artikel kaufen, bevor man das Wichtigste des Inhalts erfahren kann...

Auch Ritalin-ähnliche Prärate sind nicht besser.

Gruß,
Clematis23
 
Hallo Clematis,

das war nicht meine Aussage. Der Satz stand in dem Text in #26. Dies nur zur Klarstellung.

Ich finde das Interview mit Prof. Hüther sehr hörenswert (ist ja auch nicht lang).
Ich könnte mir vorstellen, daß mehrere Faktoren zu einem ADHS-Verhalten bei Kindern führen können wie
- zu wenig Gelegenheit, sich auszutoben, sich zu beweisen
- zu wenig Geborgenheit zu Hause
- zu hohe Anforderungen, auch intellektueller Art, zu viel Leistungsanspruch
- der Körper der Kinder hat kaum mehr Gelegenheit, sich selbst zu regulieren, Stress abzubauen usw.

Wo anfangen? Wie anfangen?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo,

ADHS könnte meiner Meinung nach eine bakterielle oder parasitäre Ursache haben?

Lg
sonneundregen
 
Hallo,

ADHS könnte meiner Meinung nach eine bakterielle oder parasitäre Ursache haben?

Lg
sonneundregen

hi SuR:wave:
das könnte rein Theoretisch ja sein, wobei bei der Anwesenheit von Bakterien ja nie die Bakterien die Ursache sind sondern die Folge von irgendwas. Ich meine bei Kindern die hypern infolge zuviel Zucker ist es ganz klar dass man Candida und Co findet: die bauen ja den Zucker ab...ich bin da noch keinen Millimeter von Meier Meinung abgewichen - im Gegenteil:D

aber wenn du recht hättest müsste man ja ein Schema finden, es müssten immer die selben Dinger anwesend sein bei "ADS-Kindern"!!??

LG Therakk
 
hi SuR:wave:


aber wenn du recht hättest müsste man ja ein Schema finden, es müssten immer die selben Dinger anwesend sein bei "ADS-Kindern"!!??

LG Therakk

Hallo Therakk,

Borrelien wollen doch die Ärzte nicht finden und Parasiten ebenfalls nicht. Sie suchen doch garnicht erst danach, lieber ein bisschen Ritalin verordnen.

Migräne wird übrigens meistens auch durch Fadenwürmer ausgelöst, nur weist Dich kein Arzt darauf hin.:mad:

Lg
sonneundregen
 
Ich finde es bedenklich, was hier generalisiert den Ärzten unterstellt wird. -

Und ich erlebe es auch als sehr bedenklich, dass jemand die keine Verantwortung übernehmen muss behaupten darf über AD(H)S und Migräne. -

Falls du im Gesundheits und/oder pädagogischen Bereich Verantwortung übernimmst, sonneundregen, nehme ich das zweite zurück.

Ich bitte dich, die Generalisierungen über Ärzte zurückzunehmen. Wie weisst du,
a) dass die (also alle) Ärzte lieber Ritalin verschreiben und dass kein Arzt auf Fadenwürmer hinweist?
b) dass deine Behauptungen über AD(H)S und Migräne der (absoluten) Wahrheit entsprechen?

Grüsse, Fauna
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey alle zusammen,
also Grundsätzlich habe ich auch das Gefühl das heutzutage immer öfter viel zu schnell zu Medikamenten Gegriffen wird und andere alternativen oder Probleme gar nicht erst gesucht werden. Das alle Ärzte so handeln und damit alle über einen Kamm scheren möchte ich auch nicht. Aber Fakt ist doch das es Menschen mit massiven Konzentrationsproblemen gibt, oder eben auch massive Probleme haben die Einflüsse aus ihrer Umwelt zu kanalisieren oder besser gesagt zu filtern und auszublenden. Zu sagen "ADHS gibt es nicht!" ist irgendwie sehr schwammig. Woran macht man das fest, welche Kriterien werden den dabei nicht erfüllt, bzw. was muss man für Symptome aufweisen und woher will man das denn genau wissen ohne Gehirnaktivitäten genau gemessen zu haben?!
 
Ich finde es bedenklich, was hier generalisiert den Ärzten unterstellt wird. -

Ich gereralisiere nicht, sondern habe meine eigenen Erfahrungen gemacht!

Und ich erlebe es auch als sehr bedenklich, dass jemand die keine Verantwortung übernehmen muss behaupten darf über AD(H)S und Migräne. -

Ich behaupte diese Dinge nicht, sondern habe mich belesen! Ich habe die Verantwortung für mich übernommen, als Ärzte mich bereits sterben ließen, das muss genügen!

Falls du im Gesundheits und/oder pädagogischen Bereich Verantwortung übernimmst, sonneundregen, nehme ich das zweite zurück.

Was soll ich mit Deiner Aussage anfangen? Ich übernehme Verantwortung für mich und für meine Mitmenschen!

Ich bitte dich, die Generalisierungen über Ärzte zurückzunehmen. Wie weisst du,
a) dass die (also alle) Ärzte lieber Ritalin verschreiben und dass kein Arzt auf Fadenwürmer hinweist?
b) dass deine Behauptungen über AD(H)S und Migräne der (absoluten) Wahrheit entsprechen?

Eine absolute Wahrheit, gibt es Diese? Ich glaube kaum! Ich spreche aus Erfahrung und aus Wissen, was ich mir im Laufe meiner Erkrankung angeeignet habe

Lg
sonneundregen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo:),

ich fände gut, wenn Generalisierungen so nicht stattfinden würden; sie sind unfair den Ärzten gegenüber, die sich anders verhalten.

Deshalb: Bitte deutlich machen, dass es sich um EIGENE ERFAHRUNGEN mit seinen EIGENEN ÄRZTEN handelt.

Liebe Grüße,
Malve
 
Ich lese hier von Anfang an mit und wünsche mir,dass wir Alle immer weiter nachfragen,diskutieren und offen für die Probleme unserer Kinder bleiben.

Dieses Thema ist sehr komplex und hat mir viele graue Haare beschert und ich schreibe spontan,denn ich hatte heute in der Schule ein Erlebnis mit einem ADHS Kind,was mich zu Tränen rührte.

Seit über 30 Jahren arbeite ich an einer Förderschule und tagtäglich auch mit Kindern und ihre Diagnose ADHS und es werden immer mehr.
Der eingestellte Link von dir Oregano,:)ist sehr interessant und man spricht dort von 3-5% betroffener Kinder und Jugendliche,aber ich glaube,es sind gefühlte ...Prozente mehr und es erschreckt mich.

Liebe Fauna:)beim Lesen deiner Beiträge musste ich immer nicken,denn ich sehe es auch wie du,denn wir arbeiten ja beide mit Kindern und sehen auch die Praxis.

Ein Jeder von uns hat schon viel darüber gehört ,gelesen oder kann über eigene Erfahrungen berichten und es ist wichtig,dass man sich darüber austauscht,immer und immer wieder.

Denn gerade diese Kinder und ihre Eltern und auch wir Pädagogen brauchen Unterstützung und Hilfe .
Hier spreche ich von Aufklärung ,Therapieangeboten,günstige Rahmenbedingungen u.v.m und nicht,dass man es hinnimmt und unter den Teppich kehrt.
Kinder mit einer ADHS leiden unter Unaufmerksamkeit ,gesteigerte Impulsivität und Überaktivität.Es tritt nicht immer zusammen auf und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Für das Kind selbst und für seine Umgebung eine tägliche Herausforderung .
Leider kann dann oft nur noch Ritalin o.ä.helfen,dass das Kind ohne große Zwischenfälle am täglichen Leben teilnehmen kann.
Oft sind diese Kinder stark aggressiv verletzen sich selbst und andere und werden dadurch ausgegrenzt,ein Teufelskreis beginnt.

Aber ich empfinde auch,dass man viel zu schnell das Medikament verschreibt und ich bin auch nicht der Meinung,das ein Kind mit Lernschwierigkeiten ,ein Zappelfilip oder ein sehr freches Kind Medikamente braucht.

Alle diese Kinder wollen einfach nur geliebt und verstanden werden mit anderen Möglichkeiten,die uns aber nicht zur Verfügung stehen und mich verzweifeln lassen.Es ist einfach,immer alles auf die Schule zu schieben,aber die Kinder kommen mit diesen Auffälligkeiten zu uns und glaubt mir,wir geben unser Bestes.

Wenn Ritalin verschrieben wird,habe ich Bauchschmerzen sehe ich doch die Vor-und Nachteile.
Noch vor drei Jahren bekamen wir von den Ärzten einen Fragebogen mitgeschickt und man schrieb dann seine Beobachtungen auf.
Ich hatte schon lange kein Fragebogen mehr.Wenn ich jetzt Eltern meine Beobachtungen mitteile, bekommen sie entweder keinen Termin so schnell oder es liegt kein Interesse vor.
Da gibt es Tabletten die nehmen die Kinder früh und mittags oder eine Tablette die wirkt bis nachmittags.
Oft sind die Kinder in der ersten Stunden nicht ansprechbar,haben blaue Lippen und was bei ALLEN gleich ist,sie haben vormittags keinen Hunger,auf nichts Appetit und essen oft erst in der Schule das Erste.

Heute kommt ein kleiner Junge 8 Jahre früh zur 1. Stunde herzhaft weinend zu mir gelaufen ,klammert sich fest und sagt,er hat heute früh vergessen seine Tablette zu nehmen und er möchte doch lieb sein,ob ich ihn schnell nach Hause fahren kann,ich hab doch ein Auto.
Das tut weh und dann weiß ich,warum ich immer noch sehr gern auf Arbeit gehe, Kinder vertrauen uns.

Lasst uns weiter alles hinterfragen und darüber diskutieren,denn es geht um unsere Kinder und mir ist es egal,ob es nun ADHS gibt oder nicht,diese Kinder und brauchen uns!

Liebe Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen:wave:

ich lese gerade meinen Beitrag und merke,es könnte der Eindruck entstehen,dass ich Ritalin verurteile.
Dem ist nicht so,aber,es muss sorgfältiger eingesetzt und kontrolliert werden,denn vielen Kindern kann man damit das Leben erleichtern.
Meinem kleinen Junge in der Schule ist durchaus bewusst,dass er sich ohne seine Tablette nicht steuern kann,aber er möchte es so gern.
Ich habe auch gute Nachrichten,denn in den größeren Klassen meistern inzwischen einige Kinder ihren Tag ohne Tabletten.
Ein wichtiges Thema wie ich immer wieder finde.

Einen schönen Tag wünscht Wildaster
 
Hallo ,

wenn die kleinen Jungs dann etwas älter sind, haben sie oft erhebliche gesundkeitliche Folge- Probleme . Die Tabletten gehen vielen sehr auf den Magen ( nicht nur ..) . Und sie könnten dann die jungen User sein, die hier oft über andauernde Müdigkeit , Konzentrationsprobleme usw. berichten. Die dann weitere Pillen schlucken ....und sich nicht selten vergiftet fühlen.

LG K.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,


wenn ein Kind verhaltensauffällig ist und von ADHS die Rede ist, sollte man das Kind organisch gründlich untersuchen lassen.
Es gibt organische Erkrankungen, die zu solchen Symptomen führen.

Ich weiß das vom Morbus Wilson. Kinder, bei denen M. Wilson festgestellt wird, hatten zuvor schon häufiger die Diagnose ADHS.
Hier im Forum war das schon Thema in der Rubrik M. Wilson. Im Diskussionsforum des dt. M. Wilson-Vereins wurde es gerade in letzter Zeit auch wieder diskutiert.
Auch hier
https://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/10.1055/s-0031-1273822
geht es um einen solchen Fall.

Jedenfalls scheint mir auch ADHS eher ein Symptom einer bestimmten Grunderkrankung zu sein, als eine eigene Krankheit.


LG
Margie
 
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