Probleme mit den Füßen und Zehen

Themenstarter
Beitritt
01.05.13
Beiträge
2
Hallo an alle.

Ich habe das Problem das sich in den letzte Jahren (die letzten 3 Jahre immer zunehmender) meine Füße vor allem meine Zehen sich verändern.So langsam bekomme ich Oma-Füße habe ich das Gefühl.
Ich bekomme jetzt schon Schmerzen bei laufen und beim Schuhe finden.
Mir wurde auch schon gesagt das es eventuell operiert werden müßte.Aber ich habe schon von ein paar Negativ-Erlebnissen gehört (im eigenen Freundeskreis auch schon gesehen).Also Operation kann ich verzichten.Hat denn jemand ein ähnliches Problem und kann Tips geben man (Schuhtechnisch,vielleicht Gymnastik...)umgehen kann ?

Zur Verdeutlichung habe ich hier ein Bild von meinem linken Fuß:
 

Anhänge

  • p2.jpg
    p2.jpg
    36.8 KB · Aufrufe: 22
Hallo Wilma,

das sieht für mich wie ein typische Hallux-Fuß aus:
Hallux valgus - Onmeda.de

Soweit ich informiert bin, kann man mit speziellen Einlagen verhindern, daß sich das ganze weiter verschlimmert, aber - wie auch bei onmeda beschrieben - letztlich hilft dann nur noch eine Operation.
Und da ist es wichtig, daß man einen erfahrenen Operateur findet.

Grüsse,
Oregano
 
Es gibt auch ein sehr gutes Buch von Wetzel:

FEET-READING (neue Diagnostik) mit vielen Farbfotos. Kostet allerdings 22,50 Euro.
 
Hallo Wilma,

Das ist ein sehr offensichtlicher Hallux Valgus und in dieser Ausprägung imho nur noch operativ zu behandeln. Aber das solltest du mit einem Arzt deines Vertrauens besprechen.

Ich habe das Problem das sich in den letzte Jahren (die letzten 3 Jahre immer zunehmender) meine Füße vor allem meine Zehen sich verändern.

Deine Zehen verändern sich seit du Schuhe trägst. Der Hallux Valgus entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich schleichend. Es ist nur irgendwann der Punkt erreicht, an dem die Sehne, die zum Großzeh führt, seitlich an den Gelenken des Zehs vorbeiläuft und den Zeh immer mehr in die Schieflage zieht. Das passiert dann deutlich schneller als die schleichende Entwicklung zuvor. Das wirkt sich auch auf die kleinen Zehen aus, die entsprechend aus ihrer natürlichen Lage gedrängt werden.

Die Ursachen sind das Tragen von Schuhen mit Absatz (je höher, umso schlimmer, aber jeder Millimeter ist da zuviel) - und eine zu enge Toe-Box (der Frontbereich des Schuhs, in dem die Zehen stecken). Bzw. generell das Tragen von Schuhen.

Man sieht an deinem Fuß sehr gut, wie er sich der Schuhform angepaßt hat und wie auch die kleinen Zehen nicht mehr gerade liegen, sondern sich durch den Druck der engen Schuhe leichte Hammerzehen entwickelt haben. Dein Fuß ist mittlerweile leider sehr weit von einem normalen gesunden Fuß entfernt.

Ich bekomme jetzt schon Schmerzen bei laufen und beim Schuhe finden.

Und das überrascht dich? Du hast deine Füße viele Jahre in ein enges Korsett gezwängt und sie so in diese Form gebracht. Dass das nicht ohne Folgen bleibt, ist doch logisch, auch wenn dir das vermutlich bisher nicht bewußt war und du Schuhe, wie viele Frauen, für etwas ganz tolles oder zumindest für etwas normales und unschädliches gehalten hast.

Mir wurde auch schon gesagt das es eventuell operiert werden müßte.

Davon würde ich auch ausgehen. Das bekommst du meiner Meinung nach mit alternativen Mitteln nicht mehr in den Griff. Aber das ist wie gesagt, ein Gespräch, dass du mit einem Arzt führen musst.

Aber ich habe schon von ein paar Negativ-Erlebnissen gehört (im eigenen Freundeskreis auch schon gesehen).Also Operation kann ich verzichten.

Es gibt etwa 160 verschiedene Operationsmethoden bei Hallux Valgus. Sprich, es gibt keine optimale Technik und jeder Fall ist individuell. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur sagen, dass ich in der Familie Leute habe, die das gleiche Problem hatte und die OP erfolgreich durchführen ließen. Die OP ist heute weitgehend Routine und nicht allzu risikobehaftet, aber danach musst du auf jeden Fall einige Wochen an Krücken einplanen.

Hat denn jemand ein ähnliches Problem und kann Tips geben man (Schuhtechnisch,vielleicht Gymnastik...)umgehen kann ?

Spiraldynamik ist ein guter Tipp, aber dafür ist es imho zu spät. Die Sehe ist offensichtlich schon völlig aus der normalen Lage gezogen. Du müsstest Jahrzehnte mit einem kräftigen Korrektiv herumlaufen, um das wieder halbwegs in die richtige Lage zu bringen.

Unabhängig von einer eventuell nötigen OP: Da die Ursache des Problems im Tragen enger Schuhe mit Absätzen liegt und das nicht noch verschlimmert werden sollte, würde ich in dieser Situation wenn möglich auf Schuhe mit Absätzen und enger Toe-Box verzichten. Ich würde flache Naturformschuhe mit viel(!) Platz für die Zehen und ohne Sprengung verwenden. Wenn möglich, würde ich so oft wie irgend möglich barfuß laufen. Das Thema OP, Einlagen und Korrektive muss mit einem Arzt besprochen werden. Generell halte ich Einlagen für sehr viel schädlicher als nützlich, aber je nach Situation geht es leider manchmal nicht ohne.
 
Hallo,

ich moechte nur anmerken, das solche Probleme nicht nur vom Tragen von Absatzschuhen kommt. In meiner Schwiegerfamilie haben es fast alle Maenner, und die tragen "Entenformschuhe" deswegen.
Bitte nicht unnuetz die eigene Schuld bemuehen. Von wegen , es kommt nur von engen Absatzschuhen.

LG K.
 
Bitte nicht unnuetz die eigene Schuld bemuehen. Von wegen , es kommt nur von engen Absatzschuhen.

Es ist nicht die eigene Schuld, sondern die eigene Unwissenheit.
Auch Männerschuhe haben einen Absatz und eine enge Toe-Box.

Oder sind die benannten Personen etwa zeitlebens barfuß gelaufen und haben dann einen Hallux Valgus entwickelt?
 
Die Veranlagung dazu, die Fussform kann man schon im Kleinkindalter sehen.
Mit geeignetem Schuhwerk und vor Allem mit Gymnastik kann die Entwicklung etwas verzoegert werden.
Wer kann heute noch immer barfuss laufen?

Mich wuerde interessieten, wie die Zusammenhaenge sind bei dem gesteigerten Knochenwachstum an der Gelenkstelle.
Manche haben das Problem ja nur einseitig bzw. Solch Knochenwachstum auch an anderen Gelenken.

LG K.
 
Die Veranlagung dazu, die Fussform kann man schon im Kleinkindalter sehen.

Nein, kann man nicht, weil sich der kindliche Fuß noch deutlich vom erwachsenen Fuß unterscheidet. Bei Kindern sind die Fußgewölbe noch nicht vorhanden, sie haben zunächst Plattfüße. Die eigentliche Fußform entwickelt sich erst, wenn die Füße ihre eigentliche Aufgabe wahrnehmen, die Muskulatur aufgebaut und die Fettpolster der Sohle abgebaut werden. Das ist dann auch spätestens der Zeitpunkt, an dem die Mütter beginnen, ihren Kindern die ersten Socken und Schuhe anzuziehen und damit beginnt das Problem. Kinder können nämlich nicht sagen, wann der Schuh zu eng ist und so beginnen hier bereits häufig die ersten Deformationen. Selbst zu enge Söckchen sorgen schon für Veränderungen der Fußform. Das, was wir bei Kleinkindern sehen, ist also nicht mehr die eigentliche natürliche, sondern bereits eine durch die frühkindlichen Schuhe veränderte Fußform.

Mit geeignetem Schuhwerk und vor Allem mit Gymnastik kann die Entwicklung etwas verzoegert werden.

Das mag sein, aber man kann die Erkrankung damit nicht aufhalten. Es gibt mittlerweile Schuhe, mit denen eine solche Entwicklung nicht eintritt, aber die entsprechen in der Regel nicht den modischen Anforderungen.

Wer kann heute noch immer barfuss laufen?

Jeder, der in der Lage ist, seine Schuhe auszuziehen. Oder was sollte jemanden davon abhalten?

Mich wuerde interessieten, wie die Zusammenhaenge sind bei dem gesteigerten Knochenwachstum an der Gelenkstelle.

Da ist kein gesteigertes Knochenwachstum, es ist der Metatarsal I Knochen, der nach außen drückt. Schau mal hier: https://www.gvle.de/kompendium/fuss/0030/SMFBI0B0KJEBV0009501.gif

Manche haben das Problem ja nur einseitig bzw. Solch Knochenwachstum auch an anderen Gelenken.

Es gibt sicher pathologisches Knochenwachstum, aber mit dem HV hat das nichts zu tun.
 
Hallo Oregano

Prinzipiell sind solche Minimalschuhe schon deutlich gesünder, allerdings muss man dabei ein paar Dinge wissen:

- Nicht alles, was sich Barfuß- oder Minimalschuh nennt, ist auch ein solcher. Gerade die renommierten Marken haben da einiges an unbrauchbarem Schuhwerk auf den Markt gebracht. Wichtig ist eine sehr dünne Sohne und keine Sprengung - weder vorne noch hinten.

- Normale Schuhe führen durch die Sprengung zu einer Verkürzung der Achillessehne und einem Abbau der Wadenmuskulatur. Das ist teilweise so schlimm, dass manch einer schon Beschwerden hat, wenn er nur barfuß stehen muss. Wer auf solche Schuhe umsteigt, muss sich daher im klaren sein, dass es Zeit dauert, bis sich das wieder angepaßt hat. Deshalb sollte man das langsam angehen.

- Normale Schuhe führen zu dem heute leider als normal angesehenen Fersengang, bei dem mit der Ferse zuerst aufgetreten wird. Wer sich das dank Schuhen von Kindheit an antrainiert hat, gewöhnt sich das nicht gleich wieder ab. In Barfußschuhen ist ein Fersengang nur bei sehr langsamem Gehen möglich, man tritt normalerweise mit dem Ballen zuerst auf.

- Minimalschuhe haben zwar einige Vorteile, aber auch ein paar Nachteile (die sie aber mit konventionellen Schuhen teilen). In erster Linie den Nachteil, dass die Sohle normalerweise wasser und damit luftdicht ist. Das führt zu feuchten Füßen, was wiederum Pilzen und Bakterien ein ideales Klima verschafft. Es gibt nur wenige Minimalschuhe, die diesen Nachteil (fast) nicht haben, bspw. Luna Sandals oder Huaraches, die nur aus einer Sohle und etwas Schnur bestehen. Noch akzeptabel in dieser Hinsicht sind BeNats, Beachwalker und SoleRunner, jedenfalls bei kühlerem Wetter. Die im Artikel gezeigten Vibram Five Fingers sind allerdings bekannt dafür, ein ziemlich feuchtes Milieu zu erzeugen. Das mag aber auch daran liegen, dass sie in der Regel als Laufschuhe getragen werden und bei sportlichen Tätigkeiten steigt die Temperatur in einem Schuh durch die Reibung schon mal auf 50°C an - bei rund 50% höherer Schweißproduktion.

Der ideale Minimalschuh ist eigentlich der Anti-Shoe, der hier beworben wird und den ich auch regelmäßig trage... ;) :
 
Hallo Mondvogel,

Normalerweise liegt der Fuß überall flach auf dem Boden auf und wenn man geht, dann ist er so flexibel, dass er sich der Bewegung anpaßt. Schuhe haben aber eine weitgehend starre Sohle, die diese Bewegung des Fußes verhindert. Da man aber eine Abrollbewegung benötigt, erhöht man vorne die Zehen und hinten die Ferse. Die Sprengung ist damit im Grunde die Differenz zwischen der Höhe der Sohlen an Rückfuß und Vorfuß bzw. zwischen Vorfußsohle und Höhe der Zehenspitzen. Es gibt also eigentlich zwei Sprengungen.
 
Die OP ist heute weitgehend Routine und nicht allzu risikobehaftet, aber danach musst du auf jeden Fall einige Wochen an Krücken einplanen.

Hallo Joachim,

das stimmt nicht mehr. Die Operierten bekommen gleich nach der Op so einen ganz besonders aparten "Schuh" mit dicker, fester Sohle und Klettverschluß, mit dem sie dann ca. 6 Wochen durch die Gegend laufen dürfen. Immerhin ist Autofahren damit möglich. - Wenigstens habe ich das in der Verwandschaft so erlebt.

Grüsse,
Oregano
 

Anhänge

  • IMG_7711.jpg
    IMG_7711.jpg
    309.1 KB · Aufrufe: 8
Hallo Oregano,

Ich kenne den Schuh, er steht bei uns im Keller. ;)
Meine Frau wurde letztes Jahr am HV operiert.

Edit: Wie hatten einen anderen Schuh, als den auf deinem Bild. Unserer hatte eine völlig flache Sohle, die Ferse war nicht erhöht.

Die Operierten bekommen gleich nach der Op so einen ganz besonders aparten "Schuh" mit dicker, fester Sohle und Klettverschluß, mit dem sie dann ca. 6 Wochen durch die Gegend laufen dürfen.

Ja - aber mit Krücken...

Der Schuh immobilisiert den Fuß, damit der Knochen heilen kann. Du kannst (und darfst) damit erst einmal überhaupt nicht auftreten und musst daher zwingend mit Krücken laufen. Der Schuh selbst ist so unbeweglich wie ein Skistiefel. Man kann den Fuß zwar in Lauf der Zeit etwas mehr belasten, aber abrollen ist damit völlig unmöglich.

Immerhin ist Autofahren damit möglich. - Wenigstens habe ich das in der Verwandschaft so erlebt.

Wenn der linke Fuß betroffen ist und man ein Automatikauto hat, kann ich mir das noch vorstellen. Aber Kupplung treten geht damit gerade am Anfang sicher nicht und beim rechten Fuß das Gaspedal treten auch nicht. Das wäre auch nicht ungefährlich, denn der Schuh ist relativ breit und verhakt sich dank der Klettbänder gerne mal irgendwo. Ich kann aber verstehen, wenn jemand versucht, damit Auto zu fahren - meine Frau hat auch den Tag gefeiert, an dem sie das erste Mal wieder fahren konnte. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Joachim,

Der Schuh immobilisiert den Fuß, damit der Knochen heilen kann. Du kannst (und darfst) damit erst einmal überhaupt nicht auftreten und musst daher zwingend mit Krücken laufen.
Wie gesagt: ich habe es anders erlebt: ohne Krücken, quasi von Anfang an, und bis jetzt (6 Monate) ist alles soweit ok.

Grüsse,
Oregano
 
Oben