Familienaufstellung

  • Themenstarter Zitrone
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In der Durchführung von Systemischen Aufstellungen gibt es Unterschiede; das scheint klar zu sein. Dazu kommen noch die Unterschiede in der Ausbildung, Erfahrung und Charakter der Aufsteller.
Diese Faktoren und sicherlich noch mehr entscheiden über die Folgen einer Aufstellung.

„Systemaufstellungen“ wirken, davon waren die Praktiker schon immer überzeugt. Wissenschaftler hingegen waren eher skeptisch, auch wenn szenische Darstellungen und Aufstellungen in der Familientherapie und der systemischen Therapie eine lange Tradition haben.
Besonders umstritten ist „Familienaufstellen nach Hellinger“.
Am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Heidelberg sind „Aufstellungen“ erstmals in einer randomisiert-kontrollierten Studie untersucht worden. Die ersten, jetzt veröffentlichten Ergebnisse der Studie zeigen positive Auswirkungen von Systemaufstellungen auf die psychische Gesundheit.
...
An dem Projekt teilgenommen haben 208 Erwachsene. Die Wirksamkeit von dreitägigen Aufstellungsseminaren wurde nach zwei Wochen und nochmals vier Monate nach dem Seminar mit etablierten Messinstrumenten der Psychotherapieforschung eingeschätzt und verglichen mit einer Wartekontrollgruppe, deren Aufstellungsseminare vier Monate später waren. Die Auswertungen zeigen, dass bei aktiven Teilnehmern an den Seminaren (diejenigen, die ein eigenes Anliegen „aufstellen“) psychische Belastungen nach zwei Wochen signifikant vermindert sind und dass dieser Effekt auch nach vier Monaten stabil bleibt. Diese positiven Auswirkungen gelten zumindest bei erfahrenen Seminarleitern (bei der Studie waren es die Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin Dr. Diana Drexler sowie der Arzt für Psychiatrie-Psychotherapie Dr. Gunthard Weber) und einer vorwiegend akademisch gebildeten, mit Aufstellungsarbeit vorerfahrenen und klinisch nicht überdurchschnittlich belasteten Stichprobe.

Theorie und Methodik der Familienaufstellung gehen zurück auf die Mehrgenerationen-Perspektive der Familientherapie, auf Methoden der „Familienrekonstruktion“ und „Familienskulpturen“. In der Aufstellung werden teilnehmende Personen stellvertretend für Familien- oder Systemmitglieder räumlich zueinander „aufgestellt“.
...
Systemaufstellungen wirken
UniversitätsKlinikum Heidelberg: Projekt Systemaufstellungen
Praxis der Organisationsaufstellungen. Grundlagen, Prinzipien, Anwendungsbereiche: Amazon.de: Gunthard Weber: Bücher

Leider werden keine Angaben darüber gemacht, um welche Art von "psychischen Belastungen" es sich handelte, ob es noch andere Behandlungen gab usw..

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Familienaufstellung, wer hat das schon mal mitgemacht ?

Ich habe 2 x meine Herkunftsfamilie aufgestellt und das war sehr eindrücklich und positiv. Dann einmal einen Konflikt mit meinem Ex-Freund und dessen Sohn, da wurde mir gezeigt wie ich nicht in etwas eingreifen kann, wenn es nicht mehr "meins" ist. Fand diese Erfahrung sehr gut, und bekam dadurch auch noch mehr Respekt vor dieser Therapieart, da sie mir auch klare Grenzen meiner Möglichkeit zeigte.

Auch meine Erfahrung wenn ich als "Darsteller" gewisser Personen bei der Aufstellung von anderen gewählt wurde, fand ich enorm, denn da spürt man wirklich etwas das nicht mit dem Verstand zu erklären ist.

Ich möchte es wieder mal machen, man kann ja, so wie ich mich erinnere auch Teile von sich aufstellen wenn man krank ist. zb. Die Müdigkeit oder die Schlaflosigkeit etc. das wäre mal interessant, wie diese und andere zueinander stehen-für was sie da sind, was diese Teile von mir brauchen.
Etwas umständlich geschrieben-bin wohl noch nicht ganz wach, drum hör ich auf.

HERZENSGRUESSE
KARDE
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ich habe Zweimal meine Familie Aufstellen lassen und war mehr als
beeindruckt. Vieles hat sich gelöst in mir und ich weiß jetzt
manches mehr. Einmal war ich zu Gast bei einer Aufstellung.
Es lohnt sich wirklich und ist durchaus noch sehr Interessant.
Kann ich nur jedem empfehlen, in sich und in den Anderen
hineinzuversetzen.
Mir hat es sehr geholfen.
Zu spüren, zu lauschen, zu empfinden.

Liebe Grüße der Abendschein
 
Wenn man sowas einmal miterlebt hat,
weis man, dass wir alle im Geist miteinander verbunden sind.
Es ist ein fantastische Möglichkeit viele Probleme innerhalb der Familie lösen zu können.

Leider nutzen es viel zu wenige in der heutigen Zeit, wo kaum noch die Familie zählt und nur noch Probleme uns über TV eingehämmert werden.
Problemfilme sind an der Tagesordnung, sodas die heranwachsende Kinder sich kaum noch ein vernüftiges Familienleben vorstellen können.

Nur eine intakte Familie stellt das Rückgrad für die kommende Generation bereit, was heute immer mehr im Hintergrund verschwindet.

Und das Ergebnis sieht man schon heute, Einsamkeit, Singelhaushalte,
Seelische Probleme usw.

Die Seelenklemmpner haben Hochkonjunktur, zurückzuführen auf die heutige Zeit, wo nur noch Geld und Spass das Mass aller Dinge sind.

Dazu kommt, dass so eine Familienaufstellung viele Probleme lösen können, was aber von vielen nicht gewollt ist.
Medikamente sind dann die Problemlöser unserer Zeit.
Und Verbohrte die sich damit nicht auseinander setzten können, weil sie schon von den Medien programmiert worden sind um in die heutige Zeit reinzupassen.
Eine Freude immer wieder, Menschen zu begegnen, die frei im Geiste sind und noch ihren Verstand benutzen können.

Gruss
Juppy
 
Danke Abendschein,

was ich in einer Aufstellung erlebt habe kann man nicht beschreiben.
Ich denke viele können mir zustimmen.

Es besteht eine geistige Verbindung mit Verstorbenen und auch lebenden Familienmitglieder.

Wenn man das begreift und auch selber erfahren hat, ist es eine Möglichkeit viele Probleme lösen zu können.

Was da zu Tage kommt ,ist für mich, aus dem Morphischem Feld ,wo alle Gedanken, Emotionen gespeichert sind.

Kommt eine Resonanz zustande, kann man diesen Speicher anzapfen, was bei einer Familienaufstellung geschied.

Gruss
Juppy
 
Wenn man sowas einmal miterlebt hat,
weis man, dass wir alle im Geist miteinander verbunden sind.

Was da zu Tage kommt ,ist für mich, aus dem Morphischem Feld ,wo alle Gedanken, Emotionen gespeichert sind.

man weiss dann, dass es funktioniert, aber nicht warum.
einen Grossteil der Effekte kann man auch mit bekannten Effekten erklären - wenn auch nicht alle.
ich halte es für kontraproduktiv, sich in Hypothesen wie morphogenetischen Feldern etc. zu verrennen. Wenn man so etwas für sich als Denkmodell benutzt, sollte man sich immer bewusst sein, dass es nur ein Modell ist, und keine Realität.

Warum brauchen die Menschen immer eine rationale Erklärung statt Effekte zu akzeptieren wie sie sind? Da lenkt nur ab und behindert die effektive Arbeit und das eigene Denkvermögen.
 
"Der Schoß ist fruchtbar noch
aus dem das kroch."
(Bert Brecht)

Hallo Zitrone,

zu Deiner Frage nach meinen "Erfahrungen" mit Familienaufstellungen kann ich Dir gern was erzählen. (Diesen langen Thread zu lesen, hab ich freilich weder Lust noch Zeit.)

Also: ich schlug Hellingers "Ordnungen der Liebe" irgendwo auf (wie ich es bei neuen Büchern oft mache). Da wurde von einer Adoption berichtet, mit der es irgendwelche Schwierigkeiten gab. Nach eineinhalb Seiten (einer gefühlten Viertelstunde in der Greuppe) dekretierte Hellinger wörtlich: "Ihr müßt die Adoption rückgängig machen!" Ohne Begründung, ohne weitere Besprechung.

Nun - meine Frau und ich hatten selber einen Jungen adoptiert, gut 20 Jahre zuvor, einen Vollblut-Inselgriechen, vermutlich Produkt einer Vergewaltigung, Mutter 15, unselbständig, wollte das Kind nicht, die Großeltern auch nicht. Ja, der Junge war wirklich schwierig. Und die Zeit mit ihm gehörte - immer wieder - zu den glücklichsten Zeiten, die ich erlebt habe. (Erst heut morgen hab ich ihm wieder geschrieben,)

Dann las ich mich ein in die Literatur von diesem und über diesen abtrünnigen Mönch. (Gehörte zu meinem Job, am Rand.)

Wieder Jahre später: eine gute Bekannte stellte auf. Ich kannte sie als human und vernünftig, dachte: vielleicht hab ich ja ein Vorurteil, das ich korrigieren kann? Außerdem reizte es mich wie immer, Schauspiel zu praktizieren (mich selber in einer unbekannten Rolle zu entdecken - und die Rolle in mir). Gut, ich wurde aufgestellt - es freute mich, meinen Impulsen, Empfindungen folgen zu können, in Verbindung mit den anderen. Die Leiterin gab - ganz anders als ihr Meister - sehr viel Raum; meine Freiheit war nie eingeschränkt durch die typisch Hellinger'schen Kommandos.

Als nächstes hatte eine Gruppenteilnehmerin ein Problem, und zwar mit ihrem Ehemann und mit mir. Sie und ich hatten zehn Jahre früher eine sehr nahe Beziehung gehabt; sie hatte einen anderen geheiratet. Mit dem hatte ich Freundschaft geschlossen, arbeitete intersiv beruflich mit ihm zusammen (freiwillig), und lebte selbst mittlerweile in einer neuen Verbindung. Also: ihr Problem war, daß sie sich sowohl zu ihrem Mann als auch zu mir hingezogen fühlte; das quälte sie. (Mir war das völlig neu.) Also, das Dreieck wurde aufgestellt. Die Frau, die Vertreterin meiner Ex-Gefährtin, stand wie angewurzelt und neigte sehr langsam mal "ihrem Mann", mal "mir" zu. So extrem, daß ich fürchtete, sie würde stürzen; es mußte für sie sehr anstrengend, auch schmerzhaft sein. -- Ich erlebte heftigen Zorn: Jene Ex-Gefährtin hatte ich die Tage vorher (ich war beruflich in USA, wo sie lebte) ein paarmal zum Kaffee getroffen - nicht die leisteste Andeutung ihres "Problems". Dann aber vor allem: Wie kann hier ein anderer auf der Bühne über MEIN Handeln entscheiden? Mich vertreten - wo ich doch als Individuum einfach unvertretbar ICH bin? Und wie kann ich IDIOT überhaupt so etwas zulassen? (Ich hätte genau gewußt, was ich auf der Bühne getan hätte, klar.) Schnell wurde mein Zorn noch wesentlich schwärzer (die Magie der Bühne wirkte): "Ein Leben, in der ich Ursache für solchen Schmerz bin, will ich nicht führen!" Ich stand auf, verneigte mich und ging. (Die Leiterin versuchte vergeblich, mich aufzuhalten.) Später hörte ich, die Ex-Gefährtin sei mir gefolgt aus Furcht, ich könne suizidal sein. Das war ich gar nicht - ich ging einen hübschen Nebenweg, um mich zu entspannen - und flog am nächsten Morgen nachhaus. Ich verschwand aus dem Leben jener Frau und ihres Mannes vollständig. (Das hätte ich auf der Bühne auch getan, nur freundlich, traurig, ehrerbietig. Menschlicher eben.)

Später eine Lady, die mit allen New-Age-Duftwässerchen gewaschen war. Sie bereitete mit einer ganzen Crew eine Riesenaufstellung auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg vor (zwecks Versöhnung zwischen Nazis und Juden) unter Leitung eines amerikanischer Superaufstellers. Von dem redete sie wie vom Heiland und Weltenretter persönlich; es kotzte mich an.

Noch später (noch gar nicht so lang): PK (Psychokinesiologie) nach Klinghardt bei einer - m.E. mit Recht - angesehenen Klinghardt-Schülerin. Es kam, eher beiläufig, eine zurückliegende, in meiner Gegenwart längst nicht mehr aktuelle Situation zur Sprache, in der mir nicht klar gewesen war, ob ich mich richtig entschieden hatte. Auch während der PK-Sitzung war es mir nicht klar. Völlig klar war es freilich jener Psychokinesiologin; sie sprach eines der bekannten Hellinger-Dogmen aus als allgemeingültige Wahrheit - gültig natürlich auch für mich. Als selbständig denkendes, für mich selber verantwortliches Subjekt war ich nicht mehr gefragt. Ich kannte diesen Mief und wandte, etwas schwächlich, ein: das sei ja so ziemlich Hellinger. "Ja, das IST Hellinger!" Wissend, daß ich dagegen allergisch bin. Auch später nur noch "Darüber diskutiere ich nicht!" Auch in einem späteren Mail in diesem Punkt nur noch Abbruch der Kommunikation. (Während sie sonst als Therapeutin durchaus gesprächsbereit war.) Auch dies hat mich weitergebracht: Nie wieder PK.

Nun allgemein:

1) Es gibt durchaus eine sinnvolle Weise des Aufstellens von Systemen (u.a. Familien): nämlich so, daß die Beteiligten selbst auf der Bühne stehen, d.h. modellhaft Lösungen entwickeln, erproben. Eher Kammermusik - ohne Dirigenten.

2) Es gibt keinerlei Nachweise für die Existenz von Hellingers "wissendem Feld" (ebensowenig wie für Prigogines "morphogenetisches" Feld). Es handelt sich um die typische New-Age-Masche, Vokabeln aus der Theoretischen Physik zu klauen - Quanten, Photonen, Skalarwellen, Relativität, Tachyonen usw. usw. - mit denen man potentielle Kunden einschüchtern kann; niemand merkt, daß man sie selber nicht verstanden hat. (Was auch zuviel verlangt wäre; man belese sich bloß mal bei Wikipedia über Feldtheorie oder Quantenmechanik.) Eine verhängnisvolle Fähigkeit von Sprache, Wörter zu bilden, denen keine Realität entspricht. (Begriffe, die nichts begreifen.)

3) Es gibt keinerlei Befunde über Veränderungen von Gesundheit, sozialem Verhalten usw. als Wirkungen von Aufstellungen. Derartige Untersuchungen - an sich durchaus möglich - werden von Hellinger ausdrücklich abgelehnt.

4) Nirgendwo wird - soweit ich weiß - die ungeheuere Gewalt reflektiert, die Schauspiel (ja das bloße Auf-der-Bühne-Stehen) hat. Eine Art Magie der Bühne - aber das Wort erklärt nicht genug. Ich kenne eine sehr gute Schauspielerin, die ihre Karriere abrupt abbrach, weil, so sagte sie, "ich mich selber verliere." Daß man auf der Bühne "tiefe", merkwürdige, überwältigende, "mystische" Erfahrungen macht, ist überhaupt nicht ungewöhnlich - und beweist garnix.

5) Es gibt in Hellingers Gruppen keinerlei Raum für Zweifel, Hinterfragen, Bedenken, Wiederspruch. "Wenn er das nochmal macht, fliegt er raus. Das stört die Energie." (Originalton) Durchaus ähnlich meiner PK-Sitzung. Niemand scheint zu reflektieren, was da eigentlich mit Menschen gemacht wird - und was sie mit sich machen lassen. Vergleiche mit Sekten und Gehirnwäsche liegen durchaus nahe.

6) Es gibt keinerlei Nachsorge, keinerlei follow-up. Entgegen allen guten Gebräuchen.

7) Hellinger (und seine Schülerinnen) wissen wirklich, wo's langgeht. Ungefähr wie Moses mit seinen 10 Gesetzestafeln - bloß mit gefühlten 200 "Taferln". (In der Philosophie hat man versucht, eine allgemeine, allgemeingültige Ethik zu entwickeln. Das geht nicht, weil Menschen sich grundlegend unterscheiden hinsichtlich ihrer letzten Werte.) Und bei Hellinger geht's dann um völlig abstruse Dogmen wie um jene bezüglich sexueller Gewalt ("Mama, für dich habe ich es gern getan") - schon verblüffend, daß die Mehrzahl der Hellinger-Gläubigen weiblichen Geschlechts sind -, bezüglich Juden / Nichtjuden, Adoption (s.o.), des Vorrangs biologischer Abstammung gegenüber anderen Weisen der Vebundenheit usw.

8) Wenig bekannt ist, wie sehr H. sich mit dem Faschismus identifiziert. Er hat zeitweilig in der "Kleinen Reichskanzlei" gewohnt - eindrucksvolles Gebäude in traumhafter Gegend (im Internet zu besichtigen) unterhalb vom Obersalzberg, und zwar in Hitlers Arbeitszimmer (Erker) an dessen rundem Arbeitstisch. Und es gibt eine Art Anrufung des "Bruders" Adolf Hitler von ihm.

9) Und Klinghardt hat diesen Verführer getroffen, das kann man nachlesen, und die Beiden haben einander "gut verstanden", Wwertgeschätzt". Tja, Älterwerden heißt auch, sich von Illusionen zu verabschieden. Ich hatte bisher von Klinghardt - als Autor, als Vortragendem, als Behandler - den Eindruck großer Integrität (mit einigen Zweifeln im Detail, eher nebenher). Auch eine der Illusionen? (Es gibt von ihm umfangreiches Material, v.a. Seminarskripten, über PK; vermutlich zugänglich. Aber mir ist die Lust vergangen.) Na ja, durch besondere politische Sensibilität hat sich ja K. sonst auch nicht ausgezeichnet.

Zusammenfassend:

"Nur die allerdümmsten Kälber
wählen ihre Metzger selber".​

Fazit: Es gibt noch viel Lohnendes, Lohnenderes auf dieser Welt.

Herzlich
Windpferd


PS: Noch eine Begebenheit. Hellinger erzählte von einem Denkmal in Jugoslawien für einen Deutschen, der einem Erschießungskommando angehörte, aber dann, vor der Erschießung, sich auf die Seite der Opfer (jugoslawischer Zivilisten) stellte - und dort miterschossen wurde. Hellingers Kommentar: "Wissen Sie, was der gemacht hat? Der hat sich seinem Schicksal nicht gestellt. Sein Schicksal war es, Deutscher zu sein. Er ist vor seinem Schicksal davongelaufen."
 
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man weiss dann, dass es funktioniert, aber nicht warum.

Warum brauchen die Menschen immer eine rationale Erklärung statt Effekte zu akzeptieren wie sie sind? Da lenkt nur ab und behindert die effektive Arbeit und das eigene Denkvermögen.

Das dass behindert kann ich nicht sagen.
Ist es nicht so, dass es nicht nur in diesem Fall, eine Erklärung eher hilfreich sein kann?
So ist doch das ganze Leben erklärungsbedürftig.
Also für mich ist das schon hilfreich, ob es so ist kann keiner sagen oder beweisen, dass ist aber auch in vielen anderen Dingen in unserem Leben und sogar in der Physik.

Gruss
Juppy
 
Hallo Windpferd,

jetzt weiß ich also, dass Du von Hellinger'schen Aufstellungen und Hellinger nicht viel hältst. Das verstehe ich sehr gut; - ich auch nicht. Ich denke, seine Faszination kommt genau da her: er scheint zu wissen, was ist und was nicht ist, und er nimmt Entscheidungen gleich vollständig ab, egal, was das bedeuten kann.

Ich habe Aufstellungen erlebt, die ich sehr einleuchtend und hilfreich fand, wobei wirklich ganz wichtig ist, daß dem Theater-Drama kein Raum gelassen wird und daß der Aufsteller eingreift, wenn das ganze zu entgleisen droht.

Grüsse,
Oregano
 
Ich habe Aufstellungen erlebt, die ich sehr einleuchtend und hilfreich fand, wobei wirklich ganz wichtig ist, daß dem Theater-Drama kein Raum gelassen wird und daß der Aufsteller eingreift, wenn das ganze zu entgleisen droht.

Grüsse,
Oregano

Ist das denn nicht mit Allem so.
Ob es ein schlechter Arzt, Hp oder Therapeut ist, der seine Heilmethoden nicht beherrscht.
Hier geht es nicht um die Person, sondern um den Inhalt einer Aufstellung, scheint aber nur die Wenigsten begriffen zu haben.
Hier geht es nicht um die Personen sondern um diese Heilmethoden und nichts anderes.
Da zieht man sich drann hoch und hat von dem Ganzen nichts verstanden.

Juppy
 
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Das dass behindert kann ich nicht sagen.
Ist es nicht so, dass es nicht nur in diesem Fall, eine Erklärung eher hilfreich sein kann?
So ist doch das ganze Leben erklärungsbedürftig.
Also für mich ist das schon hilfreich, ob es so ist kann keiner sagen oder beweisen, dass ist aber auch in vielen anderen Dingen in unserem Leben und sogar in der Physik.

das genau ist das Problem. Die Menschen wollen IRGENDEINE Erklärung. Und suchen sich die, die ihnen ins Konzept passt. Ob sie stimmt oder nicht.
So einfach ist das Leben aber nicht - man kann NICHTS mit Gewissheit wissen.
jedes vereinfachende Denkmuster/Erklärung schränkt ein. schon alleine, weil es andere Lösungsmöglichkeiten ausschliesst.

Wer eine Erklärung haben will, der ist nicht in der Lage mit seiner Angst vor Unsicherheit umzugehen.
Wenn einem eine Erklärung ein Gefühl von Sicherheit gibt, dann ist das so beruhigend wie das Glas Schnaps für den Alkoholiker.

Oregano schrieb:
er scheint zu wissen, was ist und was nicht ist, und er nimmt Entscheidungen gleich vollständig ab,
er gibt vor es zu wissen. und die Leute wollen ihm glauben, weil es ihnen die Angst vor der Unsicherheit nimmt. Genau deswegen laufen sie immer wieder Demagogen nach und wählen sie. Das haben wir in der Politik gerade in D zu deutlich erlebt.

hier geht es nicht um die Person, sondern um den Inhalt einer Aufstellung, scheint aber nur die Wenigsten begriffen zu haben.

Es geht genau darum. wie H. die Aufstellungen praktiziert. Da wird der Schaden angerichtet.
Es gibt intelligente Aufstellungs- (und Denk-) Alternativen. Aber da müsste man mal aus seinem Muster ausbrechen und das so bequeme primitv-linearkausale Denkmuster verlassen.
H.'s Erklärungen sind sogar noch einfältiger als die der Psychoanalyse, wo es für jede Erklärung auch eine gibt, die genau das Gegenteil erklären würde.
 
Ist das denn nicht mit Allem so.
Ob es ein schlechter Arzt, Hp oder Therapeut ist, der seine Heilmethoden nicht beherrscht.
Hier geht es nicht um die Person, sondern um den Inhalt einer Aufstellung, scheint aber nur die Wenigsten begriffen zu haben.
Hier geht es nicht um die Personen sondern um diese Heilmethoden und nichts anderes.
Da zieht man sich drann hoch und hat von dem Ganzen nichts verstanden.

Juppy

Genauso ist es. Aufstellungen kann man nicht mit dem Verstand erklären.
Man fühlt einfach, läßt sich fallen. Man begibt sich in eine Art Trance, wo der Verstand aber wach bleibt. Wichtig ist es schon, das der Aufsteller eingreift, wie Oregano sagt, wenn es entgleisen sollte.

Ich würde jedem so eine Aufstellung raten. Man kann viel gewinnen, aber auch verlieren. Viel erkennen. Wenn man sich öffnet und bereit dazu ist.

Liebe Grüße Abendschein
 
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Ich würde definitiv keinen raten eine Aufstellung nach Hellinger zu betreiben.

Zum Teil sind seine Leitsätze ziemlich menschenverachtend gerade bezüglich Frauen. Außerdem erhalten die Leute keine nachsorgliche Betreuung.
Auch Suizide sind bei den Hellingertherapien keine Seltenheit oftmals bei den Themen Vergewaltigung oder auch Mißbrauch.

Die Hellinger Aufstellung stammt ursprünglich aus der Systemischen Therapie und wurde ziemlich abgewandelt.

Die ursprüngliche Systemische Therapie stammt aus Amerika und kann dagegen sehr hilfreich sein.

Der Beitrag ist meine persönliche Meinung zu diesem Thema.

Vg, Angie

P.S. Windpferd ich stimme dir in vielen sehr zu.:)
 
Liebe Angie, was ist denn der Unterschied zwischen
einer Aufstellung nach Hellinger und den Anderen?

Meine Aufstellung hat meine Heilpraktikerin vollzogen,
aber ich weiß gar nicht nach wem sie das gemacht hat.

Aber sie hat das so liebevoll gemacht.

Oder meinst Du da gibt es Unterschiede?

Liebe Grüße Abendschein
 
Nachtrag:
eine Aufstellung macht man normalerweise nicht zum Zeitvertreib, sondern weil man ein Anliegen hat, das gelöst werden soll.
Ein Aufstellung soll also eine Lösung bringen und nicht eine Erkenntnis. Mit letzterer ist wenig gedient. Oder wie es in einem Buch ausgerückt ist: Die psychiatrischen Kliniken sind voll von Leuten, die (z.B. nach jahrelanger Analyse/Therapie) genauestens wissen, was bei ihnen passiert - besser als die meisten Menschen, die nicht in einer Klinik sind - aber durch dieses Wissen geht es ihnen nicht im geringsten besser.

Wichtig ist es schon, das der Aufsteller eingreift, wie Oregano sagt, wenn es entgleisen sollte.

eine Aufstellung einfach laufen zu lassen ist in den meisten Fällen kontraproduktiv, weil sich dann einfach die alten Muster wiederholen, die ja das Problem darstellen/festigen.
Ein Aufsteller sollte aber keine Lösunge aufoktruiern, sondern er sollte nur Angebote machen, die dann geprüft werden.

Man kann viel gewinnen, aber auch verlieren. Viel erkennen. Wenn man sich öffnet und bereit dazu ist.

Man kann sogar sehr viel verlieren - so viel, dass man danach völlig zerstört ist. Wie H. und seine Schüler oft genug demonstriert haben. Um ihre eigene Inkompetenz zu kaschieren unterstellten sie den Betroffenen sie würden sich gar nicht öffnen wollen. Sie würden lieber leiden als lösen. Sie verursachen bei diesen armen Menschen damit sogar noch Schuld- und Unzulänglichkeitsgefühle - nur weil der Aufsteller aufgrund von Minderwertigkeitsgefühlen seine eigene Inkompetenz nicht anerkennen kann.

Wenn sich jemand nicht öffnet, dann hat dies seinen Grund und ist nicht nur absolut sinnvoll sondern kann sogar lebensrettend sein.
Wenn sich jemand noch nicht öffnet, dann besitzt er noch nicht die Ressourcen, um mit dem Thema konfrontiert zu werden. Jemanden in diesem Zustand unter Druck zu setzen ist hochgradig verantwortungslos. Ebenso verantwortungslos ist es, jemanden mit einem schwerwiegenden Problem zu einer Aufstellung zu schicken (oder von sich aus eine zu machen) ohne vorher die nötigen Ressourcen aufzubauen.

Das klingt z.B. nach einem stützenden Rahmen, in dem eine Aufstellung durchgeführt werden kann:
Abendschein schrieb:
Aber sie hat das so liebevoll gemacht.



ps:
Hellingers Vorgehensweise ist nicht nur alles andere als systemisch - sie ist das genaue Gegenteil: primitiv-linearkausal. Aus diesem Grund hat sich dies systemische Gesellschaft auch ausdrücklich von H. distanziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Angie, was ist denn der Unterschied zwischen
einer Aufstellung nach Hellinger und den Anderen?

nur ein Beispiel, das ich auf die Schnelle zitierbar gefunden habe:

https://www.syst.info/sites/default/files/unterschiede-syst-und-hellinger.pdf

Was zeichnet SySt gegenüber anderen Verfahren aus? | SySt®-Institut

Ein Problem sehe ich darin, dass viele Aufsteller für eine solche Vorgehensweise erst einmal ihre eigenen Denkmuster und "Themen" angehen" müssten. Evtl. wären viele auch intellektuell überfordert -die primitive Hellingersche Vorgehensweise nach "Schema F", ohne wirklich auf den individuellen Klienten mit seinem individuellen Anliegen einzugehen, traut sich fast jeder zu.
 
Ich kann mich der Äußerung von Angie (Beitrag #73) nur anschließen. Im Rahmen einer Tagung wurde eine Demonstration mit "Freiwilligen" im öffentlichen Bereich geboten, die ich im Vorbeigehen mitbekommen habe. Für mich war der Ablauf mehr als grenzwertig; die Teilnehmer (es ist mir unverständlich, dass man sich zu so etwas hergeben kann bzw. dass Menschen für so etwas missbraucht werden können) wurden vor allen Zuschauern mit ihren Problemen konfrontiert und danach allein gelassen.

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo Abendschein,

"Aufstellungen kann man nicht mit dem Verstand erklären. Man fühlt einfach, läßt sich fallen. Man begibt sich in eine Art Trance . . ." Schreibst Du.

Jaja. Die Diffamierung des "Verstands" und das "Sich-Fallen-Lassen" in sog. "Trance" - das ist nur allzu bekannt. Vom Beginn des Tausendjährigen Reichs: bei der 2. Reichtagswahl nach der "Machtergreifung" erhielt Hitler ca. 90 % der Stimmen. Und unsere lieben Eltern und Großeltern liefen immer mit, applaudierten immer. Auch als dann die Juden abgeholt wurden. (Der Verstand wurde damals schon eine Weile als "jüdisch" bezeichnet.) So ist es bei allen Sekten - auch im Zusammenhang mit deren Verbrechen. (Da wurde "Trance" später, vor Gericht, öfter mal als mildernder Umstand verwendet.)

Nein. Der Mensch ist dazu begabt, sich seines Verstands zu bedienen - in aufrechter Haltung und mit klarem Blick für die Wirklichkeit. (Auch Du, Abendschein.) Sog. "Trancen" sind immer ein Sich-Davonstehlen aus dieser Wirklichkeit (weil sie uns manchmal zu unbequem ist.) Und der Begriff "Trance" impliziert immer, daß man sich seiner Verantwortung entzieht. Die man natürlich dennoch hat. Dann kommt der ganze New-Age-Kram (es fiel mir eben schwer, auf Fäkalsprache zu verzichten) mit Inkarnationen früher und in Zukunft, mit Traumreisen, mit dem verhängnisvollen Einfluß eines verlorenen Embryos vor fünfzig Jahren jetzt immer noch usw. Völlig irrelevant - aber man kann sich den Kopf damit vollmachen.

Sapere aude! Wage zu wissen! Der Wahlspruch jeder Aufklärung. Wobei Aufkärung bei weitem nicht bloß im Bücherschreiben bestand sondern im Freiheitskampf gegen die absolutistische Obrigkeit. Manche bezahlten dafür teuer, einige mit ihrem Leben. Aber heute gibt es ja eine mächtige Tendenz, zurückzuschlüpfen unter die Fittiche von Obrigkeiten. (Da ist's warm, kuschelig und hat den vertrauten Mief, den wir mögen, nicht?) Hellinger ist eine davon.

Na - da kann man nur viel Glück wünschen.
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

vielleicht ist die Standard-Affirmation Hellingers für Frauen, die sexuelle Gewalt erlitten haben, doch nicht ausreichend bekannt hier.

Sie lautet (an mehreren Stellen nachzulesen): "Mama, für dich habe ich es gerne getan." Der Satz ist von der Stellvertreterin der Tochter an die der Mutter gerichtet auszusprechen. Ich glaube, kniend. (Bin da nicht sicher.) Und Hellinger hat diesen Satz auch mal erklärt, richtig mit "Verstand". Das geht so: Wenn der Vater der Tochter sexuelle Gewalt antut, so liegt das natürlich an der Mutter, weil diese - entgegen ihrer ehelichen Pflicht - dem Vater nicht so häufig / nicht so wie er es wünschte. zu Willen war. Klar, dann brauchte (gebrauchte) Papi eben seine liebe Kleine. Was könnte näher liegen.

(Was dahinter für ein Konzept von Frau-Sein, von Mann-Sein, von der Verbindung zwischen Frau und Mann steckt, verdiente eingehende Betrachtung; ich laß das mal weg.)

Man könnte nachdenken über den Geisteszustand der Frauen, die die überwältigende Mehrheit der Hellinger'schen Fan-Gemeinde bilden. (Denn der genannte Satz ist jeder bekannt, die sich vorher auch nur ein klein wenig informiert.) Die Teilnahme an derartigen Events läßt sich m.E. nur als stillschweigendes Einverständnis deuten. Faktisch erlebt ja jede Teilnehmerin dort Gewalt - nicht manifest sexuelle aber durchaus auf einer symbolischen Ebene. Finsterer Gedanke: Wollen es Frauen vielleicht so? Genau so?

Was mich noch interessieren würde: Wird der genannte Satz in Dr. Dietrich Klinghardts "Psychokinesiologie" den Patientinnen mit sexueller Gewalterfahrung auch verordnet? (Rein statistisch müßte es ja viele geben.) Ich sehe zu meinem Leidwesen keinen Grund dafür, daß dies nicht so sein sollte. Ich wünschte mir, es wäre nicht so.

Gruß
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde auch die "Rangordnung" von Hellinger zweifelhaft:

Das zweite grundlegende Lebensgesetz verlangt, dass jeder von uns in seiner Familie den ihm bestimmten Platz einnimmt, der nur ihm zukommt.

Diese Rangordnung ist eine hierarchische Ordnung. Das heißt, in ihr gibt es einige, die höher stehen und von daher zuerst kommen, und andere, die unter ihnen stehen und nach ihnen kommen.

Wer früher ein Mitglied der Familie war, hat Vorrang vor denen, die nach ihm kamen. Auf diese Weise kommen die Eltern vor ihren Kindern, das erstgeborene Kind kommt vor dem zweiten, und so weiter. Das heißt, wenn sich ein später Dazugekommener über jemanden erhebt, der vor ihm da war, verstößt er gegen diese Rangordnung. Die Folgen dieser Verletzung sind weitreichend.
www2.hellinger.com/home/familienstellen/grundordnungen-des-lebens/2-die-rangordnung/

Zum Mißbrauch in der Familie gibt es hier eine Diskussion, in der auch die Sätze, die Windpferd oben genannt hat, vorkommen:

Familienaufstellung Und Sexueller Missbrauch [Archiv] - Esoterik-Forum

Grüsse,
Oregano
 
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