Wenn Betreuung zum Albtraum wird

Hallo Sternenstaub

Wer ist der Bürger den Du meinst? Wie finde ich zu dem Anschluß, der schon was auf die Beine gebracht hat?

Jetzt nach ca. 50 Jahren Arbeit am Allgemeinwohl würde ich mich freuen, wenn ich mal bei anderen Unternehmungen einfach nur dabei sein könnte. Die Menschen sind träge und alles was gut ist auf dem Gebiet stirbt früher oder später, weil kein Geld dafür da ist. Nachbarschaftshilfe ist das einzige was für mich auf dem Gebiet noch in Frage kommt. Sowohl helfe ich gerne wo Not am Mann ist, als auch freue ich mich, wenn mir geholfen wird und ich zeige mich erkenntlich.

Es wird allerhöchste Zeit, für eigene Konzepte, welche sich der Bürger erschaffen kann, indem er selbst die volle Verantwortung für sich selbst übernimmt.

Dieser Satz erschließt sich mir nicht ganz. Meint er den einzelnen Menschen, oder meint er es kollektiv. Denn, für manch einen ist es unmöglich die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen aus tausenden von Gründen.

Selbstverständlich sollte dies rechtzeitig in die Realität umgesetzt werden.

Was meinst Du mit rechtzeitig? für wen rechtzeitig und vor allem von wem?

Wenn Menschen sich zusammenfinden, kleine und größere Kollektive bilden, welche wiederum alle in einem großen Verbund sich untereinander kreativ austauschen, dann wird das Treiben des menschenunwürdigem Systems, dort, wo es vorhanden ist, Einhalt geboten werden.

Immer wieder lese ich von diesen Vorschlägen. Wo finde ich jetzt aber die Durchführung von solchen guten Ideen?

Jahrelang beschäftige ich mich schon mit dieser Thematik.

Leider kann ich nicht so lange sitzen, daß ich Deine weit über 4000 zählenden Einträge hier alle lesen kann. Wärst Du so gut und würdest mal einen kurzen Abriß davon für mich hier einstellen?

Ich bin mehr von der praktischen Truppe, also kann ich mit Plänen nicht so arg viel machen. Sag mir, was ich machen soll und ich versuche mein Bestes.

Liebe Grüße
Rota
 
Bei meiner Mutter (76)wird das auch ein Thema. Sie kam vor 2 Tagen aus der Reha nach Hause. War vor 2 Monaten auf dem Eis gestürzt, Schulterbruch war im Spital, dann vorübergehend als Feriengast im Pflegeheim, wo sie nachts auch mal stürzte. Dann bekam sie noch eine Lungenentzündung und statt nach Hause kam sie erneut ins Spital und danach für über einen Monat in eine schöne Rehaklinik.

Nun ist sie zu Hause und wird von der Spitex betreut-alles andere als nett. Heute Morgen drängte man sie einen Beistand zu nehmen, man räumt ihr in der Wohnung auch Sachen weg, ohne sie zu fragen.
Nachdem sie nun viele Wochen in den Sonnigen Bergen war ist sie nun wieder alleine in ihrer dunklen Parterrewohnung und würde gerne mal raus wenns schön ist. Zb. möchte sie einkaufen gehen - es will sie niemand begleiten, keine Zeit. Sie ist sehr unglücklich, und ein Mensch wie sie der immer ein Kämpfer war und für sich alleine schaute ist es sehr schwer so bevormundet zu werden.
Sie hat auch Angstzustände bekommen in den letzten Jahren, unter dem Druck und dem Verhalten der Spitex, das kann ich auch gut nachvollziehen-es ist sehr schlimm wen mann von den Betreuungspersonen nicht richtig wahr genommen wird. Zum Glück hatte sie bis Anhin einen guten Arzt, der ihr immer glaubte und nicht den Spitex Leuten, die nach Schema X arbeiten.

Für mich scheint auch für sie die PsychiatrieSpitex angebracht-jemand der ihr in all den verschiedenen Belangen hilft und nicht vorschreibt oder selbständig handelt, sondern ihr hilfreich zur Seite steht.
Weis ja nun nach all den Jahren wie es geht - bei mir im Kanton wars noch nicht möglich, aber in der Deutschschweiz ist dieser Dienst viel besser organisiert.
Ebenso habe ich ihr ans Herz gelegt, sich darum zu kümmern ob nicht eine Freundin ihr Beirat werden könne-das ist ja nun neu wie ich mich für mich informiert hatte-so wäre sie wenigstens vorläufig etwas geschützt.

Nachtrag:
Habe einem Dienst in der Nähe vom Wohnort meiner Mutter geschrieben und meine Mutter war sehr sehr froh als ich sie nochmals anrief und ihr beschrieb wem ich ihre Nr. gab-hoffentlich können die beiden das Mandat übernehmen, sie muss am Di zur Arztkontrolle, und dann hoffe ich dass sie die Verordnungen bekommt die sie braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Rota,
mein nächstes Posting wird das Deinige so umfangreich beantworten, wie ich dies kann.

Kein anderes werde ich mehr vorher schreiben.

Im Moment habe ich die Kraft nicht mehr, um in Würde antworten zu können.

In ein paar Tagen, so hoffe ich, werde ich in der Lage sein, dies zu können.

Nein, es würde furchtbar sein, würdest Du Dir alle Postings von mir Dir hier durchlesen.

Was Heute ist, ist das, was zählt für mich, auch wenn dieses Heute die Entwicklung der Vergangenheit mit einbeziehen muss.

Herzliche Grüße

Sternenstaub
 
Nachtrag zu Beitrag # 14


Der Onkel hatte nämlich noch ein Konto mit etwas Geld in Frankreich auf der Bank, das mein Mann geerbt hatte, aber noch nicht abgewickelt, davon muß die Steuerbehörde Wind bekommen haben.

Es kam nie wieder ein Brief dieser Art.

Ich muß noch nachschieben, daß in unserem Brief sogar der Freude Ausdruck verliehen wurde, daß der Onkel noch Geld vom Staat zurückbekommt. So herrlich mißverstanden von einem alten Mann haben die Steuerbeamten das Handtuch geworfen. :p)

Aber Vorsicht mit solchen Späßchen, wenn der Staat zu oft "mißverstanden" wird, kann es schon passieren, daß einmal ein "Sachverständiger" vorbeischaut, wie es um den Geisteszustand des entsprechenden Menschen steht, vielleicht muß er ja in eine Betreuung :mad: Ich fürchte der Staat ist humorlos

Liebe Grüße
Rota[/QUOTE]
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Sternenstaub,

ich glaube, ich habe Deinen Beitrag verstanden. Im Internet gab es schon vor Jahren Zukunftsvisionen, wie sich Senioren gemeinsame Lebensräume schaffen könnten, die eine gegenseitige Hilfe ermöglichen. Inzwischen gibt es vereinzelt

- die Rentner-WG`s
- die 50plus-Treffs
- den Seniorentreff im Internet
- Tagesstätten für Senioren, damit ihre Kinder in Ruhe zur Arbeit gehen können
- die Gesellschaft für Altenhilfe mit Tagespflege
- die Seniorengärten mit Spiel und Sport

Wir sollten also darum kämpfen, dass überall im Land solche Einrichtungen geschaffen werden, wo sich Rentner jederzeit informieren und gegenseitig helfen können. Das schafft Geborgenheit.

Liebe Grüße
Rawotina
 
Hallo Sternenstaub

Wer ist der Bürger den Du meinst? Wie finde ich zu dem Anschluß, der schon was auf die Beine gebracht hat?

Jetzt nach ca. 50 Jahren Arbeit am Allgemeinwohl würde ich mich freuen, wenn ich mal bei anderen Unternehmungen einfach nur dabei sein könnte. Die Menschen sind träge und alles was gut ist auf dem Gebiet stirbt früher oder später, weil kein Geld dafür da ist. Nachbarschaftshilfe ist das einzige was für mich auf dem Gebiet noch in Frage kommt. Sowohl helfe ich gerne wo Not am Mann ist, als auch freue ich mich, wenn mir geholfen wird und ich zeige mich erkenntlich.



Dieser Satz erschließt sich mir nicht ganz. Meint er den einzelnen Menschen, oder meint er es kollektiv. Denn, für manch einen ist es unmöglich die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen aus tausenden von Gründen.



Was meinst Du mit rechtzeitig? für wen rechtzeitig und vor allem von wem?



Immer wieder lese ich von diesen Vorschlägen. Wo finde ich jetzt aber die Durchführung von solchen guten Ideen?



Leider kann ich nicht so lange sitzen, daß ich Deine weit über 4000 zählenden Einträge hier alle lesen kann. Wärst Du so gut und würdest mal einen kurzen Abriß davon für mich hier einstellen?

Ich bin mehr von der praktischen Truppe, also kann ich mit Plänen nicht so arg viel machen. Sag mir, was ich machen soll und ich versuche mein Bestes.

Liebe Grüße
Rota

Liebe Rota,
ich freue mich sehr darum, dass ich die Kraft habe, Dir jetzt schon antworten zu können.

Der Bürger, welchen ich meine, ist der einzelne.

Jedoch kann der Bürger sich verständigen, mit anderen Bürgern, dann ist er nicht mehr alleine, wenn es zu einer Verständigung kommen kann.

Nun ja, der Anschluss, dies ist eine sehr wichtige und auch gewichtige Frage.

Ich kann Dir diese im Moment nicht beantworten.

Was ich Dir jedoch mitteilen kann, dies ist, dass ich etwas auf die Beine stellen will...
und dies aus meinem ganzem Herzen heraus und in voller Inbrunst, all dessen, was mein geistes Gut ist.

Ich denke, Nein!
Die Menschen als solche sind eben nicht träge.

Die Menschen benötigen einfach nur jene Motivation, welche Bewusstsein erzeugt, dann wird die Trägheit keine mehr sein, sondern Motivation für das Leben.

Ja, das Geld existiert, jedoch sowohl im positivem, als auch im negativem Sinne.

Am Geld wird es gewiss nicht scheitern, wenn eine positife und heilsame Kraft verständlich gemacht werden kann.

Nachbarschaftshilfe ist etwas wunderschönes, jedoch kann diese sehr wenig verändern in einem größeren Rahmen, wenn es dabei bleibt und diese sich nicht um das größere Außen bekümmert.

Ja, wir können uns erfreuen, wenn wir helfen und auch daran, wenn uns geholfen wird.

Dies hast Du sehr schön zum Außdruck gebracht.

Wir können!

Leider können nicht alle Menschen und dies hat tiefe Gründe.

Was Du machen sollst?

Dies kann ich Dir nicht sagen.

Ich denke, Du wirst es wissen, was Du tun kannst...

und ich denke, dass Du schon sehr viel heilsames in Deinem Leben vollbracht hast.

Liebe Rota,
ich danke Dir sehr, für all Deine Fragestellungen.

Alles liebe Dir Rota

Sternenstaub
 
Hallo,

ich melde mich auch einmal zu Wort,weil dieses Thema wirklich sehr wichtig ist und man viel Lebensqualität durch eine gute Betreuung während einer Krankheit ,oder im Alter zurückgewinnen kann.
Ich bin nun seit 14 Jahren die Betreuerin meiner Mutti und auch meinen Vati betreute ich bis zu seinem Tod.
Wie wurde ich Betreuerin?
Als meine Mutti wochenlang im KH lag,war ich der Verbindungsmann zu den Ärzten,denn mein Vati war von dem Schmerz ohnmächtig und schon 85 Jahre alt.
Im KH hatte ich viele Gespräche mit einer Sozialarbeiterin,die mich ausreichend informierte und mir genügend Material zum Lesen mitgab.
Ich ging dann zum Amtsgericht und beantragte die Betreuung meiner Eltern.
Da meine Eltern die Finanzfragen schon sehr zeitig geklärt hatten und es bei der Betreuung herausfiel,wurde die Betreuung sehr schnell genehmigt.
Mein Aufgabengebiet umfasst die Sorge für die Gesundheit,die Erledigung der Heimangelegenheiten und Geltendmachung und Abwehr von Ansprüchen aller Art.

Dieser Betreuerausweis hilft mir sehr,die Interessen meiner Mutti in ihrem Sinne umzusetzen,denn es läuft alles über mich,wenn ich es möchte.
Es passiert häufig,dass das Heim oder die Ärzte einiges anders sehen und dann muss man die Kraft und den Mut haben,dagegen anzugehen.
Ich habe es nie bereut,dass ich die Verantwortung übernommen habe.
Jährlich muss ich schriftlich Rechenschaft ablegen und alle2- 3 Jahre findet eine Kontrolle vor Ort durch das Amtsgericht statt.
In der Stadtverwaltung gibt es ein Betreuungsbüro.Sie haben regelmäßigen Kontakt mit dem Heim und rufen mich sporadisch an.

Es ist immer gut,wenn ein Betreuer aus der Familie kommt,man schaut nicht auf die Stunden und auf die Uhrzeit und ist mit Herz und Verstand dabei.

Sehr wichtig ist auch eine Patientenverfügung und ich werde oft danach gefragt.Für meine Eltern hatte ich keine und mir half dann mein Betreuerausweis und verständnisvolle Ärzte.

Anders war das in der Zeit, als mein Mann an Krebs erkrankte und er nicht mehr allein entscheiden konnte,da half uns seine Patientenverfügung.
Er wollte nie im KH bleiben,er fühlte sich zu Hause wohl und beschützt und die Ärzte hätten dem ohne Patientenverfügung niemals zugestimmt.
Aber wir hatten eine!

Auch ich verschiebe das Thema immer wieder trotzdem ich weiß,dass sich sehr schnell etwas in unserem Leben verändern kann und vieles dann nicht mehr so ist,wie es einmal war.

Ich persönlich möchte einen von meinen Söhnen als Betreuer einsetzen,auch wenn sie nicht in meiner Nähe wohnen werden sie in Entscheidungen einbezogen und können für mich geeignete Hilfen suchen.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sternenstaub

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Was ich Dir jedoch mitteilen kann, dies ist, dass ich etwas auf die Beine stellen will...und dies aus meinem ganzem Herzen heraus und in voller Inbrunst, all dessen, was mein geistes Gut ist.

Nachbarschaftshilfe ist etwas wunderschönes, jedoch kann diese sehr wenig verändern in einem größeren Rahmen, wenn es dabei bleibt und diese sich nicht um das größere Außen bekümmert.

Mißachte mir bitte die Nachbarschaftshilfe nicht, sie ist nötiger denn je. Es ist nämlich ungeheuer schwer eine größere Sache aufzuziehen, weil der Papierkram und die Hindernisse im Arbeitsrecht zu groß sind.
Ich wollte einmal im Altenheim arbeiten, aber ohne Vertrag, eben nur dann, wenn meine Familie es zeitlich erlaubte. Da mußte ich hören, daß diese Dinge die gelernten Kräfte machen. Um Himmels willen, was muß ich lernen, wenn ich Töpfe ausleere und Menschen bei der Einnahme von Mahlzeiten helfe? Auch wollte ich einmal eine Beratungsstation auf die Beine stellen, das ist jämmerlich gescheitert an der Tatsache, daß ich keine zwei Toiletten zur Verfügung stellen konnte.
Das gleiche war es, als meine Tochter mal eine Kindergruppe aufziehen wollte. Ohne Kinderklos geht da gar nichts.

Was muß man nicht erst alles an Geld ausgeben um endlich mit den Händen helfen zu dürfen. Um beim Thema zu bleiben, möchte ich noch ergänzen, daß es auch Nachbarschaftshilfe sein kann, wenn einer auf den Nachbarn achtet der betreut wird und Mißstände der zuständigen Stelle meldet. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es an Nachbarn vorbei möglich ist, ein Grundstück zu verkaufen das dem Pflegling gehört, ohne Auftrag, nur aus Gier. Wenn aber die Nachbarn die Fensterläden zulassen, weil sie das Unglück nicht mit ansehen wollen, ist Hopfen und Malz verloren.

Lieber Sternenstaub, es geht ja hier nicht ums Recht haben, die Meinungen gehen halt auseinander und die Hindernisse, die einem von Amts wegen in den Weg gestellt werden sind viele. Jetzt bin ich sowieso aus dem Rennen, mein Weg ist gegangen und ich kann mir jetzt anschauen, was andere auf die Beine stellen. Laß mal was hören davon, was Du startest, es interessiert mich. :wave:

Liebe Grüße
Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Rota,
was sollte ich mißachten?

Wie kommst Du denn auf solche Gedanken?

Leider bin ich jetzt schwerst krank und schon seid geraumer Zeit selbst ein Pflegefall.

Solange ich kann, sorge ich für mich selbst.

Nun ist es so, das ich um ein längeres Posting hier im Thread nicht umhinkomme.

Dies werde ich tun, sobald ich dies kann.

Dann dürften ein paar Deiner Fragen besser beantwortet sein.

Auch im Sinne aller Leser schreibe ich mein nächstes Posting.

Herzliche Grüße

Sternenstaub
 
ich denke oft an einen alten mann . ich traf ihn im warteraum einer arztpraxis !
wir haben uns gefunden und ich sehe immer noch sein strahlendes gesicht ,während der unterhaltung .
seine frau saß regungslos nebenbei und bemerkte ihren mann ,wie er anders war , und war stumm .

mit ihm würd ich gern leben ,den ganzen tag !
und deshalb sind Rawotinas Vorschläge gut !

Annäherungen an ältere Menschen sind oft schwierig .viele haben angst, man will ihnen was klauen oder man will erbschaft .
ich bot einer alten dame mal an ,im letzten winter , einkäufe zu erledigen .
wenn sie mich jetzt sieht schaut sie weg und grüßt nicht mehr !
ein anderer ,ich kümmerte mich um seinen hausstand (er war im krankenhaus) ,
war auch nicht einfach . ständig erzählte er mir ,ich würde alles erben ,seine bilder und sein geld .
dafür drangsalierte er mich oder dachte er könnte es !
eine andere gibt oder gab mir immer geld ,obwohl ich das nicht will !
was ist das bloß für eine scheißwelt ,in der , wenn jemand kommt und wirkliches intresse zeigt ,der geldschein gezückt wird .

Nein Danke !!
 
Hallo Kopf, Du hast geschrieben

ich denke oft an einen alten mann . ich traf ihn im warteraum einer arztpraxis ! wir haben uns gefunden und ich sehe immer noch sein strahlendes gesicht ,während der unterhaltung . seine frau saß regungslos nebenbei und bemerkte ihren mann ,wie er anders war , und war stumm .

Dieser geschilderte Fall erinnert mich an die Ehe meiner Großeltern. Sie lebten wie Hund und Katz, dauernd auf der Lauer, daß der andere nicht zu nahe kam und wenn doch, gab es zermürbende Szenen. Wenn mein Großvater nach Hause kam, drückte er ein kleines Fensterchen auf das an der Wohnungstüre angebracht war. Dieses Geräusch war für meine Großmutter ein Signal dafür, daß sie ihre Fröhlichkeit zurückfuhr und, so wie sie das nannte, wieder "ihre "Amtsmiene" aufsetzte. Das war das Gesicht, das mein Großvater tagtäglich präsentiert bekam. Es war etwas süßsauer und geschmerzt.

Seine Rede war immer: "Dich wenn ich mit Gold aufwiegen würde, wäre dir das auch nicht recht". Das Hühnchen war schon zerrupft, als ich in diese Familie eingekehrt bin. Ich kann mich an keine freundlichen Worte erinnern, die diese beiden Menschen gewechselt hätten. Dabei glaube ich, daß mein Großvater seine Frau sehr geliebt hat. Er hat sie aufopfernd gepflegt, als sie später krank wurde und sie hatte nur bittere Worte dafür in den Briefen an meine Mutter.

Eine Betreuung bekam meine Großmutter nicht, eher ihre Schwester, die auch im Haushalt wohnte, sie war schon viele Jahre geistig gestört und schrie oft stundenlang vor Schmerz, den sie erdulden mußte, weil ihr früherer Mann ihr einmal mit seinem Gehstock auf den Kopf geschlagen hatte.
Diese Betreuung, die sie später bekam hat ihr ganzes Vermögen veruntreut und meine Großeltern konnten nichts dagegen tun. Geendet hat das Drama in Bayreuth in einer Psychiatrie.


Annäherungen an ältere Menschen sind oft schwierig .viele haben angst, man will ihnen was klauen oder man will erbschaft .

s. o. viele schlechte Beispiele verderben gutes Vertrauen. :mad:


ich bot einer alten dame mal an ,im letzten winter , einkäufe zu erledigen . Wenn sie mich jetzt sieht schaut sie weg und grüßt nicht mehr !
ein anderer ,ich kümmerte mich um seinen hausstand (er war im krankenhaus)
,

Nur nix schuldig bleiben, das ist es was die alten Menschen gelernt haben in ihrer Jugend. Am besten, man bezahlt für alles, dann ist man aus dem Schneider.

eine andere gibt oder gab mir immer geld ,obwohl ich das nicht will !

was ist das bloß für eine scheißwelt ,in der , wenn jemand kommt und wirkliches intresse zeigt ,der geldschein gezückt wird .

Woher soll denn ein solcher Mensch, der einsam in seiner Bude hockt und plötzlich ein Angebot bekommt das ihm helfen soll, wissen, daß dieser Mensch anständig ist. Die Presse ist voll von stories über Abzocker an der Haustüre und Trickdieben. Man müßte den Alten die Zeitung und den Fernseher wegnehmen, wenn sie nicht an diese Infos kommen sollen:mad:

Vorsicht ist die Mutter der..... denkt sich manch Alter und verzichtet gleich mal auf Hilfe von außen.

Altenpflege und Betreuung ist sehr sensibel zu handhaben. Zu dem, daß man helfen will, muß man auch noch Fingerspitzengefühl besitzen, wie stark man in die Privatsphäre des alten Menschen eindringen darf oder manchmal sogar muß.

Fluchen über die heutige Welt ist da eher nicht angebracht, eher Geduld mit dem Mißtrauen und Überzeugungsarbeit an Ort und Stelle. :)

Liebe Grüße
Rota
 
ich kenne diese atmospähren , Rota !
als kind ging ich fast täglich mit meiner mutter zur Oma !
ich kann mich fast an nichts erinnern ! nur an dieses kaltherzige ,wenig wärme !
12 jahre war ich ,als die oma starb !
ich saß auf der toilette und dachte : "endlich ist die tot ".
heute denke ich ,was für eine reaktion von mir -grauenhaft !

sie zeigt , da war einiges nicht in ordnung .

der admin fragt in einem thread :" was oder wer hat euch am meisten geprägt "
für mich denke ich , die Weltkriege !
23 jahre nach dem letzten geboren , ein kriegskind vielleicht !

LG kopf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kopf,

ohje, da ist etwas falsch rüber gekommen.

Meine Großmutter war mir gegenüber nicht kalt und herzlos. Sie hat an mir Mutterstatt vertreten und das hervorragend gemacht mit ihren Möglichkeiten. Sie hat mich gepflegt wie ich krank war, hat mir Kleider genäht und ist mit mir, wenn es schon dunkel war im Winter auf der noch etwas warmen Herdplatte gesessen und hat mir Geschichten von Gott und der Welt erzählt.

Nur gegenüber meinem Großvater war sie kalt aber auch ängstlich und über vorsichtig. Er hatte aber auch manchmal so Angewohnheiten die das Blut gefrieren lassen konnten. Er hat mal eine Schüssel Spinat an die Wand geworfen bei einer Auseinandersetzung und meine Mutter bekam einmal eine Teekanne nach geworfen. Jeder 2. Satz war mit dem Zitat von Götz von Berlichingen "verziert". Aber er konnte Tränen vergießen, wenn er mal etwas sehr schönes sah, z.B. den Film Porgy und Bess.

Als meine Oma starb (ich war 16), lebten wir schon 300 km voneinander getrennt, aber als ich es erfuhr, glaubte ich die Welt müsse stillstehen und ich habe Wochen gebraucht, bis ich mich beruhigt habe.


ich kann mich fast an nichts erinnern ! nur an dieses kaltherzige ,wenig wärme ! 12 jahre war ich ,als die oma starb !
ich saß auf der toilette und dachte : "endlich ist die tot ".

Also, auf meine Oma laß ich nichts kommen und trotz allem hatte mein Großvater auch gute Seiten.

Um dem Thema genüge zutun, ich hätte mich, wäre die Oma älter als 69 geworden, um alles gekümmert. Sie hat es verdient.

Liebe Grüße
Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rota ,

schlimme Zeit .noch kurz zu merkwürdigen opas !
meine großeltern waren irgendwo auf der flucht , mit meiner mutter .

aus nichtigem anlaß schlug mein opa meine mutter gegen den herd ihrer vorrübergehenden unterkunft , andauernd . er ließ sich nicht davon abbringen .erst zwei von der oma herbei geholte männer überwältigten ihn .

ich sag doch scheiß krieg ! meine mutter erzählte mir , mein opa und dessen bruder haben geweint ,wo es hieß -es ist krieg . der bruder des opas war homosexuell . er kam in ein spezialkommando und war nach 3 wochen tot !

jetzt aber wirklich "Um dem Thema genüge zu tun ".

Lieben Gruß -kopf .
 
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