Alt werden, alt sein

Hallo Rota,

vielen Dank für Deinen aufmunternden Beitrag.

Übrigens, shake hands ... Deine Sucht kann ich sehr gut nachvollziehen *zwinker*.

Viele Grüße
Destination
 
Hallo Destination; :kiss:

ich möchte noch etwas anfügen.

Durch eine verkorkste Operation habe ich ein Problem das sehr viel Zuwendung braucht. Dafür mußte ich lange üben bis ich damit umgehen konnte. Geblieben ist ein hin und wieder aufkommender Zorn darüber, daß ich niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen kann und über die Kosten, die mir die Kasse nur in geringem Maß ersetzt. Das sind immerhin 79 E im Monat.

Was mir aber immer mehr gelingt ist, daß ich die Maßnahmen die meine Inkontinenz erfordern als Ritual pflege. Das wird sozusagen feierlich vollzogen.
Dazu gehört immer der Gedanke, daß ich es mit diesem Problem noch relativ gut erwischt habe.

Was mir das Alt werden schwerer macht ist jedoch, daß mir die Leichtigkeit der Jugend abgeht, mit der ich damals Lösungen gefunden habe für tausenderlei Probleme. Heute fällt mir das schwerer, was mich aber nicht davon abhält, immer wieder auszuprobieren, ob ich nicht doch noch etwas finde, wie ich mir die Abwicklung meiner morgendlichen Pflege noch leichter und effektiver gestalten kann.

Noch komme ich ohne Hilfe aus, was sich und das weiß ich , schnell ändern kann. Das macht mir jetzt aber doch ein wenig Angst. Wird ein pflegender Mensch meine Rituale respektieren können? oder wird man mir einfach einen Katheder verpassen, der zwar die Arbeit erleichtert, aber mein Mittun unterbindet. Darüber könnte ich mir vorstellen, daß ich eher verzweifle als jetzt, wo ich noch selber damit zurecht komme.

Dankbar bin ich dafür, daß es bis jetzt nicht schlimmer gekommen ist.

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo all ihr lieben Menschen hier!

Irgendwann kommt die Zeit, sich Gedanken bezüglich des eigenen älterwerdens zu machen.

Mit 15 Jahren habe ich mir schon Gedanken darüber gemacht.

Bis zu einem individuell bestimmten Alter ist man ja nicht selbst betroffen.

Irgendwie, so ganz genau kann ich dies nicht definieren, fühle ich mich hier ein klein
wenig zuhause.

Wenn es niemanden stört, will ich hier, soweit ich die körperliche Kraft aufbringen kann, mich ein wenig hier in Gemeinsamkeit positiv
einbringen dürfen.

Vor 31 Jahren wurde ich durch einen Zeckenstich aus dem Leben gerissen.

Jetzt befinde ich mich im 60 ten Lebensjahr.

Herzliche Grüße

Sternenstaub
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sternenstaub,

wie ich voriges Jahr diesen thread aufgemacht habe, dachte ich schon, daß sich auch jüngere Leute daran beteiligen sollen. Deshalb bist Du herzlich willkommen mit Deinen Gedanken zu Deinem eigenen Alter. :)

Vor allem interessiert mich, wie Du vorsorgst und ob Du Menschen hast, die Du in Deine Vorbereitungen einbeziehen kannst. Solltest Du niemanden haben, der Dir zur Zeit einfällt, bin ich gern bereit, auch per PN, mit Dir zu überlegen wie es weiter gehen könnte. :welcome:

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo Sternenstaub,

wie ich voriges Jahr diesen thread aufgemacht habe, dachte ich schon, daß sich auch jüngere Leute daran beteiligen sollen. Deshalb bist Du herzlich willkommen mit Deinen Gedanken zu Deinem eigenen Alter. :)

Vor allem interessiert mich, wie Du vorsorgst und ob Du Menschen hast, die Du in Deine Vorbereitungen einbeziehen kannst. Solltest Du niemanden haben, der Dir zur Zeit einfällt, bin ich gern bereit, auch per PN, mit Dir zu überlegen wie es weiter gehen könnte. :welcome:

Liebe Grüße
Rota

Liebe Rota,
wie schaffst Du es nur, dass Du mich völlig Komplex machst, was immer dieses Wort auch bedeuten mag, in aller Variationsvielfalt.

Bin ich mit fast 60 Jahren denn hier in diesem Thread ein junger Hüpfer?

Jetzt will ich jedoch ersteinmal Dein Posting beantworten, denn dies steht ja für mich an aller erster Stelle.

Freundlichste Grüße

Sternenstaub
 
Hallo Windpferd

Die meisten Sterbenden hatten ihre frühere Rechthaberei aufgegeben - "ach, das ist soo gleichgültig, wer schuld war, wie konnte ich nur auf solchen Dingen bestehen!"

Daraus hattest Du gelernt

Für mich eine fortgesetzte Mahnung, die eigenen Verbindungen "aufzuräumen", heilen zu lassen, vor allem eigenes Unrecht zuzugeben und zu bereuen.

Wo ist das Windpferd von damals hingekommen?
In meinem thread vom altwerden, altsein hast Du mir viel positive Seiten von Dir gezeigt. Schade, daß das jetzt anders geworden ist.
Gruß
Rota
 
Hallo zusammen,
ich habe hier mal wieder reingeschaut.

Zitat von Rota: So gesehen, ist Altwerden manchmal richtig kurzweilig.

In unserem Ort wohnt ein über 80-jähriges Ehepaar, denen das Laufen schon recht schwer fällt. Daher haben sie sich vor einiger Zeit ein Spielzeugauto mit Fernbedienung gekauft und schieben sich damit gegenseitig Getränke, Zeitschriften usw. zu. Obwohl die jungen Leute heimlich darüber feixen, macht es die beiden richtig glücklich. :D:D

LG Rawotina
 
Das Alter
Das Alter ist ein höflich' Mann:
Einmal übers andre klopft er an;
Aber nun sagt niemand: Herein!
Und vor der Türe will er nicht sein.
Da klinkt er auf, tritt ein so schnell,
Und nun heißt's, er sei ein grober Gesell.


Hallo Rawotina,

es sind nur ein paar Buchstaben, die anders sind in dieser Fassung, aber ich finde, der Rhythmus in dieser Version ist harmonischer als in Deiner Version.
Kleinigkeiten können so viel ausmachen ....

Grüsse,
Oregano
 
"Das Alter" - Ja, die Fassung von Oregano ist die korrekte. (Nach der "Fassung Letzter Hand", von Goethe ein paar Jahre vor seinem Tod durchgesehen.)

Übrigens sind manchmal die frühen Fassungen lebendiger, unkonventioneller als die späten. (Bei Goethe, auch bei Mörike z.B.).

Er schrieb "Das Alter" übrigens 1813 - da hatte er noch fast 20 Jahre vor sich.

Erstaunlich, was man im Internet so an dreist "verbesserten" klassischen Texten findet. Manche meinen, sie könnten besser dichten. (Manchmal wollten die Dichter gerade nicht den gleitenden Rhythmus, das ganz korrekte Reimwort.)

Grüße,
Windpferd
 
Was vielleicht hier von Interesse sein könnte: Die Reflexionen von Max Frisch in seinem "Tagebuch 1966 - 1971" (Suhrkamp Tb).

Eine ironische Beschreibung und Durchdringung der Unfähigkeit des Mannes, mit dem unvermeidlich zunehmenden Verschwinden seiner Männchenhaftigkeit - und mit deren zunehmender Lächerlichkeit - umzugehen. Vernichtend, weil / wenn er sich lebenslang als Männchen definiert hatte. Extrem lehrreich.

Leider taucht die Perspektive der Frau überhaupt nicht auf. Ich stell mir vor, daß Frauen lächeln, wenn sie das lesen. Und vieles schon gewußt haben. Aber sie selbst . . .?

Hab leider keine Zeit, davon Auszüge hier abzuschreiben.

Falls jemand im Tagebuch sucht: Es geht um den "Vorgezeichneten" und den "Gezeichneten". Letzterer hat 3 Stufen zu durchlaufen.

Alles Liebe,
Windpferd
 
Was mir auch noch einfällt - wenn ich schon hier wieder mal vorbeikomme: Traditionelle buddhistische Meditation ist - nicht nur, aber wesentlich - fortlaufendes Vergegenwärtigen des Todes. Nicht daß man an Gerippe usw. denken würde. Aber jeden Augenblich geht etwas zu Ende. Und man ist dabei, ganz wach.

Jeder Ausatem geht zu Ende, verliert sich im Raum. Jeder Gedanke (wie wichtig er auch schien). Auch die Meditationssitzung. Und, fast sensationell ist das (wenn man nicht nur drüber redet sondern es wirklich macht): Die Welt der Gedanken (auch der Gefühle) ist eine Scheinwelt, in der / durch die wir uns treiben lassen. Das Ende ist nicht Nicht-Sein, sondern Helligkeit, weiter Raum. Freiheit.

Ist halt keine Theorie. Kommt nur im Tun vor.

Alles Liebe
Windpferd
 
Hallo Rawotina,

ich habe heute wieder einmal in meinen alten thread geschaut und da haben mir Deine Zeilen einen neuen Gedanken geschenkt.

In jungen Jahren zeigt jeder gern seine Stärken und im Alter sollten wir den Mut haben, auch mal über unsere Schwächen zu reden.

Was ich derzeit üben muß ist geduldiger mit mir zu sein. Früher gehörte ich zur "schnellen Truppe", alles floß bei mir zügig von der Hand. ich konnte mehrere Dinge gleichzeitig abwickeln und meine Zielsicherheit gab oft Anlaß zu Applaus.

Heute muß ich mich zwingen dazu alles etwas genauer anzuschauen, die Ziele zuerst an zu visieren und dann erst zu werfen und wenn ich etwas hochhebe, muß ich vorher geklärt haben, wo das hin soll, sonst stehe ich mit einem Ding in den Händen da und bin ganz irritiert, wohin jetzt damit.


und dass wir nicht mehr so viel schaffen wie früher.

Die Menge der Tätigkeiten nimmt rasant ab, wenn man keine Kinder mehr zu Hause hat. Da fehlt dann die Übung etwas am Stück fertig zu machen und auch entsprechend gut und schnell abzuliefern.

Mich macht heute Einkaufen sehr müde. Jedes Mal zerbreche ich mir unnötig den Kopf darüber, was ich jetzt kaufen würde, wenn meine Kinder noch zu Hause wären, anstatt mich auf das zu konzentrieren, was ich jetzt wirklich brauche. Ich greife dann schnell mal zu Dingen, die meine Enkelkinder glücklich machen, wobei ich aber weiß, daß es den Eltern nicht recht wäre wenn sie es wirklich bekämen, also essen wir es einfach selber, mein Mann und ich. ;)


Für mich ist eigentlich nur noch wichtig, dass Bad und Küche strahlen, damit der neue Tag harmonisch beginnt. Für die anderen Dinge lasse ich mir Zeit.

Die Küche machen mein Mann und ich abwechselnd. Das heißt, die Endreinigung mache ich dann doch lieber selber, er sieht es einfach nicht, und was er für Nebensache hält, ist mir wieder wichtig.

Ich bin total glücklich, daß wir jetzt ein herrliches neues Bad haben, das sich fast von alleine reinigt. Es hat aber 4 Wochen gedauert bis es fertig war und meine Geduld hatte dabei doch irgend wann aufgehört. Aber jetzt bin ich zufrieden für die nächsten 47 Jahre ;). So lange hatten wir das alte Bad.

Alte Menschen wünschen sich sehr oft, daß sie noch einmal von Vorne anfangen dürften, sie würden es dann vielleicht ganz anders machen.

Was das Dekor angeht, stimmt das für mich.

Liebe Grüße
Rota
 

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Liebe Rota :wave:

das ist ja ein wunderschönes Bad geworden - und so pflegeleicht. Da kannst Du Dich wirklich freuen. Wir haben noch eine Badewanne mit Füßen und wenn ich darunter sauber mache, komme ich mit meinem Kreuz kaum wieder hoch.

Ja Rota, früher ging mir auch immer alles flott von der Hand und heute staune ich manchmal, wie ich das damals neben meiner Berufstätigkeit alles geschafft habe. Wenn ich einkaufe, dann ist mein Kofferraum immer bis oben voll - damit ich einige Wochen meine Ruhe habe. Mein Mann betätigt sich nicht gern im Haushalt, aber zumindest schält er die Kartoffeln und erledigt kleine Dinge in der Stadt.

Ich suche täglich meine Brille, vergesse den Einkaufszettel, lege etwas beiseite und kann es dann nicht finden oder ich weiß nicht, ob ich die Kaffeemaschine auch wirklich ausgestellt habe. Lauter unnötige Wege!!!

Morgen fahren wir in den Harz. Wir müssen mal wieder raus aus dem Trott. Ich freue mich schon und wünsche allen gemütliche Pfingstfeiertage.

Liebe Grüße
Rawotina
 
Morgen fahren wir in den Harz. Wir müssen mal wieder raus aus dem Trott. Ich freue mich schon und wünsche allen gemütliche Pfingstfeiertage.

Wir fahren einige Tage in den Pfaffenwinkel und wohnen direkt bei der Wieskirche. Das ist ein Keinod unter den barocken Kirchen Bayerns.

Ich denke an Dich, liebe Rawotina und wünsche Dir gute Erholung.
Schöne Pfingsten für alle.

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo liebe Rawotina,

wir sind wieder da und ich habe keine Nacht geschlafen. Bei der Abfahrt nach Hause habe ich dann 200 Meter von unserer Pension entfernt ein Scheunendach gesehen, auf dessen Dachschräge 7 Mobilfunkständer(chen)standen, die ihren Mist in unsere Richtung gestrahlt haben weil kurz vorher der Parkplatz für die Wieskirche liegt auf dem sich zur gleichen Zeit hunderte von Fremden tummeln. Schade, daß wir jetzt da nicht mehr hinfahren können.


Ich suche täglich meine Brille,
Da muß ich jetzt lachen, das ist bei uns vorbei seit wir von einem unserer lieben Enkelmädchen ein Geschenk bekommen habe.

Erst wußten wir nicht, was wir damit anfangen sollen, es ist halt so eine Handarbeit aus der Schule, dann aber hat mein noch immer sehr erfindungsfreudiges Gehirn die Idee gehabt.

Das Geschenk ist in einen Holzrahmen eingesperrt und besteht aus einem Stückchen Stramin das mit bunten Buchstaben die beiden Worte
OMAMA und OPAPA trägt.

Seit einigen Wochen legen wir unsere Brillen jetzt gewissenhaft auf dieses Tablettchen und finden sie auch dort wieder. Vorher war es schrecklich.

Mein Mann hatte nie einen bestimmten Platz. Alle mußten auf die Suche gehen samt Putzfrau. Im Keller auf der Hobelbank, im Geäst des Gummibaums, auf der Ablage hinter der Waschmaschine, auf dem aufrecht verkehrt stehenden Rechen hinter dem Pavillon im Garten, auf der Treppe, auf dem Fensterbrett draußen, etc etc. das alles waren schon Plätze wo wir die Brille meines Gatten gefunden haben. Das kommt aber daher, weil er die Brille nur für die Weite braucht. In der Nähe muß er sie ablegen. :D

Man kann auch noch anderen Dingen Sinn verleihen, wenn man alt geworden ist.
z.B. fangen wir ja schon langsam an, Sachen aus dem Haus zu schaffen die nicht mehr gebraucht werden, oder nicht mehr schön ausschauen.

Da kommt es vor, daß Teile eines Schrankes noch herumliegen und auf den Wertstoffhof gebracht werden sollten.

Was macht die Hausfrau? sie nimmt die weißen Brettchen und legt sie re und li der Toilette auf die beiden grünen Gemüsekörbchen, in denen die Putzmittel lagern und schon sieht das Areal sauber aus.


Liebe Grüße
Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Rota,

Deine Worte über die Brillensuche haben mich sehr erheitert. So ergeht es meinem Mann mit seinem Handy. Er schwört immer, er habe es da oder dort abgelegt, wo es natürlich nicht liegt. Ich wähle dann seine Nummer und höre es an den unmöglichsten Stellen klingeln. Das letzte Mal fand ich es im Kühlschrank, wo er es zusammen mit einigen Lebensmitteln abgelegt hatte.

Meine Brille lege ich immer auf eine Fensterbank, weil ich tagsüber in allen Räumen unterwegs bin. Und bei den vielen Fenstern im Haus komme ich bei der Suche ganz schön ins Gerenne. Meistens finde ich sie im Bad oder am PC. Eine Zeitlang trug ich sie am Band, aber unsere Kinder meinten, das würde so tussihaft aussehen :D

Schade, dass Eure Reise für Dich nicht erholsam war. Ich kann mich erinnern, das Ihr im vorigen Jahr auch nach dort gefahren seid. Da gab es wohl den Mobilfunk noch nicht. Unsere Harzreise war schön. Allerdings hat es mächtig gegossen, als wir in Quedlinburg ankamen. Meine Güte, dachte ich, weshalb habe ich eine weiße Hose für die Pfingstfeiertage eingepackt. Zwei Stunden später waren die Wolken verschwunden und es wurde sommerlich warm. Ich habe die schönen alten Fachwerkbauten bewundert. Das nächste Mal wollen wir nach Goslar. Die Altstadt ist ja auch ein Weltkulturerbe.

Liebe Grüße von Rawotina :wave:
 
Hallo liebe Rawotina


Schade, dass Eure Reise für Dich nicht erholsam war. Ich kann mich erinnern, das Ihr im vorigen Jahr auch nach dort gefahren seid. Da gab es wohl den Mobilfunk noch nicht.

Schon ein bißchen her, Deine Antwort in meinem thread.

Heute habe ich wieder über Urlaub nachgedacht und stelle fest, daß es mir zu Hause am allerbesten geht und es gefällt mir immer noch, auch wenn ich schon 48 Jahre hier wohne.

Zum Verreisen und in fremden Häusern wohnen kann ich mich immer weniger entschließen. Gerade jetzt wollen uns unsere Kinder in den Süden locken um einmal zusammen Uraub zu machen. Sie meinten, man weiß ja nie, ob es einem nicht leid täte, wenn man es nicht gemacht hätte......Zuerst schien mir das ein guter Gedanke zu sein, aber dann kamen Bedenken die mir immer mehr zugesetzt haben, bis ich mich entschlossen habe, den Plan aufzugeben.


Dann der Mobilfunk. Bei 8 Erwachsenen mit Handy summiert sich schon was.

Das ist jetzt wirklich mein Alter und ich trage es mit Fassung, aber nach zwei durchwachten Nächten bin ich ungenießbar und ich will nur noch heim und in meinem Garten sitzen, den Vögeln zuhören und den Pflanzen beim wachsen zuschauen. Schöne Musik hören, Espresso trinken oder ein Gals Wein, ohne daß sich immer der ganze Troß aufmacht um "etwas zu erleben."

Urlaub? wozu braucht ein alter Mensch Urlaub? Wenn ich verreisen will, dann mache ich das einfach spontan und dann ist es eine Reise die aber nicht länger dauert als 1 Woche, eher kürzer.

Mein Mann ist gern unterwegs und so habe ich der Familie mitgeteilt, daß ich keinen Urlaub brauche, aber gern mal 1 Woche für mich und meine rheumatischen Beschwerden hätte. Das wäre dann eher eine Reise in ein Kurbad für einige Tage.

Inzwischen könnten sie ja den Papa einladen zum mitfahren. Seit 10 Jahren ist er jetzt aus dem Beruf. Wir verbringen jeden Tag miteinander und meine Arbeiten sind die gleichen wie füher, nur beschwerlicher, weil mir manchmal einfach alles weh tut. Ihm geht es gut und das freut mich sehr. Ich gönne ihm einen Urlaub mit seinen Kindern von Herzen, er hat ja als er noch berufstätig war nicht allzuviel von ihnen gehabt. Das ist nun sein Vorteil vom Altsein. :)

Das ist jetzt der Stand der Dinge.
Man sieht, daß altwerden und altsein von verschiedenen Menschen verschieden erlebt wir.

Liebe Grüße
Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Rota,

bei uns war es heute wieder sehr heiß - die Hitze bekommt mir gar nicht. Ich wäre jetzt gern irgendwo am Meer, aber mein Mann bleibt lieber zu Hause. Mit Mühe und Not hatte ich ihn Pfingsten für 3 Tage in den Harz gelockt. Länger als 8 oder 10 Tage waren wir eigentlich nie fort.

Mein Mann liegt jeden Nachmittag im Garten in der prallen Sonne und ist so braun, als käme er von der Südsee. Ich saß heute unter einem Baum und habe Steine bemalt. Zu mehr konnte ich mich nicht aufraffen.

Weißt Du, wir wohnen hier recht einsam. Als ich noch berufstätig war, habe ich nach Feierabend diese Ruhe sehr genossen, aber jetzt bin ich schon 8 Jahre Hausfrau und nun wird es mir manchmal zu still - ich möchte ab und zu etwas anderes sehen als immer nur Bäume. Ja und Du wohnst in einer lebhaften Großstadt und freust Dich verständlicherweise über Deine Gartenidylle. Das kann ich total verstehen.

Kochst Du eigentlich gern? Ich komme vor 13 Uhr kaum aus der Küche raus und da mein Mann so schwer hört, unterhalten wir uns nicht mehr viel. Bin froh, dass ich den PC habe. Das ist für mich ein Fenster zur Außenwelt. Nächste Woche besuchen mich meine Ex-Kolleginnen. Darauf freue ich mich schon.

LG Rawotina
 
Hallo liebe Rota,

Hallo Rawotina,

ich freue mich über Deine Antwort. In letzter Zeit bekomme ich nämlich kaum Antworten auf meine Einträge hier. Woran könnte das liegen? Ich hoffe doch nicht, daß ich einen zu großen Stuß produziere.

Da der Mensch im Alter oft eine Einbuße an Realitätsbewußtsein hat, mache ich mir jetzt schon manchmal Gedanken darüber.

Letzthin habe ich meine Kinder gefragt, ob sie meinen, daß ich langsam abbaue, da haben sie gelacht und mir bestätigt, daß mit mir schon noch alles in Ordnung wäre. :) Ahhh, wie gut das tut. Ich würde mir wünschen, daß mir mal Jemand flüstert, wenn es bergab geht mit mir.

bei uns war es heute wieder sehr heiß - die Hitze bekommt mir gar nicht.

Mir kann es gar nicht heiß genug sein, aber ich schaue genau auf die Uhr, bevor ich mich in die Sonne lege, vor 11 Uhr und nicht vor 16 Uhr. Da bräunt sie schon bzw. noch und die Gefahr sich einen Hautkrebs zu holen ist nicht so groß.:D

Ich saß heute unter einem Baum und habe Steine bemalt.

Ach, das ist ja eine nette Beschäftigung, das muß ich gleich mal probieren. Wir haben ja hier die Isar mit so vielen schönen und interessanten Formen an Kieselsteinen, das wird ein Spaß mit unserer Enkeltochter. Das ist was für die Ferien. :)

Ja und Du wohnst in einer lebhaften Großstadt und freust Dich verständlicherweise über Deine Gartenidylle. Das kann ich total verstehen.

Ich lebe gern in München, aber die Stadt als Lebensraum mit den Geschäften und Biergärten ist etwas, das ich nicht mehr brauche. Aber ich genieße es, zu wissen, daß es das alles gibt und ich bewußt davon Abstand halten kann. Es ist also kein Verzicht, sondern eine gewählte Wohltat für meine Nerven.

Kochst Du eigentlich gern? Ich komme vor 13 Uhr kaum aus der Küche raus

Ja, ich koche gerne, wenngleich ich mir nicht antue, komplizierte Menüs zu kochen, das geschieht nur, wenn wir mal besondere Gäste haben. Bei mir gibt es fantasiereiche schnell zubereitete Mahlzeiten, die eine Augenweide sind und deshalb schon heiß geliebt.

Nachdem ich wieder einmal vom Kranksein eines unserer männlichen Bekannten gehört habe, mußte mein Mann auf meine dringende Bitte hin zum Arzt um sich einmal durchuntersuchen zu lassen, mit Labor und so weiter. Er kam dann ganz gerührt nach Hause mit der Botschaft seiner Ärztin, ich solle nur so weitermachen, es ginge ihm so gut, daß es eine Seltenheit wäre in seinem Alter. Wow, da habe ich mich aber gefreut, besonders deshalb, weil er ja vor 8 Jahren diesen Innenohrtumor hatte. :freu:

und da mein Mann so schwer hört, unterhalten wir uns nicht mehr viel.

Da kommst Du auf ein Thema, das mir auch am Herzen liegt. Wenn wir am Tisch sitzen, ist ja die Zeit, daß man auch Gespräche hat. Bei uns sind es aber Vorträge, Mein Mann redet und ich höre zu. Meist ist es ja interessant, was er mir erzählt, aber manchmal könnte ich schreiend davonlaufen, wenn er eine Geschichte zum x-ten Mal bringt. Was soll ich tun? Mehr als ihm zu signalisieren, daß ich die Geschichte schon kenne, mag ich nicht. Da helfe ich mir dann damit, daß es ja immerhin sein könnte, daß er mal vor mir davoneilt und ich mir dann Vorwürfe machen muß, daß ich ihm nicht zugehört habe. ;)

Hoffentlich erzählt er mir noch viele Geschichten:kiss:
Mit der Lösung zu erzählen umgeht er witzigerweise die Peinlichkeit, daß er vieles auch nicht mehr hören kann oder immer nachfragen muß. Seit der OP ist das so und wir händeln das schon seit 8 Jahren ohne große Probleme.

Das Alter ist schön, wenn man gelassen sein kann.:)

Bin froh, dass ich den PC habe. Das ist für mich ein Fenster zur Außenwelt.

Ich bin auch sehr froh über meinen PC. Vor allem, weil er mir die Möglichkeit gibt, mit so netten Leuten Kontakt zu haben wie mit Dir.:fans:

Liebe Grüße
Rota
 
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