Handlungsbedarf bei Eisenüberladung der Leber

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31.03.12
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Hallo Zusammen,

bei einer Leberbiopsie wurde zufällig eine Überladung der Leber mit Eisenpigment festgestellt.

Werte der Biopsie:
Eisen: 2302mg/kg (Norm 300-600)
Kupfer: 35,2mg/kg (Norm 8-20)

Blutwerte:

Eisen: 91,1µg/dl (Norm 65,0-175)
Transferrin: 270mg/dl (Norm 215-365)
Transferrinsättigung: 23,9%
Ferritin (CLIA): 442ng/ml (Norm 22,0-322)

Gentest: H63D-Mutation, heterozygot

Von einer "Hämochromatose" will keiner etwas wissen, da "das isolierte Auftreten von H63D bezüglich des Phänotyps unklar ist".

Mir wurde auch ein Morbus Wilson diagnstiziert, der für mich ebenfalls unklar ist. Habe diesbezüglich gerade im MW-Forum gepostet.

Desweiteren wurde noch eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, die behandelt wird.

Ist es jetzt notwendig eine Entleerung der Eisenspeicher durch Aderlass zu starten, oder sollte man die Finger davon lassen? Blutspenden lässt man mich auch nicht.

Der Hausarzt würde, wenn ihn der Internist ließe und der Hämatologe sagt alles Quatsch da müsse man gar nichts unternehmen.

Ach ja, dass ich´s nicht vergesse eine schöne Fettleber habe ich auch. Der Hämatologe meint die hat eh fast jeder und der Internist ist der Meinung da müsse man ein Auge darauf haben und jedes halbe Jahr kontrollieren.

Vielleicht sollte man dazu sagen meine Mutter hat auch seit Jahren eine Fettleber dazu Diabetes Typ II , einen Herzschrittmacher und noch sonstige ander Zipperlein.


Über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen.

LG
Jürgen
 
Hallo ,

mich interessiert Dein Thema...kenne Jemanden mit Eisen und Kupfer Problem, weiß aber noch nicht gut Bescheid.

Aber zur Fettleber:

Ach ja, dass ich´s nicht vergesse eine schöne Fettleber habe ich auch. Der Hämatologe meint die hat eh fast jeder und der Internist ist der Meinung da müsse man ein Auge darauf haben und jedes halbe Jahr kontrollieren.

Bei mir hat sich das Problem mit Meidung von Milch bei bis dato unbekannter Laktoseintoleranz erledigt.

Mein erwachsenes KInd hat auch das Problem, aber "nur" Fructoseintoleranz.

ICh würde nicht alle halbe Jahre zuschauen wollen, wie die Leber weiter wächst und verfettet....

Vielleicht ist bei Dir und Eltern auch so ein Problem vorhanden ? Die Krankheien der Mutter deuten ja in diese Richtung ?

LG K.
 
Hallo Kullerkugel,

das ging ja schnell mit Deiner Antwort.

Als Kind habe ich Milch nicht vertragen und deshalb eher Sahne bekommen.
Da könntest Du schon recht mit der Milch haben.
Es gibt ja noch mehr "Lebensmittel", die ich nicht so gut vertrage (Weizen, Hefe)

Wo geht man denn am besten hin, um festzustellen, was für Lebensmittel man nicht verträgt?

LG
Jürgen
 
Hallo aerius, bevor Du hoffentlich einen guten Arzt , vielleicht Gastroenterologe , manchmal auch der Ha schon findest....kannst Du hier im Forum in der Rubrik Nahrungsmittelintoleranzen Dich informieren....

LG K.
 
Hallo Aerius

Bei Eiseneinlagerung in der Leber ist auf jeden Fall Handlungsbedarf angesagt.
Ich habe letztes Jahr die Diagnose Hämochromatose erhalten und bin seither wöchentlich zum Aderlass. Mein Ferritwert ist von >5000 auf mittlerweile 2000 gesunken.
Meine Leber wurde auch getestet und eine Fibrose (vorstufe von Zirhose) festgestellt.
Ob es sich bei dir um eine Hämochromatose handelt kann ich als "Laihe" nicht beantworten.
Mein Befund war C282Y homozygot und somit eindeutig.
Soweit ich weis führt die Mutation H63D heterozygot dann zu einer Eisenüberladung, wenn auch C282Y heterozygot ist. Davon hast du aber nichts beschrieben.

Da ich dein Alter nicht weiss, kann ich deine Blutwerte schlecht einschätzen. Ich habe mir meine 5000mg/l in 40 Jahren zusammengespeichert.

Alles Gute
 
Hallo Aerius,

Du hast ja merkwürdige (besser: vergessenswürdige) Ärzte um Dich versammelt.

Nach allem, was ich weiß, muß das Ferritin dringend weit runter. Eisen ist ein sehr starkes Oxydans, dadurch auch krebserregend. Es schädigt vor allem Hirn und Leber. Zielwert etwa 50 - max. 80.

Sofern Dein Hämoglobin nicht deutlich unterm Referenzwert liegt, unbedingt Aderlässe. (Du wirst viele brauchen. Machen auch Heilpraktiker.) Andernfalls ist m.W. das Mittel der Wahl Desferal (Wirkstoff Deferioxamin), alle 2 - 3 Tage 1/3 Ampulle, dann sind die NW gering. Und natürlich maximal eisenarme Ernährung.

Morbus Wilson ist gut behandelbar mit DMPS. Allerdings müssen vorher die relevanten Speicher von Aminosäuren und Mineralien gut gefüllt sein. Das ist eine Wissenschaft für sich. Oft ignoriert (auch hier im Forum) abetr wichtig.

Beides keinesfalls aufschieben! (Ist übrigens trivial - die genannten Behandlungen stehen schon bei Wikipedia natürlich.)

Ich kenne eine Frau mit dieser Kombination von Leiden. Schon nach kurzer Behandlung ging es ihr wesentlich besser, v.a. die Erschöpfung stark gemildert. Kommt natürlich von der Leber. (Auch die Transaminasen waren rasch wieder normal.)

Alles Liebe
Windpferd
Alles Liebe
Windpferd
 
hallo aerius

du hast ja ziemlich viel eisen in der leber eingespeichert (fast 4-mal über der norm), komisch dass deine transferrinsättigung niedriger als meine ist, das ferritin ist erhöht aber nicht extrem.
gegenüber dem eisen in der leber sieht das ferritin auch nicht so krass aus.trotzdem ist es zu hoch.
serumeisen ist normal, aber das ist nicht bei jedem erhöht der hämochromatose hat und kann auch hoch sein wenn man hämochromatose nicht hat.
erinnere mich auch mal wo gelesen zu haben, dass es auch hämochromatose-formen und -verläufe mit normaler transferrinsättigung gibt.
hat man bei dir entzündliche prozesse ausgeschlossen (crp, blutsenkung) als das ferritin getestet wurde?
h63d ist auf jeden fall ein gendefekt auf hämochromatose, es gibt neben c282y und h63d aber auch noch weitere, die nicht bei jedem gentest mitgetestet werden.

wegen deiner morbus wilson diagnose: hast du einen kayser fleischer ring?
wurde da schon auf bestimmte gendefekte getestet?

unternehmen muss man auf jeden fall etwas, der ferritinwert sollte lieber auf 50-100 runtergesenkt werden wenn er erhöht ist.

wieso darfst du nicht blutspenden?

hast du einen zu niedrigen hb wert?

wie hoch ist denn dein hämoglobinwert und wie sieht dein rotes blutbild aus?
was machen deine thrombozyten?

bei einem ferritin von 446 dürftest du mit aderlässen (falls möglich) schneller runter sein als jemand der zb über 2000 hat.

@windpferd

ein "echter" morbus wilson wird normalerweise mit trientine oder d-penicillamin behandelt (zumindest schulmedizinisch ist das so), mit dmps kenne ich mich-zugegeben- diesbezüglich nicht aus

lg catlady ;)



lg catlady ;)
 
Tja Catlady,
Das kannst du laut sagen - das mit den ferritwerten über 2000.
Hatte, als man bei mir die Hämochromatose feststellte einen Wert über 5000.

Bei mir wurde vor etwas über 6 Jahren ein Diabetes diagnostiziert. Leider wurde dieser behandelt wie ein klassischer TypII (auch Alterszucker genannt). Niemand hatte da die Idee, meine Ferritinwerte zu kontrollieren.
Letztes Jahr musste ich dann, weil ich beim Diabetes nicht aufpasste, mit einer Hyperglykämie in den Spital eingewiesen werden - Nebst des hohen Ferritinwertes wurde auch eine Veränderung der Leber fstgestellt. Der Gentest ergab C282Y-Mutation Homozygot. Nach der Biopsie der Leber war klar, dass nebsst der Pankreas auch die Leber durch die Eisenüberladung bereits stark geschädigt wurde (Fibrose FG3). Auch die Hypophise hat gelitten - muss alle 3 Monate eine Thestosteron-Sprize machen. Gelenkbeschwerden in den Fingern kamen auch noch dazu.

Zurück zum Aderlass. Seit April letzten Jahres mache ich wöchentlich einen Aderlass. Seit Ende Oktober 2012 ist der Ferritinwert bei 2000 stagniert. Nun mache ich 2 pro Woche. Hoffe schwer, dass meine Werte in den nächsten Monaten besser werden damit meine Organe nicht noch mehr Schaden nehmen. Zum Glück vertrage ich die Aderlässe recht gut.

Also Aerius - unternimm etwas! Deine Organe werden es dir danken.
 
Eisenvergiftung durch Weißmehle auch ohne heriditäre Komponente sind immer mehr im Kommen:
"Oh ihr Ferritin ist so hoch, na ja, da kann man nichts machen!" :zunge:
Und auch an die Gußrohrleitungen in alten Gebäuden denken:

IRON POISONING

• Müdigkeit, Abgeschlagenheit
• Reizbarkeit, Aggressivität (Eisen ist das dem Kriegsgott Mars zugeordnete Element)
• Infektanfälligkeit
• Gelenkschmerzen
• Verminderte Libido beim Mann
• Veränderungen der Monatsblutung bei der Frau (durch Schädigung der Hirnanhangsdrüse
• Haarausfall, graue Haare
• Graubraune Haut, später auch Bronzetönung der Haut
• Diabetes mellitus durch Schädigung der Bauchspeicheldrüse (durch die Kombination der Hautveränderungen mit dem Diabetes wurde die Hämochromatose auch als „Bronzediabetes“ bezeichnet)
• Brustschmerz, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche
• Chronische Hepatitis (nicht durch Viren, sondern durch das Eisen bedingt), welche in eine Leberzirrhose übergehen kann
• Splenomegalie (Milzvergrößerung)
• Durch die pro-oxidative Wirkung von Eisen ist auch das Risiko von Arteriosklerose (z.B.Herzinfarkt, Schlaganfall) und Krebs erhöht.

8. Emotional Iron Sources. Holding on to one’s anger or rage appears to keep iron in the body. While this is not a source of iron toxicity, it still has an extremely damaging effect. While some anger is normal and even healthy at times, dwelling on one’s anger when it is time to let it go has this effect on our bodies.
In fact, anger, rage, and hostility, all traits associated with iron, are qualities associated with planet earth, which happens to be an iron-rich planet.
 
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