Suche Hinweise (Hypoglykämie) für weitere Untersuchungen

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Liebe User,

zunächst einmal möchte ich mich für die Möglichkeit dieses Forums bedanken. Es gibt hier viele Benutzer, die sich richtig für andere Menschen reinhängen und sie auf dem schwierigen Weg zu einer Diagnose begleiten. Ich hoffe, dass mir hier weitergeholfen werden kann und dass das Jahr 2013 nicht so anstrengend wird, wie die letzten Jahre.

Momentan werde ich aufgrund einer Panikstörung mit ausgeprägter Agoraphobie behandelt. Da ich weiß, dass sich diese über Jahre (mehr als 10) mehr und mehr eingeschlichen hat, bin ich mir sicher, dass diese psychisch und nicht organisch bedingt ist. ABER: genauso sicher bin ich mir mittlerweile, dass sich im Gefolge der Panikstörung (z.B. durch Stress, Bewegungs- und Lichtmangel) weitere Krankheitsbilder eingeschleppt haben, die mir nun während der Behandlung im Weg stehen. Wenn ich meinen Arzt auf spezielle Symptome hinweise, die mich sehr einschränken (z.B. mich 2 Stunden nach der letzten Mahlzeit hypoglykämisch zu fühlen), schaut er auf sein kleines Blutbild, sagt, es sei alles in Ordnung und rät mir viel zu trinken. Nun bin ich durch Recherche auf einige Krankheiten gestoßen (in diesem Fall z.B. auf eine mögliche Schwäche der Nebenniere) und frage mich, ob mir im Internet nicht besser geholfen werden kann, als beim vermeintlichen Fachmann. Darum habe ich mich hier angemeldet.

Die momentan unangenehmsten Symptome:
1.) Allgemeine körperliche Schwäche / Müdigkeit
2.) Der Drang in sehr kurzen Abständen essen zu müssen. Dabei tritt kein eigentliches Hungergefühl auf (z.B. Magenknurren), sondern Schwindel, pelzige Taubheitsgefühle in Gliedmaßen/Gesicht. Bessert sich durch Nahrungsaufnahme. Abgesehen von meiner Agoraphobie (= ich habe einen festen Bewegungsradius) stört mich dies am Meisten, da es mich davon abhält meine Grenzen zu erweitern, da mein Aktionsfenster (die Zeit in der es mir gut geht) sehr kurz ist.

Symptome, die sicherlich auf meinen Serotoninmangel im ZNS zurückgehen:
1.) Schlafprobleme
2.) Erhöhte Schreckhaftigkeit
3.) Entfremdungsgefühle ("Fliegender Kopf")
4.) Empfindlichkeit gegenüber Zisch- und Kratzlauten
5.) Geistige Fähigkeiten / Konzentration / Sprache verringert

Welche Symptome nicht vorliegen:
1.) Ohne Grund weinen / Wahn / Selbstschädigung

Medikamente:
1.) Citalopram 20 mg (Serotoninaufnahmehemmer) seit 03.12.2012

Äußere Einflüsse:
1.) Alkohol (das letzte Mal vor Jahren)
2.) Rauchen (noch nie)
3.) Drogen (noch nie)

Eigene Einschätzung:
1.) Im letzten Jahr war ich unbehandelt bereits sehr viel weiter. Kraft- und Ausdauertraining möglich etc. Im April 2012 nach einem langen Spaziergang plötzlich von einem Tag auf den anderen alles verloren. Ich konnte mich kaum bewegen. Da ging es das erste Mal seit langer Zeit. Im Sommer 2012 habe ich (aufgrund der Panikstörung, gerade auch vor heißen Sommertagen) eine lange Zeit sehr gelitten und 24/7 zitternd zu Hause verbracht. Auch wenn ich bereits früher Schwindel bei Hungergefühlen hatte (vor allem kurz vorm Mittagessen), so bin ich der Meinung, dass ich dieses Problem, das mich nun den ganzen Tag beschäftigt, erst seit eben diesem Sommer habe. Ich kann mir vorstellen, dass der Stress (den ich so auch noch nicht kannte) in dieser Phase meine Nebennieren geschädigt hat. Habe dazu bereits das Buch von James Wilson durchgearbeitet.
2.) Durch den mehrjährigen Aufenthalt vor allem in der Wohnung werden meine Vitamin-D Werte sicherlich sehr niedrig sein.


Nun stehe ich mit meinen Recherchen erst am Anfang. Und hoffe hier nach und nach mehr Hinweise zu bekommen. Sobald ich weiß, wonach ich suchen muss, kann ich mich auch schnell selbst einlesen. Ich bin auch durchaus bereit viele Bluttests etc. zu machen und selbst zu übernehmen. Zunächst haben mich die Preise abgeschreckt, aber nachdem mir bewusst wurde, dass ich neben der Einschränkung der Lebensqualität auch einen enormen finanziellen Schaden erleide, solange ich nicht gesund bin, bin ich bereit 2013 alles zu ändern. Ein Cortisol Tagesverlaufsprofil habe ich bereits bestellt.

Sorry, jetzt gerade kommt mir mein Text sehr ungeordnet und auch sehr unvollständig vor. Ich werde da in Zukunft noch einiges nachtragen. Muss mich jetzt erst einmal sortieren. Aber über erste Hinweise wäre ich dennoch dankbar. Fragen werde ich immer ehrlich beantworten.
 
Laborwerte 22.11.2012

Kreatinin: 0,82 (0,1-1,3)
Nüchternblutzucker: 96 (60-100)
Kalium: 4,2 (3,6-5,5)
Natrium: 143 (130-150)
Eisen: 133,80 (59-158)
Hämoglobin: 15,7 (14-18)
TSH: 1,595 (0,3-4)
Thrombozyten: 252 (150-400)
Hämatokrit: 44,6 (37-53)
MCV: 87,5 (80-96)
MCH: 30,7 (28-33)
MCHC: 35,1 (33-36)
Erythrozyten: 5,1 (4,2-6,2)
Verteilungsbreite: 13,2 (11,5-14,5)
Leukozyten: 6,2 (4-10)
 
Hallo Aurel,

Du beschreibst Symptome der Unterzuckerung. Ist bei Dir denn jemals der Nüchternblutzucker gemessen worden? Ist schon ein Glucosetoleranztest gemacht worden (da trinkt man eine bestimmte Menge Zuckersaft und anschließend wird über eine bestimmte Zeit gemessen, wie sich der Blutzucker verändert).
Wenn es sich bei Dir tatsächlich um Blutzuckerprobleme handelt, sollte das abgeklärt werden!
Wie sieht Deine Ernährung aus? Ißt Du Lebensmittel mit vielen Kohlenhdydraten und hohem glykämischen Index oder eher nicht?

Ist Deine Schilddrüse vom Facharzt (Endokrinologe/Nuklearmediziner) untersucht worden mit folgenden Werten: TSH, fT3, fT4, TPO-Ak, TG-Ak, TRAK und Ultraschall?

Hast Du Amalgamfüllungen? - Zahnherde - Giftbelastungen durch zB Schimmel, Formaldehyd, Pestizide, Toner ....?

Hast Du Dich schon mit dem Thema "Parasiten" beschäftigt?
Geht es Dir mit dem Citalopram besser?

Grüsse,
Oregano
 
Hi Oregano,

vielen Dank für diese ordnenden Fragen. Ich hatte in der Zwischenzeit den letzten Laborbefund geposted (s.o.). Getestet wurde lediglich der Nüchternwert für Blutzucker und TSH für die Schilddrüse.

Ernährung:
Ja, mehr Gemüse ist auf jeden Fall drin und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Hülsenfrüchte gegessen habe. Aber im Grunde ernähre ich mich nicht ungesund (Weißmehl, Süßigkeiten). Meine Routine im Laufe des Tages ist stets gleich (die Striche symbolisieren einen Abstand von 1-2h): Vollkornbrot Frühstück/Joghurt/Banane/Mittagessen/Joghurt/Vollkornbrot Abendessen/Joghurt oder Banane/Vollkornbrot Abendessen II/Joghurt/Joghurt

Das Problem ist nicht so sehr der Hunger, sondern merkwürdige Symptome die dann relativ schnell einsetzen. Im Gegensatz zum "Normalo" könnte ich niemals tagsüber einfach mal 5 Stunden herumlaufen bis mir der Magen knurrt und ich sage "Jetzt könnte ich langsam etwas vertragen".

Amalgamfüllungen: ja einige. Noch aus der wilden Jugend. Habe schon überlegt, ob ich einmal eine Haaranalyse machen sollte.

Citalopram: Wird bei mir sicherlich eine Wirkung haben (gemessen an den Nebenwirkungen in den ersten Tagen). Bin jetzt in der 5. Woche. Wirkung stellt sich bei Panikstörung leider erst frühstens in der 7. Woche ein mit einer vollen Entfaltung nach drei Monaten. Bei Depressionen kann eine Wirkung ab der 3. Woche eintreten. Tatsächlich sind mehr vermehrt Düfte und Stimmungen aufgefallen, die ich schon länger nicht mehr wahrgenommen habe. Aber alles sehr im Rahmen. Vielleicht liegt ja eine leichte Depression vor, vielleicht liegt es am generellen Serotoninmangel. Da muss ich wohl noch etwas warten.

Parasiten: ich habe da im Shop vom Labor Tests bezüglich Parasiten, Candida etc. im Magen-Darm Trakt gesehen, das aber nicht mit mir in Verbindung gebracht. Werde mich da noch einlesen.
 
Noch eine wichtige Beobachtung: auch wenn ich meiner Meinung nach sehr viel esse, z.B. zum Mittagessen die normalen 500g Familienpackungen. Und das schon sehr lange, habe ich nicht zugenommen. Meiner Meinung nach setzt das Zunehmen jetzt erst seit der Medikamentengabe ein, vor allem in der Bauchregion. Ist allerdings auch eine der häufigsten Langzeitnebenwirkungen.
 
Ich besitze nun die ersten Laborergebnisse, die ich selbst durchgeführt habe. Hier erstmal im Bereich Darm:

Die auffälligen Werte:

Escherichia coli: weniger als 1x10^5 (1x10^6-9x10^7)
Enterococcus species: weniger als 1x10^5 (1x10^6-9x10^7)
Stärke im Stuhl: weniger als 1g/100g (9-13g/100g)
Sekretorisches IgA: 2586,2 (510-2040)

okkultes Blut: negativ
Parasiteneier: negativ
 

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Wie erwartet ein Vitamin D Mangel:

19ng/ml (Referenz: 30-60)
 

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Burnout Tagesprofil:

Cortisol Morgenwert: 6996 (1800-14500)
Cortisol 2h: 2602 (1300-10300)
Cortisol 5h: 5441 (700-5700)
Cortisol 8h: 2208 (600-4700)
Cortisol 12h: 773 (300-3300)

DHEA Morgenwert: 1277 (150-620)
DHEA 12h: 439 (150-620)

Cortisol/DHEA Ratio: 5,5 (3-100)

Cortisol/DHEA Ratio 12h: 1,8 (1-30)

Serotonin im Urin: 78,1 (50-250)

Adrenalin im Urin: 4,1 (5-13)

Noradrenalin im Urin: 31,8 (25-75)

Noradrenalin/Adrenalin Ratio: 7,7 (3-6)

Dopamin im Urin: 155,8 (50-250)
 

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Testosteron im Morgenspeichel: 206,4 (32-100)

Hämopyrrollaktam: 6,21 (<6)
 

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Hallo Aurel,

viele Laborwerte, mit denen ich mich leider nicht auskenne :keineahnung:
Hat denn das Labor nichts dazu geschrieben? Bzw. hat Dein Arzt nichts dazu gesagt?

Was mich weiter interessieren würde, wären die Schilddrüsenwerte, aber nicht nur der TSH, den Du mit 1,595 angegeben hast. Ich meine diese Werte:
THS, fT3, fT4, TPO-Antikörper, TG-Ak, TRAK und Ultraschall.

Dein Serotonin-Wert ist ja nicht wirklich ganz tief; insofern frage ich mich und Dich, ob Du wirklich von einem Serotonin-Mangel ausgehen kannst.
Hilft Dir denn das Citalopram?

Grüsse,
Oregano
 
Danke für die Antwort.
Ja, das Citalopram zeigt jetzt Woche für Woche sichtbare Wirkung was die Stimmung/Angst (nicht jedoch die Kraft) angeht. Bei dem Burnout Test würde ich bei diesen Werten vorsichtig sein. Eigentlich wollte ich da nur die Cortisol/DHEA Werte prüfen, aber den Urintest gab es mit Aufpreis drauf und es hat mich interessiert. Allerdings wurde das nur aus dem 2. Morgenurin genommen. Üblich ist wohl sonst Sammelurinprobe, wobei bei Serotonin anscheinend nur ein Stuhltest aussagekräftig ist. Ich würde also nicht sagen, dass man vom Urinwert direkt auf den Serotoninhaushalt im Gehirn (Blut-Gehirn-Schranke) schließen kann.
Ich habe erst in der nächsten Woche Kontakt zum Arzt und wollte vorher hier noch einmal nach Erfahrungen rumhorchen um möglichst gut vorbereitet zu sein.
Ja, ich werde darauf bestehen, dass die von Dir genannten Tests durchgeführt werden. Habe mich dazu etwas eingelesen und allein der TSH Test scheint wenig aussagekräftig. Zusätzlich werde ich um einen HbA1c Test (Blutzucker) bitten.
Sobald ich es mit meinem Neurologen abgesprochen habe werde ich auch eine Erhöhung des Vitamin D nach der bekannten Methode angehen.

Merkwürdig finde ich noch die Stuhlprobe (nahezu keine Stärke im Stuhl und fehlende Bakterien) und den Mittagspeak beim Cortisoltagesprofil.
 
falls du Hypoglykämien hast, dann dürfte eine Banane mit ihrem hohen Zuckergehalt die Symptome verschärfen.

falls du wenig Serotonin hast, dann dürfte die Einnahme von Citalopram die Situation verschlechtern.
SSRI bei Panikattacken sind m.W. ein uneffektiver Notbehelf, da den Ärzten schlicht nichts anderes einfällt.

Panikattacken/Ängste könne auch durch schnellen Abfall des Blutzuckers ausgelöst werden

falls du den Arzt(Endokrinologen) überzeugen kannst, dann kannst du noch ein OGTT (Blutzuckerbelastungstest) machen lassen - aber über 5 Stunden!!!! und nicht nur 2 Stunden wie bei Diabetikern. und die Blutzuckerwerte müssen dabei im Labor gemessen werden - die Handgeräte für Diabetiker liegen in diesen Bereich komplett daneben!! wenn dabei die Symptome verstärkt auftreten oder eine Hypoglykämie auftritt, dann hast du einen Hinweis.

die Cortisol-Werte sind nur eine Momentaufnahme und dürften in deinem Fall wenig aussagekräftig sein. Ich gehe davon aus, dass du aufgrund der heftigen Stressreaktionen, die mit einer Panikattacke verbunden sind, deine NN permanent dazu bringst , "das Letzte zu geben"

machst du eine Psychotherapie o.ä. wegen der Ängste/Panikattacken? wäre m.E. dringend anzuraten. wobei dich das Citalopram hoffentlich nicht so stark wegdämpft, dass zu "Zugang zu dir findest"
 
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