Hallo!
Vom Benzo nicht abhängig werden!?
Ich selbst habe über 12 Jahre lang Diazepam genommen. Da ich das Zeug nur unregelmäßig zu mir genommen habe, in der Regel ca. alle 5-7 Tage, biin ich nie auf den Gedanken gekommen, dass ich abhängig bin.
Außerdem habe ich es bei angstbesetzten Situationen genommen (Reden bei Versammlungen, bei größerer innerer Anspannung,.....).
Nach meiner Erfahrung kann ich folgendes sagen:
Physiche Abhängigkeit: War vorhanden, ohne dass es mir bewusst war. Ich hatte immer wieder Gleichgewichtsstörungen, sehr angespannte Muskeln im Nacken- und Halsbereich. Die Augen waren oft sehr sensibel. Oft hatte ich Probleme zu stehen, besonders anzustehen, ging soweit dass meine Beine zitterten. Nach Absetzen des Medikamentes haben diese Symptome alle nachgelassen und sind nach einigen Monaten ganz verschwunden.
Außerdem war mein Blutdruck stark erhöht!
Psychische Abhängigkeit:
Die war von Anfang an vorhanden, auch das war mir nicht bewusst, insbesondere da kein Arzt dies so festgestellt hätte.
Sinngemäße Aussage Arzt: Das Medikament hilft und ist ja nicht teuer, also ist es so in Ordnung.
Ich habe mich immer im Niedrigdosisbereich aufgehalten und mich nie bewusst in den Rausch des Benzo begeben, sondern nur um im Alltag zu funktionieren oder starke innere Unruhe und Ängste zu begegnen.
Die Ursache für die erstmalige Einnahme war ein Angststörung, die nicht wirklich richtig behandelt wurde. . . . wie auch immer.
Tatsache ist, dass nach mehrmaliger Einnahme des Benzo die gleichen Symptome kommen, die auch zuvor da waren, außerdem kommen weitere dazu, welche man dann der Angststörung zuordnet! Da nimmt das Dilemma seinen Lauf. Das Gehirn verknüpft Unruhe, Angst, Schwindel, etc. mit der Angststörung und das Benzo ist der Heilbringer, aberrrrrrrr genau diese Symptome treten auf, weil das Benzo sich im Körper abbaut und nun Entzugserscheinungen entstehen.
Ich musste meinen Gehirn beibringen, dass viele Situationen nicht durch die mir eigene Angst schwierig waren, sondern durch das Medikament. Das dauert viele Monate, bin nach 11 Monaten schon recht weit, aber noch nicht ganz durch.....
WENN du nur alle Woche mal ein Benzo nehmen willst, muss es ja auch dafür einen Grund geben. Entweder weil du einfach nur den Rausch möchtest oder um möglicher Weise bereits vorhandene Entzugssymptome zu stoppen. Das ist ja das zweite trügerische... du bist unruhig, du bist ängstlich, etc..... du nimmst das Benzo und es geht weg, das Gehirn lernt, dass das Benzo dir hilft..... so ist es. Leider total falsch gelernt... du musst das Benzo nehmen, weil es nicht mehr da ist!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bitte nicht vergessen: Ein Benzo ist nicht innerhalb von 1-2 Tagen raus, es reichert sich mit der Zeit immer mehr im Körper an. Nimmst Tavor, dann kommen Entzugserscheinungen schneller (Unruhe, Angst, Schlafstörungen), nimmst du Diazepam, dann dauert es unter Umständen 5-7 Tage, bis der Entzug einsetzt.
Wie gesagt: Ich war Abhängig ohne mir dessen bewusst zu sein. Das Zeug ist eine legale Droge!
Frage dich, warum du es nimmst. Ich bin mir sicher, dass, wenn du es schon längere Zeit nimmst, wenn auch nur einmal die Woche, bereits abhängig bist. Wenn nicht physich, dann psychisch!!!
Ich habe nach 11 Monaten immer noch Tavor in meiner Hosentasche, nur als Notfallmedikament. Ich habe es bis jetzt nie gebraucht und trotzdem bin ich, meiner Meinung nach, psychisch immer noch abhängig!
Aber ich war nie süchtig! Da ist auch ein Unterschied!
Hoffe ich konnte dir helfen!?
Herzliche Grüße
BEN