Sucht, Geister und die Überwindung

weissnicht schrieb:
Wenn wir unseren Körper verlassen, sterben,
entspeichert sich unser gelebtes Leben
als ein Film vor unserem inneren Auge.

Aber der Unterschied zu einem üblich gesehenen Film ist,
wir sind diesesmal aktiv in allen Rollen.
Wir erleben uns in allen Einzelheiten.
Da sind viele Überraschungen.
Ruhm, Ansehen,Ausbildung,Titel, Wissen,Besitz so groß er auch ist,
das alles wird nur als Spielzeug gesehen.

Das wird als schmerzlich empfunden.
Denn wir haben ein kindisches Leben geführt
und Spielzeuge angehäuft.
Für Tingeltangel gelebt, geschuftet, gestritten.
Als ob wir niemals erwachsen waren.

Schmerzhaft ist auch,
wenn wir unser Potential nicht gelebt haben,
wenn wir niemals total in diesem Leben waren,
total geliebt, getanzt, gekocht, gerannt,
geschwommen haben.
Total geschaut haben,
in diesem ganzen Augenblick aufgegangen sind.

Aber vorsicht-
wenn wir genossen haben,
wenn wir uns gefreut haben,
wenn wir in diesem Zustand erfüllt waren,
in unserem Haus, Garten, etc.
das hat uns bereichert,
also innerlich reich gemacht.

Beziehungen mit dem Leben,
Menschen, Tiere, Natur,dem Göttlichen,in Liebe gegangen sind.
Das ist reines Gold in dieser Phase der Transition,
in diesem Übergang.

Das ist unsere "Wegzehrung"
das gibt Stabilität und Kraft.

Lieber weissnicht,

herzlichen Dank für Deine Erläuterungen!

Ich muss sagen, dass ich dies, was Du beschreibst, bereits jetzt, im Leben schon so empfinde.

Das ist Teil meiner Bewusstwerdung. Je klarer alles wird, desto mehr empfinde ich die Erfahrungen meines Lebens als schmerzhaft, unbewusst, unwissend und nicht erwachsen. Oder ich empfinde sie eben als erfüllend, wirklich… göttlich…

Es heißt ja auch, du sollst dir schätze im Himmel sammeln und nicht auf Erden. Ich denke, das was Du schreibst ist damit gemeint.

weissnicht schrieb:
Aber der Unterschied zu einem üblich gesehenen Film ist,
wir sind diesesmal aktiv in allen Rollen.
Wir erleben uns in allen Einzelheiten.

Ja, das so ist und das dies im Tod noch eine andere Qualität hat, da bin ich mir sicher!

Ja das Leben ist eine so wunderbare Erfahrung,
der Tod wird eine noch wunderbarere Erfahrung.

Dennoch bilden Leben und Tod für mich eine Einheit.

Kein Diesseits und Jenseits.

Auch wenn wir dorthin nichts mitnehmen können…

Vielleicht nur ein anderer "Aufenthaltsort"?



Genauer:

Wir gehen zurück in den Ozean DES LEBENS

Wenn wir unseren Körper verlassen, sterben,
entspeichert sich unser gelebtes Leben
als ein Film vor unserem inneren Auge.





In dem Ozean des Lebens in dem wir eingehen,
das wir als uferlos, als unendlich empfinden,
ein Ozean dessen Substanz Seligkeit ist,
empfinden wir uns,nehmen uns begrenzt wahr,
aber nur so wie sich einige verdichtete Atome empfinden.

Es tut mir leid, ich verstehe noch nicht ganz.

Was ist der Ozean des Lebens? Nennen wir es mal Gott?

Du sprichst davon, dass wir uns als begrenzt wahrnehmen.

Aber wann nehmen wir uns als unbegrenzt wahr?

Wann verschwinden wir GANZ in Gott?

Erst im Tod?

Ich habe das Gefühl, dass dies auch in der Meditation der Fall ist.

Du sagst, wir können unsere Unendlichkeit nicht erfahren, weil wir es sind.

Aber wir können uns in dem Sein der Unendlichkeit erfahren?

In der Zeitlosigkeit und Unendlichkeit.

Das ist es doch! Was gibt es Höheres?


Du sprichst von unserer Begrenztheit und von Gott.

Vom Leben und vom Tod.

Wo ist die Trennung?

Gibt es eine?

Das würde mich wundern.


Ja Begrenztheit, wie ein verdichtetes Atom, das trifft es denke ich sehr gut.

Meinst Du damit im Leben oder im Tod?

Ich empfinde in meinem Leben eigentlich keine Begrenztheit, kein abgetrennt sein mehr.

Eben nur, wenn ich nicht nahe dieser Einheit, dem Ozean des Lenes bin.

Ja, das kann im Alltag schon mal vorkommen, aber es verschwindet immer mehr.

Ja genau, Leben ist doch Unbegrenztheit…

Können wir es nur in dem abgeschöpften Zustand erfahren,

also unserer kosmischen Hülle?

Ja villeicht als Atom, als Teil von etwas Größerem.

Doch in diesem No Mind, in dem "Überbewusstsein"…

Wenn ich völlig transparent werde…

Da ist niemand.

Wer soll sich da als begrenzt empfinden?

Oder meinen wir das gleiche?




Auch muss da noch etwas sein...

Wir haben viele, viele Leben,

Jahrmillionen der Evolution hinter uns.

Es geht darum zurück zu kommen, nicht nur im Tod, im Leben!

Diese Welt ist die Abschlussklasse in der Schule des Lebens.

Wenn wir diese Welt vollkommen transzendiert haben,

haben wir die Schule absolviert,

gelernt, was es zu lernen gibt.

Dann gehen wir ganz in Gott auf,

befreit von Geburt und Tod,

dies ist die höchste Stadt.

So heißt es.

Was sind wir dann?
 
Ja, ich denke ich verstehe.

Die Welt, ist die Möglichkeit uns zu erfahren.

Uns als Ozean zu erfahren.

In unserer Unbegrenztheit zu erfahren,

uns als Leben, als Liebe zu erfahren.

Wenn wir meditativ sind,

der Buddha in uns erwacht,

sind wir beides in einem.

Der Ozean und der wahrnehmende, sich erfahrende Glasinhalt.

Die Ganzheit.

Das ist es!

Etwas Höheres gibt es nicht.


Ob ein bewusstes ALLES sein in ALLEM möglich ist,

das weiß ich nicht.
 
Hallo weissnicht,

mein Geschreibsel hätte ich mir vielleicht auch sparen können.

Nochmals danke für Deine wunderschönen Worte.

Die muss man nur einmal tief in sich aufnehmen.

Das reicht eigentlich schon.

Danke für Alles!

Alles Liebe

akim
 
Süchte, unliebsame Gewohnheiten, die Dunkelheit.

Fallenlassen.

Es ist kein Tun.

Es ist ein Nicht-Tun.

Es ist eine Erkenntnis.

Und es ist eine Entscheidung.

Dann ist es viel leichter, als man denkt.

Wir können die Dunkelheit Gott übergeben.

Sie fallenlassen, in die Nichtexistenz.

Die nicht aufgenommenen Gedanken.

Gott hat uns mit allem ausgestattet, was wir brauchen.

Wir haben das Werkzeug in der Hand.

Wir müssen es nur benutzen.

Ich denke, ich werde es wohl tun.

Was sollte ich sonst tun?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Akim

folgende Äußerungen können leicht falsch verstanden werden:

...Es heißt ja auch, du sollst dir schätze im Himmel sammeln und nicht auf Erden. Ich denke, das was Du schreibst ist damit gemeint...

Himmel/Hölle/Fegefeuer etc. sind keine geographischen Plätze
und haben keine Zukunft..

Wir leben diese Zustände.

Diese Erde kann für uns der Himmel sein,
oder auch die Hölle,
oder das reinigende Feuer,
ganz nach unseren Bedürfnissen.

Weil Buddha als Bettler gelebt hat,
so auch Jesus,
wurde Armut mit Spiritualität gleichgesetzt.
Das hat sehr geschadet und verwirrt.

Erst nach 2500 Jahren hatte Osho als Erster den Mut dieses Konzept zu zerstören, es brauchte dazu 94 Rolls Royce..

Dann...

Es tut mir leid, ich verstehe noch nicht ganz.

Was ist der Ozean des Lebens? Nennen wir es mal Gott?

Du sprichst davon, dass wir uns als begrenzt wahrnehmen.

Aber wann nehmen wir uns als unbegrenzt wahr?

Wann verschwinden wir GANZ in Gott?

Erst im Tod?

Gebe dem Ozean des Lebens keine Bezeichnung,
auch nicht Gott.

In diesem Ozean des Lebens empfinden wir uns als unbegrenzt,
wohl daher die Seligkeit.

Du verschwindest ganz in Gott wenn Dir danach ist--

Aber das nicht mit Tun verbunden,
es ist ein Aufgeben,
ein Hingeben,
ein Loslassen,
ein Aufwachen,
ein Nachhausekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier zufällig ein Video gefunden, dass ich Euch nicht vorenthalten will. Ein sehr interessanter Vortrag über Universen, Leben, Liebe, Existenz, transpersonale Erfahrung....

Willigis Jäger 1/10 - YouTube

Für mich ist allerdings auch sehr faszinierend, dass ich ausgerechnet einen katholischen Mönch so gerne reden höre und seine Ausführungen zum großen Teil ein"leuchtend" finde. :D Wie gesagt: unglaublich, aber wahr und es ist ganz offenbar völlig egal, aus welcher "Richtung" ein Mensch kommt, wenn er etwas sagt, was stimmig ist. Es ist nicht so wichtig, wie eine Mensch selber sein Leben führen will, für welche Art zu leben er sich entscheidet, anderes ist offenbar ausschlaggebend ... jedenfalls für mich ist es so.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Aber das nicht mit Tun verbunden,
es ist ein Aufgeben,
ein Hingeben,
ein Loslassen,
ein Aufwachen,
ein Nachhausekommen.

Ein Hingeben…

Was bedeutet eigentlich Hingabe?

Sich hin-geben.

Ich gebe mich hin.

Voll und ganz hingeben.

Hingeben, dem Göttlichen.

Leer werden von dem Selbst.

Nicht dem eigenen Verlangen, dem Genuss, der Begierde,
sondern die restlose Hingabe an den Ozean des Lebens.

So aus der Spirale des Ego heraustreten,
den Strudel der Dunkelheit verlassen,
die Dunkelheit beenden,
ins Licht treten.

Die Hingabe ist der Durchbruch,
der Schlüssel zur Freiheit,
zur Seligkeit.




Ergänzend hierzu habe ich noch einige schöne Zitate.
Sie stammen aus einem interessanten Text von Rudolf Steiner über die Aura des Menschen.

Dieser passt, wie ich finde, auch hier gut her.

Wir erhalten dadurch ein dreifach abgestuftes Innenleben des Menschen. Das erste ist dasjenige, welches von den leiblichen Ursachen abhängig ist; das zweite ist der Teil des Seelenlebens, der sich bis zu einem gewissen Grade durch Nachdenken unabhängig gemacht hat von jedem äußeren Reize, der aber doch noch im Befriedigen des äußeren Lebens aufgeht; der dritte Teil ist endlich derjenige, der das eigene Leben in den Dienst des Ewigen stellt.



Alles, was durch Erziehung, durch Nachdenken, kurz, durch äußere Kultur unabhängig geworden ist von den unmittelbaren Einflüssen des Leibes, das kommt in den Farben zum Ausdruck, die in durchsichtiger Helle den Raum durchleuchten. Und alle wahre Geistigkeit des Menschen, die selbstlose Hingabe an das Wahre und Gute, mit anderen Worten die Schätze, die der Mensch für die Ewigkeit sammelt, kommen in den funkelnden, strahlenden Farbenerscheinungen der Aura zum Vorschein.



- Und die «Diener des Ewigen» zeigen die wundersame dritte Aura, jenen Teil, der Zeugnis liefert, inwiefern der Mensch ein Bürger der geistigen Welt geworden ist. Denn das Göttliche selbst strahlt durch diesen Teil der menschlichen Aura in die irdische Welt herein. Menschen, bei denen diese Aura ausgebildet ist, sind die Flammen, durch welche die Gottheit diese Welt erleuchtet. Sie haben gelernt, nicht sich, sondern dem ewig Wahren und Guten zu leben; sie haben es ihrem engen Selbst abgerungen, sich hinzuopfern auf dem Altare des großen Weltwirkens.

Alles Liebe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schade, dass ich Rudolf Steiner nie richtig verstehe.
akim schrieb:
...sie haben es ihrem engen Selbst abgerungen, sich hinzuopfern auf dem Altare des großen Weltwirkens. (R. Steiner)
Vor allem, das mit dem Opfer verstehe ich nicht.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Schade, dass ich Rudolf Steiner nie richtig verstehe.
Vor allem, das mit dem Opfer verstehe ich nicht.

Lieber Gruß
LieberTee

Nun habe ich das Gefühl, dass auch mein letzter Beitrag vielleicht leicht missverstanden werden könnte. Sich restlos hingeben, sich hinzuopfern, das klingt ein bisschen nach Verzicht, nach Verlust, doch das ist es nicht.

Darum nochmal, es ist nicht mit Tun verbunden, es geschieht nicht aus der Anstrengung, nicht aus einem Kampf heraus. Vielmehr ist es die Kapitulation, das Ende jeden Kampfes. Es ist ein Aufgeben, ein Fallenlassen, ein Loslassen. Und es ist eine natürliche Begleiterscheinung der Selbsteroberung. Die Dinge fallen dann einfach von uns ab, sie verlieren ihre Energie. So entsteht ein ganz neuer Mensch, der nichts mehr mit dem alten Menschen zu tun hat. Diese Dinge, die Dunkelheit, die Hässlichkeit, auch der ganze "Tingeltangel" hat dann einfach keinen Platz mehr in unserem Leben. So reinigt sich auch unsere Aura und erhält allmählich ihren goldenen Glanz zurück.

...sie haben es ihrem engen Selbst abgerungen, sich hinzuopfern auf dem Altare des großen Weltwirkens. (R. Steiner)

Ein wunderbarer Satz. Unser Selbst, es ist so eng. Wir befinden uns in so engen Grenzen der Identifikation und der Konditionierung, dass selbst ein Blick über den Tellerrand oftmals schwerfällt. Wenn wir genauer hinschauen, existiert dieses Selbst nicht einmal, es ist nur eine Illusion. Das was wir für unser Selbst halten, ist nur eine Ansammlung von Dingen, die aus der Prägung und der Identifikation hervorgehen. Darum wird es wohl auch als so befreiend empfunden, die Identifikation fallenzulassen, ganz leer zu werden von dem Selbst. Dann lösen sich diese engen Grenzen auf. Das ist dann die Unbegrenztheit des Ozeans, dessen Substanz Seligkeit ist.

Wir geben unser Selbst also hin. Wir opfern es auf dem Altare des großen Weltwirkens. Das Weltwirken ist das, was hier auch schon als das TAO, das unbeabsichtigte Weben des Universalbewusstseins beschrieben wurde. Es gibt kein Selbst, nur Gott existiert. So wie ich es sehe, gibt es nur (ein) Bewusstsein, welches wir alle teilen. Aber erst wenn wir völlig leer werden, unser Selbst hinopfern, erst dann entsteht ein Leerraum, in den etwas anderes eindringen kann. Das was dann beginnt dort einzudringen, ist eine andere Leere, eine Leere, die gleichzeitig eine Fülle ist. Eine Leere, die Nichts ist und gleichzeitig Alles. Nur zwei Leeren können vollkommen eins werden. Darum werden diese Menschen, die sich selbst erobern und schließlich hin-geben auch zu den Lichtträgern, durch die das Göttliche, das Leben selbst in diese Welt hineinstrahlt.

...


Dann fragst Du Dich, gibt es noch einen anderen "Weg"?

Gewiss, die Wahrheit ist ein pfadloses Land. Doch dieses Land musst Du bereisen. Es ist vor allem die Wahrheit über Dich selbst. Wer drum herum segelt, segelt im Kreis.

Doch es gibt nichts, was Du fürchten brauchst. Wenn Du hingebungsvoll bist, wie unbeteiligt, erhält selbst der Kummer, selbst der Schmerz seine ganz eigene Schönheit. Wird, umhüllt vom Licht, zum Diamanten.


Alles Liebe
akim
 
Diese Dinge, die Dunkelheit, die Hässlichkeit, auch der ganze "Tingeltangel" hat dann einfach keinen Platz mehr in unserem Leben. So reinigt sich auch unsere Aura und erhält allmählich ihren goldenen Glanz zurück.
Was verstehst Du unter "Tingeltangel"?

Akim schrieb:
Wenn wir genauer hinschauen, existiert dieses Selbst nicht einmal, es ist nur eine Illusion. Das was wir für unser Selbst halten, ist nur eine Ansammlung von Dingen, die aus der Prägung und der Identifikation hervorgehen.
Ist das eine neuere Erkenntnis? Oder sind es nur neue Begriffe? Vorher war bei Dir immer die Rede vom Ego und vom Selbst.
Akim schrieb:
Wir geben unser Selbst also hin. Wir opfern es auf dem Altare des großen Weltwirkens. Das Weltwirken ist das, was hier auch schon als das TAO, das unbeabsichtigte Weben des Universalbewusstseins beschrieben wurde.
Das ist sehr unpersönlich. Wo bleibt da der einmalige und einzigartige Mensch? Ist nicht in jedem einzelnen Wesen die Schöpfung unnachahmlich erfahrbar? Das ist vielleicht das, was mir im Zen fehlt. Ich emfinde es wohl auch eher so, dass "Erleuchtung" nur Frieden bedeuten kann und Achtsamkeit vor der Individualität beinhaltet. Ich kann es anders nicht unterschreiben.

So gibt es sprirituelle Lehrer, zu denen sich mir leichter (auch in der Theorie) ein Zugang erschließt. So z.B. bei Williges Jäger. 98% seiner Aussagen kann ich sofort, ohne groß nachzudenken, zustimmen. Lediglich je eine Aussage über Opfer und B. Hellinger findet nicht meine Zustimmung. Aber das ist Peanuts zur Gesamtaussage. Die trifft schon sehr genau mein Empfinden.
Es gibt kein Selbst, nur Gott existiert.
Ob Gott auch zweifelt?
Akim schrieb:
Gewiss, die Wahrheit ist ein pfadloses Land. Doch dieses Land musst Du bereisen. Es ist vor allem die Wahrheit über Dich selbst. Wer drum herum segelt, segelt im Kreis.
Für mich ist es wohl eher die Wahrheit in mir selbst. Was soll ich über mich erfahren? Ist das überhaupt wichtig und wenn, wozu ist es wichtig?
Akim schrieb:
Doch es gibt nichts, was Du fürchten brauchst. Wenn Du hingebungsvoll bist, wie unbeteiligt, erhält selbst der Kummer, selbst der Schmerz seine ganz eigene Schönheit. Wird, umhüllt vom Licht, zum Diamanten.
Ich kann nichts Schönes an Kummer und Schmerz erkennen. Er relativiert sich einfach irgendwann. Auch er ist eigentlich nicht so wichtig. Vielleicht ist es ja das, was Du als "hingebungsvoll, wie unbeteiligt" beschreibst. Es kann sein. Ich lebe einfach, mehr nicht, von einer Minute zur nächsten, von einem Tag zum anderen und versuche das auf die Reihe zu kriegen, was nötig ist. Mehr geht eh nicht. Ich bleibe eigentlich nur mir selber treu, soweit ich es hinbekomme. Ich bekomme es immer besser hin. Meditation hilft mir in der Tat. Ich muss vielleicht auch keine längere Veranstaltung daraus machen. Ich suche nicht nach Erleuchtung, sondern nach Frieden, umfassenden Frieden. Wenn mir dann "nebenbei" ein "Licht aufgeht", auch gut...;)

Lieber Gruß
LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbst im Buddhismus
Der Buddhismus verneint die Existenz einer beständigen, unwandelbaren Identität, die im allgemeinen mit dem Begriff des „Selbst“ verbunden wird. Stattdessen gilt die Anatta-Lehre – die Lehre vom Nicht-Selbst – in allen Schulen des Buddhismus als unverzichtbare Grundlage und wird als eines der drei Daseinsmerkmale bezeichnet.[19] „Der Begriff Selbst bezeichnet eine beständige, unwandelbare Identität, doch da es, wie der Buddhismus sagt, nichts gibt, das beständig ist, und da das, was wir üblicherweise als Selbst bezeichnen, vollkommen aus Nicht-Selbst-Elementen besteht, gibt es in Wirklichkeit keine Entität, die Selbst genannt werden könnte.“[20] Ziel der buddhistischen Praxis ist auf dieser Grundlage die „Selbst-Wesens-Schau“.
Selbst

Ich nehme an, Akim hat sich viel mit dem Buddhismus und seinen verschiedenen Schulen beschäftigt.

Grüsse,
Oregano
 
Was verstehst Du unter "Tingeltangel"?

u.a. sowas:

weissnicht schrieb:
Aber der Unterschied zu einem üblich gesehenen Film ist,
wir sind diesesmal aktiv in allen Rollen.
Wir erleben uns in allen Einzelheiten.
Da sind viele Überraschungen.
Ruhm, Ansehen,Ausbildung,Titel, Wissen,Besitz so groß er auch ist,
das alles wird nur als Spielzeug gesehen.

Das wird als schmerzlich empfunden.
Denn wir haben ein kindisches Leben geführt
und Spielzeuge angehäuft.
Für Tingeltangel gelebt, geschuftet, gestritten.
Als ob wir niemals erwachsen waren.

LieberTee schrieb:
Ist das eine neuere Erkenntnis? Oder sind es nur neue Begriffe? Vorher war bei Dir immer die Rede vom Ego und vom Selbst.

Ich habe ja Selbst und wahres Selbst unterschieden.

Das ist sehr unpersönlich. Wo bleibt da der einmalige und einzigartige Mensch?

Jeder Mensch ist einzigartig,
Gott erscheint in unendlicher Vielfalt.

Ob Gott auch zweifelt?

Wenn Gott ein anderes Wort für Wahrheit ist, zweifelt er?

Für mich ist es wohl eher die Wahrheit in mir selbst. Was soll ich über mich erfahren? Ist das überhaupt wichtig und wenn, wozu ist es wichtig?

Erkennst Du das eine, erkennst Du auch das andere.
Erkennst Du Dich nicht, erkennst Du auch Gott nicht.

Ich kann nichts Schönes an Kummer und Schmerz erkennen. Er relativiert sich einfach irgendwann. Auch er ist eigentlich nicht so wichtig. Vielleicht ist es ja das, was Du als "hingebungsvoll, wie unbeteiligt" beschreibst.

Geh nicht einfach darüber hinweg. Sei höchst empfindsam, gehe total da rein. Aber sei dabei eher wie eine Wolke um den Schmerz herum. Kapituliere und betrachte ihn einfach.

Ich suche nicht nach Erleuchtung, sondern nach Frieden, umfassenden Frieden. Wenn mir dann "nebenbei" ein "Licht aufgeht", auch gut.

Vergiss die Erleuchtung.
Wieso suchst Du nach etwas?
Wieso lässt Du es nicht einfach gut sein, so wie es ist.
Lass doch einfach nur los, dann kommt auch der Frieden.
Ja, wenn doch nicht diese Sehnsucht, das Ziel vor Augen wäre…




Werde zum Schüler,
zum Diener der Liebe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jeder Mensch ist einzigartig,
Gott erscheint in unendlicher Vielfalt.
Wozu diese Vielfalt? Wenn nicht, um zu erfahren?
Akim schrieb:
Wenn Gott ein anderes Wort für Wahrheit ist, zweifelt er?
Die Wahrheit kann nicht an sich selbst zweifeln. Aber in der Erfahrung der Vielfalt steckt vielleicht auch Zweifel. Ist nicht jede neue Erfahrung auch mit Zweifel verbunden, es sei denn, man ist blind, naiv und vertrauensselig wie ein kleines Kind? Dann müsste ich wieder an einen beschützenden Übervater glauben, denn kleine Kinder benötigen Schutz. Ich-Werdung geht mit Zweifel einher. Über das Ich hinauswachsen: es mag sein, dass der Zweifel dann auch wieder verschwindet. Aber ganz und gar? Menschsein und Zweifel gehören wohl leider zusammen. Und leider ist damit offenbar Kalkül, Lüge, strategisch sein, abwägen, entscheiden, irren und all das verbunden. Und natürlich ist auch die bedingungslose Liebe, die Fürsoge füreinander, das Mitleid, ja und auch die Hingabe damit verbunden. Menschsein ist nicht so einfach. Deshalb verdient es in all seinen Facetten, auch den Irrungen Mitgefühl. Das habe ich gelernt. Ich be- und verurteile nicht mehr, aber ich staune. Und manchmal empfinde ich Trauer.
Akim schrieb:
Erkennst Du das eine, erkennst Du auch das andere.
Erkennst Du Dich nicht, erkennst Du auch Gott nicht.
Das war wohl ein Wortspiel. Ich muss nichts Wesentliches über mich wissen, wenn ich mich erkennen will. Es ist ja in mir, was zu erkennen ist.
Akim schrieb:
Geh nicht einfach darüber hinweg. Sei höchst empfindsam, gehe total da rein. Aber sei dabei eher wie eine Wolke um den Schmerz herum. Kapituliere und betrachte ihn einfach.
Gute Idee. Ich probiers mal aus.
Akim schrieb:
Vergiss die Erleuchtung.
Wieso suchst Du nach etwas?
Wieso lässt Du es nicht einfach gut sein, so wie es ist.
Lass doch einfach nur los, dann kommt auch der Frieden.
Ja, wenn doch nicht diese Sehnsucht, das Ziel vor Augen wäre…
Ich suchte nur danach, die Erfahrung in mein Leben integrieren zu können. Deshalb suchte ich wohl Worte dafür. Wenn Du Worte dafür finden kannst und verstehst und Dich verstanden fühlst, dann ist es einfacher. Die Angst, den Verstand zu verlieren oder die Angst, außerhalb zu stehen (eine sehr menschliche und begründete Angst) wird weniger, je mehr ich verstehe, dass ich damit nicht alleine bin.

Die Sehnsucht und das Ziel war früher. Im Alter ist es einfacher, kein Ziel mehr zu haben. Ja, ein Rest Sehnsucht ist wohl immer da und sie sollte sterben, bevor ich sterbe. Wie schwer es für uns Menschen ist, die Sehnsucht loszulassen. Aber ich habe Verständnis dafür. Menschsein und Sehnsucht gehört ja vielleicht auch zusammen. Ich stehe nicht darüber. Ich bin kein Übermensch. Zum Glück!

Akim schrieb:
Werde zum Schüler,
zum Diener der Liebe.
Das bin ich längst. Schon sehr lange. Der Lehrer war das Leben. Die Liebe ein besonderes Geschenk des Lebens. Der Diener bin ich und das aus gutem Grund. Aber das musste ich gegen die "Ratschläge" und die sonderbaren (eher männlichen) Theorien der Außenwelt annehmen. Ich wußte es ja längst und habe mir nicht genug vertraut. Schade, aber das ist Vergangenheit. Jeder Tag ist eine Neugeburt, an dem ich die Chance habe, mir selber zu vertrauen. So bin ich mein eigener Schüler geworden.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Wenn Du Worte dafür finden kannst und verstehst und Dich verstanden fühlst, dann ist es einfacher. Die Angst, den Verstand zu verlieren oder die Angst, außerhalb zu stehen (eine sehr menschliche und begründete Angst) wird weniger, je mehr ich verstehe, dass ich damit nicht alleine bin.


Tief in uns wissen wir es alle.
Das man sich da manchmal allein auf weiter Flur fühlt,
oder "ver-rückt", das kann schon einmal vorkommen,
in einer Welt, die schon fast einem Irrenhaus gleicht.

Wenn ver-rückt sein heißt,
aus der dumpfen Masse hervorzutreten,
dann bin ich es gerne!

Die Sehnsucht und das Ziel war früher. Im Alter ist es einfacher, kein Ziel mehr zu haben. Ja, ein Rest Sehnsucht ist wohl immer da und sie sollte sterben, bevor ich sterbe. Wie schwer es für uns Menschen ist, die Sehnsucht loszulassen. Aber ich habe Verständnis dafür. Menschsein und Sehnsucht gehört ja vielleicht auch zusammen. Ich stehe nicht darüber. Ich bin kein Übermensch. Zum Glück!

Ziel vor Augen ja, aber Sehnsucht?

Da habe ich wohl ein falsches Wort benutzt.

Sehnsucht ist doch auch etwas Gutes, Sehnsucht ist Bewegung.

Wenn es nicht ein Erreichen-wollen, Sein-wollen oder Haben-wollen ist.

Ich sehne mich danach alleine zu sein, ich sehne mich danach mich hinzugeben.

Dann ist da keine Ausrichtung, kein Ziel und kein Objekt.

Ich sehne mich danach, nach Hause zu kommen.

Dann ist es ein reines Sehnen der Seele.


Hörst Du den Ruf des Lichts,

wie er immer stärker wird?






I want love to blow it all away
Osho Kundalini Meditation
 
Hallo lieber Akim,

ich hatte gestern schon etwas zu Deinem Beitrag geschrieben, es dann aber wieder gelöscht, weil ich den Eindruck hatte, ich reagiere wie ein Pawlowscher Hund....:eek:)

Und da ist eine Energie, die ich nicht einordnen kann. Na klar, ich hinterfrage ja gerne vor allem mich selbst und fühlte mal nach, ob es denn Abwehr sein könnte. Ich weiß es nicht, es kann durchaus sein. So gebe ich mir einfach mal die Chance, dieser Energie, egal ob sie Abwehr oder sonst was darstellt, Raum zu lassen. Was ist es, was da gerne bei Deinen Beiträgen Widerspruch in mir hervorruft? Was hat es mit mir zu tun?

Denn, da ich überzeugt bin, dass wir uns im Spiegel des Gegenübers wahrnehmen (vielleicht nicht nur, da bin ich nicht sicher), selbst wenn es sich nur um ein virtuelles Gegenüber handelt, trifft ein Gefühl des Widerspruchs doch meist etwas bei mir, dass mit meiner eigenen Geschichte und Prägung zu tun hat, oft ist es eine Verletzung, die da sich erneut wieder zu Wort meldet, obwohl die aktuelle "Situation" das möglicherweise gar nicht hergibt.

Was also wird bei mir angesprochen? Es ist der Satz: "Ich fühle mich unverstanden" und der Satz "mach Dich nicht so wichtig". Das klingt also in mir und ich frage mich, wie es dazu kommt. Was fange ich denn da auf? O.k., da ich das nicht weiß, bleibt mir nichts anderes, als bei mir zu bleiben. Ich nehme Empörung und Kränkung wahr.

So nimmt das ja mein "Ich", "Ego", "Selbst" (oder wie man es auch immer bezeichnet, diese Instanz) wahr, welches natürlich im Laufe des Lebens auch Unverständnis und Kränkung erfahren hat und auch schon mit Rückzug und Beleidigtsein, Trotz und Aufbegehren reagierte und immer mal wieder reagiert.

Dieses "Ich" schätze ich nicht gering, weil ich inzwischen weiß, es ist auch eine wichtige Instanz des Überlebens und ich versuche inzwischen eher, ihm Wertschätzung entgegenzubringen. Darüber hinauszugreifen, hilft, mit mir selbst, eben diesem gekränkten "Ich" (oder Selbstgefühl), Mitgefühl zu empfinden. Ich bin ja auch nur ein Mensch und zum Menschsein gehört wohl jedes Gefühl und auch die Gedanken, die das Gefühl leider bewerten.

Tief in uns wissen wir es alle.
Das man sich da manchmal allein auf weiter Flur fühlt,
oder "ver-rückt", das kann schon einmal vorkommen,
in einer Welt, die schon fast einem Irrenhaus gleicht.

Wenn ver-rückt sein heißt,
aus der dumpfen Masse hervorzutreten,
dann bin ich es gerne!

Hier habe ich noch mal eine sehr schöne, pragmatische Sichtweise gefunden.
Ohne unser Ich können wir nichts ,was wir erleben, integrieren, auch wenn manches Erlebte nicht über den Verstand verstehbar ist. Schon der "Gedanke", dass dies eine Tatsache ist, beruhigt und macht gelassener und ist so schon ein bißchen Verstehen.

...

Hörst Du den Ruf des Lichts,

wie er immer stärker wird?

I want love to blow it all away
Osho Kundalini Meditation

Man sagt in vielen "spirituellen Schulen", das Ich, bzw. Ego oder Selbst stirbt und es wird auch angestrebt, es wie etwas Negativers zu "überwinden", aber ist es nicht vielmehr die Angst, die stirbt? Manchmal frage ich mich sogar, ober ich "Ich" nicht sogar mit "Angst" übersetzen kann.

Ich bin absolut kein Osho-Fan, weil ich mit Oshos Lebensführung und auch seiner Jüngerschaft nie was am Hut hatte und auch nach wie vor nichts damit anfangen kann. Es ist mir zum Teil sehr sehr fremd. Trotzdem ist etwas daran, was in dem Link beschrieben ist.

Eine tolle Erfahrung. Schwer ist es aber vielleicht, sie ins Leben, in den "dumpfen":D Alltag zu integrieren, ohne völlig von diesem abzuheben:rolleyes:

Lieber Gruß
LieberTee
 

Hm, ich habe noch mal versucht, mich über "Kundalini" schlau zu machen. Ich habe da nämlich nicht viel Ahnung, weil mich das bis vor einiger Zeit gar nicht groß interessierte. Habe zwar ein bißchen mit Yoga mal begonnen, aber mich überhaupt nicht mit dem "Überbau", bzw. der Herkunft beschäftigt.

Nun fand ich gerade diese Seite: Kundalini Aufstieg
Nach dem, was da zu lesen ist, kann so ein Erlebnis auch ganz schön gefährlich sein, für jemand, der gar nicht weiß, was da geschieht.

....Wir befinden uns im Übergang zum Wassermannzeitalter und werden mit Energien konfrontiert, die das Wachstum auf dem spirituellen und persönlichen Sektor beschleunigen: Die zunehmende Intensität dieser Energien zieht sowohl gewollte als auch unbeabsichtigte Kundalini-Auslösungen nach sich: Die Menschen suchen immer mehr nach der scheinbar verlorenen Einheit und als Ergebnis dieser Suche in all ihren positiven (Meditation etc..) als auch negativen (Drogensucht etc.) Facetten wird immer mehr Kundalini spontan ausgelöst. Eine spontane Auslösung stellt in jedem Fall ein einschneidendes Erlebnis dar, bei dem die aufsteigende Energie sehr wohl physisch spürbar wahrgenommen wird. Es kann zu starkem Zucken oder Vibrieren des gesamten Körpers sowie heftigem Zähneklappern kommen. Oft sind solche Auslösungen begleitet von Visionen (entsprechend den Bewusstseinsinhalten des jeweiligen Energiezentrums an dem die Kundalini Energie austritt) bzw. Szenen aus vergangenen Leben oder zukünftigen Ereignissen. Starke Glücksgefühle, Erleuchtungserfahrungen oder das Gefühl es "endlich geschafft zu haben" begleiten eine Auslösung und können noch Tage anhalten. Auch "Out-Of-Body" Erfahrungen oder das Gefühl der "Ich-Auflösung" sind symptomatisch.

Diese Erfahrungen und Energien in das eigene Weltbild und Sein zu integrieren stellt in der Folgezeit nach einer Auslösung die größte Herausforderung dar. Nach einem anfänglichem Glücksgefühl kann eine Kundalini Auslösung auch Trauer und Depressionen nach sich ziehen. Die ausgelöste Energie beginnt Ihre Reinigungsarbeit und gräbt nach und nach tief sitzende, oft unbewusste Bewusstseinsinhalte aus, mit denen man sich nun auseinander zu setzten hat. Auch Schwierigkeiten mit dem alltäglichen Leben oder das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren sowie starke Persönlichkeitsschwankungen sind im Zuge einer unvorbereiteten Auslösung keine Seltenheit. Der oder die Betroffene kann das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren oder fühlt sich wie "hängen geblieben" zwischen zwei Welten.
....
Große psychische und physische Probleme können auftreten wenn sich die Person wehrt, oder unbedingt die Kontrolle bzw. ihr begrenztes Weltbild behalten will. Sie schafft damit neue Blockaden die einen freien Energiefluss behindern. und verzögert so bisweilen schmerzhaft den eigenen Entwicklungsprozess. Der westlichen Psychologie ist meines Erachtens nach das Phänomen der Kundalini Auslösung wenig bekannt und wird so höchstwahrscheinlich eine Psychose attestieren und sie ggf. pharmazeutisch zu therapieren suchen. Meiner Meinung nach sollte man neben dem ärztlichen Rat auf jeden Fall Rücksprache mit einem Heiler halten, der sich mit dem Phänomen Kundalini auskennt.

Ich würde mich nicht so gerne alleine auf so einen Weg begeben, sondern hätte wohl lieber einen "Bergführer", sprich einen spirituellen Lehrer, dem ich vertraute.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo lieber Akim,

ich hatte gestern schon etwas zu Deinem Beitrag geschrieben, es dann aber wieder gelöscht, weil ich den Eindruck hatte, ich reagiere wie ein Pawlowscher Hund....:eek:)

Und da ist eine Energie, die ich nicht einordnen kann. Na klar, ich hinterfrage ja gerne vor allem mich selbst und fühlte mal nach, ob es denn Abwehr sein könnte. Ich weiß es nicht, es kann durchaus sein. So gebe ich mir einfach mal die Chance, dieser Energie, egal ob sie Abwehr oder sonst was darstellt, Raum zu lassen. Was ist es, was da gerne bei Deinen Beiträgen Widerspruch in mir hervorruft? Was hat es mit mir zu tun?

Denn, da ich überzeugt bin, dass wir uns im Spiegel des Gegenübers wahrnehmen (vielleicht nicht nur, da bin ich nicht sicher), selbst wenn es sich nur um ein virtuelles Gegenüber handelt, trifft ein Gefühl des Widerspruchs doch meist etwas bei mir, dass mit meiner eigenen Geschichte und Prägung zu tun hat, oft ist es eine Verletzung, die da sich erneut wieder zu Wort meldet, obwohl die aktuelle "Situation" das möglicherweise gar nicht hergibt.

Was also wird bei mir angesprochen? Es ist der Satz: "Ich fühle mich unverstanden" und der Satz "mach Dich nicht so wichtig". Das klingt also in mir und ich frage mich, wie es dazu kommt. Was fange ich denn da auf? O.k., da ich das nicht weiß, bleibt mir nichts anderes, als bei mir zu bleiben. Ich nehme Empörung und Kränkung wahr.

Hallo LieberTee,

erst einmal vielen Dank für Deine Offenheit.

Ich bin nicht ganz sicher, ob ich richtig verstehe. Du fühlst Dich also missverstanden und hast das Gefühl, ich würde mich hier wichtigmachen? Nun wenn es so ist, dass in meinen Beiträgen manchmal eine eigene Wichtigkeit reinkommt, dann tut mir das leid und das möchte ich auch absolut nicht. Vielmehr möchte ich verschwinden, demütig sein. Und eigentlich kommen meine Beiträge nur aus dem Übersprudeln, aus der Seligkeit, aus dem Teilen wollen. Was soll ich denn tun, wenn ich die Dinge nun mal so klar sehe, wie ich sie sehe und doch alles so wunderbar ist? Irgendwie muss ich das ja auch zum Ausdruck bringen. Ich weiß auch, dass mir das noch nicht immer so gut gelingt. Ich sehe mich hier durchaus als kleinen Schüler, an der Universität des Lebens. Doch einiges habe ich wirklich verstanden und ich durfte bereits so viel erfahren, dass es mir oft selbst den Atem raubt. Ich habe da nie bewusst drauf hingearbeitet und identifiziere mich auch nicht damit, hier irgendwelche Weisheiten vom Stapel zu lassen. Auch ich fühle mich dabei oft missverstanden, bzw. merke, dass das was ich zu transportieren versuche nicht wirklich ankommt. Manchmal habe ich gar das Gefühl, ich würde eine ganz andere Sprache sprechen.

In einem anderen Thread habe ich einen Satz von weissnicht gelesen. "Wer glaubt, weiß nicht. Wer weiß, glaubt nicht." Und so ist es! Viele Dinge sehe und erlebe ich einfach so klar, da kann kein Zweifel (mehr) sein. Das versuche ich halt, wohl auch der Liebe wegen, hier zu kommunizieren. Das hat nichts damit zu tun, hier den Lehrer zu spielen. Auch wenn ich sehe, dass Euer Leiden und Ringen im Grunde doch unnötig ist. Daraus entsteht Mitgefühl. Aber es geht auch nicht darum zu helfen, vielmehr versuche ich einfach widerzuspiegeln, was ich sehe. Je mehr sich mein Ich auflöst, desto unverfälschter und klarer wird auch das Bild.

Das Ich ist außerordentlich wichtig und die anderen Menschen als Spiegel ebenso. Doch es kommt der Punkt im Leben eines Menschen, an dem er den Spiegel zerbrechen muss, um sich selbst vollends zu erkennen. Dann kommt auch der Punkt, an dem Du Dein wahres Selbst erkennst und Dein Ego allmählich stirbt. (Auch meines meldet sich manchmal noch, es kommt mir dann fast vor, wie ein letztes Aufbäumen. Natürlich kämpft das Ego ums Überleben.) Wenn der Punkt für Dich noch nicht gekommen ist und Du erst mal voll Dein Ich erfahren und leben möchtest, dann ist das gut und es ist auch sehr wichtig für Dich. Das meine ich ja, nehme alles so an, wie es ist, denn so ist es gut und so soll es sein. Denk nicht, Du müsstest irgendetwas ablegen, das geht dann schon von alleine, wenn Du erst mal akzeptierst und das auch total. Ok, das klingt wohl wieder schrecklich lehrhaft, aber irgendwie muss ich es ja sagen, oder ich würde eben einfach schweigen, was mir im Grunde genauso lieb wäre. Ich bin ja bekanntermaßen ein großer Freund der Stille. Aber auch der Austausch ist lebendig und ich lerne hier so unsagbar viel! Dabei kann ich nur versuchen, zu schauen, ob eine eigene Wichtigkeit reinkommt und diese dann möglichst rauszunehmen, fallenzulassen. Aber nicht ich bin wichtig, im Gegenteil ich bin völlig unwichtig, es geht für mich einfach nur um die Sache. Es ist ein sehr ernstes Thema und ich bin jederzeit bereit, mich, mein Ich, mein Ego, mein Selbst, alles hinzuopfern.

Ich sage Euch auch ganz ehrlich, dieser Thread ist für mich so unermesslich wertvoll, dass selbst wenn alle Bücher, alle heiligen Schriften, ja alles Wissen dieser Welt verloren ginge – und nur dieser eine Thread erhalten bliebe, ja dann wäre alles gut. Und das sage ich nicht, wegen den Dingen, die ich hier geschrieben habe! Auch geht es nicht darum irgendjemanden auf ein Podest zu heben, sondern auch hier geht es einzig und allein um die Sache. Das nur leider wenige Menschen das so sehen wie ich, ist ein wenig schade, aber es kann akzeptiert werden und ich kann das auch verstehen.

Ich möchte auch weiß Gott niemanden von irgendetwas überzeugen. Aber wer mag, wer einen Zugang hat und interessiert ist, wer dies liest, dem kann ich nur ein Samenkorn geben. Man kann es wegwerfen, zertreten, oder man kann es hegen und pflegen - selbst sehen, was daraus erwächst. Für mich ist alles ok.

Auch wenn mich dabei Leute als "abgehoben" betrachten, habe ich damit kein Problem. Ein ziemlich geringer Preis, für die Ewigkeit.

Alles Liebe
akim
 
das wort glauben ist absichtlich gewählt .schafft er doch unsicherheit .
der nun weiß ist sicher !
ich glaube , das ist nicht gewollt !
kopf.
 
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