Sucht, Geister und die Überwindung

Die Negativ-Erfahrungen aus der Vergangenheit sind etwas ganz wunderbares.

Wenn wir sie betrachten können, wie unbeteiligt.

Wir haben doch gar nichts damit zu tun, es besteht überhaupt keine Bindung.

Es ist eine reine Erfahrung.

Verstehen, Lernen, Erkenntnis..

Aber natürlich nichts unterdrücken!

Weine, wenn dir danach zumute ist.

Erst ist immer das Annehmen, dann das Fallenlassen.

Das Zurückkommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Einige Dinge.

So wie es ist, ist es gut.

Wer bin ich?

Nicht die Antwort, nur die Frage.

Stille ...

Vielleicht die Erinnerung?

Dann das Loslassen.

Lieben, aber ohne Bindung.

Dann das Beste,

das Ja zum Leben.
 
Die Negativ-Erfahrungen aus der Vergangenheit sind etwas ganz wunderbares.

Wenn wir sie betrachten können, wie unbeteiligt.
....
Aber natürlich nichts unterdrücken!

Weine, wenn dir danach zumute ist.

Ich bin eine große Vertreterin des Weinens, denn mit jeder Träne läßt man ja schon etwas los. Nur manchmal ist wohl selbst das Weinen ein Luxus, der nicht geht.

Was geht dann? Dann bleibt manchmal nichts weiter, als Unterdrücken, oder alle Verantwortung loslassen. Das ist nicht immer ungefährlich. Nicht für den einzelnen selbst und nicht für die Menschen, die von diesem Menschen abhängen. Männer haben es das vielleicht etwas leichter als Frauen, wenn es darum geht, Verantwortung abzulegen.

Dafür können Frauen leichter weinen. Aber vor allem Mütter fühlen sich oft sehr verantwortlich und Tränen vor Kindern, das geht ja garnicht, oder, denn die wissen die Tränen der Eltern nicht einzuschätzen und sind verunsichert.

Da muss es wohl noch einen anderen Weg geben.

Jetzt gehts ans Meer, da ist genug salziges Wasser, also sind Tränen da überflüssig.
 
Ich bin eine große Vertreterin des Weinens, denn mit jeder Träne läßt man ja schon etwas los. Nur manchmal ist wohl selbst das Weinen ein Luxus, der nicht geht.

Was geht dann? Dann bleibt manchmal nichts weiter, als Unterdrücken, oder alle Verantwortung loslassen. Das ist nicht immer ungefährlich. Nicht für den einzelnen selbst und nicht für die Menschen, die von diesem Menschen abhängen. Männer haben es das vielleicht etwas leichter als Frauen, wenn es darum geht, Verantwortung abzulegen.

Dafür können Frauen leichter weinen. Aber vor allem Mütter fühlen sich oft sehr verantwortlich und Tränen vor Kindern, das geht ja garnicht, oder, denn die wissen die Tränen der Eltern nicht einzuschätzen und sind verunsichert.

Da muss es wohl noch einen anderen Weg geben.

Jetzt gehts ans Meer, da ist genug salziges Wasser, also sind Tränen da überflüssig.

Alles was unterdrückt wird gewinnt an Macht.
Wenn du unterdrückst und dabei bewusst bist,
dich dabei beobachtest,
dann ist das ein guter Anfang.
Auch Weinen ist kein Problem,
nehme dir dafür etwas Zeit.
Keine Frage von Verantwortung.
Du tust, was du gerade tust.

Liebe Grüße


PS

Ich finde es ist sehr schön, dass du an diesen Dingen interessiert bist!
Es ist ja auch genau richtig alles in Frage zu stellen.
Man sollte nichts glauben weil man es irgendwo liest,
sondern nur das, was man selber in Klarheit sieht.
Allerdings eine gewisse ablehnende Grundhaltung,
ist dem Verstehen hinderlich.

Bitte bedenke, ich bin nicht hier der schönen Worte wegen
oder um Weisheiten von mir zu geben.
Ich stimme Kayen zu,
dies ist ein besonderer Raum und ich bin dankbar dafür.
Ja, dieser Ort ist ein Tempel.
Und die einzige Möglichkeit überhaupt,
einen wahren Tempel zu erschaffen,
ist durch Liebe.
 
Akim schrieb:
Ja, dieser Ort ist ein Tempel.
Und die einzige Möglichkeit überhaupt,
einen wahren Tempel zu erschaffen,
ist durch Liebe.
Ich habe es nicht so mit Tempeln, weil ich nicht besonders religiös bin, jedenfalls nicht im üblichen Sinn. Auch um Kirchen mache ich einen Bogen, insbesonderer, wenn darin Gottesdienst stattfindet.

Wenn es "einen" Tempel gibt, dann ist er überall und zu jederzeit da, wo Du ihn haben willst.

Mich beschäftigt im Grunde nur noch eine Frage, das ist die des sogenannten "Bösen". Obwohl ich im Grunde über die Trennung hinaus bin, kann ich das, was als "das Böse" bezeichnet wird, sehr schlecht annehmen. Wenn es um dieses Thema geht, bin ich sofort wieder beim hier und dort, bei der Trennung. Und obwohl ich dann weiß, dass auch das, was das "Böse" genannt ist, selbstverständlich auch da überall ist, trenne ich in diesem Moment.

Ich tauge wohl einfach nicht zum Märtyrer. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich es deshalb einfach ganz schlecht annehmen kann. Aber da sind wir ja schon in dem Thread, wo es um das Verzeihen ging, nicht weitergekommen. Das "Böse" anzunehmen oder auch nur zu "umarmen", da wehrt sich alles in mir. Verstehen und verzeihen fällt mir da viel leichter. Aber mir ist schon klar, dass ich damit auch trenne, in dem ich mich selber davon ausnehme in diesem Moment. Ich stelle mich damit darüber. Guter Trick, aber vielleicht eine Illusion...
 
Denk nicht so viel nach.

Was passiert, wenn du jetzt alle Bindungen beendest?
Es geht nicht, es funktioniert eben einfach nicht. Ich muss es außerdem lernen. Ich kanns nicht einfach so.

Und wenn ich es versuche, indem ich mir z.B. ein Wochenende dafür nehme, es zu lernen, dann holt es mich ein, mit grausamer Gewalt. Es scheint für mich zumindest nicht der Weg zu sein, meine Bindungen zu beenden.

Es muss noch einen anderen Weg geben. So wie es unterschiedliche Moralentwicklungen gibt, so gibt es vielleicht auch unterschiedliche spirituelle Wege, keine Ahnnung. Ich suche noch. Werde mir mehr weibliche Menschen anschauen, die ihn gegangen sind. Ich suche noch nach Müttern. Ob es die auch gibt?
 
Und wenn ich es versuche, indem ich mir z.B. ein Wochenende dafür nehme, es zu lernen, dann holt es mich ein, mit grausamer Gewalt.

Nein, nicht Zeit.
Trete da heraus.
Du kannst es tun, jetzt.
Vielleicht ist es am Anfang nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Tauche da ein.


Ist es Freiheit?



Werde mir mehr weibliche Menschen anschauen, die ihn gegangen sind. Ich suche noch nach Müttern. Ob es die auch gibt?

Der heutige Mensch ist innerlich sowohl männlich, als auch weilblich.
Vereinige die Geschlechter in Dir.
Werde deine eigene Mutter
und dein eigener Vater.
 
Mich beschäftigt im Grunde nur noch eine Frage, das ist die des sogenannten "Bösen".

Können wir das Licht erkennen, ohne die Dunkelheit?

Das Böse ist nur die Entfernung vom Göttlichen.

Weissnicht hat es so toll beschrieben.

Versuche es so zu sehen, die Entfernung von Gott brütet allerlei "Probleme",
die erkannte Harmonie und Einheit mit Gott, oder nenne es Leben,
oder Liebe, Freiheit.....
ist das Gegenteil von das was das Böse, das Selbstsüchtige, das Gierige,
das Zerstörerische, das Lebensfeindliche entfalten kann.

Aber auch das alles ist eine wichtige Erfahrung,
da es dem Lernen, dem Verstehen, dem Zurückkommen dient.



Wenn Du einmal über die Texte hier meditierst,

wirst Du sicher noch einiges finden.


Lieben Gruß
 
Nein, nicht Zeit.
Trete da heraus.
Du kannst es tun, jetzt.
Vielleicht ist es am Anfang nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Tauche da ein.

Ist es Freiheit?
Es kann sein, dass es sich um ein Mißverständnis handelt. Bindung kann ja auch viele Gesichter haben. Das eine ist Gebundenheit, und eher die Fessel, die Kette, ein anderes ist eher eine Art Verbundenheit, die ich vielleicht mit Verantwortung assoziiere. Unfrei macht vielleicht aber beides. Bindung in Verbindung mit Freiheit aber ist wohl nur in Liebe möglich.

Alles Handeln ohne Freude und Liebe ist vergebliches Handeln und sei es noch so gut gemeint. Das lerne ich gerade. Und es ist etwas daran. Es ist ein Handeln im Jetzt und es erfüllt mich in der Tat mit Glück. Nicht immer im gleichen Maße, nicht immer mit etwas, was vielleicht landläufig als Glück bezeichnet wird, es ist ja nicht besonders überschwenglich und kurzlebig, eher ein stilleres warmes Gefühl.

Der heutige Mensch ist innerlich sowohl männlich, als auch weilblich.
Vereinige die Geschlechter in Dir.
Werde deine eigene Mutter
und dein eigener Vater.
Das steht auf einem anderen Blatt, aber die Idee ist gut.

Können wir das Licht erkennen, ohne die Dunkelheit?

Das Böse ist nur die Entfernung vom Göttlichen.

Weissnicht hat es so toll beschrieben.
weissnicht schrieb:
Versuche es so zu sehen, die Entfernung von Gott brütet allerlei "Probleme",
die erkannte Harmonie und Einheit mit Gott, oder nenne es Leben,
oder Liebe, Freiheit.....
ist das Gegenteil von das was das Böse, das Selbstsüchtige, das Gierige,
das Zerstörerische, das Lebensfeindliche entfalten kann.

Aber auch das alles ist eine wichtige Erfahrung,
da es dem Lernen, dem Verstehen, dem Zurückkommen dient.
Wenn Du einmal über die Texte hier meditierst,

wirst Du sicher noch einiges finden.

Es sind ja oft die Gedanken, die besonders Widerstand hervorrufen, die die eigentlichen Herausforderungen sind. Ich bin inzwischen so weit, mich nicht mehr vehement einfach abzukehren, sondern sie nur mal etwas auf Distanz zu legen, um es besser betrachten zu können. Die Gefühle, die damit einhergehen, sind so übermächtig z.T., dass sie natürlich erst mal nur zum Weglaufen davor führen. Das ist reiner Selbstschutz in dem Moment.

Aus der Distanz kann man sich dem Thema wieder vorsichtig nähern, bzw. immer wieder mal vorsichtig annähern.

Wut und auch Entsetzen kommt natürlich in mir hoch, wenn ich solche Sätze lese, wie beispielsweise, dass Menschen, die Opfer von Gewalt wurden von Einverständnis mit der Situation berichten und Ruhe erlebten. Und in der Verbindung ein Satz von Eckhart: "Desgleichen: in jedem Werk, auch im bösen, im Übel der Strafe ebenso sehr wie im Übel der Schuld, offenbarr sich und erstrahlt gleichermaßen Gottes Herrlichkeit."

Trotzdem stimmt ein Teil von mir zu. Das ist sehr verwirrend. Aber es stimmt natürlich, dass ohne Dunkel kein Licht erkennbar ist. Und wenn es erkennbar ist, ist da weder Licht noch Dunkelheit. Es ist Licht, aber nicht mehr erkennbar, unterscheidbar. Ich bin noch nicht so weit.

Wir leben in einer Welt der Täuschung und obwohl das klar ist, schmerzt es besonders, die Schläge dort zu erhalten, wo man sie überhaupt nicht vermutet, eher das Gegenteil. Das macht die Fassungslosigkeit aus.

Aber ich bin zum Glück nicht so besonders rachsüchtig, eher aufbrausend wütend und dann niedergeschlagen von meinem eigenen Zorn. Insbesondere ist mir der Gedanke fremd, anderen Leid zufügen zu wollen, dass ich von dritten eventuell erfuhr. Dafür bin ich unglaublich dankbar, dass mir solche Gefühle und Gedanken fremd sind. Ich stehe mit Staunen davor und mit Trauer, das schon. Aber es betrifft mich nicht, weil es mir nicht entspricht. Gott sei Dank!

Aber "Gottes Herrlichkeit" vermag ich darin nicht zu erkennen. Wohl aber die Irrtümer des menschlichen (oder auch göttlichen) Bestrebens. Der Schmerz macht uns so oft blind in jeder Hinsicht. Und Weglaufen davor führt vielleicht zu denjenigen kranken Omnipotenzbestrebungen, die die Dunkelheit noch dunkler machen können.

Diese Bindung loszulassen ist sicher sehr heilsam. Nicht nur für den Einzelnen.
 
Noch etwas, ich hoffe, ich schaffe es etwas kürzer.,

Ein Satz, den ich letztens las, erfüllte mich mit soviel Wärme, das war schön: sinngemäß lautet er:

Der Ozean erfährt sich als Welle.

Das ist ein Gefühl von Tragen und Getragensein gleichermaßen. Und natürlich ist der Ozean ja auch alles, eben auch Dunkelheit, auch Entfremdung, Trennung und alles was damit einhergeht.

Wie aber soll ich damit eins sein, wenn ich Teile davon ablehne? Das ist mir schon klar. Aber.... siehe oben. Es ist eben leider wohl auch ein schmerzlicher Prozess. Verwirrung gehört auch dazu.

Lieber Gruß
LieberTee
 
weissnicht schrieb:
Können nicht aufgenommene Gedanken sich in Licht auflösen?

Ich experimentiere viel damit.

Was sind nicht aufgenommene Gedanken?

Ich sage jetzt einfach mal…

Da haben wir die Gedanken, die gleich in ihrem Ursprung schon wieder zerfallen.

In dem Link den wir hatten sagt Sri Ramana Maharshi ja viel dazu. z.B:

Gedanken noch am Ort ihres Entstehens restlos auszulöschen, ist Nicht-Anhaftung. Wie der Perlentaucher einen Stein an seinen Körper bindet, um auf den Grund des Meeres zu sinken und die Perlen zu ernten, so sollten wir uns mit Nicht-Anhaftung ausstatten, nach innen tauchen und die Perle des Selbst ernten.

( "wer bin ich?" )

Die Gedanken kommen von außen, aus der Peripherie. Nicht aus unserem Wesen.

Wie mit einem Wimpernschlag, wischen wir sie dann einfach weg.

Nach und nach verschwinden sie ganz.


Aber was wenn der Gedanke im Untergrund schon entstanden ist, sich aufdrängt?

Ein schädlicher Gedanke vielleicht, ein Suchtgedanke zum Beispiel.

So können wir auch diesen Gedanken fallen lassen, in die Nichtexistenz.

Das Bild, welches ich hierbei vor Augen habe, ist das eines Lotusblattes.

Wie das Wasser vom Lotusblatt,
so fallen auch die Gedanken einfach von uns ab.

Wir sind im Herzen, bleiben ganz unberührt.

Wir sind das Feuer, um uns der Rauch.


Aber was ist mit der Unterdrückung?

Ich sehe da eine Gefahr…

Ich glaube, es ist genauso wichtig, die Gedanken auch zu betrachten. Unbeteiligt...

Es sollte auf keinen Fall ein gewaltsames Wegdrängen sein. Davon werden wir höchstens krank.

Es ist gut, wenn wir die Gedanken kennen. Ihre Sinnlosigkeit, oder auch ihre Schädlichkeit, die Flucht, die Odyssee durchschaut haben.

Wenn wir diese Erfahrung in uns aufgenommen haben,
können wir die schädlichen Gedanken einfach fallen lassen.

Aber nicht aus der Anstrengung heraus, sondern aus dem Leben heraus, aus der Erfahrung.

Können wir denn etwas fortsetzen, was wir als Gift erkannt haben?

So entsteht ein völlig neuer Mensch.

So können sich nicht aufgenommene Gedanken in Licht auflösen.

Die Dunkelheit wird immer mehr weichen.

Und schließlich.. der Rauch um das Feuer verschwindet.



Ja.. nur mal einige Gedanken, die mir im Kopf dazu rumfliegen.
Verstand, Gedanken können ja auch gut sein.

Wenn der Verstand dein Diener wird... Das ist auch echt gut!

Wieso auf eins verzichten, wenn man beides haben kann?

Das Pendel schwingt…

Das Paradox leben, ist doch wunderbar!
 
Auch hässliche Gedanken.

Das Ego,

es ist oft so hässlich,

nicht wahr?

Niemand zu sein.

Wie ein Kind, - unschuldig.

Keine Person,

vielmehr nur eine Präsenz,

ist so schön!
 
Der Ozean erfährt sich als Welle.

Kann das so stehen bleiben?

Wie erfahren wir uns?

Als Leben?

Was ist Leben?

Was ist der Mittelpunkt, das Zentrum, der Nukleus des Lebens?

Kann sich der Ozean daher selber erfahren?

Dann wäre er kein Ozean mehr, dann hätte er seine Unbegrenztheit,
das ozeanische eingebüßt.

Der Ozean würde sein Sein, seine Begrenzung als Glasinhalt erfahren,
welches vom Ozean geschöpft wurde.

Die Wellen erfährt der Ozean als Energie, aber das ist nicht sein Sein.

Vielleicht hat deswegen Gott nur eine Frage, wer bin ich?
 
Der Ozean erfährt sich als Welle.

Kann das so stehen bleiben?

Wie erfahren wir uns?

Als Leben?

Was ist Leben?

Was ist der Mittelpunkt, das Zentrum, der Nukleus des Lebens?

Kann sich der Ozean daher selber erfahren?

Dann wäre er kein Ozean mehr, dann hätte er seine Unbegrenztheit,
das ozeanische eingebüßt.

Der Ozean würde sein Sein, seine Begrenzung als Glasinhalt erfahren,
welches vom Ozean geschöpft wurde.

Die Wellen erfährt der Ozean als Energie, aber das ist nicht sein Sein.

Vielleicht hat deswegen Gott nur eine Frage, wer bin ich?

Hallo weissnicht,

ich weiß ja, Du lässt nicht gerne etwas von mir stehen. Das ist Dein gutes Recht. Ich kann es auch intellektuell nicht erklären, warum mich dieser Satz so anspricht. Ich habe noch mal nachgeschaut, er heißt auch in Wirklichkeit: Das Meer erfährt (oder offenbart) sich als Welle. Ich zitiere wohl mal besser einige vollständige Abschnitte, denn ich kann es nicht besser erklären.
"Zunächst möchte ich sagen, dass Mystiker zwar immer auch Bilder und Symbole verwenden. Aber Bilder und Symbole kommen nach der Erfahrung....Der einzige Ausweg (etwas zu beschreiben, was nicht beschreibbar ist = meine Anmerkung), der sich bietet, sind, wie gesagt Metaphern, Gleichnisse und Bilder, bei denen klar ist, dass sie nicht mehr als eine Annäherung bieten. Ein Bild, das ich gerne verwende ist Folgendes: Wenn wir uns die Erste Wirklichkeit als einen unendlichen Ozean vorstellen, dann sind wir so etwas wie die Wellen auf diesem Meer. Wenn nun die Welle erfährt "Ich bin das Meer", dann sind da immer noch zwei: Wellle und Meer. In der mystischen Erfahrung aber wird auch diese Dualität überstiegen. Das Ich der Welle verfließt, und an seiner statt erfährt das Meer sich als Welle. Es erfährt sich in der Einheit von beiden und als Einheit von beiden. Diesen Schittt vollzeit der Mystiker nicht, er wiederfährt ihm. Er betrachtet die Wirklichkeit nicht mehr als sein Gegenüber, gleichsam von außen, sondern erfährt die Wirklichkeit von innen.....Es ist die Spannung zwischen Welle und Meer, zwischen Ast und Baum. Gott und Mensch werden daher auch nicht gleich gesetzt. Das Meer offenbart sich als Welle. ...Die Hand hat zwei Seiten. Wer mit dem Verstand hinschaut, muss eine Seite nach der anderen betrachten. Von innen werden beide Seiten als Eines erfahren. Deshalb ist es zugleich eine Erfahrung der völligen Leere und der totalen Fülle.

Ich will nicht behaupten, dass ich eine derartige vollständige innere Erfahrung "gemacht" habe, aber nur allein der obige Satz erfüllte mich spontan mit einem plötzlichen Wärmegefühl, eine Art Wiedererkennen und Glück. Er ist so sehr stimmig für mich, dass es mir vollkommen egal ist, wie andere darüber "denken". Der letzte Satz beinhaltet auch eine Art Wiedererkennen, aber eher auf der verständesmäßigen Ebene. Ich dachte ihn schon. Der erste Satz ist eher wie: ich fühlte es schon oder auch es fühlte sich schon so an...es war einfach schon da und ich hätte es nie mit irgendwas beschreiben können. Dieser Satz ist für mich in der Tat die bestmögliche Annäherung an eine Gewissheit.

Die Erfahrung, dieses manchmal ganz unvermittelte Erleben des Erkennens, dass nicht in Wort gefasst werden kann - vielleicht können wir Menschen es irgendwann auch mit dem Verstand erfassen. Momentan ist es wohl noch zu schwer, ich weiß es nicht. Ich habe eh den Eindruck, dass unsere Entwicklungsstufe eher der eines Pubertierenden entspricht. Wir üben noch. Zum Beispiel Kommunikation, Kooperation, Resonanz.

Ach so, beinahe hätte ich jetzt vergessen, den Autor des oben genannten Textes anzugeben: Verlag Herder| Jäger, Willigis| Die Welle ist das Meer Ich habe das Buch noch nicht ganz durchgelesen, weil sich derzeit die Wellen in meinem Leben haushoch türmen..., aber was ich gelesen habe, zu dem kann ich größtenteils JA sagen. Das Buch ist empfehlenswert! Finde ich jedenfalls. ;)

Lieber Gruß
LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Mystiker welcher die Zeilen geschrieben hat,
ist wohl eher ein Esoteriker.

Das was wir sind, können wir nicht erfahren.
Weil wir das sind.

Der Ozean kann seine Unendlichkeit nicht erfahren,
weil er es ist.

Wir können das Leben ebensowenig erfahren...
Oder die Liebe.
Weil wir Liebe sind, können wir die Abwesenheit der Liebe erfahren.

Aber, wenn Liebe reflektiert wird, von der Geliebten, vom Geliebten,
von der Exisenz..
ahhh.. da ist sie.

Das ist doch so genial eingerichtet , oder?

Jetzt lass uns tiefer gehen,

wenn Gott sich erfahren will...
 
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