Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

Lieber Ben, liebe Mitsüchtige,

schon wieder ist es passiert, ich schreibe einen Beitrag und auf einmal ist er verschwunden. Ich verstehe es nicht. Also versuche ich es jetzt wieder anders. Erst den Beitrag in Word erstellen und dann hierhin kopieren.

Ich habe meinen Beitrag von gestern gelöscht, weil er unverständlich und daher unangemessen war und ich nicht möchte, dass sich hier jemand veralbert fühlt. Dazu ist dieser Thread zu ernsthaft.

Warum schreibe ich Mitsüchtige, obwohl ich doch selbst seit einiger Zeit nicht mehr zu Benzos greife? Weil ich immer noch sehr oft mit meinen Ängsten ringe und so die Gefahr jederzeit besteht, zu Beruhigungsmitteln zu greifen. Deshalb vielleicht manchmal auch meine Albernheit. Auch sie ist vielleicht nur eine Art hysterischer Flucht vor der aufkommenden Panik...

Ich merke, ich bekomme den Beitrag nicht mehr zusammen. Es ging um die Entfremdung, die ich früher wohl theoretisch wußte und die ich heute mehr und mehr fühlen kann.

Heute morgen habe ich im Autoradio ein Lied gehört, welches mir diese Entfremdung zu verdeutlichen scheint, obwohl es ja auch nur ein kommerzieller “Schlager” ist.

Ja, wovon sollen wir träumen? Von Karriere (dazu gehört auch die Drogenkarriere, als ein Lebensinhalt), von Besitz (dazu gehört auch Freundschaft, Partnerschaft, Kinder...), von Freizeitvergnügungen (dazu gehört alles, was die Leere füllt...), von gutem Essen, schicker Kleidung, neuem Auto, neuem Haus, mehr Geld, mehr Sex, mehr Gesundheit, mehr Jugend, mehr Schönheit, mehr Leben....?

Ich lebe in einem scheinbar reichen Land, in einem scheinbaren Wohlstand, mit ausreichend Essen, ohne je satt zu werden, mit ausreichend Angeboten ohne je zufrieden sein zu können, mit einem im Vergleich zu armen Ländern noch relativ gutem Gesundheitssystem, ohne Gesundheit zu erlangen. Irgendwas stimmt ganz grundsätzlich nicht. Es hinterlässt einen schalen Geschmack im Mund und eine Leere tut sich auf, die nie gefüllt werden kann.

Ist diese Leere (die sich offenbar ja nicht nur in mir allein auftut), der Spiegel dessen, was mich umgibt oder bin ich und meine Leere der Spiegel, den ich meiner Umwelt zeige?

Zeigen wir uns nur gegenseitig einen Spiegel, in dem wir nicht zu finden sind, so dass wir uns selbst gegenseitig nicht erkennen können? Ist nicht nur unsere Umwelt, die wir selber erschaffen, so entfremdet, sondern auch wir selbst von uns, so dass wir uns gar nicht mehr spüren und wahrnehmen können. Ist das diese lauernde Angst und Leere: diese Unfähigkeit, sich selbst zu sehen, erkennen, spüren und wahr-zu-nehmen?

Ist es das, was uns dazu treibt, uns zu betäuben mit Drogen oder anderem Konsum?

Sorry, dass das jetzt so furchtbar kompliziert klingt. Ich kriege es nicht besser hin. Leider!

Da ich grundsätzlich wenig an dem ändern kann, was mich umgibt, kann ich nur bei mir selbst beginnen. So versuche ich, in diese Leere zu schauen, in sie hineinzugehen. Was werde ich dort finden? Meine wahren Bedürfnisse, meine wahren Ziele? Ich lasse mich überraschen.

Dies ist nicht der Beitrag, den ich ursprünglich geschrieben habe, aber so ist es mit Gedanken, sie sind flüchtig. Kaum sind sie gedacht, sind sie schon wieder verschwunden. Aber ich habe eh schon wieder viel zu viel geschrieben. Es fällt mir schwer, auf den Punkt zu kommen.

Euch allen wünsche ich Kraft und Mut, nicht diesem illusionären Lebensinhalt “Droge” weiter zu verfallen. Und ich wünsche Euch und mir, dass wir es schaffen, hinter die Illusionen zu schauen und erkennen, was sich dahinter verbirgt. Denn am Sinn des Lebens zweifle ich nicht. Ganz und gar nicht!

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo ihr Benzo-Geschädigten....Marlene, Liz, Ulli,........ wo seid ihr?

Hoffe euch geht es gut und ihr seid vorangekommen!?

Wäre echt schön mal wieder etwas von euch zu hören!

Liebe Grüße
BEN
 
Hallo, ich finde es auch schade, dass sich keiner mehr meldet. Wo seid Ihr? Wie geht es Euch?

Nun, dann schreibe ich noch mal kurz von mir. Zum Glück immer noch ohne Betäubungsmittel außer immer noch Nikotin. Aber da gibt es eben eine "friedliche Koexistenz" mit dem Nikotin und mir. Wir haben uns so aneinander gewöhnt...

Im Hinterkopf ist da aber immer noch, dass mich auch diese Abhängigkeit ärgert. Ich habe es also noch nicht so ganz und gar aufgegeben, das Rauchen auch aufzugeben. :D

Im Moment bin ich auf dem Stand angelangt, mal wieder aufzubegehren. Wogegen begehre ich auf? Ich weigere mich einfach, verwaltet zu werden. Darin kann der Sinn des Lebens nicht bestehen, dass ich meine Eigenständigkeit aufgebe zugunsten der Verwaltung meines Lebens. Dazu bin ich wohl zu eigensinnig. Und ich muss sagen: Gott sei Dank bin ich zu eigensinnig!

Ehe ich mich bestimmen lasse, wie ich zu funktionieren habe oder auch zu vegetieren habe, setzt mein Trotz ein: nichts und niemandem gebe ich das Recht, mich zu bestimmen, denn es ist mein einziges Leben und niemand wird es für mich leben und niemand gibt es mir zurück, wenn ich es mir nehmen lasse!

Wohin mich dieser Eigensinn führt? Jedenfalls nicht in die Kasernierung meines Lebens, nicht in die Gefangenschaft durch Psychopharmaka und auch nicht in die anderer Drogen, die mich einlullen sollen. Die einzige "Droge", die ich noch bereit bin zu akzeptieren, ist die, die mein Körper selbst herstellt, wenn ich glücklich bin.

Wann aber bin ich glücklich? Ich bin glücklich, wenn ich etwas erkenne und es schaffe, danach zu handeln. Wenn ich nur blind handle, erkenne ich nichts, wenn ich nur plane, handle ich nicht. Beides zusammen, egal, wie es dann ausgeht, macht mich glücklich. Wenn ich nur erstarre und nichts mehr bewege, dann sterbe ich auf Dauer innerlich. So ist das Innehalten in Ordnung, solange es nicht in Erstarrung mündet.

Aufgeben werde ich nicht, weil ich damit nicht nur die Kontrolle aufgebe, sondern auch noch anderen ermögliche, mich zu kontrollieren.

Wünsche Euch allen eine Portion Eigen-Sinn!

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo Zusammen, ich will kurz meinen Status durchgeben.

6 Monate ohne.
Körperliche Symptome insgesamt rückläufig, teilweise weg.
Einschlafprobleme mit Kribbeln und ab und an mal so ein "Angstschauer".... kommt nur alle paar Tage vor und dauert nur ein paar Sekunden.
Psychisch besser, aber noch nicht labil genug... Tendenz stimmt aber.

Immer noch krank geschrieben. Reha wird wohl erst Ende November / Anfang Dezember beginnen - Ort/Region: Pfalz

Medikation:
50 mg Seroquel (12,5 mg morgens / 12,5 mg Abends / 25 mg Nacht)

Immer noch arbeitsunfähig, aber auch hier bin ich optimistisch, dass ich nach der Reha eine Wiedereingliederung machen kann.

Liebe Grüße und allen viel Kraft und alles GUTE!
BEN
 
Lieber Ben,

schön, dass Du Dich mal wieder meldest! :) Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Reha! Lass Dir Zeit, Du weiß ja, es kommt eher auf die Richtung an.

Ich bin wohl auch auf dem aufsteigenden Ast. Es gibt immer mal wieder Einbrüche, ähnlich wie bei Dir, aber auch bei mir stimmt die Tendenz.

Hast Du gemerkt, dass sich in deinem Beitrag eine "freudsche Fehlleistung";) eingeschlichen hat?
Psychisch besser, aber noch nicht labil genug... Tendenz stimmt aber.
;)

Was könntest Du denn (unbewußt) damit gemeint haben? :D Nicht böse sein, ist nur ein bißchen Spaß. Ich glaube, ich würde wohl gerne mal eine Lachtherapie machen. Lachen soll ja die beste Medizin sein...

Ich will auch hier mal einen Artikel meines derzeitigen Beinahelieblingsautors (ich bin da nicht so auf ewig festgelegt..) reinstellen:

Psychologie: DepressionHier als PDF: https://www.psychotherapie-prof-bauer.de/ueber_depression_artikel_welt.pdf

Würde mich interessieren, was ihr davon haltet.

Lieber Gruß und alles Gute für Dich Ben und für alle hier!
LieberTee
 
Hallo Libbi, hallo "?"!

Sorry, dass ich mich so spät melde. War die letzte Zeit mal wieder mehr mit mir selbst beschäftigt..... So ist das, auf und nieder immer wieder, aberrrr insgesamt trotzdem aufwärts und das ist gut so.

Libbi, ich denke der Artikel bzgl. Depressionen könnte Sinn machen. Ich selbst habe wohl keine Depression im klinischen Sinn, kenne aber depressive Phasen. Die hatten wohl immer mit einem fehlenden Sinn bzw. einer Leere, einer fehlenden Zukunftsperspektive zu tun. Dieses Gefühl der Leere erzeugte eine große Angst vor der Zukunft.
Aber ich will mich aktuell nicht zu sehr mit diesem Thema beschäftigen, da es mir nicht gut tut. Ich habe dann Angst, dass ich in so eine Phase gerate und wieder tiefer ins Loch fallen könnte. Ich hoffe du siehst es mir nach.

Ansonsten lassen meine körperlichen Symptome nach. Schlafen geht auch immer besser.
Die innere Anspannung gibt es noch, aber auf einem niedrigeren Level, die Ängstlichkeit wird auch weniger, auch wenn ich manchmal denke "hört das nie auf".
Ich durchlebe immer mehr Situationen, ohne dass sich die Gedanken im Angstkreisel einhaken.

Ich bin Dankbar, dass ich soweit bin und versuche meine aktuelle Situation zu akzeptieren, auch wenn ich natürlich hoffe, dass es besser wird....wobei, könnte ich es voll und ganz akzeptieren, wie es ist, dann ginge es mir schon besser.... hmmm
Muss mal sehen, wie ich das hinbekomme!?

Ich hoffe dir geht es soweit auch recht gut und es wird besser?!
Leider können wir nichts mehr von den anderen lesen, wirklich schade. Trotzdem hoffe ich, dass jeder seinen WEG gefunden hat oder noch findet!!!

Liebe Grüße
BEN

By the way: Ab kommenden Mittwoch werde ich für ca. 5 Wochen in der Reha sein. Dort gibt es keinen Internetzugang :-(
 
Lieber Ben,

ich bin froh, dass es Dir besser geht. Nein, Du solltest Dich nicht mit Themen beschäftigen, die Dir nicht guttun. Ich wünsche Dir eine gute Zeit in der Reha. Die Zeit geht so schnell um und sicher wirst Du das Internet gar nicht vermissen, weil Du so viel Zeit mit ganz realen Menschen verbringst. Vielleicht kannst Du ja dort auch etwas für Deine Zukunftsperspektive tun, wenn nicht, genieße einfach die Zeit. Es wird sich alles finden, so wie es richtig für Dich ist. Ich wünsche Dir, dass Dir die Zeit in der Reha gut tut. Gute Reise und gute Wiederkehr!

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo Ben
wünsche Dir von ganzem Herzen einen rundum guten Rehe Aufenthalt.
Liebe Grüsse
KARDE
 
Lieben Dank Libbi, lieben Dank Karde!!!

ich hoffe sehr, dass mir die Reha hilft... auf meinem Weg, an das Positive in meinem Leben zu glauben, denn es ist ja da und ich sehe es ja auch .... Alles weitere wird sich finden!

Bei so einem Entzug leidet das Selbstvertrauen in die Psyche schon gewaltig!
Der Wiederaufbau dauert lange..... aber das wird schon.

Alles Liebe
BEN
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Lieben. Nach langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Nachdem ich nun auch das erste halbe Jahr fast geschafft habe ,ohneRückfall , ohne Hilfe ,ohne Antidepressiva, ohne Urlaub , folgender Stand :
Mir gehts nicht so toll. Viel Kopfweh. Herzrasen nachts. Manchmal auch Tagsüber. Ohrensausen. Ich weiss nicht ob das mal besser wird. Oft hab ich das Gefühl von demOrt wo ich grade bin weg zu müssen.
Hab oft überlegt ob ich mal ein Benzo nehmen soll. Hab immer was dabei. Aber seit halben Jahr wie gesagt voll clean.
Mich verlässt oft fast der Mutzu glauben dass das malbesser wird. Aber man sagt ja immer Minimum ein Jahr.
Aber wars das wirklich?
Ich habe hier nichts weiterverfolgt und hoffe dass es Euch soweit gut geht.
Das mit den Depressionen. ... Ich meine da hängtviel dran und man gesteht es sich nicht ein.
Der Körper spielt in den Phasen Katz und Maus und wir sind total verwirrt.Pathologisch klinisch natürlich nichts feststellbar.
Bin irgendwie frustriert. Gruss an Euch alle. Ulli
 
Lieber Ulli,

es tut mir leid, dass Du so frustriert bist. Die Symptome, die Du beschreibst, kenne ich so ähnlich auch. Für mich sind es Stresssymptome. Macht Dir vielleicht irgendetwas Stress? Außer der Entzug, meine ich.

Schau auch mal, welche Störquellen an den Orten, wo Du weg möchtest, vorhanden sind. Sendemasten vielleicht, W-lan kann auch enorm stören. Am besten mal nachts ausschalten. Auch Handy ausschalten nachts und wenn Du ein schnurloses Telefon hast, weit entfernt davon schlafen. Oder mal ausstöpseln und dann schauen, ob Du besser schlafen kannst. Diese Störquellen können sich ja auch auf das Körpergefühl und die seelische Verfassung auswirken.

Andersherum ist es wahrscheinlich der beste Schutz vor solchen Einflüssen, innerlich im Gleichgewicht zu sein. Hast Du es schon einmal mit Entspannungs- oder Konzentrationsübungen versucht? Ich lerne gerade Qi-gong und verspreche mir mehr innere Balance. Mal schauen...

Ich wünsche Dir gute Besserung und halte durch! Überwinde die Durststrecke, sie nimmt sicher auch einmal ein Ende!

Schau doch mal, was Dir wirklich Freude macht. Oder was für Dich eine Herausforderung sein könnte, wo Du noch mal richtig Deine Energie reinsetzten willst. Dann aber nicht entmutigen lassen, wenn Du noch nicht so viel Energie hast. Wenn Du wirklich in einer Depression steckst, dauert es erstmal, bis Du aus dem Tal bist.

Psychotherapie wäre auch eine Möglichkeit. Da musst Du gut suchen, und schauen, was und wer zu Dir passt. Du kannst es vielleicht auch privat bezahlen. Manchmal bietet sich das an. Du bist anonymer, keiner erfährt davon und Du kannst so oft ausprobieren, wie Du willst. Nimm Dir ein Herz. An sich selbst zu arbeiten ist eine großartige Herausforderung, denn Du bist die Hauptperson in Deinem Skript! Wer sollte wichtiger für Dich sein, als Du selbst?

Lieber Gruß:)
LieberTee
 
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Danke Libbi , danke für Deine Zeilen. Frage für mich : Wie werde ich ruhig ohne Benzos und Alkohol? Meine Symptome sindein Mischmasch aus Entzug und ohnehin nervoser Art. - solange ich denken kann. Ich hab schon immer an den Fingernageln gekaut. Immeretwas gezittert. War immer leicht nervös. Jetzt bin ich fast 50 und jetzt? Kein Alk. Keine Benzos mehr. Zurück bleibt das was ich immer hatte : ein - dank Entzug - noch sensibleres Nervenkostum. Yoga. Jacobsen. Autogenes Training. Alles versucht. Keine Ahnung wie es weitergeht. Hab anstrengenden Job und kann nicht stationäre Therapie durchlaufen.
Aber Danke für Dein Mitgefühl! !!
 
Hallo!

Falls hier noch gelesen wird, ein kurzer Statusbericht.

Bin seit 3 Wochen zur Reha, es geht mir aktuell recht gut.
Schlafen geht nun schon seit ca. 1 1/2 Monaten, Schwindel nur noch selten, Essen in der Kantine der Klinik fast problemlos möglich, weg gehen ins Restaurant oder Tanzbar fast ohne Anspannung möglich. Die Unruhe ist auf einem niedrigen Niveau, Anspannung teilweise ganz weg, Angstpegel auch auf einem niedrigen Niveau, teilweise weg. Viele Symptome sind rückläufig bis weg. Ich hoffe, dass es so bleibt, falls es aber noch ein paar Tiefen gibt, glaube ich doch, dass ich dankbar sein kann und auch sein werde, dass ich es soweit geschafft habe.
Reha geht seit 3 Wochen und dauert noch 3 Wochen, ab der 2. KW werde ich dann mit einer Wiedereingliederung beginnen.

Liebe Grüße an Euch und ich wünsche euch viel Vertrauen, Klarheit und Kraft!!!
BEN

Anmerkung: Seit 7 1/2 Monaten Benzo-FREI, AD morgens 12,5 mg Quetiapin, mittags 12,5 mg Quetiapin, nachts 37,5 mg Quetiapin
Ich denke, dass AD werde ich im nächsten Jahr, nach der Wiedereingliederung, versuchen abzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Libbi , danke für Deine Zeilen. Frage für mich : Wie werde ich ruhig ohne Benzos und Alkohol? ........ Yoga. Jacobsen. Autogenes Training. Alles versucht. Keine Ahnung wie es weitergeht. Hab anstrengenden Job und kann nicht stationäre Therapie durchlaufen.
Aber Danke für Dein Mitgefühl! !!

Lieber Ulli, ich weiss nicht, ob du das hier lesen wirst, falls ja, hier meine Erfahrungen.

Die Unruhe und die Symptome lassen nach.
Was habe ich dafür getan!?
Ich habe auch einen stressigen Beruf, aber mir war meine Gesundheit wichtiger, denn ohne diese Gesundheit habe ich keine Lebensqualität!!!
Ich habe mich zum Projekt gemacht und alles was möglich war und ist getan, damit es mir besser geht.
Ich kenne die Gedanken.... wie werde ich ruhig? Gedanken an die Benzos in schwierigen Phasen..... aber ich bin froh, dass ich durchgehalten habe!!!
Es dauert lange und auch ich hatte depressive Phasen, zumindest war ich des öfteren traurig und fast auch verzweifelt, aber ich hatte einen PLAN und somit einen immer klarer werdenden WEG.
Wie soll ich entspannen ohne BENZO.... mir hat hier die Meditation geholfen, denke ich zumindest. Ich mache es fast täglich ca. 20 Minuten und dies seit Sept. 2011. Du musst wissen, dass ein Effekt erst dann eintritt, wenn du es täglich über mehrere Monate praktizierst. Deine Konzentrationsfähigkeit erhöht sich, du lernst schwierige Gefühle auszuhalten.....die 20 Min. durchzuhalten. Durch die Konzentration auf den Atem kannst du immer wieder von den aufkommenden Gedanken loslassen.
Was sonst noch sehr sehr wichtig war: Ein guter Psychiater, der DIR in dieser schwierigen Zeit hilft und dir sagt, ob du auf dem richtigen WEG bist. Außerdem habe ich mich mit dem TOD, dem Sterben und mit der Beziehung zu mir selbst beschäftigt. Dazu kommt noch das Vorbereiten auf die Situationen in denen die Angst kommt, damit ich immer mehr bereit war mich auf die kommenden Ängst einzulassen. Mit dem Gedanken, dass du diese aushalten kannst, verliert die Angst an Macht!!!
Ich wünsche dir sehr, dass du für DICH das RICHTIGE tust, damit du DAUERHAFT auf einen guten WEG kommst!!!

Ach ja, außerdem treibe ich Moment ca. 3x pro Woche Sport, ich gehe regelmäßig weg, auch in die Tanzbar, des öfteren mal essen gehen. Meine Bedürfnisse befriedigen, die so lange hinten anstehen mussten! So langsam, aber sicher wird meine Grundstimmung besser und mein Selbstvertrauen nimmt wieder zu........ein sehr erleichtender Umstand, das Glücksgefühl hingt noch etwas hinterher, sicher ist da noch die Angst, dass es sich wieder negativ verändern könnte, aber die Zweifel werden weniger.

Uuuuuund noch etwas: Absolut wichtig für mich war die Erkenntnis, dass nur ich es ändern kann und ich somit begonnen habe für alles die volle Verantwortung zu übernehmen. Ich will einfach nicht mehr OPFER sein, sondern ich will die gestaltende Kraft in mir sein und dies gelingt wohl immer mehr!!! Dafür bin ich seeeeehr dankbar!!!

Liebe Grüße und alles GUTE und viel KRAFT
BEN
 
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Lieber Ben,:)

schön, dass Du Dich hier meldest. Ich freue mich sehr, dass es Dir so viel besser geht und drücke Dir ganz doll die Daumen, dass es so weitergeht!

Mit mir geht es auch aufwärts, obwohl ich schon merke, dass ich immer noch nicht so voll belastbar bin. Das liegt aber zum Teil auch daran, dass die Belastungen immer mal wieder so sehr ansteigen, dass eben dann in vielen anderen Bereichen auch ein Limit erreicht ist. Aber ich sehe zumindestens schon mal meine Muster und wie ich mit Ruhe gegensteuern kann. Klappt immer besser.

Ich habe die Meditation im Moment wegen "tobender See" aufgegeben. Will aber auf jeden Fall wieder beginnen. Allein schaffe ich es nicht so gut. Mir fehlt meine Gruppe, die im Moment wegen anderer Verpflichtungen nicht geht. Dein Beispiel macht mir aber wieder Mut, es auch mal wieder allein zu probieren und dran zu bleiben.

Danke dafür!!! Dir noch gute Erholung. Genieße die Zeit.:)

Lieber Gruß
Libbi

P.S. Habe hier eine Leseprobe einer Zeitschrift gefunden, wo es u.a. auch um eine psychosomatische Klinik geht. Ich glaube, da würde ich auch gerne hin. www.wir-menschen-im-wandel.de/files/8313/5297/1308/Leseprobe_Wir06_2.pdf
 
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Hi,Ben Diaz,ich habe jetzt nur deinen ersten beitrag gelesen trotzdem wollte ich dir Antworten !

Ich musste 3 Jahre Diazepam nehmen und kam dann wegen einer anderen geschichte 6 Wochen in ein Krankenhaus und bekam keine einziges Benzo
es war die Hölle, nach vier MOnaten hatte ich wieder angefangen weils einfach nicht ganz ohne geht aber kontrollierter so alle 2-3 Tage 10mg !

Ich habe jetzt drei Wochen keine genommen und merke nichts was nicht schon vorher da war,ich meine mal gelesen zu haben wer einmal einen kalten Benzoentzug hinter sich hat,bei dem wirds später nicht mehr annähernd so schlimm weil das Gehirn sich so krass anpassen muss (GABAnerge-System)!
das es in späteren Fällen anpassungsfähiger ist sprich sich schneller hoch und runter reguliert !Es ist dann sozusagen "ausgeleiert" !

Von dem abgesehen gibt es Leute die so oder so keine extremen Entzugserscheinungen von Benzos haben
,eine Bekannte nimmt seit 20 Jahren bis zu 60 mg Oxazepam(ca 30 mg Diazepam) jetzt bekommt sie keins mehr seit einigen Wochen,ausser etwas gereizt und Agressiv und mit den nerven am Ende (war sie aber vorher schon deswegen auch die Einnahme) ist nix weiteres passiert !


Was mich etwas nervt ist das viele Ärzte den Grund für die benzoeinnahme ausser acht lassen,man nimmt die ja nicht ohne Grund (die meisten jedenfalls) und wenn man die dann absetzt und die alten Symptome kommen wieder sind das laut Ärzten dann Entzugserscheinungen obwohl man das ganze ja schon vor der Einnahme hatte !
Und wenn man dann welche nimmt und die beschwerden gehen weg dann beweist das auch noch die These !
Die Doc´s können doch nicht erwarten dass duch den Entzug die massiven Ursachen der Einnahme verschwinden,manche sind echt besser dran wenn sie es weiternehmen,abhängig hin oder her !

Ich muss jeden morgen Thyroxin nehmen wegen der Schilddrüse und,bin ich da jetzt auch abhängig,ich finde schon !
Und wenn mir der Arzt die Wahl lässt zwischen einem Antidepressivum die eh nichts helfen und einen zwei Meter langen Beipackzettel mit Nebenwirkung hat auf dem unter anderem,Epilepsie,krampfanfälle,Tod,Gweichtszunahme,Herzstillstand und und und stehen und einem Benzo das mir echt hilft und kaum mehr als drei ernstzunehmende Nebenwirkungen hat,nehme ich gerne ein Benzo,ich würde es auch jederzeit wieder nehmen !

Und übrigens,ja bei Benzos kann man auch Krampfanfälle bekommen eventuell beim Entzug sehr selten,bei AD´s kann man sie während der Einnahme bekommen welch Ironie !

Natürlich muss man vorsichtig damit umgehen,am besten wäre es wenn man jede Woche sein Rezept abholen müsste !

LG Sascha
 
Hallo Sascha,

zum Teil kann ich Deine Argumente nachvollziehen. Ich habe jetzt noch einige erschreckende Infos zu Ad gefunden. Sie machen z.B. aggressiv. Die Suizidgefahr steigt....Benzos sind eher noch verträglich dagegen, nur man muß immer mehr nehmen, das ist ein Problem. Und ich frage mich, ob die körpereigene Produktion der entsprechenden Stoffe dadurch nicht völlig zum Erliegen kommt. Es müßte ein homöopathisches Mittel geben, dass die entsprechende Produktion anregt.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Hallo Sascha, danke für deinen Beitrag. Ich denke, es ist bei jedem anders und somit muss jeder seinen Weg finden. Ich für meinen Teil bin froh, dass ich das letzte 3/4 Jahr durchgestanden habe und komme mittler Weile ganz gut zu recht. Ich kann vieles, wenn auch noch nicht alles, wieder tun, was vorher selbst mit Benzo schwierig war. Für mich liegt es auf der Hand, dass ich mein Leben nur dann voll zurück bekomme, wenn ich diese "Persönlichkeitsverändernden" Medikamente nicht nehmen muss. Benzos nehmen sehr viel Einfluss auf deine Gefühle und somit auch auf deine Handlungen. Sie stellen nicht nur die negativen Gefühle ab, sondern auch die positiven. Ich habe mittler Weile Tage an denen ich mich echt gut fühle und erlebe, was es heisst, sich einfach nur dem positiven Gefühl hinzugeben. Das kommt zwar nur alle paar Wochen für 1-3 Tage vor, aber es zeigt, dass sich was tut und das der WEG für mich wohl der richtige ist. Ich bin optimistisch, was meine Zukunft angeht, auch wenn ich weiss, dass mein alter Job weg ist und ich unter Umständen mich beruflich neu orientieren muss. Aber ich bin bereit für die Veränderung und ich bin bereit negative Gefühle auszuhalten, durchzustehen, damit ich mein Leben immer mehr zurück bekomme.

Liebe Grüße
BEN
 
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