Sucht, Geister und die Überwindung

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Das Rad dreht sich in Mittelpunktnähe langsam,
aber außen kann einem schwindlig werden.

Es geschieht niemals etwas,
denn was ist das ist-

Auch diese Antwort fällt in diesen Bereich der Vernebelung. Was soll sie bedeuten?

Versuche diesen Nebel einfach stehen zu lassen.

Dann die Erinnerung.

Es geschieht niemals etwas,
denn was ist das ist.

Gehe in die Zeitlosigkeit, in die Unendlichkeit,

keine Antwort, aber die Erfahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Kayen,

danke für Deine Antwort. Bekommst Du denn auch Aurum?

Die Symptome, die Du beschreibt, Aggressivität und Herzbeschwerden auf der einen Seite und Introvertiertheit und Magenprobleme auf der anderen Seite kenne ich beide.

Die Wurzel ziehen, ja ich weiß nicht, wie das geht. Selbst wenn ich sie weiß, so ist sie doch da. Ich bin den Weg der Versöhnung gegangen. Ob ich ihn zuende gegangen bin, weiß ich nicht. Eins ist mir jedoch klar geworden, ich war mir immer so sicher, dass meine Eltern mich lieben, dass ich nie auf die Idee gekommen bin, sie zu fragen danach. Letztens ist mir eingefallen, dass ich es doch mal hätte tun sollen. Nicht, weil ich mir unsicher war, sondern eher, um mir über die Art der Liebe klar zu werden. Sie kann ja so viele Gesichter haben. Nun sind meine Eltern tot und ich kann sie nicht mehr fragen, vieles nicht, was ich gerne noch gefragt hätte. Dann bedaure ich es, dass man mit den Toten nicht sprechen kann.


Liebe LieberTee,

nein, mein Arzneimittelbild ist Phosporus. Dieses Konstitutionsmittel wurde nun von 3 Homoeopathen über Jahre hinaus bestätigt, jedoch erzielt es für mich nicht die gewünschte Wirkung.
Ich sehe da eine Blockade; nur möchten die Homoeopathen von homoeopathischen Blockaden nichts wissen.

Lediglich als ich mein Urvertrauen Thema ansprach, hat er diemal bei der Mittelwahl etwas anderes ausgewählt (aber nur vielleicht, da er mir das Mittel nicht verraten hat)

Diese Symptome, die ich im vorigen Beitrag als Beispiel aufgezählt habe, sind auch nicht meine Symptome, sondern sollten nur aufzeigen, dass Menschen sich mit gleichen Ursprungs-Verletzungs-Themen körperlich und psychisch völlig verschieden entwickeln können. Deswegen wollte er zunächst mein fehlendes Urvertrauen auch nicht behandeln, erst als ich sagte, es wäre doch egal, wie sich aufgrund einer Verletzungs-Ursache der Mensch entwickelt; ist die Wurzel der Verletzung jedoch gefunden und gezogen/behandelt, kann sich Heilung einstellen egal welche Symptomatiken aufgrund dessen entstanden sind.

Ich weiß nicht ob Urvertrauen und das Wissen, dass man ein geliebtes Kind gewesen ist, gleichzeitig eine Verletzung und den Verlust des Urvertrauens ausschließt?. Für mein Empfinden leider nicht.

Ich hoffe ich habs einigermaszen verständlich erklärt:)

Hat der Versöhnungsweg bislang denn etwas geholfen?


Alles Liebe!
Kayen


Lieber weissnicht,

"die Dunkelheit ist endlich" . . . stimmt mich nun fast sehnsüchtig.
Das darf es doch aber nicht sein, oder?

Alles Liebe, auch für Dich, und danke für alles.:)


Herzlichst
Kayen
 
Ein Buddha wandelt auf seinen Weg,
still, in sich gekehrt,
eine Gruppe von Leuten schmähen ihn..

Natürlich erzeugt das in ihm Vibrationen, Wellen,
aber er ist in dieser Erfahrung absolutl gegenwärtig,
ohne auch nur einen Augenblick eine Regung zu unterdrücken.

Wenn Schmerz aufkommt, so ist dieser Schmerz in seiner Ganzheit
gegenwärtig.

So kann dieses Ereignis in seiner Fülle abgeschlossen werden.
In dieser Totalität bleibt von dem Ereignis nichts mehr übrig...
Nur die Erfahrung, die Einsicht.

Das Lernen hat kein Ende.

Warum wir an diesem Punkt vielleicht verwirrt sind,
liegt daran das wir Ereignisse niemals wirklich aufarbeiten.

Das Akzeptieren, das Dabeibleiben, die Reue, die Vergebung,
ja auch die Dankbarkeit für das Erlebene kann entspeichern.

Die Dunkelheit dagegen ist endlich.

Lieber Weissnicht,

danke für Deine Antwort. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, so ist ein Ereignis verarbeitet, wenn das Gefühl, welches es begleitet, gelebt oder erlebt wird und es in seiner Ganzheit angenommen wird, so dass Ereignis als solches nicht mehr vorhanden ist, also vergessen werden kann?

Ich frage mich, ob das dazugehörige Gefühl dann ebenso nicht mehr da ist. Ich würde es mir wünschen. Zumindest wenn es ein Gefühl des Schmerzes ist. In so einem Fall ist es bedauerlich, über ein Erinnerungs- und Bewertungsgedächnis zu verfügen.

Mir hilft es zum Beispiel, die Bewertung zu überprüfen, wieder und wieder. Das kann Dankbarkeit hervorrufen.

Wenn es sich jedoch um ein glückliches Gefühl handelt, wie verhält es sich dann? Da finde ich es noch viel schwieriger, es als unbeteiligter Beobachter anzuschauen, obwohl ich genau weiß, dass es ebensoschnell umschlagen kann und die Ursache für negative Gefühle sein kann: Eifersucht, Neid, ja sogar Hass.

Das finde ich auch entsetzlich und bin, bzw. war in einer Situation sogar vollkommen fassungslos darüber, dass dies möglich ist: von einem Gefühl der Freude von einer Stunde zur anderen zu einem Hassgefühl zu wechseln. Das kann aber passieren, wenn man sich getäuscht fühlt, sich benutzt und erniedrigt fühlt. Dann kann es zu einem solchen entsetzlichen Wechsel kommen.

Ich habe es selbst erlebt und es vorher so nicht für möglich gehalten. So bin ich heute fast bereit, eher auf die Freude zu verzichten, als so etwas an mir selbst noch einmal erleben zu müssen.

Dann doch lieber unbeteiligter Beobachter sein. Nur finde ich es viel schwerer, einem Gefühl der Freude nicht nachzugeben, sich dem nicht auszuliefern. Es ist so verlockend.

Siehst Du, Kayen Du hast den letzten Satz offenbar wieder verstanden, ich dagegen nicht.

Objektiv gesehen ist die Dunkelheit vielleicht endlich, denn wo Licht ist, kann keine Dunkelheit sein. Und es ist auch immer Licht. Licht ohne Dunkelheit ist jedoch für mich schwer vorstellbar. Viele sagen ,im Sterben ist nur Licht. Ich weiß es nicht.

Aber subjektiv kann es auch schon vorkommen, dass man in der Dunkelheit versinkt. Vernachlässigte Säuglinge oder Kleinkinder z.B. sterben einfach, sie kämpfen erst, geben irgendwann auf, ziehen sich zum Sterben zurück und sterben dann auch, obwohl sie mit Nahrung versorgt werden. Ohne Berührung weigern sie sich, zu leben. Aber vielleicht ist dann der Tod für sie das einzige Licht.

Deswegen habe ich immer gedacht, wir Menschen sind wichtig für einander, weil wir soziale Wesen sind. In der völligen Isolation kann keiner leben. Aber vielelicht ist es doch möglich. Ich werde es ausprobieren. Wenigstens ein paar Tage lang in relativer Isolation. Nicht für immer natürlich. Auf die Erfahrung bin ich gespannt. Mal sehen, ob das zum Jahreswechsel überhaupt noch möglich ist.;)

Versuche diesen Nebel einfach stehen zu lassen.

Dann die Erinnerung.

Es geschieht niemals etwas,
denn was ist das ist.

Gehe in die Zeitlosigkeit, in die Unendlichkeit,

keine Antwort, aber die Erfahrung.

Auch das ist wohl Akzeptanz, nicht wahr. Manches kann nicht erklärt werden und wenn man es sich noch so sehr wünscht. So wie Mathematik, man muss einfach akzeptieren, dass 1 = 1 ist, die Werte sind vorgegeben und nicht anzuzweifeln, weil das zu nichts führen würde.

Eine Aktion, sie es nur eine gedankliche, die zu Unsinnigem führt oder zu Kummer und Schmerz, ist überflüssig.

Für jemanden wie mich, der gerne denkt und auch fühlt, ist es sehr schwer, in die Zeitlosigkeit einzutreten. Ich versuche es immer wieder und wäre unendlich dankbar, wenn es mir endlich gelänge. Es wäre das Ende des Leids. Ich wäre sogar bereit, die Begeisterung und die Freude, den ganzen Überschwang für den Frieden in mir zu opfern.

Ein Hauch von diesem Frieden spüre ich schon manchmal. Vielleicht ist es eine Übungssache. Wenn es mir das erste Mal gelingt, meinen Geist und meine Gefühle, die mit meinen Gedanken einhergehen oder auch sie verursachen, ganz allein zu beruhigen, dann habe ich es wohl geschafft, nehme ich an.

So bin ich immer noch auf dem Weg.

Danke für Deinen Beitrag.

LieberTee
 
Liebe Kayen,:)

danke für Deine Antwort.

Lediglich als ich mein Urvertrauen Thema ansprach, hat er diemal bei der Mittelwahl etwas anderes ausgewählt (aber nur vielleicht, da er mir das Mittel nicht verraten hat)
hmm, ich glaube, damit wäre ich nicht einverstanden. Ich will immer wissen, was ich schlucke.
Diese Symptome, die ich im vorigen Beitrag als Beispiel aufgezählt habe, sind auch nicht meine Symptome, sondern sollten nur aufzeigen, dass Menschen sich mit gleichen Ursprungs-Verletzungs-Themen körperlich und psychisch völlig verschieden entwickeln können. Deswegen wollte er zunächst mein fehlendes Urvertrauen auch nicht behandeln, erst als ich sagte, es wäre doch egal, wie sich aufgrund einer Verletzungs-Ursache der Mensch entwickelt; ist die Wurzel der Verletzung jedoch gefunden und gezogen/behandelt, kann sich Heilung einstellen egal welche Symptomatiken aufgrund dessen entstanden sind.
Vielleicht bezweifle ich ein wenig, das man das fehlende oder gestörte Urvertrauen einzig durch Homöopathie behandeln kann. Des Vertrauen lebt in der Beziehung, also kann die Beziehung heilend wirken. Den Weg muss jeder selber gehen, auch durch den Schmerz, aber die Beziehung kann begleiten und unterstützen, eine Zeitlang Halt geben, bis man wieder selber laufen kann.

Kleine Kinder, und in dieser Zeit entsteht ja Urvertrauen, wollen nicht abhängig bleiben. Sie wollen lernen, selbständig zu leben, auch selbständig in sozialen Kontakten zu sein. Sie brauchen aber eine Zeitlang Schutz, Ermutigung und Rückhalt bei ihren Lauflernschritten.
Ich weiß nicht ob Urvertrauen und das Wissen, dass man ein geliebtes Kind gewesen ist, gleichzeitig eine Verletzung und den Verlust des Urvertrauens ausschließt?. Für mein Empfinden leider nicht.
Wenn es einmal gewachsen ist, also ein recht sicheres Fundament besteht, Vertrauen in das Leben zu haben, dann kann natürlich eine sehr schlimme Erfahrung trotzdem bis auf die Grundfesten erschüttern. Aber man hat dann mehr Chancen, auf dem Fundament wieder Vertrauen aufzubauen. Kleine Kinder, die schon in dieser Zeit sehr verletzt und/oder vernachlässigt wurden, nicht geliebt wurden oder das Gegenteil davon erfahren haben, haben nie das Gefühl entwickelt, dass die Welt freundlich ist. Sie erleben auch als Erwachsene die Welt grundlegend als gefährlichen, unfreundlichen und schädlichen Ort, so dass sie grundsätzlich allem mit Misstrauen und Vorsicht begegenen, auch anderen Menschen. Jede Enttäuschung ist dann nur eine Bestätigung der frühen Erfahrung.

Es ist dann nicht eine Grundeinstellung: " im Grunde ist das Leben wunderbar und das Universum ein freundlicher Ort, der mich willkommen heißt, aber jetzt bin ich halt in dieses Loch geplumpst, was es eben auch gibt im Universum und ich werde versuchen, aus diesem Loch wieder herauszufinden", sondern eher: "ich bin unwillkommen in einer schrecklichen Welt, die nichts Schönes hat und das Loch, in dass ich gefallen bin ist nur eine Bestätigung dessen und selbst wenn ich da wieder herausfinde, so bleibt die Welt doch voller Löcher und Gefahren, ich kann ebenso darinbleiben und in Angst verharren."

Für jemanden, der unter einer sogenannten frühen Störung leidet, ist es daher ungleich schwieriger, ein stabiles positives Lebensgefühl und auch Selbstgefühl zu entwickeln. Es bleibt oft ein ständiges Ringen darum. Das heißt aber nicht, dass es keine Freude gibt und nichts Positives. Ich habe das Gefühl, es ist ein immerwährender Willensakt zu einem Ja zum Leben.

Ich glaube schon, dass es etwas ausmacht, ob ich das Bewusstsein habe, ich bin geliebt, oder ich wurde zumindest zu einem Zeitpunkt meines Lebens geliebt und war erwünscht, als ich auf diese Beziehung noch existenziell angewiesen war. Selbst, wenn die Umstände und die Äußerungen dieser Liebe nicht immer förderlich waren, so fand ich es für mich wichtig, sicher zu sein, dass das Motiv nicht schädlich war, sondern möglicherweise auf einem Irrtum beruhte oder auf schwierigen Umständen.

Ich hoffe ich habs einigermaszen verständlich erklärt:)

Hat der Versöhnungsweg bislang denn etwas geholfen?
Ja, für mich hat er immer geholfen. Für mich war immer wichtig, zu verstehen. Was ist passiert, welche Rolle spielte ich dabei? War es gegen mich persönlich gerichtet oder ist es passiert, ohne dass mir jemand persönlich und willentlich Schaden zufügen wollte. Dann kann und konnte ich auch Vernachlässigung und sogar Akte der Gewalt vergeben. Das ist Versöhnung, nicht dass ich die Gewalt oder Manipulation gutheiße, aber ich verzeihe sie, "denn sie wußten nicht, was sie damit anrichteten."

Es nimmt nicht den Schmerz aber es nimmt die Verurteilung und die Wut über das Ereignis. Der Schmerz läßt aber nach, die Liebe bleibt. Ich bin sehr sehr froh darüber, beispielsweise, dass ich meinen Eltern noch zu Lebzeiten sagen konnte, dass ich sie liebe. Sie waren aber sehr "geizig", was den Ausdruck ihrer Gefühle anging.

Ja, ich habe mich geliebt gefühlt, aber wenn ich sie gefragt hätte, (ich hatte glaube ich, den Mut nicht dazu), dann hätten sie es ausdrücken müssen. Es wäre vielleicht auch für sie gut gewesen, es hätte sie auch befreit von ihrer Scham. Vielleicht. Ich finde es wichtig, die Liebe zu zeigen, auszudrücken und auch mitzuteilen. Warum sind wir damit so geizig, eigentlich? Ich glaube nicht, dass es nur mir so geht.

Alles Liebe:kiss:
LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hmm, ich glaube, damit wäre ich nicht einverstanden. Ich will immer wissen, was ich schlucke.

Hm, ich habe mit meinem Homoeopathen eine Abmachung dahingehend getroffen, dass er mir das gegebene Mittel immer beim nächsten Mal erzählt, weil das "Wissen" um ein Mittel die Symptome mitbeeinflussen kann. Ich kann mir aber auch ganz sicher sein, dass ich kein Mercurius oder ähnliches bekomme, da er nur ganz sensible Mittel wählt. So sagte er jedenfalls.

Vielleicht bezweifle ich ein wenig, das man das fehlende oder gestörte Urvertrauen einzig durch Homöopathie behandeln kann. Des Vertrauen lebt in der Beziehung, also kann die Beziehung heilend wirken. Den Weg muss jeder selber gehen, auch durch den Schmerz, aber die Beziehung kann begleiten und unterstützen, eine Zeitlang Halt geben, bis man wieder selber laufen kann.

Man kann mit Homöopathie auf geistiger Ebene arbeiten. Ob es da nur einen "Anschubs" gibt oder die Wurzel selbst gezogen werden kann, kann ich von mir selbst noch nicht berichten. Es gibt jedoch viele positive Berichte dahingehend, gerade auf der geistigen Ebene.
Ich persönlich werde mich auf Beziehungen nicht verlassen, das Ende könnte sein, dass man nur entwurzelter darsteht als vorher. Lieber finde ich meinen eigenen Weg und mache es nicht von anderen abhängig habe es allerdings auch nie anders versucht.


Das ist Versöhnung, nicht dass ich die Gewalt oder Manipulation gutheiße, aber ich verzeihe sie, "denn sie wußten nicht, was sie damit anrichteten."

Leider kann ich das so für mich garnicht verarbeiten. Wahrscheinlich ist meine ganze Situation anders und ein "Verstehen" gibt es nicht. Hab`s versucht, mit Verstehen sogar im Verstehens Dialog, die Hintergründe machens nur noch schlimmer.

Mir bleibt einfach, das verstehen damit zu leben.

Alles Liebe:kiss:
Kayen
 
Liebe Kayen:),

danke für Deine Antwort. Ich freue mich immer, von Dir zu hören (will heißen, lesen).
Hm, ich habe mit meinem Homoeopathen eine Abmachung dahingehend getroffen, dass er mir das gegebene Mittel immer beim nächsten Mal erzählt, weil das "Wissen" um ein Mittel die Symptome mitbeeinflussen kann. Ich kann mir aber auch ganz sicher sein, dass ich kein Mercurius oder ähnliches bekomme, da er nur ganz sensible Mittel wählt. So sagte er jedenfalls.
Darüber, dass das Wissen, welches homöopathische Mitte man zu sich nimmt, die Symptome beeinflussen könnte, habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber es könnte stimmen, da unsere Gedanken ja sowohl im Negativen, wie auch im Positiven vielleicht mehr Kraft haben könnten, als uns manchmal klar ist. Ich bin mir nicht sicher. Ich befürchte manchmal, dass ich mit solchen Gedanken in Richtung Aberglaube wandere:eek:) (magisches Denken:rolleyes:)

Kayen schrieb:
Man kann mit Homöopathie auf geistiger Ebene arbeiten. Ob es da nur einen "Anschubs" gibt oder die Wurzel selbst gezogen werden kann, kann ich von mir selbst noch nicht berichten. Es gibt jedoch viele positive Berichte dahingehend, gerade auf der geistigen Ebene.
Davon habe ich auch schon gehört. Ich kann es mir auch irgendwie vorstellen, weil es in anderen Bereichen ja auch funktioniert. Z.B. in der systemischen Familientherapie, wenn sich bei einem Familienmitglied etwas verändert, verändert sich das System. Letztlich sind wir als seelisch-geitstige und körperliche Wesen auch nur Systeme...

Kayen schrieb:
Ich persönlich werde mich auf Beziehungen nicht verlassen, das Ende könnte sein, dass man nur entwurzelter darsteht als vorher. Lieber finde ich meinen eigenen Weg und mache es nicht von anderen abhängig habe es allerdings auch nie anders versucht.

Nein, verlassen darauf kann man sich nicht. Kleine Kinder müssten sich eigentlich darauf verlassen können, aber wenn es nicht so ist, und es ist nie sicher, dass es funktioniert. Es gibt so viele mögliche Störfälle im Leben. Auch im Kinderleben.

Schau Dir nur die Kriegsgebiete in der Welt an. Was Kinderseelen dort erleben müssen ist so unendlich grausam und sie können nichts dafür, auch ihre Eltern oft nicht. Es ist ihr Schicksal, dort zu dieser Zeit geboren zu sein und aufwachsen zu müssen. Es geht nur um das physische Überleben. Um die Seelen kümmert sich oft niemand. Hier war es nicht anders.

Und auch wenn Beziehungen der Menschen untereinander nicht berechenbar sind und ja auch das ganze Leben eine unsichere Angelegenheit ist, so ist das, was in den Beziehungen passiert, letztlich das, was uns leben lässt. Wir sind nicht als Einzelgänger "gebacken". Unsere Verletzungen lassen uns manchmal dazu werden.

Das heißt nicht, dass man sein Leben aus der Hand geben soll, es durch andere leben lassen soll, sich ganz und gar davon abhängig machen soll, das ist ja auch nicht gesund und macht auch unglücklich. Ein kleines Kind ist stolz auf sich, wenn es sagt: "alleine machen" und wenn es dann gelingt, ist es stolz auf diese Fähigkeit.

Manchen Kindern wird dieser Stolz aberzogen, weil ihnen alles abgenommen wird. Andere werden zu oft beschämt, so nach dem Motto: "na siehst Du, das kannst Du noch nicht, das habe ich Dir gleich gesagt" ....Diese und ähnliche Sätze kennt wohl jeder von uns. Andere erfahren keine Anerkennung, keine Bestätigung ihres "alleine machen wollen", da gibt es unsagbar viele Fehler, die Eltern eben machen.

Und doch, bei allen negativen Erfahrungen, in der frühen Kindheit oder auch später: wir sind alle aufeinander angewiesen und wir sind noch nicht einmal voneinander getrennt. Das ist eine Illusion.

Es gibt viele Möglichkeiten, dies zu erfahren. Z.B. beim Bergsteigen, dann musst Du Dich auf Deinen Partner verlassen und ein Risiko eingehen. Wenn Du dazu nicht bereit bist, bleibst Du unten oder gehst einen bequemen, risikolosen Weg.
Wie heißt es bei Khalil Gibran:
Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten,
wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen,
und weinen, aber nicht all deine Tränen.

Das Leben ist ein Risiko, zu jeder Zeit. Und auch bei Neale D. Walsch heißt es:
“Ihr habt auf die harte Tour gelernt, sagt ihr euch, und wollt verdammt sein, wenn ihr euch noch einmal verletzlich macht.
Die Wahrheit ist, ihr werdet verdammt sein, wenn ihr es nicht tut.”

Das Herz zu verschließen, weil es verletzt wurde, ist vollkommen menschlich. Das einzige, was wir tun können, um lebendig zu bleiben ist, es immer wieder öffnen. Das habe ich in meiner Meditation von meinem "Lehrer" gehört und ich habe es sofort verstanden, weil es wahr ist.

Kayen schrieb:
Leider kann ich das so für mich garnicht verarbeiten. Wahrscheinlich ist meine ganze Situation anders und ein "Verstehen" gibt es nicht. Hab`s versucht, mit Verstehen sogar im Verstehens Dialog, die Hintergründe machens nur noch schlimmer.

Mir bleibt einfach, das verstehen damit zu leben.
Manchmal hilft es wohl, etwas anzunehmen, auch wenn es nicht verstanden werden kann, weder mit dem Verstand, noch mit dem Herzen.

Das Herz jedoch versteht viel eher, als der Verstand. Der Verstand aber ist es, der immer sagt: "...aber...". Deshalb ringen beide oft miteinander und 'verrenken sich dabei die Hüfte", denn "wer sich mit Engeln die Hüfte verrenkt, braucht nicht mit dem Teufel zu kämpfen". Diesen Spruch habe ich einmal von einer lieben Frau geschenkt bekommen und auch er ist wahr.

Wir sind alle verbunden und wir sind alle gleich (sagt ja auch sinngemäß Jiddu Krishnamurti, wenn ich ihn recht verstehe...), wir teilen alle dasselbe, wir alle sind bestimmt von Liebe und Angst. Wenn wir das verstehen, können wir vielleicht verzeihen.

Danke, liebe Kayen, dass ich Dir schreiben darf. Indem ich schreibe, klärt sich für mich auch immer wieder etwas, was vorher nur formlos in mir herumwirbelt. Ich lebe auch leider immer mit dem "...aber...".

Und auch ich werde von Liebe und Angst geschüttelt. Das ist Leben, auch wenn es mir nicht immer gefällt.

Alles Liebe Dir:kiss:
LieberTee
 
Lieber Weissnicht,

Für jemanden wie mich, der gerne denkt und auch fühlt, ist es sehr schwer, in die Zeitlosigkeit einzutreten. Ich versuche es immer wieder und wäre unendlich dankbar, wenn es mir endlich gelänge. Es wäre das Ende des Leids. Ich wäre sogar bereit, die Begeisterung und die Freude, den ganzen Überschwang für den Frieden in mir zu opfern.

Ein Hauch von diesem Frieden spüre ich schon manchmal. Vielleicht ist es eine Übungssache. Wenn es mir das erste Mal gelingt, meinen Geist und meine Gefühle, die mit meinen Gedanken einhergehen oder auch sie verursachen, ganz allein zu beruhigen, dann habe ich es wohl geschafft, nehme ich an.

So bin ich immer noch auf dem Weg.

Danke für Deinen Beitrag.

LieberTee

Versuche doch mal nicht auf dem Weg zu sein,
tritt einfach aus Deinen eigenen Weg heraus.
Kapituliere endlich, gebe auf!

Akzeptiere "was ist das ist".

Wenn Du das Leid beenden willst,
so kreierst Du nur NEUES.

Akzeptiere was ist das ist.

Leid und Freude bedingen einander.

Laß beide Zustände einfach los.

Frage nicht nach dem Sinn des Lebens,
denn damit kommt die Sinnlosigkeit.

Verstehst Du nun?

Warum willst Du Deine Gedanken beruhigen,

durch beruhigende Gedanken?

Zeitlosigkeit, Unendlichkeit-

das ist unser natürlicher Zustand.

Denn wir sind Leben, das ist es.

Das Rad dreht sich außen schnell,
das ist der Bereich der Gedanken,
das ist Chaos, Tumult...

In der Mitte ist die Ruhe.

Werfe endlich das Handtuch.
 
Lieber weissnicht,

"die Dunkelheit ist endlich" . . . stimmt mich nun fast sehnsüchtig.
Das darf es doch aber nicht sein, oder?

Alles Liebe, auch für Dich, und danke für alles.:)


Herzlichst
Kayen

Liebe Kayen,

Dunkelheit hat viele Stockwerke.
Sie ist relaxend, sie ist schützend, sie hüllt ein.

Licht braucht eine Quelle, einen Ursprung
Dunkelheit ist einfach, war schon da bevor Licht kam.

Deswegen zieht es uns nicht in das Licht, in die Klarheit,
denn eine gewisse Anstrengung ist dafür notwendig.

Es ist einfacher den Berg herunterzulaufen,
als aufzusteigen.

Wenn nur nicht die Leidenschaft für das Erwachen wäre.

Dieses Licht braucht dann keinen Ursprung,
es leuchtet ohne Anstrengung.
Wahrnehmbar in Dunkelheit


Woher kommt dieses Licht?

Können nicht aufgenommene Gedanken sich in Licht auflösen?
Ist es die Aura?
Ist es das Göttliche?

Alles Liebe
 
Versuche doch mal nicht auf dem Weg zu sein,
tritt einfach aus Deinen eigenen Weg heraus.
Kapituliere endlich, gebe auf!

Akzeptiere "was ist das ist".

Wenn Du das Leid beenden willst,
so kreierst Du nur NEUES.

Akzeptiere was ist das ist.

Leid und Freude bedingen einander.

Laß beide Zustände einfach los.

Frage nicht nach dem Sinn des Lebens,
denn damit kommt die Sinnlosigkeit.

Verstehst Du nun?

Warum willst Du Deine Gedanken beruhigen,

durch beruhigende Gedanken?

Zeitlosigkeit, Unendlichkeit-

das ist unser natürlicher Zustand.

Denn wir sind Leben, das ist es.

Das Rad dreht sich außen schnell,
das ist der Bereich der Gedanken,
das ist Chaos, Tumult...

In der Mitte ist die Ruhe.

Werfe endlich das Handtuch.

Wenn das Leid überwiegt, möchte man es gerne beenden, das ist natürlich.

Wenn die Freude überwiegt, möchte man sie auch keinen Fall missen, auch das ist menschlich.

Was soll ich also tun?
Ich akzeptiere Freude und Leid gleichermaßen. So ist es.

Auch das ist.

Will ich die Freude erleben in ihrer Ganzheit, in ihrer Fülle, muss ich wohl das Leid auch annehmen. Nur das eine, ohne das andere gibt es eben nicht.

Ich habe mich wohl entschieden, alles anzunehmen, so wie es kommt. Ich verzweifle nur nicht mehr daran. Ich lerne, es nicht mehr persönlich zu nehmen. Insofern schlagen die Wogen nicht mehr ganz so hoch.

Mit auf dem Weg sein, meine ich Lernen. Oder meinst du, "erwachen" geschieht von einer Sekunde auf die andere?

Es gibt wohl wenig Menschen, die nie ringen im Leben, die nie zweifeln, auch mal verzweifeln, die sich nicht zuweilen sowohl in der Höhe, als auch in der Hölle (der persönlichen) befinden.

Und es gibt wohl noch weniger Menschen, die als "Erleuchtet" geboren werden. Ich kenne zumindestens niemand. Keiner von uns ist besser oder schlechter, als der andere. Oder siehst Du das anders?

Aber was Du mit dem Rad meintest, habe ich jetzt verstanden. Danke für die Erklärung.

Die Mitte zu finden - die Balace - das ist ja immer das Ziel, oder nicht? Und auch, sie immer wieder zu finden. Leben ist kein statischer Zustand. Zumindest trifft es für mein Leben nicht zu.

Allerdings verstehe nicht, was es heißt, zu kapitulieren. Warum soll ich kapitulieren? Das Handtuch werfen? Vor wem? oder vor was?

Ich kämpfe um nichts mehr. Um was auch?

Ich kämpfe mit niemand und niemand kämpft mit mir. Dies geschieht nur, wenn ich auch kämpfe. Also ist es vollkommen sinnlos, zu kämpfen. Ich biete nur manchmal meine Stärke auf, die dann notwendig ist und Sicherheit darstellt.

Nicht für mich, sondern für andere. Wenn ich der Fels in der Brandung sein muss, dann bin ich der Fels in der Brandung.

Ich überlebte nur. Mehr nicht. Ich lebe noch immer! Solange ich atme, lebe ich. Wenn ich nicht mehr atme, lebe ich nicht mehr. So einfach ist es. Mehr ist nicht.

Danke für die Antwort.
LieberTee
 
Ich möchte noch etwas nachtragen zu meinem Beitrag.

Ich werde nie vor dem Leben kapitulieren. Warum sollte ich es tun, wenn ich das Leben doch bin? Warum sollte ich vor mir selber kapitulieren, wenn ich ich selbst bin?

Ich nehme immer die Herausforderungen des Lebens an. Manchmal mit Schmerz, manchmal mit Trauer, manchmal mit Widerstand, ja sogar manchmal mit Kampf. Nicht mit dem Kampf mit den äußeren Bedingungen. Mit dem Kampf mit mir selbst.

Aber ich nehme sie an.

Oft mit Angst. Aber immer wenn die Angst mit mir geht, geht sie.

Wenn sie geht, verliert sie die Schwere, sie wird immer leichter an meiner Hand.

Ab und zu hüpft sie sogar, dann sieht sie garnicht mehr aus wie Angst, sondern eher wie freudige Erregung. Beinahe wie Vorfreude, sie beginnt zu kichern und zu jubeln, dann hat sie sich selbst transformiert, sie bekommt Flügel und wenn sie sich in Freude hinaufschwingt, höre ich, wie sie singt.

Sie hat also zwei Gesichter: die Furcht vor dem Unbekannten und die Neugier, die Abenteuerlust, die Risikofreude.

Sie ist der Stich ins Herz und zugleich der Kick, der Thrill, der mich schweben lässt.

Sie ist das Feuer, in dem ich verbrenne, wenn ich reglos erstarrt auf der Stelle trete, sie ist zugleich der Zündfunke, der meine Begeisterung in die Höhe schießen lässt.

Die Balance - die Mitte - ist die wärmende Flamme des Herdfeuers und das Licht der Kerze, die die Winterabende heimelig macht und die Hoffnung auf den Frühling nährt.
 
Liebe lieberTee,

ich glaube nicht, dass es so gemeint ist, dass man vor dem Leben kapitulieren soll, sondern ich denke für mich, es ist eher die Kapitulation vor der inneren Unruhe immer auf der Sinn-Suche zu sein. So fühle ich es bei mir.
Das Hier und Jetzt akzeptieren, mit allen seinen Facetten und dieses glasklare Erleben.

Doch trotzdem bleiben Verletzungen nicht aus, ich erlebe es zur Zeit wieder so stark. Deswegen bin ich wohl hier auch so gut im Thread Sucht, Geister und Überwindung aufgehoben, irgenwie fühle ich mich hier eingekuschelt. Momentan habe ich große Mühe, nicht zu etwas beruhigenden zu greifen, keiner Sucht zu verfallen, da hilft mir dieser Raum sehr.

Danke an Weissnicht, dass Du uns/mir den Raum geöffnet hast.


Lieber Weissnicht, zur Dunkelheit möchte ich noch sagen, dass ich diese genauso empfinde, wie Du schreibst: als beschützend, relaxend, wohltuend, einhüllend.

Wenn nur nicht die Leidenschaft für das Erwachen wäre.
Dieses Licht braucht dann keinen Ursprung,
es leuchtet ohne Anstrengung.
Wahrnehmbar in Dunkelheit
Woher kommt dieses Licht?
Können nicht aufgenommene Gedanken sich in Licht auflösen?
Ist es die Aura?
Ist es das Göttliche?

Ich habe eher das Gefühl ich habe viel mehr Licht in mir als mir gut tut. Also zuviel Licht? Kann es soetwas geben? Viel Licht wirft auch große Schatten voraus mit gefühlter Erschöpfung.
Als Kind, wo wir dem Göttlichen Licht noch am nächsten sind, war ich schon dankbar, wenn draußen Regentage waren, also es dunkel wurde. Ich fühlte es als regelrechten Ausgleich. Irgendwie ist es ein Licht, das mich schwächt und hat wohl nichts mit dem göttlichen Licht zu tun. Phosphor, mein zugeordnetes Konstitutionsmittel, ist ja auch das einzige nicht radioaktive Element, welches im Dunkeln auch noch leuchtet. Ach, ich würde es gerne abdunkeln wollen oder einfach nur ein normales Licht haben.
Wäre schön, wenn man es normalisieren könnte, ich hoffe Du verstehst wie ich das meine. Vielleicht bleiben dann auch diese argen Verletzungen aus.

Alles Liebe für Dich und für den liebenTee.:)

Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe lieberTee,

ich glaube nicht, dass es so gemeint ist, dass man vor dem Leben kapitulieren soll, sondern ich denke für mich, es ist eher die Kapitulation vor der inneren Unruhe immer auf der Sinn-Suche zu sein. So fühle ich es bei mir.
Das Hier und Jetzt akzeptieren, mit allen seinen Facetten und dieses glasklare Erleben.
Liebe Kayen,

danke für Deine Antwort auf meine ewigen Zweifel. Komischerweise löst das Wort "Kapitulation" sofort einen heftigen Widerstand bei mir aus. Dabei ist es gar kein schlimmes Wort. Ich scheine es mit etwas zu verwechseln. Kapitulation bezieht sich für mich auf Kriegszustand und Kampfhandlung.

Insofern kommt es vielleicht hin. Ich befinde mich tatsächlich manchmal im Krieg mit mir selbst. Oder doch nicht? Ich weiß es wohl selber nicht. Es ist immer wieder dieses Gefühl, wie von einem unsichtbaren Band zurückgezogen zu werden. Ein Band, dass mich zu lähmen scheint. Ich möchte mich so gerne losreissen und es gelingt mir nicht.

Das ist natürlich eine Art von Kampf. Ein Teil will vorwärts, der andere stoppt. Ich weiß nicht mal wohin dieses Vorwärts sein soll, außer vielleicht, einfach den Alltag geregelt zu kriegen, über den eigenen Schatten zu springen, zu handeln, nicht in der Reglosigkeit zu verharren wie das Kaninchen, dass wie hypnotisiert auf die Schlange starrt.

Ich wünsche mir etwas von ganzem Herzen und wenn ich etwas dafür tun will, ist eben dieses Band da, dass seinen Sitz ungefähr in der Magengegend hat. Ich bin dann tatsächlich wie hypnotisiert, scheinbar unfähig, mich zu bewegen. Nur eine starke Emotion treibt mich dann an. Egal welche. Es kann Angst sein, Zorn oder auch eine Art Glücksgefühl. Das erst setzt einen Zustand innerer Unruhe in Gang, der mich dazu bringt, mich zu bewegen.

Interessanterweise ist es oft der Zorn, die scheinbare Kränkung, die ein vorzüglicher Motivator ist. Meine Eitelkeit und mein Stolz geben mir das nötige Feuer, den nötigen Zündstoff. Ich lasse mich so wunderbar provozieren. Was für ein blödes Spiel!:)))

Doch trotzdem bleiben Verletzungen nicht aus, ich erlebe es zur Zeit wieder so stark. Deswegen bin ich wohl hier auch so gut im Thread Sucht, Geister und Überwindung aufgehoben, irgenwie fühle ich mich hier eingekuschelt. Momentan habe ich große Mühe, nicht zu etwas beruhigenden zu greifen, keiner Sucht zu verfallen, da hilft mir dieser Raum sehr.

Ich wünsche Dir, dass Du stark bleibst und nicht zu Suchtmitteln greifst. Ich habe einmal der Verlockung nachgegeben, obwohl ich ganz genau wußte, dass genau die Benzos eine wirklich so große Verlockung darstellen, dass ich danach gut und gerne süchtig werden kann. Für mich war es fatal, denn das Zeug macht mich aggressiv. Es hat meine innere Unruhe letztendlich gesteigert. Darüber bin ich Gott sei Dank hinweg. Nie wieder fasse ich sie an. Es ist nichts weiter, als fürchterlicher Selbstbetrug.

Bleibe stark und versuche lieber, die Unruhe anders loszuwerden. Mir hilft ganz deutlich Bewegung. Fahradfahren oder laufen, schwimmen. Auch lautes Singen hilft manchmal, es reguliert gleichzeitig den Atem.

Du kannst Dir garnicht vorstellen, wieeee froh ich bin, diese Benzogeschichte hinter mir zu haben. Ich kann wieder lachen und mich freuen. Ich schaffe es so langsam auch wieder, mich zu konzentrieren, auch wenn es mir immer noch schwer fällt, ganz einfache Inhalte zu lernen. Nieeeee wieder Benzos! Ich hätte nie gedacht, wie übel das Zeug wirklich ist. Lass die Finger davon, wenn Du es irgendwie schaffst.

Ich wünsche Dir, dass es Dir bald wieder besser geht. Verletzungen tun weh, ich weiß es ja auch. Und wenn man mitten in einer frischen Verletzungsgeschichte steckt, denkt man, es nimmt nie ein Ende. Es wird ewig und ewig weh tun. Zum Glück lässt es meistens doch irgendwann nach. Unser Gehirn ist leider so konstruiert, dass es immer an alte Verletzungen und Identifizierungen anknüpft. Das aufzulösen, habe ich auch noch nicht geschafft, nicht mit Jiddu Krishnamurte, nicht mit Meditation, nicht mit E.T.

Aber ich bin dabei und ich suche weiter, was auch immer mich weiter bringt, nicht in dem ewig alten Muster, dem so bekannten Hamsterrad weiter zu laufen. Jede neue Erfahrung ist dabei ein Gewinn, auch und vor allem, wenn sie mit Heraufforderung verbunden ist. So ist es bei mir.

Irgendwas ist da, was mich dann doch hin und wieder selbst überlistet, dann tu ich es einfach, tue das, was schon lange im "Hinterkopf" lauert, aber zurückgehalten ist. Dieses Irgendwas greift zum Telefonhörer oder fährt hin oder geht darauf zu, ganz spontan, so dass ich mich über mich selber wundere. Was ist es? Mut?

Kann sein, aber ein Mut, der nicht aus dem bewußten Willen kommt, sondern der sich sozusagen vordrängt und einfach handelt, ohne auf irgendwelche Einwände und warnende innere "Stimmen" zu achten. Es setzt sich einfach darüber hinweg und ich schwebe dann über die vermeintlichen Hindernisse, wie "keine Geld für Weiterbildung", "das Wetter ist zu schlecht zum Segeln", "Angst vor anderen Hunden" oder Bedenken wie "nicht jung genug, nicht erfahren genug, nicht schön genug, nicht klug genug, nicht selbstbewußt genug, nicht gesellig genug, ...." hinweg mit einer Leichtigkeit, die mir so sonderbar und nicht zu mir gehörend vorkommt.

Das sind die Momente, wo keine Verletzung mehr existiert. Nur eben Momente, dann holt sie mich irgendwann wieder ein. Ich gebe nicht auf.

Da fällt mir ein, warum mich das Wort "Kapitulation" so reizt. Es ist wohl ein Reizwort, weil ich es mit "aufgeben" verbinde. Aufgeben möchte ich nicht. Ich bin zu eigen-sinnig, um aufzugeben.

Alles Gute und Liebe für Dich:)
LieberTee
 
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Mein "Problem" ist, dass ich neugierig bin. Diese Neugierde übersteigt offenbar die meisten anderen "Bedürfnisse". Also das Bedürfnis nach Sicherheit und auch das Bedürfnis nach Kontinuität. Ich frage mich, ob dies bei allen Menschen so ist. Ich nehme aber an, dass es zumindest vielen Menschen so geht. Denn woher käme die Leidenschaft, zu forschen, zu wissen und zu entdecken, wenn nicht aus der Neugierde heraus?

Zwei Worte sind in diesem einen Wort enthalten. Es ist das Wort "Neu" und es ist das Wort "Gier". Ist aber die Neugierde alleine die Gier nach NEUEM? Ist also die Neugierde vergleichbar mit der Sucht? Gilt es, sie zu überwinden, um Frieden zu erlagen? Oder kann sie sogar Motor sein, um nach der "Formel" für den Frieden zu suchen?

Ich habe gerade einen Film entdeckt, von dem ich noch nie gehört hatte.

Ich stelle ihn mal hier herein. Vielleicht hat noch jemand Lust, ihn zu sehen. Es hat mit den Fragen, den vier (scheinbar?) wichtigen Fragen zu tun.

Wer sind wir? Woher kommen wir? Was ist unsere Aufgabe? Wohin gehen wir?


Es gibt 16 Teile:
Für mich sind es nach wie vor spannende Fragen und so habe ich meine Neugierde wohl nicht verloren.

Ich frage jedoch nicht, um nach dem Sinn oder der Sinnlosigkeit des Lebens zu suchen. Für mich ist das Leben (allgemein gesehen) keineswegs sinnlos. Eher wäre es sinnlos, es in Frage zu stellen, bzw. den Sinn des Lebens in Frage zu stellen. Das Leben ist ganz einfach. Es fragt nicht danach, ob es sinnvoll oder sinnlos ist.

Diese Frage stellt sich immer nur für den Einzelnen und zwar ganz persönlich und eher selten ob es sinnvoll oder sinnlos ist sonder eher "Welchen Sinn hat für mich das Leben?" "Wer bin ich?" ....So kann sich jeder diesen Sinn nur für sich selbst beantworten. Das ist für mich die Reise in mich selbst, wenn Du so willst, der WEG.

Ich bin mir keineswegs sicher, ob z.B. dieser Film Antworten bereit hält. So wie es dieses Video zu siganlisieren scheint.

Ich glaube weder an Bestellungen noch an Versprechungen. Aber ich glaube daran, dass jeder einzelne Mensch ein Potential hat, dass er ausschöpfen kann oder dass er nicht ausschöpfen kann. Die Wahl hat jeder.

Irgendwo habe ich letztens den Satz gelesen: "Das Böse hat die Macht, den Menschen zu verführen, aber es kann nicht Mensch werden."

Könnten wir also unser Potential verwirklichen, verlöre das "Böse" an Macht?

Nachdenklich...
LieberTee:)
 
Hallo Weissnicht,

was die Freude angeht und die Begeisterung haben wir uns vielleicht beide geirrt. Da mich der Vollmond wach hält, finde ich zu meiner großen Freude lauter wunderbare Schätze hier im Netz. So habe ich etwas über die Freude gefunden. Und was dort ausgesagt wird, erfreut mich ungemein. Im Grunde habe ich es wohl immer "gewusst", hatte mich nur eine längere Zeit verirrt in irgendwelchen blöden modernen Glaubenssätzen, die alle nur dazu dienen, zu trennen, was zu trennen ist. Denn Trennung schafft offenbar nicht nur Krieg, sondern auch Mutlosigkeit und Schwäche.

Freude aber verbindet (das hat schon Schiller erkannt u.a.;))
An dieser Stelle habe ich die Quellen eingestellt.

Viel Freude:freu:
LieberTee
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Das Vertrauen kann nicht mit dem Tun, Verbessern wollen,
ider mit Anstrengungen erreicht werden, denn Vertrauen gehört zum
natürlichen Urzustand,

dieser kann vergessen werden, aber niemals verloren gehen.

Denn dieses Vertrauen gehört zu uns und kann daher nicht gesucht werden.

Aber Du kannst Dich daran erinnern, wieder eintunen, in das Urvertrauen
erwachen.


Erwachen ist immer Hier und Jetzt.
Tun braucht ein Ziel, ein Weg, also Zeit.

Aber erstmal soll eine andere vergessene Tür geöffnet werden,
denn Vertrauen ist eine Blume die aus dem Akzeptieren kommt.

Aber auch das Akzeptieren gehört zu den Vertikalen,
also zu dem "Göttlichen".

Daher kann das Akzeptieren nicht getan werden,
da es sonst ein Nichtakzeptieren des Nichtakzeptieren ist.


Das Akzeptieren, oder Annehmen, oder Hingeben an das Leben,
oder Gott, oder dem Göttlichen, überbrückt auch das gelegentliche
Nichtakzeptieren, denn es ist viel, viel größer.



Lieber weissnicht,

wenn das Akzeptieren "nicht getan" werden kann, wie funktioniert denn der Vorgang des Akzeptierens?

Wenn ich mich z.B. in einer unschönen Situation befinde und diese akzeptieren möchte, dann wird doch in mir ein gewolltes Signal (Gedanke) entstehen und dafür braucht es doch irgendwie eine "Ansage" von mir.
Zumindest, dass ich mir innerlich sage, so ich kapituliere oder akzeptiere jetzt? Ich weiß nicht, wie sich akzeptieren im "nicht tun" einstellt?

Weiterhin ist denn Akzeptanz im "nicht tun" überhaupt möglich, wenn das Urvertrauen vielleicht garnicht vorhanden ist?, Dein Text liest sich für mich so, als würde es einander bedingen.

Vielleicht magst Du irgendwann noch einmal hier hereinschauen.

Danke!

Alles Liebe
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwo habe ich letztens den Satz gelesen:
"Das Böse hat die Macht, den Menschen zu verführen, aber es kann nicht Mensch werden."

Könnten wir also unser Potential verwirklichen, verlöre das "Böse" an Macht?

Liebe LieberTee
Ich glaube, das Böse versucht immer wieder die Menschen zu verführen und es liegt immer wieder in der Entscheidung des einzelnen Menschen in jeder Situation sich für das Gute zu entscheiden oder nicht.

Je mehr er sich für das Gute entscheidet, um so weniger "Angelpunkte" hat das Böse, entscheidet sich der Mensch jedoch immer wieder gegen das Gute, so bekommt das Böse um so mehr "Angelpunkte" wo es bei einem Menschen einhängen kann, so gesehen bekommt es Macht über ihn.
So sehe ich es.
Herzliche Grüsse
KARDE
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Lieber weissnicht,

wenn das Akzeptieren "nicht getan" werden kann, wie funktioniert denn der Vorgang des Akzeptierens?

Wenn ich mich z.B. in einer unschönen Situation befinde und diese akzeptieren möchte, dann wird doch in mir ein gewolltes Signal (Gedanke) entstehen und dafür braucht es doch irgendwie eine "Ansage" von mir.
Zumindest, dass ich mir innerlich sage, so ich kapituliere oder akzeptiere jetzt? Ich weiß nicht, wie sich akzeptieren im "nicht tun" einstellt?

Weiterhin ist denn Akzeptanz im "nicht tun" überhaupt möglich, wenn das Urvertrauen vielleicht garnicht vorhanden ist?












Danke!

Alles Liebe
Kayen

Um das Akzeptieren aufzunehmen
ist Klarheit über das Leben hilfreich.

Klarheit ist, wenn jede Identifikation gesehen wird.
Wenn das Leben nur in seiner Stille, seiner Reinheit, in seiner Göttlichkeit
pulsiert.

Dann wird diese Einheit mit dem Leben erfahren.

Dann ist da nur akzeptieren und Dankbarkeit.

Zeitlosigkeit, Unendlichkeit ist eine Erfahrung in der Endlichkeit.


Kapitulieren,Hingabe, ist nicht Resignation, nicht Fatalismus, nicht Aufgabe,
es ist vielmehr erkennen, erinnern, erwachen.

So wie der Tropfen im Ozean der schließlich nach langem Kampf um seine
eigene Existenz erkennt, daß er schon immer der Ozean ist,
nie getrennt von ihm war.

So sind wir gesegnet,
denn nur diese "unschönen Situationen"
der "Lebenskampf" die Identifikation mit dem Ego,
lassen uns in diesen natürlichen Zustand der Hingabe an das Leben erwachen.

Erst kommt das Akzeptieren, daraus entsteht Gelassenheit,
aus Gelassenheit erwächst Vertrauen,
aus dem Vertrauen heraus- die Kapitulation,
dann das Erwachen in die vertikale Einheit.

Alles Liebe

weissnicht
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Um das Akzeptieren aufzunehmen
ist Klarheit über das Leben hilfreich.

Klarheit ist, wenn jede Identifikation gesehen wird.
Wenn das Leben nur in seiner Stille, seiner Reinheit, in seiner Göttlichkeit
pulsiert.

Alles Liebe
weissnicht



Lieber weissnicht,

erstmal danke für Deine große Geduld!

"Klarheit über das Leben"
Ohjeh, dieser Satz ist mir zu groß, zu umfangreich.

Kann ich es umsetzen, auf alle unschöne Situationen, die mich betreffen und die darin eingebundenen Menschen? Es genau analysiere und das warum und weshalb es so gekommen ist, verstehe? Jedoch bedarf das alles ein tun, also die Analyse, verstehen, verzeihen?
Also das eine Akzeptanz so komplziert wird . . .

Liebe Grüße
Kayen
 
Um das Akzeptieren aufzunehmen
ist Klarheit über das Leben hilfreich.
...
So wie der Tropfen im Ozean der schließlich nach langem Kampf um seine
eigene Existenz erkennt, daß er schon immer der Ozean ist,
nie getrennt von ihm war.
...
der "Lebenskampf" die Identifikation mit dem Ego,
lassen uns in diesen natürlichen Zustand der Hingabe an das Leben erwachen.

Erst kommt das Akzeptieren, daraus entsteht Gelassenheit,
aus Gelassenheit erwächst Vertrauen,
aus dem Vertrauen heraus- die Kapitulation,
dann das Erwachen in die vertikale Einheit.

"Klarheit über das Leben"
Ohjeh, dieser Satz ist mir zu groß, zu umfangreich.

Kann ich es umsetzen, auf alle unschöne Situationen, die mich betreffen und die darin eingebundenen Menschen? Es genau analysiere und das warum und weshalb es so gekommen ist, verstehe? Jedoch bedarf das alles ein tun, also die Analyse, verstehen, verzeihen?

Liebe Kayen, lieber weissnicht,

wir sind ja leider noch die einzigen Übriggebliebenen in diesem Thread. Aber ich freue mich doch, dass er trotzdem immer wieder zum Leben erwacht.

Das Nicht-Tun und die Akzeptanz, die im Nicht-Tun entstehen kann, oder nur darin entstehen kann.

Auch ich erkenne hier einen Widerspruch in sich, was aber nicht bedeuten muss, dass er tatsächlich existiert. Er existiert jedoch in meinem Denken, dass nicht anders kann, weil es an seine Erinnerung, an das Erfahrene und Gelernte gebunden ist.

Ich versuche mal, die Physik (sorry, ich hatte da immer mangelhaft..) zu Hilfe zu nehmen. Wenn ich mich recht erinnere, verursacht jeder Bewegung auch eine Reibung (Luftwiderstand), die wiederum eine Energie darstellt, die ich mir zunutze machen kann. Indem ich die Energie beobachte und daraus meine Schlüsse ziehe, können neue Ideen und Entdeckungen dabei herauskommen.

Dies ist nur durch die Beobachtung möglich, der ein Tun vorausging. Denn Beobachten und Tun gleichzeitig scheint nicht möglich.

Es ist also schon ein Tun, d.h. ein Be-Mühen um Akzeptanz erforderlich, um dann im Nicht-Tun (wertfrei) beobachten zu können.

Ich verfügte früher über das, was man wohl "wilde Spiritualität" nennen mag. Das heißt, ich tat vollkommen unbewußt das, was ich jetzt als "Channeln" identifizierte. :D Ungalublich, aber wahr und ich hätte es nie so bezeichnet und hätte das auch nie gedacht. Aufgefallen ist es mir das erste mal, als ich den "Schutzengel" von Paulo Coelho las. Ich schätze, das "tut" jeder kreative Mensch unbewusst.

Seitdem ich mich jedoch bewußt auf die Suche nach meiner Spiritualität machte, entdecke ich, dass ich durch die Suche, also die Bewegung, den Weg mehr Richtung bekomme und auch tatsächlich ein Prozess entstanden ist, den ich ganz ganz vorsichtig als "Erwachen" bezeichnen will. Wäre jedoch da nicht der Anstoß gewesen und dann die Suche, also die TAT, das Tun, würde ich mich noch immer in dem verwirrendem Zustand dieser "wilden Spiritualität" befinden, die für mich ein Leidensweg war. Warum das so war, will ich nicht näher hier ausführen, es sei denn, es interessiert jemanden, sonst betrachte ich ihn eher als meine Privatsache.

Mir ist weiter aufgefallen, dass, wenn ich nicht suche, mich nicht immer wieder auf diesem einmal eingeschlagenen Pfad bewege, verliere ich mich wieder in der Verwirrung, im Alltag, in all den Alltagssorgen und in der Sinnlosigkeit.

So muss ich in der Tat immer wieder bewußt tun, um nicht zu tun. Ich muss mich bewegen, um an einer Meditation teilzunehmen, muss den Entschluss fassen, mich um einen Platz und möglicherweise die Bezahlung kümmern und dann mich dorthin begeben. All das ist Tun, sogar zielgerichtetes Tun - Anstrengung, um Nicht-Tun zu können.

Ich lerne dieses Nicht-Tun nur sehr mühsam, aber je mehr ich lerne, desto leichter fällt es mir auch im Alltag, zumindest ganz kurze Zeit einfach innezuhalten, mich aus dem Strom der Gedanken, Befürchtungen, Urteile und Gefühlsverstrickungen zu lösen. In diesem Innehalten, diesen ganz kurzem Nicht-Tun und Nicht-Denken, eröffnet sich ein Mehr an Klarheit und auch Kreativität und Kraft, die ich vorher nicht hatte.

Bei mir sind es bisher immer nur ganz kurze Sequenzen, aber ich erkenne den Nutzen und meine Haltung verändert sich sehr langsam. Aber ich weiß auch, wenn ich nicht am Ball bleibe, nicht immer wieder meine Aufmerksamkeit darauf lenke, laufe ich im Moment immer noch Gefahr, wieder in die Unbewußtheit abzutauchen. Es geschieht immer wieder, aber diese Gegenkraft der Stille, einmal gefunden, existiert eben auch und sie ist es, die mir das Fliegen ermöglicht. Sowie die beiden Lufströme, die durch die Wölbung des Flugzeugflügeln den Auftrieb ermöglichen. Einmal das Prinzip erkannt...

Im Moment bin ich sehr dankbar, dass ich z.B. in diesem Forum immer wieder die Anregung finde, meine Aufmerksamkeit auf diese Anstrengung (leider immer noch) zu richten. Denn im realen Leben habe ich die Menschen, die Unterstützungsgruppe, noch nicht gefunden. So bleibt im Moment noch immer nur das Netz. Aber auch da bin ich auf dem Weg. Und dieses TUN, dieses mich Bewegen, ist unverzichtbar, sonst, wie schon gesagt, ergebe ich mich wieder dem Leiden.

Nun könnte man einwenden, dass ich dazu keine anderen Menschen, keine unterstützende, motivierende Gruppe, benötige. Das mag für einige Menschen stimmen. Für mich stimmt es ganz offensichtlich nicht, denn sonst würde ich mich zum Beispiel hier nicht befinden.

Dumm ist nur, dass ich immer noch die Begriffe "horizontal" und "vertikal" verwechsle. Da sieht man: Physik ist meine Schwäche (nachsichtiges :))

Alles Gute!
LieberTee

P.S. Es scheint, als ändere sich für mich auch ganz langsam das Verständnis über den Begriff "Kapitulation". Bisher noch eher vage...
 
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Liebe LieberTee
Ich glaube, das Böse versucht immer wieder die Menschen zu verführen und es liegt immer wieder in der Entscheidung des einzelnen Menschen in jeder Situation sich für das Gute zu entscheiden oder nicht.

Je mehr er sich für das Gute entscheidet, um so weniger "Angelpunkte" hat das Böse, entscheidet sich der Mensch jedoch immer wieder gegen das Gute, so bekommt das Böse um so mehr "Angelpunkte" wo es bei einem Menschen einhängen kann, so gesehen bekommt es Macht über ihn.
So sehe ich es.

Liebe Karde,

entschuldige bitte vielmals, ich hatte Deinen Beitrag vollkommen übersehen. Das kommt davon, wenn man nicht alle letzten Beiträge liest. Ich hoffe, Du kannst es mir nachsehen.:eek:)

Ich interpretieren dieses Zitat von Kafka vor dem Hintergrund meiner eigenen Erkennnis, vor dem Hintergrund des Buches "Das Lächeln des Universums"und vor dem Hintergrund der Erkenntnisse von Joachim Bauer Joachim Bauer (das Buch habe ich allerdings noch nicht gelesen) inzwischen ganz anders. Oder vielleicht ist es auch gar nicht so ganz anders...

Das Böse ist nicht in uns und es ist auch in Wirklichkeit als "das Böse an sich" nicht existent. Es wird nur von uns kreiert. Das Gute aber existiert wirklich. Wir sind aus dem Guten und es lebt in jeder lebendigen Zelle und für mich existiert es auch in der Unendlichkeit. (Denn die Unendlichkeit, oder das Nichts und das Alles und das Leben sind ein und dasselbe. Wir benutzen es nur als Spiegel, aber hinter dem Spiegel ist nichts, außer wir selbst, wenn wir dahinter treten.)

Das Gute ist die Liebe, die Solidarität, die Gerechtigkeit, das Mitgefühl, das tiefe Verstehen unserer Existenz, die Menschlichkeit, die Kooperation, die Nachsicht, die Freude, die Kreativität, die Fürsorge füreinander, die ehrliche Freundlichkeit, die gegenseitige Anerkennung, die Achtsamkeit, die Zärtlichkeit, die Trauer, die liebevolle Zuwendung, die Sehnsucht nach dem Paradies....all das ist tief in uns verwurzelt, in den Genen sogar verankert. All das dient dem Überleben und der Motivation des Überlebens. Denn das Leben will SEIN, das ist der allerwichtigste Antrieb - zu SEIN und dies zu erfahren in der Vielfalt und Individualität. Das ist letztlich das, was alle großen Weisheitslehren ursprünglich lehrten und das ist es, was so oft leider verfälscht, mißverstanden und verbogen wird - aus der Unwissenheit heraus.

Eine der wichtigsten Sätze im Buddhismus ist die Bitte um Freiheit von Unwissenheit. Auch dieser Satz wird oft vergessen. Das hat aber nichts mit dem Schulwissen zu tun, sondern es beinhaltet alles Wissen und es kann sicher nur mit Kopf und Herz zu gleichen Teilen gesehen werden. Denn der Verstand ist nur unser Werkzeug, der uns helfen kann, zu erkennen.

Warum aber kreieren wir Böses, wenn es nicht aus unserer Substanz ist? Die einzige Erklärung, die ich gefunden habe ist, dass das, was wir als das "Böse" bezeichngen und als Todes- oder Aggressionstrieb irrtümlicherweise identifizierten, zu vergleichen ist mit der SUCHT.

In der Sucht erleben wir die gleichen Reaktionen, werden die gleichen Botenstoffe gebildet und ausgesandt, wie in der Phase der glücklichen Verliebtheit, wenn wir uns in einem wunderbaren Hochgefühl befinden, wir fühlen uns geliebt, anerkannt, gewertschätzt, besonders, bestätigt.....

Welches wunderbare Geschenk des Lebens an uns!

Die Sucht und "das Böse"( beides keine Geschenke des Lebens, beides nicht in uns angelegt) haben gemeinsam, dass sie Illusion sind, gefährlich und lebensfeindlich. Beide entstehen aus dem Mangel. Und es ist dummerweise der Mangel, den wir irrtümlicherweise (unbewußt) immer wieder kreieren.

Wenn wir es schaffen, diese Tür aufzustoßen, dann haben wir es als Menschheit geschafft. Wir sind so nah dran...

Alles Liebe und Gute!:)
LieberTee
 
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