Diffuse Symptome - Ärzte bisher ratlos

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23.09.12
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Hallo liebe Mitglieder,

ich wende mich an euch in der Hoffnung, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Am besten fange ich mal mit meiner Krankengeschichte an, soweit ich sie relevant finde.
Wer nicht die ganze Geschichte durchlesen will, einfach runterscrollen zu der Auflistung der Symptome die ich momentan habe :)

Eigentlich war ich mein ganzes Leben immer gesund und fit, bis auf die üblichen Kleinigkeiten wie Erkältung, Grippe, Magen-Darm...und alles ging auch immer wieder ohne Medikamente weg. Soweit so gut.

Nicht so im Juli 2006. Da hatte ich auf einmal wieder ne Grippe mit den üblichen Symptomen. Nach 2 Wochen ging es mir wieder ganz gut, doch so richtig gesund habe ich mich nicht gefühlt. Immer wieder Schweißausbrüche, Magen-Darm-Probleme, Müdigkeit und Antrieblosigkeit begleiteten mich wochenlang. Es war ein auf und ab, mal gings besser mal schlechter.
Im August 2006 entdeckte ich 5-6 rote Flecken auf meiner Haut, die langsam immer größer wurden und in der Mitte wieder verblassten. Durch meine eigene Internet-Recherche kam ich damals zu Schluss "Borreliose" und der dazugehörigen Wanderröte und hab mich durch diverse Seiten beruhigen lassen, auf denen steht dass die Borreliose meistens spontan und folgenlos abheilt. Ich ging also nicht zum Arzt. Ein paar Wochen später war auch alles ausgestanden - ich war wieder fit, die Wanderröte war weg und mir gings gut. Komisch war aber dass ich keine Zecke an mir fand.

Gegen Anfang Dezember 2006 gings dann aber nochmal los mit Verdauungsstörungen, dazu kam noch extremer Nachtschweiß. Ich musste mich umziehen und die Bettwäsche wechseln, so schlimm war das. Ich schob das aber auf die Trennung von meiner Ex. Ich habe sie über alles geliebt, sie hat aber Schluss gemacht und ist zu ihrem Ex zurück. Mich hat das so fertiggemacht, dass ich dachte die körperlichen Äußerungen kamen von da. Aber auch das war im Laufe des Januars 2007 ausgestanden und ich war wieder gesund.
Und das 2 Jahre lang! 2007 und 2008 ging es mir gut, ich habe zum ersten Mal im Leben viel Sport gemacht und mir ging es blendend dabei. Es war einfach toll.

Das hielt an bis Ende Mai 2009, wo es mich ein zweites Mal umgehauen hat. Von jetzt auf nachher wurde mir übel, und kämpfte mit Magen-Darm-Grippe-typischen Symptomen. Auch da war ich nach einer Woche wieder gesund, wartete aber extra noch eine Woche länger ab bevor ich wieder mit dem Sport angefangen habe. Hätte wohl länger warten sollen, denn beim ersten Fitness-Training nach der Krankheit hat fast mein Kreislauf schlapp gemacht, so dass ich aufhören musste. Mir war 20 min lang übel, danach gings aber wieder und ich fühlte mich wieder gut.
2 Wochen später dann Herpes...ging aber wieder innerhalb einiger Tage weg. Ne Woche später hab ich mich wieder fiebrig gefühlt...ging aber auch wieder in einer Woche weg. Dann auf einmal 6 Wochen lang leichter Schwindel! Man muss dazusagen, dass ich auch damals nicht zum Arzt bin (selber schuld?). Aber auch der verschwand. Dann extreme Müdigkeit (so müde war ich noch NIE in meinem Leben, das war ein ungekanntes Ausmaß!). Aber auch die verschwand wieder nach 1 Woche. So ging es bis März 2010 sozusagen im Zwei-Wochen-Rhythmus: mal gings mir gut, mal war ich schlapp. Beim Schlapp-sein hatte ich hauptsächlich Herzrasen gepaart mit Kurzatmigkeit.

Erst im März 2010, als ich einer Freundin beim Umzug half, hat mich ein wahnsinniger Schweißausbruch von meinem Rumgeeiere erlöst und danach war ich wieder fit und gesund. Allerdings nicht mehr so wie vor Mai 2009. Ich habe gemerkt, dass etwas anders war: Ich spürte ab da immer meinen Herzschlag in der Brust, egal ob in Ruhe oder bei Belastung. Krankhaft oder nur gesteigerte Sensibilität?

Wie dem auch sei, ich konnte aber wieder meinen Sport machen und es ging mir recht gut, auch wenn ich immer wieder mit spontan auftretender Müdigkeit zu kämpfen hatte. Die verflog aber jedesmal spätestens innerhalb 24 Stunden.

Zwischendurch hatte ich im Januar 2011 im Skiurlaub morgens auf der Piste die krasseste Kotzerei die ich jemals erlebte, mir war so dermaßen übel. Ich hatte aber nicht viel getrunken, am Alkohol lags nicht. Aber auch da war ich 2 Tage später wieder so fit dass ich wieder die Hänge runtersaußen konnte.

Ich war dann wieder gesund bis Oktober 2011, und da fing die Geschichte an mit der ich heute noch hadere:
Auf einmal hatte ich ne Erkältung zusammen mit Kurzatmigkeit (hatte ich noch NIE in meinem Leben!), verschwand aber gegen Ende Oktober wieder. Dann nutzte ich den schönen warmen 5. November (wer erinnert sich?) um ne ausgedehnte Radtour auf den Königstuhl zu machen. Alles war gut. Aber zwei Tage später, beim regelmäßigen Joggen mit meinem Kollegen, hatte ich auf einmal kalte Hände und Füße. Und das ist bis heute nicht verschwunden. Ab da ging es abwärts. Immer wieder Erkältung, Kraftlosigkeit, keine Ausdauer, wechselten sich im wochenrhythmus mit fast beschwerdefreien Zeiten ab. Aber richtig gesund wurde ich nicht mehr. Auch mit Magen-Darm hatte ich immer wieder zu kämpfen. Mich übermannten als von jetzt auf nachher auftretende leichte Übelkeit, die mich wahnsinning müde machten. Nach einigen Stunden Schlaf wars wieder gut.
Ende Januar 2012 dann der nächste Schreck, der mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat: Zu den kalten Händen und Füßen gesellte sich ein leichtes Kribbeln. Auch das ist bis heute nicht verschwunden.
So zog es sich dann hin bis Anfang April 2012: Müdigkeit, ab und zu Übelkeit, Herpes, Abgeschlagenheit. Dann Anfang April wachte ich eines morgens auf und ich war wieder fit. Mir ging es 3-4 Wochen lang gut, wo ich auch wieder Sport machte, bis es mit Schwindel und Schlappheit wieder weiterging. Das Kribbeln wurde wieder stärker, die Hände und Füße fühlten sich teilweise an, als hätte ich Socken oder Handschuhe an, obwohl das nicht so war. Dieses Gefühl habe ich auch heute noch teilweise. Mit den Monaten bis heute wurde es immer schlimmer: Kondition und Kraft schwanden, Müdigkeit und Schlafbedürfnis nahmen zu, immer mal wieder diese spontan auftretende Übelkeit gepaart mit Müdigkeit. Meine Muskeln krampfen schnell, mir ist alles zu anstrengend, friere leichte, nach wie vor kalte Hände und Füße gepaart mit Kribbeln.

*** MEINE HEUTIGEN SYMPTOME ***
- friere schnell
- niedrige Hauttemperatur
- ständig kalte Hände und Füße
- Kribbeln in Händen und Füßen
- Mißempfindungen in den Händen/Füßen wenn man bestimmte Körperstellen reizt
- leichte spontane diffuse Schmerzen im ganzen Körper, die gleich wieder verschwinden
- gelegentlich unkontrollierte Muskelzuckungen
- keine Kraft und keine Ausdauer
- oft müde und abgeschlagen
- Puls rast bei kleinsten Anstrengungen hoch
- Muskeln krampfen schnell und zittern unter Belastung
- spüre Pulsschlag am ganzen Körper (nicht mehr nur in der Brust)
Dazu kommt eben auch noch meine depressive Verstimmung. Ursache dafür ist eben, dass ich nicht mehr richtig Sport machen kann und damit keinen Ausgleich für meinen (recht langweiligen) Job habe. Nein er macht mir nicht sonderlich Spaß, aber durch mein bisher attraktives Freizeitprogramm konnte ich es in Balance halten. Das geht jetzt leider nicht mehr :-(

Dieses Jahr habe ich aber natürlich Arztbesuche getätigt und diverse Untersuchungen und Behandlungen erhalten.

Schilddrüse:
TSH 3,53 (Norm 0,51 - 4,94)
fT3 3,3 (Norm 1,92 - 4,10)
fT4 1,2 (Norm 0,82 - 1,65)
Cortisol 24,1 (Norm 4,3 - 22,4) ++
ACTH 48 (Norm 0 - 46) ++
Das ganz hat der Endokrinologe gemacht. Er meinte TSH wäre grenzwertig erhöht, aber da fT3 und fT4 ok wären sieht er da keinen Behandlungsbedarf. Wegen erhöhtem Cortisol und ACTH hatte er noch einen Dexamethason-Hemmtest gemacht (Verdacht auf Hypercortisolismus), aber auch der war negativ.

Beim Kardiologen und Lungenfacharzt war ich auch, sie konnten mir gesunde Organe bestätigen.

Beim Hausarzt und beim Borreliose-Spezialist dann Borrelien-Serologie (insgesamt drei verschiedene Labors), die alle mit positiven Tests die Borreliose bestätigten. Also erhielt ich 14 Tage lang jeden Tag 1x 2g Rocephin intravenös (morgen ist der letzte Tag). Gebracht hat es aber bisher nichts, und ich denke nicht dass sich das noch ändert. Allerdings hatte ich auch nicht die krassen Nebenwirkungen die manche Leute mit dem Zeugs haben. Garnichts habe ich gespürt. Man hätte mir genauso gut Kochsalzlösung injizieren können.

So, und jetzt stehe ich da und bin ratlos was ich machen soll. Natürlich steht noch einiges an (Magen-Darm-Spiegelung wegen meiner Magen- und Verdauungsprobleme), Psychotherapie fängt auch an (geht ja alles auch irgendwie vom Kopf aus - bin bissle hypochondrisch veranlagt und male gern schwarz), dazu nochmal zum Neurologen mit eventueller cranieller MR wegen des Kribbelns. War schon zweimal beim Neurologen, die konnten bisher nichts feststellen. Polyneuropathie wurde auch ausgeschlossen.

So, ich denke jetzt habe ich alles relevante erzählt...und nun hoffe ich auf Eure Tipps, was es sein könnte, was ich noch abchecken lassen könnte, wie ich mich selber helfen kann (Medikamente, Nahrungsergänzung...?). Ach ja, ich ernähre mich normal und gesund, sowie abwechslungsreich. Und "Nimm 5 am Tag" bei Obst und Gemüse halte ich auch brav ein.

Freue mich auf Rückmeldungen :)

Viele Grüße
Frank
 
Cortisol 24,1 (Norm 4,3 - 22,4) ++
ACTH 48 (Norm 0 - 46) ++
Na da hat wohl die Hypophyse aufgedreht. Deine chronischen Erkrankungen sind folge davon, denn Cortisol (das über ACTH gesteuert produziert wird) dämpft ja bekanntlich das Immunsystem.
Das ist ein Depressions-Zeichen und das haben die hälfte aller Depris. Red dir das nicht schön mit dem Sport. Natürlich kann Sport Depressionen bis zu einem gewissen Ausmaß zurückdrängen, aber dass man ohne Sport depressiv ist ist nicht normal.
Allerdings würd ich die Messung gelegentlich mal wiederholen. In psychiatrischen Kliniken werden ja regelmäßig Blutuntersuchungen gemacht um das über die Zeit hinweg zu beobachten. Aber bei deinen chronischen körperlichen Nebenerkrankungen kannste eigentlich ziemlich sicher sein, dass dein Cortisol und ACTH-Spiegel über längere Zeit über Normal liegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
was bei allen ärztlichen Bemühungen offenbar noch keine Rolle gespielt hat,sind mögliche Allergieen,besonders auf Nahrungsmittel.
Und da wiederum auf Kuhmilch,Weizen Ei und die Intoleranzen Lactose,Fructose,Gluten und Histamin.
Ausserdem wären wichtig: Pilze,Parasiten,Schwermetall-Belastung (Amalgam ? ) und Strahlenbelastung (Erdstrahlen am Schlafplstz,E-Smog).Alles dieses kann ein guter Therapeut mit einer Energetischen Methode schnell austesten und hoffentlich dann auch behandeln. Ebenfalls eine möglicherweise noch vorhandene Borreliose,sofern er ein entsprechendes B.-Testpräparat zur Verfügung hat.
Nachtjäger
 
Hallo Flummi,
ich sehe ein dass ich inzwischen depressiv bin, nur sehe ich das eher als eine FOLGE meiner Beschwerden, NICHT als Ursache. Wieso? Weil es mir immer gut ging so lange ich meinen Sport treiben konnte.
Nix destotrotz sollte man das natürlich angehen, nächste Woche fängt die Psychotherapie an. Ich frag mich nur was da dann gemacht wird? Reichen da tiefgründige Gespräche mit dem Psycho oder muss man auch AD schlucken?

***

Hallo Nachtjäger,
Tests auf Lactose und Fructose stehen nächste bzw. übernächste Woche an. Ein paar Tage später dann Magen-Darm-Spiegelung. Eventuelle Parasiten (z.b. Würmer) sollten damit doch sichtbar werden, oder?
Amalgam-Füllungen habe ich nicht und hatte ich auch noch nie. Aber Giftbelastung hat man ja überall, Wohnung, Arbeitsplatz, etc...wer weiß was man sich da alles aussetzt ohne es zu wissen. Wie kann ein Therapeut Strahlenbelastung messen? Kann das der Hausarzt machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo diffus,
1.) Nein,eine Darmspiegelung kann immer nur die Beschaffenheit der Darmschleimhaut diagnostizieren,aber keine Erreger oder Parasiten feststellen.
Die findet der Arzt,wenn er Glück hat,durch Abstrich oder Stuhlprobe (Parasiten) oder Abstrich-Kultur vom Stuhl (Bakterien,Viren)

2.) Quecksilber-Belastung aus Amalgam kann schon von Ihrer Mutter an Sie während der SS übertragen worden sein.

3.) Ärzte können Giftbelastungen in der Regel nicht testen,weil sie keine Testpräparate zum Vergleichen haben. Das machen nur einige wenige Naturheil-Ärzte und meisstens Heilpraktiker.
Nachtjäger
 
So, ich denke jetzt habe ich alles relevante erzählt...und nun hoffe ich auf Eure Tipps, was es sein könnte, was ich noch abchecken lassen könnte, wie ich mich selber helfen kann (Medikamente, Nahrungsergänzung...?).

du hast eine borreliose...deine symtpome sind eindeutig zuzuordnen und typisch! die positive serologie unterstreicht das! such dir einen arzt der sich damit auskennt...14 tage antibiose halte ich fuer lachhaft! Innerhalb von 14 tagen ist es nicht selten das nicht viel passiert..bei manchen gibts die schlimmsten reaktionen..bei anderen gar nichts! Das beweist letztenendes gar nicht...ein anderes antiobiotikum oder eine andere dosierung kann die sache dann auch ganz schnell wieder ändern! Das ganze kann man dann noch naturheilkundlich unterstuetzten... Intressant waeren auch mal deine genauen blutergebnisse bezueglich der borreliose..
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier die Borreliose Werte vom 30.7.2012 (vor Antibiose):

ELISA
*****
B. Burgdorferi IgG (S): 1940 U/ml (Referenz <25)
B. Burgdorferi IgG (94 kD): 45 U/ml (Referenz <25)
B. Burgdorferi IgM (S): 53 U/ml (Referenz <25)

B. Burgdorferi IgG LB: positiv (Referenz negativ)
Spezifität: p100(9), VLSE(91), p58(42), p41(37), p39(48), OspC(20), p18(3)

B. Burgdorferi IgM LB: positiv (Referenz negativ)
Spezifität: OspC(29)


WESTERNBLOT
***********
B. Burgdorferi IgG WB (natives Antigen): positiv
94-kD Protein: positiv (grenzwertig)
83-kD Protein: positiv
60-kD Common antigen: positiv (grenzwertig)
41-kD Flagellin: positiv
39-kD Protein: negativ
31/34-kD OspA/B: positiv
22-kD pC-Protein: negativ
17-kD Protein: negativ


Könnt ihr damit was anfangen? Ich weiß zwar inzwischen was IgG und IgM sind, aber die Werteangaben, Einheiten und die ganzen Proteine und sonst was sagen mir garnix.
In 6 Monaten will der Borreliose Spezialist wieder Blut abnehmen und mit den gleichen Parametern messen lassen vom Labor, um zu sehen wie es sich verändert hat.

Was schlagt ihr stattdessen zur Behandlung vor?
 
Hallo
ja ich kann Micha nur zustimmen mit meiner Meinung - ich würde an Deiner Stelle den Fokus in erster Linie auf Borrelienbehandlung (auch naturheilkundlich) legen.
LG Huhu
 
Könnt ihr damit was anfangen? Ich weiß zwar inzwischen was IgG und IgM sind, aber die Werteangaben, Einheiten und die ganzen Proteine und sonst was sagen mir garnix.
In 6 Monaten will der Borreliose Spezialist wieder Blut abnehmen und mit den gleichen Parametern messen lassen vom Labor, um zu sehen wie es sich verändert hat.

Was schlagt ihr stattdessen zur Behandlung vor?


eindeutiger wie das gehn die blutwerte kaum! sehr hohe antikoerper im suchtest...im westernblott alle banden die spezifisch sind und beweisend fuer eine borreliose! ich frage mich wenn du einen borreliose spezialisten hast..muesste der ja normal wissen das es nich so einfach ist! also ich wuerde an deiner eine laengere antibiose versuchen...dabei entgiften und versuchen soviel gutes fuer meinen koerper zu tun wie nur moeglich...
 
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