Meiner Meinung nach gibt es die Gefühls- und Verstandesduselei, oder beides zusammen.
Interessant finde ich immer die Frage, warum ich ein bestimmtes Gefühl habe. Was ist die Kernaussage. Und das wird dann als Wort, Stimmung in den Verstand übertragen. Beides, Gefühls- und Verstandeszentrum gehört für mich untrennbar zusammen. Zum Beispiel steckt hinter so mancher Wut Hilflosigkeit, genauso wie bei den Ängsten usw. Man weiß nicht anders damit umzugehen.
Bei Sachen die einen immer wieder umtreiben, gibt es ein für mich stimmiges Konzept. Das Gefühl sagt die Wahrheit und die Aussage, die dahinter steckt lügt, also die Gedanken die einen mürbe machen. Taucht man in die Tiefe, dann erkennt man die eigene Schwäche die dahinter steckt und diese ist dann die ursächliche Wahrheit, die Lücke die man im Bewusstsein über sich selbst hat. Die Lücke im Bewusstsein ist die Schwäche, die passende Energien anzieht. Das sind Gedanken, die einen unglücklich machen, die das natürliche Selbstwertgefühl in hilflose Gedanken verwandeln. Sie kompensieren damit das was einem fehlt, einen Mangel. Viele versuchen dann im Außen mit ihrem Verstand die Dinge zu regeln, Kontrolle auszuüben. Das funktioniert leider nicht so gut, aber weil man keine andere Möglichkeit kennt, macht man es weiter und es kommt selten zu einer Lösung. Die Energien von Verstand und Gefühl finden keinen Ausdruck, sondern bleiben stecken. Das läuft dann ins Verkopftsein und in die Emotionen, die einem erstmal nicht gut tun.
In Wirklichkeit kann man alles, was man im Außen geändert haben will nur im Innern lösen, gerade wenn man im Außen keine Möglichkeit dazu hat. Wenn man die Möglichkeit hat, dann ist es gut, aber leider machen einen gerade die Sachen fertig, wo man im Außen erstmal wie ein begossener Pudel dasteht.
Als Beispiel könnte ich eine Bekannte von mir nennen, die einen Streit mit einer Frau hatte. Seit Monaten hat man sich nicht mehr gesprochen und der alte Groll flackerte immer wieder auf. Die Gedanken liefen Amok, weil keiner den ersten Schritt zu einer Aussprache machte. Die Frau machte aber regelmäßig Meditationen und bei einer fiel ihr ihre Bekannte ein. Sie vergab ihr innerlich von ganzem Herzen, weil ihr nach so vielen Monaten der Streit nicht mehr sinnvoll erschien. Eine Stunde später klingelte das Telefon und die Frau, der sie vergeben hatte, war am Apparat.
Es gibt noch andere solcher Beispiele. Mir hilft es sehr, dass ich Gespräche die ich nicht im Außen führen kann, im Innern mache. Das befreit und die Gedanken, die mir früher nicht gutgetan haben, sind weniger geworden, oder bleiben ganz aus.
Meine Schwester bekam eine solche Art der Handlung auch von ihrer Heilpraktikerin empfohlen. Darin heißt es, dass man vor dem Schlafen gehen, wenn es einen Disput gibt, man sich die Person die betroffen ist, vorstellen soll. Man sollte das wenn möglich mit Empathie und freundlich machen, egal was gewesen ist. Man sollte auch ihre Sichtweise und Meinung anerkennen, auch wenn man sie nicht teilt. Und dann kann man nachdem man etwas wertschätzendes gesagt hat, mit der Person sprechen, ihr sagen wie es einem damit geht und das man gerne Frieden schließen würde, vielleicht ein Frieden der für beide Seiten stimmig ist. Ist man fertig wartet man ruhig ab. Manchmal kommt die Person auf einen zu und sagt etwas oder umarmt einen, oder sie dreht sich um und geht.
Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber meine Schwester sagt, dass Dinge die sie auf diese Weise macht im Außen später zum Ausdruck kommen. Die Personen verändern sich ihr gegenüber, meist zum positiven, andere melden sich nicht mehr. Aber das ist in Ordnung. Man hat getan was möglich war.
Grüsse von Juliette