Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

Hallo "Lieber Tee",

danke für deinen ausführlichen Statusbericht!

Körperliche Symptome:
Meine sind nach 2 Monaten stark zurückgegangen!
Doppelsystolen habe ich auch, als ich die letzten Tropfen nahm und dann keine mehr, war es extrem oft, meist abends. Seit ca. 1 Woche sind die fast weg. Ich hatte diese Herzrhythmusstörungen als eine Art "Aussetzer" wahrgenommen, so wie ein kurzes Erschrecken!

Ich denke, auch wenn jeder Entzug anders ist, hilft es doch, auch von anderen zu lesen, wie es ihnen ergeht und was sie machen um die Situation zu verbessern!

Weiterhin viel Erfolg bei deinem Entzug!

Liebe Grüße
BEN
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ben,

oh nein, ich hab es nicht nur 2 monate genommen, sondern vielleicht mit unterbrechungen 1 jahr? dennoch: es ist ja bekannt, dass man schon nach vier wochen einnahme heftige probleme bekommen kann.

das mit dem rebound wird von prof. ashton gut beschrieben. habe glaube ich, noch die deutsche übersetzung, falls du sie möchtest. also so laienhaft aus der erinnerung wird ca. alle 3 monate der gespeicherte wirkstoff aus den fettzellen wieder freigesetzt, man fühlt sich wieder "gut", also drauf. nach dem abbau des stoffes hat man dann wieder entzugssymptome wie depris,zittern, das ganz programm, mal mehr oder weniger abgeschwächt. am schlimmsten war das nach 9 monaten. da wollte ich auch mal für einen moment hinschmeissen. dann kam - ich glaube ja nicht an zufälle - jemand auf das damalige forum, der auch schon lange weg davon war. er hat mir und einer frau, zu der ich damals kontakt hatte, ganz gut klar gemacht,dass das, was wir so dachten, wie es sein müsste, nicht eintritt, also der glaube, man wache morgens wieder auf und alles sei sofort wieder ok. er nannte da so ein buch "das goldene kalb"? - jedenfalls war seine kernaussage, dass die veränderung langsam und auch nicht immer spürbar eintritt und so war es dann auch. es wurde nach und nach besser, konstanter und irgendwann wars weg. man denkt dann nicht mehr ständig drüber nach, redet nicht mehr ständig davon und wendet sich wieder anderen dingen zu.

also, ich würde mich an deiner stelle nicht verunsichern lassen, wenn es so lange dauert wie es eben dauert.

alles gute,
Fate
 
Liebe Fate,
deine Antwort hilft den ganzen Ablauf besser zu verstehen.
Ich denke, es ist gut zu wissen, dass es, bis es ganz weg ist, immer mal zu diesem Rebound-Syndrom kommen kann und dies zum Entzug gehört, wenn auch nach vielen Monaten. Es ist auch gut von Betroffenen direkt zu erfahren, wie sie die Zeit erleben bzw. erlebten.
Zumindest ist es für mich wichtig es zu wissen, denn man zweifelt schon ab und an an seinem Geist. In den schlimmen Phasen habe ich Angst, dass es noch schlimmer werden könnte, aber da es allen so geht, erlebe ich nichts abnormales - es ist und bleibt der Entzug - also nicht mein normales Geisteszustand..... ich denke du verstehst, was ich meine.
Die deutsche Übersetzung von Ashton habe ich. Dies war Ende 2010 der erste hilfreiche Beitrag aus dem Internet. Ich glaube, jeder der mit Benzos zu tun hat, stößt irgendwann einmal darauf.
Leider gibt es nichts Aktuelles von ihr, zumindest habe ich nichts davon gefunden.

Noch 2 Fragen:
Wie lange hat so eine "Rebound-Phase" gedauert? Wie hast du dies mit dem Alltag bzw. mit dem Arbeiten vereinbaren können?
Ich mache mir da echt Sorgen, wie man in solchen Phasen arbeiten gehen kann?

Nochmals DANKE für deine Hilfe!

Liebe Grüße
BEN
 
Hallo Ben,

also auch wenn sich das in dieser phase nicht wirklich überzeugend anhört: es geht alles wieder weg. zumindest habe ich nicht den eindruck, dass irgend etwas zurückgeblieben ist. meine konzentration war danach wieder sehr gut,
16h arbeiten ging einwandfrei. was ich nicht weiss, ist, ob es da unterschiede zwischen der einnahmedauer und höhe der dosierung geben könnte. hatte da am MPI nachgefragt, oder bei ashton (hab ich leider vergessen), aber da gabs keine korrelation. von den damaligen betroffenen wars auch so, dass es gravierende unterschiede gab, manche mit hoher dosis und lange einnahmezeit hatten dieselben heftigen probleme wie welche mit kurzer einnahmezeit und dosis, andere hatten in der kombi alkoholabhängig/benzos noch schlimmere probleme. das hing bei vielen auch von den persönlichen umständen ab. bei mir war es damals so, dass ich keine guten lebensumstände hatte und das den entzug wohl auch - subjektiv - verstärkt haben.

was ich noch in erinnerung habe, leider aber die quelle nicht mehr weiss, ist, dass man während der einnahme von benzos die träume unterdrückt werden, d.h. emotionen werden im hirn nicht verarbeitet. das kann ich auch so bestätigen, man muss sie dann im entzug nochmal verarbeiten, was wohl die ursache für diesen inneren stress ist (diffus und schwer zu beschreiben). aber auch das legt sich.

was ich mir gut vorstellen könnte, aber nie weiter verfolgt habe, weil mir da niemand infos geben konnte damals, war, dass ich so die these ausgestellt habe, das "gift" besser und schneller aus dem körper zu kriegen. der wirktstoff speichert sich ja überall, im fettgewebe, bindehaut, zellen usw.
vielleicht bringt es was, wenn man die zellerneuerung irgendwie beschleunigt und muskeln aufbaut. aber das ist nur so eine theorie gewesen, könnte aber den rebound mildern?

was das arbeiten angeht, ist sicherlich sehr schwierig. von den leuten, die damals mit auf dem forum waren, hat keiner einen 8h tag absolvieren können.
deswegen würde ich da grössten respekt ubd bewunderung vor haben, falls das jemand schaffen sollte? mal abgesehen von den anfangs heftigen körperlichen syptomen ist ja auch der mangel an konzentrationsfähigkeit so ne sache. kommt vielleicht auf den beruf an und wie hoch der stresspegel ist? sicherlich hilft es aber, sich durch die arbeit abzulenken von dem horror.
das wird bei jedem verschieden sein, vielleicht auch eine altersfrage? oder ob sonst noch körperliche einschränkungen bestehen? der entzug ist körperlich nun mal sehr, sehr anstrengend.

zur dauer so einer rebound phase: genau weiss ich es nicht mehr, aber so 2-4 wochen? aber keine angst, so schlimm wie der anfangs entzug ist es nicht (körperlich). irgendwie gewöhnt man sich daran, an diese unruhe usw.
und es geht ja vorbei.

alles gute,
lg Fate
 
Hallo Ben,

also auch wenn sich das in dieser phase nicht wirklich überzeugend anhört: es geht alles wieder weg.
lg Fate

Hier würde ich berücksichtigen, dass es ja sicherlich bei Ben und auch bei anderen Symptome gegeben hat, bevor es zur Benzo Einnahme gekommen ist.

Diese können verschiedene Ursachen haben.
Depressionen, Angstzustände, aber auch Stoffwechselstörungen wie z.B. HPU/KPU

Kryptopyrrolurie

die dieses auslösen können. Wichtig ist dann, dass diese Ursachenbehebung gleichzeitig stattfindet, um eine völlig "Heilung" zu erreichen.

Liebe Grüße
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hier würde ich berücksichtigen, dass es ja sicherlich bei Ben und auch bei anderen Symptome gegeben hat, bevor es zur Benzo Einnahme gekommen ist.

Diese können verschiedene Ursachen haben.
Depressionen, Angstzustände, aber auch Stoffwechselstörungen wie z.B. HPU/KPU

Kryptopyrrolurie

die dieses auslösen können. Wichtig ist dann, dass diese Ursachenbehebung gleichzeitig stattfindet, um eine völlig "Heilung" zu erreichen.

Liebe Grüße
Kayen

Liebe Kayen,
absolut richtig!!!

Ich selbst hatte wohl eine postr. Belastungsstörung, die in einer generallisierten Angst gipfelte.
Ich fürchte, hier mich ich "nachbessern", erst dann könnte alles in Ordnung kommen! Eine entsprechende Psychtherapie läuft schon seit über einem Jahr, hoffe dass es nach dem Entzug auch hier weiter geht und ich zum Ziel komme.

Liebe Grüße
BEN
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Marlene, Liz, Lieber Tee, Ulli:
Wie geht es euch, wie ist euer aktueller Stand?
Bei mir weiterhin gedrückte und etwas ängstliche Stimmung. Körperliche Symptome sehr zurückgegangen, Nachts schlafen geht recht gut (wenn auch mit AD`s).

Liebe Grüße und allen viel Kraft
BEN
 
Hallo Ben,

eine Nacht schlaflos verbracht, ab und zu tapp ich in alte Fallen, Muskelschmerzen, aber sonst gehts mir ziemlich gut.

Allen weiterhin viel Power beim Entzug. Und durchhalten!

Lieben Gruß
LieberTee
 
hallo ihr lieben,
über googeln im netz bin ich auf euch gestossen und habe mir alle beiträge von euch durchgelesen. erstmal könnt ihr sooo stolz auf euch sein was ihr bereits geschafft habt. ich weiß von was ich rede. meine geschichte in kurzform: ich bin, da es mir wegen angst- und panikattacken einige jahre sehr schlecht ging zu einem neurologen gegangen welcher mich auf benzodiazepine gesetzt hat. temesta 1,0 mg 3x am tag. da ich mich immer gegen psychopharmaka gewehrt habe, habe ich mir auch diesen beipackzettel gut durchgelesen und ihn auf die suchtgefahr mehrmals aufmerksam gemacht. er zog meine befürchtungen ins lächerliche und spielte sie hinunter mit der aussage, wenn es mir besser geht schleichen wir die tabletten aus.
ok. nun bin ich (so genau weiss ich es gar nicht) ca. 9 jahre auf diesen horror-tabletten - 4 stück pro tag. die dosis blieb all die jahre immer gleich. vor ca. 5 jahren war ich in einer klinik um von diesen tabletten wegzukommen. sie wurden mir innerhalb 3 wochen komplett abgesetzt. es war der pure horror und da es mir so schlecht ging wollten sie mich auf neuroleptika (nimmt man u.a. bei schizophrenie und psychosen) setzen. gegen das habe ich mich gewehrt und hab sie verweigert. schon damals sagte mir mein körper und meine seele dass dieser vorgang viel, viel zu schnell ist. ich habe den entzug abgebrochen und bin bis zum jetzigen stand auf meinen 4 temesta 1,0 mg pro tag. ich bin absolut der meinung, dass man es nur in ganz kleinen absetzschritten dauerhaft schaffen kann was u.a. ev. sogar 2-3 jahre betreffen kann. ich MUSS damit aufhören und den neuen anfang starten. unbedingt. diese tabletten sind der pure wahnsinn und meine ängste die ich habe wenn ich sie noch lange weiter nehme sind schlimm aber sicher berechtigt. es ist nur, ich weiss nicht wie ich anfangen soll. wieviel ich zu beginn reduziere und zu welcher tageszeit? eine weitere frage möchte ich euch stellen. wieviel habt ihr genommen und in welcher zeit habt ihr die tabletten komplett abgesetzt gehabt? was habt ihr gemacht wenn ihr in total schwierige situationen gekommen seid, ev. panik ec.? habt ihr nie eine "notfalltablette" dazugenommen? ihr müsst unheimlich stark sein dass ihr dies geschafft habt. dauert es wirklich jahre, jahre des leides, bis das ganze gift aus dem körper heraussen ist? das ist ja fürchterlich. wer haltet das aus? vor allem da man ja den alltag auch noch zu meistern hat wie auch immer er bei jedem einzelnen aussehen mag. ich habe zum beispiel oft eine extreme körperliche schwäche, mein ganzer körper ist total kraftlos und ich fühle mich wie kurz vor einem totalen zusammenbruch. in diesen phasen kann ich nicht mal einkaufen gehen und es "helfen" wie gesagt nur tabletten dass es dann doch geht. ICH WILL UNBEDINGT WEG VON DEM ZEUG! aber ich weiss nicht wie ich anfangen soll? :(... ich möchte es für MICH und vor allem für meine 2 kinder (15 und 16) die ich über alles liebe und alleine erziehe. wenn ich jedoch die tabletten reduziere habe ich fürchterliche angst den alltag nicht mehr meistern zu können und ich muss für sie funktionieren. das geht nicht anders. ich weiss, ihr braucht alle kraft für euch selbst, aber ich würde mich sehr freuen und wäre sehr dankbar wenn mir wer einen rat geben könnte.
ich bemerke, dass ich mich so stark zu verändern anfange. bin aufbrausend, nervös usw. mein soziales umfeld, sprich freunde, pflege ich schon lange nicht mehr und wenn dann nur in abständen. obwohl ich (wie jeder) so sehr meine freunde brauchen würde. mein verhalten wird natürlich oft falsch interpretiert da ich mich nach aussen komplett anders gebe. ich könnte noch stunden schreiben, aber ich möchte euch nicht zutexten.
ich wünsche euch noch einen schönen tag ihr starken hier :) - ihr könnt so stolz auf euch sein - unglaublich! ich hoffe so sehr dass ich so wie ihr einen weg finde und die stärke dazu habe. ich weiss nur noch nicht recht wie anfangen.
mit lieben grüssen :wave:
 
nur noch kurz. wenn ihr z.b. von 6 mg sprecht - ist dies die gleiche "dosisbezeichnung" wie bei mir?
ich nehme temesta 1,0 mg, wirkstoff lorazepam 4 x täglich
 
Liebe Momoo,

ich denke so wie dir erging es uns allen. Wo stehe ich und wie werde ich dieses Teufelszeug wieder los....

Eine Menge an Informationen findest du mittels des folgenden Links!

https://https://www.benzo.org.uk/german/bzcha03.htm

Wenn wir über "x mg" sprechen, dann ist das sehr unterschiedlich.
1 Tavor (Lorazepam) entspricht ca. 10 mg Diazepam.

Diazepam ist der Wirkstoff, welcher eine sehr lange Halbwertszeit hat, kurz gesagt über mehrere Tage im Körper wirkt und somit für den Ausschleichprozess empfohlen wird.
In dem angegebenen Link findest du Listen..... Du müsstest nach den 4 mg Lorazepam suchen, dann findest du ein Vorschlag wie du ausschleichen könntest.
Ein Entzug ist bei jedem anders, so dass du deinen eigenen Weg und Rhythmus finden musst.

Ich spreche nun nur für mich:
Ich habe über 12 Jahre Diazepam genommen, nur im Niedrigdosis-Bereich (im Schnitt ca. 5 mg, max. 15 mg).
Der Niedrigdosisbereich geht bis 30 mg Diazepam, dies entspricht 2x Lorazepam 1 mg, dies bedeutet, dass du als Äquivalenzmenge ca. 40 mg Diazepam täglich zu dir nimmst. Dies gehört wahrscheinlich nicht mehr zum Niedrigdosisbereich, ist aber nicht so weit weg davon.

Wie bin ich vorgegangen:
Nachdem mir bewusst war, welches Teufelszeug ich nehme, habe ich mich im Internet weiter informiert, dabei fand ich den oben genannten Link.
Danach habe ich mit meinem Hausarzt gesprochen und mit ihm über das Problem gesprochen. Es war natürlich nicht der Hausarzt, welcher mir die ganzen Jahre das Zeug verschrieben hatte. Im Januar 2011 habe ich versucht in einer psychosomatischen Klinik mich psychisch zu stabilisieren und eine tägliche Dosis zu finden (vorher hatte ich unregelmäßig Diazepam zu mir genommen, bin deshalb Achterbahn gefahren).
Nach der ersten Dosiseinstellung ging die Achterbahnfahrt langsamer von statten, aber ich hatte damals zu schnell reduziert, so dass ich beim Wiedereinstieg (Februar 2011) auf der Arbeit eine Panikattacke erlitt... ich hatte vorher alle 2 Tage 0,5 mg reduziert und war fast bei 0 mg.
Zu bemerken ist, dass ich in der Klinik ein Antidressiva bekam (Mirtazapin 7,5 mg). Dieses Medikament ist angstlösend und sedierend, es soll helfen zu schlafen. Es hat mir Anfangs nicht weiter geholfen, aber im jetzigen Entzug wohl doch (am Anfang bis auf 30 mg hochdosiert, aktuell noch 15 mg). Ansonsten hätte ich wohl fast nicht schlafen können.
Wie auch immer.... der erste Entzug ging schief. Ich habe dann mehrere Monate versucht mit einer festen Dosis zu recht zu kommen, dies gelang aber mal besser und mal schlechter. Parallel habe ich eine Psychotherapie wegen meiner Angstsymptomatik begonnen, die wird demnächst wieder weitergehen.
Ab September 2011 bis Februar 2012 habe ich es fast durchgängig geschafft mit der Menge von 3,5 mg Diazepam meinen Alltag zu bewältigen (Arbeit, Familie, etc.). Nicht ganz einfach, aber immerhin.
Nach einer erneuten Panikattacke (Ende Februar 2012) hatte ich mich entschieden endgültig das Zeug los werden zu wollen.
Ich ging zum Hausarzt, sagte ihm, was ich vor hatte. Er checkte mich komplett durch, schrieb mich krank und ich ging zu meinem Psychiater, der mich seit ca. September 2011 begleitete, und besprach mit ihm die weitere Vorgehensweise. Ich hatte dann alle 3 Tage 0,5 mg reduziert, so dass ich innerhalb 2 1/2 Wochen auf 0 war, aber wie gesagt, krank geschrieben. Nur zu Hause die erste Zeit, jeglichen Stress vermieden. Als Notfallmedikament habe ich in meiner Hose Tavor, welches ich aber innerhalb des Entzugs nie genommen habe. Alternativ hat mir mein Psychiater noch andere Tabletten gegeben (Zopiclon), aber auch die habe ich bis jetzt nicht genommen.
Wichtig ist, dass man körperlich und psychisch etwas stabilisiert ist, damit man diesen Entzug schaffen kann.
.... viel Text... ich denke, das wird nun etwas zu viel...
Am besten frage einfach, wenn du noch spezielle Fragen hast.

Aus meiner Sicht war folgendes WICHTIG:
Psychiater als Vertrauens- und Begleitperson
Einbeziehung der Familie und teilweise auch Freunde
Raus aus dem Arbeitsleben
Psychische Stabilisierung, damit man diesen schmalen Weg gehen kann und auch die sehr unangenehmen Gefühle und Symptome annehmen kann, ohne wieder zu zugreifen...
Wie erwähnt, ich nutze ein Antidepressiva, das kann helfen, hat aber auch Nebenwirkungen.... muss jeder selbst wissen, ob er es nutzen will
ABER noch einmal: Du solltest jemanden haben, der dich beim Entzug begleitet, am besten ein Arzt, der sich wirklich damit auskennt. Das ist auch wichtig, damit du beim Entzug keine schweren Komplikationen erleidest!!!

Ich hoffe du kannst etwas von meinem "zusamme geschribbene" nutzen. Es ist nur ein Auszug der letzten ca. 1 1/2 Jahre.
Bitte denke daran, meine Vorgehensweise passt für mich, kann bei dir anders aussehen.
Mache keinen Entzug ins Blaue, sprich mit einem Arzt!!!!!!

Liebe Grüße
BEN

Ach so: Laut meinem Arzt dauert der "Hauptentzug" ca. 3-6 Monate. Ich kann das bis jetzt bestätigen, die körperlichen Entzugssymptome haben nach 2 Monaten stark abgenommen, aktuell bin ich bei 2,5 Monaten ohne Benzo. Die Psyche ist nun das Hauptproblem, gedrückte Stimmung, Angstsymptomatik. Möglicher Weise musst du an diesen Problemen parallel arbeiten. Wie bei dir, war die Angst der Auslöser, dass ich zu dem Benzo gekommen bin. Auch ich muss die Ursache beheben, dafür besuche ich die Psychotherapie, somit kann es insgesamt bei uns Langzeitanwendern schon ca. 1 - 1 1/2 Jahre dauern, wobei mein Arzt, gerade heute meinte, nach den 3-6 Monaten ist das Gröbste vorbei, danach wird es nicht mehr so stark.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr alle,

schön, dass sich noch ein paar Leute dazugesellt haben, je mehr ihre Erfahrungen einbringen, desto besser. Klar ist es auf eine Art nicht motivierend, zu lesen, wie lange es wirklich dauert, bis Körper und Psyche sich komplett regeneriert haben. Aber es zeigt 1., dass es trotzdem zu schaffen ist, und 2., was für ein Teufelszeug das ist- zumindest ist mein persönlicher Respekt davor um einiges gestiegen, und das ist auch gut so!

Marlene, ich drücke die Daumen, dass diese depressive Zeit nicht mehr lang anhält. Ich habe schon ewig immer wieder damit zu kämpfen, nehme ja auch Antidepressiva. Mir hat am meisten geholfen, zu tun, was so abgedroschen überall empfohlen wird: versuchen, die Dinge, die einem früher Spaß gemacht haben, trotzdem zu tun. Egal, ob man sich total aufraffen muss, und dann dabei doch nichts oder zumindest nichts positives empfindet. Es kommt anscheinend zumindest in der Psyche positiv an, und hilft Dir über längere Zeit, nicht noch tiefer reinzukommen. Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Kraft.

Ben, schön zu hören, dass es bei Dir wieder etwas besser geworden ist.

Momoo und alle anderen, herzlich willkommen, ich lese mit Interesse mit , hab nur gerade wenig Zeit zu schreiben, in den nächsten Tagen hoffentlich mehr!

Ich bin jetzt auf 3,75mg, seit drei Tagen! Auch Lorazepam, also ähnlich wie Du, Momoo, wobei ich bei knapp 20mg täglich gestartet bin!! Halte mich aber weiterhin mit einer Miniminidosis Methadon über Wasser, deswegen fällt mir das absetzen gerade leicht. Ich will das Zeug einfach nur noch loswerden jetzt. Ab nächste Woche wird mein Methadonvorrat zur Neige gehen, ist einerseits auch ganz gut so, denn einen Methaentzug hatte ich erst letztes Jahr, und der ist mit Benzoentzug vergleichbar. Bis das nächste Drogenscreenig ansteht, ich schätze mal, so in 5 Wochen, gönne ich mir das Metha dann noch ab und zu. Ich weiß, das ist nicht ideal, aber ich gehe gerade so konsequent mit dem Tavor runter, hab null Suchtverlangen, und denke mir, was weg ist, ist weg, von der Menge her. Und wenn ich auf Null bin wirds eh noch schwer genug....

Alles Liebe und viel Kraft für Euch!

Liz
 
Hallo,

ich habe gehört, dass Lorazepam noch viel schneller süchtig macht, als Diazepam und deshalb bei Lorazepamabhängigkeit erst mal versucht wird, auf Diazepam umzustellen.

Früher dachte ich Tavor sei harmloser, weil es nicht so lange im Körper bleibt. Aber es scheint umgekehrt zu sein. Dass Diazepam so ein Teufelszeug ist, war mir lange nicht klar, weil es bei mir erst mal keine "Nebenwirkungen" hatte.

Na ja, dass es nicht so ist, spüre ich jetzt. Ich habe inzwischen massive Probleme mit dem Schlafen. Mein Tag-Nacht-Rhytmus ist völlig durcheinander. Ein Gutes ist, dass ich trotzdem nicht oft aufwache. Die Träume sind ein einziges Durcheinander, sie waren vorher klarer.

Ich halte trotzdem durch, weil es nicht anders geht. Habe noch eine Notfallration, die ich nicht anfasse. Zopiklon habe ich auch und nehme es aber nicht, weil es auch süchtig machen soll.

Baldrian hilft bedingt. Depressive Anwandlungen zur Zeit. Ich kriege sie aber noch einigermaßen in den Griff. Mir hilft am meisten Bewegung. Obwohl ich da manchmal regelrecht das Gefühl habe, auf der Flucht zu sein - Adrenalin- aber wo kommt es her? Muskelschmerzen und Verspannungen vor allem Nacken-Hals-Schulter.

Und wieder etwas unkonzentrierter. Ich hoffe, das gibt sich schnell wieder. Meditation ist immer noch hilfreich. Vor allem gegen die Unruhe.

Heute bin ich etwas chaotisch und lenke mich mit Spielen ab.

Wünsche Euch allen alles Liebe und weiterhin Kraft und Entschlossenheit beim Durchhalten.

LieberTee

Freiheit von Drogen und irgendwann auch von allen anderen Abhängigkeiten, so hoffe ich....:)
 
hallo ben und die anderen,

mir sind noch 2 links eingefallen von damals.

Panikattacken, Angststrung, Panikstrung, Phobie, Sozialphobie, Platzangst, Zwangsstrung, Psychosomatik, Angststrungen, Angsterkrankung, Angstkrankheit, Angst, ngste, Panik, Phobien, Agoraphobie, Hypochondrie, somatoforme Strungen, Morschitzky, Linz (ganz unten links beruhigsmittel)
dr. morschitzky hat sehr gute kenntnisse was den entzug angeht.

und
ADFD • Foren-Übersicht (sind auch gute infos über halbwertzeiten usw drin).

lg Fate
 
Liebe Fate, vielen Dank für deine Unterstützung. Die Seite vom österreicher Psychotherapeuten hatte ich schon einmal gesehen, wobei diese sich wohl erweitert und aktuallisiert hat. Die ist wirklich gut, zudem auch etwas über alle möglichen Angststörungen, Depressionen und Somatisierungen zu finden ist.
Nochmals... DANKE!!!
Liebe Grüße
BEN
 
Zopiclon
Kennt von euch jemand dieses Mittel? Es wirkt wohl ähnlich wie die Benzo, jedoch ist es nicht ganz so gefährlich, auch wenn dieses Mittel auch abhängig machen kann.

Ich habe es von meinem Psychiater als Notfallmedi bekommen. Hat jemand Erfahrung damit? Wirkt dies wirklich bei einem Angstanfall bzw. bei einer Panik. Ich habe als Einsatzgebiet nur "Schlafstörung" gefunden.....

Ansonsten:11 Wochen und 2 Tage ohne Benzo! Stimmung ist wieder besser, habe gestern Valdoxan auf eine halbe Tablette halbiert, heute Abend ganz weg. Nur noch Mirtazapin 15 mg. So wie es aussieht war das Valdoxan für mein flaues Magengefühl und für die schlechte Stimmung verantwortlich. Die Tage wird es sich herausstellen....


Liebe Grüße
BEN
 
Hallo Ben,

interessanterweise habe ich sowohl Zolpidem und Zopiclon auf einer Seite über die Wirkung von Benzodiazipinen gefunden. Das gibt mir doch sehr zu denken. Ich habe bisher Zolpidem nicht genommen. Vorsichtshalber, denn ich denke, es macht ebenso süchtig.


Hallo fate,

vielen Dank für diese Seite, die Du verlinkt hast. Sie ist wirklich sehr informativ!
Ich frage mich immer mehr, was war zuerst da, die Henne oder das Ei?

Lieben Gruß
LieberTee
 
Hallo Ben, Liz und alle anderen,
ich habe mich die letzten Wochen etwas zurückgezogen; mir geht es relativ gut. Ich habe mittlerweile die 6.te Woche komplett ohne Tetras hinter mir. Ben, ichn kann alle Symtome bestätigen. Ich versuche mein Leben zu leben und werde immer wieder von Schwitzen, Panik , Herzklopfen Kopfweh etc. realtiv spontan geplagt. Ich sage mir dann immer wieder, dass das so sein muss und dass ich diese Zustände akzeptieren und sogar schätzen muss, sind sie doch ein Ausdruck meines Weges zur Befreiung. Ich arbeite derzeit voll und gehe nahezu jeden Abend weg. Dumm ist, dass fast jedes 2.te mal -auch mit den besten Freunden - diese Attacken kommen. Ich glaube einfach dass man da durch muss und dass alles so sein muss. Ih habe keine Erwartung an mich, ausser dieses Jahr zu bewältigen. Alles andere, was ich sond so an Plänen habe stelle ich heute und die nächtsen Monate zurück. Wenn ich wieder frei bin denke ich auch viel leistungsfähiger zu sein, und auch wieder aktiv auf Leute zugehen zu können und Freundschaften zu pflegen. Das kann ich heute nicht. Ich brauch Zeit und wenn ich ich weiß, dass diese Zustände kommen will ich schon nichts mehr unternehmen - mache ich ja aber doch. Ich schreibe ja dass ich jeden Abend was mache. Aber gut gehts mir eben dabei nicht.
Ich habe aber eine grosse Befürchtung - auch bei Dir Ben: Was uns quält ist ja nicht nur der Faktor Sucht. Wir haben das Problem, dass uns jetzt alle Zustände massiv einholen, die wir bereits vorher hatten und die jetzt massiv ungedämpft wieder hochkommen. Ich meine dass in uns schon ein Grundproblem steckt. Und ich weiss nicht wie diese menschliche Baustelle angehe. Ich hab mich schon mit allen möglichen Büchern zu diesen Themen beschäftigt. Und ich hasse es mich einem Therapeuten gegenüber auzuschütten. Ich komme mir da so unbeholfen vor. Komisch: ich habe Geld, guten Beruf, bin glücklich verheiratet , 2 prima Kinder mit tollen Noten. Alles passt eigentlich....Und ich befürchte dass es mit dem Entzug nicht getan ist...Will Euch jetzt aber nicht demotivieren.
 
hallo ben und liebertee,
freut mich, dass euch die seiten helfen.

@to ulli987
hallo ulli,
erstmal glückwunsch zu den sechs wochen ohne....
das mit dem weggehen ist eine gute sache, auch wenns schwerfällt, es beruhigt doch irgendwie das ewige kopfkino.

das, was du schreibst, stimmt haargenau. die sucht ist die eine baustelle, die erste. die zweite ist der grund, warum man da überhaupt reingeraten ist, was sehr viel schwieriger ist. und wahrscheinlich ist der entzug auch deswegen so schlimm, weil das gedämpfte brutal auf einen einprasselt. vielleicht solltest du doch den weg einer begleitenden p-therapie wählen. aber es ist sehr schwierig, einen guten thera zu finden. und den entzug und thera stelle ich mir auch anstregend vor. dennoch kannst du froh sein, zumindest in vielen punkten ein relativ gesichertes leben zu haben, also nicht allzu aussenbaustellen. äussere stabilität ist ganz wichtig im entzug.

wünsche dir und den anderen weiterhin viel kraft und erfolg,
lg fate
 
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