Spätes Ausbrechen aus ADS und Depression

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14.06.12
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Moin

Offenbar habe ich eine enorm schiefe, wenn nicht fatale Entwicklung hinter mir. Ich habe von Geburt auf ein ziemlich schweres ADS Typ Hypoaktivität. In meiner Jugend war ich ein Träumer und Aussenseiter und wurde öfters gemobbt, mit 16 kam Alkohol dazu. Dies tat ich, um mich in eine "Rolle zu zwängen", dabei spaltete ich mich weiter von meinem eigentlichen Charakter ab. Ich war auch sonst ständig auf dem Rückzug und versteckte mich am PC. Ich merkte auch mit 18, als ich kiffte, noch immer nicht, dass ich eigentlich nicht mich selbst war und bekam irgendwann eine Depersonalisation, die mit einem einmonatigem Klinikaufenthalt einherging. Seither kämpfe ich mich mit Angststörungen herum, dessen depersonalisationsstörung sich langsam aufzulösen scheint. Ich merke aber, dass ich eigentlich noch am gleichen Punkt stehe. Ich konnte in letzter Zeit über mein Leben reflektieren, Und langsam merke ich, wie ich wieder in dieses Träumermuster zurückfalle. Ich bin unkonzentrierter und viel weniger aktiv, aber offenbar wieder mich selbst. Und ich bin 20 Jahre alt und viele wichtige Entwicklungen scheinen nicht passiert zu sein. Zum Beispiel will ich aus diesem Zustand ausbrechen und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln. In letzter Zeit konnte ich das. Dies wurde mir in einer Art Zwischenphase zwischen ängstlichem Wahn und "herunterkommen" möglich. Jetzt bin ich einfach nicht mehr richtig da, doch offenbar war ich das schon immer so. Damals konnte ich es einfach akzeptieren, aber jetzt will ich endlich ins Leben. Noch kurz zur Info: ich nehme seit fast zwei Wochen Risperdal.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Vor zwei Wochen war ich zu aktiv um gefühle zuzulassen und einfach mal mich selbst zu sein, und jetzt scheint es umgekehrt. Im "Wahn", der fast zwei jahre lang anhiehlt, konnte ich offen auf Leute zugehen und war gut im rationalen Denken, jedoch hatte ich keinen Zugriff auf meine Emotionen und mein Ich.

Ich war in den letzten Wochen intensiv auf "Selbstsuche". Ich muss es irgendwie schaffen, diese Beiden Seiten zu vermischen. Bzw. dass ich mein vorheriges Bewusstsein behalte, so dass ich meine ADS Grundprobleme (Selbstbewusstsein, Soziales, Aufmerksamkeit) in den Griff kriege.

Persönlich will bzw. "muss" ich mich ebenso noch entwickeln.

Wie seht ihr meine Situation?

PS: Ihr solltet Wissen, dass ich ich seit einem Jahr nicht mehr Cannabis konsumiere und vor einem halben Jahr mit dem Alkohol aufgehört habe. Ich versuche, meine verhaltensmuster zu durchbrechen und mich nicht mehr anzupassen, sondern unbeirrt meine Meinung zu sagen.
 
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Ich war in den letzten Wochen intensiv auf "Selbstsuche". Ich muss es irgendwie schaffen, diese Beiden Seiten zu vermischen. Bzw. dass ich mein vorheriges Bewusstsein behalte, so dass ich meine ADS Grundprobleme (Selbstbewusstsein, Soziales, Aufmerksamkeit) in den Griff kriege.

ADHS ist eine gilt als eine neurologische (organische) Erkrankung: Sollen, wollen, versuchen, "an sich arbeiten" ist ja alles gut grundsätzlich aber ändert nichts an der Krankheit selber.

Aufmerksamkeitsprobleme kann man leider nicht "in den Griff bekommen" in dem man es versucht genauso wie man einen Beinbruch nicht in den Griff bekommt nur weil man es versucht. Wenn dein Bein gebrochen ist wirst du nicht mehr richtig laufen können. Du würdest niemals auf die Idee kommen es zu probieren
dein Bein duch "versuchen" wieder heil zu machen oder glauben dass du es einfach so wieder unter Kontrolle bekommen kannst.

Wenn du denkst dass du du alles unter Kontrolle bekommen solltest/müsstest und letztendlich selbst verantwortlich bist an den Beschwerden und es ja gehen würde wenn du dich nur genug zusammenreisst wirst du deinen Zustand langfristig nicht verbessern aber ständig das Gefühl dass du dir dieses Leid selbst zufügst oder zulässt- was nicht der Fall ist.

Wenn du wirklich an ADHS leiden solltest bist du zu 100% nicht schuld daran genauso wenig wie du Schuld daran bist wenn es ein Erdbeben gibt und dein Haus beschädigt wird oder wenn du an Asthma oder Kurzsichtigkeit leidest genauso wenig hast du es durch deine Willenskraft alleine unter Kontrolle.

besser ist es versuchen einen Arzt/Therapeuten zu finden und oder geeignete Therapien zu befolgen.

Aber vielleicht ist das bei dir nicht so wie ich das beschrieben aber wollte ich nur anmerken weil das leider viele so sehen... u.a auch Angehörige, Freunde etc...

Noch kurz zur Info: ich nehme seit fast zwei Wochen Risperdal.

Das heisst wahrscheinlich dass du schon einen Arzt siehst wegen deinen Problem, was auch gut ist grundsätzlich, es ist halt schwierig gute Ärzte zu finden bei sowas und man muss wahrscheinlich eine Weile suchen.. es gibt leider viele schlechte nun nicht sonderlich viel gute. Wenn du das Gefühl hast der Arzt bringt dich nicht weiter probier ruhig einen anderen aus und suche so lange bis du einen Therapeuten hast bei dem du das Gefühl hast es bringt dir auch wirklich etwas.

Wie seht ihr meine Situation?

Ich denke es ist keine allzu ungewöhnliche Situation heutzutage(leider!! wenn man alleine schon an die Umweltgifte denkt denen wir heutzutage ausgesetzt sind... :rolleyes:) aber sicher sehr unangenehm und problematisch für dich.

Es ist schon mal wirklich positiv dass du überhaupt ein Problembewusstsein hast und ernsthaft versuchst etwas daran zu ändern. Die meisten, vor allem in deinem Alter würden das nicht tun glaube ich.

Hier im Forum gibt es auch viele gute Infos die dir möglicherweise weiterhelfen können:

Ads, Adhs, Autismus

PS: Ihr solltet Wissen, dass ich ich seit einem Jahr nicht mehr Cannabis konsumiere und vor einem halben Jahr mit dem Alkohol aufgehört habe. Ich versuche, meine verhaltensmuster zu durchbrechen und mich nicht mehr anzupassen, sondern unbeirrt meine Meinung zu sagen.

Das ist sicher schon mal ein guter Anfang.

lg
 
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