Epigenetik - Wenn Essen auf die Gene schlägt

alibiorangerl

MᴏᴅᴇʀᴀᴛᴏʀɪN
Teammitglied
Themenstarter
Beitritt
09.09.08
Beiträge
15.213
wuhu ;-)

war heute abend im tv - online (43 min) sehen: Wenn Essen auf die Gene schlägt - ARTE+7

Wenn Essen auf die Gene schlägt

Die Filmemacher Frank Papenbroock und Peter Moers machen sich auf die Suche nach den "guten" und den "bösen" Stoffen in unserer Nahrung und beschreiben, wie durch sie Gene einfach an- und abgeschaltet werden. Wissenschaftler bezeichnen diesen Vorgang als Epigenetik, eine Forschungsrichtung, die bei der Verhinderung von Zivilisationskrankheiten hilfreich sein könnte.

Die heute 86-jährige Jannie Fafianie war schwanger, als die deutschen Besatzer während des Zweiten Weltkriegs ein Lebensmittelembargo über Amsterdam verhängten. Tausende starben damals an Hunger. Fafianie überlebte knapp und brachte ein Mädchen zur Welt. Ihre Tochter hatte jedoch ein Leben lang mit Krankheiten zu kämpfen - eine Folge der damaligen Hungersnot, weiß die Wissenschaftlerin Tessa Roseboom heute: "Der Fötus wurde auf harte Zeiten programmiert. Wenn dann Zeiten des Überflusses kommen, wird der Mensch meist krank." Manel Esteller vergleicht in seinen Zwillingsversuchen, welche Gene aktiv sind und welche nicht. Er meint: "Einer der überraschendsten Fälle war der zweier Zwillingsbrüder. Der eine lebte in einer großen Stadt und war krank, der andere wohnte auf dem Land, ganz ohne Krankheiten. Als wir uns ihr Epigenom anschauten, waren sie wie zwei völlig verschiedene Menschen, obwohl sie ja identische Gene hatten. Das war einer der extremsten Fälle, die wir gefunden haben."
Was wir essen, bestimmt, welche Gene in unserem Körper aktiv sind - unsere Nahrung kann Gene nämlich an- und ausschalten. Wissenschaftler nennen dies "Epigenetik". Die Folgen daraus können dramatisch sein. Krankheiten wie Krebs, Diabetes Typ 2, Herzinfarkt, Schizophrenie oder Autismus brechen aus. Doch damit nicht genug: Manche dieser tückischen Schalterstellungen sind anscheinend über mehrere Generationen vererbbar.
Dies ist auch ein Grund dafür, weshalb damit zu rechnen ist, dass die Gesundheit der nachfolgenden Generation schlechter sein wird als die ihrer Eltern. Schuld daran ist unser moderner Lebensstil, der unsere Gene durcheinanderbringt. So sickert beispielsweise seit Jahrzehnten unbemerkt ein Stoff aus den Lebensmittelverpackungen in die Nahrung, der in unseren Körpern wie ein Hormon wirkt und möglicherweise verantwortlich für eine immer früher einsetzende Pubertät oder eine lebenslange Neigung zur Fettleibigkeit sein könnte.
Sollte es den Wissenschaftlern tatsächlich gelingen, das Schaltpult der Evolution zu entschlüsseln und bedienen zu lernen, wäre das eine Revolution für die Medizin: Während man heute den Beginn einer Krankheit abwarten muss, um zu heilen, könnte man in Zukunft Krankheiten bereits vor ihrem Ausbruch heilen. Die junge Wissenschaft der Epigenetik könnte zum Schlüssel für viele Probleme unserer Zivilisationsgesellschaft werden.

(Deutschland, Kanada, Japan, 2008, 43mn)
ZDF
Regie: Frank Papenbroock, Peter Moers

sehr interessant... und jajaja... du bist, was du isst :idee:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte es den Wissenschaftlern tatsächlich gelingen, das Schaltpult der Evolution zu entschlüsseln und bedienen zu lernen, wäre das eine Revolution für die Medizin: Während man heute den Beginn einer Krankheit abwarten muss, um zu heilen, könnte man in Zukunft Krankheiten bereits vor ihrem Ausbruch heilen. Die junge Wissenschaft der Epigenetik könnte zum Schlüssel für viele Probleme unserer Zivilisationsgesellschaft werden.

Das ist natürlich ein gespielter Witz und an Absurdität nicht zu überbieten.

Wenn die Ernährung ja bereits als Ursache erkannt ist, dann ist die einfachste Möglichkeit, die Entstehung der Krankheiten zu verhindern, die Ernährung zu verbessern. Welche Ernährungsfehler das Problem sind, ist praktisch seit einem Jahrhundert bekannt.

Es besteht daher überhaupt kein Bedarf an einer Forschung in diesem Bereich - es sei denn, man hat nicht die Gesundheit der Menschen im Blick, sondern Geld und Macht. Denn hat man erst einmal die "Schaltstellen" herausgefunden, können die Menschen weiterhin ihre minderwertige, degenerierte Zivilisationskost essen und versuchen, die daraus entstehenden gesundheitlichen Schäden mit teueren Medikamenten oder Behandlungen zu verhindern.

So dürfte das in Zukunft dann laufen: Wer Geld hat bleibt (möglicherweise) gesund und wird abhängig. Wer kein Geld hat stirbt aus - macht ja nichts, ist ja kein wirtschaftlicher Verlust. :mad:
 
wuhu uma ;-)
Hier hatte ich auf die Woche der Ernährung hingewiesen
https://www.symptome.ch/threads/woche-der-ernaehrung-auf-arte.47041/

Die Sendung war sicher interessant, alibiorangerl (hab sie leider nicht gesehen).

Liebe Grüsse,
uma
das ist leider nicht mehr live oder online zu sehen (KINO-film bzw DVD!):

arte.tv schrieb:
Dienstag, 7. April 2009 um 21.00 Uhr
WE FEED THE WORLD - ESSEN GLOBAL
NICHT ONLINE - NUR INFO: Programm - ARTE
we-feed-the-world.at
essen-global.de

das gibts ab heute und kommenden tagen live zu sehen:

arte.tv schrieb:
Freitag, 10. April 2009 um 19.00 Uhr
UNSER LIEBSTER FEIND: DAS FETT

NICHT ONLINE - NUR INFO: Programm - ARTE

arte.tv schrieb:
Samstag, 11. April 2009 um 15.40 Uhr
SUPER SIZE ME

NICHT ONLINE - NUR INFO: Programm - ARTE

arte.tv schrieb:
Mittwoch, 15. April 2009 um 09.10 Uhr
DIE SAAT DER ZUKUNFT

NICHT ONLINE - NUR INFO: Programm - ARTE

arte.tv schrieb:
Freitag, 17.04.2009 um 09:10
UNSER LIEBSTER FEIND: DAS FETT

NICHT ONLINE - NUR INFO: Programm - ARTE

arte.tv schrieb:
Freitag, 17. April 2009 um 09.55 Uhr
EUER HUNGER – UNSER PROFIT

NICHT ONLINE - NUR INFO: Programm - ARTE

viele sendungen kann man sich auch im internet ansehen:

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:
Paris-Berlin, die Debatte: DER GROßE HUNGER, DIE GROßE ARMUT
Paris - Berlin, die Debatte - ARTE+7

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:
arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:

2535908,templateId=countStats,noncache=true,CmPart=com.arte-tv.streaming.countme

arte.tv schrieb:
Kyushu - Wo Japans grüner Tee wächst
360° - Geo Reportage - ARTE+7

2535908,templateId=countStats,noncache=true,CmPart=com.arte-tv.streaming.countme

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:

arte.tv schrieb:
4 Folgen: Sarah und die Küchenkinder
Suche - ARTE+7

zum thema ernährung gibt es in eventu noch mehr, vielleicht "kleinere, kürzere" sendungen, verpackt in ein bestimmtes format, das herauszufinden war mir nun aber doch zu mühsam... ist aber glaub ich fast alles, was zum thema zu sehen war bzw noch ist... viel spaß 🍿
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wuhu joachim ;-)
Das ist natürlich ein gespielter Witz und an Absurdität nicht zu überbieten.

Wenn die Ernährung ja bereits als Ursache erkannt ist, dann ist die einfachste Möglichkeit, die Entstehung der Krankheiten zu verhindern, die Ernährung zu verbessern. Welche Ernährungsfehler das Problem sind, ist praktisch seit einem Jahrhundert bekannt.

Es besteht daher überhaupt kein Bedarf an einer Forschung in diesem Bereich - es sei denn, man hat nicht die Gesundheit der Menschen im Blick, sondern Geld und Macht. Denn hat man erst einmal die "Schaltstellen" herausgefunden, können die Menschen weiterhin ihre minderwertige, degenerierte Zivilisationskost essen und versuchen, die daraus entstehenden gesundheitlichen Schäden mit teueren Medikamenten oder Behandlungen zu verhindern.

So dürfte das in Zukunft dann laufen: Wer Geld hat bleibt (möglicherweise) gesund und wird abhängig. Wer kein Geld hat stirbt aus - macht ja nichts, ist ja kein wirtschaftlicher Verlust. :mad:

aber darum geht es doch in diesem (film) beitrag über diese "epigenetik": es wurde das einwirken von nahrung auf die genetik und daraus (möchlichen) entstehung von krankheiten aufgezeigt (erforscht);

somit hat - wenn entsprechende forschung vorliegt - jeder mensch es (soferne dieser es auch weiß) in der eigenen hand, krank zu werden oder nicht; leider ist das eben den wenigsten menschen bekannt...

negativ finde ich den beisatz, es könnten dann auch medikamente "dagegen" gefunden werden - da hast du eben recht, die medikamente sind in diesem falle ohnehin "die richtigen nahrungsmittel";

eventuell wurde damit auch nur eine heilung durch diese fiktiven medis bei schwer kranken menschen gemeint, die durch "die richtige nahrung" alleine nicht mehr geheilt werden können...

ps: hast du dir den film überhaupt angesehen? nur die info lesen ist leider zuwenig...

schönen frühling(stag) :kiss:
 
Hallo alibiorangerl,

somit hat - wenn entsprechende forschung vorliegt - jeder mensch es (soferne dieser es auch weiß) in der eigenen hand, krank zu werden oder nicht; leider ist das eben den wenigsten menschen bekannt...

Der Punkt ist, daß diese Forschung völlig überflüssig ist, weil man bereits seit langem sehr genau weiß, wie diese Krankheiten entstehen. Man weiß nicht, wie die Ernährung auf biochemischer Ebene auf die "Schalter" wirkt, aber das zu erforschen, ist auch völlig überflüssig. Zur Prävention genügt es zu wissen, welche Ernährungsfehler für die Entstehung der Krankheiten verantwortlich sind - und genau das ist schon lange bekannt.

Und obwohl man das schon lange weiß, steht es nirgendwo an Reklametafeln, in Zeitschriften, wird nicht in den Nachrichten gesendet, taucht nicht in medizinischen Fachzeitschriften auf. Warum? Weil man damit kein Geld verdienen kann.

eventuell wurde damit auch nur eine heilung durch diese fiktiven medis bei schwer kranken menschen gemeint, die durch "die richtige nahrung" alleine nicht mehr geheilt werden können...

Das geht nicht. Die Epigenetik-Forschung zielt ja auf die Entstehung der Krankheiten ab (allerdings nicht auf ursächlicher Ebene, sondern auf symptomatischer). Wenn jemand bereits erkrankt ist, nützt es nichts, an den Genen zu manipulieren - bestenfalls könnte man damit das Auftreten von Krankheiten bei Nachkommen verhindern.

> ps: hast du dir den film überhaupt angesehen?

Nein, noch nicht, ich habe ihn gestern leider verpaßt. Aber ich beschäftige mich schon ein wenig länger mit ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten und da spielt die Epigenetik eine wichtige Rolle. Sie erklärt nämlich, warum diese Krankheiten trotz "Vererbung" über die Generationen hinweg reversibel sind.
 
wuhu joachim ;-)
Hallo alibiorangerl,
Der Punkt ist, daß diese Forschung völlig überflüssig ist, weil man bereits seit langem sehr genau weiß, wie diese Krankheiten entstehen. Man weiß nicht, wie die Ernährung auf biochemischer Ebene auf die "Schalter" wirkt, aber das zu erforschen, ist auch völlig überflüssig. Zur Prävention genügt es zu wissen, welche Ernährungsfehler für die Entstehung der Krankheiten verantwortlich sind - und genau das ist schon lange bekannt

nur zum teil!

joachim schrieb:
Und obwohl man das schon lange weiß, steht es nirgendwo an Reklametafeln, in Zeitschriften, wird nicht in den Nachrichten gesendet, taucht nicht in medizinischen Fachzeitschriften auf. Warum? Weil man damit kein Geld verdienen kann.

ja und nein; man kann auch mit gesunder nahrung geld verdienen... es muss erst ins bewusstsein eines jeden menschen (konsument, endverbraucher) eindringen... so lange nahrungsmittelkonzerne lobbying betreiben, ist das freilich nicht möglich ;(

joachim schrieb:
alibiorangerl schrieb:
eventuell wurde damit auch nur eine heilung durch diese fiktiven medis bei schwer kranken menschen gemeint, die durch "die richtige nahrung" alleine nicht mehr geheilt werden können...
Das geht nicht. Die Epigenetik-Forschung zielt ja auf die Entstehung der Krankheiten ab (allerdings nicht auf ursächlicher Ebene, sondern auf symptomatischer). Wenn jemand bereits erkrankt ist, nützt es nichts, an den Genen zu manipulieren - bestenfalls könnte man damit das Auftreten von Krankheiten bei Nachkommen verhindern.

bitte sieh dir diesen film an
- es werden eben nicht die gene direkt durch nahrung manipuliert, sondern "nur" ein oder ausgeschaltet, die gene selbst bleiben erhalten, können nur nicht mehr richtig "gelesen" werden...

mit der richtigen nahrung (bzw medikamenten in extremen fällen?) können diese gene wieder "richtig" geschaltet werden...

joachim schrieb:
alibiorangerl schrieb:
ps: hast du dir den film überhaupt angesehen?
Nein, noch nicht, ich habe ihn gestern leider verpaßt. Aber ich beschäftige mich schon ein wenig länger mit ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten und da spielt die Epigenetik eine wichtige Rolle. Sie erklärt nämlich, warum diese Krankheiten trotz "Vererbung" über die Generationen hinweg reversibel sind.

du kannst ihn dir auch online ansehen: Wenn Essen auf die Gene schlägt - ARTE+7

:wave:
 
Hallo zusammen!

Ja, das ist ein sehr interessantes Forschungsfeld. Es ist auch
völlig verblüffend, wie schnell die genetischen Schalter zu manipulieren
sind.

Das beste Buch das ich zu diesem Thema bisher gelesen habe ist
von Mark Hyman, Ultrametabolism, ISBN:0-7432-7255-2, leider bisher
nur in englisch soweit ich weiß.

Wer Interesse hat, kann gerne mein Zweitexemplar gegen Erstattung
der Versandkosten bekommen.

Viele Grüße

Heinz
 
Hallo,

habe vor Längerem einen Film über Epigenetik "The Healing Matrix" gesehen. Ich habe in Erinnerung, dass es vorwiegend darum ging, dass der Geist das An- und Abschalten der Gene bedingt. Damit deckt es sich ja mit den Beobachtungen von 'unerklärlicher' Spontanheilungen, die immer wieder gemacht wurden sowie der Philosophie uralter Mystik, z.B. tibetisch/ostasiatisch.

Dass der genannte Film im Verdacht steht, im Scientology-Umfeld entstanden zu sein, bitte ich zu beachten, andererseits wird diese Forschung sehr stiefmütterlich behandelt (untergraben?), da man offensichtlich sehr viel an Kosten dadurch (und gleichzeitig Gewinn für andere) einsparen könnte, weswegen man die Vorwürfe wieder relativ sehen könnte.

MfG samana
 
Die Epigenetik ist ein spannendes, junges Forschungsgebiet, das sich mit den Auswirkungen von Ernährung und Umwelt auf Gene beschäftigt und großes Potential für zukünftige Therapiekonzepte birgt.

Vielfältige erbliche Dispositionen für komplexe Erkrankungen stehen im Brennpunkt der Forschung, des öffentlichen Interesses und zunehmend analytischer Anwendungen.

Nun zeigen aber neue wissenschaftliche Erkenntnisse, dass Umwelt-, Lifestyle- und Ernährungsfaktoren stärker als gedacht unsere Gesundheit beeinflussen und sogar epigenetisch vererbt werden können. Im Gegensatz zur „klassischen“ genetischen Vererbung kommt es bei der epigenetischen Vererbung zu keiner Änderung der Gensequenz. Trotzdem können gesundheitsrelevante Konsequenzen aus Umwelt, Lifestyle oder Ernährung an die Nachkommen weitergegeben werden.
Das nötige Verständnis für das Zusammenspiel von Umwelt, Lifestyle, Ernährung, Genetik und Epigenetik könnte sich in Zukunft zu einem Konzept für eine integrative
Gesundheitsvorsorge entwickeln.
...
HealthBioCare - Ernährung & Beratung - Ernährung, Lebensstil, Genetik, Epigenetik

Dieses Gebiet scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken. Trotzdem weiter ein interessantes Thema.

Gruss,
Oregano
 
Oben