- Beitritt
- 21.06.11
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Hallo Ariella
Ich finde unsere Unterhaltung recht angenehm. In vielen Dingen stimme ich dir zu. In einigen Dingen bin ich und auch meine Frau sehr anders. Aber das ist nun mal ganz logisch, denn jeder Mensch kann ja nicht gleich sein.
Wie du sehr schön gesagt hast, ist Treue, Vertrauen und Ehrlichkeit sicherlich die wichtigste Voraussetzung für eine Partnerschaft.
Zu dieser Aussage möchte ich aber nun noch etwas sagen. Grundsätzlich stimme ich dir auch insofern zu, als es sicher nicht gut ist, sich total aufzugeben. Aber es gibt ja nicht nur schwarz oder weiss. Wenn man so denkt, dass man sich ganz aufgeben muss, um glücklich in einer nahen oder sogar engen Partnerschaft zu leben, dann denkt man in dem Schema von "entweder - oder". Nämlich entweder angebunden sein - oder frei sein. Wobe man nun über den Begriff der Freiheit schon wieder Bände schreiben könnte. Aber so viel in Kürze: Freiheit heisst nicht, alles tun und lassen zu können, was man gerade will. Denn wir alle leben nicht auf einer einsamen Insel. Dort könnten wir tun und lassen, was wir wollen. Aber wir würden dann nciht nur ein extrem schweres Leben haben, sondern wahrscheinlich auch wegen der großen Einsamkeit seelisch krank werden. Aber in jedem Zusammenleben müssen wir immer irgendwie Rücksicht nehmen. Ich spreche jetzt nicht nur über Partnerschaften, sondern das Leben in einer Gemeinsachaft, auch wenn diese nur ein bestimmtes Volk ist. Ob in der Arbeit, ob im Bus, in der Freizeit, im Freibad, egal wo: Wir müssen Rücksicht nehmen und uns an bestimmte Regeln halten.
So sehe ich es auch in einer Partnerschaft. Wenn man in Frieden zusammen leben will, dann muss man bestimmte Regeln einhalten. Wie diese aussehen, das kommt auf die Umstände an und ferner darauf, was man gegenseitig als akzeptabel erkennt und was man gegenseitig als nicht akzeptabel erkennt. Das können nun ganz wichtige Dinge sein, wie z.B. Treue, aber auch kleine Dinge, wie z.B. wie man ein Wochenende verbringt oder den Urlaub. Oder wer das Essen kocht oder den Abwasch macht und so weiter.
Dass man nun das ganze Leben ändert wegen einer Partnerschaft, wie du es schreibst, ist zwar in einigen oder sogar in vielen Dingen notwendig, jedoch sicherlich nicht das ganze Leben von Grund auf. Obwohl ein Zusammenleben ja schon eine grundsätzliche Änderung des Lebens ist. Wenn man gar nicht zusammen lebt, dann ist das ja wohl deine wirklich Partnerschaft, sondern eher so etwas wie eine Freundschaft. Das ist ja auch in Ordnung. Nur sollte man dann nicht von Partnerschaft sprechen.
Man kann sich in einer Partnerschaft angleichen. Sicherlich wird man dann vielleicht das eine oder andere aufgeben oder auch umändern. Ob man das will, ist natürlich eine persönliche Frage und man kann keine Regeln aufstellen über so etwas.
Wenn man jedoch IMMER NUR das macht, was man gerade will und keinerlei Absprache mit dem Partner gemacht wird, dann würde ich ein solches Leben überhaupt nicht als Partnerschaft bezeichnen, selbst wenn man zusammen lebt. Denn eine Partnerschaft ist ein gemeinsames Tun. Man kann natürlich dieses gemeinsame Tun auf bestimmte Dinge beschränken (z.B. im geschäftliche Bereich). Aber irgendwo muss es Gemeinsamkeiten geben, sonst ist es keine Partnerschaft.
Wenn man nun die Gemeinsamkeiten nur auf Sex beschränkt, dann sehe ich für eine solche Partnerschaft keine lange Dauer. Leider sehe ich, dass dies oft der Fall ist. Und leider sehe ich dann auch immer wieder, dass diese sogenannte Partnerschaft dann irgendwann wieder zerbricht. Denn es war eine sehr eingeschränkte Partnerschaft und wir bestehen ja nicht nur aus Sex.
In die Falle der Abhängigkeit darf man natürlich nicht geraten. Wäre es so, dann hätte man keine wirkliche Partnerschaft gehabt. Denn Partnerschaft bedeutet zusätzlich zum gemeinsamen Tun auch noch, dass man dieses Tun ständig miteinander abspricht oder abgleicht. Deshalb kann in einer echten Partnerschaft gar keine Abhängikeit stattfinden. Wenn es eine Abhängigkeit gibt, dann ist es keine Partnerschaft. Eine Partnerschaft setzt voraus, dass beide Partner die Verantwortung für das gemeinsame Tun übernehmen und ihre Tätigkeiten absprechen. Unfreie Menschen können keine Partner sein.
Ich finde, dass heute viele junge Paare den Begriff der Freiheit vollkommen falsch auffassen.
Das ist nun bitte keine Kritik an dich, Ariella, Ich setze auch nicht voraus, dass dies alles für dich zutrifft. Deine Aussage hat nur meine Gedanken auf all das gebracht. Vielleicht will ja noch jemand anderer zu diesem interessanten Thema etwas sagen.
Ja, es geht hier immer noch um den Freiraum in einer Partnerschaft. Freiraum und Freiheit ist ja im Prinzip dasselbe.
Die Frage in diesem Thema, WIEVIEL Freiraum man braucht, die ist allerdings nicht für alle gleich zu beantwortenl. Es gibt sogar Fälle, bei denen einer von Beiden ganz zufrieden mit der Abhängigkeit ist. Ich möchte nicht abstreiten, dass man auch in einer solchen Beziehung glücklich sein kann, wenn man entsprechend geartet ist. Aber das würde ich dann nicht unbedingt als Partnerschaft bezeichnen (siehe oben). Wenn ich nun die Frage dieses Threads in einer Kurzantwort beantworten sollte, dann würde ich sagen: Einen gewissen Freiraum braucht jeder in einer Partnerschaft, aber immer abgesprochen mit dem Partner und auf gegenseitigs Einverständnis. Wie viel das dann sein kann, kommt also auf die BEIDEN Partner an.
Schöne Grüße
Werner
Ich finde unsere Unterhaltung recht angenehm. In vielen Dingen stimme ich dir zu. In einigen Dingen bin ich und auch meine Frau sehr anders. Aber das ist nun mal ganz logisch, denn jeder Mensch kann ja nicht gleich sein.
Wie du sehr schön gesagt hast, ist Treue, Vertrauen und Ehrlichkeit sicherlich die wichtigste Voraussetzung für eine Partnerschaft.
HTML:
viele frauen, und auch männer machen den fehler sich komplett für den partner aufzugeben und das ganze leben nach dem andern umzustricken. das finde ich falsch. dadurch geraten sie in die falle der abhängigkeit. ich kenne einige solcher fälle, wenn es dann doch nicht klappt, stehen sie da ohne freunde, ohne geld usw. man sollte immer auf eigenen beinen stehen können und auch glücklich sein wenn man mal keinen partner hat. viele können scheinbar nur glücklich sein wenn sie einen partner haben.
Zu dieser Aussage möchte ich aber nun noch etwas sagen. Grundsätzlich stimme ich dir auch insofern zu, als es sicher nicht gut ist, sich total aufzugeben. Aber es gibt ja nicht nur schwarz oder weiss. Wenn man so denkt, dass man sich ganz aufgeben muss, um glücklich in einer nahen oder sogar engen Partnerschaft zu leben, dann denkt man in dem Schema von "entweder - oder". Nämlich entweder angebunden sein - oder frei sein. Wobe man nun über den Begriff der Freiheit schon wieder Bände schreiben könnte. Aber so viel in Kürze: Freiheit heisst nicht, alles tun und lassen zu können, was man gerade will. Denn wir alle leben nicht auf einer einsamen Insel. Dort könnten wir tun und lassen, was wir wollen. Aber wir würden dann nciht nur ein extrem schweres Leben haben, sondern wahrscheinlich auch wegen der großen Einsamkeit seelisch krank werden. Aber in jedem Zusammenleben müssen wir immer irgendwie Rücksicht nehmen. Ich spreche jetzt nicht nur über Partnerschaften, sondern das Leben in einer Gemeinsachaft, auch wenn diese nur ein bestimmtes Volk ist. Ob in der Arbeit, ob im Bus, in der Freizeit, im Freibad, egal wo: Wir müssen Rücksicht nehmen und uns an bestimmte Regeln halten.
So sehe ich es auch in einer Partnerschaft. Wenn man in Frieden zusammen leben will, dann muss man bestimmte Regeln einhalten. Wie diese aussehen, das kommt auf die Umstände an und ferner darauf, was man gegenseitig als akzeptabel erkennt und was man gegenseitig als nicht akzeptabel erkennt. Das können nun ganz wichtige Dinge sein, wie z.B. Treue, aber auch kleine Dinge, wie z.B. wie man ein Wochenende verbringt oder den Urlaub. Oder wer das Essen kocht oder den Abwasch macht und so weiter.
Dass man nun das ganze Leben ändert wegen einer Partnerschaft, wie du es schreibst, ist zwar in einigen oder sogar in vielen Dingen notwendig, jedoch sicherlich nicht das ganze Leben von Grund auf. Obwohl ein Zusammenleben ja schon eine grundsätzliche Änderung des Lebens ist. Wenn man gar nicht zusammen lebt, dann ist das ja wohl deine wirklich Partnerschaft, sondern eher so etwas wie eine Freundschaft. Das ist ja auch in Ordnung. Nur sollte man dann nicht von Partnerschaft sprechen.
Man kann sich in einer Partnerschaft angleichen. Sicherlich wird man dann vielleicht das eine oder andere aufgeben oder auch umändern. Ob man das will, ist natürlich eine persönliche Frage und man kann keine Regeln aufstellen über so etwas.
Wenn man jedoch IMMER NUR das macht, was man gerade will und keinerlei Absprache mit dem Partner gemacht wird, dann würde ich ein solches Leben überhaupt nicht als Partnerschaft bezeichnen, selbst wenn man zusammen lebt. Denn eine Partnerschaft ist ein gemeinsames Tun. Man kann natürlich dieses gemeinsame Tun auf bestimmte Dinge beschränken (z.B. im geschäftliche Bereich). Aber irgendwo muss es Gemeinsamkeiten geben, sonst ist es keine Partnerschaft.
Wenn man nun die Gemeinsamkeiten nur auf Sex beschränkt, dann sehe ich für eine solche Partnerschaft keine lange Dauer. Leider sehe ich, dass dies oft der Fall ist. Und leider sehe ich dann auch immer wieder, dass diese sogenannte Partnerschaft dann irgendwann wieder zerbricht. Denn es war eine sehr eingeschränkte Partnerschaft und wir bestehen ja nicht nur aus Sex.
In die Falle der Abhängigkeit darf man natürlich nicht geraten. Wäre es so, dann hätte man keine wirkliche Partnerschaft gehabt. Denn Partnerschaft bedeutet zusätzlich zum gemeinsamen Tun auch noch, dass man dieses Tun ständig miteinander abspricht oder abgleicht. Deshalb kann in einer echten Partnerschaft gar keine Abhängikeit stattfinden. Wenn es eine Abhängigkeit gibt, dann ist es keine Partnerschaft. Eine Partnerschaft setzt voraus, dass beide Partner die Verantwortung für das gemeinsame Tun übernehmen und ihre Tätigkeiten absprechen. Unfreie Menschen können keine Partner sein.
Ich finde, dass heute viele junge Paare den Begriff der Freiheit vollkommen falsch auffassen.
Das ist nun bitte keine Kritik an dich, Ariella, Ich setze auch nicht voraus, dass dies alles für dich zutrifft. Deine Aussage hat nur meine Gedanken auf all das gebracht. Vielleicht will ja noch jemand anderer zu diesem interessanten Thema etwas sagen.
Ja, es geht hier immer noch um den Freiraum in einer Partnerschaft. Freiraum und Freiheit ist ja im Prinzip dasselbe.
Die Frage in diesem Thema, WIEVIEL Freiraum man braucht, die ist allerdings nicht für alle gleich zu beantwortenl. Es gibt sogar Fälle, bei denen einer von Beiden ganz zufrieden mit der Abhängigkeit ist. Ich möchte nicht abstreiten, dass man auch in einer solchen Beziehung glücklich sein kann, wenn man entsprechend geartet ist. Aber das würde ich dann nicht unbedingt als Partnerschaft bezeichnen (siehe oben). Wenn ich nun die Frage dieses Threads in einer Kurzantwort beantworten sollte, dann würde ich sagen: Einen gewissen Freiraum braucht jeder in einer Partnerschaft, aber immer abgesprochen mit dem Partner und auf gegenseitigs Einverständnis. Wie viel das dann sein kann, kommt also auf die BEIDEN Partner an.
Schöne Grüße
Werner