Entzug von Benzodiazepin erfolgreich beendet

Hallo Marlene, hallo Ben,

wenn Marlene eine "derartige Angst" vor diesen Mitteln (AD`s) hat, glaube ich persönlich nicht, dass es derzeit das Richtige für sie ist.

Ich würde dann eher Homöopathie bzw. Phytotherapie versuchen.

Z.B. Avena sativa (Weleda) oder Baldrian, Melisse, Lavendel.
Auch das Mittel Nux Vomica, wie von Kopf vorgeschlagen, jedoch in D12, könnte hilfreich sein. Allerdings leitet für mein Gefühl Nux Vomica nur die Medikamentengifte schneller aus, d.h. Baldrian oder Avena Sativa wären trotzdem dazu angezeigt.

Liebe Grüße an Euch Beiden und viel :kraft:

Kayen
 
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Hallo Kayen, hallo Ben,

ja ich denke Ihr habt Recht. Danke für Euren Zuspruch. Diese Quälerei ist sehr lästig und ich für bin jetzt so weit, dass ich mich an eine "Hilfe" ran traue. Ich bin dermaßen angespannt, dass ich nicht zur Ruhe finde, ich werde auch einfach nicht müde, egal was ich am Tag tue. Jetzt komme ich vom Sport und bin dermaßen aufgedreht, es ist nicht zu fassen. Ich denke, für meine Nerven ist dieser angespannte Zustand sehr schlimm und mir hilft es mehr, wenn ich endlich mal zur Ruhe komme. Ich versuche es mit Avena Sativa heute zur Nacht.
Drückt mir die Daumen, dass es hilft,
liebe Grüße
Marlene
 
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Hallo Zusammen, weiterhin alles auf einem guten Weg. Die Nächte kann ich weiterhin schlafen - einschlafen so ca. 23 Uhr und bis auf 1-2 Unterbrechungen durchschlafen bis ca. 7 Uhr. Innere Unruhe, schlechte Standfestigkeit und eine leichte Angstsymptomatik sind aktuell noch die zu bewältigenden Symptome.... es scheint Licht am Ende des Tunnels zu sein. Die nächste Zeit werde ich den Schwerpunkt auf die Entspannung legen, damit hoffentlich diese Angstsymptomatik und die Unruhe nachlässt. Liebe Grüße an alle und viel Mut und Vertrauen!!! BEN
 
Liebe Marlene, ich denke es könnte hilfreich sein, wenn du deinen Schwerpunkt auf Entspannungstechniken oder ähnliches legst. Der Sport ist natürlich auch gut, aber entspannen ist sehr wichtig. Je mehr dein vegetatives Nervensystem wieder "normal" regelt (Sympatikus und Parasympatikus im Gleichgewicht), umso eher wirst du vielleicht Ruhe finden. Wie schon erwähnt, ich entspanne durch Meditation, lesen und Biofeedback (ein computerprogram mit Sensoren und Entspannungsübungen).
Eine Psychotherapie kann hilfreich sein. Ich wüsche dir weiterhin viel Kraft und eine baldig Besserung!!! Liebe Grüße BEN


Hallo Kayen, hallo Ben,

-----Ich bin dermaßen angespannt, dass ich nicht zur Ruhe finde, ich werde auch einfach nicht müde, egal was ich am Tag tue. Jetzt komme ich vom Sport und bin dermaßen aufgedreht, es ist nicht zu fassen. Ich denke, für meine Nerven ist dieser angespannte Zustand sehr schlimm und mir hilft es mehr, wenn ich endlich mal zur Ruhe komme........
liebe Grüße
Marlene
 
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Hallo Ben,

also ich persönlich habe keine Psychotherapie erwähnt, da ich dahingehend eher zurückhaltend denke.

Wenn ich mir den eingestellten Link durchlese, sind dort so gute Vorschläge enthalten, kann mir kaum vorstellen, dass ein Therapeut dahingehend noch viel mehr herausholen kann.

Ist nur meine persönliche Meinung, jeder kann nur selbst den richtigen Zeitpunkt für eine Therapie erfühlen.

Liebe Grüße auch an Marlene
Kayen
 
Hallo Kayen, hallo Ben, vielen Dank für Eure lieben Wünsche und Tipps. Also ich habe, wie erwähnt, vorgestern mit Avena sativa begonnen. Homöop. Mittel von Kayen empfohlen. Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe wunderbar geschlafen. Meine Apothekerin hatte mir noch empfohlen (sie kennt meine Geschichte) eine kleine Gabe schon am Nachmittag zu nehmen. So war ich schon sehr ruhig, als ich mich zu Bett begab. Und dann kam der Schlaf wie früher mit meiner Benzotablette. Ich bin vor Freude völlig aus dem Häuschen und danke Euch nochmals für die Ratschläge. Evtl. hat Kayen noch einen Tipp zur feineren Dosierung. Ich habe bisher am Nachmittag gegen 17 Uhr 5 Globoli und 30 Minuten vor dem Schlafengehen 10 Globoli genommen. So ungefähr war die Empfehlung der Apothekerin. Die Unruhe tagsüber ist auch nicht mehr so ich schlimm, evtl. hatte ich in den Tagen zuvor so eine richtige Krise. Ich hoffe sehr, dass ich jetzt damit gut weiterkomme. Denkt Ihr, ich muß dann Avena über längere ´Zeit einnehmen. Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit homöop. Medizin. 'Evtl. schreibt mir Kayen hierzu aus ihrem Erfahrungsschatz. Ich wünsche Euch schöne Pfingstfeiertage und für Ben, dass es ihm weiterhin so gut geht, liebe Grüße Marlene
 
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Hallo Kopf,
ich danke Dir für Deine Ratschläge aus der Homöopathie. Zusammen mit Kayas
Vorschlägen bin ich gut beraten. Ich fühle mich unter Avena sativa deutlich besser und kann glücklicherweise schlafen. Auf jeden Fall bisher.
Danke nochmals und ein schönes Pfingstfest,

viele Grüße
Marlene
 
Hallo Kayen, sorry, ich hatte deinen Beitrag falsch gelesen "Phytotherapie" mit Psychotherapie verwechselt.... :eek:) Ich habe meinen Kommentar entsprechend geändert. Liebe Grüße und vielen Dank für deine Beiträge! BEN

Hallo Ben,

also ich persönlich habe keine Psychotherapie erwähnt, da ich dahingehend eher zurückhaltend denke.

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Liebe Grüße auch an Marlene
Kayen
 
Hallo Marlene, das liest sich ja bestens!!! Ich denke, ich werde nächste Woche klären, ob dieses Mittel sich mit meinen anderen Medikamenten verträgt und wenn ja, werde ich es wohl auch versuchen! Bis auf die Tatsache, dass ich letzte Nacht erst um 5 Uhr eingeschlafen bin (davor hatte ich 7 gute Nächte), geht es mir recht gut. Die Belastungsgrenzen werden immer größer...... ich hoffe sehr, dass es anhält..... Liebe Grüße an alle, die sich hier beteiligen und uns helfen!!! Marlene, ich hoffe sehr, dass es bei dir nun anhält!!! BEN

vorgestern mit Avena sativa begonnen. Homöop. Mittel von Kayen empfohlen. Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe wunderbar geschlafen. Meine Apothekerin hatte mir noch empfohlen (sie kennt meine Geschichte) eine kleine Gabe schon am Nachmittag zu nehmen. So war ich schon sehr ruhig, als ich mich zu Bett begab. Und dann kam der Schlaf wie früher mit meiner Benzotablette. Ich bin vor Freude völlig aus dem Häuschen und danke Euch nochmals für die Ratschläge. Evtl. hat Kayen noch einen Tipp zur feineren Dosierung. Ich habe bisher am Nachmittag gegen 17 Uhr 5 Globoli und 30 Minuten vor dem Schlafengehen 10 Globoli genommen. ...................................................................................... Ich wünsche Euch schöne Pfingstfeiertage und für Ben, dass es ihm weiterhin so gut geht, liebe Grüße Marlene
 
Evtl. hat Kayen noch einen Tipp zur feineren Dosierung. Ich habe bisher am Nachmittag gegen 17 Uhr 5 Globoli und 30 Minuten vor dem Schlafengehen 10 Globoli genommen. So ungefähr war die Empfehlung der Apothekerin.. Denkt Ihr, ich muß dann Avena über längere ´Zeit einnehmen. Marlene

Hallo Marlene,

freut mich, dass Du besser schlafen kannst :)

Die Dosierungsempfehlung der Apothekerin hatte ich auch so für Dich gedacht, wollte aber nicht vorauseilen und erstmal abwarten, wie es bei Dir wirkt.

Es kann durchaus sein, dass trotzdem gelegentlich der Schlaf gestört ist, dann kannst Du ruhig in der Nacht nochmals 5-10 Kügelchen nehmen. Ansonsten habe ich es immer in der Handtasche, falls verstärkt Unruhe auftritt, nehme ich auch gelegentlich 5 Kügelchen, je nach Bedarf.

Bezüglich der Einnahmelänge würde ich mir garnicht so große Gedanken machen. Das beruhigende bei anthroposophischen/homoeopathischen Mitteln ist, dass der Körper sich, trotz dieser Einnahme, weiterhin naturgemäsz reguliert und irgendwann hast Du einfach das Gefühl, Du brauchst es nicht mehr. Dann wirst Du es abends irgendwann vergessen einzunehmen.
Und falls Unruhe/Schlafstörungen etc. mal auftreten, kann man vorsorglich die Hausapotheke damit bestücken.

Liebe Grüße
Kayen


Hallo Ben,

das braucht Dir nicht peinlich sein mit der Phyto/Psychotherapie, hab mich dahingehend auch schon oft verlesen:)

Ich habe gesehen, dass Du evtl. Avena Sativa für Dich planst?

Durch das Mirtazepin ist allerdings Dein Körper "chemisch" sehr sediert (beruhigt) und ich könnte mir vorstellen, dass Avena sativa zu feinstofflich ist, um bei Dir das gleiche Ergebnis wie bei Marlene zu erzielen. (Marlene hatte ja schon eine ganze Zeit garnichts genommen, dadurch ist ihr Körper dafür aufnahmefähiger)
Es kann gut sein, dass Du eine Wirkung mit Avena erzielst, kann aber auch sein, dass es "erstmal" zu schwach für Dich ist. Das heisst, dass Du evtl. erstmal ein anderes homoeopathisches Mittel zwischenschieben musst, welches Mirtazepin entgiftet (so ca. 10 Tage) Schlafhilfe in der Zeit könnte dann Phytotherapie sein.

Liebe Grüße
Kayen
 
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Hallo hier im Forum, ich bin seit heute neu hier mehr durch die Google Suchfunktion da gelandet.

Mich beschäfigt das Thema Benzo Entzug seit Jahren. Ich bin männlich, 48 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder um die 20, sportlich, kein Übergewicht , kein Rauchen, kein Alkohol. Aber : seit ca. 5 Jahren Tetrazepam.

Zu meiner Geschichte: Ich bin ein relativ sensibler Mensch der schnell aufgeregt und nervös ist. In früheren Zeiten entdeckte ich , dass Alkohol meine Nervosität lindert, und so begann ich im Bedarfsfall - und diese Fälle wurden immer mehr im Laufe der Zeit - mehr und mehr Bier, Wein und am Schluss Melissengeist zu trinken. Ich muss dazu sagen, dass ich nach meinem Studium gleich eine Führungsposition in einer grossen dt. Firma beginnen konnte mit entsprechender Verantwortung.

Wie auch immer. 2004 war ich mit Alkohol an einem Grenzpunkt angelangt und entschloss mich, völlig daruf zu verzichten, was mir leicht fällt. Bis heute. Aber irgendwie holte mich natürlich meine Nervenschwäche ein... Viele Situationen empfand ich als brutal...und dann, nach ca. 2 Jahren entdeckte ich zufällig nach einer Muskelverspannung Tetrazepam, das mir vom Orthopäden gegen Nackenschmerzen verordnet wurde. Es dauerte ca. 1 Jahr bis ich die wahre Wirkung schätzen lernte ... und setze es seitdem gezielt ein. Krass die Dosissteigerung. Anfangs war 1 Tablette i.O., heute brauche ich manchem 6 pro Tag, um eine ausreichende sedierende Wirkung zu erzielen.

Letztes Jahr hörte ich auf: im Mai verzichtete ich über einen Monat abrupt darauf. Ich war schon ganz happy, aber dann hat es mich brutal mitten im Staion wähend eines Fussballspiels erwischt: Benommenheit. Herzrasen, irrsinniger Blutdruck, Atemprobleme, Wahrnehmungsstörungen, irgendwie Todesangst. Ich bin dann auf die Toilette und hab 2 Tabletten eingeworfen die ich trotzdem immer bei mir hatte - und war wieder drauf. Das ist das linke. Anfangs wenn man sie wieder einschmeisst braucht oft Tage danach keine, aber dann werden die Intervalle wieder kürzer, bis man sich wieder einpendelt bei ca. 2-4 pro Tag.

Im September schaffte ich dann über volle 3 Monate den Ausstieg, bis ich während einer ganztagigen Besprechung plötzlich das gleiche erlebte wie im Stadion. Seitdem bin ich wieder drauf. Ihr seht: 1 Monat, 3 Monate .... Es ist so frustierend dass das nie aufzuhören scheint.

Ich kenne die Abhandlung von Frau Kutcher aus Benzo.org fast auswendig. Ich kenne die chemischen/biologischen Zusammenhänge von Gaba perfekt, aber ich versage im falschen Moment, weil mir das Mittel fehlt, im Bedarfsfall meine Nerven zu pflegen, zu kontrollieren und eben nicht zur Tablette zu greifen. Joga, Entspannungsübungen nach Jacobsen, autogenes Traning: Alles probiert. Ich bin ratlos und frustiert , will aber heute mehr den je aussteigen. Kurz geling es mir imer ... aber das anhaltende...

Zusammenfassend sehe ich die Probleme der empfindsamen Nerven, die durch was auch immer beruhigt werden. Alkohol ist natürlich leicht verfügbar und bis zu einem gewissen Grad geduldet. Dann, nach Bezo Umstieg und Ausstieg , habe ich 2 Probleme: die alten und den Entzug.

Ich weiss momentan nicht recht weiter. Wenn ich aufhöre spielt spontan mein Blutdruck verrückt, Kopfschmerzen... lässt sich alles aushalten, aber wenn Du glaubst es geschafft zu haben : Bum!!!
Danke für Eure Geduld mir zuzuhören (lesen)
 
Hallo Uli, ich sehe durchaus parallelen zu meiner Geschichte, wobei ich Diazepam erst nach einem kompletten Zusammenbruch mit Todesängsten bekam. Nach der Akutphase hatte ich es "nur" Bedarfsfall genommen (ca. alle 3-4 Tage). Was ich damals nicht wusste, dass dieses Zeug so lange im Körper ist und die fehlende Einnahme die Achterbahnfahrt am laufen hielt. Ich habe Diazepam über 12 Jahre genommen. Der erste Versuch es loszuwerden ging schief, da ich zu schnell Entzog und jetzt kommt das Wesentliche "ich war vom Kopf her noch gar nicht in der Lage" ein Leben ohne Diazepam zu führen. Ich sehe mich nicht als den typisch Süchtigen, mein Leben drehte sich nicht um Diazepam, aber es ging in schwierigen Situationen auch nicht ohne (Besprechungen, Betriebsvesammlungen,.....). Ich hatte seit Januar 2011 versucht loszukommen, aber geschafft habe ich erst im April diesen Jahres - wobei ich erst 6 Wochen ohne bin, aber bis jetzt sieht es recht gut aus. Zu meinem Weg, der nicht für jemand anderen passen muss.... Ich habe eine Psychotherapie begonnen, damit ich mit den Ängsten lerne umzugehen, habe einen Nervenarzt konsultiert, damit er mich noch mehr aufklärt und mir Tipps gibt, wie ich voran komme. Er hat mir diverse Bücher empfohlen, außerdem auch einen Ort im Schwarzwald, an welchem man näher an sein "ich" kommt. Dort lernt man auch meditieren. Diese Massnahmen halfen mir bis jetzt, einen anderen Bezug zu mir und zum Tod aufzubauen. Der Prozess dauert an. Außerdem war ich Ende Februar "beruflich ausgestiegen (krank)". Aktuell bin ich immer noch krank und werde auch erst wieder arbeiten gehen, wenn ich mir sicher bin, dass ich weit genug bin ohne Diazepam den Alltag zu bewältigen, besonders den beruflichen Alltag! Ich denke, nur Entspannungstechniken zu lernen ohne einen Umdenkprozess einzuleiten, bringt eventuell nicht den gewünschten Effekt. Ich versuche heute Probleme wirklich als Aufgaben zu sehen, auch die Probleme mit dem Benzo, und versuche die schwierigen Situation Stück für Stück durchzustehen. Außerdem versuche ich einen Alltag zu schaffen, an welchem ich mir auch Kraft hole und meine Bedürnisse befriedige. Sollte ich zu dem Entschluss kommen, dass mein Beruf zu stressig ist (auch Führungsposition), werde ich die Konsequenzen ziehen und es sein lassen. Ich möchte auf keinen Fall Medikamente benötigen, damit ich einen Beruf ausüben kann. Soweit von meiner Seite... Viele Grüße BEN
 
Hallo Zusammen, kurzer Statusbericht. Symptome gehen weiterhin zurück. Tinnitus nicht mehr ganz so stark. Schlafprobleme seit ca. 1 1/2 Wochen einigermaßen im Griff. Innere Unruhe zurzeit auf einem niedrigen Level, teilweise sogar recht gute Verfassung. Mirtazapin seit ca. 1 1/2 Wochen von 22,5 mg auf 15 mg reduziert. Schwindel weitestgehend nur in der Öffentlichkeit, wenn größere Menschengruppen da sind oder in der Stadt. Insgesamt bin ich mit der Entwicklung soweit Zufrieden und hoffe natürlich, dass es so weiter geht. Ach ja, Sport habe ich vor ca. 2 1/2 Wochen intensiviert. Erst 1 1/2 Wochen alle 2 Tage 30 Min. Ergobike, seit einer Woche alle 2 Tage eine Stunde Ergobike - Pulsfrequenz hat sich bereits verändert (alt ca. 67, akt. ca. 60), Pulsberuhigung geht auch recht schnell. Außerdem Biofeedback mit Entspannungsübungen fast täglich.
Mögen alle, die eine schwere Zeit durchmachen die Kraft und den Mut finden um die Aufgaben zu bewältigen, auf dass es bald wieder bessere Zeiten gibt! Liebe Grüße BEN
 
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Hallo BEN, wie schön, dass Du ein Vorwärtskommen sehen kannst. Und die Gewißheit, die Symptome lassen allmählich weiter nach, ist schon ein tolles Gefühl. Aber Du bist ja auch nicht untätig und gibst nicht auf. Das ist ja so sehr wichtig. Ich bin soweit auch ganz zufrieden, wenn der Tinnitus mal etwas nachlässt, der Tag gelassener angegangen werden kann und die Unruhe nicht gierig nach mir greift. Aber der Schlaf !!! Mein Avena hat merkwürdigerweise nur zwei /drei Nächte gewirkt, seit Montag ist es wieder vorbei und ich liege wieder bis ca. 2 Uhr wach. Dann kommt zeitweise wieder diese Kribbeln in den Beinen, das mich wieder zum Aufstehen und Duschen veranlasst. Hier sehe ich zur Zeit wirklich kein Vorankommen und das deprimiert mich doch sehr. Seit 65 Tagen bin ich "giftfrei" - aber der fehlende Schlaf ist ein Problem für mich. Es fällt mir sogar sehr schwer, vor dem Einschlafen meine Entspannungsübungen zu machen, so zappelig bin ich.
Wie Prof. Ashton schreibt, dieses Gift hinterläßt ein total zerrüttetes Nervenkostüm. Dem müssen wir uns jedoch stellen - aber es ist nicht leicht.
Gut dass es unser Forum gibt, dass man sich austauschen kann. Denn in der
"realen Welt" kann man sich kaum einem anvertrauen.
Da ich jetzt in diesem dunklen Strudel bin, kann ich leider auch dem Ulli, der jetzt neu bei uns im Forum Hilfe sucht, keine guten Ratschläge geben. Nur den, mit diesem Gift aufzuhören. Und das, sobald als möglich.
In diesem Sinne sorry, aber mir fehlt heute die Kraft, ich mußte wieder mal von meinem Zustand berichten und freue mich, von Dir und Euch zu hören.
Dennoch - wir werden es schaffen und nie wieder dieses Teufelszeug !!

Liebe Grüße Marlene
 
Hallo Ihr 2, ich brauche momentan viel Zeit für mich, deshalb habe ich auch nicht geschrieben. Ich war bis Sonntag in der Klinik, da ich an einem Tumor an der Hypophyse operiert wurde. Täglich ca. 4-6 Tetras um das zu packen. Seit Sonntag bin ich daheim und "clean". Mein Blutdruck ist hoch und ich kann keinem sagen , wieso. Ich sage es liegt an den Hormonen ... aber es ist der Entzug. Habe meinen Neurologen Dienstag angesprochen, dass sich da bei mir war entwickelt hat.. seine Anwort: "Ausschleichen". Mehr wissen manche Ärzte wirklich nicht. Mit meinen Betablockern schaffe ich zumindest den Blutdruck (und Puls) nicht eskalieren zu lassen. Ich habe verdammt viel Selbstdiszipin, aber das schlimme ist, das die Qualen bei mir erst sehr spät kommen: Leztes Jahr einmal nach einem Monat, dann beim 2.ten mal nach 3 Monaten. Da dachte ich , ich hätte es längst geschafft. Übrigens hab ich den Tinnitus auch - der kommt aber m.E. mehr vom erhöhten Blutdruck aufgrund des Entzugs.
Auch den Schwindel wenn ich unter Leute komme.
Ich probiere nächste Woche Hypnose aus - habe 3 Sitzungen. Ich bin mal gespannt und halte Euch auf dem Laufenden.
Ich will das genauso schaffen wie andere vor uns!!
Eigentlich klar: Gaba sorgt an den Nervenenden für eine Polarisierung durch Chlorid - wenn diese Polarisierung wegfällt , schlägt die Reizleitung , die ja nichts anderes ist als eine Stromleitung, mit voller Wucht auf, da ja die Nerven nicht mehr "vorgeladen" sind. Das ganze ist relativ einfach chemisch zu begründen. Nichtsdestotrotz ist diese Überempfindlichkeit zu besiegen.
Erstens wissen wir ja dass immer wieder Qualen auf uns zukommen, deshalb können wir uns drauf einstellen.
Zweitens müssen wir Reize (Stress, Menschenmassen, Lautstärke, optische Reize, bei mir auch Höhe etc. ) meiden. Wie man das über 1 Jahr schafft weiss ich nicht.
Lasst uns immer wieder gegenseitig anspornen.
Ihr seid übrigens die einzigen 2 die mein Problem kennen - ausser meinem Neurologen aber ich glaub der ist sich des Ausmasses nicht bewusst.
Wir schaffen das!!Schönes Wochenende, Ulli
 
Hallo Marlene, schön von dir zu hören! Nicht schön, dass du so starke Symptome hast. Aber wie du siehst, ich bin auch mal wieder wach....kribbeln, die Haut ist so etwas von sensibel... ich hoffe auch, dass bald mal wieder ein normaler Schlaf einkehrt! Ein guter Schlaf würde uns sicherlich richtig gut tun! Ich trinke jetzt ein Bier und versuche dann noch einmal einzuschlafen..geduscht habe ich schon ;o) Liebe Grüße und viel Kraft :kraft: BEN
 
Hallo Ulli, sicher ist vieles rein faktisch zu erklären, aber ich habe für mich erfahren, dass ich das Problem nicht nur mit dem Kopf lösen kann. Meditation und eine Änderung der Denkweise waren und sind wichtige Meilensteine auf meinem Weg. Mit Ehrgeiz werde ich künftig etwas "geizen". Tinnitus: Ich denke, dass er bei mir mit der Muskulatur zusammenhängt, je mehr ich angespannt bin, desto lauter ist er. Gerade Tetrazepam ist für die Muskelrelaxation, da würde ich vermuten, dass möglicher Weise die fehlende Medikation die Muskulator besonders anspannt. Hast du mal drüber nachgedacht auf Diazepam umzustellen wegen der längeren Halbwertzeit? Blutdruck: Ich muss seit 2006 Blutdrucktabletten, inkl. Betablocker nehmen. Die letzte Woche habe ich einen verbesserten Blutdruck. Wo möglich benötige ich bald nicht mehr ganz so viel Tabletten?! Ich wünsche dir viel Kraft und auch Geduld, weil die ist in unserem Fall seeeeehr wichtig! Liebe Grüße BEN
 
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Hallo,

habe mir alles durchgelesen, und finde es bewundernswert, wie ihr das durchgezogen habt, trotz aller Hochs und Tiefs- ihr seid clean!!!

Da das auch mein Ziel ist, würde ich mich gern einklinken, wenn ich darf.
Kurz zu mir: ich bin 35, und nehme mein halbes Leben lang Drogen und/oder Medikamente. Letztes Jahr habe ich zuhause Anfang des Jahres einen Heroin- und Ende des Jahres einen Methadonentzug geschafft. Die Jahre zuvor war ich schwerst abhängig von Tramadol (starkes Schmerzmittel), was mir bei Überdosierung einige Krampfanfälle beschert hat- vom letzten habe ich eine 6cm-Narbe überm Auge zurückbehalten, seitdem bin ich fertig mit dem Zeug.

Aber nach meinem Methaentzug bin ich zum Jahreswechsel wieder auf die Benzos gekommen (ist nicht das erste Mal in meiner Suchtgeschichte, hab vor einigen Jahren schonmal drei Monate Benzoentzug gemacht, damals von Bromazepam). Jetzt bin ich auf Tavor. Und, weil halt auch mein Körper durch die Sucht leider einiges gewöhnt ist, bin zum Schluss auf einer Tagesdosis von 15-20mg gewesen (und habe damit meinen Alltag durchgezogen!). Natürlich hatte ich in den letzten Monaten immer mal versucht, aufzuhören. Was mit Rückfällen und weiterer Dosissteigerung geendet hat.

Bis ich mir am 15.5. gesagt habe, dass es so nicht weitergehen kann, und zu einem Arzt gegangen bin, mit dem ich den Entzug ambulant durchführen will (ich kann hier zuhause grad nicht weg). Ich möchte gerne so schnell wie möglich runter von dem Zeug, weil ich bisher nie die Disziplin zum ausschleichen hatte. Aber wir gehen natürlich langsam, Schritt für Schritt. Ich habe schon mehr reduziert, als ich sollte. Wir sind bei 15mg gestartet, und ich bin jetzt freiwillig schon bei 8!! Bisher gehts auch echt noch, bin zwar depressiv und antriebslos, oft sehr müde, aber nichts gegen das, was ich mit Benzos schon erlebt habe- und wohl noch erleben werde.

Vielleicht motiviert es mich, hier zu schreiben, wie es weitergeht, gerade weil hier schon Leute sind, die es geschafft haben, auf Null zu kommen. Ich bin so stolz auf meine 8mg- aber hey- es sind 8 MG !!! Immernoch wahnsinnig zuviel.

Aber ich arbeite daran :)

Liebe Grüße

Lisbeth
 
Hallo Lisbeth, es berührt mich, wenn ich lese, dass mit deinem jungen Alter bereits ein halbes Leben mit Drogen zu tun hattest. Ich denke, du hast da schon sehr viel durchgemacht. Ich habe keine Ahnung, wie ein Heroin-Entzug bzw. Metha-Entzug verläuft, aber in Sachen Benzo kann ich dir meine Erfahrungswerte mitteilen. Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Entzug ist meines Erachtens, dass du freiwillig aus tiefer Überzeugung davon loskommen willst, was du wohl auch willst. Dein Bezug zu diesem Teufelszeug ist sehr wichtig! Dir sollte klar sein, und das nicht nur intellektuell, sondern auch aus tiefer Überzeugung, dass dieses Zeug dir dein Leben wegnimmt, es ist in keinster Weise eine Hilfe. Es übernimmt die Steuerung für dich, es ist verantwortlich für unzählige schöne Momente in deinem Leben, die du durch dieses Zeug nicht erleben konntest. Es sollte dir klar sein, dass du Geduld brauchst, viel Geduld. Wenn du zu schnell reduzierst, dann besteht die Gefahr eines Rebound-Syndroms, was ich vor ca. 1 Jahr und 4 Monaten selbst erlebt hatte. Panikattacke bei einer Besprechung, ich habe über ein halbes Jahr gebraucht, bis ich meinem Kopf und meinem Körper wieder einigermaßen vertraut habe. Es sollte dir auch klar sein, warum du Drogen bzw. Medikamente genommen hast, dies ist wichtig, dass du weisst, was du an deiner Denkweise, an deinen Ansichten, an deinem Leben verändern musst, damit nicht wieder in diese "Horror-Endlosschleife" gerätst. Bei dieser großen Menge an Benzo ist es sicherlich wichtig, dass du eine sehr gute ärztliche Betreuung hast. Ich wünsche dir viel Kraft und, wie erwähnt, vieeel Geduld, außerdem den Mut die vielen schwierigen Momente durchzustehen! Ich wünsche dir die Überzeugung, dass du das Zeug loswerden willst, damit du dein Leben endlich selbst steuern kannst! Liebe Grüße BEN
 
Hallo und vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort!

Hihi, "junges Alter", das hab ich auch schon länger nicht mehr gehört :)

Du triffst es mit Deinen Aussagen genau auf den Punkt, daran merkt man Deine Erfahrung mit dem Zeug. Aber vieles, was Du schreibst, ist eben genau mein Problem. IM MOMENT habe ich diese tiefe Überzeugung, dass ich das Tavor in meinem Leben nicht mehr haben will. Zuviele Filmrisse, zuviel Abstumpfung, und an so große Mengen ranzukommen war permanenter Stress, und immer die Angst, es klappt mal nicht. Aber ich hatte schon öfter im Leben solche MOMENTE. Das ging dann eine Weile gut, ich war paar Monate clean, und mir ging es oft auch echt ganz gut- da verlor ich regelmäßig wieder den Respekt vor dem Zeug, und dachte, och, machste Dir mal nen schönen Abend....wieder abhängig werden wollte ich natürlich nie. Aber jedes verdammte neue Mal denke ich, ich kriege den kontrollierten Konsum hin, obwohl mein Intellekt weiß, dass das, zumindest nach so einer Suchtkarriere, einfach nicht geht. Ein Arzt hat mal gesagt "Ein bisschen Heroin gibts nicht"- und das kann man gut übertragen, finde ich. Das "bisschen Heroin" habe ich sogar geschafft dieses Jahr, nur an zwei, drei Wochenenden mal- aber klar, ich hab mich ansonsten ja auch mit dem Tavor zugedröhnt.

Ich glaube, meine Persönlichkeit hat sich nach den vielen Suchtjahren einfach verändert. Ich bin nicht mehr so straight und klar, wie ich früher mal war. Dazu habe ich mich und andere einfach schon zu oft belogen.

Dazu kommen noch ein paar psychische "Defekte" :), ach, wollte ich mich beschreiben, ich müsste wohl einen Roman schreiben. Ich bin ein Mensch mit zwei Gesichtern, und spiele beide Rollen (fast) perfekt. Die gute, erfolgreiche, brave, und die "böse", süchtige, krasse. Was sicherlich mit meiner Borderlinestörung zusammenhängt, wie vieles andere auch. Auch die Sucht. Da ist die Frage nach Henne und Ei. Dazu kommen ein paar schwere Depressionen, eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung.....aber wer mich nur "von außen" kennt, würde das niemals denken.

Und der dunkle Anteil in mir hat verdammt viel Macht. War ich zu lange "gut und brav", kommt die Suche nach einem neuen Kick fast unweigerlich. Und ich habe viel probiert- aber noch keinen Ausgleich gefunden, der mir nicht schadet.

Jetzt hör ich aber auf, Dich/Euch vollzutexten, gerade kommt nur noch dazu, dass ich wegen einer Knieverletzung krankgeschrieben bin, und mir langweilig ist (was ich sonst von mir nicht kenne, liegt sicher am Benzoentzug). Also ich werde ansonsten natürlich auch schreiben, aber vielleicht nicht mehr so viel :)

LG Lisbeth
 
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