Krankenhaushasser

www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/PANORAMA/Aufnahmestopp-fuer-Fruehchen-in-Freiburg-artikel7894115.php

Uups - MRSA auf einer Frühchenstation.

Stell Dir vor im Krankenhaus sind Keime und keiner traut sich mehr das zu vertuschen........
 
Bei den Bremer Frühchen wird jetzt geprüft, ob die Totenscheine richtig ausgefüllt wurden.

Amtlicher Totenschein - Gerichtsmediziner sagen aus - Radio Bremen

Die Mitglieder des Ausschusses wollten der Frage nachgehen, ob man bei einem Todesfall im Zusammenhang mit Keimen auch von einem natürlichen Tod sprechen kann.

Michael Birkholz vom Institut für Rechtsmedizin erklärte den Ausschussmitgliedern, dass eine Infektion in einem Krankenhaus nicht automatisch eine Meldepflicht an die Rechtsmedizin auslösen muss. Nur wenn der Arzt, der den Totenschein ausstellt, ein Verschulden bei einer Person feststellen kann, sei eine Infektion eine nicht-natürliche Todesursache.


Wenn der Patient bereits unter der Erde ist, wenn man feststellt, dass Hygienefehler gemacht wurden ist es für eine Obduktion reichlich spät. Und der behandelde Arzt wir sich hüten einen Hygienefehler auch nur anzunehmen.

Schon lange kritisiert Birkholz, dass der letzte behandelnde Arzt auch der Leichenschauarzt sein darf. Dadurch könnten unter Umständen auch Fehler vertuscht werden.

Es glaubt doch wohl niemand, dass ein Krankenhaus einen unabhängigen Arzt an seine verstorbenen Patienten ranlässt - dann müsste das Personal in der Justiz ja verzehntfacht werden.

Das will sicher niemand - außer vielleicht die Patienten - aber die sind ja nicht so wichtig. Vor allen Dingen nicht, wenn sie tot sind - dann bringen sie ja kein Geld mehr.
 
Liebe Silke,
ich finde es sehr gut, dass Du konsequent diese Erfahrungen mit Krankenhäusern thematisierst.
Zusatz:
Warum nur Krankenhäuser?
Warum nicht auch Ärztehasser?
Mein Bruder, schon schlaganfallgeschädigt, bekam jetzt durch völlig sinnlose Verordnung eines AB diesen Clostridieninfekt, den ich hier schon thematisiert habe, hat weiter Gewicht (in 5 Monaten 20kg) und Muskeln und Lebensmut verloren, ist im Training zurückgeworfen, ich selbst bin so fertig, dass ich nicht mal mehr wütend sein kann.
Ironie dabei:
Der Arzt, der die AB verschrieb, betonte immer, wie wichtig das Sparen im Interesse der Krankenkassen sei...
Viele Grüße
Arosa
 
Warum nur Krankenhäuser?
Warum nicht auch Ärztehasser?

Liebe Arosa,
es begab sich einmal zu der Zeit als die Mehrzahl der Bankbeschäftigten, Polizisten, Bahnbeschäftigten oder Lehrer noch Beamte waren – und bei allem, was man dieser Menschengruppe im Punkto Fleiß und Arbeitsgeschwindigkeit Schlechtes nachsagen konnte, konnte man aber in einem Punkt ziemlich sicher sein: man konnte diesen Menschen vertrauen.

In dieser guten alten Zeit konnte man auch bei der Mehrzahl der Ärzte darauf vertrauen, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen ihrer Möglichkeiten - ohne finanzielle Überlegungen und ohne darüber nachzudenken, bei welchem Menschen es sich mehr lohnt, ihn zu behandeln und bei welchem weniger - versuchten ihre Patienten zu heilen.

Im Hinterkopf den Eid des Hippokrates – den ja schon lange kein Arzt mehr leisten muss:
Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden. Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten.

Die heutige Gesundheitsindustrie war damals noch in staatlicher Hand – damals ging es noch um Gesundheit und noch nicht um Gewinnoptimierung.

Aber wer heute noch daran glaubt, dass er bei der Bank immer in seinem Sinne beraten wird, oder dass es keine Betrüger unter den Polizisten gibt, oder dass kein Bahnschaffner ein Kind, dass er ohne Fahrschein erwischt, in der Walachei aus dem Zug schmeißt und dass es unter den Lehrern nicht etliche gibt, die gehörig einen an der Waffel haben und der vor allen Dingen daran glaubt, dass das, was ein Arzt ihm sagt das ultimativ Richtige ist und das es Gotteslästerung wäre, es zu hinterfragen, ist verraten und verkauft.

Der Unterschied zwischen Krankenhausärzten und niedergelassenen Ärzten ist für mich, dass man bei den niedergelassenen die Chance hat jederzeit den Arzt zu wechseln und die Diagnosen überprüfen zu lassen bzw. im Internet selbst zu überprüfen.

Wenn man ermal im Krankenhaus ist, wird einem kein außenstehender Arzt mehr helfen können und der Wechsel in ein anderes Krankenhaus ist – wenn er überhaupt möglich ist – nicht gerade einfach. Außerdem weiß man auch nicht, ob man vom Regen in die Traufe gerät.

Besonders hier in der Region Hannover gehören ca. 90 % der Krankenhäuser in irgendeiner Form zusammen – und wenn die elektronische Krankenakte mit den falschen Diagnosen und dem Bericht über den „psychiatrisch auffälligen“ Angehörigen schon vor dem Patienten im anderen Krankenhaus ankommen, wird sich dort auch nicht viel ändern.

Den Begriff Ärztehasser gab es bereits, als ich wegen der Behandlung meiner Mutter angefangen habe, den Ärzten zu misstrauen: Es gab das Ärztehasserbuch von Werner Bartens. Das war das erste Buch, was ich zu diesem Thema gelesen habe und es hat mich zu meinem Namen inspiriert.

Dazu kommt, dass ich bei meinen Eltern das Glück hatte, einen Hausarzt zu haben, der wohl selbst noch an den Eid glaubt. Der hat Hausbesuche gemacht und ich hatte meine Liste mit Fragen und Vorschlägen. Er hat sich das angehört, hat gesagt das machen wir so und wenn etwas nicht gemacht werden sollte, hat er verständlich erklärt, warum nicht. Ohne diesen Arzt wären meine Eltern Monate früher und viel elendiger gestorben.

Aber die Hausärzte haben wirklich finanzielle Grenzen, weil sie von den Krankenkassen gedeckelt werden. Ich wollte z. B. für meinen Vater ein Rezept für Ergo- und Physiotherapie haben. Das konnte der Hausarzt nicht machen, weil er in dem Quartal schon zu viel verschrieben hatte und es wirklich aus eigener Tasche bezahlen müsste. Er schrieb eine Überweisung zur Neurologin und so hat es dann geklappt.

Und das alles wird immer schlimmer werden – besorg Dir mal ein Buch von Renate Hartwig.

Lg Silke
 
Liebe Silke,
danke Dir für die ausführliche Antwort.
Ob Beamte früher vertrauenswürdig waren... ich weiß es nicht.

Dass Gewinnorientierung dem Gesundheitswesen nicht gut tun kann - da stimme ich dir voll zu.

Ich rudere gerade wieder zurück, denn ich kenne ja auch Ärzte, denen ich vertraue.

Das Wechseln eines Arztes ist auch nicht immer so einfach, z.B. wenn es um Pflegefälle geht oder wenn die "Auswahl" in einer Kleinstadt begrenzt ist oder wenn man unter Zeitdruck/Leidensdruck ist und ... nicht nur die Prinzessin muss viele Frösche küssen, wenn sie den Prinzen sucht, auch der Patient muss viele Ärzte "küssen", um den zu finden, bei dem er sich aufgehoben fühlt.

Der Punkt ist einfach, dass Fehler von Ärzten fatale Konsequenzen haben können, mehr als in vielen anderen Berufen, und deshalb sollten sie sich nicht nur doppelt, sondern dreifach absichern, dass sie das Richtige tun.

Für mich und meinen Bruder hatte dieser letzte Fehler eines Arztes schlimme Konsequenzen, hat uns beide kränker gemacht - von den paar Tausend Euros für die Kasse ganz zu schweigen.
Viele Grüße
Arosa
 
Täglich grüßt der Murmelkeim:

Neue Keime in Bremer Klinikum
Aufnahmestopp für Babys auf Intensivstation
24. Februar 2012, 11:36 Uhr

www.radiobremen.de/nachrichten/gesellschaft/gesellschaftkeimskandal100.html

Die Bremer Gesundheitsbehörde hat nach dem Auftreten neuer Keime auf der Frühgeborenenstation im Klinikum Bremen-Mitte Fachleute des Berliner Robert-Koch-Institutes zu Hilfe gerufen. Auf der Station sind bei drei Babys gefährliche Keime entdeckt worden. Zudem gibt es seit Freitagmittag einen Aufnahmestopp für Kinder auf der Frühgeborenen-Intensivstation.

In der Sendung NDR Aktuell wurde gerade gesagt, dass als neuste Hygienemaßnahme das Personal verpflichtet wird, sich auf Keime untersuchen zu lassen - bisher war das freiwillig ......... :mad:
 
Solingen: Kliniken testeten 2011 vier Wochen lang alle Patienten. Ergebnisse liegen nun vor.

MRSA-Bakterien gefährden vor allem Ältere - solinger-tageblatt.de

Da wurde im Artikel aber ein sehr wichtiger Risikofaktor vergessen:

Krankenhausaufenthalt (>24 h) innerhalb der letzten 6 Monate bzw. (<3 Tage) innerhalb der letzten 12 Monate in einem deutschen Krankenhaus (mrsa-net).

Außerdem sollte man bei den getesteten Personen mal zählen, wie viele im Verlauf des Krankenhausaufenthalts bzw. bei der Entlassung MRSA – Träger sein werden.
 
Stellt euch mal vor, es gäbe in Deutschland Einrichtungen, in die sich im Laufe eines Jahres 1,8 Mio. Menschen begeben. Vielleicht sind es Kletterparks. Von diesen Menschen verletzen sich 600.000 bis 800.000 schwer, weil sie aus verschiedenen Gründen Unfälle erleiden – die meisten durch schlecht geschultes Personal oder defekte Geräte.

20.000 bis 40.000 von Ihnen sterben daran.

Die Betreiber eines Kletterparks sagen:
Also zunächst ist es so, dass ich nicht denke, dass wir diejenigen sind, die die Öffentlichkeit dadrüber informieren sollte und muss, wenn ein Unfall auftritt. Aber, man muss auch wissen: wir haben ständig mit diesen Unfällen zu tun und das ist eigentlich inzwischen ein normaler Vorgang, dass diese Unfälle auftreten. Wenn man jetzt jeden Tag anruft und in der Öffentlichkeit sagt: wir haben heute drei Menschen mit Unfällen, fünf Menschen mit Unfällen, einen Mensch mit einem Unfall – wie auch immer – ich denke, dann verunsichert man mehr, als es notwendig ist.

Die Zuständige Überwachungsstelle sagt:
Ich glaube, das ist nicht im Sinn der Sache und würde den Bürger auch dann nicht mehr informieren, sondern er würde es glaub’ ich gar nicht mehr wahrnehmen wenn es schon zum Tagesgeschehen gehören würde, solche Meldungen zu bekommen.

Und die zuständigen Politiker sagen:
Wir haben alle Meldewege eingehalten. Die Öffentlichkeit wurde nicht informiert, weil es Meldefälle dieser Art täglich gibt und keinerlei Gefahr für die Bürger bestand. Deshalb gehörte das Thema auch nicht in den Untersuchungsausschuss.

(Anmerkung: Damit sind die Bürger gemeint, die sich nicht in Kletterparks aufhalten)

Buten und binnen sagt:
Auch künftig will die Behörde die Öffentlichkeit nicht über jede Unfallmeldung der Kletterparks informieren – das soll Panik vermeiden…..

Soetwas gibt es in Deutschland nicht? Richtig!
Jedenfalls nicht in Kletterparks – aber in Krankenhäusern:

Gestern im NDR bei butten und binnen:

Audios und Videos - Mediathek - Radio Bremen
 
Das Landgericht Uelzen hat einem MRSA-Opfer 90.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen - allerdings leider nicht, weil er infiziert wurde, sondern weil die Infektion falsch bzw. zu spät behandelt wurde:

90 000 Euro für MRSA-Opfer:

90
 
Klinikum Weiden gewinnt Keim-Prozess
25.07.2012

Klinikum gewinnt Keim-Prozess . Stadt Weiden - Oberpfalznetz

Patient mit MRSA-Bakterien klagt auf Schadensersatz - Gutachter: Erreger wahrscheinlich mitgebracht

"MRSA ist ein stinknormaler Hautkeim. Den haben Sie und Sie und Sie", zeigte Gutachter Franz Hierl, Unfallchirurg aus München, auf die Zuhörer im Gerichtssaal. Tatsächlich tragen statistisch 25 Prozent der deutschen Bevölkerung den Keim mit sich.

MRSA ist eine wirklich schlimme Seuche - aber so schlimm ist es zum Glück noch nicht.

Was ist das für ein Gutachter, der den "normalen" Staphylokkokus aureus mit der multiresistenten Variante MRSA in einen Topf wirft? Zum Glück sind in Deutschland noch nicht 100 % der Staph. aureus resisistent.

Das ewige Märchen von den mitgebrachten MRSA lebt weiter.:mad:
 
Hier mal einer der Briefe, die ich im Fall meines Vaters an die AOK / mdk schicken werde:

Antibiotikabehandlung
Oder: Ich bastele mir ein paar multiresistente Keime

Nach seinem Schlaganfall wurde mein Vater (vom Krankenhaus Laatzen angeordnet) Leitliniengerecht wegen einer Aspirationspneumonie vom 26.05.2010 – 05.06.2010 mit Clindamycin und Ceftriaxon behandelt. Zu diesem Zeitpunkt hatte mein Vater 3 Risikopunkte: Alter über 65 (1) und COPD (2).

Der letzte Krankenhausaufenthalt und die letzte mir bekannte Antibiotikabehandlung meines Vaters waren im Jahr 2008 (Harnwegsentzündung – Ciprofloxacin).

Nachdem sich in der Rehabilitation in Langenhagen die Entzündungsparameter (EZP) zuerst gebessert hatten, stiegen sie ab den 02.06. wieder an.

Am 09.06. erhielt mein Vater prophylaktisch wegen der erfolgten PEG-Anlage einmal Ampicillin.

Als sich am 11.06. wieder extrem hohe EZP festgestellt wurden, wurde mir gesagt, dass mein Vater erneut eine Aspirationspneumonie hätte, weil er Sondenkost aspiriert hatte.

Er bekam vom 11.6. bis 16.06. – also 6 Tage erneut Ceftriaxon (Cephalosporine Gruppe 3 a) das ja offensichtlich nicht ausreichend geholfen hatte und zusätzlich Metronidazol, das vorwiegend bei Infektionen mit Clostridium diff. (die er nicht hatte) eingesetzt wird.

Außerdem hatte mein Vater nun 11 Risikopunkte: Alter über 65 (1), COPD (2), antiinfektive Vorbehandlung (2), Erkrankung ab 5. Tag Krankenhaus (3) und schwere respiratorische Insuffizienz (3).

Für diese Patienten wird eine Behandlung mit Cephalosporinen der Gruppe 3 a in den Leitlinien nicht empfohlen – auch Metronidazol taucht in den Leitlinien für die Behandlung einer Pneumonie nicht auf.

Am 12.06. wurde Blut entnommen, um eine Sepsis auszuschließen – Ergebnis am 18.06. = negativ.

Am 16.06., nachdem die EZP trotz AB weiter angestiegen waren entschloss man sich endlich dazu, eine Sputumprobe untersuchen zu lassen. Ergebnis 18.06. reichlich Pseudomonas a. und mäßig Stenotrophomonas maltophilia – aber kein MRSA.

Obwohl das Ergebnis erst am 18.06. vorlag begann man bereits am 16.06 (bis 30.06.) mit der antibiogramgerechten Behandlung mit Meropenem – man kannte wohl seine Pappenheimer…

Die Behandlung der Stenotrophomonas maltophilia erfolgte nicht (obwohl Ciprofloxacin und Levofloxacin gegen beide geholfen hätte).

Die EZP besserten sich zunächst um dann ab 29.06. wieder anzusteigen. Es wurde wieder Sputum entnommen.

Daraufhin experimentierte man am 30.06.und am 01.07. erstmal zwei Tage mit Piperacillin / Combactam (gegen das sämtliche vorher und danach gefundenen Keime resistent waren) um dann am 01.07. mit Gentamycin weiter zu machen. Wie sich einen Tag später herausstellte funktionierte das zwar gegen die nun reichlich gefundenen MRSA (Pappenheimer) aber weder gegen die im Urin reichlich vorhandenen E. faecium, noch gegen die noch vereinzelt vorhandenen Pseudomonaden (die inzwischen auch gegen das zuvor gegeben Meropenem resistent waren – eine Testung auf die Wirksamkeit vom - zugegebener Maßen extrem teuren - Tobramycin wurde nicht gemacht) und auch nicht gegen die auch noch vereinzelt vorhandenen Stenotrophomonas maltophilia

Vier Tage nach Erhalt des Antibiogramms - am 06.07. (bis zum 16.07.) - begann man dann (nachdem die EZW nach kurzzeitiger Besserung wieder anstiegen) mit der Behandlung mit Vancomycin – das wenigstens auch gegen die E. faecium im Urin geholfen hat.

Um keine weiteren Fehler zu machen verzichtete man vom 02.07. bis zum Entlassungstag am 16.07. auf weitere Untersuchungen des Trachealsekrets. Leider habe ich das aber erst Anfang August erfahren, weil ich da die Mikrobiologischen Berichte vom Hagenhof erhielt.

Es wurde lediglich am 12.07. ein Nasen- und ein Rachenabstrich untersucht und stolz berichtet, dass mein Vater jetzt MRSA – frei sei. Ich glaube aber nicht, dass ein solcher Abstrich sehr aussagekräftig ist, wenn er Zeitgleich mit der Behandlung mit antibiotischer Nasensalbe und Mundspülung erfolgt.

Als mein Vater zuhause war, ließ ich den (braunen) Urin untersuchen – dort fand man reichlich Pseudomonas a. – sensibel ausschließlich gegen Ciprofloxacin und Tobramycin.

Nachdem ich erfahren hatte, dass das Sputum meines Vaters seit dem 02.07. nicht mehr untersucht worden war, ließ ich am 04.08. auch das untersuchen: vereinzelt Pseudomonas a. und reichlich MRSA.

Die Keime haben auch wir bis zu seinem Tod am 13.08.2011 nicht wieder wegbekommen – aber wir haben sie so weit in den Griff bekommen, dass mein Vater bis auf einige kurze Rückfälle bis zu einer Ohr – OP im Juli 2011 in einer Uniklinik in Hannover (wo er wieder ein falsches Antibiotikum bekam) gut damit leben konnte.

Der Rehaerfolg in Langenhagen:
Einlieferung zur Reha: wach und ansprechbar - Entlassung: wachkomaähnlicher Zustand.

An den 46 dort erfolgten Behandlungstagen gab es tatsächlich 4 (VIER) Tage, an denen mein Vater kein Antibiotikun bekam.

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Zuletzt bearbeitet:
Ein Bekannter, der teilweise bei der Pflege meines Vaters mitgeholfen hatte, hat Zystennieren. Seine Nierenwerte sind inzwischen so schlecht, dass als Vorbereitung zu einer eventuell notwendig werdenden Dialysebehandlung ein Schunt angelegt werden soll.

Bei einem Vorgespräch in einem Dialysezentrum wurden die Venen/ Arterien geprüft. Bei diesem Gespräch wurde (für mich unverständlicher Weise) nicht auf die Möglichkeit einer Bauchfelldialyse hingewiesen - die für einen relativ jungen Menschen einige Vorteile zu haben scheint, aber nicht so viel Geld einbringt.

Bei dem Gespräch teilen wir mit, dass mein Bekannter bis vor einem guten Jahr Kontakt mit einem Patienten hatte, der MRSA und Pseudomonas a. hatte. Der Arzt rief bei dem eigentlich behandelnden Dialysezentrum an und sagt, dass dort Abstriche zur Keimuntersuchung genommen werden sollen.

Soweit – so gut. Das unangenehme daran war nur die Mitteilung, dass im Falle einer MRSA- Besiedlung die OP nicht ambulant in diesem (vertrauenserweckenden) Dialysezentrum stattfinden kann, sondern dass mein Bekannter dann in ein Krankenhaus muss.

Aber noch toller kam es dann in dem behandelnden Dialysezentrum: Der Arzte machte meinen Bekannten blöde an, weil er verraten hatte, dass eine MRSA – Besiedlung vorliegen könnte. „Das macht das Ganze nur unnötig kompliziert“. Als mein Bekannter fragte, ob man ihn auch auf Pseudomonas a. testen würde, sagte der Arzt, das sei doch das Selbe……..

Ich glaube nicht, dass mein Bekannter in Zukunft einem Arzt gegenüber noch einmal „MRSA“ sagen wird.
 
Halihallo, morgen hat mein Bekannter die OP, bei der der Bauchfellkatheter für die Dialyse gelegt werden soll.

Die Ärztin vom Dialysezentrum hat als "perioperative Antibiotikaprophylaxe" - also als vorbeugende Antibiotikabehandlung - Vancomycin angeordnet.

Mein Bekannter wurde inzwischen drei Mal auf MRSA getestet - zum letzten Mal haben wir das Ende letzter Woche privat machen lassen: Abstriche vom Bauch - also dem OP-Gebiet und vom Rachen.

Er hat absolut keine Staphylokokken weder AB-sensible noch AB-resistente - weder aureus noch epidermitis (und auch keine Streptokokken oder Pseudomonas aeruginosa) - nur geringes Wachstum normaler Hautflora am Bauch und im Rachen Haemophilus influenzae - das sind für Erwachsene relativ harmlose gramnegative Stäbchen, gegen die Vancomycin nicht hilft.

Nach einer etwas unangenehmen Diskussion mit der Ärztin haben wir durchsetzen können, dass er ein anderes Antibiotikum bekommt.

Die Ärztin begründete die Gabe von Vancomycin damit, dass „man damit gute Erfahrungen gemacht hätte“. Als ich sagte, dass mein Bekannter keine Keime hat, gegen die Vanco helfen würde, sagte sie, dass die aber in den Krankenhäusern „rumschwirren“. Als ich sagte, dass bei Einhaltung der Hygienebestimmungen die Keime nicht in die Wunde kommen können, hat sie gesagt, dass das hier in Deutschland alles ganz toll gemacht wird und ist sauer weggegangen.

Jetzt mache ich mir Gedanken, ob wir das richtig gemacht haben.

James – hilf.

LG KH
 
Hallo KH,

da Vancomycin schon zu den Reserveantibiotika zählt (wirkt auch gegen einige MRSA-Stämme, Enterococcen {ESBL} und Clostridien) wird es wohl nicht ganz ohne Grund von der Klinik dort (mit guten Erfahrungen) verwendet. Offensichtlich haben sie mit den genannten Keimen schon öfters ein Problem gehabt. Da Dein Bekannter ohne ein Eigenrisiko zu haben dort operiert wurde, dürfte (wenn bei der OP selbst alles steril war) das Risiko nicht sehr hoch gewesen sein. Ich drücke die Daumen, denn ganz so toll ist die Situation in Deutschland wohl doch nicht!
 
Hallo James, Danke für die schnelle Antwort.

Er wird erst morgen operiert - sollen er sich doch lieber Vanco geben lassen ?

Es hört sich für mich auch so an, als ob die Klinik völlig verseucht ist. Die Anordnung kam aber nicht vom operierenden Krankenhaus, sondern von der einweisenden Nierenärztin.

LG KH
 
Gerade das verstehe ich auch nicht, denn bei Vancomycin ist (neben dem Gehör) die Niere besonders gefährdet und sollte bei einer vorgeschädigten Niere keine Verwendung finden.
Wenn in der Klinik z.Zt. kein akutes MRSA-Problem besteht, kann ich das nicht aus meinem Kenntnisstand nachvollziehen. Eventuell ist das bei den Zysten anders, da könnte man doch noch mal nachhaken.
Gruß, James
 
Nö, das ist bei Zystenieren auch nicht anders.

Er soll das ja nur einmal bekommen "one shot" - vielleicht geht das dann nicht so auf die Nieren?

Aber ist es nicht so, dass sich gerade dann, wenn ein AB nur kurz gegeben wird Resistenzen bilden können ? Stichwort VRE ?
 
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