Der Dämmwahnsinn

Datura

in memoriam
Themenstarter
Beitritt
09.01.10
Beiträge
4.817
Doch spätestens seit einem Beitrag von Plusminus und vor allem seit der NDR-Sendung "Wahnsinn Wärmedämmung" Ende vorigen Jahres, in der Nässeschäden und ein Test mit einer brennenden Styropor-Fassade dokumentiert wurden, hat bei vielen Hausbesitzern ein Umdenken eingesetzt. Der NDR berichtete von einem selten erlebten Ansturm an Leser-Anfragen. Aber noch immer fühlen sich viele Hausherren alleine gelassen, sie stehen einer wohl organisierten Allianz aus Energieberatern, Architekten, Handwerkern und Dämmstoff-Herstellern gegenüber, die auch offensiv gegen die Medien vorgeht.

Wärmedämmung: Anhaltender Grabenkrieg an der Dämmungsfront

Viele Grüße von Datura
 
Ein wichtiges Thema, finde ich.

Ziel ist es, den Heizenergieverbrauch und die Kohlendioxidemissionen zu verringern. Das bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehende Gas steht im Verdacht, deutlich zur Klimaerwärmung beizutragen. Doch die strengen Vorgaben stoßen wegen ihrer hohen Kosten und Nebenwirkungen bei immer mehr Hauseigentümern und der Wohnungswirtschaft auf Widerstand.

Zu diesen Nebenwirkungen zählt auch, dass frisch abgedichtete Fassaden oftmals innerhalb von nur einem Jahr mit einer glibberigen Algenschicht überzogen sind. Die für Zehntausende von Euro energetisch sanierten Wände lassen die Häuser morbide erscheinen und vermitteln den Eindruck heruntergewirtschafteter Immobilien. Ein Anblick, der potenzielle Mieter abschreckt.

„Algenbefall kann zum ästhetischen Problem werden“, sagt Ingrid Vogler, Referentin für Energiesparmaßnahmen beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Viel schlimmer ist allerdings, dass auch die Gesundheit der Bewohner durch Algenbefall gefährdet ist. „Wo die winzigen pflanzenartigen Lebewesen wachsen, tummeln sich automatisch auch Schimmelpilze“, erläutert der Leipziger Bauingenieur und Chemiker Peter Rauch....
Giftige Schimmelpilze: Sanierte Häuser massenhaft von Algen befallen - Nachrichten Geld - Immobilien - WELT ONLINE

Grüsse,
Oregano
 
Hier werden Meldungen verbreitet im Bezug auf Dämmung wo nur die halbe Wahrheit gesagt wird.
Ist eine Dämmung richtig vom Fachmann gemacht entsteht auf keinen Fall Schimmel.
Das sind meistens Bastler die keine Ahnung von der Sache haben und sich im Baumarkt das Isoliermaterial besorgen ohne Kenntnis von der Materie zu haben.
Da wird duch Unkenntnis der Taupunkt des Mauerwerks verschoben und sich dadurch den Schimmel ins Haus geholt.
Eine richtig fachmännig isoliertes Haus wird Energie sparen und keinen Schimmel haben.
Brandgefahr hat man so oder so, ob es der Dachstuhl ist oder die Küche.
Hier wird mal wieder das Pferd von hinten aufgezäumt.
Zumal der meiste neue Dämmstoff schwer entflammbar ist.
Da sind Fachwerkhäuser viel mehr gefährdet mit ihrem vielen Holz.

Juppy
 
Hallo Juppy,

wenn Fachleute immer wirklich etwas von ihrem Fach verstehen würden und wenn alle Dämm-Maßnahmen tatsächlich von Fachleuten gemacht würden, dann gäbe es höchstwahrscheinlich keine Probleme.

Ich habe es gerade wieder im Bekanntenkreis erlebt: ein "Fachmann" hat falsch gedämmt. Ergebnis: Schimmel im Schlafzimmer.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Juppy,

wenn Fachleute immer wirklich etwas von ihrem Fach verstehen würden und wenn alle Dämm-Maßnahmen tatsächlich von Fachleuten gemacht würden, dann gäbe es höchstwahrscheinlich keine Probleme.

Ich habe es gerade wieder im Bekanntenkreis erlebt: ein "Fachmann" hat falsch gedämmt. Ergebnis: Schimmel im Schlafzimmer.

Grüsse,
Oregano

Das Problem hat man mit allen technischen Sachen.
Hier scheint nach meiner Meinung mal wieder eine Kampange zu laufen , weil der Energieverbrauch zurück geht.
Dann wird mal wieder dagegen gesteuert damit die Finanzen der Energieunternehmen wieder steigen.
Mit den Solarmodulen ist es doch das selbe.
Hier wird soviel Strom erzeugt, dass sie nicht mehr wissen wohin damit.
Die sind ja so gefährlich !!

Juppy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen



Hier werden Meldungen verbreitet im Bezug auf Dämmung wo nur die halbe Wahrheit gesagt wird.
Ist eine Dämmung richtig vom Fachmann gemacht entsteht auf keinen Fall Schimmel.

In der Tat ein interessantes Thema, dass m.E. sehr differenziert betrachtet werden sollte.

Meines Wissens können gerade auch Undichtigkeiten der Gebäudehülle Ursache von Bauschäden sein, denn beim Durchströmen eines solchen "Loches" von innen nach außen schlägt sich bei kalten Außentemperaturen Tauwasser nieder, das zur Schimmelbildung führen kann.

Ich habe selbst erlebt, dass die Holzverkleidung eines Dachfensters auf der Außenseite schwarz wurde (wohl ein sog. Bläuepilz) und sich beim Entfernen zeigte, dass keine Dampfbremse eingebaut worden war. Dies "rettete" mich vor dem Vermieter, der mir gern die Schuld an dem Schaden angehängt hätte (allerdings zunächst mal - vor Abnehmen der Verkleidung - einfach meinte, da wäre kein Schaden).

Bekannt ist auch, dass eine Dauer-Kipplüftung u.U. zu Schimmelbildung in der Fensternische führen kann.

Ein Aspekt, der bei der Thematik meines Wissens zwingend berücksichtigt werden muss, ist das Lüftungsverhalten der Bewohner.

Früher, als alle Fenster und Türen undicht waren, gab es eine "Zwangslüftung" in Form eines Luftstromes, der die ganze Wohnung/das ganze Haus durchzog. Bei einem gut gedämmten Haus ist es dagegen so, dass die Bewohner gezielt regelmäßig lüften müssten, um Bauschäden zu verhindern. Die einschlägigen Empfehlungen gehen dahin, dass alle paar Stunden oder zumindest 2-3 mal am Tag eine Querlüftung (alle Fenster offen) für 5-10 Minuten (je niedriger die Außentemperatur, desto schneller geht die Entfeuchtung der Luft) durchgeführt werden sollte.

Eine Alternative sind Anlagen zur "kontrollierten Wohnraumlüftung", die für einen definierten Luftaustausch sorgen und außerdem durch gezielte Luftführung - von Wohnräumen zu Räumen mit Geruchs- und Feuchtebelastungen - die Raumluftqualität verbessern sollen. Dies ist allerdings auch nicht ohne Risiken, es können z.B. Filter verkeimen. Diese Anlagen gibt es teilweise sogar mit Wärmerückgewinnung, so dass Wärmeverluste weiter minimiert werden.

Auch hat Juppy meines Wissens recht, dass man beim Dämmen sehr viel falsch machen kann, z.B. indem die Wasserdampfdurchlässigkeit der einzelnen Schichten nicht korrekt aufeinander abgestimmt wird.

(Nicht) zuletzt finde ich auch, dass eine kalte Wand in der Wohnung durchaus das Wohlbefinden beeinträchtigt, indem sie dazu führt, dass die gefühlte Temperatur sinkt und man trotz gut geheizter Wohnung fröstelt.

Gruß
Kate
 
Eine Alternative sind Anlagen zur "kontrollierten Wohnraumlüftung", die für einen definierten Luftaustausch sorgen und außerdem durch gezielte Luftführung - von Wohnräumen zu Räumen mit Geruchs- und Feuchtebelastungen - die Raumluftqualität verbessern sollen. Dies ist allerdings auch nicht ohne Risiken, es können z.B. Filter verkeimen. Diese Anlagen gibt es teilweise sogar mit Wärmerückgewinnung, so dass Wärmeverluste weiter minimiert werden.

Auch hat Juppy meines Wissens recht, dass man beim Dämmen sehr viel falsch machen kann, z.B. indem die Wasserdampfdurchlässigkeit der einzelnen Schichten nicht korrekt aufeinander abgestimmt wird.

Gruß
Kate

Da mein Sohn gebaut hat mit kontrollierter Wohnraumbelüftung und das Haus gedämmt hat, kann ich auch einiges dazu sagen.
Der Filter sollte regelmässig ausgetauscht werden.
Das gehört einfach zur Wartung. Wer das nicht macht hat die Konsequezen zutragen. Wenn ich bei rot über die Ampel gehe, dann auch.
Wenn der Automechaniker die Räder nicht festzieht und es einen Unfall gibt, dass gleiche Problem. Usw.
Wenn man aber sich den Filter in einem halben Jahr mal anschaut, wird es einem schon komisch, wie schwarz und dreckig er ist.
Das alles atmen wir ein. Chemtrails lässt grüssen.
Die Dämmung die er hat, damit hat er ein Energiesparhaus.
Es ist schon ein Unterschied, ob ich im Jahr 1500,- an Heizkosten und Warmwasseraufbereitung bezahle, oder jetzt nur ca. 500,-
Jetzt kann sich ja jeder selbst ausrechnen, wieviel den Energieunternehmen jährlich verloren gehen bei all den Häusern in D die gedämmt sind oder werden.
Zumal die Kosten der Energien jährlich zunehmen.
Dann wird sowas wie der Dämmwahnsinn verbreitet um dem ein Ende zu machen, anstatt nur Hinweise auf korrekte Ausführungen zu geben.
Dann sollte man auch eine Thermographie von dem Haus machen lassen um so die Stellen zu sehen wo unsauber gearbeitet wurde.
Sowas sollte man machen lassen bevor man die Rechnung für die Dämmung bezahlt.
Eine Thermographie kostet so um die 150,-

Bei den Solaranlagen ist es ebenso, die Zulagen werden gekürzt , sodas dem ein Ende für die Zukunft gemacht wird.
Dann wie gefährlich das ganze ist wenn das Haus mal brennt.
Natürlich nur am Tag, den Nachts wird kein Strom produziert.
Die Feuerwehr löscht dann nicht, weil sie durch den Strom gefährdet ist.
Alles solche Märchen, wobei die Feuerwehr keinen Stromschlag bekommen kann über das Wasser, weil es nicht so ein guter Leiter ist, zumal im Haus auch eine Stromkasten hängt der ebenfalls gefährlich sein könnte wenn gelöscht wird.
Geht die Feuerwehr wenns brennt ins Haus und schaltet denStrom ab , bevor sie anfängt zu löschen !!!!!!!!!!!!.
Oder geht sie aufs Dach wenn es brennt !
Vor 10 Jahren hat man das ganze wegen den Klimaschutz ins Leben gerufen,
Was ok ist.
Jetzt stellt man fest, das man nicht mehr soviel an Energie verkaufen kann und steuert mit solchen Meldungen dagegen.
Zumal die Leute die da ihr erspartes investieren, die beste Anlage ist mit einer guten Rendite.

Gruss
Juppy
 
So ziemlich alles rund um dieses Thema wird von Konrad Fischer auf seiner sehr umfangreichen Website ! Altbausanierung ! Sanierung Altbau - Dämmung? U-Wert-Theorie? Architektur+Bau-Magazin behandelt.

Diesem Mann gebührt mein höchster Respekt, zumal er es nicht nur wagt, sich milliardenschweren Industrieinteressen- man schaue sich nur mal die Entwicklung des Sto-Aktienkurses in den letzten Jahren an- entgegenzustellen, sondern sich auch in seiner eigenen Architektenzunft sicher keine Freunde macht. Dazu scheint seine Fachkompetenz unbestritten zu sein.

Gruß von bartel
 
So ziemlich alles rund um dieses Thema wird von Konrad Fischer auf seiner sehr umfangreichen Website ! Altbausanierung ! Sanierung Altbau - Dämmung? U-Wert-Theorie? Architektur+Bau-Magazin behandelt.
Gruß von bartel

Vieles klingt logisch, aber auch einiges was ich nicht akzeptieren kann.
Hier sollte man sich doch mal die Mühe machen und einige Haüser in einem Neubaugebiet besuchen die schon über mehrere Jahren mit der Dämmung leben.
Das auch wo gefuscht worden ist Probleme auftreten ist klar, aber die Mehrheit ist damit zufrieden.
Und das eine Dämmung keine Energiesparnis bringt ist ein Witz.
Ich denke es gibt da zwei Lager und das beste ist sich vor Ort überzeugen zu lassen wo die Dämmung richtig angebracht worden ist.
Ich kann mehrere Häuser aufführen von Bekannten wo die Dämmung fachmännisch gemacht worden ist und sie Einsparungen haben und zufrieden sind.
Und das ist für mich wichtig und nicht Pro und Kontra wo man den Überblick verliert. Es sind ja auch auf beiden Seiten Fachleute wo auch beide rechthaben.

Juppy
 
Und das eine Dämmung keine Energiesparnis bringt ist ein Witz.

wer so was behauptet hat schlicht weg keine Ahnung. Sorry. Ein Haus aus den 70ern nach heutigem Standart neu eindämmen (und das nicht in heimwerker manier;) ) bringt 1/3 bis zu 2/3 weniger Heizenergie. Da gehört natürlich alles mit rein: Heizung neu abgleichen, sich selber neu überdenken mit Lüften etc.

wo die wärme nicht weg kann gibs auch keine wärmeverluste.
 
wer so was behauptet hat schlicht weg keine Ahnung. Sorry. Ein Haus aus den 70ern nach heutigem Standart neu eindämmen (und das nicht in heimwerker manier;) ) bringt 1/3 bis zu 2/3 weniger Heizenergie. Da gehört natürlich alles mit rein: Heizung neu abgleichen, sich selber neu überdenken mit Lüften etc.

wo die wärme nicht weg kann gibs auch keine wärmeverluste.

Du siehst das schon richtig, aber wer hat heute denn schon noch logisches denken ?
Leider werden immer nur die Nachteile aufgeführt, selten Wissen was man bei einer Dämmmassnahme berücksichtigen sollte.
Und das ist das eigendliche Problem.

Das wenn ich mein Haus einpacke auch ein anderes Lüftungsverhalten berücksichtigen muss sollte man wissen.
Wenn ich dusche ist es für mich normal, danach die Fenster zu öffnen damit die feuchte Luft entweichen kann.
Aber viele wollen ja nur sparen und öffnen wenn überhaupt einmal im Monat.
Habe ich mal erlebt, wies darin gerochen hat kann man sich ja vorstellen.

Gruss
Juppy
 
Moin,

jaja - der Konrad Fischer, immer für einen Spass zu haben... :)))

Wie Kate schon schrub, ist eine differenzierte Betrachtung sehr nötig.

Dass gut gedämmt Häuser zu Energieeinspangen führen und somit Ressourcen schonen, bestreitet mittlerweile niemand mehr, der sich mal ein bisserl mit dem Thema beschäftigt hat.

Das Problem ist das "Maß". Wie überall in der Technik erreicht man mit vertretbarem Aufwand 90-95% - Lösungen, währen die restlichen 5-10% für überdurchschnittlichen Aufwand, Kosten und zusätzliche Probleme sorgen.

Als sehr problematisch sehe ich mittlerweile die "politischen" Vorgaben für Neubauten. Da wird beinahe im Jahresrythmus die Messlatte immer höher gehängt, was zum einen Bauen extrem verteuert und somit die unteren Einkommensgruppen immer mehr benachteiligt, weil die sich das infach nicht mehr leisten können. Hier sehe ich die Bezeichnung "Dämmwahn" als durchaus berechtigt an, denn das Resultat sind nicht selten Mogelpackungen mit dem "berühmten" Alibikollektor auf dem Dach.

Zum anderen ist Bauen schon längst kein Handwerk mehr, sondern primär Planung eines Teams von hochspezialisierten Leuten. Demzufolge sind Planungs- und Ausführungsfehler heutzutage Kostentreiber Nr. 1 und kleinste Fehler haben tlw. katstrophale Folgen.

Mittlerweile spielt es eine größere Rolle, ob die Haustür zweimal abgeschlossen ist (nur dann ist sie wirklich dicht), ob die Warmwasserzirkulatiion ständig läuft, wie das Lüftungsverhalten ist und ob die Raumtemparatur ein halbes Grad höher oder niedriger liegt - diese Faktoren entziehen sich aber komplett der theoretischen Betrachtung und ich meine, in dem Maße, wie man immer weiter an den grenzen des technisch Machbaren kratzt, verflüchtigen sich auch die Einsparungen bzw. das Kosten/Nutzen Verhältnis wird immer schlechter.

Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit wird kaum jemals betrachtet - das Haus ist miitlerweile ein höchst komplexes Gebilde und nicht jeder mag sich mit einem Sammelsurium von technischen Spielereien umgeben, die dieses System permanent überwachen.

Ich bin z.B. gar kein Freund von Außendämmung (WDVS) - das hat nämlich einen prinzipbedingten Nachteil (Oberflächentemperaturen) und wird niemals Jahrzehnte aus sich heraus funktionieren, ohne dass man regelmäßig was dran tut - eben auch Gifte draufzuschmieren....

Gruss
Karl
 
Wobei man noch erwähnen könnte, daß die Herstellung des WDVS-Materials Polystyrol extrem viel Energie verbraucht ( pro kg den Energiegehalt von etwa 3 l Heizöl, www.cipra.org/de/climalp/energieeffizientes-bauen/aktiver-klimaschutz/graue-energie/graue-energie-beim-bauen/graue_energie.pdf ). Weiterhin entsteht hier ein riesiges Entsorgungsproblem für die bereits installierten und noch zu installierenden Millionen qm.

Abgesehen davon, daß die Strahlungsenergie der Sonne, die selbst im Winter nicht unerheblich sein soll, ausgesperrt wird. Wäre es nicht auch intelligenter, im Innern die Wände zu heizen, so daß diese kontinuierlich Wärme abgeben, anstatt die eben erwärmte Luft gleich wieder zwangszuentsorgen?
Das Gelbe Forum - Hüllflächentemperierung funktioniert !
Heizleiste

Gruß von bartel
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Physik lässt sich nicht umgehen.
Denn die Wärme die in einem Haus reingesteckt wird sollte möglichs drin bleiben und nicht durch das Mauerwerk oder Fenster nach aussen gehen.
Es ist einfach logisch, dass die Wärme die nicht nach aussen geht auch nicht reingesteckt werden muss.
Da nützt auch nicht das beste Heizungssystem.
Das unter verschiedenen Systeme Einsparungen möglich sind , denke ich schon.
Aber die beste Isolierung ist die beste Energieeinsparung.
Daran gibt es nichts zu rütteln.
Was für Isolierungen am besten und Umweltgerecht sind darüber muss man sich informieren.
Wobei da entscheident ist, wie hoch die Finanzen sind die man für sollche Massnahmen zur Verfügung hat.
Es wurden mal vor 20 Jahren Versuche gemacht durch Isolierungen den Heizbedarf eines Raumes mit einer Kerze plus Körperwärme auf Zimmertemeratur zu halten.
Habe leider keine Infos darüber, weil die Information damals von einem Bauingenieur kamen.
Klingt logisch, auch da spielt die Wärmeisolierung eine bedeutene Rolle.

Juppy
 
Algen auf der Fassade kommen von der falschen Fassadenfarbe. Läßt man Firmen eine Außendämmung erstellen und hat in der Ausschreibung die Art der Fassadenfarbe nicht festgelegt, wird das billigste Anstrichsystem gewählt. Durch den hohen Anteil an organischen Stoffen finden Algen eine gute Wachstumsbasis. Eine gute Silikatfarbe hingegen ist sehr hochwertig, aber auch sehr teuer und führt unter normalen Bedingungen nicht zum Algenwachstum.

Ein Problem bei hochwärmegedämmten Fassaden stellen die Fenster und Türen dar. Ein herkömmlich gebautes Haus hat im Winter kalte Außenwände. Dort sammelt sich großflächig die Raumluftfeuchtigkeit und diffundiert langsam nach außen. Dadurch sinkt im Winter die Luftfeuchtigkeit in den Räumen stark ab. Kommen noch Undichtigkeiten dazu, wird der Effekt noch mehr verstärkt. Luftfeuchtigkeiten von 40% sind deshalb recht häufig anzutreffen. Bei Fenstern mit einem k-Wert von 1,3 oder 1,1 ist bei einer derart niedrichen Luftfeuchte nur bei sehr starkem Frost mit Kondenswasser zu rechnen.
Anders bei hochwärmegedämmten Fassaden. Hier bleibt durch die warme Außenwandfläche die Raumluftfeuchte bei angenehmen und gesunden 60%. Allerdings kommt es nun zu einem deutlich höheren Anfall von Kondenswasser an den kalten Fenstern und Außentüren. Es macht daher wenig Sinn, nur die Fassade zu dämmen und konventionelle Fenster und Außentüren einzubauen. Ein k-Wert der Glasfüllung von 0,7 oder besser sollte angestrebt werden, Abstandsleisten aus Aluminium zwischen den Scheiben sind tabu. Auch die Fenster- und Türenprofile müssen hochwärmedämmend sein und am Mauerwerksanschluß darf keine Kältebrücke entstehen.

Für alle Probleme existieren heute sehr gute technische Lösungen. Doch die kosten mehr, als das, was uns die Firmen in der Regel so anbieten und einbauen. Dazu kommen noch Pfusch und oft eine Unkenntnis selbst einfachster physikalischer Zusammenhänge.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Günter,

"differenzierte" Betrachtung ist leider nicht so simpel.

Algen auf der Fassade kommen von der falschen Fassadenfarbe.

Die Farbe (auch der Farbton) spielt eine bedeutende Rolle. Allerdings liegen die Probleme nicht allein in der Beschichtung, sondern z.B. auch im thermischen Verhalten. Da die Beschichtungsdicken eines herkömmlichen WDVS im einstelligen Millimieterbereich liegen, kommt es ständig zu thermischen Spannungen (fehlende Speichermasse). Ob und wie schnell hier Mikrorisse entstehen, hängt natürlich wiederum von der Qualität der Beschichtung ab, aber auch mit Silikatfarbe treten die auf und organisches Material zur Ansiedlung von Algen findet sich auch ausserhalb der Farbe immer (Luft, Regen, Vogelkot..).

Fakt ist: Ein WDVS ist wartungsintensiv, wenn es lange halten soll. Eigentlich wie beim Auto: Hochwertiges Öl (teuer) und längere Tauscintervalle, oder einfaches Öl (billig) und kürzere Intervalle. Rechenaufgabe!


Ein Problem bei hochwärmegedämmten Fassaden stellen die Fenster und Türen dar.

Korrekt!

Ein herkömmlich gebautes Haus hat im Winter kalte Außenwände. Dort sammelt sich großflächig die Raumluftfeuchtigkeit...

..wenn der Taupunkt unterschritten wird...

und diffundiert langsam nach außen.

Nö - "atmende Wände" sind ein Märchen! Eine große Rolle spielt die Pufferkapazität des Innenputzes (Feuchtigkeitsspitzen aufzunehmen und langsam wieder abzugeben), was man z.B. mit Dispersionsfarben "ganz prima" unterdrücken kann und generell die Undichtigkeit der Gebäudehülle. Hab jetzt grade keine Zahlen parat, aber aus der Erinnerung liegt der Anteil der Mauerweksdiffusion unter 1%. D.h: Da findet schon was statt, aber nicht in eine Maße, dass es irgendeine Rolle in der Betrachtung spielen würde.

Dadurch sinkt im Winter die Luftfeuchtigkeit in den Räumen stark ab. Kommen noch Undichtigkeiten dazu, wird der Effekt noch mehr verstärkt. Luftfeuchtigkeiten von 40% sind deshalb recht häufig anzutreffen. Bei Fenstern mit einem k-Wert von 1,3 oder 1,1 ist bei einer derart niedrichen Luftfeuchte nur bei sehr starkem Frost mit Kondenswasser zu rechnen.
Anders bei hochwärmegedämmten Fassaden. Hier bleibt durch die warme Außenwandfläche die Raumluftfeuchte bei angenehmen und gesunden 60%.

Nunja - kann stimmen, oder auch nicht. In gut gedämmten (und dichten!) Häusern spielt das Lüftungsverhalten eine großer Rolle (Feuchtigkeits-Eintrag durch Kochen, Waschen, "ausdünstungen" abzüglich "Verlust" durch Luftaustausch) - natürlich um so "effektiver", je tiefer die Aussentemperaturen sind. Nach meinen Erfahrungen haben eher durchgehend beheizte und einigermassen gedämmte Bauten so niedrige Luftfeuchtigkeiten.

Allerdings kommt es nun zu einem deutlich höheren Anfall von Kondenswasser an den kalten Fenstern und Außentüren.

Klar: Wenn ich ein funkionierendes Gesamtsystem aus der Balance bringe, wirds wieder irgendwo anders klemmen. Wasser kondensiert am kältesten Bauteil, wenn der Taupunkt unterschritten ist. Das werden aktuell am ehesten Fenster/Türen sein, denn deren Wärmedurchgangskoeffizient ist (fast) immer um den Faktor 4-5 schlechter, als bei den Wänden.

Es macht daher wenig Sinn, nur die Fassade zu dämmen und konventionelle Fenster und Außentüren einzubauen.

Nunja - ein Fenster mit schlechterem UW als 1.3 wird man heutzutage kaum finden. Das ist ca. Faktor 2-3 besser, als "Thermofenster" vor 20 Jahren.
Erreichbar sind mit hohem Aufwand vielleicht UW 0,9 oder auch 0,8 (bin auch nicht so aktuell) - das muss man auch bezahlen wollen und wirft auch neue Probleme auf, weil der Wärmeeintrag durch die Fensterscheiben schlechter wird. K ist übrigens out (seit ca. 10 Jahren und U ist angesagt ;) )
Wenn man diese Werte mal ins Verhältnis setzt und einen Anteil der Fensterflächen zur Gebäudehülle mit 20-30% annimmt, macht das gar nicht so viel aus.

Für alle Probleme existieren heute sehr gute technische Lösungen. Doch die kosten mehr, als das, was uns die Firmen in der Regel so anbieten und einbauen. Dazu kommen noch Pfusch und oft eine Unkenntnis selbst einfachster physikalischer Zusammenhänge.

Korrekt. Was mir ganz eindeutig fehlt, ist heutzutage das Augenmaß und die Betrachtung des Gesamstsystems. Da werden irre Vorgaben gemacht und wenn man mal ganz nüchtern rechnet, löst sich der ganze Blödsinn in gigantsichen Kosten und minimalen Einsparungen auf.

Brauche bloss meine Hütte anschaun: 08/15-Bau nach ENEV 2005, Heiz- und Warmwasserbereitungskosten ca. 600 EUR im Jahr bei Raumtemperaturen von 21-22°C. Nach aktuellen Vorgaben müsste ich mit fast doppelten Baukosten rechnen und könnte damit unter optimalen Bedingeungen evtl. 20% lfd. Kosten sparen. Unter Betrachtung der Finanzierungskosten rechnet sich sowas NIEMALS und das Ergebnis ist nicht etwa "ein Haus", was man einfach so bewohnt, sondern ein hitech-Produkt, was ständig irgendwelche Softwareupdates braucht und sonst seinen Dienst einstellt...
..nur leicht übertrieben! :D

Möchte nicht wissen, was solche Hütten in 20 Jahren an zusätzlichen Kosten generieren.

Gruss
Karl
 
Und weiter geht´s: Die neue EU-Energieeffizienz-Richtlinie ist in Arbeit. Selbst Häuser, die nach ENEV 2009 gebaut bzw, saniert wurden, müßten danach aufwendig nachgebessert werden. Interessant wird sein, ob dann, ab 2014, wie bisher ein Wirtschaftlichkeitsgebot gelten wird.

Wärmedämmung: EU will Wohnhäuser zwangssanieren lassen - Nachrichten Geld - Immobilien - WELT ONLINE

Gruß von bartel


Durch so eine Meldung soll man sich nicht verrückt machen lassen.
Es wird nie so heis gegessen wie gekocht wird.

Hier ist erstmal abwarten das beste.

Juppy
 
Gestern gab es im NDR-Fernsehen eine weitere Dokumentation ("Wärmedämmung-Der Wahnsinn geht weiter").
www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1157_sid-1268621.html

In der Mediathek des Senders ist der Film bereits abrufbar.

Gruß von bartel
 
Dämmung hin oder her,
die Energiepreise steigen immer weiter und letzlich ist die Dämmung das einzige Mittel um zu sparen.
Ist am billigsten und am effektivsten die Kosten zu senken.
Ich habe einen Altbau und die Heizkosten sind immer der grösste Faktor.

Es gibt Leute, die nur 700,- Heizkosten in so einem Altbau haben, sitzen mit einer Decke um nicht zu frieren, heizen nur einen Raum, und haben noch einen Kohleofen wo sie kostenloses Holz zum Heizen nehmen.

Natürlich wird das nicht erwähnt und nur von den wenigen 700,- Euro Heizkosten erzählt.
So manch einer fragt sich was mache ich falsch, weil man weit über diese Heizkosten liegt.
Das ist immer das selbe es wird gelogen das sich die Balken biegen.

Auf jeden Fall ist eine Dämmung noch das beste und billigste was man machen kann um die Heizkosten zu senken, übertreiben sollte man das nicht, aber wo es angebracht ist, ist es das beste.

Wärme die nicht verloren geht , brauch ich nicht rein zu stecken.
Das ist für mich Logik, K-Wert hin oder her.

Nur sollte man über die Ausführungen schon sich informieren, man kann auch vieles falsch machen.

Das richtige ist, die Dämmung immer von aussen anbringen, ist die sicherste und einfachste Lösung, wo man am wenigsten falsch machen kann.

Gruss
Juppy
 
Oben