Wer kann was zu diesem Befund sagen?

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Moin!

Ich habe keine blassen Schimmer, ob ich in diesem Bereich mit dieser Frage richtig bin - ich bitte eine/n Administrator/in um entsprechende Verschiebung, falls es Sinn macht :)

Ich habe vor einiger Zeit mal eine Stuhluntersuchung machen lassen und folgende Werte gehen aus der Norm:

Rohfaser: 0,77% (Norm 1,3-4,1%)
Defensin: 0,8ng/ml (Norm 15-30 ng/ml)
Hämoglobin/Haütoglobin: positiv (Norm negativ)
Tumormarker M2PK 22,6 U/ml (Norm 0-4 U/ml)
Acetat 42,42 mmol/100g (Norm 60-70 mmol/100g)
Propionat 16,97 mmol/100g (Norm 20-24 mmol/100g)
n-Butyrat 16,20 mmol/100g (Norm 18-22 mmol/100g)
i-Butyrat 1,54 mmol/100g (Norm <1,3 mmol/100g)
Gesamtfettsäuren 75,59 mmol/100g (Norm 80-100 mmol/100g)
i-Valeriat 1,43 mmol/100g (Norm <1,3 mmol/100g)
Dopamin 2939 ng/g (Norm 100-400 ng/g)
Enterales IgG 246 ng/g (Norm <50 ng/g)
sekret. Immunglobulin A2 999 µg/ml (Norm 50,1-300 µg/ml)
DAO 711,3 U/g (Norm 31-149 U/g)

Meine Beschwerden? Angststörung, Depression, RLS, ADHS - sucht Euch was aus ;) Aber die Untersuchung habe ich eigentlich gemacht, weil ich immer noch an den Satz glaube 'Du bist, was Du ißt' - oder was Dein Körper/Darm daraus machen kann... :)

Zur Zeit des Befundes habe ich keine Medikamente genommen, die DAO oder Dopamin beeinflussen - deswegen stechen für mich diese Werte hervor. Und Defensin wie die kurzkettigen Fettsäuren. Das sind die Werte, die mich interessieren. Dopamin allein deswegen, da ich eine ADHS und RLS Diagnose habe (nehme mittlerweile Levodopa ein, da es die RLS Symptomatik als einziges Mittel bei mir reduziert - Dopaminagonisten funktionierten hier nicht) die ja nun gemeinhin als Erkrankungen gelten, die mit einem DompaminMangel einhergehen (ja, ich weiß - im Blut/Liquer, nicht im Darm). Frage mich aber, warum ich so deutlich viel im Darm, aber wohl nicht im Körper habe....

Hämoglobin/Tumormarker machen mich weniger nervös, da ich schon ewig auch im Blut erhöhte Entzündungswerte habe. Da ist sicher eine leichte, chronische Darmentzündung (Allergie?) vorhanden. Da stellt sich mir bei den anderen Werten die Huhn-oder-Ei-Frage: kommen die Werte durch die Entzündung oder die Entzündung/falsche Verdauung durch die Werte (wie Defensinmangel, wenig kurzkettige Fettsäuren)?

Bin an Eurem Wissen interessiert - insbesondere zur Dopaminfrage oben. Auch die Frage, wie man die kurzkettigen Fettsäuren z.B. substituieren könnte oder ob man die anders fördert.

LG Petrocelli
 
Hallo Petrocelli,

Kaffee erhöht den Dopamin-Spiegel. Hattest Du evtl.gerade viel Kaffee getrunken?
Nimmst Du normalerweise Medikamente, nur eben bei der Blutabnahme nicht?

Wurde DHEAnicht bestimmt?:
DHEA ist ein weiteres wichtiges Stress-Hormon. Es wird ebenfalls in der Nebenniere gebildet und ist eine Vorstufe für verschiedene Steroidhormone. Daher wirkt DHEA anabol aber auch antidepressiv und antienzündlich. Es verbessert die Immunfunktion und kann auch im ZNS gebildet werden. Teilweise fungiert es direkt als Neurohormon. Bei Stress ist es erhöht, kann aber bei chronischem Stress in seiner Konzentration abfallen.

Dopamin: Als Vorstufe zu Adrenalin und Noradrenalin ist Dopamin ein wichtiges Katecholamin das gleichzeitig einen elementaren Neurotransmitter im zentralen Nervensystem darstellt. Es wirkt teilweise in Wechselwirkung mit Serotonin und ist ebenfalls einer der 'Wohlfühlbotenstoffe'. Es steuert die Koordination und Motorik und wirkt sich auf die geistige Leistungsfähigkeit und Motivation positiv aus. Es arbeitet mit anderen Katecholaminen zusammen. Ein chronischer Mangel kann Bewegungsstörungen verursachen und im Extremfall zum M. Parkinson führen. Dopaminmangel bewirkt außerdem einen Motivationsmangel und Müdigkeit am Tage. Ein chronischer Dopaminüberschuss kann Erschöpfung und Müdigkeit auslösen (zentrale Fatigue). In hohen Dosen ist es neurotoxisch.
....
Neurostress | Adrenal-Fatigue

Weißt Du, ob Du mit Histamin im Zusammenhang mit Lebensmitteln Probleme hast?
Histamin-Intoleranz

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

ich sehe diesen hohen Dopaminwert im Darm, als unverbraucht ausgeschieden an und somit eine Störung in der Dopaminsynthese, verursacht evtl. durch einen B6 Mangel, deswegen ja auch die RLS Symptomatik. Da hier Levodopa hilft, besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit eines Dopaminmangels und kein Überschuss.

Hallo Petrocelli,

ich gehe davon aus, dass Du Levodopa noch nicht genommen hast, als diese Befundung war?

Weiterhin können diese Medis und Nahrungsmittel die Befundung des Dopamins beeinflussen:

Vor und während des Sammelns einer
Probe sollten Patienten verzichten
auf:
Bananen, Kaffee, Käse, Mandeln, Nüsse,
Tee und Vanille.
Folgende Medikamente beeinflussen
die Konzentration der Katecholamine
und sollten, falls möglich, vor der Untersuchung
abgesetzt oder zumindest
im Laborauftrag genannt werden:
Alpha-Methyldopa, Barbiturate, Chlorpromazin,
Clonidin, Koffein, Guanethidin, Insulin,
Reserpin, Salicylate, Sedativa, Beta-
Blocker, MAO-Hemmer, Sulfonamide, Tetracycline
und Vitamine der B-Gruppe.

Liebe Grüße
Kayen
 
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Hallo Oregano!
Vielen Dank für Dein schnelles Feedback.

Kaffee erhöht den Dopamin-Spiegel. Hattest Du evtl.gerade viel Kaffee getrunken?
Nimmst Du normalerweise Medikamente, nur eben bei der Blutabnahme nicht?

Beides nein - ich trinke weder Kaffee noch habe ich eine Medikation verändert. Und es war übrigens auch keine Blutabnahme :)

Wurde DHEAnicht bestimmt?:

Nicht bei der Stuhluntersuchung. In einer früheren Untersuchung zu Cortisol, DHEA etc. war Cortisol im Tagesverlauf leicht erniedrigt und DHEA sehr erhöht (so glaube ich mich zu erinnern - war aber eine andere Untersuchung und ein anderer Zeitraum)



Wie gesagt - es war eine Stuhluntersuchung. Dopamin im Stuhl bewirkt etwas völlig anderes als Dopamin im Blut/Liquer. Wegen meinem ADHS und RLS und diesen Stuhlwerten ja auch die Frage: Warum so viel im Stuhl und nix mehr im Hirn - sozusagen :)

Weißt Du, ob Du mit Histamin im Zusammenhang mit Lebensmitteln Probleme hast?
Histamin-Intoleranz

Ich reagiere auf besonders histaminhaltige Lebensmittel nicht anders als auf Histaminfrei - falls Du das meinst. Histaminliberatoren scheinen mir auch nicht besonders zu schaden, soweit ich das beurteilen kann.

LG Petrocelli
 
Hallo Kayen!

ich sehe diesen hohen Dopaminwert im Darm, als unverbraucht ausgeschieden an und somit eine Störung in der Dopaminsynthese, verursacht evtl. durch einen B6 Mangel, deswegen ja auch die RLS Symptomatik. Da hier Levodopa hilft, besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit eines Dopaminmangels und kein Überschuss.

Problem ist nur - Dopamin ist weder in der Lage aus dem Darm noch aus der Blutbahn (wenn es denn dahin kommen sollte) irgendeinen Einfluss auf das ZNS zu nehmen und damit auf ADHS und/oder RLS. Nur Levodopa ist in der Lage über das Blut ins ZNS zu kommen, um dort zu Dopamin decarboxyliert zu werden.

Das es schlicht garnichts macht, ausser die Motilität meines Darms zu bremsen (das macht es mit den Darmnerven) und dann wieder ausgeschieden wird, war auch eine Annahme von mir. Wird es nur getestet, weil man es testen kann, aber das Ergebnis ist klinisch irrelevant (evtl. ausser für Obstipation)?
Gibt es Belege für das Gegenteil meiner letzten Annahme?

ich gehe davon aus, dass Du Levodopa noch nicht genommen hast, als diese Befundung war?

Weiterhin können diese Medis und Nahrungsmittel die Befundung des Dopamins beeinflussen:

Vor und während des Sammelns einer
Probe sollten Patienten verzichten
auf:
...

Ja, liebe Kayen, Deine Annahme ist korrekt. Levodopa bekam ich erst später. Und ich habe auch keines der Lebensmittel/Medikamente zu diesem Zeitpunkt oder kurz davor eingenommen. Witziger Weise esse ich von den genannten Lebensmitteln kaum oder garnichts im üblichen Alltag.

Noch eine Idee zu Defensin und/oder den kurzkettigen Fettsäuren? Sind die überhaupt substituierbar?

LG Petrocelli
 
Problem ist nur - Dopamin ist weder in der Lage aus dem Darm noch aus der Blutbahn (wenn es denn dahin kommen sollte) irgendeinen Einfluss auf das ZNS zu nehmen und damit auf ADHS und/oder RLS. Nur Levodopa ist in der Lage über das Blut ins ZNS zu kommen, um dort zu Dopamin decarboxyliert zu werden.

Das es schlicht garnichts macht, ausser die Motilität meines Darms zu bremsen (das macht es mit den Darmnerven) und dann wieder ausgeschieden wird, war auch eine Annahme von mir. Wird es nur getestet, weil man es testen kann, aber das Ergebnis ist klinisch irrelevant (evtl. ausser für Obstipation)?
Gibt es Belege für das Gegenteil meiner letzten Annahme?


Ich vermute mal es gibt darüber wenig bis garkeine wissenschaftliche Beweise, wieviel Dopamin vom Darm in die ZNS gelangt.

Hier ebenfalls eine Vermutung:

Dopamin
wird im menschlichen Körper aus der
Aminosäure Tyrosin in den chromaffinen Zellen
von Nebennierenmark, Hypothalamus,
Substantia nigra und anderen Teilen des Nervensystems
gebildet. Analog zu anderen Neurotransmittern
wie Serotonin und Histamin ist
zu vermuten, dass auch der Darm an der Bildung
von Dopamin beteiligt ist.
Kofaktoren
der Katecholamin-Synthese sind Vitamin C, Vitamin
B6, Eisen, Kupfer, Magnesium und Folsäure.
Die Dopamin-Synthese ist vor allem abhängig
von ausreichend Vitamin B6. Da wiederum
hohe Dosen des Vitamins B6 den Abbau
des Histamins im Darm unterstützen,
liegt es nahe, hier Zusammenhänge zu vermuten.



Meine Infos habe ich aus diesem Link, vielleicht findest Du da noch Infos die Dir mehr Aufschluß geben.

https://docs.google.com/viewer?a=v&...dXui9c&sig=AHIEtbSbs2E3aIl7_WWamtlibdc_VrGTUg

Weiterhin habe ich noch gelesen, dass Omega 3 in der Lage ist im Gehirn Dopamin zu erhöhen. Mit kurzkettigen Fettsäuren und Substitution kenne ich mich selbst nicht aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Petrocelli,

mir ist gerade der hohe DAO-Wert aufgefallen:
DAO 711,3 U/g (Norm 31-149 U/g)
Das Histamin wurde leider nicht bestimmt.
Die Frage ist für mich:
Warum ist die DAO so hoch? Hattest DU vorher evtl. gerade histaminreich gegessen?
Gibt es andere Gründe für eine erhöhte DAO?

Histamin im Stuhl - Die Untersuchung von Histamin im Stuhl dient der Abklärung einer Histaminunver-träglichkeit. - GANZIMMUN AG
(Das wäre eine Möglichkeit, das Histamin mit zu bestimmen).


Wenn die DAO immer so hoch ist, dann wäre es ja möglich, daß Du zu wenig Histamin hast, also eine Histapenie:
Bei diesem Befund findet man meistens auch zuviel Kupfer evt. auch Eisen, Blei und Quecksilber sowie zu wenig an Zink und Mangan im Blut. Sich daraus entwickelnde Krankheitsbilder können psychische Erkrankungen wie Schizophrenie, Halluzinationen, Paranoia, gestörte Gedankenabläufe und erhöhte EEG-Erregbarkeit des Gehirns (Hirnstrommessung), aber auch Zahnkaries sein.
....
Histaminunverträglichkeit, Histapenie oder Histadelie, biogene Amine, Histaminintoleranz, Verschiebungen im Mineralhaushalt der Spurenelemente, Metallbelastung

Ich denke, das Thema "Histamin" bzw. Histaminintoleranz mit den verschiedenen Abbauwegen würde sich schon anzuschauen lohnen, z.B. über diese Seite:

HIT > Histaminose > HNMT-Abbaustrung

Grüsse,
Oregano
 
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