Darmaufbau?

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19.02.09
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Hallo Leute,

ich hatte vor einiger Zeit einen heftigen Darminfekt mit 15-20mal am Tag aufs Klo rennen, Krämpfen und hohem Fieber. Nach ein paar Tagen wurde es etwas besser, das Fieber war weg, aber der Durchfall blieb. Er war nicht mehr ganz so stark, aber keinesfalls über längere Zeit hinnehmbar.
Mein Hausarzt veranlasste eine Stuhlprobe - keine Erreger nachweisbar. :confused: Der Ultraschall ergab lediglich, dass mein Darm wie verrückt arbeitete, sonst nichts.

Stuhlprobe und Ultraschall wurden aber auch beide erst gemacht, als die ganz akute Phase schon vorbei war. Vorher hatte ich mir noch nicht wirklich Sorgen gemacht - so einen Infekt hat ja jeder mal. Bin erst zum Arzt, als nach einer Woche das Klo immer noch mein bester Freund war.
Es ist also möglich, dass da was gewesen war, dass sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nachweisen ließ.

Wie auch immer: Der Durchfall hielt sich hartnäckig. Als ich vom Doc endlich grünes Licht für Imodium akut bekam (vorher war die Devise 'Was raus muss, muss raus' gewesen), halfen die kein bisschen, Buscopan gegen die Krämpfe schon mal gar nicht. Und obwohl ich eine Kohlenhydratverwertungsstörung habe, ernährte ich mich ausschließlich von Zwieback, Weißbrot und Kartoffeln - bei allem anderen hatte ich gerade so Zeit, es zu kauen und zu schlucken, bevor es unter heftigen Krämpfen sofort wieder im Klo landete. Sprich: kein Dauerzustand. Ich kam überhaupt nicht mehr auf die Füße.

Mein HA überwies mich schließlich zur Darmspiegelung.

... Vor der ich mich gedrückt habe. (Ähem...) Erstens deswegen, weil der Durchfall nach drei Wochen endlich merklich besser wurde, zweitens, weil ich sowieso schon sehr angeschlagen war und bin, also auch schon vor dieser Darmgeschichte (dazu gibts hier einen Therad; bei Interesse: https://www.symptome.ch/vbboard/koennte-problem/97661-vegetatives-nervensystem-spielt-verrueckt.html) und es mir in meinem Zustand den Rest gegeben hätte, dieses Zeug vorher zu trinken und dann wieder pausenlos zum Klo zu rennen und ich außerdem die Narkose nicht vertrage - und drittens deswegen, weil ich eben einfach eine feige Sau bin und eine Darmspiegelung zu den Dingen gehört, die ich niemals machen würde, wenn es sich denn irgendwie vermeiden lässt... :eek:)

Also, der Durchfall ist inzwischen Gott sei Dank weg und ich konnte meine Ernährung wieder umstellen. Aber so richtig fit ist mein Darm bei weitem nicht.
Wenn ich jetzt mal kurz ein bisschen eklig werden darf:
2 - 3mal täglich landet etwas im Klo, das aussieht wie einer von diesen Schwämmen, der zu Omas Zeiten in Gebrauch waren und heute vielleicht noch zum Autowaschen benutzt werden (diese rupfigen gelb-braunen Dinger). Und heute morgen war es dann dunkelgrün. :confused: Habe nichts gegessen, das diese Farbe erklären könnte...

Vor ein paar Monaten hatte eine vom HP veranlasste Stuhlprobe ergeben, dass ich zu viele Fäulnisbakterien und zu wenig Colibakterien habe, der Florastatus war mit '3' bewertet worden (leichte Dysbiose), also nichts allzu Ernstes in Bezug auf die Darmflora. Allerdings war der EPX-Wert sehr hoch gewesen, was sich nicht so richtig erklären ließ, weil sowohl ein Parasitentest als auch ein Allergiescreening negativ waren (nebenbei: Ja, ich weiß, wie wenig aussagekräftig diese Parasitentests im Grunde sind... ;)).
Ich habe damals Symbioflor genommen, um meine Colibakterien wieder auf Vordermann zu bringen, meine Ernährung ein bisschen angepasst, ansonsten erst mal nix. Ich hatte so gut wie keine Beschwerden am Darm und mein HP hielt eine Behandlung nicht für notwendig.

Meine Fragen an euch:
Was kann ich tun, um meinen Darm wieder aufzubauen - auch unter Berücksichtigung des vorherigen Zustands? Oder spielt der jetzt eh keine Rolle mehr? Ich habe keine Ahnung, wie sehr so ein Infekt - oder was auch immer es denn auch gewesen ist, also: drei Wochen Sch...rei - die Darmflora durcheinanderbringt, ich habe so was normalerweise nie. Muss ich davon ausgehen, dass da jetzt alles nur noch Kraut und Rüben und vorher geltende Gesetze außer Kraft gesetzt sind?

Lactobazillen oder irgendwas anderes einfach so auf gut Glück nehmen? Oder lieber vorher nochmal (seufz...) den Status testen lassen?

Danke schon mal.

Liebe Grüße

Rike
 
Hallo Rike,

da die Darmflora anscheinend nicht hochgradig in Unordnung geraten ist, werden Verdauungsprobleme ärztlicherseits auf eine mangelnde ökologische Beeinträchtigung zurückgeführt, sofern keine immunologische Ursache vorliegt.
Ein Aufbau der Darmflora erbringt deswegen erfahrungsgemäß nicht viel oder nichts.

Da Sie aber über einen Kohlenhydratverdauungsmangel berichten, könnte schon angenommen werden, daß eine ökologische Störung vorliegt. Konkret: Evtl. ein Enzymmangel der Bauchspeicheldrüse oder eine andere Verwertungsstörung?
Wenn Enzymmangel nachgewiesen wurde, müßte also substituiert werden.

Gruß
 
Hallo!

Danke für die schnelle Antwort!

Leider verstehe ich diesen Satz nicht so ganz:

werden Verdauungsprobleme ärztlicherseits auf eine mangelnde ökologische Beeinträchtigung zurückgeführt, sofern keine immunologische Ursache vorliegt

Meine Bauchspeicheldrüse 'schwächelt' tatsächlich etwas, wie man mir in meinem letzten Thread hier nach einem Blick auf meine Untersuchungsergebnisse erklärt hat. Seitdem unterstütze ich sie mit Verdauungsenzymen. Während des Infekts (und auch noch danach) hatte ich die aber - wie alles, das nicht absolut notwendig war - weggelassen, aus Angst meinen Darm noch zusätzlich zu belasten. Erst seit zwei Tagen nehme ich sie wieder ein.

LG

Rike
 
Hallo Rike78,

Ein Aufbau der Darmflora erbringt deswegen erfahrungsgemäß nicht viel oder nichts.

Ich glaube, dass ein Darmaufbau was bringt nach einer Antibiotikabehandlung. Bei unklarer Ursache, bin ich derselben Meinung wie Forgeron und ich meine du kannst dir das Geld für teure Probiotika sparen.

Ich möchte dich nicht davon abhalten es zu probieren. Es gibt bessere Produkte als Symbioflor. Jedoch möchte ich dich davor bewaren zu viel Geld in Probiotika zu investieren.

Sinnvoller und als dauerhafte Lösung geeignet, das sehr billig, sind selbstgemachte Milch- oder Wasserkefire. Man kann die Kulturen im Internet bestellen und theoretisch lebenslang täglich seine eigene Bakterienkultur züchten und trinken.

Ich benutze schon seit Monaten Wasserkefir. Es ist jetzt kein Wundermittel, wo man nachner Woche schon einen Effekt merkt aber wie gesagt, preiswert und es hat einen angenehmen Geschmack.

Eie richtige Idee habe ich nicht, ich würde noch an eine mögliche Fruktoseintoleranz denken. Hattest du auch Antibiotika genommen?

Langfristig kann auch eine unerkannte Glutenintoleranz zur Beeinträchtigung der Bauchspeicheldrüse führen.

Grüsse
derstreeck
 
Hallo Rike,

der Sie irritierende Satz ist der theoretischen Vollständigkeit geschuldet.
Nachdem Sie aber bestätigen, daß Ihre Bauchspeicheldrüse schwächelt, wobei es sich offenbar um eine "Dysfunktion exokriner Pankreas" handelt, muß Sie dies nicht weiter stören. Denn damit ist eindeutig, daß eine ökologische Ursache vorliegt, die "nur" richtig behandelt werden muß.
Enzyme alleine dürften nicht genügen. Es kommt vor allem darauf an, Sie in der richtigen Dosis und zum richtigen Zeitpunkt einzunehmen. Dazu kommt, daß in vorliegendem Falle (DEP) wahrscheinlich auch Bikarbonat und Magnesium substituiert werden müssen.
Sie sollten sich auch von dem Gedanken lösen, Sie würden Ihren Darm durch die Einnahme von Enzymen belasten. Das Gegenteil ist der Fall.
Darf ich Ihnen, um mehr Einzelheiten zu erfahren, meine Homepage unter "Schlechte Verdauung von Kurt Schmidt" vorschlagen.

Gruß
 
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