Neurodermitis, Kopfschmerzen, Reizdarm - was tun?

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18.01.12
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Hallo Zusammen,

ich bin hier auf das Forum gestoßen und versuche jetzt auch mal mein Glück.
Eckdaten: 31 Jahre und männlich, normal gebaut.
Ich leide schon seit Kindheit an Neurodermitis, die wurde seit der Pubertät auch eher stärker als schwächer. Früher war sie fast nur an den typischen Stellen zu finden wie Armbeuge und so. Mittlerweile gibt es keinen Felcken der Tabu wäre wenn es wirklich schlimm ist. Primär ist aber mein Hals, Gesicht und die Kopfhaut betroffen momentan.
Das Gesicht behandele ich jetzt mal mit Protopic weil ich keine Lust habe ständig offene nässende Stellen dort zu haben. Vor einem Jahr hatte ich versucht ohne Wirkstoffcreme auszukommen und das Ergebnis war, dass ich kaum mehr als 3-4 Stunden pro Nacht schlafen konnte wegen Juckreiz und depri wurde. Da muss man dann wohl die Nebenwirkungen mit dem ebenfalls schädlichen Schlafentzug aufrechnen...

Nun wird nicht nur die Neuro seit ca. 10 Jahren immer schwieriger zu behandeln, mir geht es auch insgesamt eher schlecht. Ich wache morgens völlig erschlagen auf, habe häufig Kopfschmerzen, auch mal richtig stark, auch mein Darm spinnt gerne mal etwas rum, habe die Diagnose Reizdarm bekommen vor einigen Jahren (nach Magen/Darmspiegelung). Achja bei der Gelegenheit haben sie gleich auf Zölliakie getestet, war negativ.
Auch habe ich öfter unvermittelt Schwindel und Unwohlsein, das ist aber höchstwahrscheinlich primär psychisch (war beim Neurologen), bin jetzt auch am Anfang einer Psychotherapie wegen Angststörung.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten hatte ich als Kind wechselnde. Mal Ei, mal was anderes. Ich habe das mit meiner Mutter immer gut hingekriegt durch probieren und dann weglassen. In letzter Zeit habe ich auch viel versucht und zum Teil echt viel weggelassen was mir eher nicht gut bekommen ist. Am Ende war ich so verzweifelt, dass ich einige Tag nur noch Reis gegessen habe um zu sehen ob es mir dann besser geht (von der Haut her vor allem). Aber das war nicht der Fall. Auch eine glutenfreie Ernährung habe ich über einen langen Zeitraum versucht und die Produkte eher nicht gut vertragen (mein Gefühl). Jetzt esse ich fast alles außer Weizen/Roggen wieder, wir kochen so weit es geht immer frisch! Fertigprodukte gibt es praktisch nie.
Ich nehme jetzt auch seit ein paar Monaten Kanne Brottrunk zu mir um den Darm zu sanieren und in der Hoffnung das es sich bessert, aber es tut sich nix.
Jetzt stelle ich die Ernährung erneut um, esse wenig Fleisch (max. 2x / Woche) und sonst viel Fisch oder Vegetarisch. Denn Fleisch habe ich schon immer viel und gern gegessen.
Noch eine Idee wäre mal Heilfasten zu probieren. Aber so langsam gehen wir die Ideen echt aus. Ich habe schon so viel probiert... hat jemand eine Idee?

Achja: Außer jetzt wo es so kalt ist habe ich schon im letzten Sommer/Herbst wieder mit Joggen angefangen (2-3x Woche). Das tat mir auch gut allerdings hat mir der Schweiß auf der Haut extrem zu schaffen gemacht. Ich möchte das Joggen wieder anfangen sobald es geht...

Danke fürs lesen :)

LG
gomez
 
achja was mir noch einfällt: Meine Augen sind morgens immer total dicht, ich kriege sie kaum auf. Geschwollen, mit weißem Sekret das zum teil getrocknet ist. Ich habe auch um die Augen Neuro aber ich weiß ja nicht.
Es ist schon ein Unterschied zu einer "normalen" Bindehautentzündung, dazu sind die Augen öfter lichtempfindlich und gereizt, vielleicht auch wegen des schlechten Schlafes.
Gegen Hausstaubmilben haben wir im Bett so Bezüge und Parkettboden, es ist aber auch egal ob das jetzt ein eingestaubter Schlafplatz ist oder nicht, ich fühle mich im Prinzip immer gleich (schlecht).
 
Hallo Gomez,

hinsichtlich der Ernährung sollten Sie sich streng an die dafür geltenden Richtlinien halten und eigene Versuche erst mal zurück stellen, bis Sie neue Einsichten gewonnen haben.
Als Salbe eignet sich die seit einiger Zeit neu auf dem Markt befindliche "Regividerm" mit B 12 und Avocadoöl. Das Medikament war lange von der Pharmaindustrie boykotiert worden, wie sich aus "Heilung unerwünscht" von Klaus Martens ergibt.

Gruß
Kurt Schmidt
 
Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort!

hinsichtlich der Ernährung sollten Sie sich streng an die dafür geltenden Richtlinien halten und eigene Versuche erst mal zurück stellen, bis Sie neue Einsichten gewonnen haben.

Was für Richtlinien meinen Sie? Auf Zitrusfrüchte verzichten usw.? Könnten Sie da nochmal etwas genaueres sagen?

Als Salbe eignet sich die seit einiger Zeit neu auf dem Markt befindliche "Regividerm" mit B 12 und Avocadoöl. Das Medikament war lange von der Pharmaindustrie boykotiert worden, wie sich aus "Heilung unerwünscht" von Klaus Martens ergibt.

Da muss ich aufgrund eigener Erfahrung völlig wiedersprechen. Die Salbe habe ich selbst getestet und die hilft genauso gut oder schlecht wie jedes andere für Neurodermitiker entwickelte Produkt ohne Wirkstoffe, z.B. von Eubos oder NeuroPsori. Ich würde es KEINESWEGS als Medikament bezeichnen, weder im naturheilkundlichen als auch im schulmedizinischen Sinn.
Davon abgesehen war die Dokumentation von Klaus Martens höchst zweifelhaft v.a. die Studien usw... wie leider so oft bei solchen Produkten.

Wirkliche Hilfe kann es aus meiner Sicht nicht geben, wenn man etwas auf die Haut draufschmiert, die Neuro kommt ja von innen. Das kann lindern oder unterstützen aber nicht die Ursache anpacken.
 
Hallo gomez,

Wenn Glutenfrei keine Verbesserung brachte, denke ich als nächstes an Ei und Milcheiweiss. Hast du diese beiden auch schon mal einige Wochen weggelassen?

Neurodermitis & Milch

Wenn es selbst bei purem Reis nicht besser wurde, bleibt noch was im Kochwasser sein könnte. Hast du vielleicht eine Nickelallergie? Wurde eine Kreuzallergie auf Reis ausgeschlossen?

Nickelallergie

Bist du über Histamin informiert?

Wenn die Haut bei einer Allergie oder bei Neurodermitis heftig juckt, steckt der körpereigene Botenstoff Histamin dahinter.
aus: Neurodermitis - Basisbehandlung | NetDoktor.de

HIT > Symptome

Eine Histaminose/Histaminintoleranz kann viele Ursachen haben, desshalb würde ich dieses skeptisch sehen:
das ist aber höchstwahrscheinlich primär psychisch (war beim Neurologen), bin jetzt auch am Anfang einer Psychotherapie wegen Angststörung.

Ich meine nicht die Psychotherapie, sondern die Frage ob die Angststörung nicht auch nur ein Symptom einer erhöhten Histaminausschüttung und nicht die Ursache ist.
Meine Augen sind morgens immer total dicht, ich kriege sie kaum auf. Geschwollen, mit weißem Sekret das zum teil getrocknet ist. dazu sind die Augen öfter lichtempfindlich und gereizt

Dazu Reizdarm und Kopfschmerzen findest du wieder bei den Symptomen einer Histaminintoleranz.

Lichtempfindlich ist man auch bei einem Vitamin D Mangel. Vitamin D Mangel ist häufig und es hat anscheinend auch etwas mit Neurodermitis zu tun: https://www.symptome.ch/vbboard/neurodermitis/83001-neurodermitis-folge-vitamin-d-mangel.html

Hast du schon mal festgestellt, dass du Asperin nicht verträgst? Salicylatallergie wäre eine Idee. Diese führt aber eher zu einer Nesselsucht und nicht in einer Neurodermitis. Salicylatintoleranz - Allgemeines - LIbase - Internetportal für Laktoseintoleranz und NMU

Hast du Kunststofffüllungen in den Zähnen? Eine Allergie auf Bestandteile des Kunstoffes, meist auf die Acrylate, würde erklären, warum es auch Nachts zu starken Symptomen kommt.

www.dr-fonk.de/aktuelles1.htm&usg=__LtHO16iqCTvo5C1QoYp44SH7S6I=&h=226&w=330&sz=15&hl=de&start=84&zoom=1&tbnid=8OXdbETLl7j_-M:&tbnh=135&tbnw=169&ei=u-kXT7CtIcmM4gS25PXDDQ&prev=

Grüsse
derstreeck
 
Hallo Zusammen,
Noch eine Idee wäre mal Heilfasten zu probieren.
LG
gomez

das ist eigentlich eine Gute Idee, nur müsstest Du nach dem Fasten die Ernährung anders angehen und Fasten liegt nicht allen, es ginge sonst auch ein Teilfasten indem man/frau erstmal alles ungesunde weg lässt und ne Zeitlang nur noch Bio und ohne Tierische Produkte isst und dann recht schnell einen Unterschied festellt....bis es Spass macht so zu essen wie der Organismus es auch wirklich braucht.
 
Hi derstreeck!

Danke für die ausführliche Antwort! Ich nehme mal Bezug auf die einzelnen Sachen, vielleicht können wir gemeinsam so etwas eingrenzen :)

Wenn Glutenfrei keine Verbesserung brachte, denke ich als nächstes an Ei und Milcheiweiss. Hast du diese beiden auch schon mal einige Wochen weggelassen?
Ich habe eine sehr strenge Diät gehalten (fast 4 Monate), wo ich keinerlei Milch/Ei zu mir genommen habe (unter anderem). Das war sozusagen die Diät bevor ich dann für knapp eine Woche nur Reis gegessen habe. Da war ich auch echt verzweifelt.
Gebessert hatte sich leider nix.


Wenn es selbst bei purem Reis nicht besser wurde, bleibt noch was im Kochwasser sein könnte. Hast du vielleicht eine Nickelallergie? Wurde eine Kreuzallergie auf Reis ausgeschlossen?
An Nickel habe ich bisher nicht gedacht, im verlinkten Text wird Nickel ja auch eher als Kontaktallergen gesehen. Keine Ahnung ob es trotzdem bei den geringen Mengen die ggf. im Kochwasser wären möglich wäre...? *ratlos*


Bist du über Histamin informiert?

Eine Histaminose/Histaminintoleranz kann viele Ursachen haben, desshalb würde ich dieses skeptisch sehen:

Ich meine nicht die Psychotherapie, sondern die Frage ob die Angststörung nicht auch nur ein Symptom einer erhöhten Histaminausschüttung und nicht die Ursache ist.

Dazu Reizdarm und Kopfschmerzen findest du wieder bei den Symptomen einer Histaminintoleranz.

Ja, Histamin war auch schon öfters in meinem Fokus. Aber auch hier finde ich es extrem schwierig zu sagen, wann habe ich lange genug z.B. Histaminarm gegessen um zu wissen, ob es jetzt hätte besser sein sollen? Auch dieses habe ich einige Wochen mal durchgezogen inklusive komplettem Alkohol/Koffein usw. verzicht - ohne Besserung.
Aber ich gebe dir Recht, hier würden so einige Symptome passen! Einen Test gibt es da aber nicht oder, den man machen könnte ähnlich wie bei Fructoseintoleranz o.ä.?


Lichtempfindlich ist man auch bei einem Vitamin D Mangel. Vitamin D Mangel ist häufig und es hat anscheinend auch etwas mit Neurodermitis zu tun:

Guter Punkt. Kann man ja sicher im Blut untersuchen lassen ob ein Mangel vorherrscht oder? Leider ist meine Neurodermitis seit Geburt vorhanden (siehe verlinkten Thread) was mich etwas weniger zuversichtlich stimmt.


Hast du schon mal festgestellt, dass du Asperin nicht verträgst? Salicylatallergie wäre eine Idee. Diese führt aber eher zu einer Nesselsucht und nicht in einer Neurodermitis.

Nein das könnte ich jetzt nicht sagen. Ich nehme bei Kopfschmerzen wenn es gar nicht mehr geht auch Ibuprofen weil ich es vom Gefühl her sehr gut vertrage.


Hast du Kunststofffüllungen in den Zähnen? Eine Allergie auf Bestandteile des Kunstoffes, meist auf die Acrylate, würde erklären, warum es auch Nachts zu starken Symptomen kommt.

Ich habe seit ca. einem Jahr überhaupt erst eine Füllung, die ist aus Kunststoff. Aber mir geht es seitdem nicht unbedingt schlechter bzw. es ging mir vorher schon schlecht *g* Könnte ich jetzt so vom Gefühl her keinen Zusammenhang knüpfen denke ich.

LG
gomez
 
das ist eigentlich eine Gute Idee, nur müsstest Du nach dem Fasten die Ernährung anders angehen und Fasten liegt nicht allen, es ginge sonst auch ein Teilfasten indem man/frau erstmal alles ungesunde weg lässt und ne Zeitlang nur noch Bio und ohne Tierische Produkte isst und dann recht schnell einen Unterschied festellt....bis es Spass macht so zu essen wie der Organismus es auch wirklich braucht.

Hi vittella!

Ja, das man die Ernährung und vielleicht auch die Einstellung zum Leben ändern muss ist klar und das passiert ja laut einiger Leute die diese Erfahrung gemacht haben automatisch, wenn man es zulässt. Ich würde mich schon drauf einlassen. Problem ist nur wann und ob ich das ggf. neben der Arbeit machen kann. Ich hätte schon gern einen (guten) Arzt oder so an meiner Seite, auch wegen dem Abführen und so...

LG
gomez
 
Hallo gomez,

Ich habe eine sehr strenge Diät gehalten (fast 4 Monate), wo ich keinerlei Milch/Ei zu mir genommen habe (unter anderem). Das war sozusagen die Diät bevor ich dann für knapp eine Woche nur Reis gegessen habe. Da war ich auch echt verzweifelt.
Gebessert hatte sich leider nix.

Wenn das weglassen der hauptverdächtigen Lebenmittel nicht geholfen hat, weiss ich leider auch nicht weiter. Vor allem, wenn selbst eine eine reine Riesdiät keine Änderung brachte.

An Nickel habe ich bisher nicht gedacht, im verlinkten Text wird Nickel ja auch eher als Kontaktallergen gesehen. Keine Ahnung ob es trotzdem bei den geringen Mengen die ggf. im Kochwasser wären möglich wäre
Es wäre sicher einen Versuch wert mal auf Nickel zu achten. Das muss ja dann keine Reisdiät sein, könnte auch Kratoffeln, Gemüse und Fleisch enthalten, nur das man darauf achtet das essen nur in beschichteten Töpfen und Pfannen zuzubereiten.

Einen Test gibt es da aber nicht oder, den man machen könnte ähnlich wie bei Fructoseintoleranz o.ä.?

Keinen, mit dem man das wirklich ausschliessen könnte. Am besten ist es, sich eine zeitlang histaminarm zu ernähren aber das hast du ja mit den anderen auslassdiäten ja automatisch gemacht.

Über Histamin kannst du dich hier informieren:
HIT > Symptome
HIT > Krankheit > Chronische Verlaufsform

Beim googeln nach Neurodermitis bei Babys habe ich noch Zinkmangel gefunden. Eventeull gibt es eine Verbindung zu KPU? Dabei hat man Zink und Vitamin B6 Mangel. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen KPU und Vitamin D Mangel. Vitamin D Mangel, kann wieder von der Mutter auf das Kind weitergeben werden.

Genaueres weiss ich nicht aber ein Zusammenhang zur Neurodermitis ist möglich. Vitamin D: 25(OH) Vitamin D3 kannst du auch beim Hausarzt messen lassen aber du musst den Test wahrscheinlich selbst zahlen.

KPU hab eich bei einem Heilpraktiker bestimmen lassen.

Neurodermitis steht als mögliche Begleiterkrankung bei KPU.

KRYPTOPYRROLURIE · Die vergessene Stoffwechselstörung

Grüsse
derstreeck
 
HIT > Krankheit > Chronische Verlaufsform

Beim googeln nach Neurodermitis bei Babys habe ich noch Zinkmangel gefunden. Eventeull gibt es eine Verbindung zu KPU? Dabei hat man Zink und Vitamin B6 Mangel. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen KPU und Vitamin D Mangel. Vitamin D Mangel, kann wieder von der Mutter auf das Kind weitergeben werden.

Hi derstreeck!

Danke nochmals, wieder sehr interessante Anregungen dabei, echt super :)
Diesen chronischen Verlauf der HIT kannte ich noch nicht, passt aber ziemlich gut zu meinen Beschwerden, erschreckend gut könnte man meinen.
Und ich kann mir vorstellen, dass eine paar Tage Reisdiät das dann auch nicht bessert, wenn der Spiegel gerade hoch ist... da fühlt man sich dann wahrscheinlich gerade besser, wenn man wieder "normal" isst und denkt: Ja klar, dann ess ich wohl besser normal da fühl ich mich doch gut ;)

KPU war mir auch neu, ebenfalls interessant. Müsste sich dann nicht was bessern, wenn ich mal kurzzeitig Zink/B6 zuführe? So als Selbsttest?
Momentan probiere ich gerade Omega-3 (seit ca. 2 Wochen) - ich esse weniger Fleisch und viel Fisch (meist fangfrisch gefroren) und nehme dazu noch Kapseln um zu sehen, ob das was bringt... bisher noch keine Besserung, soll aber auch ein paar Wochen dauern wenn es denn hilft. Danach wäre ich für eine weitere Testphase bereit... oder eben mal Histaminliberatoren weglassen... Tja...
 
Tja ist die Frage, wie gehe ich jetzt weiter vor...?
In meiner Nähe gibt es jedenfalls schon mal keinen "Therapeuten", der sich mit der Thematik auskennt, jedenfalls nicht laut der einschlägigen Listen.
Und das mit der chronischen HIT scheint ja auch noch nicht so ganz akzeptiert zu sein in der Fachwelt.
 
Ich nehme jetzt seit vier Tagen Vitamin B Komplex und Zink Tabletten, dazu schon etwas länger auch Omega-3.

Nun habe ich das Gefühl, dass meine Haut täglich etwas schlechter wird. Es juckt und pikt auch im ganzen Körper und die Stellen die vorher schon mit Ekzemen waren werden größer. Außerdem habe ich Schmerzen in diversen Gelenken. Kann das so eine Art Erstverschlimmerung sein oder tut mir der Kram einfach nicht gut und ich sollte es absetzen? Vielleicht kommen die Gelenkschmerzen auch von der extremen Kälte gerade?
 
Hallo gomez,

am besten findest Du heraus, ob diese "Verschlimmerung" mit Vitamin B und Zink zusammenhängt, indem Du sie für ein paar Tage wieder absetzt.

Hast Du eigentlich Amalgam in den Zähnen oder wurde diese Frage schon gestellt?

Grüsse,
oregano
 
Hi Oregano,

danke für die schnelle Antwort :)
Hm ja das ist sicher am sinnvollsten - allerdings ist es auch immer schwierig zu unterscheiden ob es nun zufällige Schwankungen sind oder damit zusammenhängt :-/ wobei es schon deutlich schlechter ist wenn ich so resümiere...
Amalgam habe ich nicht im Mund!

LG
 
Hallo Zusammen,

nach etwas mehr als zwei Jahren hat es mich wieder hierher verschlagen. Ein paar Dinge haben sich seither geändert, einiges ist leider immernoch problematisch. Kleines Update:

Bzgl der Ängste/Schwindel war ich in einer Gesprächstherapie, das ermöglicht es mir jetzt besser mit dem Schwindel umzugehen, aber es hat eigentlich nichts geändert. Gemieden hab ich vorher schon keine Situationen und bin somit ja kein typisches "Angstopfer". Im Nachhinein würde ich sagen die gelegentliche Unruhe bzw. Ängste und der ständige Schwindel nerven einfach nur und nehmen mir zum Teil die Lust. Weiter bin ich da leider noch nicht.

Bzgl. Haut war ich im November 2012 in der Vitalklinik Alzenau (Hautklinik) weil ich die Haut einfach nicht hinbekommen habe. Die haben mich dann leider auch nur mit diversen Salben (auch Kortison) behandelt. Parallel aber gab es eine wirklich gute Ernährungsberatung mit allergiearmer Basiskost in der ersten Woche und dann diversen Provokationen, die laut der Beraterin keine nennenswerte Unverträglichkeit nahe legten (Ich hatte extra auch um Histaminprovokation gebeten). Seitdem esse ich auch wieder Weizen (in Maßen) und habe mich psychisch quasi daran gewöhnt, dass ich keine echte Allergie habe.
Die Behandlung der Haut war leider nicht so erfolgreich denn nach Absetzen des Kortison kam alles doppelt zurück, war ja auch klar.

Ich habe mich dann wieder an das Vitamin D erinnert und einige englische Studien dazu gelesen, konnte meinen Hausarzt davon überzeugen mit mir ein Experiment zu machen. Mein Blutwert war unter 10ng/100ml was extrem wenig ist und ich habe Dekristol bekommen. Über einige Wochen habe ich meinen Vitamin D Wert auf ca. 35ng/100ml aufgestockt und die Haut wurde jede Woche merklich besser! Ich habe mich nun seither auf ca. 45ng/100ml eingependelt und halte den Wert - zwar ist die Haut nicht "gesund" aber sicherlich mindestens 50% besser als vorher. Dazu verschwand auch die Lichtempfindlichkeit der Augen.

Im Herbst und Winter 2013 war die Haut fast frei von Ekzemen, nur das Gesicht ist ein Problem, was ich mit Protopic behandele. Jetzt im Januar fing es wieder an schlimmer zu werden, ich vermute, dass auch Pollen da eine Rolle spielen. Aber ich merke die letzten Wochen auch wieder verstärkt, dass ich schon beim Konsum von Alkohol Kopfschmerzen bekomme und nach eine Essen wie z.B. Spaghetti mit Tomatensoße am nächsten Tag ziemlich breiigen Stuhl habe und/oder wie heute Kopfschmerzen und natürlich starker Juckreiz.

Da drängt sich bei mir wieder der Verdacht auf, dass ich zumindest manchmal ziemlich auf zuviel Histamin reagiere.... hängt vielleicht auch vom Gesamtzustand des Körpers ab?

Was ich auch noch gemacht hatte für ca. 6 Monate ist eine Darmkur mit Ortomental Immun was aber außer das ich über den Herbst/Winter 2013/14 NIE krank war was völlig untypisch für mich ist, nix gebracht hat. Also der Darm verhält sich weiterhin "instabil" und wie oben beschrieben merke ich nix positives sonst.

Beim Schwindel den ich im Eingangsposting ja auch beschrieben habe bin ich gerade in Behandlung bei einem Orthopäden der meinte, es könne vom Nacken kommen. Ob das wirklich so ist weiß ich nicht, aber meine erste Sitzung beim Osteopathen war schon heftig denn der hat den Schwindel definitiv provozieren können. Da bin ich also weiterhin in der Abklärung und würde das eher nicht einer HIT oder so zuordnen, aber wer weiß :-(

Sorry das es schon wieder so viel geworden ist, aber wie ihr seht ist es wirklich schwierig bei mir. Falls jemand zu meinen Ausführungen noch Ideen hat was ich machen könnte dann wäre ich SEHR dankbar.

Ich überlege doch nochmal eine histaminarme Diät zu versuchen, aber da würde ich erstmal gern wissen, wann IHR dann eine Besserung bemerkt habt, also nach wievielen Tagen strikter Diät. Denn nach all meinen Versuchen bin ich langsam echt skeptisch was das angeht, zumindest auf mich bezogen.
 
Hallo Gomez, wie ernährst Du Dich eigentlich mittlerweile, also was isst und trinkst Du so alles?

Bitte möglichst genau, "es wird täglich frisch gekocht" reicht leider bei Neurodermitis nicht aus... ;)

Liebe Grüße tarajal :)
 
Hallo Gomez, wie ernährst Du Dich eigentlich mittlerweile, also was isst und trinkst Du so alles?

Bitte möglichst genau, "es wird täglich frisch gekocht" reicht leider bei Neurodermitis nicht aus... ;)

Hallo Taraja,

trinken üblicherweise stilles Wasser, 1-3 Tassen Kaffee täglich (den hab ich allerdings auch schon mal weggelassen, hat keinen spürbaren Effekt gehabt), sonst nichts. Auf Partys oder so natürlich auch mal Bier oder Whiskey bzw. Rum-Cola. Gelegentlich mal einen Saft (0,1 Glas), aber selten.

Essen der letzten Tage exemplarisch:
Gemüseauflauf mit Kartoffeln, Kaisergemüse, Schafskäse, paar Kräuter drin, mit etwas Käse überbacken.
Hähnchenschenkel mit Kartoffeln und Quark und Grillgemüse (Paprika, Zwiebel oder Zucchinie oder so)
Gemüsepfanne mit Reis, teilweise mit asiatischen Gewürzen oder auch "normal" gewürzt mit so typischen italienischen Kräutern oder so
Zum Frühstück üblicherweise Dinkelmüsli, Obst (Apfel,Weintrauben,Pfirsich o.ä.) mit Milch und am Wochenende meist Brötchen mit vegetarischem drauf (also i.d.R. Käse, Frischkäse) und ein Ei oder auch mal Butter und Konfitüre
Mittags jenachdem, manchmal Reste vom Vortag, mal ein Brötchen mit Belag oder wir gehen auch mal was essen.
Natürlich essen wir auch mal TK Pizza, dann aber meist die Dinkelpizza von Wagner oder halt wie beschrieben Spaghetti mit Tomatensoße und sowas. Ist eben bunt gemischt.
Wenn wir was bestellen oder essen gehen, dann oft Asiatisch (Thai, China, Indisch) oder italienisch, das sind alles gute Restaurants die frisch kochen soweit wir wissen.

Mir ist schon klar, dass z.B. scharfe Gewürze reizen können und das man da sicher vieles optimieren kann, aber in all meinen Diäten die ich bereits versucht habe hatte ich nie diesen Aha-Effekt wie z.B. bei der selbstinitiierten Vitamin-D Therapie, wo ich einfach gemerkt habe -> "Das tut mir gut"
 
Hallo gomez, Danke für die Auflistung!

Eines mal vorweg gesagt, bei einer Neurodermitis schlagen auch kleine Ernährungssünden mindestens dreimal so heftig und schnell zu Buche als bei allen anderen Erkrankungen.

Ein Neurodermitiker ist Hypersensibilisiert und kleinste Reize können prompt heftigste Juck- und Kratzattacken auslösen.

Von dieser Erkrankung weg zu kommen bedeutet sehr viel Disziplin und Konsequenz in der Ernährung für mindestens 1 Jahr.

Faustregel: Je schlimmer und länger die Beschwerden schon andauern, desto intensiver und länger muss die Ernährung eingehalten werden.

Auch die Psyche sollte man bei der ND (wie bei vielen anderen Krankheiten auch) unbedingt mit einbeziehen.

trinken üblicherweise stilles Wasser, 1-3 Tassen Kaffee täglich (den hab ich allerdings auch schon mal weggelassen, hat keinen spürbaren Effekt gehabt), sonst nichts. Auf Partys oder so natürlich auch mal Bier oder Whiskey bzw. Rum-Cola. Gelegentlich mal einen Saft (0,1 Glas), aber selten.

Die Leber hat bei der Neurodermitis ohnehin schon mehr als genug zu tun und da stehen Kaffee (sympathikusaktivierend = erzeugt im gesamten Organismus Stress und zwingt den Organismus zu erhöhter Aktivität) und steht genau wie Alkohol als absolut tabu auf der roten Liste. Saft ganz abgesehen von den meisten bei ND unverträglichen Sorten wegen Zuckergehalt und Schweinefett und zugesetzten Vitaminen ebenso. :)

Gemüseauflauf mit Kartoffeln, Kaisergemüse, Schafskäse, paar Kräuter drin, mit etwas Käse überbacken.
Hähnchenschenkel mit Kartoffeln und Quark und Grillgemüse (Paprika, Zwiebel oder Zucchinie oder so)
Gemüsepfanne mit Reis, teilweise mit asiatischen Gewürzen oder auch "normal" gewürzt mit so typischen italienischen Kräutern oder so

Käse überbacken ist nicht gut, genauso wenig wie gegrilltes und geräuchertes.
Paprika und Tomaten sind ganz aggressive Trigger (Auslöser), also absolutes NEIN!!!
Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, nicht ganz so extrem, aber es langt auch, also nur selten.
Zum Würzen: Glutamat und Hefeextrakt sind hochgradiger Bockmist, unbedingt Zutatenliste der Gewürze gründlich Studieren und was nicht verstanden wird lieber nachfragen.
Wenn in Würzbrühe oder -pulver Tomaten oder Paprika mit drin sind NICHT verwenden.

Zum Frühstück üblicherweise Dinkelmüsli, Obst (Apfel,Weintrauben,Pfirsich o.ä.) mit Milch und am Wochenende meist Brötchen mit vegetarischem drauf (also i.d.R. Käse, Frischkäse) und ein Ei oder auch mal Butter und Konfitüre
Mittags jenachdem, manchmal Reste vom Vortag, mal ein Brötchen mit Belag oder wir gehen auch mal was essen.

Sämtliche Zitrusfrüchte (auch keinen Tropfen Zitronen oder Orangen im Wasser oder im Salatdressing!!!), Kiwi, Kaki, Erdbeeren, Johannisbeeren, Pfirsiche, Aprikosen und Nektarinen sind ebenso massive Trigger, also NEIN.

Milch und Milchprodukte absolutes NEIN.

Weizenprodukte NEIN.
Fertige Brot- und Brötchenmischungen - wie sie in den meisten Betrieben heutzutage leider verwendet werden - haben derart viele und unnötige Zusatzstoffe, das braucht kein Mensch und jemand mit Neurodermits erst recht nicht.
Lieber mal nach guten Rezepten suchen und selber was machen wenn man mal möchte.

Eier können stark reagieren vor allem wenn man mehrere Impfungen hinter sich hat.
Reste vom Vortag sind nicht gut, lieber lernen die Kochmenge an den reellen Bedarf anzupassen.

Neben den als Trigger wirkenden Früchten enthält Konfitüre ebenfalls viel Zucker und meist Zitronensäure, das belastet die Leber wieder und die Zitronensäure juckt wieder.

Natürlich essen wir auch mal TK Pizza, dann aber meist die Dinkelpizza von Wagner oder halt wie beschrieben Spaghetti mit Tomatensoße und sowas. Ist eben bunt gemischt.
Wenn wir was bestellen oder essen gehen, dann oft Asiatisch (Thai, China, Indisch) oder italienisch, das sind alles gute Restaurants die frisch kochen soweit wir wissen.

Fertiggerichte wie Pizza sind ebenfalls absolutes Tabu und kann man auch prima selber machen, dann weiß man wenigstens auch was drauf ist.
Spaghetti mit Tomatensoße NEIN!!!

Frisch kochen hat nicht viel zu bedeuten, vorsicht mit asiatischer Küche, es ist nahezu immer Glutamat im Essen und einem Restaurant das zu erklären ist extrem schwierig (ich weiß wovon ich rede, ich reagiere überempfinglich drauf).

Ein guter Italiener gibt Dir noch am ehesten eine gute und verträgliche Auswahl. :)

Außerdem noch:
Fleisch und Fisch selten und Schweinefleisch absolut NEIN,

Haselnüsse, Erdnüsse, Walnüsse, Pecannüsse absolut NEIN!!!

Die Neurodermitis entwickelt sich meist durch eine genetische Disposition.
Kaiserschnitt und nicht Stillen sind nicht hilfreich für das Immunsystem und den Aufbau einer gesunden Darmflora, Impfungen fungieren dann sehr oft noch als weitere Auslöser.

Das größte Problem bei Nahrungsmitteln, die man sehr oft und besonders gerne isst, ist auch eine gleichzeitige Hypersensibilität auf genau diese Nahrungsmittel (darum mag man sie ja auch so gerne).
Der Körper und die Seele lechzen regelrecht danach und das weil und obwohl man so hypersensibel darauf reagiert und sie nicht verträgt.
Zum Einen will das Belohnungszentrum im Kopf (nuccleus accumbens) zu seinem vermeintlichen Recht kommen, und zum Anderen wird gerade der Verdauungstrakt mit diesen Stoffen häufig massiv überfordert.

Darum die Lieblingsgetränke und Nahrungsmittel die man am stärksten mag für mindestens ein Jahr weglassen.

Die Haut ist bei der Neurodermitis nur das Organ, dass die Problematik spür- und sichtbar ausbaden muss.
Wird der Mensch wieder gesünder heilt auch die Haut und zwar von innen heraus.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Tarajal,

danke für die ausführliche Antwort, das ist schon recht aufschlussreich. Allerdings bin ich seit der letzten Diät (siehe oben) etwas skeptisch bzw. weiß ich, dass meine Psyche massiv unter der Diät leidet, wenn sich dann nicht auch irgendwann Erfolge einstellen. Damals war es halt so, dass in den vier Monaten die ich durchgehalten hatte gar nichts passiert ist.

Was schätzt du, wenn man sich wirklich strikt an die Diät hält, wann kann man eine Besserung erwarten? Ich gebe zu ich würde sowas NIE ein Jahr durchhalten, wenn ich keine positiven Effekte dabei spüre (und zwar auch nicht erst nach einem halben Jahr).

Und was ist eigentlich nach dem Jahr? Kann man dann mal austesten, was man gut verträgt oder sollte man die Sachen generell meiden nach deiner Meinung?

LG
gomez
 
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