Sucht, Geister und die Überwindung

Sucht, Geister und die Überwindung.

Auch die Sehnsucht gehört zu den Süchten. Vielleicht sind solche Gefühle, wenn es überhaupt Gefühle sind, eher schädlich in unserem Leben. Sie machen verwundbar.

Cassandra56.
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo weissnicht,

ich vermute der Kummer ist die Sehnsucht. Was die Unruhe ist, weiss ich auch nicht, möglicherweise eine undefinierbare Angst, die ich nicht erklären kann. Schmerzen sind die, dass mein Herz weh tut.

liebe Grüße
aurinko

Schau tiefer nach, ist die Sehnsucht hormongesteuert, oder ist es das Verlangen des Herzens in der Liebe aufzugehen.

Was geschieht, wenn Du die Liebe, die Du als Sehnen empfindest, über Dich selber ausgießt, Dich in Deiner Liebe gleichsam badest?

Oder ist das Sehnen das tiefstste Verlangen des Herzen, in einer/em Gesegneten zu verschwinden, das Verlangen nach dem natürlichen Zustand
mit dem Leben, auch Erleuchtung genannt?
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Oder ist das Sehnen das tiefstste Verlangen des Herzen, in einer/em Gesegneten zu verschwinden, das Verlangen nach dem natürlichen Zustand
mit dem Leben, auch Erleuchtung genannt?

Das innere Verlangen nach dem natürlichen Zustand mit dem Leben, ist stets in jedem vorhanden und meldet sich. Je nach dem ob wir dafür empfänglich sind, nehmen wir diese Meldungen auch wahr. Nur eine Zurückbildung der Verstelltheit in den natürlichen Zustand dauert an, wenn man es überhaupt in diesem Leben schafft, selbst wenn das Selbst dafür empfänglich ist.

Die Liebe als universellen Wert, die Liebe ist kein Gefühl, kann ich jederzeit herbeirufen, dafür benötige ich nicht den Zustand der Erleuchtung.

Jeder Mensch ist meines Erachtens sofort in der Lage die Liebe einzusetzen. Selbst im Zustand des Hasses ist sie in der Lage, dieses Gefühl in Liebe umzuwandeln, es bedarf da keiner Erleuchtung. Das macht auch keinen Sinn, denn nur wenige Menschen, sind es.
Christus hat den Wert der Liebe erschaffen und sagte: Liebe deinen Nächsten wie ich euch geliebt habe.
Jeder kann es, und zwar sofort hier und jetzt, wen auch immer und was auch immer.

Meine persönliche Meinung ;)

Alles Liebe!
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo Weißnicht,

Süchte sind ernst zu nehmen. Man kann sie sehr erfolgreich behandeln. Aber in der Regel nicht "einfach so" - es braucht Entwöhnung und professionelle Verhaltenstherapie. Und detaillierte, gewissenhaft durchgeführte Veränderung der eigenen Lebenssituation, um möglichst viele der suchtfördernden Reize fern zu halten. Sehr günstig ist ein soziales Netz, das suchtfreies Leben unterstützt. Dies gilt für alle Süchte, für die nach Substanzen, aber auch für die nicht substanzgebundenen (die berühmte Trias Sex-, Romanzen- und Beziehungssucht z.B.)

Auf keinen Fall sind Süchte zu "akzeptieren". Allerdings bleibt, wenn eine Sucht besiegt ist, u.U. eine gewisse Grundstruktur zurück, die Rückfälle oder Auftauchen neuer Süchte begünstigt. Da muß man schlicht aufpassen.

Was Du sonst so schreibst über Entitäten, Engel usw. usw. (mir schwirrt der Kopf schon vom bloßen Überfliegen), ist Dein privater Glaube. Auch Deine Empfehlungen - ein Mix aus populärer Pschologie und "Spiritualität" gehört dazu. Wenn er Dir nützt - o.k. Ich persönlich halte dergleichen für Ablenkung von der Alltagswirklichkeit, eine Art von Tagträumerei.

Du hast viele Vorstellungen aus Asien importiert. Allerdings bestehen diese Religionen (von denen mir besonders die buddhistische Tradition vertraut ist) nicht aus Glauben an (und Reden über) dies und jenes, z.B. bunte "Wesenheiten". Sondern aus disziplinierter, sehr nüchterner, täglicher Meditationspraxis unter Anleitung durch einen autorisierten (nicht selbst-ernannten!) Lehrer. Sehr einfach, irdisch, alltäglich. Ernüchternd. (Ist zugleich auch eine Entwöhnungskur - Entwöhnung von unserer permanenten Selbstunterhaltung.)

Zum Wort "Sucht": Entgegen einer verbreiteten Meinung ist es überhaupt nicht mir "suchen" verwandt. Stattdessen mit "siech" = krank.

Ich wünsch uns allen Freiheit von Süchten. Ernüchterung, ja.

Alles Liebe,
Windpferd
 
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Hallo weissnicht,

danke für Deine Anregungen und Deine Fragen. Ich muss noch darüber nachdenken.
Schau tiefer nach, ist die Sehnsucht hormongesteuert, oder ist es das Verlangen des Herzens in der Liebe aufzugehen.
Erst einmal kann ich sagen, dass es die Sehnsucht nach der Nähe zu einem Menschen ist, die weh tut. Hormone? Ich weiß nicht, ob sie eine Rolle spielen, es könnte sicher sein. Ich kann es nicht so trennen. Es ist nicht vordergründig. Es hat sich verändert.
Was geschieht, wenn Du die Liebe, die Du als Sehnen empfindest, über Dich selber ausgießt, Dich in Deiner Liebe gleichsam badest?
Eine Zeitlang war das möglich, dann passierte etwas,(gelöscht, zu privat) ...Jetzt ist nur noch Schmerz, der mich erfüllt und gleichzeitig umgibt. Ein Bad im Schmerz.
Oder ist das Sehnen das tiefstste Verlangen des Herzen, in einer/em Gesegneten zu verschwinden, das Verlangen nach dem natürlichen Zustand mit dem Leben, auch Erleuchtung genannt?
Ich weiß nicht, was Du damit meinst.
Ich sehne mich wie gesagt danach, einem bestimmten Menschen nah zu sein, in seiner Gegenwart zu sein, weil ich mich in seiner Gegenwart glücklich und wohl fühle. Wenn es umgekehrt nicht so ist, ist es schade für mich, aber nicht zu ändern. Ich mag mich nicht aufdrängen. Das Gefühl, unerwünscht zu sein, beschämt mich.
Was die Erleuchtung angeht, so habe ich nicht den Eindruck, in diesem Leben einen solchen Zustand zu erreichen. Ich bin wohl nicht dafür bestimmt. Aber ich bin im Frieden mit dem Tod. Auch er ist Liebe, das bestätigen zahlreiche Nahtoderfahrungen. Ich suche den Tod nicht, aber er ängstigt mich nicht. Vielleicht erleuchtet er mich, wenn es soweit ist. Im Moment suche ich nur den Frieden in mir.

Liebe Grüße
aurinko
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Das innere Verlangen nach dem natürlichen Zustand mit dem Leben, ist stets in jedem vorhanden und meldet sich. Je nach dem ob wir dafür empfänglich sind, nehmen wir diese Meldungen auch wahr. Nur eine Zurückbildung der Verstelltheit in den natürlichen Zustand dauert an, wenn man es überhaupt in diesem Leben schafft, selbst wenn das Selbst dafür empfänglich ist.
Ich habe darüber gelesen, dass es ermöglicht, nicht mehr im Leid zu sein. Ich glaube aber, der Wunsch allein, nicht mehr im Leid sein zu wollen, schafft es nicht, diesen Zustand herzustellen. Ich suche danach, aber ich scheine es nicht zu schaffen. Aber ich habe ja offenbar noch ein wenig Zeit.
Die Liebe als universellen Wert, die Liebe ist kein Gefühl, kann ich jederzeit herbeirufen, dafür benötige ich nicht den Zustand der Erleuchtung.
JA! Und doch frage ich mich, ob sie nicht doch insofern ein Gefühl ist, weil ich sie (die universelle Liebe) ja fühle und auch denke. Es ist ein Empfinden in jedem Fall, mit welchem Sinn auch immer dies geschieht.
Jeder Mensch ist meines Erachtens sofort in der Lage die Liebe einzusetzen. Selbst im Zustand des Hasses ist sie in der Lage, dieses Gefühl in Liebe umzuwandeln, es bedarf da keiner Erleuchtung. Das macht auch keinen Sinn, denn nur wenige Menschen, sind es.
Christus hat den Wert der Liebe erschaffen und sagte: Liebe deinen Nächsten wie ich euch geliebt habe.
Jeder kann es, und zwar sofort hier und jetzt, wen auch immer und was auch immer.
Auch Christus war und ist Liebe. Er hatte/hat großes Mitgefühl mit den Menschen, er war ja selber Mensch. Und sind wir nicht alle hier, um das Menschsein mit allem, was es ist und ausmacht, zu erfahren und daraus zu lernen?

Liebe Grüße
aurinko
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Süchte sind ernst zu nehmen. Man kann sie sehr erfolgreich behandeln. Aber in der Regel nicht "einfach so" - es braucht Entwöhnung und professionelle Verhaltenstherapie. Und detaillierte, gewissenhaft durchgeführte Veränderung der eigenen Lebenssituation, um möglichst viele der suchtfördernden Reize fern zu halten. Sehr günstig ist ein soziales Netz, das suchtfreies Leben unterstützt. Dies gilt für alle Süchte, für die nach Substanzen, aber auch für die nicht substanzgebundenen (die berühmte Trias Sex-, Romanzen- und Beziehungssucht z.B.)

Auf keinen Fall sind Süchte zu "akzeptieren". Allerdings bleibt, wenn eine Sucht besiegt ist, u.U. eine gewisse Grundstruktur zurück, die Rückfälle oder Auftauchen neuer Süchte begünstigt. Da muß man schlicht aufpassen.

Ich frage mich hier gerade, was so eine Art "Sehnsucht", wie aurinko sie beschreibt, mit Entwöhnung und Verhaltenstherapie zu tun hat.
Die Sehnsucht entsteht ja erst durch eine Art Entwöhnung und mit Verhaltenstherapie würde man diese nur verdrängen aber nicht beseitigen.
Aber wahrscheinlich sprichst Du hier von allen anderen Süchten, aber nicht von der Sehnsucht. Und ja Sucht hat für mich etwas mit "Suche" zu tun, und rückfällig wird man, wenn man z.B. eine Verhaltenstherapie gestartet hat, das eigentlich Gesuchte verdrängt hat und sich dieses dann nach der Therapie irgendwann wieder meldet.


Was Du sonst so schreibst über Entitäten, Engel usw. usw. (mir schwirrt der Kopf schon vom bloßen Überfliegen), ist Dein privater Glaube. Auch Deine Empfehlungen - ein Mix aus populärer Pschologie und "Spiritualität" gehört dazu. Wenn er Dir nützt - o.k. Ich persönlich halte dergleichen für Ablenkung von der Alltagswirklichkeit, eine Art von Tagträumerei.

Du hast viele Vorstellungen aus Asien importiert. Allerdings bestehen diese Religionen (von denen mir besonders die buddhistische Tradition vertraut ist) nicht aus Glauben an (und Reden über) dies und jenes, z.B. bunte "Wesenheiten". Sondern aus disziplinierter, sehr nüchterner, täglicher Meditationspraxis unter Anleitung durch einen autorisierten (nicht selbst-ernannten!) Lehrer. Sehr einfach, irdisch, alltäglich. Ernüchternd. (Ist zugleich auch eine Entwöhnungskur - Entwöhnung von unserer permanenten Selbstunterhaltung.)

Man darf nicht vergessen, dass der Brauchtum Asiens immer mehr Bedeutung in der westlichen Welt findet. Nehmen wir doch nur mal Qi Gong, die Qi Energie, nicht sichtbar nicht fassbar, aber doch bereits akzeptiert, sogar von seiten der Schulmedizin. Ich würde hier nix mehr für Tagträumerei halten. Und ja, die eigentliche Meditationspraxis ist nüchtern und alltäglich. Aber sie braucht keinen Lehrer, weder einen ernannten noch einen nicht ernannten. Jeder Mensch ist selbst in der Lage sich die Meditation aus Büchern beizubringen.

Und ist es nicht das Reden, das Wort, das uns z.B. aus der asiatischen Kultur erreicht, das Tor einschlägt, wenn uns der Glaube nicht mehr trägt, unsere erstarrte Oberfläche ankratzt und Befreiung verheißend, uns auf ein verborgenes Leben aufmerksam macht. Dann erst die praktizierende Übung.


Zum Wort "Sucht": Entgegen einer verbreiteten Meinung ist es überhaupt nicht mir "suchen" verwandt. Stattdessen mit "siech" = krank.

Ist es nicht das Sehnen nach etwas, das uns suchen lässt?
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo Kayen,

"Ich frage mich hier gerade, was so eine Art "Sehnsucht", wie aurinko sie beschreibt, mit Entwöhnung und Verhaltenstherapie zu tun hat."
Weiß ich auch nicht. Aber Sehnen - letztlich immer nach Glück, was auch immer damit jeweils gemeint sein mag - ist eine urmenschliche Gegebenheit, genauer: Antriebskraft (wobei der Zusatz "-sucht" unnötig und manchmal irreführend ist.)

" . . . mit Verhaltenstherapie würde man diese [Sehnsucht] nur verdrängen aber nicht beseitigen."
Der Versuch, Sehnen nach Glück zu unterdrücken, widerspräche jeder Ethik, auch der Berufsethik der Psychotherapeuten. Vermutlich wäre solches Bemühen sowieso erfolglos, andernfalls destruktiv. (Aber man muß bei Therapeuten sehr aufpassen, was sie für ein Menschenbild sie haben. Ob ihnen evtl. bloße Angepaßtheit als wünschenswert erscheint usw.)

(Es ist eine Berufsnorm, einen Patienten zu einem anderen Therapeuten zu schicken, wenn man eines von dessen zentralen Lebenszielen nicht billigen oder kompetent teilen kann. Dabei kann es sich z.B. um politische Ziele handeln. Ich wollte z.B. in jungen Jahren Theologie studieren; ein Therapeut lehnte es ab mich zu behandeln: dafür fühle er sich nicht zuständig. Habe großen Respekt vor dieser Auskunft.)

"Aber wahrscheinlich sprichst Du hier von allen anderen Süchten, aber nicht von der Sehnsucht."
Sehnen ist keine Sucht. Die Unterscheidung ist präzis und einfach: Sehnen energetisiert, öffnet Räume, befreit mich aus meinem (realen oder gedachten) Cocon, macht lebendig. Sucht fixiert, impliziert Scheuklappen, verschließt mich, macht unfrei.

"Und ja Sucht hat für mich etwas mit "Suche" zu tun, und rückfällig wird man, wenn man z.B. eine Verhaltenstherapie gestartet hat, das eigentlich Gesuchte verdrängt hat und sich dieses dann nach der Therapie irgendwann wieder meldet."
Es kann sein, daß man eigene, "eigentliche" Lebensziele zeitweilig zurückstellt (verführt durch dies oder jenes) und dann später wieder zu ihnen zurückfindet, glücklicherweise. Daß man zeitweilig z.B. beziehungssüchtig wird (also unfrei, weil man etwas KRIEGEN will) - und später entdeckt oder wiederentdeckt, daß LIEBEN möglich ist, etwas ganz anderes, exakt definiert als Streben nach dem Glück DES ANDEREN. Was soll da der Begriff "Rückfall"?

"Man darf nicht vergessen, dass der Brauchtum Asiens immer mehr Bedeutung in der westlichen Welt findet. Nehmen wir doch nur mal Qi Gong . . ."
Erstens ist Qi Gong kein "Brauchtum", zweitens keine Tagträumerei. Sondern eine differenzierte, schwierige Körper-Seele-Disziplin, die genaue Anleitung und viel Übung, auch Korrekturen braucht. (T'ai Chi noch mehr.) Hat aber nichts mit "Entitäten" und Geistern zu tun. Sondern mit Schwerkraft und Achtsamkeit.

"Aber sie braucht keinen Lehrer, weder einen ernannten noch einen nicht ernannten. Jeder Mensch ist selbst in der Lage sich die Meditation aus Büchern beizubringen."
Das hätten wir gern. Vielleicht aus Mißtrauen oder Ressentiment gegenüber "Meistern"? Die authentischen Traditionen (d.h. nicht die, durch welche die Autoren im Westen Geld verdienen) beruhen auf mündlicher Überlieferung. Erfahrungsgemäß halten Menschen, die sich allein auf Bücher und sich selber verlassen, nicht lange durch. Es ist auch nicht ungefährlich: man braucht gar nicht so sehr intensiv zu meditieren, um allerlei erstaunliche, z.T. faszinierende "Erfahrungen" zu machen. Dann denkt man, man sei der "Erleuchtung" nahe. Ein schlimmer Zustand! Man braucht einen Lehrer (oder dessen autorisierten Vertreter), der einen von diesen Trips wieder runterbringt: "Vergiß es!"

Übrigens handelt es sich um Traditionen, deren Weisheit über viele Jahrhunderte hinweg erprobt und erweitert worden ist Davon steht in den Büchern ein winziger Teil. Zudem gibt es Lehren, die überhaupt nicht veröffentlicht werden dürfen, weil sie schädlich sein können für Menschen, die nicht lange geübt haben. ("Schädlich", das heißt meistens: Arroganz fördernd.)
Die Tibeter und die Japaner halten sich daran strikt, soviel ich weiß. Die Inder gar nicht, die Chinesen nur zum Teil. (Über Tao Yoga - eine Sammlung hoch komplexer, geheimer Praktiken - gibt es seit ca. 30 Jahren viele Bücher, u.a. über allerlei sexuelle Praktiken; natürlich ein Riesengeschäft. Allein durch die Publikation wird der Sinn fundamental verfälscht.)

"Und ist es nicht das Reden, das Wort, das uns z.B. aus der asiatischen Kultur erreicht, das Tor einschlägt, wenn uns der Glaube nicht mehr trägt, unsere erstarrte Oberfläche ankratzt und Befreiung verheißend, uns auf ein verborgenes Leben aufmerksam macht?"
Das kommt vor. Wirksamer ist Begegnung. (Ich kenne viele, die praktizieren. Habe mich immer dafür interessiert, wie die auf die Idee gekommen sind.)

"Dann erst die praktizierende Übung."
Auch das ist möglich - für eine Weile. Dann aber geht man - demütig, ja, auch wenn man dies Wort kaum noch aussprechen darf - auf die Suche nach dem Meister. Der kommt normalerweise nicht von selber ins Haus.

Übrigens auch nach einer Gemeinschaft von Praktizierenden.

Und wenn uns das alles - Meister und Gemeinschaft - total zuwider ist: dann haben wir wahrscheinlich was verstanden. Schließlich soll ja nicht unser gehätscheltes Ego (nebenbei die Quelle aller Süchte) weiter gepäppelt werden.

"Ist es nicht das Sehnen nach etwas, das uns suchen lässt?"
Klar doch. Hoffentlich. Es handelt sich um ein lebendiges, lebenswichtiges Gefühl und um die zugehörige Aktivität. Beide gar nicht süchtig oder siech.

:eek:fftopic: Es freut mich, wenn ich Dir auch mal zustimmen kann. :)

Liebe Grüße
Windpferd
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Was ist die Sehnsucht und was ist die Hoffnung? Letztlich sind beides Erwartungen an eine mögliche oder unmögliche Zukunft, ebenso wie die meiste Angst. Die akute, aktuelle Angst dagegen ist schnell zu überwinden. In der Gegenwart steht uns meist die Zukunft aus Sicht der Vergangenheit im Weg.
https://www.symptome.ch/threads/alles-hat-seine-zeit.93987/#post-762493
Einen anderen Standpunkt, bzw. Zeitpunkt einzunehmen, könnte uns helfen, besser in der Gegenwart zu überleben.
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo Weißnicht,



"Auf keinen Fall sind Süchte zu "akzeptieren". Allerdings bleibt, wenn eine Sucht besiegt ist, u.U. eine gewisse Grundstruktur zurück, die Rückfälle oder Auftauchen neuer Süchte begünstigt. Da muß man schlicht aufpassen."

Ersteinmal sind Süchte zu akzeptieren, denn in dem Akzeptieren ist ein
"STOP" eine kleine Pause, in dieser Pause wird einem die Sucht bewußt.
Wird die Scht nicht akzeptiert, artet die Behandlung in einem Kampf
aus.
Von einem Kampf gegen die "Dunkelheit der Sucht" halte ich nichts.
Besser ist es die Sucht an das Licht der Sonne zu bringen,
dazu ist halt mal das Akzeptieren des Suchtverhaltens von großem Nutzen.

"Die Sucht zu besiegen "

.Es ist besser sie zu verstehen und in dieser Bewußtwerdung zu umarmen.


"Was Du sonst so schreibst über Entitäten, Engel usw. usw. (mir schwirrt der Kopf schon vom bloßen Überfliegen),"

Warum liest Du dann den Text?



"..von denen mir besonders die buddhistische Tradition vertraut ist)Sondern aus disziplinierter, sehr nüchterner, täglicher Meditationspraxis unter Anleitung durch einen autorisierten (nicht selbst-ernannten!) Lehrer. "

Von wem war Buddha, Jesus, etc autorisiert?

Meditation ist keine Praxis, keine nüchterne Disziplin, keine Anstrengung, vielmehr ein Erlauben das zu entspeichern was
sich über die Jahre angesammelt hat.

Ist erstmal Ruhe im Sein eingekehrt, dann ist Meditation
erst recht keine Disziplin und Praxis,
sondern einfach ein gelassener Seinszustand,
auch, oder besinders unter den täglichen Verrichtungen.
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

@ Aurinko

Zitat:

"Ich sehne mich wie gesagt danach, einem bestimmten Menschen nah zu sein, in seiner Gegenwart zu sein, weil ich mich in seiner Gegenwart glücklich und wohl fühle. Wenn es umgekehrt nicht so ist, ist es schade für mich, aber nicht zu ändern. Ich mag mich nicht aufdrängen. Das Gefühl, unerwünscht zu sein, beschämt mich.
Was die Erleuchtung angeht, so habe ich nicht den Eindruck, in diesem Leben einen solchen Zustand zu erreichen. Ich bin wohl nicht dafür bestimmt."

Das Wort Erleuchtung beinhaltet einen Pfad, ein Ziel, Zeit, Anstrengung,
Disziplin, Verzicht...und das alles ist eine Bewegung in die Horizontale,
während sich Erleuchtung vertikal ausdrückt, also jenseits von Zeit und Tun.

Deshalb ist es besser von einem natürlichen Zustand zu sprechen.

Aber nur in dem natürlichen Zustand ist selbstlose Liebe möglich.

Liebe,Leben, Freiheit,Natur,Kosmos, etc. das sind andere Worte für Göttlichkeit, oder Gott.

In dem natürlichen Zustand erleben wir die Einheit mit dem Leben,
oder besser, da ist nur noch Gott (bzw) Leben.

In diesem natürlichen Zustand, den wir alle kennen, einige Jahre nach unserer
Geburt haben wir in diesem Zustand geweilt, also in einer unbewußter Buddhaschaft..

In der Umkehrung ist ein Buddha, ein Crist, ein bewußtes Kind,
also bewußt in einem Zustand absoluter Unschuld.

Erst dann ist die Liebe selbstlos.

Nachdem ein Buddha, ein Christ etc. in dem natürlichen Zustand weilt.

Das Universum aber aus der Substanz "Liebe" geschaffen ist,
ist der natürliche Zustand damit in einer Einheit.

Deswegen kann Liebe nicht wahrgenommen werden, es sei denn sie wird
reflektiert, dann ist da ein Ozean der Liebe.

Auch unsere, manchmal nicht ganz selbstlose Liebe, ist deswegen so tief erfüllend und nährend.

Gier ist das Gegenteil der Liebe.

Liebe will geben, teilen, will in der Liebe verschwinden und aufgehen,
sie liebt den Augenblick, die Zeitlosigkeit und Ewigkeit.
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo Windpferd,

erstmal danke für Deine ausführliche Antwort. Ich werde mal von den Zitaten Abstand nehmen, da es für mich zu unübersichtlich wird und hoffe da auf Dein Verständnis.

Wie Du den Begriff Sehnsucht empfindest ist schön erklärt.

Naja, beim Begriff "Verhaltenstherapie" stellen sich bei mir immer noch die Haarwurzeln zu Berge. Für mich empfinde ich so eine Therapie immer noch als "Wiedereingliederung" in die Gesellschaft, also dass ein Verhalten so angepasst wird, darin zu bestehen. Ob dieses Verhalten auch meinem Ursprung entspricht, danach kann aus zeitgründen schon mal garnicht geschaut werden, und spielt bei den meisten Therapeuten, nicht bei allen, eine total untergeordnete Rolle. Ich würde dann eher die initiatische Therapie (der gemeinte Mensch) empfehlen.

Mich interessieren ja jetzt die Lehren, die nicht veröffentlich werden dürfen:)
Danke für den Hinweis!

Meditieren ohne Lehrer bedeutet Disziplin aber auch mit Lehrer. Der Erleuchtungswahn ist mir soweit bekannt. Das etwas ganz ungewöhnliches oder gar gefährliches passiert, davon kann ich nicht berichten, ist mir noch nicht passiert, jedoch bekannt, dass es passieren kann.
Mag sein, dass ich misstrauisch gegenüber diesen Lehrern bin, im Leben ist mir bisher nur ein Lehrer begegnet, dem ich vertrauen konnte, der ist jedoch bereits verstorben und denke, hoffe, allein genauso weiter zu kommen.
Na und das Ego meldet sich auch immer wieder, aber nicht mehr so laut :):wave:

Liebe Grüße
Kayen
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Gute Nacht, Kayen,

zu Deinem letzten Beitrag fällt mir nichts mehr ein. Du weißt einfach schon alles.

Mir bleibt, Dir Glück zu wünschen. Dies tu ich von Herzen.
Windpferd
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

@weissnicht
Du hast eine Antwort von mir zitiert und beziehst Dich also darauf.Du unterscheidest, wenn ich Dich richtig verstehe zwischen dem Wort und dem "Zustand" Erleuchtung. Ich weiß darüber wahrscheinlich zuwenig. Ich verstehe allerding die Unterscheidung horizontal und vertikal in diesem Zusammenhang nicht. Es macht aber nicht, da ich mich nicht als erleuchtet empfinde. Ich will nur etwas Frieden wiederfinden. Mehr nicht.
Den meisten Aussagen von Dir über die Liebe stimme ich problemlos zu. auch wenn ich sie als allgemeine Aussagen über die Liebe verstehe.
Das Universum aber aus der Substanz "Liebe" geschaffen ist, ist der natürliche Zustand damit in einer Einheit.
Deswegen kann Liebe nicht wahrgenommen werden, es sei denn sie wird reflektiert, dann ist da ein Ozean der Liebe.
Es ist sicher ganz wunderbar, in dieser Einheit zu sein und das Leben zu lieben.
Auch unsere, manchmal nicht ganz selbstlose Liebe, ist deswegen so tief erfüllend und nährend.
Welche Liebe meinst Du damit? Hat das irgendetwas mit meinem Zitat zu tun? Es verwirrt mich. Wenn nicht, ist es auch o.k. Dann hast Du allgemein über Deine Anschauung von der Liebe gesprochen. Ja, ich stimme Dir zu, auch die menschliche Liebe kann wunderbar sein, sie läßt uns wachsen wie Sommerregen die Pflanzen.
Gier ist das Gegenteil der Liebe.
Nein die Gier hat in der Tat nichts mit Liebe zu tun. Gier ist Maßlosigkeit, fressen, verschlingen. Gier ist zerstörerisch. Ich habe solche Art von angeblicher Liebe auch schon erlebt, sie geht mit Eifersucht, Kontrolle, Erniedrigung und Verachtung einher. Sie ist vernichtend.
Liebe will geben, teilen, will in der Liebe verschwinden und aufgehen,
sie liebt den Augenblick, die Zeitlosigkeit und Ewigkeit.
Es hört sich sehr schön an. Kannst Du mir etwas konkretes schreiben, wie sich das auf die Liebe zwischen den klassisch Liebenden beziehen könnte. Es ist so sehr allgemein, was Du schreibst. Ich habe sehr konkret geschrieben. Oder willst Du mit mit Deinen Antworten indirekt mitteilen, ich sei gierig? Willst Du mir mitteilen, dass ich die Liebe nicht verstehe, dass meine Liebe nicht in Ordnung ist? Ich dränge sie niemanden auf. Niemand muss sie annehmen.

Was meinen Kummer angeht, es geht mir schon etwas besser.

@Cassandra56
Die Idee, das Leben aus der Perspektive des Todes zu betrachten, ist gut. Die Verhältnisse werden auf den Kopf gestellt.

Aus dieser Perspektive geht das Leben nicht weg, und etwas Unbekanntes, Beängstigendes, der Tod, kommt auf uns zu, sondern im Tod zu sein, bedeutet, das Leben kommt auf uns zu, als Erinnerung. Denn jeder soeben gelebte Augenblick ist ja im nächsten bereits Erinnerung. Das Leben besteht im Grunde nur aus Erinnerung.

Wenn das Leben aus der Todesperspektive auf mich zukommt, dann kann ich es ganz gelassen in der immerwährenden Rückschau betrachten. Das, was ich jetzt erlebe ist bereits vorbei, indem ich den nächsten Buchstaben eintippe. Es ist somit unwichtig, da nicht mehr zu ändern. Es sei denn, ich lösche es im Nachhinein.

Es verliert an Bedeutung, da es aus der Perspektive des Todes keine Zukunft gibt, in der dies von Belang wäre, Konsequenzen hätte. Wenn etwas keine Bedeutung hat, kann es nicht mehr weh tun.

Es ist jedoch keine dauerhafte Perspektive, denn es bedeutete ein Existenz jenseits der Verantwortung. Aber ein Zeitlang ist sie entlastend, wenn ich damit niemandem schade.

lg
aurinko
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Mich interessieren ja jetzt die Lehren, die nicht veröffentlich werden dürfen:)
Danke für den Hinweis!

Meditieren ohne Lehrer bedeutet Disziplin aber auch mit Lehrer. Der Erleuchtungswahn ist mir soweit bekannt. Das etwas ganz ungewöhnliches oder gar gefährliches passiert, davon kann ich nicht berichten, ist mir noch nicht passiert, jedoch bekannt, dass es passieren kann.
Mag sein, dass ich misstrauisch gegenüber diesen Lehrern bin, im Leben ist mir bisher nur ein Lehrer begegnet, dem ich vertrauen konnte, der ist jedoch bereits verstorben und denke, hoffe, allein genauso weiter zu kommen.
Na und das Ego meldet sich auch immer wieder, aber nicht mehr so laut :):wave:

Hallo Windpferd, hallo Kayen,

mich interessieren auch diese Geheimlehren, und auch der "Erleuchtungswahn", bzw. was es damit auf sich hat. Wozu dienen sie?

Lg
aurinko
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

@weissnicht
Kannst Du mir etwas konkretes schreiben, wie sich das auf die Liebe zwischen den klassisch Liebenden beziehen könnte. Es ist so sehr allgemein, was Du schreibst. Ich habe sehr konkret geschrieben. Oder willst Du mit mit Deinen Antworten indirekt mitteilen, ich sei gierig? Willst Du mir mitteilen, dass ich die Liebe nicht verstehe, dass meine Liebe nicht in Ordnung ist? Ich dränge sie niemanden auf. Niemand muss sie annehmen.


Gier zu verstehen ist wichtig um die Liebe zu verstehen,so wie auch der Wechsel von Licht/Dunkelheit notwendig ist um Klarheit über das Licht zu erfahren.

Also ziehe nichts vor.

Was klassische Liebe ist, das weiss ich nicht.
Wie kann Liebe nicht in Ordnung sein?

Liebe und Freihiet gehören zusammen,
sie bedingen einander.

Wenn die Liebenden nicht besitzen wollen,
nichteinmal die Liebe,
sich einander keine Vorschriften geben,
wenn sie einander so akzeptieren können,
so wie sie sind,
mit allen "Problemen" die mit jedem Partner kommen,
dann kann die Beziehung von sex, verliebtsein, liebe,
in Vertrauen und Furchtlosigkeit wachsen.

Erst dann ist in einer Beziehung Ewigkeit und Zeitlosigkeit eingetreten
und das ist das wonach wir wirklich suchen.

Wenn sich das Vertrauen eingestellt hat,
welches aus dem Akzetieren erwächst,
kann das tiefe Vertrauen auch nicht durch einen "Verrat" des Vertrauens gestört werden.

Du magst vielleicht jetzt erkennen, das Liebe eine Evolution des Bewußtseins
bedeutet.

Wir können in der Liebe verschwinden und aufgehen,
wer kann dann noch sterben?



" Was meinen Kummer angeht, es geht mir schon etwas besser. "

Laß Deinen Kummer vollkommen zu, dafür gibt es Ursachen.
Wir haben nie unseren Kummer wirklich ausleben können.
Immer waren sofort Tröster zur Stelle.

Aber was ist Trost?

Es ist Unterdrückung und deswegen werden uns diese unterdrückten Gefühle
immer wieder serviert.

Also tauche tief in den Kummer ein, vielleicht am Wochenende?

Sei aber nicht damit zufrieden nur das Gras abzuschneiden,
die Wurzel muß auch raus.


ok?
 
Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo Windpferd, hallo Kayen,

mich interessieren auch diese Geheimlehren, und auch der "Erleuchtungswahn", bzw. was es damit auf sich hat. Wozu dienen sie?

Lg
aurinko

Hallo aurinko,

diese Geheimlehren werden deswegen nicht veröffentlich, damit die Schüler, die noch nicht so lange Meditation praktizieren, geschädigt werden. Windpferd schreibt hier von (Arroganzfördernd) für mich heißt es, wenn der Schüler zu früh diese Lehren praktiziert oder erfährt kommt es zum Umkehrschluss, dass Ego wächst anstatt sich aufzulösen. (Windpferd darf es gerne berichtigen, falls ich es falsch verstanden habe)

Ja und der Erleuchtungswahn, ist, wie Windpferd auch schon richtig geschrieben hat, dass der Schüler während der Meditation wundersame Dinge erlebt und die herrlichsten Versionen hat und sagt: Das ist es, ich bin erleuchtet und womöglich noch in der Gruppe oder vor dem Lehrer sein Erleuchtungsempfinden herausposaunt.
Nur das hat mit der echten Erleuchtungserfahrung nichts aber auch garnichts zu tun. Wenn ein Mensch solche Phänomene erlebt, dann ist es zwar ein Hinweis auf einen geistigen Prozess, denn der Geist klärt sich und dadurch geschehen diese Dinge. Aber sobald man sich an das Erlebniss festklammert, wird der Fortschritt des geistigen Weges verhindert, also eine Fallgrube sozusagen. Und hier wäre Windpferds Überlegung, dass ein Lehrer von nöten ist, um hier Klärung zu schaffen. Liest man aber alles auch in Meditationsbüchern;)
 
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Von wem war Buddha, Jesus, etc autorisiert?

:) Hast Du eine Antwort?


Meditation ist keine Praxis, keine nüchterne Disziplin, keine Anstrengung, vielmehr ein Erlauben das zu entspeichern was
sich über die Jahre angesammelt hat.


So ist es sanft und wohlwollend ausgedrückt.

Disziplin deswegen, weil es zunächst erstmal eine Entscheidung für "sich selbst" braucht.

Warum für sich selbst? Weil so normalerweise der Alltag aussieht:

Aufstehen, Frühstücken, wenn Kinder vorhanden diese versorgen, 8 Stunden arbeiten, Essen machen, sauber machen, Lieblingssendung zum Entspannen, Hausaufgaben der Kinder durchsehen, u.s.w. So und nun ein bisschen spirituell zwischendurch, vielleicht auch ein paar Tage nicht, da anderes wichtiger ist . . .

. . . dann gibts irgendwann die rote Karte, bzw. ein aufgeben.

Erst für sich selbst entscheiden und dann einen Zeitpunkt am Tag festlegen, um diesen Termin, auch diszipliniert einzuhalten.

Ja und wenn das alles entschieden ist, diszipliniert ruhig in der Meditationshaltung verharren. Die Nase juckt, das linke Knie tut weh, die Gedanken kommen . . . .
muss ich noch? . . .


Ist erstmal Ruhe im Sein eingekehrt, dann ist Meditation
erst recht keine Disziplin und Praxis,
sondern einfach ein gelassener Seinszustand,
auch, oder besinders unter den täglichen Verrichtungen.

Ja, genau, da möchte man hin.


Achja, ich wäre froh über einen Hinweis, wie man am einzigen Wochenende die Wurzel packt.
Gibt es da wörtliche Hilfen?
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo weissnicht,

Du schreibst es sehr schön und ich kann jetzt, so glaube ich zumindest, besser verstehen, was Du meinst.

Gier zu verstehen ist wichtig um die Liebe zu verstehen,so wie auch der Wechsel von Licht/Dunkelheit notwendig ist um Klarheit über das Licht zu erfahren.
Also ziehe nichts vor.
Meinst Du damit, nichts zu bewerten? Dass auch die Gier vorkommt und dazu da ist, um (immer wieder) zu erkennen, um daraus zu lernen, was die Liebe bedeutet?
Was klassische Liebe ist, das weiss ich nicht.
Ich wußte nicht, wie ich es besser ausdrücken sollte. Ich meine das, was als Liebe zwischen den Geschlechtern bezeichnet wird, oder als die Liebe zwischen Mann und Frau. Aber das ist nicht passend, weil es ebenso gleichgeschlechtliche Liebe, zwischen Mann und Mann und zwischen Frau und Frau gibt.

Auch die Bezeichnung Liebe eines Paares passt nicht, weil es auch andere Konstellationen gibt, zu dritt oder mehr (Das war z.B. bei den Inuit früher durchaus üblich, in anderen Kulturen sicher auch). Auch die Bezeichnung Liebe zwischen Partnern passt für mich nicht, weil das Wort Partnerschaft an Geschäftsbeziehung denken lässt. Liebe ist für mich keine Geschäftsbeziehung. Ich suchte nie einen "Partner". (Was ich aber anerkenne ist, das das Wort Partner zumindest das Objektsein verneint.)

Wenn mich die Liebe traf, dann suchte ich die/den Geliebte/n.

Die Liebe zwischen Liebenden wäre vielleicht der passendste Ausdruck, aber dennoch ungenau, denn Liebende sind wir auch in Beziehung zu Freunden, Kindern, Familie, Gruppe, Natur, Kunst, Musik.....zu allem möglichen, zu dem wir uns in Beziehung hinwenden.

In der Antike wurde unterschieden zwischen Eros, welche der Seele Flügel wachsen läßt ("...Indem aber nun Nahrung zuströmt, schwillt und strebt aus der Wurzel hervorzukeimen des Gefieders Kiel um die ganze Gestalt der Seele...Es pocht und juckt und kitzelt sie, indem ihr das Gefieder keimt ... Wenn sie, ... diesen Liebreiz in sich aufnehmend, von jenem lösenden Wärmezug durchströmt wird, so erholt sie sich vom Schmerz und fühlt sich wohl. ...Unbekümmert aber um Bewahrung von Sitte und Anstand, womit sie sonst sich zierte, ist die Seele deswegen bereit ... so nahe als möglich bei dem Gegenstand ihrer Sehnsucht zu ruhen ... Diesen leidenschaftlichen Zustand ... heißen die Menschen Eros. (Platon, Phaidros)), Philia ("gegenseitige Freundesliebe")und Agape (als "eine bedingungslose, einseitige, befreiende, auf andere zentrierte Liebe", auch als Gottelliebe bezeichnet). Die Begrifflichkeit war vielleicht dadurch etwas klarer, wobei mit Eros bei Platon nicht nur die Erotik gemeint war, sondern das Schöpferische.., als “Metapher für Erneuerungs- und umfassende Schöpferkraft”.
Wie kann Liebe nicht in Ordnung sein?
Vielleicht, wenn sie nicht ausreicht, wenn sie bewertet wird, wenn sie für das Gegenüber anders sein soll, anders erwartet wird. Dann zweifelt sie an sich selbst, ist beschämt.
Liebe und Freiheit gehören zusammen, sie bedingen einander.
Wenn die Liebenden nicht besitzen wollen, nicht einmal die Liebe,
sich einander keine Vorschriften geben, wenn sie einander so akzeptieren können,
so wie sie sind, mit allen "Problemen" die mit jedem Partner kommen, dann kann die Beziehung von sex, verliebtsein, liebe, in Vertrauen und Furchtlosigkeit wachsen.
Erst dann ist in einer Beziehung Ewigkeit und Zeitlosigkeit eingetreten
und das ist das wonach wir wirklich suchen.
Es ist ganz sicher ein Wunder. Ich weiß, dass es Menschen gibt, denen so eine Gnade bestimmt ist. Es ist nicht allen bestimmt. Es gibt solche Beziehung, und sie sind ein Geschenk, dass nicht “erarbeitet” werden kann. Man kann sich wahrscheinlich nur bemühen, wenn man es erfährt, es zu würdigen und nicht zu mißachten und in der Achtlosigkeit zu verlieren.
Wenn sich das Vertrauen eingestellt hat, welches aus dem Akzetieren erwächst,
kann das tiefe Vertrauen auch nicht durch einen "Verrat" des Vertrauens gestört werden.
Gestört kann es werden, aber nicht zerstört, so sehe ich es. Liebe ist größer als alles, auch als Verrat.
Du magst vielleicht jetzt erkennen, das Liebe eine Evolution des Bewußtseins
bedeutet.
Wir können in der Liebe verschwinden und aufgehen, wer kann dann noch sterben?
In der universellen Liebe ist Verschmelzen oder auch das ozeanische Bewusstsein, ich habe davon gehört und kenne es auch. Ich habe es immer auch als Todessehnsucht erfahren.
Es ist auch eine Menschheitssehnsucht, hier auf Erden ist sie zum Teil sehr verführerisch, aber auch gefährliches. Sie drückt sich hier auch in Massenhysterie aus (siehe auch jüngste Vergangenheit), die leider auch aus dieser Sehnsucht geboren wird.
Im Eros liegt auch die Verschmelzung, aber auch wieder die Loslösung, Eros ist die Bedingung für alles Lebendige, Schöpferische. Das Erschaffen selber aber, geschieht nur in der Individualiät, im individuellen Wachstum, im Nicht-Vereint-sein, so sehe ich es. Es ist wie Ebbe und Flut, wie Geburt und Tod, wie die Jahreszeiten, wie säen und ernten, wie Atem. Verschmelzung und Loslösung gehören zusammen, es gibt keine Trennung, es gibt nicht nur das eine. Das eine ist ohne das andere nicht möglich.
Erst im nicht-vereint-sein kann ich den anderen als DU begreifen.
Ich mag die Sichtweise Martin Bubers: "Ich wähle Dich". Die Entscheidung ist dabei das Entscheidende. “Ich suche in dir mein Du - nicht mein Ich - und du suchst - dies ist aber keine Bedingung für meine Suche nach dir - in mir dein Du.” Das Wohlbefinden in der Liebe ergibt sich aus der Anerkennung, der bedingungslosen Akzeptanz.
Laß Deinen Kummer vollkommen zu, dafür gibt es Ursachen.
....
Sei aber nicht damit zufrieden nur das Gras abzuschneiden, die Wurzel muß auch raus.
Ich erkenne meinen Kummer an, ich schäme mich nicht dafür, also nehme ich ihn, wie er ist. Wenn ich aber die Wurzel des Kummers nicht erkenne, wie kann ich sie rausreißen? Ich versuche es ja schon mein Leben lang. Immer wieder.

Liebe Grüße
aurinko
 
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Sucht, Geister und die Überwindung.

Hallo Kayern,

danke für Deine Antwort.

Ich bin nicht so erfahren in der Meditation. Ich habe es erst ein paarmal probiert und bin sehr leicht ablenkbar. Mir würde daher eine Gruppe und ein Lehrer vielleicht doch helfen.

Erleuchtung als blitzartiges Erkennen habe ich auch schon erlebt, völlig losgelöst von Situationen, die das hätten verursachen können. Einmal während einer Autofahrt, während ich eigentlich auf den Verkehr konzentriert war. Ich kann das Erlebnis selber garnicht beschreiben. Aber das Glücksgefühl und das Gefühl von Befreiung, von Freiheit, besser kann ich es beim besten Willen nicht beschreiben. Es war aber immer nur ein Moment, der wieder vorüberging. Der Moment selber, die blitzartige "Erkenntnis" selber, ist nicht mehr im Gedächnis, sie ist sofort verschwunden. Aber das es diese Ereignisse gab, das ist unvergesslich.

So kann ich mir "Erleuchtung" selber garnicht als dauerhaften Zustand vorstellen.

Einen gelassenen Seinszustand - ja, das strebe ich auch an. Da will ich auch hin. Aber ob es mit "Willen" zu schaffen ist? Die Entscheidung für sich selbst, ja das sehe ich auch so, ist Bedingung.

Liebe Grüße
aurinko
 
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