Histaminproblem?

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Vor ein paar Tagen bemerkte ich folgende Hautveränderung im Gesicht: rötliche Streifen unterhalb der Augen, zusätzlich leichte Schwellung (Augenringe). Eine Tenniskollegin machte mich auf Histamin aufmerksam. Sie reagiere auf Rotwein + Käse.
Ich überprüfte mein Ess- und Trinkgewohnheiten der letzten Tage und stellte fest, dass hier eine Ursache sein könnte. Mein Sohn kam zu Besuch und meine Frau erfüllte seine Menüwünsche. So kam es dazu, dass ich innerhalb einer Woche u.a. folgende Sachen zu mir nahm:

Speckknödel mit Sauerkraut, geselchter Schweinebauch mit Sauerkraut, Sur-Schweinsbraten mit warmem Krautsalat, Käse, u.a. Bergkäse und Gorgonzola;
Rotwein: ca. 1 Liter verteilt auf 3 Tage, Schokolade

Andere Symptome, z.B. Darm- und Verdauungsprobleme traten nicht auf.

Weitere Hautprobleme, die ich bisher eher auf mein Sportprogramm zurückführte. Trotz meines Alters (67) bin ich ziemlich aktiv:
• Radfahren (von März bis Mitte Nov.) ca. 4000 km pro Jahr.
• Tennis: Abo in der Wintersaison (Okt. – bis April) fast jede Woche 2 Std. (Seniorendoppel).
• Wandern, Nordicwalking, Skilanglauf: eher unregelmäßig
• Zuhause, wenn sonst keine Aktivitäten: Crosstrainer (2-4x pro Woche ca. 45 Min.)

Hautprobleme, die ich bisher eher auf ziemliche Schweißproduktion beim Sport zurückführte und schon länger Zeit auftreten.
• Rote Flecken in der Kniekehle (nicht nur bei Sonneneinstrahlung)
• Rötungen in der Leiste (eher nur bei heißem Wetter)
• Rötungen Unterarminnenseite/Handwurzel
• Exzem (so sagte die Hautärztin) über den Augenlidern u. hinter dem Ohr
• Rötungen im Mundwinkel, brennt, wenn man einen Apfel isst – der Hauarzt gab mir Zinksalbe, klingt ab, kommt aber wieder.

Wie geht es weiter?
Ich kontrolliere meine Ess- und Trinkgewohnheiten und vermeide, was ich in diversen Listen gefunden habe (teilweise widersprüchlich).
Ich wäre dankbar für folgende Fragen:
• Deuten die Symptome auf Histaminprobleme hin?
• Was könnte es sonst sein?
• Weiter Vorgangsweise: Hausarzt, Bluttest? Hautarzt – Bluttest, Allergietest?
• Geeignete Hilfsmittel: Badezusätze, Shampoo, Cremen, Nahrungsergänzung?

Ich hoffe, das ich mich verständlich ausgedrückt habe und danke allen, die sich die Mühe gemacht den Beitrag zu lesen.

Herzlichen Dank im Voraus für Beiträge,
schöne Grüße

Hans
 
Histaminproblem???

Hallo Hans67,

Was du in dieser Woche gegessen hast, war nicht nur histaminhaltig, sondern es waren richtige Histaminbomben.

Histaminproblem, ja aber es wird nicht so schlimm sein bei dir, sonst wäre es dir bei dem Essen die ganze Woche richtig schlecht gegangen.

Hier findest du nochmal ne gute Zusammenfassung über Histamin und die Abbauwege. Da gibt es auch zwei Lebensmittellisten, die wirklich gut sind. Die von HISTAMIN-INTOLERANZ > Startseite und die von Libase.
Histamin-Intoleranz

Eine histaminarme Ernährung ist auf jeden Fall sinnvoll. Wie gesagt, ich denke nicht, dass du extrem drauf achten musst und sicher wirst du ab und zu auch diese leckeren Sachen die deine Frau kocht essen können.

Ob deine Exzeme damit in verbindung stehen, kannst du aber rausfinden, indem du dich einige Wochen (am besten nach der Weihnachtszeit) doch mal probehalber extrem histaminarm ernährst.

Ansonsten fällt mir bei Exzemen noch Gluten, Milcheiweiss und Eieiweiss als mögliche Ursache ein. Das sind komplexe Eiweisse, welche im Körper Entzündungen hervorrufen können, wenn sie bei der Verdauung nicht vollständig aufgespalten werden.

Auch das könnte man einfach mal ausprobieren, indem man diese Eiweisse ein-, zwei Wochen weglässt.

Rote Mundwinkel: Da bitte ich dich selber mal zu googeln aber ich habe irgendwas in Erinnerung, dass dieses von einem Vitamin Mangel kommen kann. Ich glaube Vitamin D oder Vitamin B12.

Da du viel in der Natur bist, sollte man auch an einen Zeckenbiss denken.
https://www.zeckenbiss-borreliose.de/Vortrag.pdf

Grüsse
derstreeck
 
Histaminproblem???

Danke "derstreeck" für die rasche und fundierte Antwort!

Also, Histaminproblem bestätigt!
Ich werde ab sofort, nicht erst nach Weihnachten, auf histaminarme Ernährung achten. Das wird mir bei bestimmten Sachen (Rotwein, best. Käsesorten, bestimmte Fleisch-, Wurst- und Fischsorten) nicht schwer fallen. Auf Sauerkraut zu verzichten, fällt mir schon schwer, vor allem weil diese Beilage ja auch dazu dient, die Hauptspeisportion zu verkleinern. Auf Tomaten zu verzichten, wird mir in der Zeit, wo sie aus dem eigenen Garten kommen, schwer fallen.

Was mir noch nicht klar ist:

Ist die Histaminbelastung die Summe aller histaminhältigen Nahrungsmittel, oder ist das Problem der Genuss von einigen histaminreichen Produkten in zu großer Menge?
Kann man die für meine Person ungeeigneten Lebensmittel austesten lassen?

Besteht in Bezug auf Histamin ein Unterschied, ob das Produkt roh oder gekocht genossen wird (z.B. Tomaten)?

Gruß Hans
 
Histaminproblem???

Hallo Hans,
ich würde das Problem nicht von vorn herein auf Histamin reduzieren. Wie derstreek schon angemerkt hat,sind u.U. echte Allergieen ,wie Kuhmilch,Weizen oder Ei und andere Intoleranzen ,wie Lactose,Fructose und Gluten mindestens genau so wichtig.

Testen lassen können Sie das bei Ärzten (Allergologen,auch HNO). Wir wissen aber,dass diese schulmedizinischen Test's oft ungenau oder gar falsch ausfallen. Daher wäre es sinnvoller,sich einen HP zu suchen,der mit einer Bioenergetischen Methode testet.Das geht schnell und erspart Ihnen Blutabnahmen,Atemtest und mögliche andere ,auch möglicherweise teuere Massnahmen.

Zur letzten Frage: Es gibt durchaus Allergiker, die ihre Allergie (z.Zt. n o c h ) im Griff haben. Die können geringe Mengen des Allergen's vertrage,grössere aber nicht mehr.
Im Allgemeinen gilt aber das "Alles oder Nichts" - Gesetz.Da kann schon ein "Hauch" des Allergens genügen,um einen Schub auszulösen. Ob ein in rohem Zustand unverträgliches Produkt durch kochen verträglich wird,muss man individuell ausprobieren. Das Kann sein,oder aber auch nicht.
Nachtjäger
 
Zuletzt bearbeitet:
Histaminproblem???

Hallo Hans,

Tomaten zu verzichten, wird mir in der Zeit, wo sie aus dem eigenen Garten kommen, schwer fallen.

Das ist auch immer individuell. Der eine Verträgt mehr der andere weniger. Wichtig ist vor allem, sich nicht von ständig von histaminreichen Sachen zu ernähren. Wenn man Wurst, Käse, Fertigprodukte im allgemeinen reduziert, ist es sicher kein Problem mal was zu essen. Sauerkraut hat viel Histamin aber ne Tomate könntest du probieren.

Brot ist auch problematisch wegen der Hefe oder dem Sauerteig ist es nicht histaminarm aber es kommt auch auf die Menge an. Du musst selbst ausprobieren, ob du vielleicht ein-, zwei Scheiben essen kannst.

Ist die Histaminbelastung die Summe aller histaminhältigen Nahrungsmittel, oder ist das Problem der Genuss von einigen histaminreichen Produkten in zu großer Menge?

Beides ist der Fall, jedoch ist zweites problematischer. Das mit der Nahrung zugeführte Histamin wird durch die DOA im Darm abgebaut. Wenn du nur kleine Mengen pro Mahlzeit zu dir nimmst und diese immer gleich abgebaut werden, ist es kein Problem.

Wenn die DAO jedoch nicht ausreicht, geht das Histamin ins Blut und wird dort in der Leber vom HNMT abgebaut. Wenn das Enzym HNMT vermindert ist, sammelt sich das Histamin im Körper und es kann dann zu starken Reaktionen kommen (z.B. Migräneanfall), wenn der Histaminspiegel zu hoch wird.

Die Symptome sind auch verschieden, jenachdem ob DOA oder HNMT vermindert ist. HISTAMIN-INTOLERANZ > Startseite

Du könntest deinen DAO Wert mal beim Hausarzt messen lassen. Dann weisst du wie stark du auf Histamin in der Nahrung achten musst.

Es kann auch sein, dass deine DOA ok ist und aus anderen Gründen (Schilddüse oder Infektion oder Allergie oder gestörte Darmflora) zuviel Histamin im Körper ausgeschüttet wird.

Besteht in Bezug auf Histamin ein Unterschied, ob das Produkt roh oder gekocht genossen wird

Nein Histamin ist Hitze- und Kältestabil.

Grüsse
derstreeck
 
Histaminproblem???

Hallo Hans,
also ich kann leider nicht bestätigen, dass bioenergetische Methoden des Austestens sicher sind, meines Wissens ist das mit dem Austesten lassen häufig so oder so ein Problem.
Ich habe mich bei einer Heilpraktikerin mit Kinesiologie austesten lassen und im Nachhinein fiel mir auf, dass Vieles nicht gestimmt hat!

Ich habe alles selbst ausgetestet eines nach dem anderen durch Auslassen der jeweiligen verdächtigen Nahrungsmittel .
Erst monatelang Gluten, dann Milcheiweiss, dann eine mögliche Histaminintoleranz und das würde ich immer wieder genauso machen.

Mein Onkel hat es mit dem Gluten und Milcheiweiss genauso gehalten.

Alles Gute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank für die interessanten Beiträge; merke immer mehr, dass in diesem Forum viele niveauvolle Teilnehmer unterwegs sind.
Das sogenannte "austesten" wird viel Geduld, aber auch etwas Planung und System verlangen.
Interessant wäre auch: wie rasch reagiert der Körper auf Histaminbomben? Könnte es sein, dass sich z.B. die Kombination Rotwein und Hartkäse bereits nächsten Morgen bemerkbar macht - rote Flecken im Gesicht.
Gruß Hans
 
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