Stärkung der emotionalen Intelligenz

ich habe mal 4 stunden vor einem krankenhaus gesessen ,meine freundin hatte versucht sich umzubringen . ich saß dort und habe geweint ,immer noch betrunken oder schon wieder .ich hatte eine flasche schnaps dabei . war ruhig und depressiv.
hunderte sind an mir vorbei gegangen -ärzte und krankenschwestern.
ein einziger hat gefragt ,ob ich hilfe brauche .
das sind dinge ,die ich nicht verstehen kann .

Ich glaube, dass auch Ärzte und Krankenschwestern Hilfe brauchen, nur sieht man/frau es bei ihnen weniger...

Und ich kenne eine Damenmodenverkäuferin, die umarmt auch Kund/innen, wenn sie merkt, dass sie traurig sind. - Eine absolut tolle, sehr junge Verkäuferin, die die Menschen liebt.
 
Hallo Fauna,

nirgendwo habe ich geschrieben, dass ich dir nicht glaube.
Dass alles nur ein Ruf nach Liebe ist, tut mir leid, aber das ist nicht meine Sicht auf das Leben.
Manchmal hilft Zuwendung, manchmal hilft Strenge, manchmal hilft Medizin, manchmal hilft Alkohol ;), manchmal hilft eine Therapie, manchmal hilft alles zusammen, machmal verschwindet das Problem von allein, manch' einer will keine Hilfe, manch' einer braucht keine Hilfe, manchmal hilft nichts, manchmal hilft gar nichts, manch' einer hilft sich selbst und manchmal hilft auch das nicht.
Wir haben nicht alles in der Hand.

Grüße von Anneke
 
hallo fauna ,

ungefähr so war das beschrieben. - Die Metaphern sind nur BILDER. Sie stehen nicht für den wirklichen "Charakter" in der Tierwelt. Denn Haie sind nicht so, wie ich sie oben beschrieben habe. Ich nehme an auch Karpfen sind nicht wirklich so. Das weiss ich aber nicht. –
und was zeigt uns das ::idee: stärke darf man sogar im tierreich, nicht wörtlich nehmen, denn sogar dort geht es oft mehr um schein als um sein;).

lg ory
 
Deine Kinder scheinen dies vielleicht etwas gelassener zu sehen. Das ist sicher auch ein wenig der Pubertät geschuldet ;).

Daraus habe ich geschlossen, dass du glaubst, dass es sich vielleicht "nur" um Pubertät handelt... - Dies nur noch als Erklärung...;)

Liebe Grüsse, fauna
 
Ich glaube, dass auch Ärzte und Krankenschwestern Hilfe brauchen, nur sieht man/frau es bei ihnen weniger...

Und ich kenne eine Damenmodenverkäuferin, die umarmt auch Kund/innen, wenn sie merkt, dass sie traurig sind. - Eine absolut tolle, sehr junge Verkäuferin, die die Menschen liebt.

ja,es gibt so menschen ! ich sprach ja mal von dem mann aus dem supermarkt .
ich bewunder die so sehr .ich kenne eine frau aus einem bioladen .sie macht so einen souveränen eindruck ,ständig bereit zu helfen ,aber niemals an sich selbst verschwenderisch .
ich könnte sie stundenlang anschaun .
LG
 
Danke für deine weitere Erklärung, Fauna :). Ich habe einen Sozialarbeiter in der Familie, von daher kann ich deine geschilderten Probleme gut nachvollziehen.

:wave:
 
Liebe Kayen
Ich brauchte ein paar Tage und ein mehrmaliges Lesen deines Beitrages. Zur Zeit fühle ich mich durch für mich extrem schwierige Situationen im Alltag, sehr hautlos - sozusagen "ohne Schachtel" wie du es nennst. Genau deshalb konnte ich auch nicht früher antworten, mental habe ich einfach abgeschaltet. Ich hab schlicht keinen Sinn entziffern können aus den Buchstaben, die du getippt hast. - Das liegt aber nicht an dir oder am Inhalt. Das lag an meinem "hautlosen" Zustand. -
Wenn nun ein Mensch geöffnet ist und alles aus dieser Schachtel herauspurzelt sind sie ohne Schutz. Die Seele ist ohne Schutz, sie liegt offen da.

Wenn ich diesen habe, muss ich mich abgrenzen, schützen. Das hat mit niemandem im aussen zu tun. Und der Satz von dedizione, der das in dir anklingen liess, der hat es nach wie vor in sich für mich - .

Zitat:
"ich würde viel lieber lernen, mich abzugrenzen. ich habe angst vor ungewollter gefühlsübernahme durch andere menschen, denn ich kenne die konsequenzen - dann passieren dinge, die ich nicht wirklich will."

... "dann passieren Dinge, die ich nicht wirklich will" - ich schreibe jetzt ausschliesslich für mich und meine auch mich: Dinge, die ich nicht wirklich will, aber doch will, ohne sie wirklich zu wollen.

Ich habe auch sowas gespürt, Angst, wenn ich ehrlich bin, dann passiert etwas, das ich nicht wirklich will, aber etwas davon will ich wirklich... - aber was?

Nicht, dass jemand sich so sehr verletzt fühlen muss, aber solche Gelegenheiten, in denen ich Angst habe, ... und weiss, jetzt passiert dann etwas, das ich nicht will... - in solchen Situationen prallen oft Projektionen zweier Menschen aufeinander - fast schicksalsmässig. - Nur Fühlen hilft mir dann weiter. - Und dieses Fühlen ist nur in emotionaler Nähe möglich. Dieser Raum emotionaler Nähe kann dann heilsam sein.

Was passiert nun mit dieser Offenheit. Man ist offen um Eindrücke zu empfangen, und zwar ohne zu widerstehen.
Ob man will oder nicht, man nimmt alles was drum herum geschieht wesentlich stärker war als normal.

Aus meiner Sicht haben diese Eindrücke immer auch etwas mit sich selber zu tun. - Aber mit etwas Schicklsalmässigem. Das rational nicht erklärbar ist.

- Ups, jetzt habe ich den Faden verloren. - Wohl weil etwas ganz Tiefes durch die Erfahrung am Wochenende in mir angeklungen ist. Etwas Altes, längst Überfälliges, das in mein Leben funkt. - Dadurch klingen alte Gefühle an in mir, die so energetisch weiterfliessen und heilen können. - Das tut oft weh und ist mit Erfahrungen verbunden, die schlimm sein können.

Ups, keine Ahnung, ob das nachvollziehbar ist.
Liebe Grüsse, fauna
 
Mich beschäftigt zur Zeit sehr, was "gesunder Egoismus" ist - gerade auch in Zusammenhang mit "emotionaler Intelligenz".

Im Buch "Erfolgreich Krisen bewältigen" von Al Siebert wird beschrieben, wie (Zitat) "gelernt werden kann, was nicht gelehrt werden kann", nämlich, wie man/frau eine "Überlebenspersönlichkeit" wird.

Er ging der Frage nach, wie es einige Überlebende von schlimmen Schicksalsschlägen und Krisen es schaffen so glücklich zu sein. Er stellte sich auch weitere Fragen und sprach mit vielen Menschen, die Krisen und schwierigste Lebensumstände nicht nur gemeistert haben, sondern sich erst noch dazu als glücklich erleben.

Er hat "spielerische Neugierde", Flexibilität, Empathie als wichtige Überlebensfähigkeiten entdeckt. Auch der Wunsch nach "reibungslosen Abläufen". Er schreibt, dass Intuition, Kreativität, Phantasie diese Überlebenden von anderen unterscheidet.

Was mich auch sehr fasziniert hat in diesm Buch: Er beschreibt die "synergistische Persönlichkeit". Eine Persönlichkeit, die nicht einfach in übliche Kategorien einzuordnen ist. Sie ist nicht einfach "positiv denkend", denn sie nutzt auch die Vorteile von "negativem Denken" (als grossen Helfer, wenn mögliche zu erwartende Schwierigkeiten oder Problem eruiert werden sollen). Diese Überlebenden sind nicht unbedingt "bequeme Mitmenschen". Sei können empfindsam und grob sein, feige und mutig, reif und verspielt, impulsiv und überlegt, glücklich und unzufrieden, kooperativ und rebellisch, logisch und kreativ, faul und fleissig, egoistisch und uneigennützig etc.

Synergistische, kompetente Menschen haben vieles gemeinsam mit Überlebenspersönlichkeiten.

Ich glaube fest, dass es einen gesunden, uneigennützigen Egoismus gibt, aber auch einen sehr selbstschädigenden. Empathie ist kein Gegensatz zu Egoismus. Beides gehört bei einem "emotional gesunden" Menschen zusammen.

Klar frage ich mich sofort, was ein emotional gesunder Mensch ist! :D ... - Und wer das definieren kann.... :) :) :) - Aber Vorstellungen haben wohl viele Menschen. - Und jeder natürlich die "richtige" - schmunzel. (Klar jeder für sich selber die richtigste. ;))

Mich würden Vorstellungen von anderen Interessierten interessieren.

Liebe Grüsse, fauna
 
@Fauna,

Hallo, ich bin neu hier, diesen Thread habe ich noch nicht gelesen, beginnt 2010 und ich bin froh dass er bis heute noch nicht gestorben ist.

Zu diesem Thema habe ich einiges zu sagen, habe aber bitte etwas Geduld, ich möchte mir den Thread auch einmal durchlesen. Ich bin jetzt 55 und habe einiges erlebt...

LG
der ganz faule Willi
 
Na, dann freue ich mich auf das, was du zu sagen resp. zu schreiben weisst. :)

Mir persönlich geht es manchmal so, dass ich gar nicht erzählen kann, was ich erlebt habe. Viele würden dann meinen, dass das nicht zu überleben ist und dann noch einigermassen gut leben.

Ich spür dann auch Neid - oder Misstrauen/Zweifel, dann wieder Bewunderung, bei der es mir auch wieder nicht wohl ist. Eigentlich würde ich gerne einfach austauschen, ohne zu urteilen.

Gesunder Egoismus, genauso gut könnte ich gesunder Altruismus schreiben. Für mich ist es fast das selbe. Wer nicht für sich selbe schaut, wird bald auch nicht mehr andere unterstützen können. Wer nicht andere unterstützt, wird bald kaum mehr die Grundlage haben, für sich selber gut schauen zu können.

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo Fauna,

Hab den Thread noch immer nicht gelesen, irgendwie habe ich aber das Gefühl dass das sowieso ein neues Thema ist.

>>Mir persönlich geht es manchmal so, dass ich gar nicht erzählen kann, was ich erlebt habe. Viele würden dann meinen, dass das nicht zu überleben ist und dann noch einigermassen gut leben.

>>Ich spür dann auch Neid - oder Misstrauen/Zweifel, dann wieder Bewunderung, bei der es mir auch wieder nicht wohl ist. Eigentlich würde ich gerne einfach austauschen, ohne zu urteilen.

Was hast du erlebt? Klingt sehr geheimnisvoll. Aber es ist nicht so dass nur du erlebst. Wenn du erlebst und dann noch einigermaßen gut leben kannst, umso besser.

Es geht aber nicht nur um das eigene Erleben, wir leben in einer Welt, in dieser Welt nicht nur alleine. Das klingt sehr esoterisch, denke an das morphogenetische Feld, ein Stichwort wäre auch: die Krieger des Lichtes (obwohl ich mit dieser Sekte nichts anfangen kann).

Alleine sind wir um das Beste daraus zu machen, das kann aber für jeden etwas anderes bedeuten.

Du bist sehr damit verbunden was andere von dir halten, ist das wichtig? Hör auf dich selbst... Deine Zweifel, dennoch der Schlußsatz (verdammte neue Rechtschreibung):

>>Gesunder Egoismus, genauso gut könnte ich gesunder Altruismus schreiben. Für mich ist es fast das selbe. Wer nicht für sich selbe schaut, wird bald auch nicht mehr andere unterstützen können. Wer nicht andere unterstützt, wird bald kaum mehr die Grundlage haben, für sich selber gut schauen zu können.

Dieser Widerspruch, was glaubst du wirklich?


LG
Willi
 
hallo ,

bei allen problemen ,welche man so hat ,als emotional geschädigter und dadurch mit erhöhter wahrnehmung ausgestatteter , fällt mir immmer mehr auf ,dass nicht hauptsächlich vergangenes erlebtes probleme macht ,sondern aktuell noch bestehende infantile pathologische verhaltensmuster (in der entwicklung stecken geblieben ).
das finde ich wichtig ,in bezug auf die herangehensweise an das problem .
traumatische erlebnisse ,gut und schön ,aber bei bewusstheit des weiter oben geschriebenen und seiner ständigen präsens in der ,meiner, aufmerksamkeit , kann man es ,ich mein verstandesmässig ,vielmehr mit dessen hilfe , zum ausschleichen bringen .

LG

das erhöhter wahrnehmung unterstrich ich ,in bezug auf emotionale intelligenz , ein begriff der irre führen kann ,weg von einer problemlösung ,zumindestens aufhält bei möglichen lösungsversuchen.
vielleicht handelt es sich um eine " lediglich " gesteigerte aufmerksamkeit . besondere gaben könnten durch wahrnehmen vergangener situationen mit gesteigerter aufmerksamkeit zu erklären sein .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo ,

bei allen problemen ,welche man so hat ,als emotional geschädigter und dadurch mit erhöhter wahrnehmung ausgestatteter , fällt mir immmer mehr auf ,dass nicht hauptsächlich vergangenes erlebtes probleme macht ,sondern aktuell noch bestehende infantile pathologische verhaltensmuster (in der entwicklung stecken geblieben ).
das finde ich wichtig ,in bezug auf die herangehensweise an das problem .
traumatische erlebnisse ,gut und schön ,aber bei bewusstheit des weiter oben geschriebenen und seiner ständigen präsens in der ,meiner, aufmerksamkeit , kann man es ,ich mein verstandesmässig ,vielmehr mit dessen hilfe , zum ausschleichen bringen .

LG

das erhöhter wahrnehmung unterstrich ich ,in bezug auf emotionale intelligenz , ein begriff der irre führen kann ,weg von einer problemlösung ,zumindestens aufhält bei möglichen lösungsversuchen.
vielleicht handelt es sich um eine " lediglich " gesteigerte aufmerksamkeit . besondere gaben könnten durch wahrnehmen vergangener situationen mit gesteigerter aufmerksamkeit zu erklären sein .

hier hab ich was wissenschaftliches dazu gefunden und das meine ich auch .mein geschriebenes ist wohl unverständlich ,meistens .


....weisen die Patienten mehrheitlich eine pathologische Bindung an das Elternhaus auf. Das Symbiosekonzept bezieht zwar Trauma und Vernachlässigung ein, betont diese nicht jedoch maßlos über. Vor allem die Traumanalyse zeigt, daß nicht schwere, frühkindliche Störungen oder Traumata die Fülle der Symptomatik bewirken, sondern das Steckenbleiben in infantilen Verhaltensmustern, bedingt durch symbiotische Bindungsmechanismen.
 
Hallo FaulerWilli

Nein für mich ist das immer noch das Thema "Stärkung der emotionalen Intelligenz", aber ein neues Unterthema. Und zwar, weil viele Menschen unter einem emotionalen intelligenten Menschen einen Menschen verstehen, der sie immer versteht, der immer offen, verständnisvoll für andere. - Aber aus meiner Sicht geht es bei emotionaler Intelligenz um den Umgang mit den eingenen Gefühlen UND um den mit den Gefühlen anderer. Hinter beiden steht oft ein Bedürfnis, manchmal ein angemessenes, manchmal sozusagen ein "Echo" aus der Vergangenheit, das nicht mehr angemessen ist, das aber doch auf anderer Ebene erfüllt werden muss.


Mit meinem Leben inkl. allen Erfahrungen, die dazu gehören, kann ich zeitweise sehr gut leben, sogar über sehr lange Zeiten - sogar, wenn es mir schlecht geht. - Ich habe Glück gehabt, aber auch aus diesem Glück etwas gemacht. Es ist mir zugefallen - das Schwierige wie die Ressource - UND ich musste daraus etwas machen, musste mich immer wieder entscheiden, kein Opfer zu sein, - auch keine Täterin oder auch Retterin anderer. Jede/r lebt sein eigenes Leben und ich kann mich öffnen, nur nicht um jeden Preis - und immer. Das ist ein zu hoher Anspruch für mich. Ich muss also meine persönlichen Grenzen (emotional in erster Linie) respektieren, dann erweitern sie sich wieder.
Genau deshalb ist das für mich kein Widerspruch zwischen Altruismus und Egoismus. Sind Altruismus und Egoismus "gesund", dann widersprechen sie sich nicht, sondern sind die "Kehrseiten derselben Münze". - Das meine ich wirklich.

Dass wir nicht allein leben und alle miteinander verbunden sind, ist für mich ebenfalls eine Tatsache. Je näher ich einem Menschen bin, desto mehr. Diese Nähe kann körperlich sein, aber auch familiär (da kann ich auch in einer anderen Ecke auf dieser Erde leben) oder spirituell. - Es könnte sein, dass wir das sehr ähnlich sehen.

Ja, den eigenen Weg gehen, das ist für jeden Menschen etwas anderes. - Das sehe ich genauso.

Liebe Grüsse, fauna
 
Lieber kopf

Ich kann mir sehr wohl etwas vorstellen unter dem, was du geschrieben hast, denn ich hatte ebenfalls die Diagnose komplexe PTBS, mit dissoziativer Identitätsstörung. - Ich glaube zu verstehen, was unter "erhöhter Wahrnehmung" verstehst. Dazu habe ich ja auch schon einmal ein anderes Thema eröffnet.

"Emotional geschädigt" passt mir als Begriff nicht. Aber selbstverständlich respektiere ich, dass das so für dich ist. Ich musste mich persönlich, familiär (Pflegekinder), beruflich (Arbeit in einem Heim für Kinder mit "Verhaltensstörungen oder psych. Behinderungen) gezwungenermassen viel mit dem auseinander setzen, wie ein Gehirn sich entwickelt, wenn es sich in den ersten Lebensjahren, auch schon im Mutterleib, in einer absolut dysfunktionalen Familie entwickeln und Vernetzungen machen muss. -

Es sind ja wie Antennen, die da sind und unterschwellige Reize aufspüren. Diese lösen oft emotionale Reaktionen aus, die auch intellektuelle, mentale Prozesse stören.... - ächz!
Dann gibt es viele unerfüllte Bedürfnisse, die sofort anklingen und die Anteile reagieren ganz schnell. Auch ängstlich auf Reize, die an die unerfüllten Bedürfnisse erinnern, meist ganz unbewusst. Es können auch minimale Reize sein... usw. Ich nehme an, dass du solches oder ähnliches meinst.

Bei mir ist es so: Wenn ich im Hier und Jetzt bleibe, kommen die alten Gefühle als Kleinkind und Säugling hoch. Diese Gefühle haben aber eine etwas andere "Qualität" oder "Farbe" als die, die ich eigentlich im Hier und Jetzt habe (hätte). Sie überdecken eigentlich. Trotzdem habe ich sie im Hier und Jetzt, wenn ich "da" bleibe, wird es ganz schlimm - wenn ich es aushalte, wird es mit der Zeit besser. Das geht bei mir vor allem mit EFT, allein oder mit Unterstützung.

In diesem Zusammenhang heisst für mich "emotionale Intelligenz", "hier bleiben", auch wenn ich auf Altes reagiere, das gar nicht da ist. - Dann komme ich mit der Zeit tatsächlich im Hier und Jetzt an. -

Schwierig, über solche Prozesse zu schreiben! Wirklich! :eek:) ;)

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo Fauna,

Ich kann nur unterschreiben was du schreibst.

Altruismus darf nie soweit gehen dass man selbst unter die Räder kommt. Dazu gehört aber auch sich selbst gut zu kennen, Werte die man hat, die man sich zu eigen gemacht hat, in das eigene Leben zu integrieren und danach zu leben. Ein Wert MUSS sein: Ich bin mir selbst der Nächste und ich muss auf meine Bedürfnisse achten. Wenn die Einstellung zu sich selbst so ist, erst dann habe ich die Freiheit zu entscheiden, von der ersten Stelle zurückzutreten und andere Ansprüche wichtiger sein zu lassen.

Nie sollte das so weit gehen dauerhaft Schaden zu erleiden... Außer man entscheidet so. Die Entscheidung sollte aber freier Wille sein, dazu gehört innere Zwänge und althergebrachte Verhaltensmuster in sich selbst zu kennen - frei entscheiden und nicht Opfer werden.

Ich habe mich sehr viel mit mir beschäftigt, war einfach notwendig und ich denke ich kenne mich. Allerdings auch dann kann es sein dass man überrascht wird. Konkretes Beispiel: in der letzten Zeit ist es mir nicht gut gegangen. Ich glaube ich kenne mich ganz gut, deswegen war ich überrascht zu erkennen dass der Hintergrund zwei Traumen waren, zueinander sehr ähnlich. Das "sich kennenlernen" hört anscheinend nie auf, eine Gefahr falsche Entscheidungen zu treffen.

Dazu kommt noch: Man sollte sich seiner Ideale sicher sein, ein Ziel auf das man hinarbeitet.

Zwei Variablen: das sich erkennen, Ideale die man anstrebt. So wie ich mich erkenne, so werden sich auch die Ideale ändern.

Dritte Variable: Das Umfeld. Je genauer ich die ersten beiden Variablen kenne, auch wenn sie sich ändern, desto weniger Einfluss hat diese dritte Variable.

Das ist alles sehr idealistisch gesehen, versuche einmal einen Gebrauchtwagen zu kaufen und du wirst anderes erfahren.

Was macht es also aus dass manche Menschen so sind, manche sind anders? Wir alle kennen verschiedenste Theorien, angefangen von Karma über das morphogenetische Feld, philosophische Erkenntnisse von Kulturen. Auch da gilt: auf das Innere hören, woher es auch immer kommen mag was wir da hören und empfinden, aber auch nie aufhören zu hinterfragen...

Wichtig ist auch das Vertrauen in sich selbst... Auch wenn man irgendwann draufkommen sollte dass die Dinge doch anders sind als wir angenommen haben. Nur wir selbst kennen unser eigenes Bemühen.

LG
Willi
 
Hallo Kopf,

ich werde nicht so klug aus deinem Namen. Vieles was du schreibst klingt irgendwie kopflastig, allerdings hast du Einsichten die so nicht dazupassen.

Ich erwähne das deswegen (wenn es denn so sein sollte dass bei dir der Kopf sehr wichtig ist) weil ich das genaue Gegenteil bin. Klar habe ich einen Kopf und er denkt auch, was mein Leben bestimmt ist aber nicht der Kopf.

Eines finde ich sehr interessant, emotionale Schädigung und erhöhte Wahrnehmung. Beides trifft auf mich zu.

Weiter schreibst du vom steckenbleiben in infantilen Verhaltensmustern, dass das aber kein Problem ist wenn man es mit dem Kopf betrachtet. Der Kopf kann dabei helfen diese Muster zu ausklingen zu bringen.

Ich denke du siehst das zu einfach, aber auch gleichzeitig zu kompliziert. Wir werden geprägt durch unsere Erfahrungen und sind das Ergebnis daraus. Das heisst nicht dass das Schicksal ist und wir immer so bleiben müssen, die Schwierigkeit sehe ich eher im Erkennen dieser Muster. Ist das Muster erkannt, auch woher es kommt, so ist dieses Muster nicht mehr existent, das ist zumindest jetzt meine Erfahrung aus der letzten Zeit. Von wegen ausschleichen, der Kopf hat Arbeit... meine Erfahrung sagt etwas anderes.

Wenn ich jetzt deine nächste Nachricht lese, die "wissenschaftliche" Abhandlung, so muss ich doch etwas relativieren.

Als Referenz, meine Nachricht an Fauna, die erwähnten Traumen, die hatte ich mit 20 und 30, als fertiger Mensch. Die sind etwas wie ein Anhängsel, etwas das behindert und es gilt nur diese Anhängsel zu erkennen.

Frühkindliche Störungen, auch da kann ich leider mitreden, haben eine ganz andere Qualität. In einer Zeit in der man kein "fertiger" Mensch ist, sich die Persönlichkeit ausprägt, da werden diese Erfahrungen in die Persönlichkeit integriert. Ich denke nicht dass sich diese Elemente (zumindest so leicht) wieder entfernen lassen. Aber auch hier, da stimme ich dir zu, ist das erkennen ein Schlüssel. Andere Werte und Verhaltensmuster (kein Mensch ist nur und ausschließlich frühkindlich gestört) überlagern diese Störungsmuster, die nach wie vor da sein werden, aber erkannt, die sind dann keine Terroristen, Partisanen denen man hilflos ausgeliefert ist. Sich nicht beherrschen lassen davon, das ist hier das Thema.

Frühkindliche Störungen die man so nicht mehr los wird und die für immer in der eigenen Persönlichkeit verankert sind, bedeuten auch eine übermäßige Anstrengung um sich nicht davon beherrschen zu lassen. Arbeit ist gefragt... Das alles ist aber auch eine Chance. Ich habe einen Nachbarn der von sich selbst behauptet im Leben immer nur "auf die Butterseite (=hatte nie Schwierigkeiten)" gefallen zu sein. Ein langweiliger Mensch. Erst der Kampf lässt etwas entstehen, die übermäßige Anstrengung die nötig ist.

So gesehen, ist es erstrebenswert nie Probleme zu haben?

LG
Willi
 
hey

ich meine mit kopf oder verstandesgemäss probleme zu betrachten, sozusagen eine realitätsprüfung . man kann sich dazu verlassen ,ich meine die situation und sie sich neutral von ausserhalb anschauen .
man schaut von aussen darauf und sieht die situation mit allen beteiligten ,einschliesslich seiner selbst .
ich habe dann oft gedacht ,das kann doch nicht sein ,mein verhalten oder das der anderen .manchmal kam einige sofortige lösung zustande ,durch das verlassen.
das funktioniert ,jedenfalls bei mir .


als fertiger mensch , mit in der kindheit erlebtem trauma ,erlebt man ständig erneut traumen ,in form von retraumatisierungen .mich konnte man sogar mit ca. 18J. noch über einen längeren zeitraum mißbrauchen .
das hat mir gar nicht so viel ausgemacht ,auch weitere angriffe gegen mich waren gar nicht so schlimm .man konnte mich auch schlagen ,ich spürte es nicht .
vielleicht deshalb kopf .es gab mich lange nicht ,wie gesagt -ausser meinen kopf ,alles andere war tot !
das hört sich schlimm an ,aber ich glaube ,so schlimm war es gar nicht ,ich war ja dauerdepersonalisiert oder dissoziiert ,also geschützt .

grüssle
 
Lieber kopf

Ich kann mir sehr wohl etwas vorstellen unter dem, was du geschrieben hast, denn ich hatte ebenfalls die Diagnose komplexe PTBS, mit dissoziativer Identitätsstörung. - Ich glaube zu verstehen, was unter "erhöhter Wahrnehmung" verstehst. Dazu habe ich ja auch schon einmal ein anderes Thema eröffnet.

"Emotional geschädigt" passt mir als Begriff nicht. Aber selbstverständlich respektiere ich, dass das so für dich ist. Ich musste mich persönlich, familiär (Pflegekinder), beruflich (Arbeit in einem Heim für Kinder mit "Verhaltensstörungen oder psych. Behinderungen) gezwungenermassen viel mit dem auseinander setzen, wie ein Gehirn sich entwickelt, wenn es sich in den ersten Lebensjahren, auch schon im Mutterleib, in einer absolut dysfunktionalen Familie entwickeln und Vernetzungen machen muss. -

Es sind ja wie Antennen, die da sind und unterschwellige Reize aufspüren. Diese lösen oft emotionale Reaktionen aus, die auch intellektuelle, mentale Prozesse stören.... - ächz!
Dann gibt es viele unerfüllte Bedürfnisse, die sofort anklingen und die Anteile reagieren ganz schnell. Auch ängstlich auf Reize, die an die unerfüllten Bedürfnisse erinnern, meist ganz unbewusst. Es können auch minimale Reize sein... usw. Ich nehme an, dass du solches oder ähnliches meinst.

Bei mir ist es so: Wenn ich im Hier und Jetzt bleibe, kommen die alten Gefühle als Kleinkind und Säugling hoch. Diese Gefühle haben aber eine etwas andere "Qualität" oder "Farbe" als die, die ich eigentlich im Hier und Jetzt habe (hätte). Sie überdecken eigentlich. Trotzdem habe ich sie im Hier und Jetzt, wenn ich "da" bleibe, wird es ganz schlimm - wenn ich es aushalte, wird es mit der Zeit besser. Das geht bei mir vor allem mit EFT, allein oder mit Unterstützung.

In diesem Zusammenhang heisst für mich "emotionale Intelligenz", "hier bleiben", auch wenn ich auf Altes reagiere, das gar nicht da ist. - Dann komme ich mit der Zeit tatsächlich im Hier und Jetzt an. -

Schwierig, über solche Prozesse zu schreiben! Wirklich! :eek:) ;)

Liebe Grüsse, fauna

Liebe fauna ,

manchmal muss man geschwüre einfach abschlagen!! ich weiß nicht warum ich das schreib !
Liebe Grüsse !!
 
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