Narzissmus

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Die Erzählung von Narziss, der in sein eigenes Spiegelbild verliebt war, kennt fast jeder.

Narzißmus spielt aber nicht nur in der Erzählung eine Rolle sondern mehr oder weniger bei jedem Menschen. Hier wird von positivem und negativem Narzißmus gesprochen. Je nach Ausprägung führt er zu einem zufriedenen oder eben eher unzufriedenen Leben.
Im üblichen Sinne wird oft davon ausgegangen, daß Narzissten sehr egozentrisch/ichbezogen sind, also auch egoistisch. Abgesehen von der Frage, was Egoismus tatsächlich alles beinhaltet, ist es meiner Meinung nach wichtig zu erkunden, WARUM sich jemand wie ein Narzisst verhält. Schaut man da genau hin, ist die Ursache meistens eher ein schwaches Selbstbewußtsein, Angst, angegriffen und nicht akzeptiert/geliebt zu werden. Alle Regungen und sprachlichen Äußerungen von außen werden erst einmal daraufhin abgeklopft, ob sie verletzend, angreiferisch, heruntermachend sein könnten. DAraufhin folgt dann die Reaktion, die zum Selbstschutz meistens schon sehr tief eingeprägt ist und oft gar nicht erwünscht; - oft sogar dann, wenn gar nicht wirklich verletzend gehandelt wurde.

Kommen zwei Narzissten zusammen, wird es schwierig, denn es ist sehr, sehr schwer, aus den vertrauten und lange Zeit nötigen Verhaltensmustern auszusteigen und sie zu verändern.

"Positiver Narzissmus" meint eine positive Einstellung zu sich selbst, die ein stabiles Selbstwertgefühl bewirkt und erhält. Ein "positiver" Narzissmus äußert sich in einer positiven Einstellung zu sich selbst, d. h. dass diese Menschen ein stabiles Selbstwertgefühl haben, das auch erhalten bleibt, wenn es Rückschläge gibt. Positiv narzisstische Menschen ruhen in sich selbst, strahlen Wärme aus und sind anderen zugewandt. Postiver Narzissmus ist gesunder Bestandteil einer harmonischen Persönlichkeit. Siehe auch Selbstliebe und auf der Seite.

"Negativer Narzissmus" basiert hingegen auf mangelndem Selbstwertgefühl, der auf einer Säugling-Elternteil-Beziehung beruht, die dem Kind nicht genügend Einfühlungsvermögen und Bestätigung entgegenbrachte. Ein ausgeprägter oder "negativer" Narzissmus bedeutet, dass diese Menschen vorwiegend sich selbst zugewandt sind, ein eher passives Liebesbedürfnis haben und "lieben, nur um geliebt zu werden". Eine Beziehung mit einem Narzissten ist geprägt vom Geben des Partners und Nehmen des Narzissten. Ein Gleichgewicht mit abwechselndem Geben und Nehmen gibt es nicht. Narzissten sind kaum oder gar nicht zu Empathie fähig (Mitgefühl mit anderen). Sie haben (fast) kein Selbstwertgefühl und sind auf ständige Bestätigung von außen angewiesen. Bleibt diese aus, kommt es zu erheblichen Problemen. Oft neigen negativ narzisstische Menschen auch dazu, andere abzuwerten, um das eigene Ego aufzuwerten.
......

Während narzisstische Menschen sehr liebenswert sein können, ist das schwieriger bei Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung:

Die pathologische Form ist die Narzisstische Persönlichkeitsstörung, die gekennzeichnet ist durch ein grandioses Gefühl eigener Wichtigkeit, Fantasien über grenzenlosen Erfolg und Macht, Glaube an eigene Besonderheit, Verlangen nach übermäßiger Bewunderung, übertriebenes Anspruchdenken, ausbeuterische Beziehungen, Empathiemangel, Neid, Arroganz. Zentrales Symptom ist ein labiles Selbstwertgefühl, häufig verbunden mit dem Gefühl von Leere und die Unfähigkeit, Gefühle, insbesondere Freude, zu empfinden.
Als weitere Phänomene finden sich häufig eine erhöhte Verletzbarkeit und Kränkbarkeit sowie eine egozentrische Einstellung. Die charakteristische Haltung der vom Narzissmus Betroffenen ist eine Unbezogenheit anderen Menschen gegenüber, die als Egoismus und Arroganz in Erscheinung tritt. Ehrgeiz und übersteigerte Ansprüche an sich selbst führen häufig zu einem Erschöpfungssyndrom.
Hier werden jedoch häufig nicht die eigenen Anteile gesehen, sondern äußere Ursachen wie Arbeitsumstände, der Vorgesetzte etc. verantwortlich gemacht. Die depressiven Verstimmungen wirken flach bis oberflächlich, die dabei bestehende Antriebs- und Schwunglosigkeit wird von den Betroffenen jedoch als sehr belastend erlebt. Auf der körperlichen Ebene finden sich Schlafstörungen, Kopfschmerzen, funktionelle Herzbeschwerden und Sexualstörungen. In näheren Kontakten können die Betroffenen durchaus sehr lebendig, charmant und bestrickend wirken. Insbesondere, wenn sie etwas erreichen wollen, können sie sehr manipulativ auftreten. Häufig präsentieren sie sich jedoch auch emotional kühl, arrogant und verletzend.

Psychologen der Universität von San Diego (Kalifornien) untersuchen seit 1982 den Grad an Selbstverliebtheit und Egoismus der Studenten mit dem "Narcisstic Personality"-Test. Er enthält Fragen wie: "Wenn ich die Welt regieren könnte, wäre sie ein besserer Ort?" oder "Stehe ich gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit?"

Die nach 1982 geborenen Menschen sind demnach die narzisstischste Generation der jüngsten Geschichte und eher weit entfernt von einer sozialen Orientierung. Dieser amerikanische Befund deckt sich mit Jugendstudien aus dem deutschsprachigen Raum, wonach es immer mehr Jugendliche gibt, die wenige tragfähige soziale Beziehungen entwickeln, sich nicht sozial integrieren können und sich letztlich selbst in den Mittelpunkt stellen.
Der Narzissmus - Eine Persönlichkeitsstörung


https://www.narzissmus.net/?p=217
https://www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/narzissmus.html
(Daraus ein Satz, den ich auf jeden nachdenkenswert finde: Gott-Vater verzeiht – ein Narzisst nie...

Grüsse,
Oregano
 
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Persönlich geht mir bei dem Wort Persönlichkeitsstörungen, vor allem wenn ich lese pathologisch, immer der Hut hoch.

Wer will bitteschön beurteilen, was eine persönliche Störung oder einfach nur eine menschliche Eigenart ist, die alle, jeder Mensch, mehr oder weniger in sich besitzen.


Die pathologische Form ist die Narzisstische Persönlichkeitsstörung, die gekennzeichnet ist durch ein grandioses Gefühl eigener Wichtigkeit, Fantasien über grenzenlosen Erfolg und Macht, Glaube an eigene Besonderheit, Verlangen nach übermäßiger Bewunderung, übertriebenes Anspruchdenken, ausbeuterische Beziehungen, Empathiemangel, Neid, Arroganz.

Wer will sich anmaszen zu urteilen, war hier übertrieben ist oder einfach nur menschlich. Das ist nämlich genau das, was letztendlich einen Menschen verstellt, diese Beurteilungen, Du passt mit Deinen Eigenarten nicht in diesen Rahmen u.s.w. . .
 
Wer will bitteschön beurteilen, was eine persönliche Störung oder einfach nur eine menschliche Eigenart ist, die alle, jeder Mensch, mehr oder weniger in sich besitzen.

Beim Durchlesen der Diagnosekriterien ist mir schnell aufgefallen, daß der Begriff "Persönlichkeitsstörung"
durch die "Persönlichkeitsschwäche" der Psychologen definiert wird. Wie sonst könnte man erklären, daß eine unauffällige Person als Generaldirektor in einem Großunternehmen arbeitet, aber dennoch eine schwere "Persönlichkeitsstörung" bescheinigt bekommt, während einer völlig unselbstständigen schwer gestörten Person mit der Diagnose ADHS oder Paranioa lediglich eine "neurotische Störung" diagnostiziert wird ?

Die Begründung ist recht einfach: Der Psychologe kann den ADHS Kranken noch manipulieren und fühlt sich ihm daher überlegen. Der ADHS Kranke greift die eigene "schwache" Persönlichkeit des Psychologen nicht an. Insofern glaubt der Psychologe das Verhalten des ADHS Kranken noch beherrschen zu können. Es handelt sich seiner Meinung nach um einen Fall, bei dem noch Hoffnung besteht ...

Anderen Personen reagieren aber nicht auf die Manipulationsversuche des Psychologen. Vielleicht reagieren sie darauf sogar mit einem mitleidigem Lächeln, worüber sich Psychologen schon in etlichen Berichten bei Narzißten beschwerten: "diese Personen geben einem das Gefühl ein kleines Kind zu sein !" Eine therapeutische Arbeit erscheint mit solchen Narzißten daher keinen Erfolg zu versprechen ... Die Persönlichkeit dieser Menschen ist zu sehr gestört" Sollte es nicht heißen: "Meine Persönlichkeit als Psychologe kann sich bei derartigen Persönlichkeiten nicht durchsetzen".

Ähnliches liest man auch bei der Borderline Störung: "Diese Personen scannen einen während der Sitzung pausenlos ab, sie registrieren jede emotionale Regung, sodaß man sich ihnen gegenüber nackt und ausgeliefert fühlt. Auch ihre Antworten und Fragen wirken provozierend, sodaß ein Psychologe sich pausenlos angegriffen fühlt. So reagiert er selbst immer wieder reaktiv aggressiv, was eine Therapie erheblich erschwert ..." Die Persönlichkeit dieser Menschen ist einfach zu sehr gestört" Sollte es nicht heißen: "Meine Persönlichkeit als Psychologe kann sich bei derartigen Persönlichkeiten nicht durchsetzen".

Insofern sollte es nicht verwundern, daß selbst eine paranoide Angststörung (=Neurose) von Psychologen als weitaus weniger krank eingestuft wird, als eine Persönlichkeitsstörung die den meisten Menschen nicht einmal auffallen würde. Allerdings gibt es für alle Persönlichkeitsstörungen immer noch eine andere Bezeichnung, die dann als "völlig gesund" bezeichnet wird.

Für die Borderlinestörung gibts alternativ die Posttraumatische Belastungsstörung und das wäre dann nur noch ein "Neuröschen". Man könnte auch sagen, daß die schwer zu manipuliernde Persönlichkeitsstörung sofort zum Neuröschen wird, wenn der Patient in die jammernde Opferrolle schlüpft und sich der Therapeut wieder überlegen fühlen kann.

Für den Narzißten gäbe es alternativ die Gefühlsblindheit oder Alexithymie: "Insgesamt wissen die Forscher wenig über das Phänomen der Alexithymie, das als Persönlichkeitsmerkmal und nicht als Krankheit gilt." Auch hier muß der Patient sich nur schwach zeigen: "Ich habe als Kind nie gelernt meine Gefühle wahrzunehmen und kann sie daher nicht zeigen. Nun kann ich weder meine eigenen Empfindungen Ausdruck verleihen, noch die Gefühlsregungen der anderen korrekt deuten. Auf Außenstehende wirkt mein Verhalten daher meist distanziert und kalt". Schon kann sich auch hier der Therapeut wieder überlegen fühlen und kann beim Narzißten noch nicht einmal mehr eine Erkrankung erkennen. Es ist schon bedenklich: Auf der einen Seite gilt Narzißmus als die schwerste Persönlichkeitsstörung, bei der am wenigsten Aussicht auf Heilung besteht und auf der anderen Seite ist Alexithymie dann nur noch ein "Persönlichkeitsmerkmal".
 
Die meisten dieser "Störungen" beschreiben doch nur einen Zustand von Menschen, die nicht in dieses System passen. Sie sind daher für die Gesellschaft unbrauchbar und stören nur. Also werden sie mit Ritalin und/oder anderen Psychopharmaka vollgepumpt, damit sie wieder funktionieren. Denn darauf kommt es an. Außerdem müssen sich diese kranken Persönlichkeiten, am Rande unserer Leistungsgesellschaft, dann auch nicht mehr wie ein Fehler der Natur fühlen. Ganz nebenbei, läßt sich damit zufällig auch noch eine Menge Geld verdienen.
 
zum thema borderline habe ich therapeuten gefragt ,warum ist borderline so unangenehm .
ich bekam immer zur antwort -die dissozialität !
in meinem fall hatte der therapeut angst ,er würde sein geld nicht bekommen .
in meiner zum beispiel schlimmsten zeit ,wäre das eine durchaus berechtigte angst gewesen .ich hätte es nähmlich einfach ausgegeben .
ich habe mal überlegt wer mir eigentlich die meisten wunden zugefügt hat ,meine erzeuger oder später kennengelernte borderliner .es waren die borderliner .in meinen beziehungen waren viele borderlinepartner .ich habe kindeswegnahmen erlebt ,betrug ,gewalt und allmöglichen scheiß .alles destruktiv ,manipulatorisch nicht wirklich an einer verbesserung der situation interessiert .
ich halte viel von begriffen wie dissozialität .keiner traut sich ,sie zu verwenden.

das will ich der psychologenschelte entgegen stellen .

für mich müsste hier eine art harte therapie erfolge bringen . es kann nicht sein ,dass kurkliniken sich einen namen machen ,was die intensität der sexuellen exzesse auf ihren borderlinestationen angeht.

lg
 
Anderen Personen reagieren aber nicht auf die Manipulationsversuche des Psychologen. Vielleicht reagieren sie darauf sogar mit einem mitleidigem Lächeln, worüber sich Psychologen schon in etlichen Berichten bei Narzißten beschwerten: "diese Personen geben einem das Gefühl ein kleines Kind zu sein !" Eine therapeutische Arbeit erscheint mit solchen Narzißten daher keinen Erfolg zu versprechen ... Die Persönlichkeit dieser Menschen ist zu sehr gestört" Sollte es nicht heißen: "Meine Persönlichkeit als Psychologe kann sich bei derartigen Persönlichkeiten nicht durchsetzen".

:D
Gut und sehr ausführlich erklärt, manno :wave:
 
Mir ging es eigentlich bei der Themenerstellung vor allem um die Begriffe "Narzissmus" - positiver und negativer - , wie sie oben definiert sind.
Ich bin auf dieses Thema gestoßen, weil ich Menschen kenne, die ich sehr schätze, die aber manchmal schwer zu ertragen sind, weil sie so gut wie immer sehr krass reagieren, wenn ich mal etwas nur annähernd Kritisches sage. Aus deren Biographie heraus verstehe ich das sogar: sie mußten eine riesengroße Empfindlichkeit und Empfindsamkeit entwickeln, um sich zu schützen, wenn die Umwelt sie wieder einmal ausnutzte, verletzte usw. Dann machten sie zu, um nichts mehr zu fühlen.
Viele dieser Menschen sind tatsächlich auch Mitmenschen gegenüber außerordentlich sensibel, fühlen deren Stimmungen und fühlen auch mit. - Nur: die eigene Empfindsamkeit macht es trotzdem oft schwer, mit ihnen gut auszukommen. Und leider führt die Angst vor dem Verletztwerden oft dazu, daß solche Narzißten in Beziehungen durchaus kritisch sein können, manchmal dadurch auch verletzend, und Beziehungen werden dadurch schwierig.

Die Narzissten, die ich kenne, sind ausgesprochen intelligente Menschen, und ich glaube, daß diese Intelligenz als eine Art Schutzmechanismus funktioniert: Je sicherer ich aufgrund meiner Intelligenz in meinen Aktionen bin, desto weniger verletzbar bin ich. Manchmal ist diese Intelligenz dann wie eine Waffe: man kann damit verletzten, niedermachen, sich abschotten, was nicht wirklich immer gut ankommt.

Dieser Narzißmus hat kaum etwas mit der Narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun - so sehe ich das wenigstens.
Und mit Borderline auch nicht.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele dieser Menschen sind tatsächlich auch Mitmenschen gegenüber außerordentlich sensibel, fühlen deren Stimmungen und fühlen auch mit. - Nur: die eigene Empfindsamkeit macht es trotzdem oft schwer, mit ihnen gut auszukommen.

Diese schwierigen Charaktere kenne ich auch Oregano. Man kann versuchen durch offene Gespräche einen respektvollen Umgang zu erwirken, ansonsten wende ich mich dann irgendwann ab.

Mir ging es hauptsächlich um das Zitat der pathologische Beurteilung eines Menschen und das finde ich, wurde von manno gut beschrieben.
 
schwierigen charaktere ?

ich schäme mich jedenfalls ,wie ich mit anderen menschen umgegangen bin .es tut mir leid und ekel entsteht immer noch beim denken an vergangenes .wie ich teilweise therapeutisches personal behandelt habe ,finde ich abartig .es ist mir sehr peinlich .ich habe oder hatte zum schluss eine mischdiagnose -emotional-instabil mit narzißtischen anteilen.kombinierte persönlichkeitsstörung.
auch ich habe angeblich einen hohen iq-123 . ich habe diese tests persönlich nie anerkannt und ihre aussagekraft bezweifelt. das wissen darum machte mich eine zeit lang ,noch abgehobener , noch arroganter .
sage einem kaputten er ist auch noch besonders intelligent und er dreht völlig durch .
ich empfinde das für mich als grossen reichtum nicht mehr ganz so zu sein .
jetzt will ich nicht weiter stören !
Grüssle:)
 
Sicher, auch ein "negativer" oder "pathologischer" Narzissmus ist menschlich. Trotzdem gibt es doch aber irgendwo eine Grenze?

Es gibt Studien, die belegen, dass besonders auf Führungsebene gehäuft Vertreter mit dieser psychischen Konstitution agieren

Viele Unternehmer sind Narzissten, die nach Macht und Härte streben | Pressemitteilungen-online.de

Und auch dies, sehr interessant

Macht, Narzissmus und die Sehnsucht nach dem Führer - Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 11/2007)

Ein "positiver Narzisst", könnte ein Pendant des "negativen Narzissten" sein...Ein Mensch, der keinem etwas tut, der über Empathie verfügt, der aber dennoch sein Selbstwertgefühl aufwerten muss, z. B. fällt mir da das Helfersyndrom ein, Retterphantasien, Menschen in künstlerischen und sozialen Berufen. Auch hier dreht es sich vielleicht nur um Anerkennung, manchmal sicher auch mit Größenphantasien gepaart ...

@ Oregano: "Wissen (bzw. Intelligenz) ist Macht" heißt es ja im Volksmund und aus meiner Sicht wird es auch oft zur "Machtausübung" benutzt, ob nun bewußt oder unbewußt. Damit kann man einem anderen durchaus das Gefühl der Unterlegenheit geben und sich selbst erhöhen - jedoch eigentlich nur, wenn man meint die absolute Wahrheit gefunden zu haben und nichts in Frage stellt, vor allem sich selbst nicht, oder :idee: ?

Vielleicht entsteht das von Oregano angesprochene Abschotten in Bezug auf die Intellgenz ja durch die Fähigkeit, auf Grund des Wissens oder der Lebenserfahrung bestimmte Dinge vorhersehen oder vorausberechnen zu können und dadurch in gewisser Weise vor Verletzungen geschützt zu sein. Andersherum sollte dieses Wissen aber auch mein Gegenüber vor Verletzungen schützen können, indem ich weiß, wann ich mich ein wenig zurücknehmen sollte. Das hat sicher auch etwas mit der Fähigkeit zur Empathie zu tun, Intelligenz allein ist an dieser Stelle vielleicht nicht ausreichend?

Und doch wird es immer Menschen geben, die sich gekränkt oder verletzt fühlen, wenn man ihnen einen Rat erteilt, der ihnen nicht gefällt - egal wie man ihn vermittelt. Ich kann mir vorstellen, dass dies auf einem mangelndem Selbstvertrauen beruht und in gewisser Weise auch mehr oder weniger narzistisch (nicht abwertend gemeint) ist. Ein selbstbewußter und selbstbestimmter Mensch, der reflektieren kann und will, der hat nunmal irgendwann nicht mehr so viele wunde Stellen und den haut so leicht nichts mehr um - weder ein gut gemeinter Ratschlag, noch Kritik. Er kann entweder alles so belassen wie es ist oder er handelt, indem er gleichzeitig Verantwortung übernimmt.

Grüße von Anneke
 
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ihr unterscheidet hier zwischen positivem und negativem narzißmuss, dazu muss ich mir erst einmal eine meinung bilden.. aber eins ist für mich klar: zurzeit haben wir einen echten narzisten im lande, wie er im buche steht, nämlich karl theodor zu guttenberg.:eek:) und auch wenn ich eine frau bin, bin ich seinem "charme" nicht erlegen! und dass soll auch so bleiben (und das ist auch gut so).:rolleyes:



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schwierigen charaktere ?

ich schäme mich jedenfalls ,wie ich mit anderen menschen umgegangen bin .es tut mir leid und ekel entsteht immer noch beim denken an vergangenes .wie ich teilweise therapeutisches personal behandelt habe ,finde ich abartig .es ist mir sehr peinlich .ich habe oder hatte zum schluss eine mischdiagnose -emotional-instabil mit narzißtischen anteilen.kombinierte persönlichkeitsstörung.
auch ich habe angeblich einen hohen iq-123 . ich habe diese tests persönlich nie anerkannt und ihre aussagekraft bezweifelt. das wissen darum machte mich eine zeit lang ,noch abgehobener , noch arroganter .
sage einem kaputten er ist auch noch besonders intelligent und er dreht völlig durch .
ich empfinde das für mich als grossen reichtum nicht mehr ganz so zu sein .
jetzt will ich nicht weiter stören !
Grüssle:)


mich persönlich störst Du überhaupt nicht, wie kommst Du darauf?

Die Gefahr einer pathologisch diagnostizierten Persönlichkeitsstörung sehe ich immer darin, dass ein Mensch med. be-urteilt wird, dieser vielleicht diese Be-urteilung zu ernst nimmt und sich danach in seinen Gefühlen nicht mehr sicher sieht und diese versucht zu unterdrücken. Im allerschlimmsten Fall werden sie durch Medikamente betäubt. Man würde doch auch kein Kind betäuben, wenn es Unsinn macht, oder?

Du schreibst Du warst abgehoben, arrogant, hast Menschen schlecht behandelt u.s.w.
Diese Art und Weise setzt bestimmte Gefühle z.B. Wut und Aggression voraus. Diese hast Du wahrscheinlich auch immer noch in Dir und melden sich ab und an. Aber Du hast auch eine andere Seite, diese ist sehr mitfühlend (ich denke da an Deinen Supermarktbeitrag mit der armen Frau) und wer mitfühlt, fühlt auch seine Liebe in sich.

Ich denke in erster Linie ist es falsch seine Gefühle (Aggression, Wut oder Zorn) die ja Deine ureigene Geschichte beinhalten zu unterdrücken, bzw. zu schämen. Man muss diese Gefühle erforschen, wo kommt das her, welche Bedürftigkeit steckt dahinter.
Das soll jetzt kein Freibrief für Wutausbrüche und Arroganz sein.
Besser ist es einen Mittelweg zu finden, wenn diese hochkriechen zu denken, hey da seit ihr ja wieder, na und, ich habe auch eine andere Seite in mir und das sind z.B. Mitgefühl und Liebe. Diese Liebe (Liebe ist keine Emotion) ist schlagartig dazu in der Lage, Wut und Zorn zu durchbrechen, man muss sich dem nur bewusst werden und das geht nur durch Übung sich selbst bewusst zu sein und herauszufinden, wo kommt ihr (Gefühle) im ureigentlichen her. Ebenfalls hilft es meiner Erfahrung nach seinen eigenen Gefühlen mit Respekt zu begegnen. Dieser Respekt gibt einen gewissen Abstand zur Situation und macht somit den Kopf klar und unüberlegte Äußerungen, Handlungen bleiben aus.
 
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"Positiver Narzissmus"

Gemeinhin definiert man Narzissten als auf sich selbst bezogene Menschen, die andere vernachlässigen, egoistische und egozentrische Wesensmerkmale zeigen. Eigennutz geht ihnen vor Gemeinwohl. Wenn sie lieben, dann, um geliebt zu werden.
Die negative Punzierung stimmt nicht zu 100 Prozent. Ohne ein wenig Egoismus steht der größte Altruist auf verlorenem Posten Deshalb spricht die Psychologengemeinde vom "positiven Narzissmus": eine positive Einstellung zu sich selbst, die ein stabiles Selbstwertgefühl bewirkt und erhält.

Nervenklinik Linz - Archiv_Mär07_OOEN_Der Narziss als Volksmund


Das Thema ist sehr interessant, gerade weil unsere Gesellschaft ja lt. Studien immer narzisstischer wird. Kein Wunder, dass Narzissmus allmählich zu einer überlebensnotwendigen Eigenschaft legitimiert wird.
Allerdings wird nun - und vor allem wird allein der positive Narzisst zum "guten und gesunden Menschen" stilisiert, weil nur er ein "gesundes Selbstwertgefühl" besitzt und nur er sich selbst liebt...oder nur sich selbst liebt ;).

Für mich klingt das zugegeben auch narzisstisch. So ein bisschen wie ein Freibrief, eine Rechtfertigung, weil man eigentlich nicht weiß, wie man mit dem aufkommenden Narzissmus oder gar mit dem eigenen Narzissmus umgehen soll.

Ich jedenfalls finde es bedenklich, dass der Begriff der Selbstliebe offenbar durch den Begriff des "positiven Narzissmus" ersetzt werden soll.

Für mich wird es weiterhin einen Unterschied zwischen narzisstischer Selbstliebe bzw. "positivem Narzissmus" und der aufrichtigen Liebe zu sich selbst geben, die selbstverständlich auch egoistische Anteile haben muss, die aber bemüht ist, objektiv zu bleiben, sich nicht erheben und selbstcoachen muss, um stabil zu bleiben und die die Liebe zu allen Menschen mit einschließt. Und all das fällt einem nunmal nicht in den Schoß...
Erich Fromm klingt da für mich noch immer am überzeugendsten.


Grüße von Anneke
 
Den Ursprung des Narzissmusses findet man in der Mythologie.

Nach der antiken griechischen Mythologie ist Νάρκισσος, (Nárkissos, lateinisch Narcissus, deutsch Narziss) ein 16-jähriger Jüngling, der sich aus Stolz der Liebe der Nymphe Echo entzog. Dafür traf ihn der rächende Fluch, sein eigenes Spiegelbild in jedem Wasser lieben zu müssen, welches sich ihm gleichfalls immer entzog. Er konnte sein Spiegelbild weder berühren noch sich von ihm lösen, verging darüber und verwandelte sich in eine Narzisse. Ursprünglich hatte dieser Mythos die Selbstüberhebung (Hybris) und ihre Strafe zum Thema.

Und tatsächlich werden heute aus Mythen, die Jahrhunderte v. Chr. entstanden sind, pathologische Diagnosen. Bleibt nur zu hoffen, das die Narzissen, deren Verbreitungsschwerpunkt Südwesteuropa und Nordwestafrika ist, nicht wie Unkraut wachsen und dementsprechen auch so angesehen und behandelt werden. ;):wave:
 
Keine Sorge Kayen, ein "echter Narziss" begibt sich selten in Behandlung und bekommt daher auch selten eine Diagnose. Und falls es doch einmal passieren sollte: er ist und bleibt gesund und lässt sich von so einer lächerlichen Diagnose gewiss nicht beeindrucken.
Nun ja, was die Narzissen anbelangt, so wachsen sie nur dort, wohin man sie gepflanzt hat. Ihnen ist es auf alle Fälle gleich, ob sie bewundert, geachtet oder wie Unkraut behandelt werden. ;):wave:
 
mich persönlich störst Du überhaupt nicht, wie kommst Du darauf?

Die Gefahr einer pathologisch diagnostizierten Persönlichkeitsstörung sehe ich immer darin, dass ein Mensch med. be-urteilt wird, dieser vielleicht diese Be-urteilung zu ernst nimmt und sich danach in seinen Gefühlen nicht mehr sicher sieht und diese versucht zu unterdrücken. Im allerschlimmsten Fall werden sie durch Medikamente betäubt. Man würde doch auch kein Kind betäuben, wenn es Unsinn macht, oder?

Du schreibst Du warst abgehoben, arrogant, hast Menschen schlecht behandelt u.s.w.
Diese Art und Weise setzt bestimmte Gefühle z.B. Wut und Aggression voraus. Diese hast Du wahrscheinlich auch immer noch in Dir und melden sich ab und an. Aber Du hast auch eine andere Seite, diese ist sehr mitfühlend (ich denke da an Deinen Supermarktbeitrag mit der armen Frau) und wer mitfühlt, fühlt auch seine Liebe in sich.

Ich denke in erster Linie ist es falsch seine Gefühle (Aggression, Wut oder Zorn) die ja Deine ureigene Geschichte beinhalten zu unterdrücken, bzw. zu schämen. Man muss diese Gefühle erforschen, wo kommt das her, welche Bedürftigkeit steckt dahinter.
Das soll jetzt kein Freibrief für Wutausbrüche und Arroganz sein.
Besser ist es einen Mittelweg zu finden, wenn diese hochkriechen zu denken, hey da seit ihr ja wieder, na und, ich habe auch eine andere Seite in mir und das sind z.B. Mitgefühl und Liebe. Diese Liebe (Liebe ist keine Emotion) ist schlagartig dazu in der Lage, Wut und Zorn zu durchbrechen, man muss sich dem nur bewusst werden und das geht nur durch Übung sich selbst bewusst zu sein und herauszufinden, wo kommt ihr (Gefühle) im ureigentlichen her. Ebenfalls hilft es meiner Erfahrung nach seinen eigenen Gefühlen mit Respekt zu begegnen. Dieser Respekt gibt einen gewissen Abstand zur Situation und macht somit den Kopf klar und unüberlegte Äußerungen, Handlungen bleiben aus.

ich bin da ergeiziger ,Kayen .ich mag den konflikt lösen.
LG
 
Keine Sorge Kayen, ein "echter Narziss" begibt sich selten in Behandlung und bekommt daher auch selten eine Diagnose. Und falls es doch einmal passieren sollte: er ist und bleibt gesund und lässt sich von so einer lächerlichen Diagnose gewiss nicht beeindrucken.
Nun ja, was die Narzissen anbelangt, so wachsen sie nur dort, wohin man sie gepflanzt hat. Ihnen ist es auf alle Fälle gleich, ob sie bewundert, geachtet oder wie Unkraut behandelt werden. ;):wave:

:D:wave:

Es gibt ja eine Statistik und diese ist ja irgendwie zu stande gekommen. Also Anneke ich muss da nochmals auf mannos Beispiel zurückkommen.

Nach jeder Provozierung eines Psychologen (Mythos Jüngling ärgert Nymphe) wächst eine Narzisse die trotz allem bewundert und geachtet werden will. :fans:
 
hallöchen!:), also für mich ist vom begriff her "narzißmuss" grundsätzlich negativ besetzt, also als übersteigerte form der selbstbezogenheit beziehungsweise der selbstverliebtheit. hat eigentlich immer auch was neurotisches..



achja.. nochmal danke an malve fürs wiedereinstellen oben! :)


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Keine Sorge Kayen, ein "echter Narziss" begibt sich selten in Behandlung und bekommt daher auch selten eine Diagnose. ;):wave:

Wie wäre es mit der Diagnose: Burn Out Syndrom ?
4 Wo für 20.000 Euro im Luxus Hotel, ist doch ein Klacks !
(ein Narzißt wird das wohl genauso sehen ...)

14 Tage Regenerationsurlaub kosten den ausgebrannten Gast zwischen 8.100 im Doppelzimmer und 10.000 Euro in der Suite. Das ist wesentlich billiger wie ein Burn-out. Dann nämlich würden Manager oft ein halbes Jahr krank geschrieben, gibt Facharzt Klein zu bedenken. Das werde für Arbeitgeber dann erst richtig teuer – "dagegen sind 8.000 Euro doch echt ein Klacks." Die Hotelleitung macht gerade viel Akquise bei den Personalabteilungen großer Unternehmen, um das Präventionsprogramm bekannt zu machen.

Workaholics [oder Narzißten] werden im Gräflichen Park niemals als "Patienten" bezeichnet, sondern konsequent "Gäste" genannt. Burn-Out Patienten wollen nicht als Kranke in eine normale psychosomatische Klinik gehen, denn das entspricht nicht ihrem Niveau. Also mischen sich die Burnout-Gäste im Hotels Gräflicher Park im westfälischen Bad Driburg unter die normalen Hotelgäste ...
Erschöpfungsdepression: Gut verdienen mit Burn-out | Karriere | ZEIT ONLINE

Aus der Zeit-Printausgabe (01.12.11):
Das Ettikett Burn-Out dient heute [Narzißten] als Entschuldigung für Selbstüberschätzung. Wer zu hoch hinaus wollte, sollte auch die Scham von Niederlage bewältigen können ... [früher sagte man noch: Hochmut kommt vor dem Fall !]
 
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