Tierhaltung ist NICHT die Hauptursache

James

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Entgegen der gängigen Meinung, dass die Massentierhaltung die Hauptquelle für die Bildung neuer und Verbreitung vieler resistenter humanpathogener Bakterienstämme darstellt scheinen neuste wissenschaftliche Untersuchungen nicht zu bestätigen.
Wie die Untersuchungen zeigten unterscheiden sich die bei den Nutztieren gefundenen Stämme stark von denen, die bei uns Menschen so erhebliche Schäden verursachen. Das bedeutet natürlich nicht, dass die resistenten Stämme aus der Tierhaltung ungefährlich für uns sind.
Näheres unter:
Antibiotika: Tierhaltung wohl nicht Hauptquelle resistenter Erreger - spektrumdirekt
 
Bruhahahahaha :lachen2:

Na warum werden denn diese Antibiotika eingesetzt?
Weil die Tiere so knapp auf einander picken.
Und was passiert, wenn ein krankes Tier auf anderen draufpickt?
Sie stecken sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an.
Was tut man, damit die Tiere gesund bleiben?
Man verabreicht ihnen vorab Antibiotika.

Gaaaaaaaaar kein Zusammenhang, nö. :schock:

(Nix gegen dich persönlich , lieber James :))
 
@Omtcg

ich würde sagen: Thema verfehlt!
Es geht hier um die Unterschiede zwischen den gefundenen Stämmen. Wenn demnach die Tierhaltung nicht die Hauptursache darstellt, liegt sie ja dann vermutlich an der "Menschenhaltung" in Kliniken, Alters- und Pflegeheimen sowie an den von Humanmedizinern verordneten Antibiotika. Diese Feststellung schließt nicht aus, dass natürlich auch in der Masttierhaltung Veränderungen unbedingt notwendig sind.
 
Wenn ich den letzten Berichten aus dem TV Glauben schenken darf, dann liegt es an der übermäßigen Gabe von Antibiotika. Nämlich weil die Stämme rasch mutieren. Ein paar Bakterien, die nach einer Antibiotikagabe überleben sind schon wieder der Stammbaum für resistente Keime der nächsten Generation.
Und da ist es völlig egal, ob Mensch oder Tier.

Es wird befürchtet, dass in ein paar Jahren - aufgrund der derzeitigen Vorgehensweise - Antibiotika wirkungslos sein werden.
 
Ja, genau das ist einer der Hauptgründe.
In den Niederlanden hat man das Problem ja schon seit Jahren erkannt und dort ist zB die Quote an MRSA-Infektionen stabil unter 1% (aktuell nach meiner Kenntnis sogar nur bei 0,1%), während sie bei uns über 10% liegt. Dort werden Antibiotika im Humanbereich nur im Krankenhaus unter Aufsicht von Mikrobiologen verabreicht, andere Ärzte kommen gar nicht an diese Medikamente heran und können sie auch nicht verschreiben. Im Veterinärwesen gelten auch sehr strenge Regeln mit ähnlicher Wirkung.
Zugleich testet man ALLE Patienten bereits vor (oder wenn es nicht anders geht während) der Aufnahme in eine Klinik. Ein nicht gescreenter Patient darf nur über die Isolierstation aufgenommen werden und gilt automatisch als Träger.
Jeder Deutsche, Österreicher oder Schweizer gilt in Holland automatisch als Risikopatient. Das gilt auch für Niederländer, die in der Vergangenheit in einer Klinik dieser Länder behandelt wurde.
 
Ich denke auch viel eher, dass der Artikel sein Thema verfehlt hat, weil das Problem eben gerade darin besteht, dass sich durch die in der Tiermast eingesetzten Antibiotika diese in unserer Nahrungskette, und somit auch in unseren Körpern zunehmend anreichern, was zur Bildung von resistenten Stämmen in uns selbst, und somit sehr wohl auch zu humanpathogenen resistenten Stämmen beiträgt.

Unsere Dozentin für Infektionslehre nannte erst kürzlich die Desinfektionsmethoden in Krankenhäusern und den inflationären Gebrauch von Antibiotika in der Tiermast (bedingt durch die heutigen lebenswidrigen Haltungmethoden unserer "Nutztiere") und an anderer Stelle als die primären Ursachen multiresistenter Erreger.

Ursprünglich sind Antibiotika akuten lebensbedrohlichen Infektionen vorbehalten. Leider wird dieser sinnvolle Ansatz heutzutage durch den Missbrauch von Antibiotika immer wieder konterkariert.

VG Binnie
 
Ich persönlich bin eine Verfechterin der Selbstverantwortung.

Muss ich jedes Antibiotikum nehmen, nur weil es mir der Arzt aus eigener Angst (weil nicht alles unternommen, falls doch was passiert) verschreibt? Oder gibt es Alternativen? Viele verschreiben Antibiotika bei Virusinfektionen wie grippalem Infekt.

Würde man da einmal ansetzen, dann wären hinten nach, falls es zu KH-Aufenthalten kommt, die Probleme nicht so enorm.

Würde jeder schauen, welches Fleisch er konsumiert, wäre auch da der Antibiotikabedarf stark rückläufig.

Aber: Man gibt gerne die Verantwortung an andere ab und wundert sich hintendrein und schreit, dass man (armes Opfer) falsch behandelt/beraten etc. wurde.

NATÜRLICH steht die Geschäftemacherei überall im Vordergrund. Und das nicht einmal böswillig. Es sichert einfach das Überleben.
 
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