Stärkung der emotionalen Intelligenz

Hallo dedizione
Herzlichen Dank, dass du mein Anliegen wegen "man" und persönliche Erfahrung und Sichtweise angenommen hast. - Das erlebe ich sehr selten so offen! :) :) :)

Bitte sei mir nicht böse, dass ich etwas "schwer von Begriff gewisse Dinge nachfragen muss.

Aber auch ein erster, möglicherweise kleiner Schritt ist ein Schritt ins Vertrauen, ein "ja" zum vertrauen (versuchen). Wenn der Schritt nicht da wäre, würde es sich um ein Nein zum "Wagnis, zu vertrauen", handeln. So meinte ich das, mir ging es nur um diesen ersten Schritt mit meinen Sätzen. Dass diese gemachten Schritte unterschiedlich groß sein können, steht dabei auf einem anderen Blatt. So weit war ich noch nicht.
Kann denn ein erster Schritt nicht verschieden gross sein? - Und demnach verschieden gefährlich (in den schlimmstmöglichen Folgen)?

Weil viele kleine "kalkulierbare Risiken" eingegangen, die zu nichts positivem führen, machen in der Menge, in ihrer Gesamtheit, auch Probleme. .
Hier habe ich (bitte entschuldige meine Schwierigkeiten, vielleicht hängen sie damit zusammen, dass ich eine sehr tiefgehende komplexe PTBS hatte und zum Teil immer noch habe) auch etwas, das ich gerne nachfragen möchte: Welche kalkulierbaren Risiken bist du denn eingegangen, die dich zu nichts führten? Vielleicht haben wir unter diesem Begriff ("kalkulierbares Risiko") unterschiedliche Vorstellungen. Für mich bedeutet das, einen Schritt, den ich wagen kann, ohne dass mir etwas wirklich Schlimmes passieren kann. Wenn er gelingt, kann ich einen nächsten in die gewünschte Richtung wagen, wenn nicht, kann ich mich nachher entscheiden, nicht mehr weiterzumachen - und es ist mir keine schlimme Enttäuschung passiert. So gewinne ich auf jeden Fall - aber nur, wenn ich wirklich einen Schritt gewählt habe, bei dessen Misserfolg ich keine schlimmen Konsequenzen habe, die mich fertig machen, nur solche, die ich verkraften kann.


ich weiß, was geht und was nicht geht, was also für mich negativ sein wird.
Auch diese Aussage lässt mich vermuten, dass wir Verschiedenes meinen, denn wenn ich einen solchen Schritt wage, weiss ich nicht, wie das Ergebnis tatsächlich sein wird.

ich glaube dir das, fauna. Aber lernen in Angst funktioniert nicht. Das widerspricht jedem wissenschaftlichen Beweis
Worauf berufst du dich da? - Es gibt nämlich auch die (wissenschaftlich erwiesene) Hypothes, dass wir in gefährlichen und traumatisierenden Situationen sehr schnell lernen, aber unbewusst (zum Beispiel die Überzeugung, alle Hunde sind gefährlich, wenn ich mal gebissen wurde). Ok. - hier kommen wir wieder auf die Frage, was ist Lernen - lassen wir das wohl besser.

Ich muss aber beifügen, dass es auch die Vorstellung gibt, dass das nicht lernen ist, weil es nicht bewusst ist... -

Ich meine die Aussage generell, dass lernen in Angst nicht funktioniert. Ausnahme: Menschen mit Angststörungen. .
Glaubst du, dass Menschen ohne Angststörungen keine irrationalen Ängste haben (können)? -

Danke. :) Ich musste aber erstmal jem. kennenlernen, den ich als empathisch erlebe. Ich habe vorher niemanden kennengelernt, der das war: empathisch. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Also hab ich mich mit den nicht-empathischen zufrieden gegeben; weil ich nicht von anderem wusste..
Nochmals, ich freue mich ausserordentlich, dass du das erleben - und erfahren darfst.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Start in die neue Woche, fauna
 
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Hallo fauna,

Bitte sei mir nicht böse, dass ich etwas "schwer von Begriff gewisse Dinge nachfragen muss.

Ich empfinde nicht, dass das was mit "schwer von Begriff sein" zu tun hat, sondern einfach damit, dass wir die Dinge eben gerne klären, sonst würden wir in der Folge aneinander vorbei reden.
Ich finde es gut, erst mal zu klären, was gemeint ist vom Gegenüber. Ich bin da keineswegs böse.

Kann denn ein erster Schritt nicht verschieden gross sein? - Und demnach verschieden gefährlich (in den schlimmstmöglichen Folgen)?

Ja natürlich kann ein Schritt verschieden groß sein.
Ob und wie gefährlich er sein wird in seinen schlimmstmöglichen Folgen, lässt sich wohl anfangs nicht voraussagen.

Vielleicht hab ich deshalb ein Problem mit der Begrifflichkeit: "kalkulierbares Risiko". Ich glaube, es ist nicht kalkulierbar. Oder anders ausgedrückt: ich kann es nicht kalkulieren.

Welche kalkulierbaren Risiken bist du denn eingegangen, die dich zu nichts führten?

Wenn ich jetzt mal von der Begrifflichkeit "kalkulierbar" absehe, bin ich das Risiko eingegangen, jemandem zu vertrauen, dahingehend zu vertrauen, dass mir der/diejenige hilft, was sich dann im Nachhinein als falsch heraus gestellt hat, sogar ins Gegenteil umgeschlagen ist. Der Schaden durch meine zwei abgebrochenen Therapien war größer als der von mir erwartete Nutzen - es gab keinen Nutzen, sondern nur Schaden, der mich zwei Lebensjahre gekostet hat. Während dieser Zeit war natürlich auch meine Lebensqualität allgemein nicht sehr hoch; sowas beeinträchtigt mich dann doch im Gesamten, in allen meinen Lebensbereichen, weil ich permanent darüber nach grübele. Auch die Lösung von den beiden Therapeutinnen war sehr schwer für mich; also die emot. Lösung. Hat sehr viel Kraft gekostet, die ich lieber für etwas sinnvolleres vewendet hätte. Angesichts der Tatsache, dass ich mich immer mehr ohne Kraft fühle (also kraftlos, auch körperlich erschöpft), möchte ich dieses Risiko nicht mehr eingehen.

Vielleicht haben wir unter diesem Begriff ("kalkulierbares Risiko") unterschiedliche Vorstellungen.

Ja, das vermute ich auch. Weil ich glaube, dass das Risiko nicht kalkulierbar ist. Es entsteht eine Bindung zum Therapeuten, was ja auch sinnvoll ist im Rahmen einer Therapie, und was dann passiert, ist für mich im vorhinein nicht kalkulierbar.
Ist das bei dir anders? Das würde mich ehrlich interessieren.
Ich vermute, dass das bei dir anders ist, denn du schreibst ja:

Für mich bedeutet das, einen Schritt, den ich wagen kann, ohne dass mir etwas wirklich Schlimmes passieren kann.

Diese Erfahrung ist bei mir anders gewesen. Bei mir gab es eben diese "schlimme Enttäuschung", wie du es hier genannt hast:

Wenn er gelingt, kann ich einen nächsten in die gewünschte Richtung wagen, wenn nicht, kann ich mich nachher entscheiden, nicht mehr weiterzumachen - und es ist mir keine schlimme Enttäuschung passiert.

Woher weißt du denn im vorhinein, dass du keine schlimmen Konsequenzen zu erwarten hast?

Mit meiner Aussage: "Ich weiß, was geht und was nicht geht und was negativ sein wird" bezog ich mich auf diese deine Sätze:

dann, vielleicht als nächster Schritt, den ich als kalkulierbares Risiko eingehen könnte, mal mental die Vorschläge (des Therapeuten/von mir eingefügt) echt überprüfen. Vielleicht auch davon ausgehen, dass es ok. ist und mal eine eigene Vorannahme ausschalten, dass etwas nicht geht. -

damit meinte ich, dass Vorschläge/Tipps von Th. i.d.Regel für mich unbrauchbar sind, weil ich all das, was die mir raten, schon erfolglos ausprobiert habe.

Hmm... ich habe Pädagogik und Psychologie studiert und habe von solchen wissenschaftlichen Beweisen nichts gelesen. Worauf berufst du dich da? - Es gibt nämlich auch die (wissenschaftlich erwiesene) Hypothes, dass wir in gefährlichen und traumatisierenden Situationen sehr schnell lernen, aber unbewusst (zum Beispiel die Überzeugung, alle Hunde sind gefährlich, wenn ich mal gebissen wurde).

Ich muss aber beifügen, dass es auch die Vorstellung gibt, dass das nicht lernen ist, weil es nicht bewusst ist... -

Genau. Danke für die Klarstellung. :)
Klar lernen wir auch in traumatischen Situationen - nämlich, uns anzupassen, damit wir irgendwie möglichst unbeschädigt aus der Situation heraus kommen. Das ist aber erzwungenes Lernen, es geschieht nicht aus Freiwilligkeit und Lust am Lernen heraus, aus freiem Willen, aus dem tiefsten Bedürfnis, zu lernen. Das meinte ich mit lernen. Erzwungenes Lernen gibt es natürlich, klar, aber das ist unfrei, das ist Druck, Zwang, und es geschieht unter Angst, es entspricht nicht dem freien Willen der Persönlichkeit, weil eben Angst vorherrscht.

Glaubst du, dass Menschen ohne Angststörungen keine irrationalen Ängste haben (können)? -

Was ist "irrationale Angst"? Angst, die nicht von der Ratio (Vernunft) begründet ist?
Ja, klar gibt es diese Angst. Ich denke aber, die Übergänge sind fließend zwischen rationaler (also vernunftbegründeter) und irrationaler (nicht vernunftbegründeter) Angst.
Ich denke auch, dass es aussenstehenden nicht zu steht, zu beurteilen, ob die Angst eines Menschen irrational oder rational ist. Wer einmal vom Hund gebissen wurde, wird auch immer Angst haben, und das würde ich als ganz rationale Angst einschätzen, weil ja ein Auslöser dafür da war, die betroffene Person phantasiert ja nicht.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Start in die neue Woche, fauna

Das wünsche ich dir und allen hier Beteiligten auch. :)

viele Grüße, dedizione
 
Liebe dedizione

Erstmal herzlichen Dank für deine Offenheit und dein ehrliches Eingehen und Beantworten meiner Fragen. - Ich hatte etwas Angst. Trotzdem habe ich sie gewagt, weil ich mir zutraute, mit deiner Reaktion umgehen zu können, was immer sie in mir emotional auslöst. - Und nun bin ich sehr berührt.

Ich könnte mir vorstellen, dass das für dich vielleicht selbstverständlich ist. Ist es aber in meiner Erfahrung nicht, wirklich nicht!

Ich finde es gut, erst mal zu klären, was gemeint ist vom Gegenüber. Ich bin da keineswegs böse.

Schön, anscheinend haben wir da eine Gemeinsamkeit, die für mich sehr wohltuend ist. :) - Erstmal respektvoll und ehrlich zu klären, was wirklich gemeint ist, es für wie oben schon geschrieben, sehr, sehr wohltuend.

Der Schaden durch meine zwei abgebrochenen Therapien war größer als der von mir erwartete Nutzen - es gab keinen Nutzen, sondern nur Schaden, der mich zwei Lebensjahre gekostet hat. Während dieser Zeit war natürlich auch meine Lebensqualität allgemein nicht sehr hoch; sowas beeinträchtigt mich dann doch im Gesamten, in allen meinen Lebensbereichen, weil ich permanent darüber nach grübele. Auch die Lösung von den beiden Therapeutinnen war sehr schwer für mich; also die emot. Lösung. Hat sehr viel Kraft gekostet, die ich lieber für etwas sinnvolleres vewendet hätte. Angesichts der Tatsache, dass ich mich immer mehr ohne Kraft fühle (also kraftlos, auch körperlich erschöpft), möchte ich dieses Risiko nicht mehr eingehen.

Das habe ich ähnlich auch erlebt. Eine 7Jahre (!) dauernde Therapie endete in einem ganz schlimmen Fiasko für mich, das sehr viel Energie gebraucht hat zu überleben. Und ich habe mich immer wieder gezwungen, mich "trotzdem einzulassen", weil ich so sehr an meinem Prozess und an der Lösung meiner Probleme interessiert war. - Ich brauchte auch während dieser "Therapie" immer wieder mal eine Hilfestellung von aussen, um die "Therapie zu überleben" - Absolut absurd! Am Schluss wurde mir vorgeworfen, ich wolle gar keine Therapie - *grins*.... - Seltsamerweise spürte ich schon damals, aber auch jetzt noch aus grosser zeitlicher Distanz, dass er sich persönlich sehr engagiert hatte und mit seinen therapeutischen Grenzen oder Begrenztheit schlecht umgehen konnte

Es gab noch andere Versuche, einer davon auch mehrjährig, wo ich jetzt erkenne, dass der Therapeut ein Machtproblem hatte und blinde Flecken, wo er die Inhalte auf mich projizierte. So konnte er mich nicht wahrnehmen, respektive meine Themen...

Durch ein Therapieziel vor drei Jahren, als die grosse Missbrauchsgeschichte nochmals hochkam "Ich akzeptiere, dass Missbrauch zu meiner Biographie gehört", das ich nach langem und schwierigem Prozess erreichte (mit dem Zusatz " ich akzeptiere dass langer Missbrauch und dessen Folgen zu meiner Biographie gehören") - Erreichen heisst nicht, dass jetzt alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern dass ich sicher bin, dass ich ein Opfer WAR, es aber nicht mehr BIN. Noch jetzt löste es trotzdem noch Trauer aus.

Es entsteht eine Bindung zum Therapeuten, was ja auch sinnvoll ist im Rahmen einer Therapie, und was dann passiert, ist für mich im vorhinein nicht kalkulierbar.
Ist das bei dir anders? Das würde mich ehrlich interessieren.
Ich glaube, in dieser, jetzigen wirklich erfolgreichen Therapie, habe ich mich nicht mehr in diesem Sinne gebunden. Ich hatte grosse Angst vor Vertrauen und blieb deshalb ganz bei mir - und liess mich immer nur begrenzt ein, so weit, wie ich es verantworten konnte. Immer wieder ein weiteres Stück. - Was tatsächlich passiert ist nicht berechenbar - nein. - Aber ich habe ein Gefühl dafür, ob ich mit dem Schlimmsten, das ich mir vorstellen kann, klar kommen werde, in dem ich mir vorstelle, dass es passiert. - Dann habe ich tatsächlich oft ein sehr klares Gefühl, ob ich das schlimmste überleben würde oder nicht. - Wenn ich es vorstellungsmässig überlebe, kann ich nochmals vorstellungsmässig durch die schlimmste Situation gehen und mich fragen, ob ich es emotional verarbeiten könnte - und krieg ein Gefühl, ob es ok. ist. - Wenn ich dieses Gefühl nicht kriege, mache ich es nicht. Resp. lasse ich mich nicht ein.

Mittlerweile weiss ich, dass meine enormen Schwierigkeiten mit Vertrauen mit "Angst vor Nähe" zu tun haben. Aber auch mit diesem Thema bin ich vorwärts gekommen, obwohl es noch schwierig ist und weh tut. Ich brauche noch immer viel Mut.

Übrigens war für mich in der jetzigen Therapie die Ausgangslage so, dass ich nur noch erschöpft und müde war - und ich kaum mehr aus dem Haus ging. - Durch Zufall wurde mir ein kleines Pensum "meines Traumjobs" angeboten - und ich sagte mir, entweder lebst du so die restlichen Jahre deines Lebens oder du nimmst diesen Job an und versuchst es zum letzten Mal mit einer professionellen Begleitung und gehst deine Themen an... - Ich hatte es mir anders und kürzer vorgestellt. Aber mittlerweile ist es so ok. - Es gab für mich auch kein Zurück, denn mein alltägliches Leben war ja die Hölle, schlimmer hätte es durch keine weitere Enttäuschung in der Therapie werden können, - wirklich nicht. Das hatte ich ja schon "mehrmals" überlebt, es wäre ja nur "einmal mehr gewesen", obwohl ich das auch nicht mehr gewollt hätte, definitiv nicht.

Ich habe auch sehr schlimme Enttäuschungen in der Therapie erlebt - und gerade jetzt erlebe ich eine sehr schlimme Enttäuschung in der Familie. - Und siehe da, ich kann mich tatsächlich ziemlich gesund abgrenzen emotional... -ohne Schuldzuweisungen.


Genau. Danke für die Klarstellung. :).
Da hatte ich ja anscheinend, während du schon am Antworten warst, meinen Beitrag nochmals etwas geändert...



Was ist "irrationale Angst"? Angst, die nicht von der Ratio (Vernunft) begründet ist?
Ja, klar gibt es diese Angst. Ich denke aber, die Übergänge sind fließend zwischen rationaler (also vernunftbegründeter) und irrationaler (nicht vernunftbegründeter) Angst.
Ich denke auch, dass es aussenstehenden nicht zu steht, zu beurteilen, ob die Angst eines Menschen irrational oder rational ist. Wer einmal vom Hund gebissen wurde, wird auch immer Angst haben, und das würde ich als ganz rationale Angst einschätzen, weil ja ein Auslöser dafür da war, die betroffene Person phantasiert ja nicht.
Ich würde das auch nicht abwerten, sondern die Angst würdigen, aber aus meiner Sicht ist es wichtig, anzuerkennen, ob eine Angst im Hier und Jetzt noch die positive Absicht des Schutzes resp. der Warnung hat - oder eben eine reine Reaktion auf die Vergangenheit ist (durch Trigger). - Wenn rational oder irrational als Wertung erlebst, kann ich dir nur recht geben und bin deiner Meinung, wenn es aber wertfrei ist und nur feststellend: Die Angst ist angemessen, denn im Hier und Jetzt bin ich gefährdet oder eben nicht, weil der Hund der bellt 100 m von mir entfernt in einem Zwinger ist. Das ist schon ein Unterschied. Denn wenn ich "unangemessener Angst", ohne positiver Absicht im Hier und Jetzt, weil keine echte Gefahr da ist, gleich umgehe wie mit einer die mich wirklich warnt, habe ich ein grosses Problem in meinem Leben. - Klar habe ich dann auch Angst, aber ich bin nicht gefährdet. - Wenn ich lerne, mit dieser nicht mehr der Situation angemessenen Angst umzugehen (selbstverständlich in Würdigung der Vergangenheit), nur dann habe ich eine Chance aus der inneren Hölle rauszukommen - und neue Erfahrungen zu machen. - Dies ist aber meine Sichtweise, ohne Anspruch auf Wahrheit. Wobei ich bisher noch von niemandem eine überzeugende Alternative erfahren habe. -

Liebe Grüsse, fauna
 
berechtigte ängste ----
vielleicht ist das beispiel mit dem kind was stürzt und von der mutter getröstet wird , die spricht :"das hat doch gar nicht weh getan " eine bessere möglichkeit ,das maleur in dem wir stecken zu verdeutlichen .woher will die mutter wissen,ob es wehtut ?
da ich selbst mal ehrenamtlich im tierheim tätig war ,fällt mir noch die sache mit dem hundezwinger ein .
im vorfeld der geschichte wurde mir erzählt ,dass jeder mitarbeiter schon gebissen wurde .einige mehrfach .
nun sollte ich in diesen zwinger .der hund zeugte eindeutig zähne und war bösartig aufgeregt. mir war klar ,er wird mich beissen .von aussen wurde mir erklärt ,er beißt mich nicht.
ich bin nicht hineingegangen .ich verweigerte es .
allerdings war ich durchaus geneigt hinein zugehen ,konnte ich doch nicht ohne unbehagliches gefühl meine eigene meinung vertreten.
ich denke ,dass nachgeben und das nicht deutlich vetreten seiner eigenen haltung -ist ein vermeidungsverhalten.
hier geht es um harmonisierungsversuche ,gelernt in der vergangenheit.

in bezug auf therapeuten ,kann man es mit öffnen von wunden und diese im nachhinein unversorgt lassen ,vergleichen .
diese dinge habe ich mehrfach erlebt . das ist eine berechtigte angst ,weshalb man mir eine prüfungsmöglichkeit durchaus zugestehen muss.
ähnlich wie das einholen von zwei-oder drittmeinungen bei ärzten ,wo dies auch kein problem zu seien scheint.
ich betimme selbst ,durch mein eigenes nachdenken ,was berechtigte ängste sind und was nicht.
sätze wie : "nun hab dich mal nicht so" oder "reiß dich zusammen " kommen mir wie chipimplantationen vor . bei mir gibt es keinen empfänger mehr dafür ,er ist OFF .
eigene oder neue erfahrungen sammle ich ,in dem ich selbst erfahre und erfahrenes selbst auswerte und nicht die meinung von ziemlich plump weiter gegebenenen kollektivmeinungen dafür verwende.
LG
 
Hallo Kopf

Bei mir ist es genauso. Wenn mir potenzielle Helfer sagen "Das ist nicht so schlimm" oder "Hab dich nicht so" etc. - mache ich einen riesigen Bogen rund heraum. Ganz klar. - Wobei ich sagen muss, dass mir das auf diese Art nur sehr selten begegnet, nur schon weil um "Helfer" einen grossen Bogen mache.

Dein Beispiel vom Kind find ich sehr klassisch, ein Kind ist abhängig, ein Klient/eine Klientin auch. - Das macht die Beziehung sehr anfällig auf Machtmissbrauch. - Denn unangenehme Gefühle können sehr lästig sein, wenn die in der hierarchischen Beziehung obenstehende Person hilflos oder ohnmächtig ist und/oder mit diesen oder anderen Gefühlen nicht umgehen kann.

Angstgefühle würde ich nicht als "berechtigt" oder "unberechtigt" beurteilen. Denn Angst ist halt da, wenn sie da ist, also auch berechtigt, vor allem wegen der Erfahrungen in der Vergangenheit. - Aber aus meiner Sicht kann ein Mensch lernen, zu unterscheiden, ob es echt ein Signal ist, das hilfreich ist, oder ob es etwas Hinderliches aus der Vergangenheit ist, das eigentlich nicht mehr nötig ist. - Und auch in diesem Fall kann es sein, dass ich die Angst mal so stehen lasse, ganz einfach weil meine Tagesform nicht genügt für eine neue Konfrontation. Auch das erlebe ich als wichtig. - Es ist für mich ein dauernder Tanz um meine Grenzen (nicht zu viel und nicht zu wenig). Mittlerweile kann ich aber einfach besser auf meine "innere Stimme" hören, die oft als Gefühl kommt, manchmal auch in Bildern oder Klängen.

Noch eine andere Frage an dich, die ich dir schon länger gerne stellen würde: Wie konntest du aus deiner Art, mit Drogen und Alk mit Problemen umzugehen und zu mauern, raus kommen? - Oder habe ich da etwas falsch in Erinnerung?

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo fauna,

Das habe ich ähnlich auch erlebt. Eine 7Jahre (!) dauernde Therapie endete in einem ganz schlimmen Fiasko für mich, das sehr viel Energie gebraucht hat zu überleben. Und ich habe mich immer wieder gezwungen, mich "trotzdem einzulassen", weil ich so sehr an meinem Prozess und an der Lösung meiner Probleme interessiert war.

ja, das war bei mir ähnlich, nur, ich konnte mich nicht so lange zum "mich-einlassen" zwingen. Ich habe dann lieber eher abgebrochen, als ich wirklich merkte, dass es nicht mehr geht. 7 Jahre ist natürlich eine sehr lange Zeit.

Es gab noch andere Versuche, einer davon auch mehrjährig, wo ich jetzt erkenne, dass der Therapeut ein Machtproblem hatte und blinde Flecken, wo er die Inhalte auf mich projizierte. So konnte er mich nicht wahrnehmen, respektive meine Themen...

ja, ich glaube, so etwas kommt öfter vor. Als "Patient" hat man dann halt den Schaden. Leider ist man auch nicht fähig, so etwas "mittendrin", also während der Therapie, zu merken - ich jedenfalls konnte es nicht, ich merkte nur, dass viel schief lief, aber ich konnte nicht sagen, was schief lief, dazu war ich zu sehr emotional involviert.

Durch ein Therapieziel vor drei Jahren, als die grosse Missbrauchsgeschichte nochmals hochkam "Ich akzeptiere, dass Missbrauch zu meiner Biographie gehört", das ich nach langem und schwierigem Prozess erreichte (mit dem Zusatz " ich akzeptiere dass langer Missbrauch und dessen Folgen zu meiner Biographie gehören") - Erreichen heisst nicht, dass jetzt alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern dass ich sicher bin, dass ich ein Opfer WAR, es aber nicht mehr BIN. Noch jetzt löste es trotzdem noch Trauer aus.

So weit bin ich noch nicht. Ich fühle mich immer (noch?) als Opfer, weil meine Lebenszeit weg ist. Man (meine Eltern) haben sie mir gestohlen. Sie haben mich so verbogen, dass ich mind. 40 Jahre nicht als ICH leben konnte. Diese Zeit ist weg und nicht mehr wiederholbar, man hat sie mir gestohlen, man hat mir mein halbes Leben gestohlen und ich muss mit den Folgen leben. Deshalb fühle ich mich als Opfer.
Aber in Therapie bin ich noch nicht so weit weil ich nie einen Therapeuten hatte, der das ähnlich gesehen hat, wie ich. Die Damen waren immer anderer Meinung, also ich sei keinesfalls Opfer und ... platt gesagt... ich "solle mich doch nicht so anstellen und einfach anfangen, zu handeln" - als wenn ich das nicht schon jahrelang mache... ich fühlte mich einfach nie ernst genommen in Th., deshalb hab ich das dann abgebrochen.

Die Trauer mach ich alleine. Geht irgendwie. Erst kam die Wut, jetzt ist die Trauer da. Schon viele Monate. Über meine verlorene Lebenszeit. Und dass sich das nicht mehr aufholen lässt, was ich verpasst hab.

Ich glaube, in dieser, jetzigen wirklich erfolgreichen Therapie, habe ich mich nicht mehr in diesem Sinne gebunden. Ich hatte grosse Angst vor Vertrauen und blieb deshalb ganz bei mir - und liess mich immer nur begrenzt ein, so weit, wie ich es verantworten konnte. Immer wieder ein weiteres Stück.

vielleicht ist das der einzige Weg, erfolgreich Therapie zu machen: Eben die Distanz bewusst beizubehalten.

Aber ich habe ein Gefühl dafür, ob ich mit dem Schlimmsten, das ich mir vorstellen kann, klar kommen werde, in dem ich mir vorstelle, dass es passiert. - Dann habe ich tatsächlich oft ein sehr klares Gefühl, ob ich das schlimmste überleben würde oder nicht. - Wenn ich es vorstellungsmässig überlebe, kann ich nochmals vorstellungsmässig durch die schlimmste Situation gehen und mich fragen, ob ich es emotional verarbeiten könnte - und krieg ein Gefühl, ob es ok. ist. - Wenn ich dieses Gefühl nicht kriege, mache ich es nicht. Resp. lasse ich mich nicht ein.

das verstehe ich.
Ich hab mich auch lange gefragt, ob ich mich nochmals einlasse, weil ich eben diese Angst hatte, dass ich es nicht verkrafte, wenn eine neue Therapie wieder scheitert. Also ich hatte da durchaus eine gewisse dunkle Ahnung, die mir sagte: Warte noch ein bisschen, und mach es nur, wenn die Therapeutin wirklich absolut nett ist und absolut erfahren mit Traumata. Ich hab mir schon selbst gesagt: Mach es nur (also Therapie), wenn du dir ganz ganz sicher bist. Bestehen Zweifel, oder ein leises "Ich weiß nicht", dann lass es mit Therapie.
So hab ich mir das selbst gesagt.

Ich hab normalerweise - früher auf jeden Fall - keine Angst vor Nähe gehabt. Ich habe aber jetzt, also durch die Dinge, die passiert sind, einfach nur noch Angst vor Enttäuschung. Die Angst ist stärker als der Wunsch nach Nähe, Nähe find ich gut, ich brauche sie sogar, ich brauche den Austausch.

Ich würde das auch nicht abwerten, sondern die Angst würdigen, aber aus meiner Sicht ist es wichtig, anzuerkennen, ob eine Angst im Hier und Jetzt noch die positive Absicht des Schutzes resp. der Warnung hat - oder eben eine reine Reaktion auf die Vergangenheit ist (durch Trigger). -

wie willst du das denn unterscheiden?
Als Metapher zu sehen: Woher weißt du, dass der Hund, der dir entgegen kommt, wirklich nicht beißt?

wertfrei und feststellend: Die Angst ist angemessen, denn im Hier und Jetzt bin ich gefährdet oder eben nicht, weil der Hund der bellt 100 m von mir entfernt in einem Zwinger ist. Das ist schon ein Unterschied. Denn wenn ich "unangemessener Angst", ohne positiver Absicht im Hier und Jetzt, weil keine echte Gefahr da ist, gleich umgehe wie mit einer die mich wirklich warnt, habe ich ein grosses Problem in meinem Leben. - Klar habe ich dann auch Angst, aber ich bin nicht gefährdet. - Wenn ich lerne, mit dieser nicht mehr der Situation angemessenen Angst umzugehen (selbstverständlich in Würdigung der Vergangenheit), nur dann habe ich eine Chance aus der inneren Hölle rauszukommen - und neue Erfahrungen zu machen.

Ja das ist klar.
Es stellt sich allerdings die Frage, wer welche Gefahr wie einschätzt. Also für mich ist es zb. zu einer extremen Gefahr geworden, immer wieder enttäuscht zu werden - viele andere Personen würden das nicht als "extreme Gefahr" einschätzen, sondern sehen das eher locker.
Damit meine ich, es ist immer individuell, wer wie Gefahren einschätzt, eben aufgrund der individuellen Vorgeschichte.

Hallo Kopf,

ich denke ,dass nachgeben und das nicht deutlich vetreten seiner eigenen haltung -ist ein vermeidungsverhalten.
hier geht es um harmonisierungsversuche ,gelernt in der vergangenheit.

Ja, klar.
Das Problem bei mir war/ist (auch immer noch), dass ich diese Sätze wie "nun hab dich mal nicht so", oder "ist doch nichts dabei", oder noch schlimmer: "das schaffe ich auch noch" (egal, wie sehr es mir gegen den Strich geht) längst verinnerlicht habe und teilweise auch gar nicht mehr darüber nachgedacht habe und danach gelebt habe :eek:
Also fremdbestimmt. Angepasst. Denn es waren nicht meine Gefühle, die kamen von anderen, diese o.genannten Sätze, wie "ist doch nichts dabei".

Angstgefühle würde ich nicht als "berechtigt" oder "unberechtigt" beurteilen. Denn Angst ist halt da, wenn sie da ist, also auch berechtigt, vor allem wegen der Erfahrungen in der Vergangenheit. - Aber aus meiner Sicht kann ein Mensch lernen, zu unterscheiden, ob es echt ein Signal ist, das hilfreich ist, oder ob es etwas Hinderliches aus der Vergangenheit ist, das eigentlich nicht mehr nötig ist.

Also ich als Mensch, der bisher eher danach gelebt hat, die eigene Angst zu missachten, tendiere dazu, zu sagen: Ich beachte ab sofort immer meine Angst und für Konfrontation ist es im Moment für mich nicht die richtige Zeit. Davon hab ich genug gehabt, weit über meine Grenzen hinaus. Das kann und will ich nicht mehr, und ich weiß auch genau, warum ich davor Angst hab. Ich muss eher lernen, mich schneller abzugrenzen.

v.Grüße, dedizione
 
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hey,
erstmal hab ich immer genau zu gehört bei therapien . ich habe einige bücher von kernberg gelesen ,er passt für mich.die klaren ansagen und auch die von mir stark empfundenen kritiken an patienten taten mir gut .
ich habe nur der psychologie vertraut .von suchttherapien halte ich gar nichts.für mich reine symptombekämpfung.
wenn andere a sagen ,sage ich als einziger b .so bin ich !
ich hatte meine bekloppten theorien vertreten und soff weiter ,nahm weiter drogen und hatte unpassende frauen .
also ,ich war ein spinner !!
ein freund machte mich aufmerksam und meinte ,wo ist der beweis ?
meine trinkerei wurde immer hochprozentiger .
ich hatte dann ein einschneidendes erlebnis .ich bezeichne es als , extrembewusstseinserlebnis über mögliche konsequenzen meines tuns.
es ging um das sterben und ums leben !
dieser freund , das erlebnis und das verantwortungsgefühl meiner tochter gegenüber ,haben mich umkehren lassen .
keine frauen mehr ,kein alkohol , keine drogen und völliger zurückzug .
ich habe das gut hin bekommen .die erste zeit plagten mich ungekannte gefühle . in meiner trinkerzeit dämpfte ich sie nähmlich weg , mit den bekannten mitteln .
jetzt jahre danach ,wird vieles klar .
ich habe meine schwere störung selbst behandelt ,medikamentös, mit alkohol und drogen .
das mit der tochter muss ich noch erklären.
es geht nicht , sie erst zu verlassen und dann zur tochter eines gestorbenen säufers zu machen .es geht nicht !!!!
ein funke war in mir ,ich habe ihn gefunden .
LG
 
Lieber Kopf

...ich hatte dann ein einschneidendes erlebnis .ich bezeichne es als , extrembewusstseinserlebnis über mögliche konsequenzen meines tuns.
es ging um das sterben und ums leben !
dieser freund , das erlebnis und das verantwortungsgefühl meiner tochter gegenüber ,haben mich umkehren lassen ....


Danke für deine Offenheit und deine Antwort. - Wenn ich jemanden mit einer Geschichte wie deiner Frage, komme ich immer wieder ein ähnliche Antwort. Auch bei mir war es ähnlich. Irgendwann war klar: Entweder oder... - Nur hatte ich nicht Drogen- und Alkoholprobleme. Da gab es anderes. Aber entscheiden und ehrlich hingucken, das muss jede/r für sich allein. Um die Eigenverantwortung herum kommt wahrscheinlich höchst selten jemand.

Deine Antwort ist mir sehr wichtig, weil mein Sohn sich in den letzten Monaten für ein sehr schwieriges Leben entschieden hat - und ich mit dieser Entscheidung umgehen muss. Auf Erwachsenerebene ist ganz klar, er ist selber verantwortlich und ich respektiere seine Entscheidung, nehme aber klar und auch angemessen Stellung. Da ist aber noch ein verletztes Kind in mir, das ein wenig ... verzweifelt ist, weil es das schon öfters erlebt hat und Hilflosigkeit spürt. Das tut gerade weh. - Aber es ist ok. Denn anscheinend braucht er diese Erfahrung, um sich selber "frei" entscheiden zu können. Was er alles braucht, keine Ahnung.

Liebe Grüsse, fauna
 
ja,ruhe oder wenigstens mal ruhe scheint es nicht oder selten zu geben ,für uns !
ich wünsche dir und deinem sohn den richtigen weg !!!
Liebe Grüsse ;)
 
Na, was bedeutet "richtiger Weg". Erlebst du deinen Weg nicht als "richtig"? Was ist ein richtiger Weg. Im Nachhinein kann hat man nur erlebt, was man erlebt hat - ... und nichts anderes.

Liebe Grüsse, fauna
 
ich meinte speziell dies auf deinen sohn bezogen ,als unerfahrenen .
Liebe Grüsse !

ich weiss nicht was der richtige ist ! weiß aber was der falsche ist .der des ablenkens und des nicht hinschauens .der des "es durchstehen " wollens .
 
Lieber Kopf
ich weiss nicht was der richtige ist ! weiß aber was der falsche ist .der des ablenkens und des nicht hinschauens .der des "es durchstehen " wollens .

Schmunzel... leider wissen das alle, ausser ihm selber. Er kann leider nicht hingucken, was er macht - und Ablenken ist sein halbes Leben.... - Und er möchte uns beweisen, dass er "es alleine schafft".

Es ist wirklich sehr schwierig, solche offenen Situationen zu erleben.

Liebe Grüsse, fauna
 
Heute im Bad habe ich mich entspannt, habe meditiert und philosophiert, in mich hineingehorcht und so gut, wie ich eben kann, für mich selbst mein Herz geöffnet.

Am Schluss ging ein Gedanke durch mich hindurch: Es ist schön, für mich selbst als erwachsene Frau Verantwortung zu übernehmen.

Früher hat mich das sehr belastet, wenn ich mich daran erinnert habe, dass 100% für mich, für meine Gefühle, für meine Gedanken, für meine Wahrnehmung und für mein Verhalten verantwortlich bin. - Heute machte es bei mir "klick!" - Verantwortung bedeutet nicht schuld, sondern die Möglichkeit, für mich gut zu sorgen, darauf zu achten, was mir gut tut, mich möglichst von dem zu distanzieren, was mir nicht gut tut. Dafür darf ich dazulernen, auch das ist Verantwortung übernehmen für mich. Dafür ist es wichtig, meine Beziehungen so zu gestalten, dass es mir wohl ist. - Längerfristig wird es dann auch den Mitmenschen wohl sein.

Emotionale Intelligenz bedeutet also für mich eigentlich nur "ganz ja sagen zu mir" und die Möglichkeit nutzen, dass ich gut für mich sorgen kann. - Verantwortung für mich zu übernehmen ist bereichernd und stärkt.
 
Wenn ich ganz "ja" sage zu mir, kann ich Vertrauen wagen. Das ist für mich wieder mal eine Art "Koan".

Denn es ist ja irgendwie paradox. Kann ich ja sagen zu mir, dann nehme ich mich so an, wie ich bin. Also kann ich Vertrauen wagen, weil ich mir zutraue, mit allem, was in mir ausgelöst wird, irgendwie fertig zu werden.

Wenn ich anderen vertraue, vertraue ich eigentlich mir selber, dass ich vertrauenswürdige Menschen erkenne.
 
mir wird manchmal schlecht ,ich lerne grad jemanden kennen.nachts wach ich auf und habe leichte panickattacken.ich will nur schlafen ,abbrechen ,rückgängig machen-sagt das gefühl .

ich habe gelernt diese zustände zu bearbeiten und aufzulösen.ich denke an erfahrungen ,gemachte .traue mir sehr viel zu und schwupps ,sind zustände fort.
ich brauche keine angst zu haben .
ich bin froh über mich ,wenn es gelingt der aufgezwungenen destruktivität zu entweichen .ich lasse mich nicht bestimmen ,auch nicht aus der vergangenheit.
die letzten geschriebenen sätze sind nur ein teil von mir ,der destruktive ,sich selbst zerstörende ist immer anwesend und duelliert sich mit dem neu erschaffenen .
es ist schwer .neulich ging ich über die ampel und sah ein auto auf mich zu kommen .es sah nach unfall aus .eine stimme sagte in mir -es ist doch egal ,tot oder leben .
ich war sehr schockiert ,
weil das ein unbeeinflussbarer(gedanklich) zustand war .
was ist mir passiert ? warum bin ich kaputt ?wieso ,wieso ,wieso
?
was soll ich noch alles tun ?
LG
 
Hallo kopf

Wenn ich dich lese, geht mir Folgendes durch den Kopf:

Anscheinend ist deine Seite, die leben will stärker, denn du bist nicht stehen geblieben, das Auto hat dich nicht erwischt. - Du hast entschieden - nicht diese alte (auch mir bekannte Stimme, die so destruktiv sein kann). - Sonst hättest du diesen Beitrag nicht geschrieben.

Das gibt mir Vertrauen in die Seite in dir, die auch aus der Sucht ausgestiegen ist, sich auch da entscheiden konnte.

Dann geht mir auch noch durch den Kopf, dass es tatsächlich 7 Mia. Menschen auf der Welt, da bin ich persönlich nicht so wichtig, auch nicht ein anderer.

Und trotzdem kommt es auf dich und mich an, denn jede/n gibt es nur einmal. - Und wer weiss, vielleicht hast du seit dieser Situation jemandem zufällig zugelächelt -und für diesen Menschen hat es eine Schlüsselsituation bedeutet, ohne dass du es weisst.

Klar kann ich nachvollziehen, dass dich das geschockt hat bei der Ampel. - Nur gibt es so viele zusätzliche Gedanken. Da möchte ich keinem recht geben, denn am Schluss, weiss ich, dass unser menschliches Bewusstsein auf solche Fragen "Wieso?" keine Antworten kennt, es gibt sie nur auf spiritueller Ebene. - Und wir sind nicht erleuchtet. Wir können nur vertrauen oder nicht, dass es einen Sinn hat.

Wie auch immer, ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende mit viel milder Herbstsonne, liebe Grüsse,
fauna
 
Dann geht mir auch noch durch den Kopf, dass es tatsächlich 7 Mio. Menschen auf der Welt, da bin ich persönlich nicht so wichtig, auch nicht ein anderer.

das ist für mich auch eine gute hilfe ,sich nicht so wichtig nehmen (meinst du da liegt ein problem ? )
manchmal male ich mir aus welche traumatisierungen jede minute stattfinden auf dieser welt .ja und ich kann das sagen ,ich habe es gut gehabt in dieser welt .

ich sehe immer einen jungen mann im einkaufsmarkt .er ist so ca. 35.
er hat eine extreme grundfreundlichkeit(zu jedem) in sich ,das ist wahnsinnig. er strahlt übers ganze gesicht ,ist freundlich ,sieht lebendig sprudelnd aus !
ich habe ihn gestern gesehen und heute .treffe ich ihn nochmals ,werde ich ihn fragen ,nach seinen gedanken und warum er so ist !
der wird augen machen !

LG
 
Lieber Kopf

das ist für mich auch eine gute hilfe ,sich nicht so wichtig nehmen (meinst du da liegt ein problem ? )
Nein, ich habe eher daran gedacht, dass mir das mehr innere Gelassenheit, sogar innere Freiheit gibt.... - Hmm... grad wollte ich anhängen, weil ich mich früher so grausam ernst genommen habe... :D - Da muss ich jetzt herzhaft schmunzeln.

Naja, ist auch egal, worin das Problem liegt, wenn die Lösung hilft. :D -

Ich habe da noch eine Erweiterung der Vorstellung der 7 Mia. Menschen. Sie leben in einem unendlichen Universum, in dem sogar unsere gute, alte Erde mikrigklein ist, nicht mal ein Sandkorn.

Oder ich beame mich innerlich auf den Mond, gucke von dort auf den blauen Planeten Erde. Und dort, weit unten erkenne ich Afrike und Europa. Mitten in Europa weiss ich, dass der Bodensee liegt. Erkennen kann ich ja nicht. Und dort etwa 30 km entfernt findet mein Problem statt.

Ich würde mich sehr dafür interessieren, was dir der Mann für eine Antwort gibt. Magst du sie schreiben?

Manchmal nehme ich übrigens auch eine Lupe und schau so mal an, was ich gerade in meinem Leben mache. Auch das ist ab und zu eine nützliche Perspektive...:D

Nochmals einen guten Sonntag wünsche ich dir, liebe Grüsse
fauna
 
Danke liebe Ory

Zuerst fürs Lesen, dann fürs Antworten und .... :):):)... dass du mich daran erinnerst, dass ich die Fähigkeit habe, gut für mich zu sorgen. Das brauche ich die Tage nämlich sehr.

Alles Liebe :wave:
fauna
 
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