Keimscreenings im Khs - wie läuft das?

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13.08.11
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170
Hallo miteinander,
wisst Ihr, wie das gehandhabt wird?
Machen alle Krankenhäuser das routinemäßig?
Und kann man dann einsehen in das Ergebnis?
Kann man auf Wunsch neue Screenings machen lassen, evtl. selbst zahlen?
Kann ich als Privatperson mich testen lassen, wenn ja, wie? Einfach zu einem Labor gehen?
Wie ist das erklärbar, dass bei einem Patienten - laut Arzt - Keime beim Eingangsscreening festgestellt wurden, er jedoch erst nach 3 Tagen isoliert wurde. Macht das Sinn?
Viele Grüße
A.
 
Hallo, James,
habe weiter vorne gelesen, dass Du von verschiedenen Testmethoden sprachst, auch im eigenen Heim. Kann ich sowas in der Apotheke kaufen?
Grüße
A.
 
Nein, Apotheken führen idR. kein Screening durch.
Vor Ort machen das die medizinischen Labore, manche machen das auch privat, manche arbeiten nur für Ärzte.
Wenn Dein Arzt -aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer- kein Screening macht und Du auch kein Labor vor Ort hast, kannst Du Dir ein Röhrchen mit sterilem Tupfer auch zusenden lassen und den Abstrich selber machen. Ohne Antibiogramm (ist erst notwendig, wenn der Keim nachweisbar ist) kostet das ca. 15,-€. Hier mal eine Adresse [email protected] eines Labores, welche auch per Post arbeiten.
 
Hallo miteinander,
wisst Ihr, wie das gehandhabt wird?
Machen alle Krankenhäuser das routinemäßig?
Und kann man dann einsehen in das Ergebnis?

Stelle Dir vor, daß Du weißt, das bei Dir immer wieder Virenerkrankungen reaktiviert werden. Außerdem weist Du, daß virale Erkrankungen ganz langsam anschwellen, während bei bakteriellen Erkrankungen das Fieber oft von einem Tag auf den anderen hochschießt. Du hast also Fieber bekommen, das Tag für Tag um 0,3°C gestiegen ist. Nach 14 Tagen bist Du so auf 41,2°C Fieber gekommen, sodaß es langsam Zeit für's Krankenhaus wird ...

Nun weißt Du aber aufgrund des Verlaufs der Fieberkurve, daß das eine virale Erkrankung (Reinfektion) sein wird und daß die Dich im Krankenhaus garantiert wieder mit Antibiotika "fluten". Antibiotika nützen gegen Viren nichts doch sie ruinieren Dir Dein Immunsystem, sodaß Du nachher den Viren gar nichts mehr entgegensetzen kannst.

Um dieser Schema FF Behandlung im Krankenhaus entgegenzuwirken, gehst Du vorher zum Arzt und läßt den Bakterienstamm analysieren: Ergebnis: "Trotz längerer Bebrütung keine Bakterien !" Erst mit diesem Laborbefund (= keine Bakterien !) gehst Du nun ins Krankenhaus ... Als erste Behandlungsmaßnahme wirst Du nun mit 100% Sicherheit an einen Tropf gehängt, mit dem Dir flaschenweise Antibiotika ins Blut tröpfelt.

Ein Keimscreening im (deutschen) Krankenhaus darf man eher als Witz ansehen - selbst wenn man denen das Screening auf den Tisch legt, interessiert es sie nicht. Nun habe ich Antibiotika verweigert, weil ich nicht einsehe für was die gut sein sollen, wenn ich keine Bakterien im Blut habe. Als Folge davon kam ein Psychologe, um mich zu entmündigen. Grund: Paranoia vor Antibiotika ! "Der Patient glaubte, daß die Ärzte ihm mit Antibiotika vergiften wollen ..." Mir wurde jedoch gesagt, daß man meine Einwände nachvollziehen kann, daß man mir aber ein Aufbaupräparat Mineral und Vitamin Cocktail geben müßte, damit mein Körper diese Selbstheilung auch von alleine bewältigen kann. Ich war einverstanden und so lief mir Literweise Antibiotika in die Adern.

Nach zwei Tagen bekam ich Durchfall, nach vier Tagen stand mit der kalte Schweiß auf der Stirn obwohl das Fieber auf 38° gesunken war. Vorher gings mir gut, doch nur bekam ich Schüttelfrost und fühlte mich todelend. Der Darm konnte kein Zucker mehr aufspalten und die Leber keine Wärme mehr produzieren. Ich wurde durch die AB regelrecht "kaltgestellt" und die Viren konnten sich nun ungehemmt ausbreiten ... Nach sechs Tagen sah jemand, wie eine Schwester das Antibiotika in meine Mineralstoffinfusion laufen lies. Daraufhin holte er mir die Flasche aus dem Papierkorb und brachte sie mir ins Zimmer. Ich wollte den Arzt nun anzeigen, denn die Patienten im Zimmer haben klar und deutlich gehört, daß ich deutlich "Nein !" zu Antibiotika gesagt habe. Der Arzt grinste und sagte: "Alle Patienten mit über 40°C Fieber müssen mit Antibiotika behandelt werden - das ist die Regelbehandlung und deswegen ergibt auch ein Keimscreening im (deutschen) Krankenhaus keinen Sinn !" Selbst wenn wir Ärzte wissen, daß es sich um eine virale Erkrtankung handelt, dann müssen wir trotzdem eine Antibiose machen.

Ich protestierte, weil der Patientenwille mehr Bedeutung hat, als diese angeordneten Regelbehandlungen !" Tseee - sagte der Arzt: "Was der Patient will, das ist hier völlig belanglos. Wurde etwa jemals ein Arzt verklagt, weil er gegen den Patientenwillen gehandelt hat ? Würde er aber gegen die Regelbehandlung verstoßen, dann würde er angeklagt und verurteilt werden !" Tja - wer in Deutschland immer noch nicht klapiert hat, daß er in diesem Staat garnichts zu sagen hat, der ist einfach geisteskrank und muß entmündigt werden ...
 
Hallo Manno,

Sorry, aber Deine Verallgemeinerung kann man einfach so nicht stehen lassen. Nur, weil bei Dir das so gelaufen ist, wird es nicht generell in Deutschland so gehandhabt. Außerdem beschreibst Du einen Fall, gegen den man juristisch vorgehen sollte wenn er sich tatsächlich so zugetragen hat.
 
Hallo James,
danke für den link. Werde mir das mal besorgen.
Fast hätte ich meine Hausärztin drum gebeten aber was, wenn sie feststellt, dass ich schon angesteckt bin? Vielleicht darf ich dann vieles nicht mehr...
Viele Grüße
A.
 
Hallo Manno,
ob sinnvoll oder nicht, es interessiert mich, wie das abläuft, mit den Screenings
Und es würde mich auch interessieren, ob ich noch keimfrei bin, trotz diverser Besuche in befallenen Häusern.
Grüße
A.
 
Hallo Manno,
Sorry, aber Deine Verallgemeinerung kann man einfach so nicht stehen lassen. Nur, weil bei Dir das so gelaufen ist, wird es nicht generell in Deutschland so gehandhabt.

Gut gebrüllt Löwe (ich werde wieder hemmungslos) - nun wirst Du aber trotzdem noch etwas "Butter bei de Fische" geben müssen, denn ich stehe schon wieder bei 39°C Fieber. Diesbezüglich sage ich ja schon gar nichts mehr, obwohl man's an meinen Postings erkennen kann (wenn ich Worte benutze die nicht benutzt werden sollten). Zuletzt geschah das vor drei Wochen bevor ich mal wieder 42°C Fieber erreichte (ging sogar schon in Richtung 43°C).

Nun weiß ich langsam wenigstens, daß das Eiweiß doch nicht bei 41,7°C gerinnt. Jedesmal wenn ich 42°C erreiche, scheint's so eine Art "NOT-AUS" Schalter zu geben und dann fällt das Fieber innerhalb von Stunden wieder auf 38-39°C. Ich vermute, daß dieser Effekt durch die Antipyretika (pyro=Feuer) herbeigeführt wird, sodaß mir dieses Fieber längst keine Angst mehr macht. Allerdings hat mich das in den letzten Wochen ziemlich geschafft, sodaß ich bei einer Wiederholung mein Essen gerne ans Bett gebracht bekommen würde.

Tja - wahrscheinlich war ich noch nicht gesund, sondern einfach nur zu geschwächt, nachdem das Fieber ging. Nun hab ich mich wohl wieder erholt und so beginnt nun der nächste Schub. In Schritten von 0,5°C ging's nun bis auf 39°C aufwärts. Ich weiß aber inzwischen, daß es sich immer dann um eine virale Erkrankung handelt, wenn's so langsam ansteigt. In drei Tagen werde ich dann in diesem Forum wieder hemmungslos und in sechs Tagen (42°C) könnte ich mal wieder entmündigt werden, wenn ich wieder keine Antibiose akzeptiere.

Ich hab ja nichts mehr zu Deinem Posting gesagt, weil ich nicht gerade über einen Einzelfall berichtete und weil ich auch keine Besuch von der Polizei wünschte, die mich zwangsweise ins Krankenhaus bringen könnte. Allerdings hast Du mich nun mit Deinem "Gebrüll" erheblich irritiert, denn was wäre, wenn eine Antibiose doch nicht die Regel wäre ? Da dieses Fieber bei mir schon fast zur Regel geworden ist (Chronic Fatigue Syndrome), gehe ich davon aus, daß es bei mir etwas mit der Hypothalamus- Hypophysen- Nebennierenrinden- Achse zu tun hat, die sowieso nicht mehr richtig funktioniert. Dabei ist der Hypothalamus für die Temperaturreglung zuständig und klemmt irgendwie (Verunreinigung durch Schwermetalle ?). Das Fieber baut sich viel zu spät auf und wird auch viel zu spät wieder gesenkt. Allerdings gehört das jetzt nicht in diese Rubrik, dafür aber die Zwangs-Antibiose bei einem viralen Infekt.


Ich hab mich natürlich nachher wütend an die (ziemlich überflüssige) unabhängige Patientenberatung gewandt, doch die meinten, daß der Patient mit der Vorlage seiner Chipkarte die Behandlungsbedingungen seiner GKV akzeptiert und somit auch die von der Facharztgesellschaft erlassene Regelbehandlung. Ich hab sogar einen Patientenanwalt angerufen, der voll auf der Seite der Ärzte stand: "Bei dem Fieber müssen die auf Nummer Sicher gehen". Und natürlich habe ich auch andere Krankenhäuser aufgesucht und dort gefragt, ob die einem eine Antibiose bei nachgewiesener Vireninfektion ersparen können (die haben sich hier alle gegen mich verschworen haben). Also habe ich nach Deinem Einwand noch Krankenhäuser in einer anderen Stadt angerufen, die das aber auch so handhaben ... Wieso darf ich das also nicht verallgemeinern ?

Wenn es irgendwo ein Krankenhaus gäbe, in dem das nicht so gehandhabt wird, müßte ich langsam mal zum Internisten, um eine (negative) Keimbestimmung anfertigen zu lassen, sodaß ich noch bei 40°C liege, wenn ich meine Bus-Reise ins Krankenhaus antrete. (ansonsten wird mir der Koffer zu schwer, denn ein Krankenwagen fährt mich nicht in die nächste Stadt).
 
Hallo Manno,
ob sinnvoll oder nicht, es interessiert mich, wie das abläuft, mit den Screenings
Und es würde mich auch interessieren, ob ich noch keimfrei bin, trotz diverser Besuche in befallenen Häusern. Grüße A.

James hat schon gesagt, daß es sich dabei um einen ganz normalen (Haut-)Keim handelt, mit dem ein gesunder Organismus locker fertig wird. Außerdem wirst Du Dir diesen Keim eher bei der Zubereitung eines Schnitzels einfangen, als in einem Krankenhaus. Über 50% der Keimträger waren schon infiziert, bevor sie ins Krankenhaus kamen ...

Wenn Du also kein hohes (Wund-)Fieber hast und er sich bei Dir nicht in irgendwelchen offenen eiternden Wunden festgesetzt hat, die auf normalem Weg nicht mehr abheilen, dann dürfte dieser Keim bei Dir unter Kontrolle sein. Deinem Immunsystem ist es außerdem gleichgültig, ob der Keim auf Antibiotika resistent ist oder nicht, denn das arbeitet mit Antikörpern und nicht mit Antibiotika. Wenn nun selbst Deine Antikörper keinen Keim gefunden haben, dann wird der Laborarzt erst recht keine im Blut finden, denn das kann er bei einem vereiterten Zahn auch nicht.

Allerdings siedelt MRSA vorwiegend auf der Schleimhaut der Nasenvorhöfe, im Rachen, unter den Achseln, in der Leiste - also nicht nur in Wunden. Man kann also auch dann Träger sein, wenn im Blut nichts nachgewiesen werden kann. Von daher könnte statt einer Blutuntersuchung ein Abstrich sehr wohl zu einem positivem Ergebnis führen. Sowas wäre dann vor einer Kieferoperation sinnvoll, damit es nachher nicht zu Wundheilungsstörungen kommt. Es wäre aber auch dann sinnvoll, wenn es dort schon zu Wundheilungsstörungen gekommen ist.

Inwieweit es allerdings einen Sinn ergibt eine derartige Keimbestimmung ohne Not durchzuführen ist fraglich. Selbst wird das einem wohl wenig einbringen, denn bei wem diese Keime erst einmal gefunden wurden, der gilt für immer als "Risikoperson". Deutschland ist ja für seine Ausgrenzung bekannt, sodaß man dadurch evtl. in den Niederlanden keine Naschteile befürchten muß, sich diesbezüglich aber in Deutschland nicht so sicher sein kann. TBC oder HIV Patienten haben diesbezüglich ja schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Ich empfand es immer wieder als erschreckend, wie diese Patienten behandelt werden. Statt sie demonstrativ "luxuriös" zu behandeln, werden sie fast in eine Lepra-Grube geworfen. Kein Wunder, daß die ihre Erkrankung dann lieber für sich behalten, solange es geht. Eine Gesellschaft die sich so verhält ist einfach nur dumm ...

Könnte es also sein, daß ein Arzt sich verpflichtet fühlt seine Praxis nach einem positivem Ergebnis ausgibig zu reinigen und den Patienten dann bittet nie wieder zu kommen ? Könnte es sein, daß Krankenhäuser daraufhin eine Behandlung als "nicht notwendig" erachten ? Erhebliche Bedenken hätte ich dabei auch !

Insofern würde ich eine derartige Keimbestimmung wohl bei einem auswärtigem Arzt durchführen lassen, zu dem ich nachher sowieso nicht mehr gehe. (ein Meldegesetz gibts ja dafür nicht)
 
Hallo Manno, eine weniger gereizte Wortwahl (auch bei Fieber) wäre wohl manchmal angebracht...
Um es noch mal klar zu machen:
Ein Screening bringt durchaus etwas. Meist sind die Schleimhäute im Nasen/Rachenraum von MRSA betroffen. Da passiert so lange nichts, bis man eine größere Wunde bei geschwächtem Immunsystem damit infiziert. So etwas passiert bei Unfällen, OP`s aber auch bei Chemo, Katheder usw. Weil immer so etwas auch plötzlich passieren kann, wäre es doch vorteilhaft wenn vorsorglich MRSA bekämpft wird. Das geschieht durch eine spezielle Salbe verbunden mit hygienischen Maßnahmen innerhalb weniger Tage. Dann ist wenigstens die Gefahr der Selbstansteckung minimiert.
Die Quelle von MRSA sind auch nicht die Haushalte sondern immer noch die Intensivstationen der Krankenhäuser. Von da aus werden die Keime (schon durch die statistische Verteilung der Patienten) besonders häufig in Alten- und Pflegeheime verschleppt. Man muß ja auch unterscheiden um welchen MRSA-Stamm es sich handelt (es gibt inzwischen über 1000 verschiedene), manche sind aggressiver, manche etwas harmloser...

Ich selber war von MRSA betroffen und betrachte mich als Risikopatient. Jetzt steht bei mir wieder einmal eine OP an und ich habe (natürlich!) von meinem Hausarzt vorsorglich ein Screening machen lassen. Ergebnis: alles ok! Den Laborbericht nehme ich (wie auch beim letzten Aufenthalt dort) in das Krankenhaus mit. Nachteile habe ich dadurch NIE erfahren....eher das Gegenteil.

Gruß, James
 
Herzlichen Dank für Eure guten Wünsche!
Das das Krankenhaus mit meinem "Hobby" vertraut ist, habe ich den Eindruck, dass man sich etwas mehr Mühe gibt. Ich hoffe natürlich, dass es nicht nur wegen mir sondern immer so ist.
Gruß, James
 
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