Stärkung der emotionalen Intelligenz

Liebe fauna,
Hey, wie hast du das hingekriegt? - Ganz neugierig bin! :)
das ist eine gute Frage. :)
Und gar nicht so einfach zu beantworten. :D
Zuerst einmal - habe ich es ja noch nicht wirklich hingekriegt. :rolleyes: Ich versuche es immer wieder.
Ja, wie.....
Indem ich übe stets bewusst "da" zu sein, ganz da, alles von mir, und auch "mich" dabei zu spüren. Egal wo ich bin. Das geht besser wenn ich alleine in der Natur unterwegs bin - und weit weniger gut woanders. :) Aber ich übe es konsequent und bleibe dran.
Dabei versuche ich mich wirklich zu verstehen, meine Gefühle, Reaktionen, die Ängste :rolleyes:, alles was nicht so toll ist - und dafür Verständnis aufzubringen.
Ja, und ich beginne meine Träume in mir zu suchen, was ich gerne machen würde, was mir Freude machen könnte.... für mich - und dorthin will ich gehen, das ist die Flussrichtung. Dabei kann mir diese "innere Stimme" helfen, die ich inzwischen manchmal sogar glaube hören zu können, zumindest beginne ich zu glauben dass ich eine habe. :) In letzter Zeit habe ich bei manchen "Entscheidungen" oder Gedanken ein gutes "richtig-Gefühl", es ist ein leises, aber so schönes Gefühl - und das war dann auch bisher gut und richtig. Das auszubauen, mich davon leiten zu lassen ohne mich dabeizu sehr von meinen Ängsten abhalten zu lassen die dabei dauernd ein "niemals" dazwischenwerfen - ist eines meiner Ziele. :)
Unter etlichen anderen. :rolleyes::D

liebe Grüße
hexe
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde fühlen sehr schön und intensiv .mitgefühl ist eines der schönsten gefühle .
ich liebe es .es war für mich oft nicht aushalbar ,diese starken gefühle .ich musste trinken ,drogen nehmen !
heute ist es gut .es ist so menschlich ,so anders -wie alles andere -sich überwinden ,ohne eigennutz .
viele betreiben es als selbstbefriedigung und sind einfach nur narzißten .
man muss wohl erst mauern bauen ,um sie dann nicht mehr zu brauchen .
einfach sein und es geht durch einen hindurch .unverletzlichkeit ,weil ich weiß von mir und anderes kann mich nicht zerstörn .
grüssle
 
Liebe Hexe
Bei mir ist ein wunderbar warmes, liebevolles Gefühl angekommen beim Lesen deiner Antwort ... dafür gibt es keinen passenden Smiley...

Dabei versuche ich mich wirklich zu verstehen, meine Gefühle, Reaktionen, die Ängste :rolleyes:, alles was nicht so toll ist - und dafür Verständnis aufzubringen.
Ich glaube diese Zeilen werde ich noch mehrmals lesen. Genau das möchte ich auch tun. Mir gefällt vor allem das "wirklich zu verstehen". Das berührt ich grad tief.

Ja, und ich beginne meine Träume in mir zu suchen, was ich gerne machen würde, was mir Freude machen könnte.... für mich - und dorthin will ich gehen, das ist die Flussrichtung.
Das liest sehr, sehr schön.

Dabei kann mir diese "innere Stimme" helfen, die ich inzwischen manchmal sogar glaube hören zu können, zumindest beginne ich zu glauben dass ich eine habe. :)
Das freut mich sehr!

In letzter Zeit habe ich bei manchen "Entscheidungen" oder Gedanken ein gutes "richtig-Gefühl", es ist ein leises, aber so schönes Gefühl - und das war dann auch bisher gut und richtig. Das auszubauen, mich davon leiten zu lassen ohne mich dabeizu sehr von meinen Ängsten abhalten zu lassen die dabei dauernd ein "niemals" dazwischenwerfen - ist eines meiner Ziele. :)
Unter etlichen anderen. :rolleyes::D

Hmm... ich werde diesen Beitrag öfters lesen und mich davon "emotional anstecken lassen". Danke liebe Hexe!

Und danke für deine offene Antwort! :freu:

Liebe Grüsse und ein wunderbares Wochenende, fauna
 
Danke lieber Kopf

Grad nochmals berührt bin... (wieder fehlender Smiley....).... Vor allem dieser Satz:

man muss wohl erst mauern bauen ,um sie dann nicht mehr zu brauchen .

Der ist gerade genau richtig für mich in meiner Situation. Herzlichen Dank!

Liebe Grüsse und ein wunderbares Wochenende
fauna

PS. hab deinen Beitrag grad meinem Partner vorgelesen, weil er mich so angesprochen und beeindruckt hat.
 
Danke liebe Fauna für deine Antwort. Ich finde es schön dass Du sie "erfühlen" kannst, weisst was ich meine - so sicher war ich mir nicht, ob ich mich überhaupt verständlich ausdrücken kann. :rolleyes: Und ich freue mich dass sie Dich emotional positiv berührt - das ist etwas schönes, finde ich, vor allem wenn es ungeplant einfach so "passiert", nur eben weil man seine Gedanken oder Gefühle be-schreibt. :)

Dir auch ein wunderschönes Wochenende :)
hexe
 
Zitat von kopf Beitrag anzeigen
man muss wohl erst mauern bauen ,um sie dann nicht mehr zu brauchen .

als opfer und bedürftiger mensch braucht man immer mauern. denn die welt ist nicht rosarund und bunt, wie sie manche leute darstellen.99 % aller menschen sind ausnutzer und egoisten und egomanen und vor denen muss man sich schützen. wer kein solcher ist, ist halt oberflächlich oder denkt nicht weit.

menschen im sinne des wortes, bleiben da nicht viele übrig. -

Indem ich übe stets bewusst "da" zu sein, ganz da, alles von mir, und auch "mich" dabei zu spüren. Egal wo ich bin. Das geht besser wenn ich alleine in der Natur unterwegs bin - und weit weniger gut woanders. Aber ich übe es konsequent und bleibe dran.

Es ist klar, dass das alleine und relaxed, z.b. im Wald, in der Natur, gut geht, und unter anderen Menschen nicht so gut, wenn man die Stimmungen und Schwingungen der anderen so stark spürt und auch teilweise ungewollt übernimmt.
Für dieses "Spüren der Stimmungen anderer" und dieses "Stimmungen übernehmen" kann wohl kein Mensch was. Aber es ist schwer für mich persönlich (damit meine ich jetzt mich und nicht "man" ;)), diese "Eigenschaft" bei mir anzuerkennen, bzw. eher besser ausgedrückt: mich damit abzufinden, dass ich diese Eigenschaft habe.
Ich finde diese Eigenschaft bei mir sehr hinderlich. Ich brauch sie nicht, ich will sie loswerden. Sie behindert mich, sie stört mich, sie hemmt mich. Sie macht mich abhängig wie ein kleines Kind, weil sie ein Teil meines "kind-ichs" ist, das sich automatisch auf die "anderen Menschen" einstellt, an sie anpasst und ihre Stimmungen, weitergehend sogar Wünsche, übernimmt. Der "Erfolg" einer solchen "Fähigkeit", wie ich sie habe, ist dann ein fremdbestimmtes Leben.
Wer will das schon. Ich nicht. :mad:
Ich will nicht im "kind-ich" leben, sondern im "Erwachsenen-ich".

Dabei versuche ich mich wirklich zu verstehen, meine Gefühle, Reaktionen, die Ängste , alles was nicht so toll ist - und dafür Verständnis aufzubringen.

Verständnis ist unter diesen Umständen schwer. Ich habe nämlich auch einen sehr ehrgeizigen Teil in mir, dem dieser mein "kindlich-angepasster Gefühlsanteil" ständig einen Strich durch die Rechnung macht (siehe auch: "fremdbestimmtes Leben leben").

Ja, und ich beginne meine Träume in mir zu suchen, was ich gerne machen würde, was mir Freude machen könnte.... für mich - und dorthin will ich gehen, das ist die Flussrichtung.

da bin ich schon weiter... bin schon unterwegs... nur leider, etwas spät im Leben.
 
Hallo dedizione,

ich denke ich weiss recht gut was Du meinst. Dieses "Kind-ich", wie Du es nennst, ja, das kann ängstlich sein, angepasst, sich einfühlen bis zum "geht-nicht mehr". Inzwschen habe ich aber das Gefühl, dass dieser Teil aber auch etwas ganz anderes noch "hat" und mitbringen würde - viele schöne Gefühle wie "kindliche Freude", einfach so ohne Grund. Oder Begeisterung, oder Übermut, Träume, Sehnsüchte...... :)

Liebe Grüße
hexe
 
hallo Hexe,

da hat man aber nichts von... da kann man sich nichts für kaufen... da kommt man nicht weiter mit im leben, mit diesen anderen anteilen des "kind-ichs", die du nennst.

ich verwende gerne die begrifflichkeiten der transaktionsanalyse, um zu erklären, was ich meine. schön, dass das hier so verständlich ist. :)

viele grüße dedizione
 
ich glaube wir alle haben unterschiedliche leben .die diskusion geht oft aneinander vorbei .
ich habe grosse probleme mit irgendwelchen inneren kindern .realität ist wichtig.
es gibt sie natürlich,die kinder .
die entstandenen stillstände in ihrer entwicklung gilt es anzunehmen ,denn sie gehören dazu .sie sollten weiterentwickelt werden.denn nicht zuletzt ist mündigkeit ein grossartiges gefühl. sie,die kinderzustände, zu zelebrieren oder auch noch ihre erscheinung zu fördern, ich weiß nicht so recht .
lg
 
Hallo :),
ja klar, Weiterentwicklung ist wichtig - aber dabei muss ich ja die schönen Dinge nicht aus meinem Leben werfen oder sie "wegentwickeln" - ich arbeite an denen, die heute hinderlich sind. Oder so in etwa. :D

Und stimmt, kaufen kann ich mir für solche Gefühle nichts. Es ist aber schön für mich sie zu fühlen und zu er-leben.
Liebe Grüße
hexe
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe von inneren kinder bei anderen so einiges mitbekommen .
über die erfahrung spreche ich jetzt hier im folgenden ausdrücklich ,nicht über eindrücke von mir , diskussionsteilnehmer hier betreffend.

ich halte es oft für einen psychosenahen zustand , eine abwehrreaktion ,um sich nicht mit lösung des konfliktes beschäftigen zu müssen . eine flucht , wie es kinder halt so tun !

LG
 
ich bin auch versucht oder war versucht es anders zu erleben ,aber obacht !
ich beziehe mich auf das ,was ich vorher schrieb !

LG
 
die entstandenen stillstände in ihrer entwicklung gilt es anzunehmen ,denn sie gehören dazu .sie sollten weiterentwickelt werden.denn nicht zuletzt ist mündigkeit ein grossartiges gefühl. sie,die kinderzustände, zu zelebrieren oder auch noch ihre erscheinung zu fördern, ich weiß nicht so recht .

das kann ich nachvollziehen.

nur wenn das kind-ich bzw. die gefühle des kind-ichs (des kind-zustands) die entwicklung verhindern, ist das auch kein dauerzustand.
jeder mensch wünscht sich echte emotionale mündigkeit. dazu gehört aber emotionale intelligenz wie oben beschrieben. wenn das kind-ich dieses nicht möglich macht, weil man ständig in diese emot. zustände quasi "hineinfällt", hat man ein problem.
wie willst du denn stillstände oder gar rückschritte in der entwicklung im leben, immer weiter entwickeln? stillstand und rückschritt ist eben genau das: stillstand und rückschritt.
nee geht nicht mehr... kann ich nicht mehr ... kämpfe schon zu lange... und immer alleine.... alleine geht das schon mal gar nicht. das ist wie ein kampf gegen nicht nur eine windmühle und ihre flügel, sondern gegen hunderte von windmühlen. ist die eine "bezwungen", taucht schon wieder die nächste auf.
es braucht einen vertrauten, einen helfer. alleine schafft man das nie.

v.Grüße dedizione
 
das kann ich nachvollziehen.

nur wenn das kind-ich bzw. die gefühle des kind-ichs (des kind-zustands) die entwicklung verhindern, ist das auch kein dauerzustand.
jeder mensch wünscht sich echte emotionale mündigkeit. dazu gehört aber emotionale intelligenz wie oben beschrieben. wenn das kind-ich dieses nicht möglich macht, weil man ständig in diese emot. zustände quasi "hineinfällt", hat man ein problem.
wie willst du denn stillstände oder gar rückschritte in der entwicklung im leben, immer weiter entwickeln? stillstand und rückschritt ist eben genau das: stillstand und rückschritt.
nee geht nicht mehr... kann ich nicht mehr ... kämpfe schon zu lange... und immer alleine.... alleine geht das schon mal gar nicht. das ist wie ein kampf gegen nicht nur eine windmühle und ihre flügel, sondern gegen hunderte von windmühlen. ist die eine "bezwungen", taucht schon wieder die nächste auf.
es braucht einen vertrauten, einen helfer. alleine schafft man das nie.

v.Grüße dedizione

dedizione ,

ich würde sagen und tue es auch ,ganz zurück zum kind .
ohne schutz ,ohne mauern - durch die hölle gehen .aber diesmal anders.
in begleitung eines erwachsenen anteils ,der ja vorhanden ist .
ein neu erleben ,vom ausgangspunkt an und das bewusst .
so etwas kann einen umbringen ,schafft man es -ist man nicht mehr angreifbar .es prallt ab oder noch besser es erreicht einen nichteinmal.

such dir doch einen helfer .es muss kein arzt oder psychologe sein .
du schreibst von 99% .suche das 1 %.

wir sind ,wie gesagt ,alle verschieden .ich habe mich ins getümmel gestürzt ,ohne mauern .habe anständig abbekommen ,aber ich konnte es paralell verarbeiten.

LG
 
Hallo,

habe nicht alles gelesen...aber das was ich las, gefällt mir. Kann momentan nichts beitragen, vielleicht ein anderes Mal.

Schön, dass sich manche Gedanken machen, Gefühle haben und sie zulassen - bis bald vielleicht. :)mb
 
Liebe dedizione

Dass das mit dem Übernehmen der Gefühle anderer schwierig kenne ich. ÄCHZ! :eek:):mad::eek::confused::p)) Bei mir ist es vor allem so, dass ich die abgespaltenen, dissozierten Gefühle der anderen wahrnehme.
Für mich war es vor allem so lange schwierig, wie ich dem nicht getraut habe UND so lange ich gemeint habe, die betreffenden Menschen nehmen ihre Gefühle selber auch wahr! - Das gab in mir eine absolute Verwirrung und ich traute sehr lange meiner eigenen Wahrnehmung nicht.

Aber jetzt geht es doch ziemlich gut mit dieser Überlebensstrategie meiner inneren Kinder zu leben. Aus erwachsener Sicht ist es ganz klar auch eine Ressource, aber erst wenn ich damit umgehen kann, ganz klar. Aber dann ist es eine sehr tolle Ressource. Sie bringt mir beruflich und privat sehr viel.

Deshalb finde ich es schade, dass du es so erleben musst:

Aber es ist schwer für mich persönlich (damit meine ich jetzt mich und nicht "man" ;)), diese "Eigenschaft" bei mir anzuerkennen, bzw. eher besser ausgedrückt: mich damit abzufinden, dass ich diese Eigenschaft habe.
Ich finde diese Eigenschaft bei mir sehr hinderlich. Ich brauch sie nicht, ich will sie loswerden. Sie behindert mich, sie stört mich, sie hemmt mich. .

Klar kann ich deine Abneigung nachvollziehen und glaube auch sie zu verstehen. Ganz sicher respektiere ich dich mit deinem Bedürfnis. Trotzdem finde ich es schade. Vor allem weil es ja auch ein Teil von dir ist. Da lehnst du einen wichtigen Aspekt deiner inneren Kinder ab. - Und aus diesen bist du ja eine Erwachsene geworden. Also ist auch dieser Aspekt (aus meiner Sicht ok.)
Klar möchtest du als Erwachsene leben, entscheiden, handeln. - Aber ich glaube ALLE Menschen haben auch kindliche Anteile, die lebenslänglich nachreifen müssen. - Und es geht wohl wirklich darum eine Wahlfreiheit zu bekommen und nicht mehr wie ein Vollautomat zu reagieren. Für mich (auch nicht für man :)) ist es so.

Mit diesem zugegeben sehr lästig und hinderlichen Muster :)p):eek:):mad:) bin ich selbstverständlich immer noch und vor allem immer wieder am Üben. Mir geht es am besten, wenn ich mit den Gefühlen umgehe wie mit meinen eigenen: Zuerst mal fühlen. Wenn ich kann lege ich dazu mir selbst die Hand auf meine Herzgegend und schenke mir beim Fühlen alle Zuwendung. Darin hast du mich, Hexe, heute grad nochmals bestärkt!

Und dann frage ich mich, was ich jetzt mit diesem Gefühl brauche - oder was das kleine Kind gebraucht hätte - oder was das Kind in mir fühlt, wenn es fühlt, dass andere diese Gefühle fühlen (und wenn möglich immer die betreffende Person, falls ich das mitkriege). - So muss ich mir halt Zeit nehmen.
Und Hexe hat mich wirklich ganz fest bestärkt in dieser Art damit umzugehen.

Früher bin ich mit mehreren Leuten in einem Raum sofort umgestanden, - Reizüberflutung pur und Gefühlsüberflutung.

Ich bin, wie ich bin. - Und wenn ich diese Art von Wahrnehmung habe, dann kann ich mein Leben nur leben, wenn ich sie annehme und damit umgehen lerne, besser und besser. - Und dann wird es wirklich zur Ressource.

Wie auch immer, wenn du magst, drücke ich dich mal. Wunderbares Wochenende, fauna
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fauna,

da möchte ich gerne nochmals nachfragen, weil ich glaube, wir meinen nicht dasselbe oder aber wir erleben es anders:

Dass das mit dem Übernehmen der Gefühle anderer schwierig kenne ich. ÄCHZ! ) Bei mir ist es vor allem so, dass ich die abgespaltenen, dissozierten Gefühle der anderen wahrnehme.
Für mich war es vor allem so lange schwierig, wie ich dem nicht getraut habe UND so lange ich gemeint habe, die betreffenden Menschen nehmen ihre Gefühle selber auch wahr! - Das gab in mir eine absolute Verwirrung und ich traute sehr lange meiner eigenen Wahrnehmung nicht.

bei mir ist es so, dass ich eben sehr lange Zeit brauche, um überhaupt zu erkennen, was ich da wahrnehme, ob das von mir ist (also ein eigenes GEfühl) oder ein Gefühl von jemandem anderen.
Das ist für mich das größte Hindernis bei der Angelegenheit. Dieser Wirrwarr, und nicht zu wissen: Kommt das jetzt von mir, aus mir, oder handelt es sich um ein Gefühl von jemandem anderen.

Wenn ich ja direkt identifizieren könnte: "Dieses Gefühl, was ich jetzt spüre, ist nicht meines", könnte ich ja direkt gegensteuern.
Dann hätte ich Klarheit, verstehst du?
Ich kann aber oft nicht sofort oder relativ zeitnah identifizieren, ob das, was ich fühle, von mir kommt oder von jemand anderem. Meist geht das erst später, das identifizieren meiner Gefühle, mit Abstand zur erlebten Situation.

Und das macht mich relativ handlungsunfähig. Denn ich muss immer erst warten, sozusagen über etwas tagelang "drüber schlafen", und wenn sich dann meine Gefühle nicht verändert haben, dann kann ich mir sicher sein: Ja, das, was ich fühle, ist von mir.

Es geht mir also weniger um die positiven "inneres-Kind-Anteile", die zb Hexe meinte. Die sind gut, schön, prima und so weiter... es ging mir um diesen ganz speziellen "Inneren-Kind-Anteil" der Gefühlswahrnehumg und weitergehend, Anpassung, an andere Personen. Noch weitergehend, Unterordnung unter andere Person, Ausführen des Willens der anderen Personen, das Fremdgesteuert-Sein, was sich ja daraus automatisch ergibt, wenn man sich selbst nicht so spürt, aber immer die anderen, und deren Gefühle auch schnell übernimmt, ohne es zu merken. Das ist mehr als unschön, das ist schädlich.

v.Grüße dedizione
 
Liebe dedizione

Ich vermute, dass wir doch dasselbe meinen, ziemlich sicher sehr Ähnliches.

bei mir ist es so, dass ich eben sehr lange Zeit brauche, um überhaupt zu erkennen, was ich da wahrnehme, ob das von mir ist (also ein eigenes GEfühl) oder ein Gefühl von jemandem anderen.
Das ist für mich das größte Hindernis bei der Angelegenheit. Dieser Wirrwarr, und nicht zu wissen: Kommt das jetzt von mir, aus mir, oder handelt es sich um ein Gefühl von jemandem anderen.

Bei mir war es oft genau so, wie du es beschreibst. Das heisst, ich war in miesen Gefühlen, hatte keine Ahnung isses meins, isses nicht meins. - Und ich hätte meine Art der Wahrnehmung auf den Mond schiessen können.

Einmal war ich im Zug plötzlich tieftraurig. - Es war ein AHA-Erlebnis. - Ich spürte, dass ich tieftraurig war, urplötzlich, obwohl ich vorher ziemlich glücklich und zufrieden war - und ich wusste nicht weshalb ich plötzlich traurig war. Da sah ich in einem Abteil schräg hinter mir eine Frau, die offensichtlich tieftraurig war. - Und plitsch, wusste ich, dass das ihr Gefühl war. ... Das war eine Schlüsselerfahrung für mich. Ich weiss nicht, was da in mir passierte, aber ich habe da irgendwie unbewusst einen Unterschied rausgekriegt.

Ab da wusste ich DEFINITV, dass nicht alle Gefühle meine sind, die ich fühle. Ganz sicher traute ich mir da noch nicht, obwohl ich es doch spürte. (Wirrwarr eben...) Sicher zum Teil wusste ich es schon vorher, weil ich oft wusste, wie sich andere Menschen fühlen, bevor sie es selber wussten. Damit brachte ich einige meiner Mitmenschen fast an den Rand, weil ich oft "ihre Gedanken und Gefühle lesen konnte". Aber das ist ein anderes Thema.

Ab dieser Situation im Zug war ich sehr achtsam darauf, zu lernen, ob ein Gefühl meins ist oder nicht. - Mit der Zeit lernte ich sie besser zu unterscheiden. Das war mal ein riesiger Schritt aus dem Gefühlewirrwar heraus.

Dann war ich aber überfordert, erstens vom Umgang mit den eigenen Gefühlen. Die lernte ich über Jahre immer besser zu fühlen. - Dann war ich natürlich auch überfordert von den Gefühlen der anderen Menschen, und auch von der Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse (auch hier hatte ich einen brutalen Wirrwarr. Hier bin ich im Moment sehr am Lernen.) Da hab ich sowas Ähnliches wie du mit dem "Fremdgesteuertsein".

Irgendwann lernte ich, dass ich IMMER am besten fühle - und nicht versuche wegzudrücken, was ich da spüre, mich aber auch nicht reinflutschen zu lassen. Sozusagen einen inneren Balancepunkt zu finden, wo ich fühle, aber nicht überflutet werde.
Das konnte ich zuerst immer mehr bei eigenen Gefühlen. Irgendwann einmal, als ich nachts nichts schlafen konnte, weil mich Gefühle bedrängten, merkte ich wieder, dass es sich um eine Gefühl von einem anderen Menschen handelte. Aber es bedrängte mich immer noch. - Da liess ich es intuitiv zu, wie ich es gelernt hatte, mehr und mehr mit den eigenen zu tun. - Und... als ich es fühlte, "ging es wie von allein gefühlsmässig wieder zu diesem Menschen zurück". - Mir ist es echt egal, ob das stimmt, wenn es mir wohler wird damit. Auf jeden Fall hat bei mir das Unterscheiden von fremden und eigenen Gefühlen sehr gebessert, je besser ich Gefühle überhaupt fühlen kann, resp. zulassen, dass ich sie fühle. Ich hatte riesige Ängste vor dem Fühlen, weil ich ja meistens wenn ich was fühlte, die Bedürfnisse von anderen erfüllen musste...

Aber ganz sicher, ich war jahrzehntelang in einem Gefühlswirrwarr, den ich ähnlich beschreiben würde, wie du den deinen beschreibst. Und ich fühlte mich dem sehr, sehr lange ausgeliefert. Zum Glück habe ich eine weitere Veranlagung: Ich habe eine gute und differenzierte Selbstwahrnehmung, auch körperlich. - Und Gefühle und Emotionen fühlt man/frau ja im Körper. Das hat mit den Neuropeptiden zu tun...

Mir ist es auch so gegangen, dass ich erst später merkte, das ist nicht mein eigenes Gefühl. Aber damals, als ich nachts im Bett lag und das merkte mit dem Gefühl dieses anderen Menschen, merkte ich auch, dass ich weniger Angst vor dem Fühlen der Gefühle der anderen Menschen haben kann, wenn ich weiss, wie ich damit umgehen kann. Das erleichterte mich sehr. - Aber ich habe immer noch, wenn auch weniger oft, einen Gefühlewirrwarr. - Nur geht es immer schneller mit dem Merken, isses meins oder nicht. - Manchmal habe ich immer noch ein paar Tage... - Aber je "schneller ich die Gefühle fühle", desto schneller weiss ich, isses meins oder nicht.


Und das macht mich relativ handlungsunfähig. Denn ich muss immer erst warten, sozusagen über etwas tagelang "drüber schlafen", und wenn sich dann meine Gefühle nicht verändert haben, dann kann ich mir sicher sein: Ja, das, was ich fühle, ist von mir.

Hmmm... mittlerweile weiss ich oft intuitiv, ob es meins ist oder nicht - auch einfach aus der Situation heraus... Manchmal ist es meins als erwachsene Frau, manchmal ein "Innerkindanteil" (die kann ich besser unterscheiden) und manchmal eben ein Gefühl eines Mitmenschen. - Ich würde dir gerne rüberbeamen, dass es dir auch einfacher geht. Bei mir hat es aber wirklich sehr lange gedauert - und ich bin immer noch dran.

Mir hilft auch EFT. Da kann ich das Gefühl klopfen und sagen dieses Gefühl, von dem ich nicht weiss, ob es meins ist oder nicht... - Das funktioniert recht gut, nicht immer, aber wenigstens ab und zu.

es ging mir um diesen ganz speziellen "Inneren-Kind-Anteil" der Gefühlswahrnehumg und weitergehend, Anpassung, an andere Personen.
Das habe ich ziemlich genau so verstanden.

Noch weitergehend, Unterordnung unter andere Person, Ausführen des Willens der anderen Personen, das Fremdgesteuert-Sein, was sich ja daraus automatisch ergibt, wenn man sich selbst nicht so spürt, aber immer die anderen, und deren Gefühle auch schnell übernimmt, ohne es zu merken. Das ist mehr als unschön, das ist schädlich.

Ich habe wie du sehr schlimmen emotionalen und körperlichen (sexuellen) Missbrauch erlebt - und vermute (selbstverständlich bin ich nicht 100% sicher, dass kann ich nicht sein...), dass wir als Kind, wie viele andere Missbrauchsopfer ähnliche Bewältigungsstrategien und Verhaltensmuster aufgebaut haben. - Mittlerweile weiss ich, dass ich ein Opfer WAR, jetzt bin ich keins mehr - oder ich merke und kann handeln - Manchmal wie du erst Tage später... - und es ist kein Handeln in dieser Situation mehr möglich. Dann geht es mir sehr schlecht. - Aber ich kann immer achtsamer werden auf die Anzeichen, auf die ganz subtilen. Da habe ich ja zum Glück meine sehr hoch Körperselbstwahrnehmung. Diese Muster gehen wirklich unglaublich schnell, innerhalb von Bruchteilen von Sekunden, völlig ausserhalb des Bewusstsein. - Auf jeden Fall in meiner Wahrnehmung. Wie's für dich ist, weiss ich nicht.

Für mich hat es auch viel gebracht, zu akzeptieren, dass ich so bin, dass ich so wahrnehme. Die Schwierigkeiten, die ich damit habe (vor allem hatte) genügen. Ich muss mich nicht noch fertig machen deswegen. - Und es ist tatsächlich auch eine Ressource.

Liebe Grüsse, fauna
 
Liebe Fauna,

vielen Dank für die lange ausführliche Antwort. Die werde ich mir sicherlich noch öfter durchlesen.

Ich hatte das vor kurzem beim Joggen,als mich dieser schlimme Satz und die damit einhergehenden Gefühle direkt aus dem Bauch raus überfielen... mir ging es zu dem Zeitpunkt gut, und es gab keinen Grund für diesen Satz (Blitzgedanken) und diese Gefühle... und da wusste ich: das ist nicht meins.
Ich konnte es auch direkt einer bekannten Person zuordnen, die allerdings weiter entfernt von mir wohnt. Ich hab dann quasi das Gefühl zu der Person "zurück geschickt", mich davon quasi distanziert. Das klappte ganz gut.

Ich hab allerdings keine gute Körperwahrnehmung. Kann man vielleicht mal dran üben. Und allzu oft passiert "es" noch einfach so, ohne dass ich es merke.

Danke und gute Nacht,

dedizione
 
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