Neu auf dem Gebiet Diabetes - was noch essen?

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31.01.11
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350
HAllo,
es ist gerade etwas kompliziert bei mir.Ich selbst schlage mich mit der Histaminintoleranz herum und koche entsprechend, mein Mann ißt "normal" und nun hat sich die Diabetes bei meiner Schw.mama verschlimmert.
Tagsüber lag der Zuckerwert jetzt bei 220, abends sogar bei über 300!
Nun bekommt sie außer den Zuckertabletten 16 Einheiten Insulin gespritzt.

Ich soll nun das Essen danach ausrichten!Aber alles, was problemlos wäre, wie Fleisch und Fisch, mag sie absolut nicht,bekommt es kaum runter...
Käse,sagte mir der Pflegedienst, soll sie auch wenig essen.Nudeln, Reis auch möglichst fast nix.... Etwas Vollkornbrot, ja...

Ich kann sie ja nicht von 1 Vollkornbrot und nur Gemüse ernähren(! Naturjoghurt ißt sie nachmittags).
Kann mir jemand Erfahrenes Tips geben? Wieviel Beilagen sind denn möglich- und kann man täglich 1 gute Portion Quark vertragen.
Natürlich habe ich nachefragt bei den FAchkräften- da bekam ich obige Antworten und: fein, Sie dürfen doch ein kräftiges Gulasch essen,oder Rührei-und meine Schw.mama schüttelt es beim Gedanken daran.
Wäre toll, wenn jemand einen hilfreichen Tip hätte.Sie ist 87 und übergewichtig!
Danke fürs Lesen und Grüßle von Su
 
hallo molje ,

ich hole deinen beitrag noch einmal hoch :)

ich kann mir gut vorstellen das es schon nicht einfach ist die richtige ernährung für einen älteren menschen zusammenzustellen die im allgemeinen nicht mehr alles essen wollen oder können und zusätzlich diabetes haben .

ich helfe mir in der ernährung meiner schwiegermutter( 90) die bei gott nicht alles essen mag , mit nahrungsmittel in püreeform ,verpackt in etwas was sie mag ,das ißt sie ohne etwas zu sagen auch noch mit genuß ;)(trick ,welcher auch bei kindern hilft die dies und jenes nicht mögen ).

kleine infos:
Diabetes und Ernährung - Zwei Themen die eng zusammen gehören. Schließlich ist Diabetes eine Stpffwechselerkrankung.

MedizInfo®Diabetes: Kohlenhydrate bei Diabetes

lg ory
 
Hallo,Ory,
herzlichen Dank-habe mir die links schon angesehen,sind interessant!
Vielleicht hat noch der ein oder andere Diabetiker Vorschläge?Vorallem hat mich verunsichert, daß die Pflegekraft sagte, Käse würde auch den Zucker hochtreiben, zwar nicht sofort, aber im Laufe der nächsten Stunden.Das hatte ich noch nie gehört...?

Nun, bei einer 90jährigen Schw.mutter, da weißt Du ja auch Bescheid,daß es nicht so einfach ist, den Appetit zu wecken.....
Schönen Abend! lg Su
 
Hallo Su,

daß Käse den Blutzucker (später) ansteigen läßt, scheint mir nicht wirklich richtig:

Anzurechnende BE finden Diabetiker vor allem in pflanzlichen Produkten aber auch in den meisten Milchprodukten. Lediglich Quark und Käse bleiben außen vor, da der hier vorkommende Milchzucker kaum Einfluss auf den Blutzucker hat und langsam abgebaut wird.
DIABETESGATE - Broteinheit (BE)

Wenn in einem Käse oder Yogurt viel Milchzucker enthalten ist, dann steigt auch der Blutzucker an.

Meine Mutter hat immer gerne "Pastetchen" gegessen: das waren entweder solche Pasteten-Förmchen, die man kaufen kann, und die man mit allem möglichen von Karotten über Hackfleisch bis zu Rhabarber füllen kann. Oder aber auch Teigtaschen mit eben solchen Füllungen.
Suppen kann man auch als "Träger" für viele Inhaltsstoffe nehmen. Das kann man sich erleichtern, indem man z.B. eine Rindsbrühe einfriert und immer wieder mit neuen Inhalten füllt. Zur Zeit ist gerade Kürbis angesagt, wobei ich nicht weiß, ob Kürbis viele Broteinheiten hat.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Molje,

also ich habe da gute Erfahrungen mit Diabetikern, wenn diese zu jeder Mahlzeit

viel Gemüse mit einer kleinen Menge stärkereichem kombinieren
(das brauchts, um zufrieden satt zu werden und ist in der Kombi auch kein Problem)

wie z.B. eine Kartoffeln á 80g (wenn dabei 200g Gemüse - schön würzen mit Curry, Kräutern etc.- liegen - nur als Idee, eben mengenmäßig mind. doppelt so viel, das darf alles sein, wenn es noch etwas bissfest ist) oder eine kleine Handvoll Reis oder eine Scheibe Brot,

dazu dann ein Stück Eiweiß, also Fleisch/Fisch/Ei oder Milchprodukte wie Käse (etwas Fleisch ist aber schon wichtig, gerade bei älteren Menschen)

und dazu noch etwas Öl wie z.B. Olivenöl ca. 1- 2 EL.

Wenn diese drei, also Kohlenhydrate (wozu eben als Hauptteil das Gemüse gehört), Eiweiß und Fett miteinander kombiniert wird, dann tut das der Bauchspeicheldrüse gut. Und es ist ausgewogen, es wird nichts weggelassen.

Das zu Brei zu verarbeiten wäre für die Bauchspeicheldrüse wieder nicht gut, weil die KH Verdauung im Mund beginnt und das Kauen nun mal ganz wichtig ist.

Kann Deine Mutter kauen ohne Schmerzen?

Quark ist auch gut in Kombination mit Fett und Gemüse.

Vermeiden sollte sie alle süßen Getränke, auch nichts mit Süßstoff, jeglichen Zucker und Mahlzeiten, bei denen sie nur Stärkereiches isst. Außerdem keine Zwischenmahlzeiten, es ist besser, wenn Sie dreimal am Tag isst und dann ausreichend.

VG
julisa
 
Zuletzt bearbeitet:
HAllöchen,
ich danke Euch Beiden für die hilfreichen Kommentare!!

Wie ist es mit Obst?? Ich weiß, sehr wenig, aber ein klein wenig dient doch auch der Lebensfreude, die durch viele Beschwerden eh darniederliegt.

Durch das Spritzen ist der Zucker jetzt morgens eh bei 106.....
(Weiß jemand, wie hoch der Zucker normal so 1 Std nach einer Mahlzeit ist-habe keine Ahnung) Grüßle Su
 
Hallo molje,

wenn Du Obst immer mit Joghurt oder Quark und ein paar Nüssen kombinierst, ist es von meiner Erfahrung her gut verträglich. Alleine gegessen, ist es auf jeden Fall mehr Streß für die Bauchspeicheldrüse durch den Fruchtzucker.

VG
julisa
 
Hallo Su,

es gibt ja verschiedene "Süssen" beim Obst. Bei Diabetikern sind die Sorten zu bevorzugen, die den Blutzucker nicht so schnell ansteigen lassen, wie u.a. Trauben.

Hier kannst Du sehen, welche Obstsorten gut gehen und welche eher nicht so gut sind:
Die Glyx Tabelle online - Obst (da geht es um die "Glyx-Ampel").

Grüsse,
Oregano
 
Wow, diese Tabellen sind klasse- da kann ich ja auch bei Gemüse usw. sehen, welches gut geht-vielen Dank!! lg su
 
Genau, Su :).
Wenn DU Deine Schwiemu dann noch befragst, was sie denn gerne ißt und das anhand der Tabellen auch zubereiten kannst, wird es endgültig einfach.
An und für sich ist man bei Diabetes von Zwischenmahlzeiten weg, damit die Bauchspeicheldrüse sich länger erholen kann bei nur drei Mahlzeiten.

Grüsse,
Oregano
 
HAllo,
es ist gerade etwas kompliziert bei mir. Ich selbst schlage mich mit der Histaminintoleranz herum und koche entsprechend, mein Mann ißt "normal" und nun hat sich die Diabetes bei meiner Schw.mama verschlimmert.
Tagsüber lag der Zuckerwert jetzt bei 220, abends sogar bei über 300!
Nun bekommt sie außer den Zuckertabletten 16 Einheiten Insulin gespritzt.

Ich soll nun das Essen danach ausrichten! Aber alles, was problemlos wäre, wie Fleisch und Fisch, mag sie absolut nicht, bekommt es kaum runter...
Käse, sagte mir der Pflegedienst, soll sie auch wenig essen. Nudeln, Reis auch möglichst fast nix.... Etwas Vollkornbrot, ja...

Ich kann sie ja nicht von 1 Vollkornbrot und nur Gemüse ernähren(! Naturjoghurt ißt sie nachmittags).
Kann mir jemand Erfahrenes Tips geben? Wieviel Beilagen sind denn möglich - und kann man täglich 1 gute Portion Quark vertragen.
Natürlich habe ich nachgefragt bei den FAchkräften - da bekam ich obige Antworten und: fein, Sie dürfen doch ein kräftiges Gulasch essen, oder Rührei - und meine Schw.mama schüttelt es beim Gedanken daran.
Wäre toll, wenn jemand einen hilfreichen Tip hätte. Sie ist 87 und übergewichtig!
Danke fürs Lesen und Grüßle von Su

O.K.! – Ich bin zwar kein Ernährungsberater, auch kein Mediziner, bin selbst nur seit über einem Jahrzehnt Diabetes-II-Betroffener und kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Zunächst hört es sich alles schlimm an, wenn man von vielen Seiten Ratschläge bekommt, was man essen soll oder nicht darf. Dabei widerspricht sich manches und verwirrt mehr als es Klarheit schafft.

Sehr vieles hat sich im letzten Jahrzehnt geändert. Was dem Diabetiker ursprünglich verboten war, ist inzwischen längst wieder erlaubt. Anderes wurde ins Gegenteil verkehrt. Daran erkennst du, dass die Wissenschaft noch bei weitem nicht auf dem Stand ist, den sie glaubt, beherrschen zu können. Hinzu kommt: ein großer Teil der sogenannten "Ernährungsexperten" vertritt eigene Interessen, nämlich die der Lobbyisten, weil sich mit der explosionsartigen Ausbreitung unserer Zivilisationskrankheiten sehr viel Geld verdienen lässt. Kurzum: hier sollte man den gesunden Menschenverstand walten lassen und zunächst alles meiden, was man nicht mag. Der Körper selbst spürt was ihm gut tut.

Zu einer gesunden Ernährung gehören natürliche Produkte, wie Obst und Gemüse, nach Möglichkeit naturbelassen, d.h. roh.

Meide alles, was die Nahrungsmittelindustrie denaturiert hat, vor allem Fertigprodukte. Zucker und zuckerhaltige Getränke sind absolut schädlich. Kohlenhydrate in Form von Vollkornbrot und Kartoffeln sind wichtig, allerdings muss man die BE berechnen und einhalten. Fleisch und Fleischerzeugnisse sowie Milch und Milchprodukte wirklich nur in Maßen. Fette nur in Form von guten Ölen (Rapsöl, Leinöl, Distelöl).
Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit den sogenannten „grünen Smoothies“ nach Victoria Butenko. Man kann sogar davon leben.

Vielleicht schaust du dich vorerst mal hier um:

Gesunde Ernhrung bringt Gesundheit

Es gibt so viele Möglichkeiten, sich kundig zu machen.

Liebe Grüße
Berlinale
 
Damit das nicht in Vergessenheit gerät: Es geht hier um die Schwiegermama mit Diabetes, und die ist 87 Jahre alt.
Da könnte es in Bezug auf Rohkost, die nicht in Form von Saft/Smoothies serviert wird, zusätzliche Probleme geben.

Grüsse,
Oregano
 
Hallöchen,
oh wie schön, sehe grade überrascht, daß hier noch weitere postings stehen.
Danke für Dein Interesse, berlinale, ja, bemühe mich schon sehr ,unverarbeitete Sachen zu kochen.

Danke, liebe Oregano! Es läuft jetz soweit gut, meine Kochkünste kommen meist gut an.Ich frage mich nur, ob man einem so betagten Menschen, der außerdem sehr herzkrank ist und die Nieren auch langsam den Geist aufgeben, jede Freude an ein klein wenig Süßem oder Gebäck nehmen muß.
Der Blutzucker ist jetzt immer niedrig, manchmal zu niedrig--- kann man ein klein wenig NAchtisch, Gebäck, Obst ab und zu geben- und wenn ja, soll man dann mit Fruchtzucker süßen oder...?
Ich würde ihr ja auch, wenn das sein muß, etwas aus Vollkornmehl backen....

Danke für Eure Hilfe! liebes Grüßle Su
 
Hallo Su,

so ab und zu ein bißchen Obst ist sicher ok - Du hast ja diese schönen Tabellen mit dem glykämischen Index ;).
Was auch gut möglich ist, falls sie das mag: Du kannst mit Stevia süssen, was ich besser finde als die üblichen Süßstoffe. Was evtl. zu beachten ist: Diabetiker sollen das Süsse zusammen mit dem anderen Essen oder eben zum Abschluß essen, weil dann die Bauchspeicheldrüse sowieso aktiv ist und danach wieder ausruhen kann.

Hier könntest Du auch noch viele Anregungen finden: Rezepte mit Nährwert und BE-Angaben für Diabetiker

Ich finde, Deine Schwiegermutter hat Glück, daß Du sie bekochst :).

Grüsse,
Oregano
 
Liebe Oregano-Du bist wirklich ein Gewinn-vielen Dank für die hilfreichen Tips!!
Ist Stevia denn gesünder als Agaven-oder Ahornsirup,den ich da habe? lg Su
 
Hallo Su,

Agavendicksaft ist kohlenhydratreich, obwohl man da ja wahrscheinlich nicht viel davon nimmt. DAs gleiche gilt für Ahornsirup.
Meines Wissens ist Stevia da neutral, obwohl es immer wieder Diskussionen gibt, daß Süsses an sich schon den Insulinausstoß anregt, obwohl dann gar keine Kohlehydrate kommen.
Da bin ich mir weiter unsicher.

Grüsse,
Oregano
 
Entschuldigung, nachträglich noch ein Dankeschön-rotiere grad etwas mit Hammerkopfschmerzen jeden Tag, wenig Elan zum Schreiben.... lg su
 
daß Käse den Blutzucker (später) ansteigen läßt, scheint mir nicht wirklich richtig:

Zitat: Anzurechnende BE finden Diabetiker vor allem in pflanzlichen Produkten aber auch in den meisten Milchprodukten. Lediglich Quark und Käse bleiben außen vor, da der hier vorkommende Milchzucker kaum Einfluss auf den Blutzucker hat und langsam abgebaut wird.

Das ist leider nicht (mehr) so ganz richtig. Früher wurde das so gelehrt, aber mittlerweile ist das praktisch nicht mehr umsetzbar - wenn du als Diabetiker viel Käse auf einmal isst, dann passiert schon was. Nicht vergleichbar mit der Portion Nudeln natürlich, aber der Körper kann auch aus Eiweiß Glucose herstellen; nennt sich Glukoneogenese. Vernachlässigbar für kleine Portionen, aber es geht eben nicht nur um den (Milch)zucker.
 
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