Krankheit meines Vaters macht mich kaputt

Vor dem Tag der Beerdigung brauchst Du keine Angst zu haben. Ich finde, Du bist einen Schritt weiter gekommen wie damals bei deinem ersten Beitrag. Du hast erkannt dass das Verhalten Deiner Mutter Dir nicht gut tut und Du willst es ändern.

Außerdem hast Du deine Frau und Deine beste Freundin an der Seite. Das ist gut so. Die Idee mit der Anleitung für den Fall des Einknickens ist super. Dann sollen die beiden Frauen Dich einfach weg zerren wenn Du zum Einknicken drohst ;)


Und bis zur Beerdigung heißt es dann Telefon abstöpseln und einfach taub stellen.
 
Danke @shorty....lieb von dir, deine Beiträge sind immer echt aufbauend.
Ich habe heute mit meinen Onkel Telefoniert wegen des Treffens am Freitag...natürlich kam auch wieder das Thema mit meiner Mutter auf,er ist der Meinung das ich das alles nicht so eng sehen soll mit meiner Mutter...ich habe ihn gesagt,das es so einfach nicht mehr geht...ich habe mir genug gefallen gelassen...na ja er sieht es halt anders,aber das ist mir auch egal.
Klar ist Telefon Funkstille....ich habe keinen Grund mich zu melden nach ihrem Theater......ich muss das alles hinter mich bringen,dann kann ich auch versuchen wieder an mich zu denken...diesmal aber richtig.....
 
Erst wenn sie wirklich merkt, daß es Dir ernst ist mit dem Abstand und der Distanz zu ihr, wird sie es mühsam akzeptieren, daß Du als "Versuchsobjekt" nichts taugt. Und natürlich wird sie Dir zürnen.

Grüsse,
Oregano

Ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter, wenn Sie den Abstand und die Distanz zu spüren bekommt (das muss nur eine gewisse, längere Zeit sein), dass sie dann überlegt, ob ihre Forderungen weiterhin berechtigt sind, oder, sie dann doch ihren Sohn, ohne diese Forderungen, als Mensch, der dann auch gerne für sie da ist, solange es in einem gewissen Rahmen bleibt, vorzieht.

Alles gute nochmals.


Liebe Grüsse
Kayen
 
Freut mich dass ich Dir wenigstens auf diesem Wege etwas helfen kann.

Kayen hat Recht. Funkstille aber lange. Am besten gaaaaaanz lange. Solange bis Du wirklich in der Lage bist, die Sache mit Deiner Mutter "nicht mehr so eng zu sehen". Dein Onkel ist echt witzig. Entweder kann er sowas sagen weil er nur sporadisch mit ihr zu tun hat, oder aber er setzt so dermaßen Grenzen dass Deine Mutter einfach nicht anders kann.

Beim "ich-meld-mich-lange-nicht" musst Du allerdings damit rechnen dass Deine Mutter eventuell gegebenfalls bei den Anderen aus der Familie heftig gegen Dich schießen wird. Sie wird erzählen was für ein herzloser Sohn Du wärst, so undankbar und egoistisch. Lass Dich davon nicht kirre machen. Überhör es wenn es soweit ist und sollte einer aus Deiner Familie dich darauf ansprechen dann mach unmißverständlich Deinen Standpunkt klar.

Ansonsten geh jetzt erstmal mit Deiner Frau ne Pizza essen oder so, oder macht nen kleinen Spaziergang. Hier würde es sich zuminest noch lohnen weil die Sonne noch scheint und schöner blauer Himmel ist.
 
Schulle1973

Es ist schade, dass viele Menschen verschiedene Sprachen sprechen. :-(

Auch glaube ich, dass jede Mutter ihren Sohn liebt, auch wenn sie es nicht zeigen kann. Zumindest ist es meine Erfahrung.

Mein Bruder hat bis zum Tode meiner Mutter eine Art Hassliebe empfunden! Ich glaube, dass ihr Tod ihn irgendwie befreit hat, ob er am Ende glücklich damit ist, wage ich zu bezweifeln. Ich weiß nur, dass meine Mutter ihn bis zum Schluß geliebt hat und keiner von Beiden den Anderen gefühlsmäßig erreichen konnte.

ich wünsche Dir, dass du Deinen Frieden findest.

sonneundregen
 
Es geht ja nicht jetzt nur nach der Beerdigung so,es war ja auch schon vorher immer dieses Theater.....und irgendwann ist wie gesagt die Grenze erreicht.Nachdenken wird sie nicht ob sie falsch gehandelt hat....sie hat ihren Dickkopf und denkt sie ist immer im recht da sie ja schon älter ist,wie ich mir immer anhören muss.Das mit dem schlecht machen bei anderen,denke ich ist schon geschehen......ich kenne sie dabei ist sie schnell.......aber das sollte mir egal sein,wenn sie es brauch dann bitte.Heut habe ich meinen 3.Hochzeitstag und da ich ja angeblich keine Ehe führe sowie meine Mutter es mir sagte.....bin ich doch Happy meine Frau morgens ins Gesicht zu lächeln und zu sagen,wir schaffen das und genau das schweißt uns noch mehr zusammen.....Was mein Onkel betrifft,ja er meinte ja auch,das er ja nun so eng meine Mutter auch nicht kennt,deshalb ja auch das er von vielem nichts wusste was sie mit mir macht.
@sonneundregen:Gefühlsmäßig erreichen?ich habe wirklich alles getan um immer zu zeigen,das ich der einzige bin der da ist damals auch für beide...aber dieses Theater..nimmt kein ende...nicht mal jetzt wo mein Vater verstorben ist...ich dürfte ja immer nur hinhalten wenn es ihnen schlecht ging......alles andere war immer egal....
 
Hohoho ... höre, bzw. lese ich da eine dicke Portion Optimismus? Eine dicke Portion wie Du DEIN Leben leben wirst?? Fein, braver Junge :bang:

Ich denke die letzte Aktion von Deiner Mutter hat bei Dir wohl endgültig das Faß zum Überlaufen gebracht. Gut. Jetzt bist Du an einem Punkt wo Du an Deiner Sache, an Deinem Leben, arbeiten kannst.

Manche Menschen sind halt so drauf, dass sie für die Außenwelt ein armes Hascherl spielen und ja soooo erbarmungswürdig sind, aber innerhalb des ganz nahen Umfeldes mutieren sie zu wahren Ekelpaketen bis hin zum Tyrann.
Für Außenstehende ist es dann nicht leicht bis gar sogar unmöglich den wahren Hintergrund zu sehen, weil sie ja eine perfekte Rolle vorgespielt bekommen.

Von daher sag ich Dir: Lass heut die Korken knallen, geh mit Deiner Frau fett essen und macht Euch einen wunderschönen Abend. Ich find´s übrigens super dass Deine Frau Dir den Rücken stärkt und das ganze Theater mitmacht. Schöne Grüße von mir :wave:

Kümmere Dich nicht um Andere. Sie tun es auch nicht für Dich. Kümmere Dich um dich selbst und um Deine Frau und allem was DIR wichtig ist. Und was die ach-so-dolle Verwandtschaft zu hören bekommt oder Dir erzählen will .... Shit drup. Es sind Aussenstehende, die nie im Leben das wahre Gesicht Deiner Mutter erleben werden.

Wie gesagt, es ist unheimlich schade wenn man keinen Kontakt zu seiner Mutter hat, aber unmögliche Situationen verlangen halt unmögliche Konsequenzen. Vielleicht in einigen Jahren wird sich Deine Mutter dir gegenüber so verhalten wie zu Deiner Schwester. Vielleicht .... aber bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen.

In diesem Sinne

Shorty
 
Guten Abend Schulle,

so jetzt ist die Beerdigung vorbei.
Wie geht es Dir? Konntest Du "bei Dir" bleiben? jetzt wünsche ich Dir /Euch(Deiner Frau und Dir) eine Menge Ruhe und Zeit um wieder zu Euch zu kommen. Alles Gute mb
 
Äääähm .... da verhauste wat Monster .... Heut ist der Hochzeitstag und am 9.9. ist die Beerdigung ;)
 
So nun ist die Beerdigung hinter mich gebracht.....es war sehr schlimm,aber ich habe meinen Mann gestanden und meiner Mutter unter die Arme gegriffen,sprich die letzte Ehre meines Vaters erwiesen,sie untergeharkt und los ging es.
Das habe ich mir noch vorgenommen,damit mein Vater dieses sieht....
Nun sind wir alle erstmal in unseren Alltag zurückgekehrt und müssen das erstmal verarbeiten.
Kaum ist man zu hause wird von meiner Mutter schon wieder gefragt was ich am Sonntag sprich heute mache ob wir nicht zum essen kommen wollen,gestern war es noch Kaffee trinken....habe gestern schon gesagt Nein...heute fragt sie nach Mittagessen....ich blieb bei einem Nein.Es ist am Tag der Beerdigung soviel Positives auch negatives Passiert...ich habe mich nach der Beerdigung noch mit meinen Geschwistern zusammengesetzt.....es war echt schön....wir redeten viel und es waren Sachen aus der Vergangenheit die mir meine älteren Geschwister erzählten...wie es damals bei uns zu Hause so abging.Ich war erschrocken,denn ich weiß von vielen nichts, weil ich einfach noch zu klein war.Es wird jetzt ne Harte zeit,da ich viel aufholen muss.....das einzige schöne ist,das 2 Brüder und meine Schwester Kontakt haben wollen.......
 
Guten Morgen Schulle,

Das Alles freut mich zu lesen...wie Du die Beerdigung hinter Dich gebracht hast....meine Bewunderung!

Dafür sind Beerdingungen auch da: als Familienzusammenführung zu dienen. Es freut mich, dass Du mit einigen Deinen Geschwistern wieder Kontakt haben kannst.

Es sieht alles ganz schön positiv aus.
Dir weiterhin alles Gute. Dass Deine Magenprobleme verschwinden mögen...usw...
 
Ja eine Beerdigung ist kein leichter Schritt. Gehört aber zu unserem Leben. Leider.

Gut ist, dass Du in der Hinsicht "hart" bleibst und Abstand von Deiner Mutter nimmst. Auch sie muss jetzt für sich erst einmal die Sache verarbeiten und das kann sie am besten wenn sie das für sich tut ohne ihre chronischen Nörgeleien.


Die "Besten" Familientreffen sind halt Beerdigungen, das ist halt so.

Du hast jetzt jede Menge nachzuholen, bestimmt auch ne Menge zu grübeln und zu überlegen, aber Du hast ja Zeit.

Das Deine Geschwister Kontakt zu Dir haben wollen ist eine schöne Nachricht und dem würde ich auch nachgehen.
 
Hallo Schulle,

ich schließe mich den Vorschreiberinnen an: gut, daß Du die Beerdigung hinter Dir hast, und gut, daß neuer Kontakt zu Deinen Geschwistern entstanden ist. Bist Du das Nesthäkchen?
Ich denke, daß die neue Verbindung zu Deinen Geschwistern Dir auch Kraft geben wird, den Kurs in Bezug auf Deine Mutter durchzuhalten.

Grüsse,
Oregano
 
Danke euch allen....ja ich bin das Nesthäckchen.
Klar werde ich den Kontakt zu meinen Geschwistern haben wollen.Nur ich denke wir alle haben jetzt eine Menge zu verarbeiten...muss erst einer Sterben damit man sich wieder findet?
Im Moment ist es ganz schön viel auf einmal...ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll?
Ja meine Mutter muss nun zusehen wie sie das verarbeitet....77 Jahre war sie nie allein....nun ist sie allein...aber trotz alledem versucht sie ja immer wieder mich ran zuziehen obwohl ich ihr gestern so vieles gesagt habe...aber auch das hat sie wieder nicht verstanden....aber ich ziehe nun meine grenzen......sonst packe ich das alles nicht.....
 
Danke euch allen....ja ich bin das Nesthäckchen.
Klar werde ich den Kontakt zu meinen Geschwistern haben wollen.Nur ich denke wir alle haben jetzt eine Menge zu verarbeiten...muss erst einer Sterben damit man sich wieder findet?

Wundere Dich nicht, das ist ganz normal. Scheint wohl eine besondere Eigenart des Menschen zu sein.

Im Moment ist es ganz schön viel auf einmal...ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll?]/QUOTE]

Lass es erstmal sacken. Dann wirst Du schon merken was an Verarbeitung für Dich wichtig ist und zuerst "bearbeitet" wird.

Ja meine Mutter muss nun zusehen wie sie das verarbeitet....77 Jahre war sie nie allein....nun ist sie allein...aber trotz alledem versucht sie ja immer wieder mich ran zuziehen obwohl ich ihr gestern so vieles gesagt habe...aber auch das hat sie wieder nicht verstanden....aber ich ziehe nun meine grenzen......sonst packe ich das alles nicht.....

Es gibt immer wieder einen Unterschied zwischen "nicht Verstehen können" oder "nicht Verstehen wollen". Ich geh eher mal davon aus, dass Deine Mutter es nicht verstehen will. Wieso auch? Hast ja zwar vorher auch immer nein gesagt aber im Endeffekt ja doch ihrem Willen nachgegeben. Wird eine Zeit dauern bis sie merkt, dass sie das "Spiel" mit Dir nicht mehr durchziehen kann. Leider heißt auch hier das Zauberwort "Konsequenz". Ein "Nein" bleibt ein "Nein" und wird nicht zu einem "Vielleicht".

Ok, es ist nicht einfach "Nein" zu sagen. Habe ich auch nie behauptet. Aber man kann es lernen.

Vielleicht hilft Dir das hier weiter. Ist zumindest interessant ;)

Was mich freut ist die Tatsache, dass Du nicht sooo geknickt klingst wie vorher. Bist ein bissel fester geworden. Gut so. Weiter so. Jetzt nur nicht aufgeben sondern weiter machen :D
 
hallo zusammen,
ja, shorty hat es auf den Punkt gebracht...

Auch ich finde, Schulles letzter Beitrag liest sich besser - nicht mehr so verzweifelt - gestärkt.
Weiter so Schulle...das Leben birgt so manche Überraschungen; Dir jetzt ein Sack voll guter....
 
Ja ich habe viel nachzugrübeln.....auch meine Trauer muss ich erstmal verarbeiten....nur ich muss erstmal nen Anfang finden...?
Ist im Moment alles schwierig.....auch die Nächte sind im Moment einfach nicht einfach....ich verarbeite im unterbewusst sein....viele Sachen......die manchmal echt schwierig sind........
 
Hallo Schulle,

ja, Trauer ist manchmal richtige Arbeit, weil man da mit Themen zu tun hat, die oft total in der Versenkung verschwunden waren. Aber es ist auch eine Zeit der Entwicklung, weil alter Ballast noch einmal gesichtet und dann abgelegt werden kann. Trauerzeit um ein Elternteil ist auch eine Zeit des "Erwachsenwerdens"; - es ist nun ganz deutlich, daß die Eltern endgültig nicht mehr als "Schuldige" angesprochen werden können; die Verantwortung liegt nun beim "Kind" selbst, wobei Kind eben nur die Rollenverteilung beschreibt.

Schwierig, aber dennoch: hoffnungsvoll.

Grüsse,
Oregano
 
Welcher Anfang für Dich am besten ist, können wir Dir nicht sagen. Das musst leider Du allein entscheiden. Aber wie Oregano schon sagte, es gehört zur Trauerarbeit dazu. Da weiss man erst auch einmal nicht was wird denn jetzt zuerst bewältigt? Die Trauer die man spürt oder die Vergangenheit? Man fühlt sich durcheinander.

Vielleicht hilft es Dir deine Gedanken, die im Moment in Deinem Kopf umherschwirren aufzuschreiben? Kauf Dir eine Kladde, vielleicht noch einen netten Füller dazu und setz Dich hin und schreib. Beim schreiben ist es egal ob die Gedankengänge einen Sinn ergeben. Hauptsache ist sie werden notiert.

Durch das Schreiben wirst Du dann merken wie sich so langsam alles in Deinem Kopf ordnen wird und vor allem Du wirst Dich dann auch besser und vielleicht sogar erleichtert fühlen. Trage am besten die Kladde mit Dir rum damit Du es immer griffbereit hast wenn ein Gedanke unbedingt "raus will".

Beim Schreiben wirst Du dann auch merken wie sich Deine Handschrift verändert. Die Wut hat ein anderes Schriftbild als die Verzweiflung oder die Trauer.

Vielleicht hilft Dir das Schreiben Deine ganzen Gedanken zu ordnen und besser zu verarbeiten.
 
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