Antriebslosigkeit durch körperliche Ursache oder Psyche?

Hallo Phobos,

die Ernährungsumstellung ist sicher ein guter Weg, damit habe ich stets gute Erfahrungen gemacht. Ich mache gerade seit ein paar Tagen eine kleine Kur zur Leber- und Nierenreinigung, die gleichzeitig entsäuert und habe jetzt eine verblüffende Veränderung bemerkt, nämlich dass ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig Elan habe, um meine Aufgaben anzupacken und mein latenter Schwummerschwindel weggegangen ist.

Die "Kur" sieht so aus:

Kein Zucker, keine leeren Kohlehydrate, so gut wie kein Fleisch und Wurst, so gut wie keine Milchprodukte (auch Käse, etc.), außer etwas Butter. Statt Brot ein Roggenknäckebrot oder Mais- oder Reiswaffeln. Keine Margarine etc. sondern hochwertige Öle, aber sparsam.

- Morgens als erstes zwei Gläser Wasser mit dem Saft einer Zitrone
- 15 Min. später ein Glas frischen Gemüsesaft mit Petersilie

- bis Mittags nur frisches Obst, vorwiegend Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche, Wassermelone (alles sehr basisch und mineralstoffreich) oder Gemüse (roh)
- zum Mittag- und oder Abendessen gedünstetes oder gebratenes Gemüse, Salate, Kartoffeln und Fisch oder Huhn
- keine Geschmacksverstärker, keine Fertigprodukte, kein rotes Fleisch, keine Wurst
- nur soviel essen wie man wirklich Hunger hat, nicht übersättigen
- viel trinken - Brennessel- oder Kräutertee, Wasser, keine Limonaden oder anderen Getränke, kein Alkohol
- Kaffee sollte man weglassen, aber ich gönne mir morgens eine Viertelstunde nach dem Gemüsesaft eine einzige Tasse Kaffee und das tut mir gut

Das frische Gemüse wird in einer Zentrifugalpresse entsaftet, die eignet sich für jede Art von Gemüse, auch Kräuter kann man entsaften.
Bei den Gemüsesäften kann man reintun was einem schmeckt und was man verträgt. Ich vertrage z.B. keinen Sellerie und keinen frischen Knoblauch im Gemüsesaft. Davon wurde mir bereits beim zweiten Schluck schlecht und der Kreislauf sackte ab. Wegen dem Histamin verzichte ich im Moment auch noch auf Tomaten. Am besten fand ich einen Saft, der zur Organreinigung empfohlen wird:
1 kg (ich nehme nur ein Pfund) Möhren
1 Apfel
1 mittelgroße Rote Bete (ich habe die vorgekochten aus der Gemüsetheke genommen)
1 - 2 Teel. Leinöl
1 Zitrone (oder Saft davon)

Ich kontrolliere die Basen-/Säureentwicklung über den Tag indem ich jedesmal beim Wasserlassen mit Lackmuspapier den Säuregehalt des Urins teste. Das motiviert und man kann sehr schön die Auswirkung der Nahrungsumstellung auf den Säure-Basenhaushalt beobachten. Aber auch die Säurebildner erkennen (z.B. bei Stress steigt der Säuregehalt trotz basenüberschüssiger Nahrung stark an).

An den ersten Tagen hatte ich noch ein wenig Blähungen, aber nun ist die Verdauung völlig störungsfrei, was ich seit 2006 nicht mehr hatte. Ich fühle mich sehr wohl und kann sogar wieder Obst essen ohne dass mir der Magen brennt, was vorher nicht möglich war. Magenschmerzen weg - Verdauungsbeschwerden weg - nach knapp einer Woche.

Auch wenn man die Kur nicht so strikt machen möchte, bringt es schon was, wenn man Zucker und leere Kohlehydrate weglässt und die beiden ersten Punkte (Zitronenwasser und Gemüsesaft am Morgen) beachtet und mehr frisches Gemüse und Obst in den Speiseplan aufnimmt.

Alles Gute und viel Erfolg!
LG Lealee
 
Hallo Phobos86

So weit ich das verstehe, klingt das nach einem Nährstoffmangel.
Er fällt in den Bereich der Orthomolekularen Medizin. Die einzelnen Spurenelemente- und Vitaminwerte sind mit einer Vollblutanalyse im Labor nachweisbar. Wenn die Speicher leer sind, können solche Symptome auftreten.

lg

Rheingold
 
Hallo lealee,
die Kur klingt wirklich gut. Das hört sich alles lecker an, denke ich probiere das demnächst vielleicht mal aus, auch wenn ich dann allerdings etwas mehr Milchprodukte (z.B. Quark, Hüttenkäse) dazu nehmen werde.

Bin zur Zeit morgens immer ein Müsli gewöhnt, wenn du morgens den Gemüsesaft und das Obst isst, hast du dann keinen Hunger bis Mittags oder gewöhnt man sich daran?

Lg phobos
 
Hallo Rheingold,

ja ein Nährstoffmangel ist durchaus möglich. Habe mich bis vor etwa eineinhalb Jahren nicht gerade gesund ernährt. Dazu kamen noch wenig Bewegung und wenig Tageslicht.
Ich könnte mir durchaus einen Vitamin D Mangel bei mir vorstellen, ich werde beim nächsten Check-Up beim HA mal das 25-OH-D bestimmen lassen.
Hast du bestimmte Vitamine/ Nährstoffe in Verdacht?

Habe jetzt vor 5 Tagen mit einer Vitamin/ Nährstofftherapie begonnen:

2x täglich Now Foods True Balance
1x täglich Country Life Coenzyme B-Complex
1x täglich Now Foods Vitamin C-1000 Complex
2x täglich Now Foods Super EPA
2x täglich Now Foods L-Tyrosine 500mg

Das ist quasi das was Julia Ross in ihrem Buch "The mood cure"
Bücher von Amazon
ISBN: 978-3608946543
als Grundprogramm ansieht. Ein tolles Buch wie ich finde, kann es nur empfehlen.

Lg phobos
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Phobos86

Gesunde, umfangreiche und ausgewogene Ernährung (lt. Ernährungspyramide) sind wichtig.
Omega-3 Fettsäuren stärken das Gedächtnis.

lg

Rheingold
 
Bin zur Zeit morgens immer ein Müsli gewöhnt, wenn du morgens den Gemüsesaft und das Obst isst, hast du dann keinen Hunger bis Mittags oder gewöhnt man sich daran?

Hallo Phobos,

Die Basis der Leberreinigungsdiät ist der morgendliche Trunk (Zitronenwasser) und anschließend ein Glas Gemüsesaft. Danach kann man frühstücken, z.B. Obstsalat, aber auch Mülsi (selbstgemischt und ungesüßt), Vollkornbrot, Roggenbrot etc. Milchprodukte soll man weglassen, stattdessen Soja-, Reis- oder Mandelmilch verwenden. Eiweißquellen sind pflanzlicher Natur, etwa Nüsse, Mandeln, Hülsenfrüchte, Samen und Körner. Zucker, Süßstoff und Nahrungsmittel mit egal welchen Zusatzstoffen sind tabu.

Die genaue Kur ist in dem Buch "Die Leberreinigungsdiät" von Dr. Sandra Cabot beschrieben und sieht einen 8-wöchigen Ernährungsplan vor. Dabei geht es nicht darum, weniger zu essen, sondern um die Art der Nahrungsmittel. Die ersten 2 Wochen sind weniger streng, die 3. bis 6. Woche strenger und die letzten beiden Wochen weniger streng als die mittleren, aber strenger als die ersten beiden Wochen. Worauf es ankommt, ist u.a. der Verzicht auf Fleisch (außer etwas Huhn), Zucker und Molkereiprodukte. Fett sollte man etwas einschränken, aber nicht darauf verzichten, allerdings nur hochwertige Fette verwenden, die wie Rheingold schon schrieb - Omega-3-Fettsäuren enthalten.

Ich persönlich halte mich nicht strikt an die vorgegebenen Rezepte, was das Essen betrifft, achte aber auf das Weglassen von Milchprodukten, Zucker und normalem Brot sowie Fleisch und esse viel Gemüse, Salat und Obst. Der Zitronentrunk und Gemüsesaft am Morgen sind mein Basisprogramm, das mache ich jeden Tag. Und trotzdem wirkt sich das schon spürbar positiv aus. Interessant ist, dass ich sogar wieder Tomaten vertrage, die ich die letzte Zeit nicht mehr essen konnte, weil sie so histaminhaltig sind. Mir scheint auch, der Kaffee "wirkt" wieder stärker belebend - im Gegensatz zu vorher, wo ich nach meiner Tasse Kaffee am Morgen genauso schlapp war wie davor.

LG Lealee
 
Hallo Phobos und Hallo Sleepwalker !

Das Thema Schilddrüsenunterfunktion und Depressionen habe ich gerade die letzten anderthalb Jahre mit meiner Tochter durchgemacht. Ich weiß also, wovon ihr redet. Thyrosin nehmen und SSRI ist gut und mildert die Symptome, aber es ist nicht die Wurzel. Des Rätsels Lösung liegt in einer defekten Leber, die eure Schilddrüsen und Nebennieren kaputt macht. Ihr habt wahrscheinlich dadurch einen dramatischen Zink- und Vitamin B-Mangel und womöglich starken Kupferüberschuss. Lasst unbedingt diese Mikronährstoffe überprüfen und dazu den Serotoninspiegel und die Noradrenalin-Ratio. Dazu gehört auch ein Speicheltest hinsichtlich Cortisol über mehrere Stunden.
Ich will euch keine Angst machen, aber wenn ich recht haben sollte und ihr das anstehen lasst, seit ihr in spätestens 20 Jahren erstklassig qualifizierte Kandidaten für Diabetes, Herzinfarkt und Alzheimer, falls euch nicht vorher schon CFS aus dem Normalverkehr gezogen hat. Der soziale Rückzug ist ein klassisches Symptom! Auch wenn ihr nicht autistisch seid, googelt mal dazu den Zusammenhang zwischen Autismus und Glutenunverträglichkeit.

Grüße
alexandria
 
Hallo Kullerkugel !

Ich kann gerne versuchen, eine vereinfachte Version zu geben, denn ausführlich wäre das schon fast genug für eine Dis.

Die Leber ist das Hauptentgiftungsorgan des Körpers. Kann sie dieser Aufgabe nicht mehr nachkommen, weil sie entweder durch "externe" Ursachen (z.B: infektiöse Hepatitis, Suchtgiftmissbrauch) geschädigt ist oder durch ständige Anlieferung von Giften aus dem Darm (überwiegend verursacht durch über Jahre nicht erkannte Lebensmittelunverträglichkeiten) überfordert ist, dann verbleiben diese Gifte im Blutkreislauf und lagern sich in anderen Organen ab. Ergänzend zu dieser Misere kann die Leber auch die gespeicherte Glukose nicht mehr richtig und rechtzeitig freigeben, was einerseits diejenigen Organe verrückt macht, die da ein Wörtchen mitreden (d.h.vor allem Nebenniere und Bauspeicheldrüse), als auch zu Schäden im Gehirn (tlw durch Unterzuckerung = Unterernährung) führt. In erster Linie wird davon die Hypophyse betroffen. Sie steuert sowohl die Schilddrüse als auch die Nebennieren und die Insulinausschüttung. Erstes Symptom ist eine Unterfunktion der Schilddrüse. Das mangelnde Tyrosin wird aber auch für die Adrenalinproduktion gebraucht, sodass ganz nebenbei auch die Nebenniere schlapp macht, die ohnehin schon ganz k.o. ist davon, dass sie versucht, die lahme Leber zu stimulieren. Noch dazu hat in den meisten Fällen die Bauspeicheldrüse alles Maß verloren und via Insulinresistenz packt sie den dringend benötigten Zucker in die Fettdepots statt dass er das Gehirn ernähren würde. Und damit dreht sich die Schraube der Gesundheit nach unten und der negativen Auswirkungen kontinuierlich nach oben. Weil der Körper von den ständigen Belastungen ohnehin schon down ist und mit allerlei Infektionen fertig werden muss (siehe Nebenniere >>> Cortisol >>> Immunsystem) und auch noch kein Adrenalin bekommt, ist es kein Wunder, dass er sich von allem überfordert fühlt und am liebsten gar nichts mehr machen würde. Das nennen wir dann Burn out oder CFS oder schlicht Antriebslosigkeit. Wenn das Gehirn geschädigt genug ist, ergänzen wir es später dann noch um Rheuma, Multiple Sklerose und Alzheimer.

Das ist die Kurzfassung. Wer sich im Internet noch weiter schlau machen will, dem empfehle ich folgende Stichwörter (viele davon sind gesondert auch in diesen Foren gut vertreten, werden aber nicht unbedingt miteinander in Verbindung gebracht): Kuklinski/Mitochondriopathie ; Glutenunverträglichkeit/ Opioide; Noradrenalin-Ratio; Ammoniakgas/Leber; Zinkmangel/Mikronährstoffe; Serotoninmangelsyndrom; Hypophysen-Nebennieren-Achse; Craving/Leber; Insulinresistenz; Adiponectin/CRP.
(Anmerkung: Englische Seiten sind oft wesentlich informativer und näher an den neueren Erkenntnissen.)

Die Anregungen von Lealee sind übrigens goldrichtig. Allerdings kann man sie nicht 1:1 umsetzen, denn jeder Körper hat andere Nahrungsmittelunvertraglichkeiten und andere Mikronährstoffmängel. Sorgfältiges Austesten, bevor man eine Diät beginnt, ist daher unverzichtbar. (In scherzhafter Abänderung eines Sprichworts: Dem einen sein gesunder Apfel ist dem anderen sein Zyankali.)

Liebe Grüße
alexandria
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Alexandria , damit kann man etwas anfangen....

Ich denke schon länger , aus eigener Betroffenheit in solchen Zusammenhängen . Hast Du das alles selbst angelesen ?
Nur die Umsetzung , besonders was ärztliche Unterstützung angeht, klappt noch nicht in allen Feinheiten...aber es wird.
Möchte an dieser Stelle noch den Darm und die Darmgifte bei gestörter Verdauung ergänzen !

LG K.
 
Hallo alexandria,

vielen Dank für deine Beiträge :)

An die Leber habe ich bisher noch gar nicht gedacht, alles was du schreibst klingt aber sehr plausibel und betrachtet die Symptomatik auch im ganzen System. Das finde ich sehr aufschlussreich und verständlich.

Ich habe zwar mal eine Woche eine Kartoffel-Reis Diät gemacht, aber wie ich gerade gelesen habe kann es ja bis zu einem Jahr dauern, bis man bei glutenfreier Ernährung eine Besserung eintritt, falls man eine Glutenunverträglichkeit hat. Ich nehme jetzt schon eine ganze Weile Zink (15mg) und einen Vitamin B-Komplex (~50mg). Mir geht es auch schon etwas besser, aber einen richtigen "Durchbruch" kann ich bisher nicht verzeichnen.

Den Cortisol-Tagestest habe ich schon gemacht, hier noch mal der passende Thread dazu: https://www.symptome.ch/threads/bitte-um-beurteilung-tagesprofil-cortisol-und-dhea.93080/
Ich habe in den letzten Jahren aber schon mehrfach ein großes Blutbild anfertigen lassen, da waren die Leberwerte immer im Normalbereich:
Code:
Blutbild vom März 2011
GGT       yGT          15 U/l        (Normbereich: <55)
GLUC     Glucose     87 mg/dl    (Normwert: 70-110)
Würde man sowas in den Blutwerten sehen?
Aber das Kupfer usw. werde ich auf jeden Fall bestimmen lassen.
Du meinst also das wichtigste wäre erst mal die Leber zu unterstützen?
Ich lese mich da mal ein, aber vielen Dank auf jeden Fall!

@all Nehme jetzt seit 3 Monaten L-Thyroxin 50mg, seit etwa einer Woche geht es mir etwas besser. Ob es mit den Schildrüsenhormonen zusammenhängt kann ich aber nicht genau sagen. Das Tyrosin habe ich erst einmal abgesetzt (nach einer Woche) weil ich die Schilddrüse nicht mit zwei Sachen aufeinmal pushen möchte. Zur Unterstützung der Nebennieren nehme ich "Adrenal Rebuilder" sowie "Herbal Adrenal Support Formula".
Die Tage bekomme ich nochmal neue Blutwerte und ggfs. eine Anpassung der Schilddrüsenhormone.

liebe Grüße, Phobos
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Kullerkugel, lieber Phobos !

Es freut mich, dass ich euch mit meinem Beitrag helfen konnte.
Ja, das meiste davon stammt aus Selbststudium Internet rauf und runter, weil ich 15 Jahre Erfahrung mit ignoranten Ärzten habe. Aber genug von diesem frustrierenden Thema. Alle hier in diesem Forum wissen, wovon ich rede.
Da ich aber ein ziemlich hartnäckiger Mensch bin und nicht so leicht die Flinte ins Korn werfe, habe ich inzwischen eine Ärztin gefunden, die - ohne es zu wissen - inzwischen alle meine Vermutungen bestätigt hat und erste Erfolge dieser Therapie zeigen sich auch schon. Daher kann ich beruhigt ihre Ratschläge weitergeben.

Was die Leber angeht, so muss sie nicht bereits klinisch pathologisch sein (das kommt später, wenn es zu spät ist), um überfordert zu sein. Was die Antriebslosigkeit angeht, so genügt eine reine Cortisolbestimmung via Blut und 24h-Harn nicht, wie sich bei mir gezeigt hat. Aussagekräftig ist eine Speichelbestimmung über mehrere Stunden in Zusammenhang mit einer Bestimmung der Katecholamine.
Für alle, die bereits Mikronährstoffe und Vitamine etc. geschluckt haben und es hat nur mäßig gewirkt, kann ich nur eine Aussage der Ärztin widergeben: Alles recht und schön. Aber bevor nicht der Darm saniert ist, kann er das ganze gute Zeug gar nicht aufnehmen.
Dieser Logik ist nichts entgegenzusetzen. Aber es dauert halt und es geht nicht ohne Arzt, weil sorgfältig ausgetestet werden muss und nur der Arzt dann weiß, wie hoch er dosieren darf und muss.

Trotzdem beantworte ich gerne eure Fragen, wenn ihr noch etwas wissen wollt.

Liebe Grüße
alexandria
 
Hallo ,

auf die Wichtigkeit eines gut funktionierenden Darms habe ich ja hingewiesen. Es gibt da keine Reihenfolge für Darm und Leber. Beide bedingen sich ...wenn täglich Darmgifte produziert werden durch gestörte Funktion, falsches Essen, könnt Ihr für die Leber schlucken , was Ihr wollt, Ihr werdet keine Besserung erfahren.
Deshalb muss man da anfangen, und der Darm braucht NÄHRSTOFFE , nicht erst irgendwann. Es ist aber illusorisch , mal irgendetwas zu schlucken und nach kurzer Zeit sagen, es nutzt nichts. Es dauert länger....

Ich kann morgends an den verquollenen Augen sehen , ob meine Verdauung gestern in Ordnung war und ob es der Leber dadurch gut ging , oder ob sie überlastet ist.

LG K.
 
Ich war ja wie gesagt die Tage beim Blut abnehmen und was soll ich sagen, der eine Leberwert (GPT) war erhöht :schock: Wenn das mal kein Zufall ist!
Der andere (GGT) war aber voll in der Norm, mein Arzt sprach davon, dass normalerweise der GGT erhöht wäre und die Normwerte beim GPT (ALT) recht eng gefasst sind.
Hier mal meine Werte:
Code:
Hb     Haemoglobin      14,4 g/dl      (14,0 - 17,5)
ERY    Erythrocyten     4,81 Mio/ul    (4,50 - 5,90)
LEUK   Leukocyten       6,74 Tsd./ul   (4,40 - 11,30)
MCH    MCH              29,9 pg        (28,0 - 33,0)
MCHC   MCHC             34,4 g/dl      (32,0 - 36,0)
HKT    Haemotokrit      41,8 %         (40,0 - 52,0)
MCV    MCV              86,9 fl        (80,0 - 96,0)
THRO   Thrombocyten     279 Tsd/ ul    (140 - 440)
NEUT   Neutrophile      51,2 %         (38,9 - 75,1)
LYMP   Lymphocyten      38,7 %         (12,8 - 43,9)
MON    Monocyten        8,2 %          (4,4 - 12,3)
BAS    Basophile        0,3 %          (< 2,5)
EO     Eosinophile      1,6 %          (<7,0)
FE     Eisen            78 ug / dl     (53 - 167)
GPT    GPT (ALT)        [COLOR="Red"]47 U/l[/COLOR]  +      (<45)
GGT    yGT              15 U/l         (<55)
HST    Harnstoff        36 mg/ dl      (19 - 44)
KREA   Kreatinin        0,90 mg/ dl    (0,67 - 1,17)
GLUC   Glucose          77 mg/ dl      (70 - 110)
K      Kalium           3,9 mmol/ l    (3,6 - 5,5)
Ca     Calcium          2,52 mmol/ l   (2,02 - 2,60)
CRPq   CRP quantitativ  0,3 mg/ l      (<6,0)
VIT25D  Vitamin D 25  (25-Hydroxy-Cholecalciferol)     
                        28,4 ng/ ml    (20,0 - 70,0)
TSH    TSH basal        1,80 µU/ ml    (0,30 - 4,20)
TEST_R Testosteron      8,18 ng/ ml    (2,50 - 8,40)

Ich bin besonders von dem Testosteronwert überrascht, hätte mich da in die untere Norm bis grenzwertig geschätzt. :idee:
Fällt einem zu den Blutwerten noch was ein?

@ alexandria

Mich würde noch stark interessieren, wie das Programm für deine Tochter jetzt genau aussieht? Wurde jetzt erstmal auf Toleranzen getestet und dann fängt man mit der Darmsanierung usw. an, damit das als "Grundgerüst" erstmal steht um die dann gegebenen Nährtsoffe aufnehmen zu können?
Du sprichst ja auch viel von den Katecholaminen, d.h. es wird auch mit Tyrosin usw. substituiert um Adrenalin/ Noradrenalin zu erhöhen?
Die Schädigung der Leber, gibts dafür eine bestimmte Bezeichnung, das geht in die Richtung Kupferspeicherkrankheit / Morbus Wilson, oder?

Viele liebe Grüße,

Phobos
 
Hi Phobos !

Meine Tochter hat vor ca. 13 Jahren eine Insulinresistenz entwickelt, die sie dann mit Metformin + strenger Diät weggebracht hat. Wir dachten damals, nun sei alles vorüber, aber danach ging es bald erst so richtig los mit Kopfschmerzen, ständiger Gewichtszunahme trotz Diät, dauernder Müdigkeit, zunehmender Antriebslosigkeit und daneben "aus heiterem Himmel" auch noch Neurodermitis. Der Höhepunkt waren dann Depressionen, Angstzustände, Aggressivität wegen Nichtigkeiten, sozialer Rückzug und Persönlichkeitsveränderung. Die Ärzte fanden keine wirklichen Gründe und schoben alles auf die Gene und die Psyche. Wenn ich ausnahmsweise durchsetzte, dass etwas außer der Norm im Blutbefund überprüft wurde, dann wurde ich als Wichtigtuer bezeichnet, der sich anmaßt, gescheiter als der Herr Doktor zu sein. Seltsamerweise waren die Werte, die dabei herauskamen, immer außerhalb der Referenzbereiche, so z.B. der Vitamin D-Spiegel und das Serotonin. Ich wurde dann darüber belehrt, dass man Blutbefunde nicht so ernst nehmen dürfe und ein niedriges Serotonin im Blut noch gar nichts darüber aussage, wie es damit im Gehirn aussehe. Fazit: Sie hatten keine Ahnung und wollten das gar nicht angreifen.

Ich bin keine Ärztin, obwohl ich mich immer für Medizin interessiert habe, daher dauerte es ziemlich lange, bis ich mich durch den Wust an Infos im Internet durchfraß und langsam klarer sah. Zwischendurch hatte ich immer kleine Erfolgserlebnisse, wenn z.B. der Mangel an Vitamin D bei Erwachsenen plötzlich in aller Munde war. Da wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ich muss sagen, dass mir die Abstracts der englischsprachigen Forschungsergebnisse (hauptsächl. aus den USA) sehr geholfen haben, denn die sind dort viel weiter als wir, auch wenn sie nicht immer schon wissen, was sie mit den Erkenntnissen anfangen sollen.
Letztendlich stieß ich dann auf die Thesen von Prof. Kuklinski, die mir von vorneherein schlüssig und vernünftig erschienen. Das passte alles sehr gut auf meine Tochter. Und - oh Wunder - hat sie laut Röntgen schwarz auf weiß einen deftigen Knick in der Halswirbelsäule. Da wir weit von Rostock wohnen, machte ich mich auf die Suche nach einem Arzt, der ein Anhänger Kuklinskis ist oder zumindest in diese Richtung arbeitet.
Nach mehreren Irrwegen fand ich doch eine Handvoll Ärztinnen, die hochspezialisiert und nicht so borniert waren. Die eine stellte endlich fest, dass meine Tochter eíne Unterfunktion der Schilddrüse hat (hatte ich seit 10 Jahren gesagt, aber die Durchschnittsuntersuchungen bringen das nicht ans Tageslicht). Seither nimmt meine Tochter Combityrex und in Verbindung mit TCM ist sie ihre Neurodermitis so gut wie los. Seit 2 Monaten sind wir nun bei einer Ärztin, die voll im Sinne nitrosativer Stress und orthomolekulare Medizin arbeitet. Sie hat ein phänomenales Blutbild machen lassen, das alle Erwartungen sprengte. Unter anderem kam dabei völlig überraschend heraus, dass meine Tochter einen irrsinnig hohen Kupferspiegel hat, sodass derzeit - wie du richtig vermutet hast - Untersuchungen in Richtung Morbus Wilson laufen. Zumal sowohl das EEG als auch des Schädel-MRT Auffälligkeiten ergeben haben, die noch geklärt werden müssen.

Die Hauptstoßrichtung ist derzeit eine Darmsanierung auf der Basis der unzähligen ausgetesteten Lebensmittelunverträglichkeiten (Allergien waren immer negativ!), damit das Entzündungspotential im Darm gesenkt wird und der Darm die Mikronährstoffe auch wirklich aufnehmen kann und aufhört, sich selbst und alle anderen zu vergiften. Obwohl diese Maßnahmen erst seit kurzem laufen, gibt es schon sichtbare Erfolge. U.a. haben sich die Angst- und Aggressionsattacken merklich gebessert.

In diesem Zusammenhang vermute ich, dass deine Ängste bei sozialen Kontakten einerseits mit dem sozialen Rückzug bei diesem Problempaket überhaupt zusammenhängen und andererseits überhaupt nichts mit dem Anlassfall zu tun haben. Meine Tochter hat plötzlich Ängste in Situationen entwickelt, in denen sie - objektiv gesehen - bisher ausschließlich Erfolge + Komplimente geerntet hat. Da fällt die Diskrepanz schneller auf.

Zu deinem Blutbild ist zu sagen, dass es erwartungsgemäß generell in Ordnung ist. Das erstaunt mich nicht, denn das war bei meiner Tochter auch immer so. Die wahren Knackpunkte werden normalerweise ja auch nicht untersucht (zahlt die Kasse ja auch nicht, denn die buttert lieber Milliarden in Medikamente, die später einmal nicht mehr heilen sondern nur noch lindern können).
Dass dein Leberwert aus der Reihe tanzt, ist nicht besonders überraschend, oder? Dein Vitamin D ist nicht alarmierend niedrig, aber ich würde zumindest während der Wintermonate in Maßen substituieren.
Wenn du dich nicht gleich auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten austesten lassen willst, dann lass vorher wenigstens folgende Blutwerte bestimmen: Alle Vitamin B's, IgE (ganz wichtig!), Zink, Kupfer, Calzium, Kalium und alle Katecholamine (die sind der unmittelbare Link zur Antriebslosigkeit). Außerdem alle Werte in Zusammenhang mit nitrosativem Stress. Lies noch einmal nach, was dir lealee dazu gepostet hat. Sie hat ihren Kuklinski gelesen und ihre Tipps sind sehr gut.

Meine Tochter bekommt ihr L-Tyroxin nicht für die Nebennieren. Da sie kein Hashimoto hat, bestehen gute Chancen, dass sie das Absetzen kann, sobald sich ihr Gesamtzustand gebessert hat.

Liebe Grüße
alexandria

P.S. Es ist meine ganz persönliche Philosophie, aber ich war immer schon ein Erzfeind von weißem Weizenmehl (Brötchen, Semmeln, Baguettes, Kipferln, Toastbrot und wie das Zeug alles heißt). Noch kann ich es medizinisch nicht beweisen, aber ich glaube, dass das ständige Bombardement unseres Darmes mit diesem vitamin- und minerallosen Pamps die Ursache dafür ist, dass wir uns sukzessive vergiften. Die Menge und die lange Dauer macht es, auch wenn wir keine Glutenunverträglichkeit im eigentlichen Sinne haben. Aber die wirtschaftliche Lobby dahinter ist zu stark. Und daher ist auch Müsli soooooo gesund! Denk mal nach, was diese geballte Masse an industriell denaturierten und gründlich aufgezuckerten Kohlehydraten gleich in aller Früh mit deinem Metabolismus anstellt. Kein Wunder, wenn man sich nachher total schlapp fühlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo alexandria, Danke ,
das Du alles so schön ausführlich schreibst... ich kann dem nur zustimmen. Sehr viele Betroffene hier haben ähnliche Probleme, es ist gut, die Zusammenhänge immer wieder aufzuzeigen.Ich persönlich weiß auch inzwischen, das die SD Unterfunktion weg geht, wenn der Bauch und die Intoleranzen in Ordnung sind bzw. beachtet werden.

LG K.
 
Hallo alexandria,

dem Dank kann ich mich nur anschließen, wirklich bemerkenswert, dass du dich von den Ärzten nicht unterkriegen lässt und so stark für deine Tochter kämpfst! :kraft:

Nunja, ich werde mich mal in das ganze Thema einarbeiten, habe immer mal wieder auch hier im Forum einiges gefunden, im ganzen Zusammenhang habe ich es aber noch nicht so betrachtet. Ich geh mal nicht davon aus, dass ich von den Kassenärzten noch viel Unterstützung erhalten werde, vielleicht finde ich ja wie ihr einen Arzt, der die ganze Sache im Ganzen behandelt und verstehen kann. Bis dahin werde ich deinen Rat mit der Wertebestimmung wohl befolgen und das auf eigene Kosten regeln.

Nochmal danke an alle, die mir bisher schon so gut geholfen haben! :wave:

Dir, Alexandria und deiner Tochter alles Gute weiterhin, mit deiner Hilfe wird sie das sicherlich packen.

Viele liebe Grüße,

Phobos
 
So, nach knapp drei Monaten nochmal ein Update von mir:
Mir geht es mittlerweile etwas besser, ich finde, dass ich innerlich etwas ruhiger geworden bin und insgesamt wieder etwas besser mit Stress umgehen kann. Es ist zwar noch längst nicht wieder alles so wie früher, aber ich denke die Entwicklung ist auf jeden Fall positiv.

Die Schilddrüsenhormone L-Thyroxin 50µg habe ich nach sechs Monaten wieder abgesetzt (Vom Nuklearmediziner waren drei Monate als Probezeit angesetzt) und muss sagen, dass mir ohne die Hormone nicht schlechter geht. TSH-Wert war bei der letzten Untersuchung (noch mit 50µg) bei 1,9 µU/ ml (0,30 - 4,20). Von den ganzen Nahrungsergänzungsmittel habe ich mich auf 3x 1 G Vitamin C und 3x 3 LEF Mix reduziert. Lef Mix hatte ich zunächst über zwei Wochen eingeschlichen, wobei ich sagen muss das die erste Zeit damit eher unangenehm war. Fühlte mich sehr antriebslos und "matschig" im Kopf. Das ist aber mit der Zeit deutlich besser geworden, nehme den Mix jetzt seit etwa 5 Wochen. Ansonsten nehme ich noch ab und zu L-Gluthatione und a-Liponsäure.

Was mich im besonderen freut ist, dass sich meine sozialen Ängste ebenfalls etwas gebessert haben. Zwar ist es so, dass man die Ängste gedanklich nicht los wird bzw. sich "im Kopf" erst mal gar nichts ändert, die Besserung tritt aber auf, weil man in den sozialen Situationen deutlich ruhiger und entspannter ist als sonst, und man so auch gedanklich ruhiger wird. Von Wunderheilung kann man daher natürlich nicht sprechen, man muss sich den Ängsten also noch aussetzen und versuchen positive Erfahrungen zu sammeln.

Interessant wäre natürlich, ob dies mit dem Cortisol zusammenhängen könnte, also ob diese "Beruhigung" durch eine wieder angepasste Cortisol-Ausschüttung vom Körper beeinflusst ist. Es gibt ja schon einige Studien darüber, dass mit Cortisol Ängste postiv beeinflusst werden können. Demnach könnte einer Verbesserung der Nebennieren-Schwäche ja durchaus auch die Ängste positiv beeinflussen, weil der Körper wieder mehr Cortisol zur Verfügung stellen kann.

Viele Grüße,

Phobos
 
So, mal wieder etwas neues von mir:

Leider geht es mir seit dem letzten Bericht wieder etwas schlechter, ich kann nicht genau sagen woran es liegt, aber ich fühle in letzter Zeit oft irgendwie leer und mir ist aufgefallen, dass ich seit langer Zeit keine richtige Freude und Zufriedenheit mehr empfinden kann, egal ob die Lebensumstände auch noch so postiv sind.

Ich habe eventuell an eine Fructosemalabsorption gedacht, da diese ja die Serotoninproduktion im Körper stark mindern kann und ich auch mit dem Magen sehr stark auf Stress reagiere. Typische Symptome wie DF oder Blähungen oder so etwas habe ich aber nicht. Ich lasse aber mal alle Früchte, Fruktose- und Sorbithaltige Lebensmittel weg und schaue wie es mir damit geht.

Vielleicht liegt der Grund für meine depressive Stimmung auch am Wetter und den damit verbundende niedriege Vitamin D- Aufnahme. Ich hoffe daher, dass sich der Frühling bald melde und die Sonne wieder mehr scheint.

Desweiteren versuche ich abzuklären, ob vielleicht meine überstandene Borreliose-Erkrankung aus der Kindheit für meine heutigen Probleme verantwortlich sein könnte.

Falls noch Irgendjemanden etwas einfällt, ich bin für jeden Vorschlag dankbar!

Viele Grüße,

Phobos
 
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