Amalgamallergie

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30.04.07
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Ola,
ich bin jetzt 40 Jahre jung und seit 2001 ist es befundet. Es liegt bei mir eine Amalgamallergie, genauer eine Allergie gegen Quecksilberamidchlorid und Amalgamlegierungsmetalle Zinn, Zink, Silber und Kupfer.
Erst in den letzten Jahren habe ich herausgefunden, welche Symptome dadurch bei einem auftreten können und die Liste ist sehr lang.
Mein Problem ist heute, das ich als Krankenpfleger ein sehr gestörtes Verhältnis mittlerweile zu allen Medizinern habe.
In den 80igern war ich von 84 bis 92 Sanitäter beim Bund und hörte schon damals die Duskussion pber das Amalgam. Natürlich rannte ich naiverweise zu meinem Truppenzahnarzt um mich zu erkundigen, nun was sollte er auch anderes von sich geben als das dieses ganze Gerede totaler Quatsch sei und ich mir keine Sorgen machen bräuchte. Nun gut, der Doc muß es wohl wissen.
Während meiner Dienstzeit und auch danach war ich sehr häufig beim Arzt wegen allerlei auftretenden Symptomen wie Nasennebenhöhlenentzündung, Kopf-Muskel-Gliederschmerzen, Hautreaktionen, Metallgeschmack im Mund, allerdings meistens ohne pathologischen Befund. Irgendwann Anfang der 90iger sagten die Ärzte zu mir, das ich psychosomatisch krank sei und mich als solcher behandeln lassen müßte. Interessanterweise habe ich nicht zu wenig Muttermilch bekommen, wurde nicht geprügelt und hatte auch sonst eine gute angenehme Kindheit, also keinerlei Auffälligkeiten. Nur beim Bund war ich häufig "krank", auch aggressiv, häufige Magenprobleme und häufig Kopfschmerzen.
Irgendwann glaubte ich dann auch, das ich doch psychisch krank sei, da alle Mediziner um mich herum ja genau das bestätigten. So folgte dann 1995 erstmalig ein stationärer Aufenthalt in einer psych. Tagesklinik, um meiner "Aggressivität" auf die Schliche zu kommen. Auffällig war für mich nur, das viele Menschen in meiner Umgebung meine Person als aggressiv empfanden, obwohl ich im Innern keine Aggressivität verspürte.
Nun, zufällig wurde 2001 dann eben jene besagte Allergie bei mir festgestellt. Eine teure Sanierung des Gebisses erfolgte, denn schließlich hatte ich 15 Amalgamfüllungen und durfte natürlich das Ausleiten selber bezahlen.
Nach Entfernung des Füllmaterials ging meine Beschwerdesymptomatik um 50-60% zurück. Siehe da, sagte das auch meinem Hausarzt aber der ging nicht weiter darauf ein. Seltsam. Seither habe ich ständig bei Ärzten das Gefühl, man nehme mich nicht ernst. Da haben wir bereits die erste "Macke", beim Versorgungsamt wurde mir Persönlichkeitsstörungen als Behinderung attestiert und dokumentiert.
Auch heute noch habe ich Irritierungen am ganzen Körper und dadurch auch manche Tage Schmerzen, welche allerdings keine pathologischen Befunde mit sich bringen.
Und das Versorgungsamt erkennt meine Amalgamallergie gar nicht erst an.
Wer kann mir weiterhelfen? Trägt man einen Gips sind alle ganz bestürzt und haben Mitgefühl, hast Du eine Amalgamallergie interessiert sich kein Mensch dafür, es ist zum heulen und Vertrauen wie schon gesagt habe ich in diese Schulmediziner nicht mehr. Wer hat ähnliche Erfahrungen und tauscht sich mit mir aus?:chat:
 
Hallo Oliver,
die Erfahrung haben alle Amalgamgeschädigten schon gemacht: es ist äußerst schwer, Ärzte und Zahnärzte zu finden, die Amalgam nicht schädlich finden. Und da Amalgam ja die von den Kassen bezahlte Regelversorgung ist, wird fröhlich weiter Amalgam gelegt.

Wie wurde Deine Amalgamallergie festgestellt? Hast Du den entsprechenden Allergiepass? Hast Du die Amallgamentfernung mit Schutzmaßnahmen machen lassen? Wurde danach ausgeleitet?

Inwiefern suchst Du denn nun hier Hilfe?

Gruss,
Uta
 
Hallo Oliver,

wurde Deine Amalgamsanierung (15 Füllungen) auch unter den richtigen Schutzmaßnahmen durchgeführt.

Auch heute noch habe ich Irritierungen am ganzen Körper und dadurch auch manche Tage Schmerzen, welche allerdings keine pathologischen Befunde mit sich bringen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du schon noch eine Belastung hast.
Informationen findest Du bei:

Joachim Mutter: Amalgam - Risiko für die Menschheit. Quecksilbervergiftungen richtig ausleiten

Amalgam Kurzfassung

Liebe Grüße
Anne S.
 
Vielen herzlichen Dank Uta und Anne, sehr informativ und auch teils bekannt durch eigene Erfahrungen und viele der Angaben spiegeln sich in meinem Weg durch "Krankheiten" wieder.

Ja die Entfernung wurde unter Einsatz von "Kofferdämmen", also hermetische Abdichtung eines Zahns mit einem großen Trichterund mit einem Sauger wurde das Konfliktmaterial abgesaugt. Aber eine Ausleitung bzw "Entgiftung" durch Medikament war nicht finanzierbar zu dem Zeitpunkt. Danach wurden Prothesen für einige Zähne angesagt und eingesetzt.

Einen Allergiepass habe ich seit 2001. Eine witzige Anekdote war, meine Erkennung dieser Allergie erfolgte ja rein zufällig. Zu der Zeit in der häuslichen Pflege tätig und wusch mir nach und vor jedem Patienten die Hände mit einem Händedesinfektionsmittel. Jedoch war in dem kleinen Fläschchen Flächendesinfektionsmittel und ich bekam am Abend viele Eiterpickel und ging deshalb zum Hautarzt und Allergologen am nächsten Tag. Der Allergologe suchte nach den üblichen Verdächtigen und fand nichts. Er tat noch mehr und da stellte er fest, ja mein Körper reagiere sehr allergisch auf Quecksilberamidchlorid, Silber, Zinn, Zink und Kupfer. Passlich festgehalten. Zu guter Letzt wollte die Praxispartnerin noch meine Bekanntschaft machen, sie hätte in dreißig Jahren nun den ersten Patienten mit dieser Allergie getroffen.
Wenn die Informationen über die Auswirkungen zutreffen, dann verstehe ich mich und mein handeln und fühlen nun wesentlicher besser.
Nochmals vielen herzlichen Dank an Euch beide.
Seit einigen Monaten schmerzen die Fingergelenke, die Knie mehr als sonst und keine Anzeichen von rheumatischen Vorgängen. Und wenn ich ehrlich bin habe ich zur Zeit wenig Interesse mehr als eh gerade bei Medizinern zu verbringen



Grüße Oliver
 
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