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Der EichenprozessionsspinnerGiftpfeilhagel im Vorübergehen
Da die Eichenprozessionsspinner nur auf der Suche nach einem neuen Wirtsbaum am Boden anzutreffen sind, ist ein direkter Kontakt eher selten. Davon sind meistens Kinder betroffen, die mit den scheinbar so putzigen Tieren spielen wollen. Die wichtigste Übertragungsart ist die Vertragung von Giftpfeilen mit dem Wind oder das Passieren befallener Bäume. Dabei werden die Patienten von den Giftpfeilen wie von einem Giftpfeilhagel getroffen. Unmittelbar nach dem Kontakt entwickelt sich ein fast unerträglicher Juckreiz, dem ein Hautausschlag folgt.
Die Raupendermatitis kann sich in drei verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern zeigen: Kontakturtikaria (Quaddeln), toxische irritative Dermatitis (Hautentzündung) oder anhaltende Papeln (Knötchen), die an Insektenstichreaktionen erinnern.
Raupendermatitis
Am Arm finden sich mehrere, zum teil aufgekratzte, anhaltende Knötchen, die an Insektenstichreaktionen erinnern.
Nicht nur Hautreaktionen sind die Folge
In den meisten Fällen kommt es nach dem Kontakt mit den verstreuten Gifthaaren, Gifthaare-tragenden Larvenhüllen oder lebenden Raupen zu einem heftig juckenden Ausschlag. Auch Allgemeinsymptome wie Schwindelgefühl, Benommenheit, oder Fieber sind auf die Giftwirkung zurückzuführen. Weiters kann es zu akuten Augenereizungen (Keratokonjunktivitis) und einer Reizungen der oberen Atemwege (Rhinitis, Phyryngitis) kommen. Beim Einatmen der Härchen entwickeln sich, besonders bei vorbelasteten Personen, Anfälle von Atemnot.
Unangenehm aber meist harmlos
Die meisten Reaktionen, die durch die Gifthärchen von Eichenprozessionsspinnern hervorgerufen werden, sind zwar unangenehm aber flüchtig. Es wurde aber ein Fall einer allergischen Schockreaktion, hervorgerufen durch Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern aus den Niederlanden berichtet. Schwere oder lebensbedrohliche Situationen konnten wir bei unseren Untersuchungen nicht beobachten.
Wie sieht die Behandlung aus?
Bei den meisten Patienten genügt eine Behandlung mit externen Steroidzubereitungen ("Kortison"; Salben, Cremen, Augentropfen) und Tabletten, die gegen die Allergie wirken (Antihistaminika). Bei Einschränkungen der Atmung (Asthma) können spezielle, die Bronchien erweiternden Medikamente (ß-Mimetika) und Kortikoide durch Inhalation angewandt werden. Personen mit einem überempfindlichen Bronchialsystem sind besonders gefährdet. Die Einnahme von Kortikosteroiden ("Kortison") ist nur bei sehr schweren Verlaufsformen erforderlich.
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Dem Eichenprozessionsspinner sollte man lieber nicht zu nahe kommen. Denn der Körper der Raupen ist mit Härchen bedeckt, die ein Nesselgift (Thaumatopoetin) enthalten und unangenehme Beschwerden hervorrufen können. Aus diesem Grund sollten Sie Nester des Eichenprozessionsspinners – weiße, wattige Gebilde an Bäumen – oder einzelne Raupen nicht berühren. Die bis zu fünf Zentimeter großen Raupen mit ihren markanten gelb-braunen Längsstreifen sind leicht zu erkennen.
Auch vor alten, verlassenen Nestern des Eichenprozessionsspinners sollte man sich in Acht nehmen, denn unter trockenen, lichtarmen Bedingungen halten sich die giftigen Härchen unter Umständen noch gut ein Jahr lang. Die Härchen der Raupen können zudem leicht abbrechen und mit dem Wind bis zu hundert Meter davongetragen werden.
Nester des Eichenprozessionsspinners sollte man meiden.
Um ganz sicherzugehen, machen Sie also am besten einen großen Bogen um Bäume, bei denen man solch ein Nest entdeckt oder von denen man bereits weiß, dass sie ein Nest tragen. Setzen Sie sich auch nicht in der Nähe auf den Boden. Ist Ihnen ein befallener Bereich bekannt, tragen Sie in der Nähe am besten lange, körperbedeckende Kleidung.
Eichenprozessionsspinner kommen in ganz Deutschland vor, besonders häufig jedoch in diesen Bundesländern:
Baden-Württemberg
Bayern
Hessen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Berlin
Nordrhein-Westfalen
Man findet sie vor allem in Eichenwäldern, aber auch in Eichen-Hainbuchen-Wäldern oder Eichen-Kiefern-Wäldern.
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Wie schaden Eichenprozessionsspinner dem Menschen?
Die bereits erwähnten Brennhaare der Larven brechen sehr leicht ab und können durch Luftströmungen über weite Strecken hinweg fortgetragen werden.
Anschließend bleiben sie beispielsweise an Bäumen haften oder liegen auf den Boden und gelangen so in Berührung mit dem Menschen. Das passiert entweder dadurch, dass ein Mensch eine Stelle direkt berührt, auf der sich die feinen Haare befinden, oder indem die Haare an der Kleidung des Menschen haften bleiben und so in Kontakt mit der Haut des Menschen kommen.
Die Symptome treten also nicht etwa durch Stiche, sondern durch den einfachen Kontakt mit den Haaren des Nachtfalters auf. Auslöser ist dabei das in den Brennhaaren enthaltene Gift Thaumetopoein.
Gesundheitsprobleme verursachen die Brennhaare der Raupen dadurch, dass sie problemlos in die Augen, die oberen Hautschichten und über Mund und Nase in die oberen Atemwege eindringen können. Äußern kann sich das Eindringen der Brennhaare durch verschiedene Symptome.
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Was tun nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern?
Wenn man die Haare der Raupe auf seiner Kleidung sichtet oder in Kontakt mit ihnen oder einem Nest der Eichenprozessionsspinner gekommen ist, empfehlen sich folgende Maßnahmen:
Was hilft gegen den Ausschlag durch Eichenprozessionsspinner?
- Getragene Kleidung und Schuhe wechseln. Achten Sie darauf, die getragene Kleidung möglichst draußen und nicht im Wohnbereich auszuziehen.
- Kleidung bei 60 °C waschen.
- Den Körper inklusive der Haare mit Seife waschen. Vermeiden Sie dabei, dass das Duschwasser in die Augen läuft.
- Nicht kratzen, das könnte die Haare in tiefere Hautschichten eindringen lassen.
- Wenn die Augen mitbetroffen sind, sollten Sie diese mit Wasser ausspülen.
- Nicht mit den Fingern in den Augen reiben.
Wenn sich bereits Rötungen auf der Haut zeigen, dann empfiehlt es sich, kühlende Kompressen auf die betroffenen Stellen zu legen. Dieses Hausmittel kann den Juckreiz und die möglicherweise auftretenden Schwellungen reduzieren.
Außerdem kann die Behandlung mit kortisonhaltigen Cremes oder Salben helfen, die Beschwerden auf der Haut zu lindern. Solche Cremes, die beispielsweise Hydrocortison enthalten, erhält man rezeptfrei in der Apotheke.
Wenn der Juckreiz sehr stark ist, dann empfiehlt sich die Einnahme von Mitteln, die gegen Allergien helfen, sogenannte Antihistaminika, wie Cetirizin. Auch dieses ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Für die Beschwerden der Atemwege empfehlen sich Atemsprays, die auch bei Asthma Anwendung finden.
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Mehr zum Thema: https://www.gesundheit.de/krankheit...zessionsspinner-wie-gefaehrlich-ist-die-raupe