Eichenprozessionsspinner

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Wer kennt sich da aus mit diesen netten Tierchen ?
 

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Hallo Hermi,

magst Du berichten, aus welchem Grund Du Dich für diese Raupe interessierst? Dann könnten wir Deine Frage in die passende Rubrik stellen:).

Liebe Grüße,
Malve
 
Hallo Hermi,

bist Du mit diesen "Gifthaaren" in Berührung gekommen und hast entsprechende Symptome entwickelt?:

Giftpfeilhagel im Vorübergehen
Da die Eichenprozessionsspinner nur auf der Suche nach einem neuen Wirtsbaum am Boden anzutreffen sind, ist ein direkter Kontakt eher selten. Davon sind meistens Kinder betroffen, die mit den scheinbar so putzigen Tieren spielen wollen. Die wichtigste Übertragungsart ist die Vertragung von Giftpfeilen mit dem Wind oder das Passieren befallener Bäume. Dabei werden die Patienten von den Giftpfeilen wie von einem Giftpfeilhagel getroffen. Unmittelbar nach dem Kontakt entwickelt sich ein fast unerträglicher Juckreiz, dem ein Hautausschlag folgt.

Die Raupendermatitis kann sich in drei verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern zeigen: Kontakturtikaria (Quaddeln), toxische irritative Dermatitis (Hautentzündung) oder anhaltende Papeln (Knötchen), die an Insektenstichreaktionen erinnern.

Raupendermatitis
Am Arm finden sich mehrere, zum teil aufgekratzte, anhaltende Knötchen, die an Insektenstichreaktionen erinnern.

Nicht nur Hautreaktionen sind die Folge
In den meisten Fällen kommt es nach dem Kontakt mit den verstreuten Gifthaaren, Gifthaare-tragenden Larvenhüllen oder lebenden Raupen zu einem heftig juckenden Ausschlag. Auch Allgemeinsymptome wie Schwindelgefühl, Benommenheit, oder Fieber sind auf die Giftwirkung zurückzuführen. Weiters kann es zu akuten Augenereizungen (Keratokonjunktivitis) und einer Reizungen der oberen Atemwege (Rhinitis, Phyryngitis) kommen. Beim Einatmen der Härchen entwickeln sich, besonders bei vorbelasteten Personen, Anfälle von Atemnot.


Unangenehm aber meist harmlos
Die meisten Reaktionen, die durch die Gifthärchen von Eichenprozessionsspinnern hervorgerufen werden, sind zwar unangenehm aber flüchtig. Es wurde aber ein Fall einer allergischen Schockreaktion, hervorgerufen durch Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern aus den Niederlanden berichtet. Schwere oder lebensbedrohliche Situationen konnten wir bei unseren Untersuchungen nicht beobachten.

Wie sieht die Behandlung aus?
Bei den meisten Patienten genügt eine Behandlung mit externen Steroidzubereitungen ("Kortison"; Salben, Cremen, Augentropfen) und Tabletten, die gegen die Allergie wirken (Antihistaminika). Bei Einschränkungen der Atmung (Asthma) können spezielle, die Bronchien erweiternden Medikamente (ß-Mimetika) und Kortikoide durch Inhalation angewandt werden. Personen mit einem überempfindlichen Bronchialsystem sind besonders gefährdet. Die Einnahme von Kortikosteroiden ("Kortison") ist nur bei sehr schweren Verlaufsformen erforderlich.
Der Eichenprozessionsspinner

Grüsse,
Oregano
 
vom 02.05.11 bis 11.05.11 bin ich von Rothenburg o.T. nach Ulm (jakobsweg). Am 06.05. hatte ich diesen Ausschlag mit Atemnot. Bin aber den Weg bis nach Lonsee gelaufen.
Am 10.05.11 habe ich dann in Lonsee (Baden Würtenberg Schäb.Alb) die Tour abgebrochen. Ich bin auch am Waldrand entlang. Ich habe auch diese Warnschilder gesehen. Ich bin aber nicht in den Wald.
Siehe Bild.

Gruß.
1938hermi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hermi,

von Dir höre ich jetzt innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal, daß es auch einen deutschen Jakobsweg gibt. Das war mir vorher gar nicht bekannt.

Auf dem Foto sieht es so aus, als ob die Entzündung unter den Socken/Kniestrümpfen entstanden wäre? Oder hattest Du die Socken/Kniestrümpfe herunter gekrempelt?

Hast Du schon ausprobiert, ob Dir Antihistaminika helfen?

Grüsse,
Oregano
 

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Es ist alles schon wieder O.K. Bis auf kleinigkeiten
Der HauptjJakobsweg komm von Thüringen n. Fuda -Fulda n. Würzburg-Würzburg n Rothenburg o.T.-Rothenb n. Ulm -Ulm n.d. Bodensee. Das ist der zu bringer nach Santiago.
Von Fulda bis fast Ulm kenne ich schon.
Gruß.
Hermi
 
Hallo Hermi,
welch ein Zufall ! Gerade heute erschien in unserem "Hamburger Abendblatt" ein langer Bericht über die Plage durch den E. im Raum Lüneburg. Ist ja nicht weit von Hamburg und so mache ich mich morgen auf den Weg dorthin,um einige Spezies davon zu bekommen.
Habe ich welche,habe ich auch deren Information und kann damit,sollte ich einen Patienten mit Verdacht auf eine Reaktion mit dem Spinner bekommen,diese dann auch zu heilen versuchen,wie mit jedem anderen Allergen auch.
Ich berichte dann mal.
Nachtjäger
 
Hallo allerseits,
hier nun mal meine Story, wie das gelaufen ist:
Aus dem Hamburger Abendblatt wusste ich,dass der Hauptfundort dieses Parasiten im Bereich östlich von Lüneburg,bei Bleckede sein sollte. Mein Anruf dort bei der Stadtverwaltung schickte mich weiter zu einem gan,ganz kleinen Dörfchen in derNaähe,mit nur 12 Einwohnern ! Da kennt jeder jeden.Ein Feldweg führte mich dann auch nach einigem Suchen von der Hauptstrasse in diese verwunschene Örtchen mit einigen schmucken Bauernhäusern und einem kleinen Reitstall. Zunächst ging ich auf eigene Initiative auf Pirsch und durchstreifte die Gegend - viele Eichen,aber keine Spinner . Etwas ernüchtert klingelte ich schliesslich am nächstbesten Haus.Ein freundlicher,etwa 40 -jähriger Mann öffnete und war,nachdem ich mich vorgestellt und mein Begehr dargelegt hatte,sofort bereit,mich zu einigen seiner Freunde zu begleiten,die mir vielleicht weiterhelfen könnten.(Wie er später erzählte,ist er Physiotherapeut und seine Frau Psychotherapeutin.Ich frage mich heute noch,was macht man damit in einem 12-Menschen-Dorf ??) O-Ton meines neuen Freundes:"Jetzt geh'n wir zu Olli" Wir läuten die Glocke an Olli's Haus...nochmal.. nichts. Also öffnet mein Freund die Haustür und ruft 2 mal laut "Olli". Kein Olli kommt,dafür aber sein völlig verschlafener 20-jähriger Sohn.Auch der weiss nix. Also weiter zu "Walter".Walter sei Pensionär und betreibt noch den Bauernhof.Aber auch Walter öffnet nicht auf das Läuten der Glocke. "Dann wird er sich hier irgendwo auf dem Hofgelände rumtreiben".So liefen wir also unter lauten "Walter.Rufen" durch die Gegend. Nichts.Walter war nicht da. Also letzte Möglichkeit : "Katharina".Katharina ist die Ärztin.Wir also hin und diesmal geklingelt. Ein Junger Mann ,wohl ihr Angetrauter,öffnet,hört sich meine Geschichte an und meint,da wäre vielleicht eine Möglichkeit in seiner Eichenschonung da oben hinter dem Hügel gleich links ! Ich bedanke mich herzlich,ohne allerdings viel Hoffnung nach dieser recht vagen Vermutung. Mein neuer Freund weiss nun allerdings auch nur noch die letzte Möglichkeit,die Besitzer des Reitstelles, "die sind auch Jäger". Hoffnung keimt auf,die müssten's ja doch eigentlich wissen. Ich verabschiede mich von ihm und fahre alleine die 50m zum Reitstall.Dort sehe ich auch gleich einen Mann und eine Frau mittleren Alters in der Scheuneneinfahrt stehen.Meine Frage "Sind Sie die Jäger ?" wird mit ungläubigem Erstaunen beantwortet.Ich erkläre mein Vorhaben und bekomme zusehends ihr Interesse zu spüren. Ja,da oben in der Allee,da sitzen die Nester gleich unten an den Stämmen,wo man gut rankommt. Ich lade dann die Dame in mein Auto und sie führt mich auf verschlungenen Waldwegen zum "Tatort".Und richtig,da sitzen sie zu hunderten in ganzen Nestern. Das "Operationsbesteck" Gummihandschuhe,Glasgefäss und Pinzette sind schnell ausgepackt und dann beginnt die "Ernte". Meine Begleiterin besteht darauf, sich zu Fuss nachhause auf den Weg zu machen.So füttere ich mein Navi und trete zufrieden den Rückweg nach Hamburg an.
Ich hoffe,ich habe Euch nicht gelangweilt und bin nun gespannt, ob mal einem mit diesen Biestern kollidierten Patienten die Früchte dieser Excursion zugute kommen können.
Beste Grüsse,
Nachtjäger
 
Wo auch immer Du jetzt bist, Nachtjäger: ich grüsse Dich :wave:

Den Eichenprozessionsspinner gibt es weiter:

https://www.onmeda.de/magazin/eichenprozessionsspinner.html
...
Dem Eichenprozessionsspinner sollte man lieber nicht zu nahe kommen. Denn der Körper der Raupen ist mit Härchen bedeckt, die ein Nesselgift (Thaumatopoetin) enthalten und unangenehme Beschwerden hervorrufen können. Aus diesem Grund sollten Sie Nester des Eichenprozessionsspinners – weiße, wattige Gebilde an Bäumen – oder einzelne Raupen nicht berühren. Die bis zu fünf Zentimeter großen Raupen mit ihren markanten gelb-braunen Längsstreifen sind leicht zu erkennen.

Auch vor alten, verlassenen Nestern des Eichenprozessionsspinners sollte man sich in Acht nehmen, denn unter trockenen, lichtarmen Bedingungen halten sich die giftigen Härchen unter Umständen noch gut ein Jahr lang. Die Härchen der Raupen können zudem leicht abbrechen und mit dem Wind bis zu hundert Meter davongetragen werden.

Nester des Eichenprozessionsspinners sollte man meiden.
Um ganz sicherzugehen, machen Sie also am besten einen großen Bogen um Bäume, bei denen man solch ein Nest entdeckt oder von denen man bereits weiß, dass sie ein Nest tragen. Setzen Sie sich auch nicht in der Nähe auf den Boden. Ist Ihnen ein befallener Bereich bekannt, tragen Sie in der Nähe am besten lange, körperbedeckende Kleidung.

Eichenprozessionsspinner kommen in ganz Deutschland vor, besonders häufig jedoch in diesen Bundesländern:


Baden-Württemberg
Bayern
Hessen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Berlin
Nordrhein-Westfalen
Man findet sie vor allem in Eichenwäldern, aber auch in Eichen-Hainbuchen-Wäldern oder Eichen-Kiefern-Wäldern.
...

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Wie schaden Eichenprozessionsspinner dem Menschen?
Die bereits erwähnten Brennhaare der Larven brechen sehr leicht ab und können durch Luftströmungen über weite Strecken hinweg fortgetragen werden.

Anschließend bleiben sie beispielsweise an Bäumen haften oder liegen auf den Boden und gelangen so in Berührung mit dem Menschen. Das passiert entweder dadurch, dass ein Mensch eine Stelle direkt berührt, auf der sich die feinen Haare befinden, oder indem die Haare an der Kleidung des Menschen haften bleiben und so in Kontakt mit der Haut des Menschen kommen.

Die Symptome treten also nicht etwa durch Stiche, sondern durch den einfachen Kontakt mit den Haaren des Nachtfalters auf. Auslöser ist dabei das in den Brennhaaren enthaltene Gift Thaumetopoein.

Gesundheitsprobleme verursachen die Brennhaare der Raupen dadurch, dass sie problemlos in die Augen, die oberen Hautschichten und über Mund und Nase in die oberen Atemwege eindringen können. Äußern kann sich das Eindringen der Brennhaare durch verschiedene Symptome.
...
Was tun nach Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern?
Wenn man die Haare der Raupe auf seiner Kleidung sichtet oder in Kontakt mit ihnen oder einem Nest der Eichenprozessionsspinner gekommen ist, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  1. Getragene Kleidung und Schuhe wechseln. Achten Sie darauf, die getragene Kleidung möglichst draußen und nicht im Wohnbereich auszuziehen.
  2. Kleidung bei 60 °C waschen.
  3. Den Körper inklusive der Haare mit Seife waschen. Vermeiden Sie dabei, dass das Duschwasser in die Augen läuft.
  4. Nicht kratzen, das könnte die Haare in tiefere Hautschichten eindringen lassen.
  5. Wenn die Augen mitbetroffen sind, sollten Sie diese mit Wasser ausspülen.
  6. Nicht mit den Fingern in den Augen reiben.
Was hilft gegen den Ausschlag durch Eichenprozessionsspinner?
Wenn sich bereits Rötungen auf der Haut zeigen, dann empfiehlt es sich, kühlende Kompressen auf die betroffenen Stellen zu legen. Dieses Hausmittel kann den Juckreiz und die möglicherweise auftretenden Schwellungen reduzieren.

Außerdem kann die Behandlung mit kortisonhaltigen Cremes oder Salben helfen, die Beschwerden auf der Haut zu lindern. Solche Cremes, die beispielsweise Hydrocortison enthalten, erhält man rezeptfrei in der Apotheke.

Wenn der Juckreiz sehr stark ist, dann empfiehlt sich die Einnahme von Mitteln, die gegen Allergien helfen, sogenannte Antihistaminika, wie Cetirizin. Auch dieses ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Für die Beschwerden der Atemwege empfehlen sich Atemsprays, die auch bei Asthma Anwendung finden.
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Mehr zum Thema: https://www.gesundheit.de/krankheit...zessionsspinner-wie-gefaehrlich-ist-die-raupe

Wie ich hier gelesen habe, finden sich diese Raupen im April/Mai. - Diese Zeit ist ja vorbei; - vielleicht bleiben wir dieses Jahr von diesen Biestern verschont?

Grüsse,
Oregano
 
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