Hermann Hesse

So, hier "Im Nebel", für alle, deren Soundkarte auch nicht funktioniert:D :

Im Nebel

November 1905

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, Im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.


hhesse.de - Das Hermann Hesse Portal - Gedichte

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hermann Hesse liebte es, in der freien Natur zu sein, so pflegte er seine Gärten mit Hingabe

- in Gaienhofen, wo er 1904-1912 lebte:

"Ich baute im Garten einen Schuppen für das Brennholz und das Gartengerät, ich steckte gemeinsam mit einem mich beratenden Bauernsohn Wege und Beete ab, pflanzte Bäume, Kastanien, eine Linde, eine Katalpe, eine Buchenhecke und eine Menge von Beerensträuchern und schönen Obstbäumen... alles gedieh recht schön, und wir hatten damals die Erdbeeren und Himbeeren, den Blumenkohl und die Erbsen und den Salat im Überfluss."
(H. Hesse: "Am Bodensee")

„"Daneben legte ich eine Dahlienzucht an, und eine lange Allee, wo zu beiden Seiten des Weges einige hundert Sonnenblumen von exemplarischer Grösse wuchsen und zu ihren Füssen viele Tausende von Kapuzinern in allen Tönen von Rot und Gelb."("H. Hesse: Beim Einzug in ein neues Haus")

- Montagnola, Tessin (1919-1962)

"....Ich war, wider alles Erwarten, noch einmal seßhaft geworden und besaß, nicht als Eigentum, aber doch als lebenslänglicher Pächter, ein Stück Land! Eben erst hatten wir unser Haus darauf gebaut und waren eingezogen, und jetzt begann für mich, aus vielen Erinnerungen her vertraut, noch einmal ein Stück bäuerlichen Lebens. Ich hatte es damit nicht mehr leidenschaftlich und heftig im Sinn, ich würde es mehr läßlich betreiben, mehr die Muße suchen als die Arbeit, mehr am blauen Herbstfeuerrauche träumen als Wälder roden und Pflanzungen anlegen. Immerhin, ich hatte eine schöne Weißdornhecke gepflanzt und Sträucher und Bäume und viele Blumen, und jetzt brachte ich diese Spätsommer- und Herbsttage, die unvergleichlichen, beinahe ganz im Gras und Garten hin, mit kleinen Arbeiten, mit dem Schneiden der jungen Hecke, dem Vorbereiten eines Gemüsegartens für den Frühling, dem Säubern der Wege, dem Reinigen der Quelle - und bei all diesen kleinen Arbeiten hatte ich ein Feuer auf der Erde brennen, ein Feuer aus Unkraut, aus dürrem Gezweig und Dörnicht, aus grünen und braunwelken Kastanienschalen.
Zuweilen im Leben, mag es im übrigen sein wie es wolle, trifft doch etwas wie Glück ein, etwas wie Erfüllung und Sättigung. Gut vielleicht, daß es nie lange währen darf. Für den Augenblick schmeckt es wundervoll, das Gefühl der Seßhaftigkeit, des Heimathabens, das Gefühl der Freundschaft mit Blumen, Bäumen, Erde, Quelle, das Gefühl der Verantwortlichkeit für ein Stückchen Erde, für fünfzig Bäume, für ein paar Beete Blumen, für Feigen und Pfirsiche."
(Hesse, Tessiner Herbsttag. In: Tessin)

LG,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Wer seinen Dienst am Dienstag nie
auf Donnerstag vertagt,
der tut mir leid, er ahnt nicht wie
der Mittwoch dann behagt."

Scherzgedicht von Hermann Hesse :D

LG,

Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gerade lese ich zum ersten Mal, daß Hesse sich ganz besonders mit der chinesischen Kultur und Philosophie beschäftigt hat. Ich muss gestehen, ich dachte bisher, er wäre der hinduistisch-indischen Kultur und Philosophie näher gestanden:
...Tatsache ist: Mit keinem außereuropäischen Kulturkreis hat sich Hesse so intensiv beschäftigt wie mit China. Weite Teile seines Werkes sind ohne den Einfluss Chinas schlicht nicht denkbar. Vor allem der Taoismus und das Buch der Wandlungen (I-Ging) sind in ihrem Einfluss auf Hesse kaumzu überschätzen. Siddharta, das Buch, das immer krampfhaft und häufig ohne konkrete Bezüge auf Indien bezogen wird, ist laut Hesse ein Dokument „meiner Befreiung von Indien“, die Hauptperson „näher bei Lao tzu als bei Buddha“. Das Glasperlenspiel ist gar in seinem strukturellen Aufbau direkt von der chinesischen Philosophie abhängig. Am Ende seines Lebens denkt Hesse schon fast penetrant in vielen seiner literarischen Äußerungen in zen-buddhistischen Kategorien. Dies alles verdient es, endlich zur Kenntnis genommen zu werden....
Hermann Hesse und China
 
Hallo Uta,

wenn, dann hat Hesse der Buddhistischen Kultur und Philosophie nahegestanden. In Siddhartha wird eindeutig der buddhistische Weg geschildert.

Gruß Chiara
 
Hallo, Ihr drei,

wie man in dem Reisebericht seiner Indien-Reise nachlesen kann, interessierten ihn in Indien die buddhistischen Wurzeln. Wie man manchen seiner Briefe entnehmen kann, dachte er - zumindest in späteren Jahren - eher als Buddhist denn als Christ. In "Politik des Gewissens" findet man einige Aussagen dazu.
Es gibt da zum Beispiel eine Schrift "Sammlung statt Zerstreuung", wenn ich mich recht erinnere!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Uta,:)

ich sehe da gar keinen Widerspruch..... . Es ging ihm bei seiner Beschäftigung mit Indien um den Buddhismus, nicht um den Hinduismus. Seine Beschäftigung mit Indien ist sehr bekannt, weil er die ja literarisch "belegt" hat, durch seinen Indien - Reisebericht und einzelne Stücke, wie zum Beispiel in den Märchen ("Dr. Knölges Ende"). Dass er sich auch mit den chinesischen Formen des Buddhismus befasst hat, ist ja naheliegend. Er hat irgendwo auch mal was über das I GING geschrieben. Dass das aber so bedeutsam und umfangreich gewesen sein soll, habe ich auch nicht gewusst!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Einen Gruß an alle. Einen schönen Sonntagmorgen wünsche ich.:)

Ich denke, es ist ist schon deutlich, und macht sicher auch einen Teil der Reize seiner Arbeiten aus, dass Hermann Hesse aus verschiedenen Quellen - eben auch ostasiatischen schöpfte. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es ja einen regelrechten Ostasienboom. In "Lieblingslektüre" (das habe ich auch online gefunden www.bibliomaniac.de/fab/hesse/liebling.htm ) schreibt Hermann Hesse einiges über sein Verhältnis zur chinesischen Literatur.


Ich bin auf folgendes Buch gestoßen: Adrian Hsia: „Hermann Hesse und China“, Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag, 360 Seiten, ISBN 3-518-37173-8.China today¡ªForeigners Exchanges

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Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zurück in den Garten -

Der Gärtner träumt
(geschrieben für Hesse's dritte Frau Ninon)

Was hat die Traumfee in der Wunderbüchse?
Vor allem ein Gebirg von bestem Mist!
Dann einen Weg, auf dem kein Unkraut wüchse,
Ein Katzenpaar, das keinen Vogel frißt.

Ein Pulver auch, mit dem bestreut alsbald
Blattläuse sich in Rosenflor verwandeln,
Robinien jedoch zum Palmenwald,
Mit dessen Ernte wir gewinnreich handeln.

Oh Fee, und mache daß uns Wasser flösse
An jedem Ort, den wir bepflanzt, besät;
Gib uns Spinat, der nie in Blüten schösse
Und einen Schubkarrn, der von selber geht!

Und Eines noch: ein sicheres Mäusegift,
Den Wetterzauber gegen Hageltücken,
Vom Stall zum Hause einen kleinen Lift,
Und jeden Abend einen neuen Rücken.
 
Das I-Ging hat eine kaum zu überschätzende Bedeutung für Hesses Werk. So geht auch sein berühmtestes Gedicht Stufen auf seine Beschäftigung mit dem I-Ging zurück (so legt es zumindest eine Stelle im Glasperlenspielnahe). Aber auch für ihn privat spielte das Buch eine Rolle. So entschied Hesse z.B. mit einem I-Ging-Orakel darüber, ob er 1954 den Orden pour le Merite annehmen sollte...

Zen-Buddhismus Zen ist die chinesische Form, die taoistische Umformung des Buddhismus. Hesses Beschäftigung mit Zen fand verhältnismäßig spät, in den 50er Jahren statt. Hesses Vetter, der Japanologe Wilhelm Gundert arbeitete in dieser Zeit an der Übersetzung des chinesischen Zen-Werkes Bi-yen-lu und vermittelte demDichter einen Eindruck der zen-buddhistischen Denkungsweise.

Jürgen Weber: Hermann Hesse und China10 Hesse fühlte sich von den Beispielen der Zen-Mönche angezogen, die ohne Worte lehren, nur durch ihre Person; die in sich selbst versunken die Gegensätze in der Welt überwinden. Vor allem die paradoxen Aussprüche (Koans) zogen ihn besonders an. Von jeder Wahrheit ist auch das Gegenteil wahr. Denn jede Wahrheit ist kurze Formel für den Blick in die Welt von einem bestimmten Pol aus, und es gibt keinen Pol ohne Gegenpol. Zen verarbeitete Hesse in späten Gedichten (z.B. "Der erhobene Finger" oder "Junger Novize im Zen-Kloster") und Prosatexten („Offener Brief von Josef Knecht an...

...Das Glasperlenspiel ist wohl das bisher einzige erzählerische Werk des Westens, in dem die chinesische Gedankenwelt wirklich verarbeitet wurde, durch tiefes Durchdringen, ohne Chinoiserien. Unter dem Gesichtspunkt des Chinesischen ist „Das Glasperlenspiel“ das bemerkenswerteste und aufregendste Buch der deutschen, wenn nicht der Welt-Literatur.

Literaturtip: Adrian Hsia: Hermann Hesse und China, Frankfurt:Suhrkamp-Verlag, 1974
Ursula Chi: Die Weisheit Chinas und "Das Glasperlenspiel", Frankfurt, Suhrkamp-Verlag, 1976

Wer Fragen, Kritik, Anregungen, Bemerkungen loswerden möchte, wende sich bitte an Dr. Jürgen Weber, Mielsdorfer Str. 2, 23818 Neuengörs, e-mail: [email protected]im Älteren Bruder Entwicklung TitosMong / Die Jugendtorheit
Hermann Hesse und China

Der Max Weber, der diesen Artikel geschrieben hat, war Professor in München:
München leuchtet für die Wissenschaft Berühmte Forscher und Gelehrte: Max Weber (1864 - 1920)
+
Max Webers Analyse des europäischen Kapitalismus




Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch ich bin ein Hesse-Freund, habe fast alle seiner Werke und mich lange Zeit mit ihm beschäftigt. In dem Buch "Die Einheit hinter den Gegensätzen", mit Aussagen Hesses zu Religonen und Mythen, kann man erfahren, dass Hesse sich eigentlich niemals wirklich festgelegt hatte (außer zur Gewaltfreiheit), sondern sich seine Religion im Laufe seines Lebens aus indischen, chinesischen, christlichen und jüdischen Quellen langsam zusammenfügte.

Herrman Hesse hatte sich übrigens hin und wieder mal beklagt, dass er häufig mißverstanden werden würde. Besonders interessant finde ich in diesem Zusammenhang, aber auch im Zusammenhang mit euren Beiträgen, folgende Aussage, die nach meiner Ansicht zugleich auch sein Erfolgsgeheimnis ist:

"Ich teile nicht ein einziges der Ideale unserer Zeit. Aber ich bin darum nicht glaubenslos. Ich glaube an die Gesetze des Menschentums, die tausendjährig sind, und ich glaube, daß sie den ganzen Trubel unserer Zeit überdauern werden.
Einen Weg zu zeigen, wie man die von mir für ewig gehaltenen Menschenideale festhalten und doch zugleich an die Ideale, Ziele und Tröstungen unserer Zeit glauben könnte, das ist mir nicht möglich. Ich habe auch nicht die geringste Lust dazu. Dagegen habe ich mein Leben lang viele Wege versucht, auf denen man die Zeit überwinden und im Zeitlosen leben kann (diese Wege habe ich teils in spielerischer, teils in ernsthafter Form häufig auch dargestellt).
Wenn ich nun auf junge Leser des "Steppenwolfs" treffe, so finde ich sehr oft, daß sie alles in diesem Buch, was über den Irrsinn unserer Zeit gesagt ist, sehr ernst nehmen, daß sie aber das, was mir tausendmal wichtiger ist, gar nicht sehen, jedenfalls gar nicht daran glauben. Es ist aber damit nichts getan, daß man Krieg, Technik, Geldrausch, Nationalismus etc. als minderwertig ankreidet. Man muß an Stelle der Zeitgötzen einen Glauben setzen können. Das habe ich stets getan, im "Steppenwolf" sind es Mozart und die Unsterblichen und das magische Theater, im "Demian" und im "Siddhartha" sind dieselben Werte mit anderen Namen genannt.
Mit dem Glauben an das, was Siddhartha die Liebe nennt, und mit Harrys Glauben an die Unsterblichen kann man leben, dessen bin ich sicher. Man kann mit ihm nicht nur das Leben ertragen, sondern auch die Zeit überwinden."

Viele Grüße von Anne
 
Ich habe da mal eine Frage als Vater.
Ich habe eine geistig ziemlich reife Tochter. Die hat mir mit ihren dreizehn Jahren verkündet, dass sie Jugendbücher inzwischen für zu durchschaubar hält und die Überlegung geäußert, vielleicht mal ein Erwachsenenbuch lesen zu wollen.
Ich habe erst mal meinen Mund gehalten aber gleich an "Unterm Rad" gedacht. Was denkt Ihr dazu?

Herzliche Grüße von Leòn


hallo leòn,

meine favoriten mit 11 jahren und höher waren tolstoi, tschechow, lesskow, gogol, pushkin, lermontov, dostajewskij, etc.

später kam borchert dazu.

mein absolutes lieblingsbuch mit 13 war kafka - die verwandlung.

es hiess schon immer, ich sei zu jung für diese bücher.
doch kinderbücher waren mir zu gehaltlos und langeweilig.

unterm rad habe ich zwar auch mögen.
doch das ist was anderes. ich denke, dass passt nicht so. weil das ist mehr wieder einfach ein lesebuch. es hat zwar schon eine bedeutung dahinter. doch irgendwie ist es zu wenig symbolisch.

ich denke, deine tochter sucht symbolisch nach hintergründe im leben.
dafür ist die verwandlung von kafka das beste buch.
auch so ein buch wie das mit dem alten mann auf dem kamin von dem russen zeigt sehr viel lebensweisheit.
ich denke, ein kind im alter von 13 sucht nach solchen weisheiten.

die fehlen im unterm rad.
unterm rad ist mehr auf dem boden unten.

ich kann mich ja auch völlig täuschen...

borchert hat mir auch viel bedeutet, weil er trotz der äusseren gefangenschaft nach innerer freiheit suchte.
das ist auch etwas, was kinder im alter von 13 machen.

sansibar oder der letzte grund von andersch gefiel mir dann, weil dort so die statue und die krim beschrieben wurde. einfach so als schönes landschafts und kunstbuch.

warten auf godot lasen wir etwa mit 15. das fand ich klasse wegen der offenen trostlosigkeit, welche das buch spiegelt.
kinder in diesem alter sind doch oft trostlos und suchen ein offenes ende.

warum mir unterm rad gefiel?
weil ich immer in einem internat leben wollte.
will das deine tochter ohne dass du es weisst?
meine eltern wussten es nicht...
des weiteren gefiel es mir wegen dem selbstmord.
ja so in der pupertät da stirbt doch was in einem ab auf kosten von etwas neuem, was geboren wird.

ich denke, dass bei deiner tochter mit 11 noch nichts neu geboren wird und dafür was altes stirbt.

das nur so mal meine gedanken zur sache.

ach ja; noch was!
tschingis aitmatov!
der held!
jetzt, wo langsam ihr liebesleben erwacht.
unter dem dampfer könnte noch zu weiss nciht was für sie sein. "zu früh" vielleicht.
doch wenn sie mal mit der pappel im roten kopftuch anfängt? oder mit dem buch von gülsary? (den titel weiss ich nicht mehr perfekt.)
rfühe kraniche ist ein wenig langweilig.
der erste lehrer passt auch vielleicht nach der pappel im roten kopftuch.
mit djamilia würde ich nicht anfangen, auch wenn es als schönste liebesgeschichte beschrieben wird, finde ich sie nicht so schön wie die pappel.
das buch mit dem wolf könnte zu dick sein. - ?
ja und wenn sie so die pappel im roten kopftuch, der erste lehrer und vielleicht noch gülsary oder auch nicht gelesen hat, dann sollte das mit dem weissen dampfer auch okay sein.

ich denke, sie wird tschingis aitmatov mögen.
doch erst, wenn du ihr den kafka gegeben hast.
ich denke eben, dass sie jetzt genau den sucht.

ich mag mich wirklich täuschen...
vielleicht ist sie in der tat noch zwei jahre oder vier jahre zu jung für kafka.
aber dann ist sie errst recht zu jung für unterm rad denke ich.

wenn also kafka nix wäre, dann schmeiss ihr mal den aitmatov und lesskow oder so, hin.

wenn sie eine aversion gegen russen hat?
hmmmm.
wie wäre es dann mit was französischem?

jules verne mag ihr zu blöd sein.
aber marcel pagnol die trilogie seiner jugend?
obwohl es auf französisch schöner ist...
oder die pastorale symphonie von gide?
eventuell camus?

oder immer noch das beste buch von allen: "der kleine prinz".
da kannst ihr auch mal andere bücher von saint-exupéry hinwerfen.

der prophet von kahil gibran las ich glaub auch etwa mit 12.

ein kinderbuch, welches aber nicht so gehaltlos wie alle anderen kinderbücher ist: heimatlos von hector malot und daheim auch von hector malot. speziell das erstere MUSS sie einfach gelesen haben!!!!
vielleicht sogar noch vor allen anderen...

was mir in dem alter auch gefiel.
es gibt so ein taschenbuch. ich glaube es war - fischerverlag? - oder ein kinderbuch verlag? geschrieben ist drinnen die geschichte von jeanne d'arc.
es gibt so diese damals weissen taschenbücher, welche helden aus der geschichte für kinder in guter sprache erzählen. also zu jeder geschichtsperson gibt es ein bändchen. da war es dabei. kuck dich mal um danach.
das ist vielleicht auch besser noch vor den anderen büchern.

dann kommt noch frederica de cesco.
die habe ich zwar nicht so mögen, doch die liest man auch gerne so zwischen kinder- und erwachsenen-büchern.
sie hat ja kinder- und erwachsenenbücher geschrieben.

genügt das für's erste?

merk dir einfach: wenn sie ein buch weg legt, weil sie es zu doof findet, gibst du es ihr einfach in einem oder zwei jahren wieder.
so lange, bis sie etwa 18 ist.

:zwinkern:

abgemacht?

viele liebe grüsse von shelley :wave:

p.s.: ich hielt homo faber und sämtliche hesse bücher gleichzeitig wie den kafka in der hand. doch diese bücher sprachen mich erst später - nach kafka an. geschmacksache...
 
Hallo Anne,
das gilt ja heute noch genauso, und das dürfte auch erklären, warum Hesse immer noch gelesen wird, während Zeitgenossen von ihm eher in Vergessenheit geraten.
Weißt Du, wann er das oben geschrieben hat?

Hesses Werk und Aktualität
Der Schöpfer des "Steppenwolf" ist heute weltweit der meist gelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts. Sein 1946 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnetes Werk wurde schon zu Hesses Lebzeiten in viele Kultursprachen übersetzt, erreicht aber erst heute eine beispiellose Popularität. Hermann Hesses Bücher haben im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte eine Resonanz erlebt, für die es in der deutschen Literaturgeschichte keinen Vergleich gibt. Hesse gilt als der meist übersetzte deutschsprachige Autor seit den Gebrüdern Grimm. Die Weltauflage seiner in annähernd 60 Sprachen übertragenen Bücher beläuft sich inzwischen auf mehr als 100 Millionen Exemplare; ein knappes Viertel davon entfällt auf die deutschsprachigen Ausgaben. Noch heute liefert der Suhrkamp-Verlag monatlich 30.000 Hesse-Bücher aus. Seit Jahrzehnten üben Hesses Werk und Person auf nachwachsende Generationen eine große Faszination und Anziehungskraft aus. Insbesondere Jugendliche empfinden das Werk als Herausforderung, sich mit der eigenen Identität und den stets aktuellen Sinnfragen des Lebens auseinander zu setzen. So wurde Hesse für die Jugendbewegung der 60er Jahre zu einer regelrechten "Kultfigur". Insbesondere seine Suche nach den gemeinsamen und verbindenden ethischen Grundlagen der verschiedenen Kulturen und Religionen stößt auf großes Interesse. In Amerika und Asien hat er Millionen von Lesern.
www.calw.de/servlet/PB/menu/1150085_l1/index.html

Gruss,
Uta
 
Hallo Shelley,

ich danke Dir :) ! Und
merk dir einfach: wenn sie ein buch weg legt, weil sie es zu doof findet, gibst du es ihr einfach in einem oder zwei jahren wieder.
so lange, bis sie etwa 18 ist.



abgemacht?

ja, abgemacht! :)

Herzliche Grüße von

Leòn
 
also h. hesse gehörte und gehört z.t. noch zu meinen absoluten favoriten!
und die beiden bücher, die mir auch in der rückschau immer noch am nächsten sind :
das glasperlenspiel und eben auch der unsterbliche Siddharta.
es sind ja immer entwicklungsromane in denen lebens wege oder lebens abschnitte nacherlebbar werden. und ein jeder mag in seiner seele anteile sowohl des seppenwolfes wie auch des siddharta finden.
das glasperlenspiel ist ja das vieleicht persönlichste buch hesses. ernimmt in diesem letzten roman abschied vom schreiben wie der protagonist des buches abschied vom "glasperlenspiel" nimmt.
lieber gruß
andreas
 
Hallo Anne,
das gilt ja heute noch genauso, und das dürfte auch erklären, warum Hesse immer noch gelesen wird, während Zeitgenossen von ihm eher in Vergessenheit geraten.
Weißt Du, wann er das oben geschrieben hat?

Nein, leider steht hier keine zeitliche Angabe, aber da es auf der letzten Seite des Buches steht, hat Hesse es wohl eher an seinem Lebensende geäußert (welch' verblüffende Logik :)).

"Man muß an Stelle der Zeitgötzen einen Glauben setzen können. Das habe ich stets getan, im "Steppenwolf" sind es Mozart und die Unsterblichen und das magische Theater, im "Demian" und im "Siddhartha" sind dieselben Werte mit anderen Namen genannt."

Was die Beliebtheit und Zeitlosigkeit Hesses betrifft, so denke ich, dass das, was Hesse an Werten künstlerisch mit Romanfiguren umgesetzt hat, viele Menschen nun umgekehrt mit Hesse machen. Hermann Hesse ist ein "zeitloser Götze", vermute ich mal ;) .

Viele Grüße von Anne
 
Hallo Anne,
Hermann Hesse ist ein "zeitloser Götze", vermute ich mal .
Das finde ich einen spannenden Gedanken. Meinst Du das in etwa so: Die Leute verehren Hesse und werden "Hesse-Fans", weil sie glauben, dadurch darum herum zu kommen, an sich selbst zu arbeiten?

Gruss,
Uta
 
Hi,

aber immerhin ist er zu manchen Positionen dermaßen klar und eindeutig gewesen, dass er sich nicht beliebig deuten und somit missbrauchen lässt.

Man kann seine Bücher, die Romane und Erzählungen, natürlich immer auch als Entwicklungsromane lesen. Das sind sie ja auch. Aber es lassen sich auch Positionen, Anschauungen, Wertevorstellunen herauslesen, die ganz eindeutig sind. Auch hier - als humanistisch/ aufklärerischer Denker, liegt glaube auch ein Grund für die Resonanz, die er bis heute hat.

Für meinen Teil fand ich interessant, für mein Hesse-Bild, die beiden Bände "Politik des Gewissens", herausgegeben von Volker Michels (von wem sonst;) ) zu lesen.
https://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_IV/Germanistik/gajek/hesse/uebersicht.pdf

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Das bringt mich zu Hermann Hesse als "politischer Mensch":
Die politische Landkarte Hermann Hesses

Hermann Hesse verstand sich als Dichter, und nicht als Politiker. Dennoch verließ er 1912 das Deutschland des großspurigen Kaisers und "Theatermonarchen" Wilhelm II. als "erster freiwilliger Emigrant". Angebote ein politisches Amt zu übernehmen - etwa in der bayerischen Regierung der Räterepublik - gab es zwar nach dem Ersten Weltkrieg, aber Hesse winkte stets ab. "Der Versuch, an politische Dinge Liebe zu wenden, ist mir missglückt", schrieb er 1917 in einem Brief. Als Begründung für seine Zurückhaltung bei politischen Ämtern führte er einmal an: "Mir liegt alles Politische nicht, sonst wäre ich längst Revolutionär. Ich habe keine andre Sehnsucht, als zu mir selber und zu rein geistigem Tun zu kommen." Das heißt aber nicht, dass Hesse unpolitisch gewesen wäre. Hesse war ein Mahner zum Frieden und ein Dichter der Menschlichkeit. "Aber Menschlichkeit und Politik", so lautet das inzwischen vielzitierte Wort von ihm, "schließen sich im Grunde immer aus. Beide sind nötig, aber beiden zugleich dienen, ist kaum möglich. Politik fordert Partei, Menschlichkeit verbietet Partei." Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war Hesse einer der wenigen deutschen Intellektuellen, die nicht in die allgemeine Kriegsbegeisterung einstimmten. Von 1914 bis 1918 veröffentlichte er zwei Dutzend kriegskritische Aufsätze in deutschsprachigen Zeitungen. Ab 1915 baute er in Bern eine Zentrale für Kriegsgefangenenfürsorge auf. Er kritisierte früh den Nationalsozialismus. Seine Bücher waren im Dritten Reich zwar nicht verboten, galten aber als unerwünscht. Das Glasperlenspiel konnte zunächst nur in der Schweiz erscheinen. Viele politische Emigranten des Dritten Reichs, darunter Thomas Mann, fanden bei Hesse Zuflucht und auch viele Notleidende finanzielle Unterstützung.
Hesse und die Politik
Die politische Landkarte Hermann Hesses*


Grüsse,
Uta
 
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