Kontra Atomkraft! Was sonst!

Hallo,

es ist ja in diesem Forum so, der Zweifler muß suchen, weil der Autor keine Belege benennt.

Das kann doch nicht so sein. Wenn ich etwas behaupte muß ich es belegen und nicht der Zweifler danach noch suchen.

Aber Logik ist hier nicht angesagt, es geht um Höheres.

Da verbreitet frau lieber solche Selbstoffenbarungen wie:

Kommst dir wohl sehr schlau vor. Fühlst du dich besser so?
Da sollte einmal der eigene Schatten bearbeitet werden.

peter
 
Hallo Pusti...

ich schrieb:

Bereits die Hindenburg ist damit geflogen und hat einer ganzen Gesellschaft einen heiden Schrecken eingejagt als sie sich verflüchtigt hat.

daraufhin (etwas sehr viel später) hast Du geschrieben:

Leider hab ich es verpasst, den Mike zu rügen, als der von den Zeppelinen faselte, die mit Wasserstoff angetrieben worden seien.

Laut den mir bekannten Quellen wurde Wasserstoff für den Auftrieb (fliegen) verwendet aber ich freue mich wirklich über die von Dir angekündigte Rüge wo Du uns mal allen erklärst womit die Hindenburg sonst geflogen ist. Oder meintest Du den Antrieb von dem ich nichts geschrieben habe ? Vielleicht findest Du auch noch die Zeit mir persönlich den Begriff "faselt" betreffs eines gramatikalisch korrekten Satzes zu erläutern ? #Hier reicht eine PN da es nicht zum Thema gehört.#

Die von Dir geforderte "correctness" in atomarer und subatomarer Ebene kann leider von mir nicht erfüllt werden da er den Rahmen eines "normalen" Beitrags beiweitem sprengen würde. Ich bitte um Rücksichtnahme was die "oberflächliche Darstellung" komplexer Vorgänge (über die noch in Fachkreisen gestritten wird!) betrifft und bleibe trotz "Belehrung" und angedrohten "Rügen" beim eingeschlagenen Stil der rationellen Vereinfachung durch populäre Darstellung die vermutlich in gehobenen Fachkreisen (Expertentum) als "gefasel" aufgefasst wird.

sicherlich fachlich völlig falsch ist z.B. auch der Slogan:

"Atomkraft nein Danke!"

denn ohne die Kraft der Atome (Sonnenenergie) wäre dieser Planet vermutlich garnicht. Auch die Vorgänge im inneren des Planeten Terra lassen ahnen das ohne mächtige und von Menschen unkontrollierbare Kräfte hier nicht viel los wäre. Komischerweise verstehen trotzdem fast alle (auch ungebildete) Menschen worum es geht und was hier entworben werden soll.

Zudem möchte ich noch kurz auf die mir vorgeworfene "Hauruckmethode" zurückkommen. Es war mein Vorschlag die zusammengeschmolzenen Brennelemente in ein tiefes Loch zu werfen auf den Einzelfall Fukushima bezogen und sollte nicht zu Diffamierung meines durchaus primitiven (und damit realisierbaren) Vorschlags verallgemeinert werden.

Wie es sich in Fukushima entwickelt wäre mein Vorschlag garnicht so verkehrt auch wenn man in einiger Tiefe in der Erdkruste dann einen strahlenden aber zugeschütteten Uranpropf hat. Ich freue mich aber weiter um kreative Vorschläge von Dir zum Thema Zukunftstechnologie die man heute einsetzten sollte. Die Wetterlage und das überschwappende Wasserbecken nebst weiterhin versagenden Pumpen und anderen Dingen die auf so einer "Baustelle" zum Teil vorherzusagen sind werden meinen Hauruck-Vorschlag noch recht gut darstehen lassen !

Damit dieses unproduktive angefeinde auch einen Nutzen hat möchte ich noch erwähnen das bereits zu Kriegsende (2.Weltkrieg) 1943 ein auf Wasserstoffantrieb (Stromerzeugung für Elektromotoren) basierendes deutsches U-Boot (Prototyp) von den Amerikanern gefunden wurde. Nachzulesen in "Popular-Mechanics" Ausgabe Januar 1943, Seite 17. Ca. 50 Jahre später wurde diese Antriebsform als innovative Neuentwicklung vorgestellt. Interessant in diesem Zusammenhangt ist jedoch das diese "neuen Ideen" es zwar schon früh ins Kriegsgerät schaffen aber den zivilien Bereich nicht wirklich erreichen.

Leider ist es (vereinfacht) aber so das die wenigsten Menschen wirklich Verantwortung übernehmen wollen und diese lieber abgeben. So kommt es das sich innovative Ideen erst einen umständliche Weg in Nieschenbereichen erobern müssen um dann jahrzehnte später entdeckt zu werden. Wie von mir bereits erwähnt sind viele Ideen schon getestet und erprobt und dümpeln in irgendwelchen Labors oder Kellern rum um endlich mal ausgegraben und eingesetzt zu werden. Bis wirklich mal eine ganze Gesellschaft nach alternativen sucht muss schon einiges mehr passieren als ein Reaktorunfall am anderen Ende der Welt, wie es aussieht.

@Knutpeter

Du schriebst:

es ist ja in diesem Forum so, der Zweifler muß suchen, weil der Autor keine Belege benennt.

diese durchaus erwähnenswerte Tatsache trifft nicht nur auf dieses Forum zu sondern die Sache ansich bedingt die von Dir geschlussfolgerte Logik. Ergo ist die Aussage nicht auf dieses Forum bezogen sondern kann auf alle Bereiche des Lebens, in denen unbelegt dargestellt wird, angewendet werden. Um es etwas überspitzt auszudrücken ist sogar der schriftliche Beleg anzuzweifeln bis er selbstständig und methodisch korrekt erschlossen wurde.

zudem schreibt Du:

Aber Logik ist hier nicht angesagt, es geht um Höheres.

Weder das ausschlaggebende Ereignis (Fukushima im Anschluss an Tschernobyl) noch die daraus entstandenen Konsequenzen (deutschlandweite Abschaltung in 10 Jahren,etc.) war und sind mit Logik zu greifen. Wir sind allesamt Menschen und wenn wir alle Spock´s wären, würde weder unser Wissen aus Erfahrung noch das daraufhin kurzfristig entfaltete Konsequenzverhalten so unberechenbar ausfallen. Gewöhnen wir uns dran das der Mensch ein mentaler Verdränger und explorativer Kamikazepilot ist. Das macht uns aus und darin sind wir stark. Betrachten wir es nüchtern aber ohne Logik, sind zur Zeit vermutlich die besten Ingenieure und Techniker damit beschäftigt das "Problem" in Fukushima zu lösen... und Sie schaffen es scheibar nicht ! Das reicht aber scheinbar als lokales Zeitzeugnis nicht aus um konsequent alle Dinger die so arbeiten abzuschalten. Alle "Alternativen" sind mit viel Arbeit verbunden und die Dinger laufen doch so rund.... lassen wir es dabei bis es dann bei uns kracht... das ist menschliche Logik ! Übrigens wollen genau diese Techniker und Ingenieure zum Mars fliegen und diesen besiedeln (vorher schnell noch den Mond !)... erkennst Du den Wahnwitz und die Überheblichkeit gepaart mit einem unglaublich Ego der wir erlegen sind ?

Der bei unserer Kanzlerin ausgelöste Überlebensreflex ist übrigens kein "höheres" Ziel sondern DER grundlegende Pfeiler des primitivsten selbst. Darum sind wir noch hier !
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier etwas vom Umweltinstitut München


Atomausstieg in die Verfassung!

Wir fordern den Atomausstieg in der Verfassung zu verankern.

Beteiligen Sie sich an unserer Onlineaktion!

Es hat keinen Sinn, jetzt einen All-Parteien-Konsens für den Ausstieg zu organisieren, wenn die Atom-Fans in den Parteien und die Atomkonzerne nur auf die nächste Chance zur Laufzeitverlängerung warten.

Wir wollen, dass die Atomenergiefrage in zukünftigen Wahlkämpfen nicht wieder zum Thema wird. Erfahrungsgemäß schwindet die Erinnerung an den Super-GAU schnell, wie wir nach Tschernobyl bedrückend deutlich beobachten konnten.

Bereits beim rot-grünen Atomausstieg haben wir gesehen, dass es nur einen Regierungswechsel braucht, um ihn - sogar gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung - wieder rückgängig zu machen. Durch die Aufnahme in die Verfassung soll verhindert werden, dass neue Mehrheiten den Ausstieg stoppen.

Deshalb:

Atomtechnik ächten
Atomsubventionen untersagen
Atomexporte stoppen
Atomstrom-Importe verbieten
Weltweiten Atomausstieg voranbringen

Werden Sie aktiv:

Machen Sie mit und schicken Sie eine E-Mail an alle Fraktionen im Bundestag.
Der Atomausstieg muss unumkehrbar werden!

www.umweltinstitut.org - Atomausstieg in die Verfassung
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Laut den mir bekannten Quellen wurde Wasserstoff für den Auftrieb (fliegen) verwendet

Korrekt.

Du hattest damals auf ein Posting von Therakk reagiert, in dem von der Speicherung von Wasserstoff als Energieträger die Rede war:

Ich ich komm wieder mit Wasserstoff.
Wasser per elektrolyse aufspliten in Sauerstoff und Wasserstoff. Den Waserstoff kann man mit 0 Emissionen verbrennnen und daraus wieder Strom gewinnen, nachts oder im Winter wenn die Sonne nicht scheint.
Wasserstoff ist scheiss gefährlich. Also nicht bei jedermann im Keller, aber: Warum baut man nicht, ähnlich AKWs, Wasserstoffkraftwerke? Riesige Tanks um das Gas zu bunkern. Ich meine das ist auch gefährlich (wenn was passiert) aber deutlich weniger schlimm wie wenn ein AKW hops geht.
Das hat mit der Verwendung von Wasserstoff als Traggas in Luftschiffen nichts zu tun. Dort ist die Reaktionsfähigkeit von Wasserstoff äusserst unerwünscht, wie das fulminante Ende der Hindenburg zeigte.

Den Rest hab ich zwischen den Zeilen gelesen - sorry.


@Therakk:
Wasserstoff wurde in D bis in die 1990er mit abnehmender Verbreitung als Energieträger genutzt (mit CO vermischt, als "Stadtgas" oder "Leuchtgas") und wird es wird auch heute in kohlereichen Ländern anstelle von Erdgas genutzt.
Die "riesigen Tanks" heissen "Gasometer".

Wasserstoff als Speichermedium für Wind- und Solarenergie?
Klar, die Erdgas-Infrastruktur könnte sofort genutzt werden zur Speicherung und Verteilung des Gases. Der Umweg erfolgt also nicht über Starkstromleitungen und Pumpspeicherwerke in Norwegen oder in den Alpen, sondern über Elektrolyse und Gasometer, die vorhandenen Erdgasleitungen sowie lokale Gaskraftwerke zur Spitzendeckung.
Auch die Substitution von Strom durch Gas als Antriebskraft z.B. für Wärmepumpen oder zum Kochen ist möglich.

Was kostengünstig ist, wird gemacht.

Puistola
 
@Therakk:
Wasserstoff wurde in D bis in die 1990er mit abnehmender Verbreitung als Energieträger genutzt (mit CO vermischt, als "Stadtgas" oder "Leuchtgas") und wird es wird auch heute in kohlereichen Ländern anstelle von Erdgas genutzt.
Die "riesigen Tanks" heissen "Gasometer".

Wasserstoff als Speichermedium für Wind- und Solarenergie?
Klar, die Erdgas-Infrastruktur könnte sofort genutzt werden zur Speicherung und Verteilung des Gases. Der Umweg erfolgt also nicht über Starkstromleitungen und Pumpspeicherwerke in Norwegen oder in den Alpen, sondern über Elektrolyse und Gasometer, die vorhandenen Erdgasleitungen sowie lokale Gaskraftwerke zur Spitzendeckung.
Auch die Substitution von Strom durch Gas als Antriebskraft z.B. für Wärmepumpen oder zum Kochen ist möglich.

Was kostengünstig ist, wird gemacht.

Puistola

ha, wir sind mal ziemlich einer Meinung;-)
Ich bin halt gegen Grossanlangen, darum immer wieder meine Ideen von Regionalen Kraftwerken. Alle Dächer machen per PV Strom, schicken den ins nächstgelegene Wasserstoffkraftwerk mit Gasometer und beziehen bei nacht, schlecht wetter und winter den Strom vom KW. Autark!

Mal eine Frage: Es heisst doch immer das das Stromnetz in DE oder auch der CH veraltet sei, man könne gar nicht soviel Solarstrom hindurch jagen.
Was doch aber so ein Dach produzieren kann sollte das Netz schon vertragen, oder?
Ich meine: In die andere Richtung fliesst der Stom ja auch........

Grüsse Therakk
 
Alle Dächer machen per PV Strom, schicken den ins nächstgelegene Wasserstoffkraftwerk mit Gasometer und beziehen bei nacht, schlecht wetter und winter den Strom vom KW. Autark!

Das Kapital, das in solchen "PV-Dächern" versenkt wird, könnte bedeutend effizienter eingesetzt werden in Solartechnik in Gebieten, die auch im Winter Sonne abkriegen (Nordafrika, Kanaren). Dort produziert eine identische Anlage im Winter das 10-fache wie eine Anlage in Hamburg.
Und mit dem gleichen Kapitaleinsatz kann man bei Gebäudesanierungen das vielfache der Energie einsparen, was so ein hochsubventioniertes Häuslebauer-Traumdach auf Kosten der Anderen produziert.

Autarkie kann ja in einem europa- oder weltweiten Markt nicht das Ziel sein, vor allem nicht zu extrem hohen Kosten, die schlussendlich die Verbraucher zahlen müssen, sei dies direkt als Tarif oder über die Steuern.
Das Ziel sollte Versorgungssicherheit sein ohne Atomkraftwerke und mit massiv reduzierten CO2-Emissionen, sowohl im eigenen Land, als auch in der Stromproduktion im Exportland.

Die billigste Energie ist stets die eingesparte Energie.

Mit sparsamem Gruss
Puistola
 
Wuhu,
Das Kapital, das in solchen "PV-Dächern" versenkt wird, könnte bedeutend effizienter eingesetzt werden in Solartechnik in Gebieten, die auch im Winter Sonne abkriegen (Nordafrika, Kanaren). Dort produziert eine identische Anlage im Winter das 10-fache wie eine Anlage in Hamburg.
Und mit dem gleichen Kapitaleinsatz kann man bei Gebäudesanierungen das vielfache der Energie einsparen, was so ein hochsubventioniertes Häuslebauer-Traumdach auf Kosten der Anderen produziert.
nur blöd, dass einem dann die Kosten für den Transport vom Entstehungs-Staat in den Verbraucher-Staat mehr kostet, als "verlorene" Sonnen-Leistung vor Ort :rolleyes:

Autarkie kann ja in einem europa- oder weltweiten Markt nicht das Ziel sein, vor allem nicht zu extrem hohen Kosten, die schlussendlich die Verbraucher zahlen müssen, sei dies direkt als Tarif oder über die Steuern.
Das Ziel sollte Versorgungssicherheit sein ohne Atomkraftwerke und mit massiv reduzierten CO2-Emissionen, sowohl im eigenen Land, als auch in der Stromproduktion im Exportland.

Die billigste Energie ist stets die eingesparte Energie.
Informier Dich bitte mal über die energie-autarke Gemeinde Güssing (Burgenland, Österreich) ;)
 
Das Kapital, das in solchen "PV-Dächern" versenkt wird, könnte bedeutend effizienter eingesetzt werden in Solartechnik in Gebieten, die auch im Winter Sonne abkriegen (Nordafrika, Kanaren). Dort produziert eine identische Anlage im Winter das 10-fache wie eine Anlage in Hamburg.

Hallo Puistola,

muß man bei Stromerzeugungsanlagen z.B. in Afrika nicht ebenfalls berücksichtigen, daß diese Installationen
a) sehr kapitalintensiv sind + aufwendiger Transport der Anlagen vom Herstellungsland (USA, Europa) nach Afrika
b) aufwendige Kabel vom Erzeuger zum Bestimmungsort erfordern
c) hohe Stromverluste beim Transport des Stroms von Afrika nach Europa entstehen - es soll zwar Kabel geben, die diesen Stromverlust reduzieren, dennoch geht einiges verloren.
d) durch die politische Stabilität in jenen Ländern gefährdet sind, die leicht zu einer Störung der Lieferung führen kann?

Autark heißt ja letztlich, daß jeder in seiner Region den Strom produziert, den er selbst benötigt und somit auch die Kontrolle darüber hat.

Gruß,
Clematis23
 
Wuhu,nur blöd, dass einem dann die Kosten für den Transport vom Entstehungs-Staat in den Verbraucher-Staat mehr kostet, als "verlorene" Sonnen-Leistung vor Ort :rolleyes:

SOlange sich das nicht im Grossmasstab von 'Desertec' abspielt, ist es vollkommen egal, wo die solar erzeugte Energie verbraucht wird, solange damit fossil erzeugte Energie eingespart wird. Die CO2-Belastung wirkt bekanntlich nicht lokal, sondern global. Dieser Weise, CO2 einzusparen sagt man zurecht kompensieren. Der Kapitaleinsatz bewirkt eine grössere CO2-Reduktion, wenn er am richtigen Ort getätigt wird. Dann wird eben ein Gas- oder Kohlekraftwerk im grauen Norden weiterlaufen und die Einsparung so bei der Atomkraft realisiert.

Informier Dich bitte mal über die energie-autarke Gemeinde Güssing (Burgenland, Österreich) ;)

Ist ja hübsch. Auch Krümmel und Fukushima haben bis vor kurzem auch mehr Energie erzeugt, als verbraucht, und Mühleberg, Fessenheim und Temelin tun das heute noch.
Güssing vergast also Holz und erzeugt damit Energie.
Das ist löblich, weiter so.
Nur AUTARK sind die NICHT, sondern sie importieren Holz aus der Umgebung, obwohl es eine Gemeinde ist mit viel Wald und wenig Einwohnern. Und der grösste Teil der Energieversorgung erfolgt immer noch fossil, über Heizöl, Kraftstoff und Gas.
Wien etwa könnte einige wenige Tage Energie erzeugen aus seinen Parkbäumen, aus den Möbeln der Einwohner und schliesslich auch noch aus Dachbalken und Parkbänken. Dann wär Schluss mit diesem saublöden Konzept der Autarkie. Warum in dreiteufels Namen soll man ausgerechnet ein leicht transportables Gut wie Strom nicht internartional handeln, aber Öl, Gas, Lebensmittel, Automobile und Möbel schon?

Das Ziel bitte nicht aus den Augen verlieren:
Das ist eine nichtnukleare und CO2-reduzierte, sichere Energieversorgung bei reduziertem Verbrauch. Der Autarkiegedanke steht dem krass im Weg.

Puistola
 
d) durch die politische Stabilität in jenen Ländern gefährdet sind, die leicht zu einer Störung der Lieferung führen kann?

Nordafrika hatte zu keinem Zeitpunkt seiner Geschichte, auch heute nicht, jemals eine Instabilität, die sich annähernd mit dem vergleichen liesse, was sich Europa im letzten Jahrhundert angetan hat.

Strom- oder Wasserstoffproduktion im grossen Stil könnte dort für Arbeitsplätze und Wohlstand sorgen, was der Stabilität dienlicher wäre, als das Zurückschicken von Elendsflüchtlingen.

Garade jetzt, wo die Despoten von den Völkern Nordafrikas reihenweise verjagt werden, wäre europäische Hilfe gefragt. Die ist bestimmt wirkungsvoller, wenn sie als Nachfrage nach einem Produkt kommt, als wenn sie in Spendenform in irgendwelche Privatschatullen umgeleitet wird.


Zu den Punkten a) bis c):
Der Preis der produzierten Energie (inkl. Speicherung, Transport, externen Kosten etc.) an der Steckdose wird die Technologie bestimmen, die sich durchsetzt. Nur wenige Konsumenten sind so blöd, für ineffizient erzeugte Energie mehr zu zahlen.
Der Fukushima-Effekt flacht schon wieder ab - Schweiz: Standard - tagesanzeiger.ch
Die zusätzliche Nachfrage nach Ökostrom geht bei vielen Stromversorgern nach einem Hoch im April wieder zurück. Es wird mehr Ökostrom produziert, als die Kunden nachfragen.
Mit Romantik lässt sich da nichts machen: Die AKWs werden früher oder später aus gesetzlichen Gründen, Alters-, Sicherheits- oder Wirtschaftlichkeitsgründen ohnehin abgestellt und der Strom wird dann eben am Markt kosten, was die neue Produktionsweise bedingt. Einspeisevergütungen sind bestimmt der falsche Weg in die Energiezukunft, da damit der Markt etwa zugunsten der PV krass verzerrt wird, womit Kapital in ineffizienten Anlagen gebunden wird, das andernorts, z.B. bei der Intergration von Offshore-Windturbinen ins Netz dringend gebraucht wird.

Derweil schaut die Energie-Fachwelt gebannt auf ITER :D:D:D.

Puistola
 
Zuletzt bearbeitet:
Nordafrika hatte zu keinem Zeitpunkt seiner Geschichte, auch heute nicht, jemals eine Instabilität, die sich annähernd mit dem vergleichen liesse, was sich Europa im letzten Jahrhundert angetan hat.

Tseeee - wann hatte Nordafrika in seiner Geschichte denn jemals eine stabile Lage ? Das einzige was dort stabil war, war doch die Instabilität. Und was das letzte Jahrundert in Europa angeht: Tja - so geht's, wenn man bedingungslos die Geschichtsschreibung der "Allierten" übernimmt ... Nur dann kann man zu derartigen Schlüssen kommen.

Im Gegensatz zu Dir halte ich mich jedoch lieber an die Realität und demnach steht Nordafrika wohl noch das bevor, was Deutschland im letzten Jahrhundert schon hinter sich gebracht hat. Tja, jetzt frag mich bloß nicht was damals die Realität war, denn zu diesem Thema hast Du schon reichlich Maulkörbe verteilt.
 
Wuhu,
SOlange sich das nicht im Grossmasstab von 'Desertec' abspielt, ist es vollkommen egal, wo die solar erzeugte Energie verbraucht wird, solange damit fossil erzeugte Energie eingespart wird. Die CO2-Belastung wirkt bekanntlich nicht lokal, sondern global. Dieser Weise, CO2 einzusparen sagt man zurecht kompensieren. Der Kapitaleinsatz bewirkt eine grössere CO2-Reduktion, wenn er am richtigen Ort getätigt wird. Dann wird eben ein Gas- oder Kohlekraftwerk im grauen Norden weiterlaufen und die Einsparung so bei der Atomkraft realisiert.
[...]
Ist ja hübsch. Auch Krümmel und Fukushima haben bis vor kurzem auch mehr Energie erzeugt, als verbraucht, und Mühleberg, Fessenheim und Temelin tun das heute noch.
Güssing vergast also Holz und erzeugt damit Energie.
Das ist löblich, weiter so.
Nur AUTARK sind die NICHT, sondern sie importieren Holz aus der Umgebung, obwohl es eine Gemeinde ist mit viel Wald und wenig Einwohnern. Und der grösste Teil der Energieversorgung erfolgt immer noch fossil, über Heizöl, Kraftstoff und Gas.
eben nicht (!) - aber wenn man sich nicht ausreichend informieren will, ist so eine Diskussion wie hier grade auch unmöglich :rolleyes:

Güssing (Stadt) ist es bereits seit 2006 zu 100 %, der Bezirk in 2008 zu etwa 60 %, nämlich energie-autonom -> EEE GmbH / Europisches Zentrum fr erneuerbare Energien Gssing ("Studien und Berichte", "Pressespiegel").

Wien etwa könnte einige wenige Tage Energie erzeugen aus seinen Parkbäumen, aus den Möbeln der Einwohner und schliesslich auch noch aus Dachbalken und Parkbänken. Dann wär Schluss mit diesem saublöden Konzept der Autarkie. Warum in dreiteufels Namen soll man ausgerechnet ein leicht transportables Gut wie Strom nicht internartional handeln, aber Öl, Gas, Lebensmittel, Automobile und Möbel schon?

Das Ziel bitte nicht aus den Augen verlieren:
Das ist eine nichtnukleare und CO2-reduzierte, sichere Energieversorgung bei reduziertem Verbrauch. Der Autarkiegedanke steht dem krass im Weg.
Mit einer Stadt mit einer Million Einwohnern wie Wien geht das wohl nicht genau so wie in Güssing - sicherlich aber teilweise (obwohl Wien 279 Mio m2 Forst-Wald besitzt ;)) - doch was ist mit der 1,6 Mio Einwohner in Niederösterreich, der 1,4 Mio Einwohner in Oberösterreich, der 1,2 Mio in der Steiermark bzw die "restlichen" 2,4 Mio Österreicher?!

Und was soll immer die nette CO2-Geschichte der fossilen Energieträger hierbei - wenn es wie in Güssing nur mit nachwachsender Biomasse geschafft wird?! Außerdem, das allgemeine hochrechnen alleine bringts nicht alleine, man muss auch mal "hinunterrechnen" ;)
Das Güssinger Modell wird bereits in vielen weiteren Gemeinden -. nicht nur in Österreich - genau so angewendet... Was man dann auch noch mit weiteren Alternativen wie Solar und Wind neben bestehenden wie Wasserkraft wunderbar ergänzen ("Energie-Mix") kann...

Und dass es sinnvoll ist, Großprojekte wie von Dir immer geschildert wird, zu errichten und zu betreiben, mit samt den notwendigen zusätzlichen Bauten, hab ich nicht total bestritten. Es ist aber auch sinnvoll, sich mal darüber klar zu werden, dass es nicht nur das eine ("Güssing") oder nur das andere ("Großprojekte") geben kann, soll und darf - aus den verschiedensten Gründen.

Mit der engstirnigen Sicht (nur "Großes") und vorgefertigten unumstößlichen Ansicht über diese Dinge (keine umfassende Infoeinholung über Dir aufgezeigte Alternativen), kann man leider nicht sinnvoll diskutieren. :rolleyes:
 
Mit der engstirnigen Sicht (nur "Großes") und vorgefertigten unumstößlichen Ansicht über diese Dinge (keine umfassende Infoeinholung über Dir aufgezeigte Alternativen), kann man leider nicht sinnvoll diskutieren. :rolleyes:

Ach, die Engstirnigkeit ist nicht, woran ich leide und schon gar nicht an einer Faible für Grosstechnologie.

Schon mehr als einmal habe ich hier darauf hingewiesen, dass Warmwasseraufbereitung die ideale Anwendung von lokaler Solarenergie sei.
Die thermische Nutzung ist billig, der Speicher ist ohnehin vorhanden und wenn die Sonne mal gar nicht scheint, ist sie leicht durch Strom oder Gas zu ergänzen.

Auch Wasserkraft lässt sich in Kleinanlagen nutzen. das bringt bei Vollausbau, das heisst Verbauung aller Bäche, grad mal wenige Prozent der Stromlücke. Immerhin.

Biogas ist auch eine feine Sache: Wärme-Kraft-Koppelung mit lokalem Abfall wie Stroh, Gülle, Gartenabfälle.

Photovoltaik ist auch eine tolle Sache, da schon kleine Anlagen auf einfache Weise in das Netz integriert werden können. Nur eben bitte dort installieren, wo sich das auch lohnt. Es ist dabei in der Energiebilanz vollkommen egal, auf welchem Kontinent das geschieht.
Wer Kapital ineffizient verpulvern will, wie etwa die deutsche Regierung, kann PV am falschen Ort fördern via Einspeisevergütung in jedem nebelverhangenen Tal.
Der Konsument bezahlt ja diesen Unsinn.

Auch Holzvergasung oder auch Holzverbrennung (Der Brennwert bleibt gleich) ist eine tolle Sache, wenn die Abgase richtig behandelt werden (was in Güssing sicher der Fall ist).
Doch wenn die Stadt Güssing wirklich autark sein will, soll sie sich doch bitte vom Verteilnetz abkoppeln. Ach nee, so doof sind die denn doch nicht, das würde die Versorgungssicherheit gefährden.
Welche Idiotie, eine der grossen Errungenschaften der Energieversorgung zugunsten der "Autarkie" kippen zu wollen:

Das Verbundnetz.

Das bringt (unter Inkaufnahme von Verlusten) Windenergie von der Nordsee oder Solarenergie aus Süditalien zu den Speicherseen in den Alpen und den Überschuss der Energieproduktion von Güssing z.B. nach Wien.

Und das ist, neben der prioritären Einsparung (Klein und Kleinsttechnologie! Oder Grosstechnologie: Auslagerung der Stahlproduktion nach China!?), die Grundlage zum Abschalten der Atom- und Kohlekraftwerke.

Puistola
 
Hallo Puistola,

ich habe die ersten termischen Solaranlagen 1977 in Deutschland gebaut (Fabrikat Arbonia) danach Enrgiesparhäuser unter Töpfer.

Niemals haben thermische Solaranlage in Deutschland die Investitionskosten wieder amortisiert. Auch nicht mit Förderung. Vergessen wird Wartung, Pumpenstrom und Erneuerungsbedarf (Ag, Sv).

Ene Nutung von April bis September fällt meist mit 4 Wochen Urlaub zusammen. Im Sommer wird meist nicht so warm geduscht/gebadet. Die Einsparkosten bei einem Ölpreis von ca 1,0 € liegen bei einer 4 köpfigen Familie mit normalen Badeverhalten bei ca 400€ im Jahr.

peter
 
Wuhu,
komisch, meine beiden skeptischen Pessimisten, das wäre nämlich konträr zu dem was man ua in dieser EU-Broschur (c) 2009 zu lesen findet:
... Außerdem verfügen wir mittlerweile über die notwendigen Technologien, um den Energieüberschuss zu speichern und die Versorgung konstant zu halten. Und wir haben das Beispiel eines verteilten Netzsystems für das Internet und die damit verbundenen Computer. Für ein vollständig verteiltes System bestehen keine Hindernisse mehr.
...
... Die größeren Automobilbauer handeln bereits Verträge mit Energieversorgungsunternehmen aus, weil damit gerechnet wird, dass 2014 die ersten Strom betriebenen Autos auf den Markt kommen. Das Ladegerät einfach zu Hause in die Steckdose stecken und das Auto mit Strom, der in Ihrem eigenen Haus erzeugt wird, laden, und Sie sind startklar. Und obendrein können Sie auch die Energie verwenden, die in anderen Häusern, die auf Ihrem Weg liegen, im Überschuss erzeugt wird. Kluge Energieversorgung, lokale Energieerzeugung. Die Milliarden kleinen Generatoren, die an ein dezentralisiertes Verbundsystem angeschlossen sind, erzeugen erheblich mehr Strom als die knarrenden alten Kraftwerke, aufgrund deren wir nahezu vom Aussterben bedroht sind.
...
Und konkret zu Güssing:
Innerhalb von 15 Jahren hat sich Güssing im Südosten Österreichs von einer im wirtschaftlichen Niedergang begriffenen Stadt zu einer florierenden zukunftsorientierten Gemeinde, die auf erneuerbare Energie setzt, gewandelt. Die burgenländische Bezirkshauptstadt ist mittlerweile in der Lage, sich mit Wärme und Strom selbst zu versorgen, und kann außerdem durch den Verkauf der überschüssigen Energie ihre Einnahmen steigern. 2005 beliefen sich diese auf 13 Millionen €. Spitzentechnologien und das Engagement der lokalen Behörden, insbesondere des Bürgermeisters Peter Vadasz, haben das Tempo des Wandels beschleunigt und Güssing in der ganzen Welt bekannt gemacht.
Das „Modell Güssing“, bei dem lokale Ressourcen und nachhaltige, innovative Technologie ganz einfach miteinander kombiniert werden, ist durchaus auch auf andere Länder und sogar andere Teile der Welt übertragbar. EEEGeschäftsführer Reinhard Koch stellte kürzlich auf einer Veranstaltung der Vereinten Nationen in Wien das Modell vor, das sogar bei der srilankischen Regierung auf Interesse stieß.
Das „Modell Güssing“ ist nicht nur ein praktisches Beispiel für ein erfolgreiches Projekt, sondern es hat auch dazu geführt, dass das EEE mittlerweile in zahlreichen Netzwerken und bei vielen internationalen Projekten eine Beraterrolle einnimmt. Hierfür vier eindrückliche Beispiele.
Wie funktioniert das?
Gϋssing nahm eine sorgfältige Bestandsaufnahme seiner natürlichen Ressourcen vor, bevor es zur Umsetzung seines Programms für erneuerbare Energie auf das reichlich vorhandene lokale Angebot an Holz- und Landwirtschaftserzeugnissen zurückgriff.
Mit der Gründung des Europäischen Zentrums für Erneuerbare Energie (EEE) im Jahr 1996 übernahm die Stadt die Führung in Forschung und Entwicklung.
Das EEE hat sich aufgrund seiner Kompetenzen auf diesem Gebiet einen weltweiten Ruf erwerben können. Es koordiniert alle energiebezogenen Aktivitäten im Bezirk Güssing und organisiert Vorträge und Ausbildungslehrgänge im Bereich erneuerbare Energie sowie Fahrten durch das ökoEnergieland, das 10 Gemeinden in der Umgebung umfasst.
Bei dem „Modell Güssing“ handelt es sich um ein Netzwerk zur dezentralisierten Stromerzeugung aus Biomasse. Die verbundenen Kraftwerke erzeugen Strom für die Stadt und liefern Wärme an Privatgrundstücke und kommunale Gebäude.
Der ausschließliche Rückgriff auf lokale Rohstoffe garantiert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und den lokalen Produzenten einen hohen Mehrwert. Der Güssinger Kraftwerksverbund hat insgesamt eine Kapazität von 24 MWt und 4 Megawatt Strom und kann somit etwa 50 000 MWh Wärme und ca. 30 000 MWh Strom pro Jahr liefern.
Die Erfolgsgeschichte der letzten 15 Jahre diente auch anderen österreichischen Regionen als Vorbild. Das ehrgeizige Ziel ist es, in der umliegenden, 28 000 Einwohner zählenden Region bis 2010 durch die Nutzung mehrerer Dutzend Biomassekraftwerke Kohlenstoffneutralität zu erreichen und die CO² -Emissionen um 85 % zu senken.
Das „Modell Güssing“ ist ein dynamischer Prozess, bei dem es immer wieder neue Know-how- und Effizienzziele zu erreichen gilt. Die nächste Herausforderung für die Stadt ist die Entwicklung neuer Biokraftstoffe, die nicht mit der Lebensmittelproduktion konkurrieren.
Bei RENEWED geht es um die Einrichtung eines europäischen, aus Biomasse-Regionen bestehenden Netzwerks. Durch Machbarkeitsstudien und Entwicklungsprojekte, an denen sich lokale Gemeinschaften beteiligen, soll das Bewusstsein für das Potenzial von Biomasse auf allen Verwaltungsebenen geschärft werden.
Coach Bioenergie ist ein neues Projekt, das als Teil des INTERREG IVB-Programms im Januar 2009 zur Förderung der nachhaltigen Nutzung von Biomasse in den mitteleuropäischen Regionen eingeleitet wurde.
Zitate zu finden in erwähnter Broschur, über den Link in meinem letzten Beitrag.

Ihr könnt es lächerlich machen, wie Ihr wollt, es ändert nichts an den Tatsachen.

Und dass man einen Anschluß ans "alte" Netz braucht, um den Überschuß einzuspeisen, wird man doch wohl auch verstehen können :rolleyes:
 
*Einschubmodus on*


'Kontra Atomkraft! Was sonst!' nannte Admin den Thread.

Dabei fällt die partiell übel riechende Konsens-Sauce auf, die temporär in die Nase steigt
und ihren Hautgout maßgeblich einer kleinen, vorlauten Klientel- und Splitterpartei verdankt,
die vollkommen zu Recht - trotz Anbiederei und Wendehalsigkeit - weiter um die 4% dümpelt:


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*Einschubmodus off*
 
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