Kontra Atomkraft! Was sonst!

wen es interessiert:

damit die Notrufsäule auch Nachts und an lichtschwachen Tagen funktionieren haben diese natürlich Batterien.

Sonne versorgt Notrufsulen mit Energie

Bei dem nicht Stammpersonal handelt es sich um Arbeitsnomaden die von Kraftwerk zu Kraftwerk ziehen. Denen ist die Gefahrenlage schon bewusst aber Sie setzen auf die schnelle Mark. Zudem bedeint man sich gerne "Personal" das man nicht jedesmal neu anlernen muss. D.h. die Darstellung wie hier im Forum ist so nicht ganz richtig. Meines Wissens nach werden in D-Land keine Obdachlose eingesetzt.

Laut einer jüngsten Untersuchung würden 90 Prozent der Nuklear-Nomaden ihre Arbeit in den AKWs aufgeben, wenn sie die Wahl hätten.

"Ich habe es schon in den 80er und 90-er Jahren erlebt, dass Kollegen ihr Strahlenmessgerät einfach abgelegt haben, damit sie nicht die Jahresdosis überschreiten und rausfliegen. Wir haben extrem, extrem starke Strahlungen abbekommen, manchmal in einer Stunde die zulässige für sechs Monate."

entnommen dem Artikel:

Verarmt verstrahlt vergessen - Vom Leben der sogenannten Nuklear-Nomaden in | Europa heute | Deutschlandfunk

Es sind also, entgegen den hier genannten Aussagen sehr wohl wissende Personen die die Gefahrenlage recht gut kennen aber leider auf die 1400 Euro Monatsverdienst angewiesen sind um Ihre Familie zu ernähren. Menschen die sich nicht Harz 4 ergeben wollen und etwas für Ihre Familie tun wollen. Was einem bewusst sein sollte ist, das ohne diese Personen die AKW´s längst abgeschaltet wären oder man alternativen in Lampedusa gesucht hätte. AKW Betreiber sind jedoch im weitesten scheinbar Schwerverbrecher und vermutlich Mörder weil Sie die Praktiken und Arbeitsbedingungen der Arbeitsnomaden kennen und aus Gewinnsucht (niedrige Beweggründe) tollerieren. Eine feste Einstellung dieses Personals wird verweigert weil man sich der Risiken und Folgen sehr wohl bewusst ist und mit dieser Massnahme (neudeutsch: Outsourcing) das Risiko der Verantwortung auslagert. Sie haben scheinbar keine Gewerkschaft und keine Lobby. Noch nicht ! Denn genau diese Leute werden auch beim Abrüsten wieder gebraucht !

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Neudeutsch heissen übrigens Personen die sich hohen Strahlendosen aussetzen: HELDEN ! Was die Sache ansich aber auch nicht besser macht !
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja. Ich bezweifle, dass man die französischen Verhältnisse direkt auf D übertragen kann. Doch sind sie letztenendes selbstgemacht. Würden die Leute sich weigern als Leihkräfte in diesem Sektor zu arbeiten oder auf dieses Spiel nicht einlassen, dann gäbe es das Problem nicht.

Leihkäfte, die ihre jährliche Strahlenbelastung erreicht haben, sind logischerweise eigentlich nicht mehr einsetzbar.
Hier ein Artikel zu D Gefahr für Fremdarbeiter in der Atomindustrie: Auf Zeitarbeit im Abklingbecken | RP ONLINE

Da es sich hierbei nicht um Zwangsarbeit handelt, könnte man auch fragen- sind die Männer Schuld, wenn eine Frau als Prostituierte arbeitet (was auch etliche Studentinnen zur Finanzierung ihres Studiums tun sollen)?:rolleyes:
 
Laut einem Bericht vom 6.6. aus der Süddeutschen kann man sehr wohl davon ausgehen das ziemlich exakt die gleichen Verhältnisse hier existieren.

Nach Angaben der Bundesregierung arbeitet das Fremdpersonal "meist international". Deutsche Behörden können Aufzeichnungen über Strahlenbelastungen, die außerhalb Deutschlands amtlich festgestellt wurden, auf Antrag anerkennen. Die Linken-Politikerin Dorothée Menzner fürchtet deshalb, dass international Beschäftigte mit mehreren Strahlenpässen arbeiten und so Strahlenhöchstdosen überschreiten können. Die Bundesregierung hat keine Hinweise darauf, will sich aber für einen einheitlichen europäischen Strahlenpass einsetzen.

D.h. es werden nicht nur Strahlenpässe in besonders gefährlichen Bereichen abgelegt, damit man nicht wegen möglicher Überdosis entlassen wird, sondern man weis garnicht was die schon alles in den anderen Ländern abbekommen haben. Das sollte jedenfalls für die deutsche Bundesregierung Anhaltspunkt genug sein um nicht von "keinen Anhaltspunkt" zu reden. Offensichtlich wird hier mit den Betreibern und undurchsichtiger Bürokratie ohne Effizienz die Gewinne in alle Richtungen optimiert. Wer übrigens glaubt das es in schweizer AKW´s anders aussieht hat, glaube ich, das System nicht verstanden. Ich zitiere noch mal aus dem Bericht der Süddeutschen:

Dass Energiekonzerne billigere Subunternehmen und Leiharbeiter anheuern, um Geld zu sparen, ist auch in anderen Ländern üblich.

D.h. meine Theorie über die geldgierigen und menschenverachtenden Leute an der Spitze vieler AKW´s ist nicht aus der Luft gegriffen sondern Realität. Es geht denen ausschliesslich um Ihr Taschengeld und nicht um das Wohl der Ihnen anvertrauten Leiharbeiter oder der Ideologie einer Gesellschaft den Strom preiswert anzubieten. Der Preis des Wohlstands ist teuer erkauft aus diesem Blickwinkel.

Da vermutlich die wenigstens abschätzen können was Strahlenkrankheit bedeutet werden wir wohl auf ein paar Greenpeace Fotos aus Fukushima von aktuellen Mitarbeitern warten müssen um da überhaupt eine Vorstellung von zu bekommen.

Auf die Aussage von nicht der Papa:

Würden die Leute sich weigern als Leihkräfte in diesem Sektor zu arbeiten oder auf dieses Spiel nicht einlassen, dann gäbe es das Problem nicht.

stelle ich mal die Frage, was geschehen würde wenn diese Menschen nicht genau in diesem Moment versuchen würden Fukushima wieder in den Griff zu bekommen ? Sind das jetzt Helden, besonders soziale Menschen oder einfach nur dämliche Leute die nicht verstanden haben das Sie auch "nein" hätten sagen können ?

Nachtrag: Hoffen wir mal das bei der Nachricht das jetzt auch die Wale strahlen den Wal-Gourmets mit wissenschaftlichem Eifer der Apetit vergeht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auf die Aussage von nicht der Papa:
Würden die Leute sich weigern als Leihkräfte in diesem Sektor zu arbeiten oder auf dieses Spiel nicht einlassen, dann gäbe es das Problem nicht.
stelle ich mal die Frage, was geschehen würde wenn diese Menschen nicht genau in diesem Moment versuchen würden Fukushima wieder in den Griff zu bekommen ? Sind das jetzt Helden, besonders soziale Menschen oder einfach nur dämliche Leute die nicht verstanden haben das Sie auch "nein" hätten sagen können ?
Ich denke, dass Du hier etwas grundsätzlich verwechselst.

Die Frage ist doch, wenn sich Menschen nicht gezielt als sogenannte Nuklear-Nomaden oder Strahlenproletarier in AKWs verheizen lassen würden und wissentlich und ganz bewusst ihre Gesundheit zu ihrem Nachteil riskieren und aufs Spiel setzen würden, ohne dass sie irgend jemand dazu zwingen würde, wäre nicht jedes AKW sicherer und müssten die Betreiber dann mittels der grösseren Anzahl für ihre Festangestellten nicht sehr viel mehr der Verantwortung übernehmen, die sie für ihr Personal haben?
Mit dem Ernstfall hat das aber gar nichts zu tun.

In Tschernoby wurden insgesamt um die 800.000 Menschen eingesetzt. Viele nur für eine sehr kurze Zeit von ca. 60 Sekunden.

Die Menschen, die aktuell in Fukushima arbeiten, gehören nicht zu den sogenannten Nuklear-Nomaden. Die wissen auch, welchen Risiken sie sich aussetzen, bekommen dafür hohe Bezahlungen (1Tag=1 Monatsgehalt, wie ich gelesen habe) und lassen sich darauf ein, um Japan vielleicht ein Stück weit zu retten.

Die Einen setzen sich ohne tatsächliche Notwendigkeit hohen Risiken aus und die anderen versuchen in einer katastrophalen Situation zu retten, was zu retten ist. Viele würden dies auch ohne Bezahlung tun, wie ich gelesen habe.
Das sind völlig andere Bedingungen, die man nicht miteinander vergleichen kann.
 
stelle ich mal die Frage, was geschehen würde wenn diese Menschen nicht genau in diesem Moment versuchen würden Fukushima wieder in den Griff zu bekommen ? Sind das jetzt Helden, besonders soziale Menschen oder einfach nur dämliche Leute die nicht verstanden haben das Sie auch "nein" hätten sagen können ?

Hallo Mike,

wenn die Menschen, die seit dem Unfall in den havarierten Reaktoren in Fukushima darum bemüht sind, das Schlimmste zu verhindern, nicht gewesen wären, dann wäre es wohl noch schlimmer geworden als es ohnehin schon ist.

Da ich mir kaum vorstellen kann, daß diese Personen nicht über die Folgen von starker Verstrahlung informiert sind, die Folgen von Hiroshima und Nagasaki hat man dort bestimmt noch nicht vergessen, würde ich diese Menschen als Helden und besonders sozial gesinnte Personen sehen wollen. Diesen Menschen sollte man m.E. die höchste Hochachtung entgegenbringen, denn sie begeben sich wissentlich in Lebensgefahr.

Anders sieht es bei Personen aus, die in Europa in AKWs arbeiten, sei es weil sie sonst keine Arbeit finden oder weil sie das Risiko unterschätzen. Die Strahlengefahr wird seitens der Betreiber verharmlost und die Arbeiter werden hier ausgenutzt ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit. Für die Betreiber ist es ja sehr praktisch, daß sich Strahlenschäden erst nach längerer Zeit zeigen. Dann arbeiten sie längst wieder woanders und der Betreiber kann sich die Hände in Unschuld waschen, nach dem Motto: "Bei uns hat er die überhöhte Dosis nicht abbekommen, das war woanders". Und schon steht der Betroffene im Regen!

Hinzu kommt, daß die Grenzwerte eine Sicherheit vortäuschen, die es nicht gibt. Seit Einführung des Atomgesetzes dürfen AKWs tägliche Dosen von 30 Millirem über den Schornstein ablassen und nochmals täglich 30 Millirem über das Abwasser. Bei Störfällen sind diese Grenzwerte aufgehoben und nicht selten wird dann eine volle Jahresdosis oder mehr in Luft und Abwässer abgegeben - das brauchen die Betreiber noch nicht einmal öffentlich bekannt zu machen (Leukämie bei Kindern im Umfeld von AKWs findet damit seine Erklärung).

Die Bestrahlungswerte bzw. deren Maxima sind m.E. Augenwischerei. Hier tut Aufklärung für das Personal Not. Wären sich die regulären Betriebsangehörigen und zeitweise eingesetzten Arbeitskräfte über die wahren Risiken im Klaren, würden sie dort nicht arbeiten wollen und die AKWs müßten schon wegen Personalmangels abgeschaltet werden. Man darf sich ohnehin fragen, wieviele der AKW-Betriebsangehörigen an Krebs sterben und ob sie überhaupt das Rentenalter erreichen. Statistiken, die das erfassen gibt es offenbar nicht, oder wenn, dann werden sie nicht veröffentlicht. Den Krankenkassen dürften diese Informationen jedoch vorliegen.

Gruß,
Clematis23
 
Ich mag mich da irren, aber mit den Helden und Ihren Helfershelden von Fukushima haben wir jetzt einen geschmolzenen Reaktor und 100.000 Tonnen verstrahltes Wasser wo man noch nicht weis wohin damit und plant gerade einen Pseudo-Sakropharg aus einem Stahlgerüst und einer Plane.

Ohne die unfreiwilligen und freiwilligen "Hilfskräfte" hätten wir jetzt einen geschmolzenen Reaktor und könnten einen Sarkopharg drüber bauen.

In der einfachen Mathematik der Dinge haben wir mit den Hilfskräften halt noch einen Bonus von 100.000 Tonnen verstrahltem Wasser mit denen keiner weis etwas anzufangen. Der Rest sieht ziemlich gleich aus.

Wie dem auch sei hege ich den Verdacht das nach scheinbar notwendiger Aufklärung keiner mehr da ist der die verseuchten AKW´s abrüsten will noch die Brennstäbe einlagern. Aber es gibt ja noch Randregionen der Welt wo die Aufklärung noch nicht so weit fortgeschritten ist. Es lebe der freie Marktwirtschaft und die miteinhergehende Grenzöffnungen !

Die Folge von den Simpsons wo Mr.Burns dem Hoomer doppelt so viel bezahlt damit er seinen Freund Apu mit dem Besenstiel ins AKW zum abrüsten schiebt, wird aufsehen erregen !

Nach Murphy lauert übrigens schon der nächste Tsunami Richtung Fukushima an der passenden Kontinentalplattenabrisskante auf seinen Einsatz.

Ich möchte damit nicht die Diskussion darüber, wer nachher aufräumt und wie gefährlich das wirklich ist, unterbrechen ! Denn darüber müssen alle Länder, in ddenen so Dinger stehen, nachdenken.
 
Ich mag mich da irren, aber mit den Helden und Ihren Helfershelden von Fukushima haben wir jetzt einen geschmolzenen Reaktor und 100.000 Tonnen verstrahltes Wasser wo man noch nicht weis wohin damit und plant gerade einen Pseudo-Sakropharg aus einem Stahlgerüst und einer Plane.

Ohne die unfreiwilligen und freiwilligen "Hilfskräfte" hätten wir jetzt einen geschmolzenen Reaktor und könnten einen Sarkopharg drüber bauen.

Einmal mehr irrst Du.
Deine polemischen Vereinfachungen erinnern mich an die Vereinfachungen, mit denen die Ingenieure in den Fünfzigern die AKWs konstruiert und angepriesen hatten.

In Fukushima sind nicht nur drei Reaktoren zu kühlen, was voraussehbar war, dass das nicht schadenfrei gelingen würde, sondern auch noch vier Abklingbecken, die nicht durch ein Containment abgeschirmt sind, sondern quasi unter offenem Himmel liegen. Da hat der Einsatz von mobilen Pumpen (Marke Putzmeister) weitere Schmelzen verhindert (oder immerhin reduziert?), aber eben auch viel verseuchtes Wasser verursacht. Je nun, das muss man jetzt eben abpumpen und filtern. Nach und nach. Auch dazu braucht es weiterhin einsatzbereite Leute.


Puistola
 
@Puistola

Da ich mich sonst den ganzen Tag aufrege muss ich das eben schreiben. Ich "betreibe" Polemik weil ich:

1. nicht mehr Informationen habe
2. sonst niemand mein ellenlanges Getippsel liest

Zudem muss der von Dir und von Tepco frei erfundene Isotopenfilter für radioaktives Wasser erst noch erfunden und gebaut werden. Melitta bietet nur den für´s grobe (Schwebeteilchen) an. Der Rest kann nur unverschnitten abgeführt werden. Ansonsten finde ich die Tatsache das Du einen haufen Schrott und Beton über und in einem Gebäude als Reaktor oder Abklingbecken bezeichnest auch ein bisschen polemisch.

Es mag mal wieder etwas polemisch sein... aber was passiert denn wenn das Wasser weg ist ? Kommt dann einer mit der grossen Kneifzange und holt die Reaktorreste zur weiteren Verwendung da raus ? Mir fehlt der grosse Plan bei der ganzen "Rettungsaktion"... das einzige was das bringen könnte wäre der Weiterbetrieb der anderen Reaktoren und das sind niedere Beweggründe. Meiner Meinung nach, Beton rein bis es überschwappt und Kunstwerk drauf schreiben oder direkt daneben ein 1500 Meter tiefes Loch graben und den ganzen Reaktorkern mit allem sonstigen Müll da reinschmeissen. Auch wenn das hier scheinbar einigen Mitlesern missfällt sollte man langsam zur globalen Erkentnis kommen das diese Technologie nicht sonderlich menschenfreundlich ist und damit global abgeschafft gehört. Aber weil der Mensch so dermassen träge beim verarbeiten von Informationen zu sein scheint, ist jeder unglückliche Tag an dem zudem ein Mensch wegen Entscheidungsträgheit krank wird oder stirbt, scheinbar ein guter. Anders lernen wir wohl nicht ! Rationalität und Vernunft sind scheinbar irgendwie ausgeblendet mit scheinbar alternativlosem Gezetere derer, die mit dem Unglück anderer auch noch Geld verdienen.

Um also alle interpretierten Berichte über sog. Filtersysteme für radioaktives Wasser mal etwas zu relativieren, hier nochmal ganz unpolemisch:

man kann zwar die Schwebeteilchen aus dem Wasser fischen aber nicht das Wasser selber dekontaminieren. D.h. das Wasser ist und bleibt radioaktiv egal wie oft und durch welche Filtersysteme man es schicken wird !
 
Meiner Meinung nach, Beton rein bis es überschwappt und Kunstwerk drauf schreiben oder direkt daneben ein 1500 Meter tiefes Loch graben und den ganzen Reaktorkern mit allem sonstigen Müll da reinschmeissen.

Da ist sie wieder, Deine Ignoranz:

Ein Endlager ist nicht einfach ein tiefes Loch, sondern eines, das auf 100'000e Jahre gesichert ist gegen Austreten von Spaltprodukten und Strahlung. Aber im Grunde hast Du recht: Das Zeug muss von der Erdoberfläche verschwinden, aber NACHHALTIG, wie das in Lucens oder Greifswald geübt wird!

Auch wenn das hier scheinbar einigen Mitlesern missfällt sollte man langsam zur globalen Erkentnis kommen das diese Technologie nicht sonderlich menschenfreundlich ist und damit global abgeschafft gehört.
Da hast Du vollkommen recht.

Man kann zwar die Schwebeteilchen aus dem Wasser fischen aber nicht das Wasser selber dekontaminieren. D.h. das Wasser ist und bleibt radioaktiv egal wie oft und durch welche Filtersysteme man es schicken wird !
Das "Wasser selbst" ist nicht radioaktiv. Es sind die darin gelösten radioaktiven Stoffe. Ich sehe nicht ein, wieso es nicht möglich sein soll, diese abzutrennen. Nötigenfalls eben mit neu zu entwickelnder Technologie.

Jedenfalls würde auch das ins-Meer-Schütten dieses Wassers bedeutend weniger Radioaktivität freisetzen, als Dein Hauruck-Vorschlag zur Entsorgung des ganzen Reaktors im freien Fall, was ja eine vollständige Öffnung des Continments bedingen würde, an dessen Boden sich wahrscheinlich der ganze geschmolzene Reaktorkern in unkonntrollierbarem Zustand befindet. Und das Wasserproblem hättest Du damit ohnehin nicht gelöst.

Fakt ist, dass in Fukushima ein unhaltbarer Zustand entstanden ist, der die Menschheit über Jahrzehnte beschäftigen wird. Ob man gegen oder für Kernenergie sei, ob man mit grotesken Vereinfachungen polemisiere oder bereit sei, die Sache in ihrer ganzen, langfristigen Tragweite anzuschauen, ändert dabei nichts.

Vor dem Hintergrund der multiplen Reaktorkatastrophe von Fukushima erscheinen die Sicherheitsvorstellungen der Sicherheitsbehören, Betreiber und Hersteller von Reaktoren geradezu kindisch, hier am Beispiel der
Richtlinie für schweizerische Kernanlagen - HSK-R-40/d - März 1993
"Gefilterte Druckentlastung für den Sicherheitsbehälter von Leichtwasserreaktoren,
Anforderungen für die Auslegung
"
https://www.ensi.ch/fileadmin/deutsch/files/R-040_D.PDF
Stellvertretend für die lange Reihe von krass optimistischen Fehlannahmen zitier ich mal diese hier:
- Autarkie der Instrumentierung für ca. 100 Stunden.
- Funktionsfähigkeit des Systems auch bei Ausfall der nicht zum System gehörenden elektrischen Einrichtungen.
In Fukushima ist bis heute die Stromversorgung nicht wieder hergestellt, also ein vielfaches der Auslegungszeitraumes für die in der Richtlinie vorgesehenen Nachrüstungsmassnahmen. Eine solche Nachrüstung bestand an den Reaktoren von Fukushima zwar ohnehin nicht, hätte aber, so ist zu befürchten, eine schwerwiegende Havarie auch nur verhindern können, wenn dabei der Tsunami als Auslegungsgrundlage berücksichtigt worden wäre.

Deshalb bleibt die Forderung:
Die AKWs müssen vom Netz.
Das "Restrisiko" bleibt auch bei "best praxis" in Betrieb und Nachrüstung untragbar.
Mit dem Abschalten ist es allerdings noch nicht getan, wie der leere 4. Reaktor von Fukushima zeigte: Das Abschalten ist nur ein erster Schritt einer jahrzehntelangen Kette von Massnahmen bis zur "sicheren" Endlagerung.

Das ist an die Hand zu nehmen, solange die Gesellschaften in den Betreiberländern noch einigermassen stabil und sich der Gefahr bewusst sind. Sonst drohen ungeahnte Gefahren für (ahnungslose?) Menschen künftiger Generationen.
Mit Hauruckmethoden à la Mike kriegt man das nicht in den Griff, siehe Asse!

Strahlende Grüsse
Puistola
 
»Atomkonzernen die Netze wegnehmen«

Ein Volksbegehren will die Energienetze in Hamburg rekommunalisieren – FDP und CDU warnen vor »Verstaatlichung«


In Hamburg wollen Bürger über einen Volksentscheid die Versorgungsnetze für Gas, Strom und Fernwärme in die Öffentliche Hand zurückholen. Die alleinregierende SPD ist nicht dafür. Viele Hamburger sind offenbar anderer Meinung: Sie stehen Schlange, um zu unterschreiben.

hier weiter:

21.06.2011: »Atomkonzernen die Netze wegnehmen« (Tageszeitung Neues Deutschland)
 
»Atomkonzernen die Netze wegnehmen«
Eigentlich müßte es ja heißen:
»Den Banken die Netze wegnehmen«
denn bei dieser Privatisierung geht's ja nur darum, daß sich die Kommunen durch den Verkauf kommunaler Einrichtungen das Geld für unsinnige Projekte beschaffen.

Der private Investor leiht sich dann die Kaufsumme bei einer Bank (die davon den eigentlichen Vorteil hat) und kalkuliert seinen Zinsaufwand daraufhin in den Preis hinein. Dazu kommt noch sein Gewinn (15%), denn jeder Investor will Gewinn erzielen.

Da dem Investor aber immer mehr am Gewinn gelegen ist, wie an der Versorgung der Bürger, endet jede Privatisierung mit einem Herunterwirtschaften, des erworbenen Projekts. Schließlich darf der Zinseszins nicht vernachlässigt werden, sodaß jeder Investor ein Interesse daran hat seinen aufgenommenen Kredit möglichst schnell wieder zurückzuzahlen. Im schlimmsten Fall geht der private Investor pleite, wenn es ihm nicht mehr gelingt das Strom-/ Kanal- / oder Wassernetz instandzusetzen. Dann muß die Kommune das doppelte und dreifache dafür aufbringen und hat keine Rücklagen mehr ... (sie hat ja schon all ihr Tafelsilber privatisiert)
 
Das "Wasser selbst" ist nicht radioaktiv. Es sind die darin gelösten radioaktiven Stoffe. Ich sehe nicht ein, wieso es nicht möglich sein soll, diese abzutrennen. Nötigenfalls eben mit neu zu entwickelnder Technologie.

Hallo Puistola,

Wasser selbst ist zwar nicht radioaktiv, es wird aber radioaktiv wenn es von den radioaktiven Isotopen "bevölkert" wird oder wenn diese, wie Tritium eine Bindung damit eingehen. Isotopen kann man herausfiltern. Tritium aber nicht, weil es mit dem Wasser eine Bindung eingeht womit das Wasser dann auch radioaktiv wird. Tritium hat in der Luft eine relativ kurze Halbwertzeit, im Wasser gebunden ist diese um ein Mehrfaches länger.

Möglicherweise findet man dafür irgendwann ein Verfahren, bisher kennt man aber noch keines.

Gruß,
Clematis23
 
»Atomkonzernen die Netze wegnehmen«

Ein Volksbegehren will die Energienetze in Hamburg rekommunalisieren – FDP und CDU warnen vor »Verstaatlichung«

Hallo Nischka,

m.E. ist das eine sehr sinnvolle Aktion. Dann hört es auch auf damit, daß kleinere Stromproduzenten Probleme haben ihren überschüssigen Strom in die Netze zu speisen, oder daß die Energieriesen Wucherpreise für den Transport fremder Energie verlangen. Damit bekommen die alternativen Energien mehr Freiraum.

Gruß,
Clematis23
 
Wuhu,
... Dann hört es auch auf damit, daß kleinere Stromproduzenten Probleme haben ihren überschüssigen Strom in die Netze zu speisen, oder daß die Energieriesen Wucherpreise für den Transport fremder Energie verlangen. Damit bekommen die alternativen Energien mehr Freiraum.
naja, in Österreich sind die Netze zum größeren Teil (mindestens 51 % oder darüber) staatlich, aber durch das mieseste Ökostrom-Gesetz Europas sind die Zustände so wie in Deutschland, oder sogar schlimmer... :mad:

In der "Krise" wurde Energie extrem teurer, dann bald wieder etwas günstiger, aber ein Drittel bliebs teurer. Dann meinten die Politiker, sie hätten doch großherzigst die Energie-Preise (für Private und Kleinbetriebe) wieder gesenkt; Allerdings wurde nicht dazu gesagt, dass sich gleichzeitig die Gebühren, Abgaben - auch für die Netze - wieder sehr verteuerten; Aktuell ist in Österreich Energie um bis zu 20 % (!) zu teuer...
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich müßte es ja heißen:
»Den Banken die Netze wegnehmen«
denn bei dieser Privatisierung geht's ja nur darum, daß sich die Kommunen durch den Verkauf kommunaler Einrichtungen das Geld für unsinnige Projekte beschaffen.

Hallo Manno,

EON, Vattenfall und Co. haben den Kauf der Stromnetze sicherlich finanziert, doch sie, und nicht die Banken, haben das Bestimmungsrecht oder Verfügungsgewalt, wer wieviel Strom zu welchem Preis einspeisen darf. Es geht also darum mit dem Netz die Verwendungsrechte wieder zurückzuholen.

Gruß,
Clematis23
 
Wuhu,naja, in Österreich sind die Netze zum größeren Teil (mindestens 51 % oder darüber) staatlich, aber durch das mieseste Ökostrom-Gesetz Europas sind die Zustände so wie in Deutschland, oder sogar schlimmer... :mad:

In der "Krise" wurde Energie extrem teurer, dann bald wieder etwas günstiger, aber ein Drittel bliebs teurer. Dann meinten die Politiker, sie hätten doch großherzigst die Energie-Preise (für Private und Kleinbetriebe) wieder gesenkt; Allerdings wurde nicht dazu gesagt, dass sich gleichzeitig die Gebühren, Abgaben - auch für die Netze - wieder sehr verteuerten; Aktuell ist in Österreich Energie um bis zu 20 % (!) zu teuer...


Hallo Alibiorangerl,

das ist natürlich gar nicht schön!

Ähnliches lief in Deutschland mit den Gaspreisen - ständige Preiserhöhungen obwohl der Einkaufspreis längst wieder gesunken war.

Die Verbraucher reagierten mit Hilfe von Bürgerinitiativen, Verbraucherzentrale darauf, indem sie nur den niedrigeren Preis zahlten und die Preiserhöhungen ignorierten. Ein Gerichtsverfahren gegen die Gaslieferanten wurde angestrengt und letztlich bekamen die Verbraucher Recht und brauchten die Erhöhungen nicht bezahlen. Das war rechtlich so aufgebaut, daß der Gaslieferant die Lieferung nicht sperren durfte, weil der normale Preis weiterhin bezahlt wurde.

Mit dem sog. Atompfennig -Aufschlag für AKWs- verfuhren viele ebenso, den Pfennig zahlten sie nicht. Zu Stromsperren kam es nicht. Da weiß ich allerdings nicht wie das ausgegangen ist.

Habt ihr in Österreich vielleicht eine derartige Möglichkeit und eine Verbraucherzentrale, die euch dabei unterstützt?

Gruß,
Clematis23
 
Helau, hier ganz frisch reingekommen von bewusst.tv:

Werner Altnickel interviewt Holger Strohm:

Aktuelle Stellungnahme zu den weitergehenden Reaktorkatastrophen in Japan.

bewusst.tv/2011/06/holger-strohm-zu-fukushima/
 
Wasser selbst ist zwar nicht radioaktiv, es wird aber radioaktiv wenn es von den radioaktiven Isotopen "bevölkert" wird oder wenn diese, wie Tritium eine Bindung damit eingehen. Isotopen kann man herausfiltern. Tritium aber nicht, weil es mit dem Wasser eine Bindung eingeht womit das Wasser dann auch radioaktiv wird. Tritium hat in der Luft eine relativ kurze Halbwertzeit, im Wasser gebunden ist diese um ein Mehrfaches länger.

Hallo Clematis

Bitte lass es doch.
Du schreibst einen derart hanebüchenen Unsinn daher, dass es weh tut.
Tritium ist ein Wasserstoffisotop, das im sogenannten üverschweren Wasser die beiden Wasserstoffatome ersetzt.
Die Halbwertszeit ist und bleibt dabei ca. 13 Jahre, da diese unabhängig ist von den Chhemischen Bindungen.
Da von der Sonne her unablässig Tritium in die Atmasphäre gelangt, ist überschweres Wasser auch im natürlichen Wasser enthalten.

Prost
Puistola

Puistola
 
Bitte lass es doch.
Du schreibst einen derart hanebüchenen Unsinn daher, dass es weh tut.
Tritium ist ein Wasserstoffisotop, das im sogenannten üverschweren Wasser die beiden Wasserstoffatome ersetzt.

Und wie wäre es, wenn du hier nicht alle herunterputzen würdest - nicht nur mich? Außer dir schreiben hier alle nur Unsinn? Kommst dir wohl sehr schlau vor. Fühlst du dich besser so?

Schau mal in ein Fachbuch: dann wirst du feststellen, daß meine Aussage völlig richtig ist.
 
Schau mal in ein Fachbuch: dann wirst du feststellen, daß meine Aussage völlig richtig ist.

So richtig wie diese hier?:

die Notrufsäulen hier haben Solarpaneele, sind also nicht batteriebetrieben.

Es ist vollkommen sinnlos, über Zeug zu schwätzen, das man im Ansatz nicht versteht.

Leider hab ich es verpasst, den Mike zu rügen, als der von den Zeppelinen faselte, die mit Wasserstoff angetrieben worden seien. Aber das ist ebenso unwichtig wie Deine Notrufsäulen, die mangels Batterien nur bei Sonnenschein funktionieren.

Zum Thema hier reicht eigentlich ein einziger Satz:

Atomkraft? Nein Danke!

Mehr braucht es für nicht zur Meinungsbildung.

Puistola
 
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