Was erwartet uns?

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11.06.11
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Guten Morgen,
mein Mann hat vor 14 Tagen ein künstliches Hüftgelenk erhalten. Es gab kurze Zeit später Komplikationen, die sich jetzt als Infektion mit einem weitgehend gegen Antiobiotica resistenten Keim herausgestellt haben. Seither wird alle 2 Tage die Wunde unter Vollnarkose gespült und ein Schwamm mit vielleicht noch wirkendem Antibiotica eingebracht.
Er liegt auf der Isolierstation und ist nur noch ein Häufchen Elend.
Ich weiss überhaupt nicht, was da noch auf uns zukommt.
Die Ärzte halten sich bedeckt, redeten zunächst von 3-wöchigem Versuch, den Keim über besagte 2-tägige OPs in den Griff zu bekommen, inzwischen -ich zitiere: "reden wir nicht mehr über Wochen".
Eine Entfernung des Kunstgelenks wird nicht ausgeschlossen.
Was bedeutet das? Rollstuhl? Pflegefall?
Scheibchenweise beigebrachte Wahrheiten (oder auch Halbwahrheiten?) kann ich nicht gebrauchen. Leider winden sich die Ärzte und reden von Abwarten und Hoffen.
Ich habe Angst, dass ich den Zeitpunkt verpasse, wo ich vielleicht noch etwas ändern kann (Verlegung in ein anderes Krankenhaus mit spezialisierten Ärzten o.ä.).
Grüße aus dem Harz
gutemiene
 
was erwartet uns?

Hallo Gutemiene, das wird schwer. Ich hatte mir im Febr.10 auch einen Keim geholt, als ich eine neue Hüfte bekam. Man hat mir erst gar nichts gesagt, aber nachdem die Wunde aufbrach und nicht mehr aufhörte zu bluten, da wollte ich doch wissen was los wäre. Man hat mir gesagt, ein Hämaton sei geplatzt und wollte jetzt raus. Ich hatte aber Glück, dass mein Hüftgelenk nicht mitspielte und aus dem Gelenk sprang. Ich kam dann in den OP und da wurde nach einem Abstrich der Keim festgestellt. Das ging genau 1 Tag gut, da sprang die Hüfte mit samt der neuen Pfanne aus dem Gelenk. Man kümmerte sich gar nicht um den Keim und setzte mir eine kpl. neue Hüfte ein, die dann auch noch einzementiert wurde. Jetzt wurde ich erstmal mit Antibiotika voll gepumpt und ich wußte gar nicht was da geschah, denn mir ging es damit sehr schlecht. Ich habe mich nachher geweigert, diese Infusionen zu nehmen. Da stellte man mich um auf Tabletten, die ich dann einfach nicht genommen habe. Mir ist danach noch 2 mal die Hüfte rausgesprungen, die wurde wieder eingerenkt und mehr passierte nicht. Man schob mich ab zur Kur und wie sollte es sein, nach 1 Woche war die Hüfte wieder raus. Ich kam von da in ein kleines Krhs. und wurde 2x noch eingerengt. Sie konnten aber nichts für mich tun, da sie keine Hüften operierten. Ich habe dann darauf bestanden, wieder nach Hause in ein Krhs. zu kommen was dann auch geschah. Hier wurde die kpl. Hüfte entfernt und ich bekam eine Übergangshüfte aus Gips für 3 Monate. Ich wurde entlassen und war wieder zuhause.

Meine CRP-Werte waren aber noch sehr schlecht und das hieß, der Keim ist noch da. Ich habe dann so lange gesucht bis ich durch Zufall auf MMS gestoßen bin. Ich habe mich schlau gemacht und dann beschlossen, dass ich MMS nehme und mal abwarte was passiert. Da mir regelmäßig Blut abgenommen wurde, konnte ich den Verlauf gut sehen. Nach 2 Wochen hatte ich keinen Keim mehr und war dadurch auch Beschwerdefrei. Ich bekam dann endlich im Juni meine richtige Hüfte und damit komme ich bis heute gut zurecht.

Die Ärzte sind natürlich im Glauben, dass das Antibiotika mir so gut geholfen hat. Von dem MMS wollte sie gar nichts hören.


Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass ihr das wieder hinkriegt, denn sonst kommt ein langer Leidensweg auf euch zu.

Renan
 
Hallo gutemine,

bitte lies mal unser Wiki MRSA durch. Vermutlich wird es sich um diesen oder einen ähnlichen Krankenhauskeim handeln. Bitte nicht zu sehr erschrecken - die Erkrankung ist zwar schwer, aber nicht hoffnungslos. Ich selber war auch in ähnlicher Situation daran erkrankt, kann das also mit gutem Gewissen so sagen.
Wenn Fragen offen bleiben, bitte melden!
Jetzt wird es erst einmal darauf an kommen, den genauen Typ des Erregers zu erkennen und nach noch möglichen Antibiotika zu suchen. Unter den sogenannten Reserveantibiotika finden fachkundige Ärzte oft noch Möglichkeiten, auch mit den von Renan angesprochenen MMS und weiteren Mitteln kann man oft noch erfolgreich behandeln. Wichtig erscheint mir, dass genau ausgetestet wird, welchen Weg man einschlägt.
 
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