Tödlicher Käse: Mit Listerien verseuchter Harzer Käse fordert 6 Tote und mindestens 12 weitere Erkrankte – Lidl ruft Käse zurück
Vier Österreicher und zwei Deutsche starben nach dem Verzehr von Harzer Käse. Bei Analysen wurden erhöhte Werte von Listerien (Listeria monocytogenes) festgestellt. Am 23. Januar 2010 rief Lidl Harzer Käse zurück und veröffentlichte am 17. Februar 2010 den Rückruf im Internet:
LIDL Deutschland - lidl.de. Betroffen von dem Lidl-Rückruf sind die Produkte „Reinhardshof, Harzer Käse, 200 g“ und „Reinhardshof, Bauernhandkäse mit Edelschimmel, 200 g“. Der österreichische Hersteller Prolactal GmbH gibt auf seiner Internetseite noch weitere sechs Produkte an, die er ebenfalls zurück ruft (
https://www.prolactal.com/uploads/media/Rueckholaktion_02.pdf ). Listerien können Auslöser einer schweren Infektionskrankheit sein. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektion meist harmlos. Für Kranke, Geschwächte, ältere Menschen, Schwangere oder Neugeborene kann sie dagegen gesundheitsgefährdend, unter besonderen Umständen lebensgefährlich sein. Lidl empfiehlt seinen Kunden, bereits gekauften Käse nicht zu verzehren, sondern die Produkte in einer der Lidl-Filialen zurückzugeben. Der Kaufpreis werde dort erstattet.
Wir fragen: Ist nur Lidl betroffen? Bekannt ist, dass Lidl nur einen Teil der Produktion abgenommen hat. Wo ist der Rest gelandet? Was sagen die anderen Handelsketten? Was haben die Lebensmittelkontrollbehörden der Bundesländer unternommen?
Das stinkt zum Himmel – französischer Weichkäse mit lebensgefährlichen Bakterien belastet
Das Verbraucherschutzministerium Nordrhein-Westfalen warnt vor dem Verzehr des französischen Weichkäses „Brie de Meaux“ der Firma La Fromagerie les Courtenay. Bei Eigenkontrollen des Herstellers wurde in diesem Käse die Bakterienart Listeria monocytogenes nachgewiesen, die Entzündungen des Zentralnervensystems hervorrufen kann. Darüber hinaus kann bei Schwangeren eine Infektion des Fetus zu Früh- oder sogar Totgeburten führen.
Betroffen sind Produkte des Identitätskennzeichens FR 45 115 01 CE und der Los-Nr. 106 (01 und 02). Das Produktionsdatum ist der 15.04.2008 und das Verfallsdatum der 01.07.2008. In Deutschland wurde der betroffene Käse u. a. in Filialen von Ratio, Handelshof und Fegro/Selgros sowie in HIT-Märkten verkauft. Nach Bekannt werden des Untersuchungsergebnisses wurde der „Brie de Meaux“ von der Herstellerfirma vom Markt genommen. Konsumenten, die diesen Käse gekauft haben, sollten ihn keinesfalls verzehren, sondern zum Händler zurückbringen.
Gefährliche Keime im Käse „Tete de Moine“
In einer Untersuchung der Lebensmittelüberwachung Baden-Württemberg wurde im de Produkt „Tete de Moine“, Laib 800gr in Aluminiumverpackung des Herstellers CH-5631, Schweizer Schnittkäse aus Rohmilch, mindestens 51% Fett i. Tr., die gesundheitsschädlichen Keime „Verotoxin bildende Escherichia (E.) coli“ nachgewiesen. Betroffen sind Produkte mit der Losnummer L8000496 (Chargenkennzeichnung), mindestens haltbar bis 19.5.2008.
Verbraucher sollten im Haushalt lagernde Produkte nicht verzehren, sondern in den Handel zurückbringen. Der Verkaufspreis wird erstattet.
Diese Bakterien können schwere blutige Durchfälle verursachen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.
Pressemeldung Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum (Baden–Württemberg)
Italienischer Büffelmozzarella mit Dioxin belastet
Im Februar 2008 wurden bei rund 25 Käseherstellern in Kampanien (Italien) Überschreitungen der europäischen Grenzwerte für Dioxin in Büffelmozzarella festgestellt. Die Ursache der erhöhten Werte könnte an dem ungelösten Müllproblem der Region liegen: So wird davon ausgegangen, dass Büffel verseuchtes Gras in der Nähe illegaler Mülldeponien gefressen haben. Auch die vielen brennenden Müllhaufen in unmittelbarer Nähe der Büffelställe, bei denen große Menge an Dioxin entsteht, könnten die Ursache der Belastung sein.
Nach Angaben der italienischen Behörden wurden die belasteten Weichkäse nur in Italien verkauft und nicht in Drittländer exportiert. Dennoch erließen Japan und Südkorea ein Einfuhrverbot für Büffelmozzarella aus Kampanien, die EU zögert bisher noch. Der Dioxin Gehalt soll mit 3,2 bis 3,3 Pikogramm (pg) pro Kilo über dem europäischen Grenzwert von 3 pg/ kg liegen. Seit gut zwei Wochen gibt es ein Produktionstopp in mehr als 80 Molkereien für Büffelmozzarella durch das italienische Gesundheitsministerium.
Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt, auf Büffelmozzarella aus Kampanien zu verzichten, bis genauere Ergebnisse vorliegen.
Bei dem Großteil des im Einzelhandel verkauften Mozzarella handelt es sich um Kuhkäse, der von der Problematik nicht betroffen ist. Er wird zum größten Teil in Deutschland produziert. Büffelkäse trägt meist den Namen Mozzarella di Bufala Campana und das EU Zeichen für geschützte Ursprungsbezeichnungen:
Erneute Warnung: Listerien in Schafskäse (Ricotta) nachgewiesen
Auch das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden Württemberg warnt vor italienischen Ricotta Schafskäse-Produkten (Frischkäse aus Schafsmilch) mit den Bezeichnungen Ricotta salata bzw. Ricotta salata sciurita , da bei Untersuchungen gesundheitsschädliche Keime Listeria monocytogenes nachgewiesen wurden. Der Hersteller der Produkte ist die Firma P(ieve) S. Giacomo oder Firma Gennaro Anrichhio in Cremona). Alle betroffenen Produkte tragen das gleiche Identitätskennzeichen (IT 03/180 CE):
Verbraucher, die diesen Käse zu Hause vorrätig haben, sollten ihn auf keinen Fall verzehren.
Pressemitteilung Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz hatte schon am 20.3.2008 vor dem Verzehr des Produktes „Ricotta salata“ (italienischer Frischkäse aus Schafsmilch) von dem Hersteller 26035 P.S. Giacomo (CR), Via Solferino 1 gewarnt. Dies betrifft Produkte mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 10.07.2008 und der Chargennummer 023801000.
In dem Käse fand sich eine hohe Konzentration der Bakterien Listeria monocytogenes, die Darm-Infektionen mit Durchfall und grippeähnlichen Symptomen auslösen können. Auch bei Kühlschranktemperaturen können diese Bakterien weiter wachsen.
Vorgefundene Bestände wurden im rheinland-pfälzischen Gebiet bereits aus dem Handle genommen und sichergestellt.
Sollte sich dennoch dieser Käse in Ihrem Haushalt befinden, rät die Verbraucherzentrale Hamburg dringend, diesen nicht zu verzehren, sondern umgehend zum Händler zurückzubringen.
Pressemitteilung des Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz
Fäkalkeime: Lidl ruft Käse zurück (5.3.2007)
Der Lebensmitteldiscounter Lidl hat den französischen Käse der Marke Gruyère „Duc de Coeur“ zurückgerufen und aus den Regalen der Filialen geräumt. Das Veterinäruntersuchungsamt Krefeld hat in dem Scheibenkäse der französischen Firma EA.SAS den Fäkalkeim Escherichia.coli (E. coli) - genauer VTEC-Keime (verotoxinbildende E. coli) - gefunden. Diese Bakterien können schwere blutige Durchfälle verursachen. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.
Verbraucher, die den Käse zu Hause im Kühlschrank lagern, sollten den Käse zu Lidl zurückbringen. Der Einkaufspreis wird erstattet.
Die Informationen von Lidl zu diesem Fall sind äußerst spärlich. Nicht einmal auf der Internetseite werden die Verbraucher über diesen Rückruf informiert. Guter Verbraucherschutz sieht anders aus!
Rückruf: Listerien in Harzer Käse
Nach dem Fund gefährlicher Keime in ihrem Sauermilchkäse hat die Käserei Ernst Rumpf GmbH rund eine Million Stück Käse aus dem gesamten Bundesgebiet zurückgerufen. Betroffen sind 11 verschiedene Produkte mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum bis zum 11. Januar 2007. Die betroffenen Käse sind an der Kennzeichnung DE ST-MVe 225 zu erkennen. Betroffen sind Sauermilchkäse, Harzer Käse, Harzer Roller und Olmützer Quargel folgender Marken: Breitunger, Doppelrad, Gut & Günstig, Gut Neuburg, Harzinger, K-Classic, Reinhardshof, TIP, ARO, Viva Vital und Smart Price. Verbrauchern, die den Käse gekauft haben, raten wir, ihn nicht zu essen, sondern im Einzelhandel zurückzugeben.
Verbraucherzentrale Hamburg e.V.