Wo ist Gott in Fukushima?

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19.02.11
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Wo ist er? Wieso hilft er nicht? Wie konnte er so etwas geschehen lassen? Wenn Gott allmächtig ist, wieso müssen dann so viele Menschen leiden?
Dies ist zum einen eine Frage an euch. Was glaubt ihr? Und könnt ihr mir vielleicht helfen alles besser zu verstehen?

Zum anderen möchte ich auch gleichzeitig selbst den Versuch unternehmen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden. Nachfolgendes glaube ich über diese Dinge zu wissen. Natürlich ohne Anspruch auf Richtigkeit, dies ist nur meine persönliche Wahrheit:

Gott ist natürlich überall. Also auch in Fukushima. Ich bin davon überzeugt, dass er hilft. Er tut, was er kann, sonst wäre sicher alles noch viel schlimmer. Ich glaube, er ist genau so bewegt wie wir. Ich glaube, er ist auch traurig. Er ist traurig darüber, was der Mensch manchmal alles tut. Der Mensch, der in sich eigentlich alle Möglichkeiten zur Vollendung trägt. Die wunderbare Möglichkeit zu leben. Zu atmen und zu lieben, in dieser wunderbaren Welt. Der Möglichkeit, in Frieden zu leben und in höchster Glückseligkeit, sich selbst als Mensch zu erfahren. Doch der Mensch hat sich abgewandt. Er hat vergessen, wer er ist und woher er kommt. Hat angefangen nach immer mehr zu verlangen. Dann hat er es zugelassen, zum Sklaven der Gier zu werden. Und so kann es passieren, dass eines Tages, der Mensch sich selbst vernichtet.

Doch egal, wie weit der Mensch sich auch von Gott entfernt hat, er hat immer die Möglichkeit zum Glück zu finden. Er kann sich zu jeder Zeit für das Leben entscheiden. Gott ist das Leben.

Entscheiden kann er sich, weil er einen freien Willen hat. Dieser macht ihn auch erst zu dem, was er ist. Und genau darum, kann Gott den GAU auch nicht verhindern. Weil er dem Menschen seinen freien Willen gegeben hat, mit dem der Mensch den GAU letztlich selbst produziert.

Wenn Gott eingreifen würde, dann wäre alles was ist, nicht mehr das, was es ist. Dann würde genau das verloren gehen, was das Leben ausmacht. Das Leben wäre nicht mehr lebendig. Die Bewegung würde zum Stillstand, dass Leben zum Tod.

Der Wille muss also frei sein und frei bleiben, denn sonst wäre alles ohne Sinn, determiniert, starr, tot.

Auch die Auswirkungen der Strahlung oder die Erzeugung des Tsunami kann Gott nicht beeinflussen, denn sie unterliegen anderen Gesetzen. Die Gesetze unserer (relativen) Realität. Diese Realität, als Basis unseres Lebens, unterliegt den Gesetzen der Physik (die ja genau so sein müssen wie sie sind, damit alles so perfekt funktioniert, wie es funktioniert). Diese Gesetze kann auch Gott nicht einfach wieder aufheben, weil sie die Welt eben gewissermaßen "zusammen halten". Es würde auch keinen Sinn ergeben, denn wir sind hier, um zu lernen.

Das sind soweit mal meine Gedanken zu diesem Thema. Beim Gedenken an die Opfer der Katastrophe, kann vielleicht dann nur noch der - für uns Menschen schwer zu greifende - Gedanke Trost spenden, dass der Tod im Grunde nichts "schlimmes" sein kann. Vielleicht werden wir alle wieder Teil eines großen Ganzen. Um uns dann erneut als Mensch zu erfahren - vielleicht beim nächsten Mal, unsere Möglichkeiten besser nutzen und in wahrer Vollendung erblühen.

Ach ja und übrigens, für die, die es noch nicht wussten;
Gott ist "cool"! Er hat Humor, er erwartet nichts und bestraft euch nicht. Das tut ihr höchstens selber. Er versteht euch, wie kein anderer. Also habt Mut und sagt mal Hallo, er freut sich! ;-)

Wie man sehen kann, distanziere ich mich mit meinen Vorstellungen etwas von denen, wie sie in vielen Kirchen (o.ä.) gepredigt werden. Ich bitte um Verständnis für meinen etwas unorthodoxen Beitrag.

Danke.
 
Wer an Mythen und Märchen glaubt, der muss natürlich enttäuscht werden.:rolleyes:

Wo ist Gott, wenn Männer (auch UN-Friedenssoldaten) Kinder vergewaltigen? Schaut er zu? Macht es ihm Spaß oder ist er entrüstet?

Es wird Zeit das Menschen kapieren, dass da etwas passiert ist, für das sie selbst verantwortlich sind und mit dem sie auch selbst fertig werden müssen.
 
Gott ist eine Erfindung des Menschen, auf den man alles schieben kann, wenn man keine Antwort weiß.
 
Hallo nicht der Papa,

Danke für deinen Beitrag.

Was Du schreibst steht für mich in keinem Widerspruch, zu dem, was ich geschrieben habe. Natürlich macht es ihm keinen Spaß. Aber du sagst es selbst. Der Mensch ist selbst dafür verantwortlich, was er tut. Das ist die Freiheit und das Wunderbare, aber auch die Gefahr. Wenn der Mensch sich entscheidet, gegen das Leben zu handeln, dann tut er dies mit allen Konsequenzen.

Gott erwartet nichts von uns, er hat uns alle Möglichkeiten in die Hand gegeben, das ist unsere Freiheit. Aus der Freiheit erwächst große Verantwortung. Das Leid abzuschaffen, ist Aufgabe des Menschen.

Mit den Mythen und Märchen, wäre ich lieber vorsichtig. Ich habe lange selbst so gedacht. Es gibt jedoch absolut keinen Grund anzunehmen, dass das, was wir sehen, alles ist, was existiert. Meiner Meinung nach, sollte man niemals den großen Irrtum begehen, die eigene Existenz, als selbstverständlich aufzufassen.

Alles Liebe
 
Natürlich macht es ihm keinen Spaß.
Immer wieder sagenhaft, was der Mensch sich einbilden kann.:D
Erst erfindet er einen Gott, der im AT auch das Halten von Frauen aus feindlicher Übernahme erlaubt und dann glaubt man, das würde ihm nicht gefallen. Obwohl diese Erlaubnis nie zurückgenommen wurde, nach dem damaligen Verständnis Kinder/Mädchen noch eine andere Stellung hatten und noch heute in diesen Ländern häufig sehr früh heiraten. Als Kinder.

Das Problem mit dem Glauben ist, dass man an alles glauben kann, was man glauben will und absolut davon überzeugt sein kann, das es wahr wäre.
Das hat die Geschichte der Menschheit schon unendliche Male gezeigt.

Mich brauchst Du in Sachen Glauben nicht zu fragen.
 
und wo sind die vielen menschen, welche - statt gott bei der erdenpflege zu helfen - die erde, welche sich dann nun halt mal als hilferuf mit naturkatastrophen wehren muss, zerstören?

:eek:
 
Die Erde wehrt sich nicht mit Naturkatastrophen. Sie lebt. Das tut sie schon seit ihrem Bestehen.
Und wenn man auf 3 verschiedenen Platten in einem Gebiet voller Vulkane AKWs baut, und dazu noch Kraftwerke betreibt, von denen seit 1971 Kühlprobleme bekannt sind, dann ist man eigentlich selbst Schuld, wenn sowas wie in Fukushima passiert.:cool:

Und wenn man ausländische Medien lesen würde, dann wüsste man auch, dass da sehr viele Menschen und Nationen von Anfang an geholfen haben und helfen.
 
Immer wieder sagenhaft, was der Mensch sich einbilden kann.
Immer wieder sagenhaft, wie Menschen sich bestimmten Dingen gegenüber sperren. Ist es nicht auch Einbildung, zu glauben es gäbe keinen Gott? Ist es nicht sogar anmaßend und völlig irrational anzunehmen, dass es keinen Gott braucht, um diese wunderbare Existenz, in einem unendlichen Universum voller perfekter Natur zu ermöglichen? Du sagst, es ist Einbildung, ich sage du bist kurzsichtig. Aber darum geht es nicht. Weder ich werde euch beweisen, dass es einen Gott gibt (wobei die Tatsache das all dies existiert im Grunde für mich der Beweis ist, man muss nur etwas genauer hinschauen), noch werdet ihr mir das Gegenteil beweisen können.

Lass mich nur noch sagen; verwechsle nicht das, was Gott ist, mit dem, wie Menschen ihn oft interpretieren und interpretiert haben, oder wie sie immer wieder versuchen ihn zu instrumentalisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gott hat uns einen eigenen Willen gegeben, das heißt, das er nicht auf ewig für jeden Einzelnen von uns verantwortlich ist sondern das wir Eigenverantwortung übernehmen müssen.
Ob es Gott gibt oder nicht, ändert an der Tatsache der Eigenverantwortung nichts.
 
Wenn Du Natur mit Gott gleichsetzen möchtest, dann gibt es einen Gott.
Aber für den gelten nicht die Gesetze der Menschen, sondern nur die Gesetze der Natur.
Also genau die Gesetze, die der Mensch mit Füssen tritt, in dem er die Erde seit Jahrhunderten vergiftet und seit Jahrzehnten radiaoaktiv verseucht. Die er meint beherrschen zu können, wie er immer noch meint, seine freigesetzten Gifte und die Atomkraft kontrollieren zu können. Früher durch so einfache Dinge wie Flussbegradigungen. Mittlerweile mittels Gentechnik, ohne das irgend jemand wüsste, in welchem Horror das noch enden wird.

Wir haben Frankensteins Kreatur an Schrecken jetzt schon weit hinter uns gelassen.

Mit deinem Gott hat das aber beim besten Willen nichts zu tun. Der ist nur Menschenwerk, das dabei helfen soll, dass sich die Menschen in Hoffnung auf ein besseres Jenseits mit dem Diesseits abfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo ist er? Wieso hilft er nicht? Wie konnte er so etwas geschehen lassen? Wenn Gott allmächtig ist, wieso müssen dann so viele Menschen leiden?
Dies ist zum einen eine Frage an euch. Was glaubt ihr? Und könnt ihr mir vielleicht helfen alles besser zu verstehen?

Gott ist natürlich überall. Also auch in Fukushima. Ich bin davon überzeugt, dass er hilft. Er tut, was er kann, sonst wäre sicher alles noch viel schlimmer.

Ach ja und übrigens, für die, die es noch nicht wussten;
Gott ist "cool"! Er hat Humor, er erwartet nichts und bestraft euch nicht.

Danke.

Fragen und Antworten im selben Posting.....worüber darf man/frau dann noch reden, grins....
Naja, das Gott Humor haben soll hab ich auch mal gedacht, bin mir aber nicht mehr so sicher....:cool:
 
Die Frage des Thread-Openers ist eine zutiefst menschliche und sie ist legitim.

Selbst nicht religiös erzogen, achte ich Menschen, die undogmatisch und ohne
Bekehrer-Ideologie glauben können. Unabhängig von Jesus, seinem Wirken und
seinem kirchlich-instrumentalisierten Tod wohnt (fast) allen Menschen die Gabe
oder die Anlage zu Spiritualität inne; dieses "religiöse Gen" macht uns menschlich.
Dass dies tiefe Bedürfnis nach weltfremdem Behagen und Geborgenheit von kirchlichen
Verwaltern in der Menschheitsgeschichte perverser Weise für Machtinteressen nach innen
und für Gewalt nach außen genutzt und missbraucht wurde, dass Kirchenbedienstete
oft das Gegenteil von Menschlichkeit lebten und ihre eigenen Vorgaben verrieten,
dass ist Alles bekannt und desavouiert nicht per se den unschuldigen Glaubenswunsch.

Glaube kann sich auch individuell manifestieren, muss nicht zwangsläufig organisiert werden.

Zur Thread-Frage: Ich finde eine Analogie des Schweizer Theologen Hans Küng hilfreich.
Er beschäftigte sich als Kirchenmann (neben anderen) mit der Frage, wo denn sein "Gott" wohl
während des ungeheuerlichen Menschheitsverbrechens des Holocausts weilte, warum er "schwieg".

Die Überlegungen dieses klugen Kopfes mögen als Anregung dienen - selbst wenn eine
wirklich befriedigende Antwort sowohl für Gläubige wie Atheisten kaum möglich sein kann.






HGB
 
Auf die wesentlichen Punkte konzentriert kann ich folgende Antwort geben:

Es ist nicht seine Aufgabe, für die Konsequenzen der Spezies Mensch geradezustehen. Diese Geister, die einige Wenige darunter herbeirufen, sie werden sie nicht kontrollieren können. Da wird gefummelt an Ebenen, an denen es den Menschen nicht zusteht zu fummeln. Denn sie überschreiten Ihre Kompetenzgrenzen mehr als vertretbar in einem Dauerzustand.

Er hatte mal die Idee vom lebenswerten Leben, zu der nunmal eine natürliche Kettenreaktion zu diesem führen würde. Doch Ihr tut alles dafür, diese Idee mit Füßen zu treten. Dann fragt Ihr. Nur wenn es um Eure nackte Existenz geht, nur dann fragt Ihr. Mit dem Fingerzeig der Ahnungslosigkeit vernehme ich keineswegs eine Interessensübereinstimmung für eine legitimierte Intervention. In diesem Zyklus muß die Spezies lernen, die Wurzel nicht nur zu fragen, sondern die Antworten zu lesen.

Mit einer völlig falschen Vorstellung irrt so manche(r) hier umher.

Ist es mein Job die Scherben eines Bebens zu kehren, derer durch Menschenhand vorsätzlich herbeigeführt wurde?

Nein, ist es nicht. Das niedere Ziel ist die Versenkung der norjapanischen Inseln, um auf der gegenüberliegenden Seite des Pazifiks den Meeresspiegel zu senken, indem man die Spannungsverhältnisse der tektonischen Platte manipuliert. Es ist übrigens nicht das erste Beben dieser Art. Haiiti ereilte dasselbe Schicksal. Doch nicht meines Willens wegen, sondern es war der vollstreckte Wille eines der Euren.

Dafür bin ich definitiv nicht zuständig, denn ich wurde weder nach meiner Meinung gefragt, noch um Erlaubnis gebeten.
 
hallo postbote,

genau das habe ich ja geschrieben mit anderen worten eben.
(so dass es jeder versteht.)

viele grüsse von shelley :wave:
 
Das sind die 7 Zeichen der Apokalypse.
Da wird erklärt, wie die Menschen durch die Verseuchung unseres Planeten, aber auch Vulkanausbrüche, starke Sonnenbestrahlung durch mangelnde Ozonschicht, usw. all das wahr werden lassen können, was die Apokalypse beschreibt. Ich habe das schon auf n-tv gesehen.:wave:
Und erst die Tage wurde es auf einem anderen Nachrichtenprogramm wiederholt.
 
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