Kontra Atomkraft! Was sonst!

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Aus Japan erreichen uns unvorstellbare Bilder und Berichterstattungen.
Diese Ereignisse hinterlassen mich schwerst betroffen und ich bin mit meinen Gedanken und meinem Herzen bei den Menschen Japans und ihren Angehörigen im Ausland.

Ich halte es nicht für verwerflich, wenn sich Menschen ausserhalb Japans nun grundsätzlich Gedanken um ihre eigene Sicherheit machen.

Wer das verwerflich findet, scheut wohl generell die sich mehrende Kritik zur Atomkraft.

Ich halte es für gerechtfertigt, wenn Menschen für ihre Meinung auf die Strasse gehen, selbst wenn sie nicht auf Basis von fundiertem wissenschaftlichem, technischem und/oder wirtschaftlichem Know-How argumentieren können.

Wer das ungerechtfertigt findet, vernachlässigt meines Erachtens die Tatsache, dass alle diese Menschen über das zuverlässigste und sicherste Instrument zur Beurteilung jeglicher Lage verfügen: den gesunden Menschenverstand.

Würden mehr Menschen ihrem gesunden Menschenverstand folgen, würden wir uns nicht weismachen lassen, dass die Atomkraft beherrschbar und das Restrisiko vernachlässigbar ist.
Wir würden uns ebenso nicht weismachen lassen, dass Quecksilber in unseren Zähnen oder die Dauerbestrahlung mit hochfrequenten elektromagnetischen Wellen unproblematisch für uns ist.

Auch die Häufigkeit und Vehemenz von Dementis würde nichts an unserer Meinung ändern, wenn wir damit ganz offensichtlich komplett für dumm verkauft werden.
"Experten", welche das hochtoxische Quecksilber in unserem Körper in Relation zu Fischkonsum setzen, oder die schwerwiegenden Effekte des Mobilfunks auf die thermische Belastung reduzieren, sollten als das entlarvt werden, was sie sind: Interessensvertreter. Wohlgemerkt nicht unsere Interessensvertreter.
Sie arbeiten mit Ablenkungsmanövern.
Und sie arbeiten mit der Angst ... schüren sie, wo es Menschen anziehen soll, und drosseln sie, wo es die Menschen abhalten soll.

Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen!
Wir müssen Lösungen wählen, die uns vor riesige Herausforderungen stellen und uns in der Übergangsphase sicherlich belasten ... uns aber auf den richtigen Weg führen!
Dafür sind wir geschaffen. Wir können Unvorstellbares leisten und aushalten, wenn die Anstrengungen zielführend und die Ziele sinnvoll sind.

Wenn in diesen Tagen in der Schweiz die Rahmenbewilligungsgesuche für neue Atomkraftwerke sistiert wurden und Deutschland ein Moratorium für die Laufzeitverlängerung gewisser Atomkraftwerke beschloss, dann sind das meines Erachtens endlich genau die richtigen Schritte. Sie drehen die grob fahrlässigen Entscheide und Bemühungen unserer Regierungen in den letzten Monaten um 180 Grad.

Und das lässt mich hoffen, dass ich mich niemals in der entsetzlichen Situation befinden werde, meinen Sohn unter einen Geigerzähler halten zu müssen.

Ich kann mithelfen!

Für die gegenwärtige Situation:
https://www.glueckskette.ch/de/archiv/artikel/artikel/news/2011/03/15/1/3902_glueckskette_oeffnet_sammelkonto_nordafrika_hilfe_fuer_fluechtlinge_aus_libyen.html
www.dzi.de/downloads/DZI-Spenden-Info-Erdbeben-und-Tsunami-Japan-2.pdf

Für die zukünftige Situation:
mit diesem Beitrag und meinen persönlichen Möglichkeiten, diesen hier im Forum sowie via Facebook soweit zu streuen.

Gruss, Marcel
 
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Wuhu Marcel,
danke für Dein Statement.

AKWs müssen weltweit durch erneuerbare Energien (Sonne, Wind, Biomasse, usw usf) ersetzt werden. Eu-Weit könnte man das womöglich angehen, aktuell gibt es in Österreich eine große Unterschriften-Aktion: Deine Unterschrift im Kampf gegen die AKWs in Europa - "Abschalten! Jetzt!" - Österreich - krone.at bzw Krone.at/AntiAtom | Facebook

Unterschreiben kann man hier (nicht nur Österreicher!):
Jetzt mitmachen

Die Bebenkatastrophe von Japan ist ein Schock für uns alle. Unser tiefstes Mitgefühl gilt allen Betroffenen. Wehren wir uns gegen die Atomgefahr.

1. Abschalten der Hochrisiko-Reaktoren:

Das sind jene Todes-AKW, die über keine Schutzhülle (Containment) verfügen, älter als 30 Jahre sind, im Bebengebiet liegen, deren Kühlsysteme nicht ausreichen, etc.

2. Langfristiger Ausstieg aus der Atomkraft:
Für eine nachhaltige, zukunftsfähige Energieversorgung d.h. Ausstiegspläne kombiniert mit Umstiegsplänen auf erneuerbare Energie sowie der Steigerung von Energie-Effizienz.

3. Kein EU-Geld für Ausbau der Atom-Industrie:
Die Millionen von EURATOM dürfen nur für Sicherheitsmaßnahmen, die Finanzierung von Ausbau, Abwrackungs- oder Endlagerprojekte für Atommüll verwendet werden.

[...]

Durch Bekanntgabe Ihrer Daten und mit Unterzeichnung der Petition erteilen Sie ihre Zustimmung, dass wir die gesammelten Daten zur Verarbeitung an GLOBAL 2000 weiterleiten und Ihre Daten im Zuge der Vorlage der Petition verwendet werden. Im Übrigen werden alle persönlichen Angaben gemäß DSG 2000 vertraulich behandelt.
Unterschreiben gegen Atomkraft! - Jetzt mitmachen - Österreich - krone.at


Ps: Was man beim ATOM-Thema nicht vergessen darf, ist die Zerstörung der Lebensgrundlage/n Zehntausender Menschen durch das Beben resepktive den Tsunami. Da unterstützen (europäische) Anti-Atom-Unterschriften leider gar nicht...
Print Kronenzeitung 17.03.2011 schrieb:
World-Vision-Aktivistin als eine der wenigen Hilfsorganisationen noch in Japan:
"Retten, so lange es nur geht"

Fast alle internationalen Helfer sind - angesichts der immer größeren Bedrohung - von ihren Mutterorganisationen aus dem Katastrophengebiet zurückgeholt worden. Einzig "World Vision" will bleiben. "Eines unserer Teams ist im Bebengebiet unterwegs, um besonders den leidenden Kindern beizustehen", so eine Sprecherin in Wien.

Sauberes Wasser, Decken, Windeln, Babynahrung - in weiten Teilen des Katastrophengebiets einfach nicht mehr zu bekommen. "Die Verzweiflung der Mütter ist grenzenlos. Viele können nicht einmal mehr ihre Babys stillen oder gar ihnen ein Fläschchen geben", meldet die örtliche "World Vision"-Helferin Misuko Sobata an die Zentrale in Wien: "Kinder schlafen auf Pappendeckeln [Kartons] und haben nur dünne Decken, die kaum vor der Kälte schützen".


Mit ein Grund, dass "World Vision" seine Notstandshilfe nicht abbrechen will. Vision-Sprecherin Andrea Janousek: "Wir bleiben und helfen den leidgeprüften Menschen und ihren Kindern, solange es geht. Ein Erkundungsteam ist sogar ins verseuchte Fukushima unterwegs." -
Spendenkonto: PSK 90 890 000 (BLZ 60000) Kennwort: Katastrophenfond.
[IBAN:AT666000000090890000 BIC:OPSKATWW]
 
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Hallo admin!

Vielen vielen Dank für Deinen Beitrag und Dein Engagement, ich freue mich darüber sehr!

Ich danke Dir auch für die Erwähnung der Mobilfunkstrahlung, also eines noch völlig unterrepräsentierten Themas, aber genauso wichtig wie das Thema der radioaktiven Strahlung!

Zu den Experten:

Ein Freund von mir sagte immer: "Tatsachen statt Expertenmeinungen."
Das bringt es auf den Punkt.

Hoffffffentlich gibt es jetzt eine Menge mehr Menschen, die die Augen aufhalten und sich engagieren! :kraft:

:hexe:
 
Danke für die Thematisierung.:)

Ich bin ziemlich sprachlos ob der Ereignisse - die ich übrigens alle schon am Tag des Tsunamis und der ersten AKW-Schwierigkeiten erahnte - aber es fehlen mir z.Zt. noch die Worte, all die aufgekommenen Emotionen und Gedanken zu bündeln.
 
Hallo Marcel,

obwohl ich mit einem etwas unguten Gefühl meinen Beitrag zum Thema
in den Asperger-Kulturteil stellte (Darf ich das? Gibt das Ärger?) - bin
ich sehr froh, dass es anderen auch so geht und dieses Thema sie nicht ruhen lässt.

Niemand ist eine Insel und (metaphorisch gesprochen) lebt auch niemand auf einer solchen. Alle Katastrophen betreffen uns alle. Schlimmer noch: die nachfolgenden Generationen.

Ein verantwortungsbewußtes Verhalten ist von uns allen gefordert!
Vielen Dank für deinen Beitrag!

Birgit
 
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Hier eine animierte Chronologie.
Auf der Webseite der Gratiszeitschrift 20min.ch findet sich eine sehr informative Infografik zum Thema Störfall Atomkraftwerk Fukushima. Alle relevanten Ereignisse zum Störfall sind sauber aufgeführt und animiert dargestellt. So ist auch klar erkennbar, in welchem Reaktor welches Problem aufgetreten ist. Zudem werden auch die Funktionsweise sowie das Vorgehen des AKW Betreibers animiert dargestellt.

20min AKW Fukushima Infografik

(Dort mit dem Pfeil rechts unten vorwärtsklicken)
 
Hallo,

Wir brauchen Menschen, kluge Menschen, die aufstehen, Mut machen und bewegen. Wir brauchen z.B. mehr "Stephane Hessels".

Aber ich bin Optimist. Und wenn ich mich so umschaue, gewinne ich den Eindruck, die Dinge kommen in Bewegung. Wahrscheinlich ist es eine Art Naturgesetz...


Viele Grüße
 
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Ergänzung zu Evian: Stephane Hessel - EMPÖRT EUCH
Ullstein Vlg.

Hi Evian,

ist schon merkwürdig! Wie wir alle hier immer (oder oft) auf einer Wellenlänge
sind. Vor mir liegt grade die kleine Broschur - hat mir heut jemand geliehen.

Die Franzosen haben eine lange Tradition, was Revolutionen anbelangt...

Wir müssen den Widerstand erst (wieder) lernen - also: packen wirs an!
:kraft: BiMi (eigentl. hätte ich hier gern einen : geballte Faust in die Luft-Smiley)
 
Ich danke Dir für Deine Aktion, Marcel.

Deutsche können sich hier engagieren: Campact | Fukushima heißt: Abschalten!

Dort laufen öfter mal interessante Aktionen.

Bemerkenswert finde ich, dass sich auf einmal im Fernsehen Weisheiten vernehmen lassen, die bereits (spätestens) in den 80er Jahren von bekannten Persönlichkeiten (z.B. Hoimar von Ditfurth) publiziert wurden. Und die sowieso naheliegen (logisch und auch von dem von Marcel schon erwähnten Menschenverstand her). Speziell meine ich den Gedanken, dass es nicht sinnvoll ist, zur Beurteilung eines Risikos (z.B. einer Technologie) allein die Eintrittswahrscheinlichkeit heran zu ziehen, sondern auch die Qualität und das Ausmaß dessen, was passieren kann.

Für mich war das, vor längerer Zeit, ein wichtiger Punkt, der mich von einer unkritischen Haltung zu einer sehr kritischen bewegt hat.

Grüße an Euch alle
Kate
 
Hallo:)

Das Ende des Atomzeitalters würde ich sehr begrüßen. Dann kommen aber neue Herausforderungen auf uns zu. Erneuerbare Energien müssen speicherfähig gemacht werden. Es müssen neue Stromnetze europaweit ausgebaut werden, damit ein Wetter-Tief durch die Windkraft voll ausgenutzt werden kann usw.
In Phoenix gab es hier viele gute Berichte und Diskussionen.

Alle Länder sind in der Verantwortung mitzumachen.
Leider haben manche Länder ein festes Sitzfleisch und je nach anerzogener Mentalität auch gewisse Scheuklappen.

Atomkraftwerke: Warum Störfälle die Franzosen nicht schockieren - Nachrichten Politik - WELT ONLINE

Mich wundert dass Atommüll, der für eine Million Jahre sicher unter die Erde gebracht werden muss, keinem der AKW-orientierten Länder Kopfzerbrechen bereitet, oder zumindest doch recht wenig. Wenn wir Deutschen schon einen solchen Ärger haben mit unseren paar Atomkraftwerken, wie sieht das dann in anderen Ländern mit über fünfzig aus. Künftige Generationen werden sicher nicht erfreut sein.

Grüsse von Juliette
 
Hi Kate,

zum Thema: unkritisch und mangelnder Menschenverstand.
Schau mal, was ich heute fand, als ich ein wenig zu 'natürlicher Strahlung -
Schwarzwald-Region' gegoogelt habe.

Welt online v. 16.März

(atomare Strahlung und Leukämie, Autor: Ulli Kulke| 13.12.2007)

>...Wir müssten die Alpen sperren wegen krebserregender Höhenstrahlung. Alles „sofort“. Vom Autoverkehr mit vielen Hundert tödlich verunglückten Kindern pro Jahr zu schweigen. In der Krebsstudie geht es bundesweit pro Jahr um einen zusätzlichen Fall von heilbarer Leukämie. Nicht Todesfall.<

Fälle von 'heilbarer Leukämie' NICHT: Todesfälle, scheint Herr Kulke für einen
Klacks zu halten. Wobei man ja auch durchaus geteilter Meinung sein kann,
was die Heilbarkeit, mit schulmedizinischen Methoden, anbelangt.

Viele Grüsse

BiMi


Atomare Strahlung und Leukämie: Wir müssten den Schwarzwald evakuieren - Nachrichten Debatte - WELT ONLINE
 
Wir brauchen keine Revolution, sondern wir sollten nicht jeden Mist mitmachen.
Wir sollten uns mehr verweigern!
Wir können über unser Verhalten beeinflussen, was uns nicht gefällt.
 
Speziell meine ich den Gedanken, dass es nicht sinnvoll ist, zur Beurteilung eines Risikos (z.B. einer Technologie) allein die Eintrittswahrscheinlichkeit heran zu ziehen, sondern auch die Qualität und das Ausmaß dessen, was passieren kann.

Hallo Kate

Ja, so ist es.
Mit einem anderen Beispiel - die Challenger-Katastrophe:

Wenn auch die Chance extrem klein ist, dass in Florida über Nacht eine ungewöhnlich tiefe Temperatur eintritt und dadurch Dichtungsringe porös werden und dadurch heisse Gase entweichen, die Feststoffrakete abreisst und gegen den Aussentank schlägt, welcher dadurch so stark beschädigt wird, dass er explodiert ....

Das Resultat ist und bleibt eine Katastrophe.
Die NASA schätzte Risiken genau so ein, wie von Dir beschrieben, Kate. Und so identifizierte man natürlich die tiefe morgendliche Temperatur als Risiko ... aber ignorierte das ganz bewusst, mit bekanntem Ausgang.

Genau das ist das Muster:
Man identifiziert Szenarien ...
wenn ... dann ... wenn ... dann ...
legt noch ein bisschen Druck durch Interessensvertreter drauf und beurteilt die Eintrittswahrscheinlichkeit als dermassen gering, dass das Szenario vernachlässigt werden kann.

Und das muss ändern!

Gruss, Marcel
 
Hallo Kate

Ja, so ist es.
Mit einem anderen Beispiel - die Challenger-Katastrophe:

Wenn auch die Chance extrem klein ist, dass in Florida über Nacht eine ungewöhnlich tiefe Temperatur eintritt und dadurch Dichtungsringe porös werden und dadurch heisse Gase entweichen, die Feststoffrakete abreisst und gegen den Aussentank schlägt, welcher dadurch so stark beschädigt wird, dass er explodiert ....


Und das muss ändern!

Gruss, Marcel

Tja, nur ein Einzigster (!!!) hatte hier den Mut, die Wahrheit zu sagen ...

Und deshalb wird sich auch nichts ändern! :keineahnung:
 
Tja, nur ein Einzigster (!!!) hatte hier den Mut, die Wahrheit zu sagen ...

Und deshalb wird sich auch nichts ändern! :keineahnung:

Hallo zusammen!

Ich denke schon, daß es weit mehrere sind, die ihre Gedanken und Sätze dazu haben.

Ich frage mich immer nur, warum die Menschen scheinbar nicht in der Lage sind
sich die schlimmsten Szenarien wirklich vorzustellen, bzw.
dementsprechend zu handeln.
Auch präventiv. Erfahrungen im negativen Sinne mit dieser Höllentechnologie gibt es ja genug.

Ich denke wir können das.
Es wird aber bewusst verleugnet, ignoriert, beschönt oder ganz simpel verdrängt.
Mit jeweiligen Hintergrundinteressen.

Ich möchte noch einmal das hier von Kate verlinken:
Campact | Fukushima heißt: Abschalten!

Und hoffe, dass sich eben doch etwas ändert.

Felis
 
Eigentlich sollten wir die Finger von Sachen lassen, die einen besonders grossen Schaden anrichten könnten. Irren ist menschlich, alles was wir anfassen geht irgendwann einmal schief, die Frage ist nicht "ob", sondern "wann".
Trotzdem brauchen wir Strom, wir haben uns an dessen Verfügbarkeit gewöhnt und gehen verschwenderisch damit um.
Wir sollten unseren Ergieverbrauch überprüfen und versuchen Strom zu sparen, jeder Einzelne für sich selber. Ich hab bei mir schon mal damit angefangen.
Zantos
 
Ein paar Gedanken von mir dazu:
Es ist rund 25 Jahre her, da explodierte der russische Reaktor in Tschernobyl wegen Konstruktionsfehlern und Fehlbedienung. Der Westen sagte überheblich: das kann uns nicht passieren.
Doch nun die Ereignisse in Japan. Sie sind die Quittung für die Ignoranz der Menschen, die die Lehren aus Tschernobyl nicht ziehen wollten, die das Profitdenken über das Recht auf Leben und Gesundheit stellten.

Was mich aber besonders erschreckt, sind die Parallelen zu Tschernobyl. Da wird vertuscht, da wird verschwiegen, da ist man unfähig, zu handeln.

Nach dem Erdbeben und dem Tsunami war nach offiziellen Angaben das einzige wirkliche Problem des Unglückskraftwerkes der fehlende Strom, um die Pumpen des Kühlkreislaufs in Gang zu halten. Doch anders als bei Tschernobyl hatte man viele Stunden Zeit, bis es zur ersten Explosion kam. Wieso kommt im Angesicht einer sich anbahnenden Katastrophe niemand auf die Idee, die Armee anzuweisen, ein passendes Dieselaggregat aus Armeebeständen an einen Transporthubschrauber zu hängen und dort hin zu fliegen?

Wieso wird die Armee erst viele, viele Stunden nach der Tsunami-Katastrophe eingesetzt, um Überlebende zu suchen? Warum nicht sofort, nach der ersten Meldung?

Warum läßt man den Kernkraftwerksbetreiber in Ruhe gewähren, obwohl er der Regierung wichtige Informationen vorenthält, er mit der Lage offensichtlich überfordert ist? Warum schickt man nicht eigene Beobachter, eigene Spezialisten vor Ort?

Und eine generelle Frage: schon vor vielen Jahren wurde von Kritikern vorgerechnet, daß eine Kilowattstunde Kernenergiestrom über 5 DM kostet - mehr als bei jeder anderen üblichen Stromerzeugungsart. Weil der Staat viel, viel Geld bei der Kernenergie zubuttert. Viele versteckte Subventionsgeschenke, die den Kernenergiestrom so preiswert machen. Wenn die Kernkraftwerksbetreiber von der Forschung über die Uranförderung bis zur Entsorgung von strahlenden Abraumhalden und zur gefahrlosen Endlagerung über zigtausende Jahre alles selbst bezahlen müssten und für die Leukämiekinder in Kraftwerksnähe bezüglich Behandlungskosten und Entschädigungen zur Kasse gebeten würden, dann würden sie kein Kernkraftwerk betreiben. Das würde sich einfach nicht rechnen.
Und zu den Kosten des Kernenergiestromes muß man ehrlicherweise auch die Kosten der Reaktorunfälle/GAUs dazurechnen. Und mit welchem Preis setzt man dabei das menschliche Leid, das Siechtum oder gar den Tod eines Menschen an? Was kostet verseuchte, unbewohnbare Heimat?

Fragen über Fragen.

Aber eines ist sicher: Technik ist nie störungsfrei, Menschen und Natur sind unberechenbar.
Deshalb muß eine solche Risiko-Technologie schnellstmöglich abgeschaltet werden.

Liebe Grüße

Günter
 
Was mich aber besonders erschreckt, sind die Parallelen zu Tschernobyl. Da wird vertuscht, da wird verschwiegen, da ist man unfähig, zu handeln.

Nach dem Erdbeben und dem Tsunami war nach offiziellen Angaben das einzige wirkliche Problem des Unglückskraftwerkes der fehlende Strom, um die Pumpen des Kühlkreislaufs in Gang zu halten. Doch anders als bei Tschernobyl hatte man viele Stunden Zeit, bis es zur ersten Explosion kam. Wieso kommt im Angesicht einer sich anbahnenden Katastrophe niemand auf die Idee, die Armee anzuweisen, ein passendes Dieselaggregat aus Armeebeständen an einen Transporthubschrauber zu hängen und dort hin zu fliegen?

Wieso wird die Armee erst viele, viele Stunden nach der Tsunami-Katastrophe eingesetzt, um Überlebende zu suchen? Warum nicht sofort, nach der ersten Meldung?

Warum läßt man den Kernkraftwerksbetreiber in Ruhe gewähren, obwohl er der Regierung wichtige Informationen vorenthält, er mit der Lage offensichtlich überfordert ist? Warum schickt man nicht eigene Beobachter, eigene Spezialisten vor Ort?

Dachte ich u.a. auch schon. Ein absoluter Witz das Ganze. In jeder Hinsicht.

Irgendwas stimmt hier nicht ...
 
Es wird aber bewusst verleugnet, ignoriert, beschönt oder ganz simpel verdrängt.
Mit jeweiligen Hintergrundinteressen.

Felis
Und wenn man dann hört, dass wir im Prinzip sofort aussteigen könnten, wenn wir für die Übergangszeit die alten Kraftwerke für konventionelle Energie wieder betreiben würden, dann fällt einem eh nichts mehr ein.

Die Stromerzeuger in D haben die Situation der Abschaltung der alten Reaktoren übrigens sofort genutzt um Stromerhöhungen anzukündigen. Da ihnen dadurch die Einnahmen aus dem durch Überproduktion anfallenden und exportierten Strom entgehen, werden sie sich diese Gelder sofort von uns zurückholen.

Ich frage mich schon lange, ob nicht alle lebenswichtigen Betriebe, wie Strom, Wasser, Müll- und Abwasserentsorgung voll in staatlicher Hand liegen sollten.
 
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